Es geht aber weder um Patriotismus noch um Empathie, sondern um uns

Mephistopheles, Mittwoch, 24.01.2018, 13:42 (vor 2284 Tagen) @ Oblomow4895 Views

Barbara möchte uns - und das ist ihr Beitrag zur Erkenntnis, den sie hier leistet - dafür @Barbara großen DANK! - beibringen, dass Jedermann und jederfraus Kinder künftig davon betroffen sein könnten, und dass wir uns in unserem eigenen Überlebensinteresse darauf einstellen sollten, jederzeit aus nichtigsten Anlässen erstochen zu werden.

DAS ist die Geschichte, die Barbara erzählt. Es hätte uns alle betreffen können.

Sicherlich denken die Eltern des ermordeten Jungen sofort an Genozid, den
die Welt noch nicht erlebt hat und schätzen sicherlich auch Deine Liebe
für Deutschland und, dass Du Dich seitdem du beim Gelben bist, Dich nicht
verändert hast und noch wütender geworden bist. Das sagt zwar viel über
Dich, aber wenig über dieses Verbrechen aus.

Die zunehmende Wut sagt nichts über die Wütenden aus, sondern über die Umstände, welche die Wut hervorbringen. Das solltest du als Philosoph wissen.

Über den Wütenden selber wird lediglich eine Aussage getroffen dahingehend, ob er sie in sich hineinfrisst oder ob er in der Lage ist, diese Wut in Aktion, beispielsweise einen Beitrag, zu transzendieren.

Und hilft es denen, falls sie es lesen würden, die es unmittelbar
betrifft. Wäre ich der Vater des ermordeten Jungen, ich glaube, ich wäre
eher traurig, wenn ich Überschriften wie Schächten und Schlachten lesen
würde. Und vielleicht ist das sprachliche Innehalten auch ne Dimension.
Kann mich auch irren.

Dir könnte es helfen, wenn du dir bewusst machen würdest, dass du ab sofort selber jederzeit der Vater eines ermordeten Jungen sein könntest - und wie du dieses Bewusstsein transzendierst und in Aktion umsetzest.

Jetzt kannst Du natürlich sagen: Hätte man nur auf mich, der Deutschland
liebt, gehört und wäre die Politik so wie ich es will, dann wäre es nie
zu diesem Unglück gekommen. Das ist ein Argument, sogar ein verdammt
Gutes, scheint mir, obwohl ich die Hintergründe des Mordes nicht so gut
kenne wie Du.

Du musst mich aber nicht gleichsam anbrüllen, denn im Gelben ist es, so
denke ich, längst reflektiert, dass hier etwas ganz arg faul ist.

Das Anbrüllen ist erforderlich, um die Energie bereitzustellen, das Bewusstsein in Aktion umzusetzen.

Es ist

schlimm geworden in Deutschland, hier und dort unerträglich. Da bin ich
bei Dir. Der Amoklauf in Erfurt und in Winnenden, so erinnre ich mich, das
waren aber deutsche Schüler. Und nun? Untergang des Abendlandes, weil zwei
kranke Buben zu Massenmördern wurden. Kann sein.

"Die multikulturelle Gesellschaft ist hart schnell grausam und wenig solidarisch".
Natürlich hat das auch Rückwirkungen auf unsere Kultur und führt zu einer Verrohung.
Man sollte sich aber zunächst fragen, bevor man über die zunehmende Verohung jammert, ob das nicht etwa ein Überlebensprogramm der Evolution ist, das dann abläuft, wenn das eigene Überleben infrage gestellt ist.

Traurig Oblomow

Insgesamt war das ein sehr schwacher Beitrag von dir. Es gab schon wesentlich bessere,

Gruß Mephistopheles


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung