Wasser und - mein Senf dazu...

Domino, Sonntag, 01.10.2017, 13:57 (vor 2399 Tagen) @ Olivia3541 Views

Werte Oliva, geschätzte Foristen!

Das von Olivia angestoßene OT-Thema „Wasser“ erachte ich auch als extrem wichtig und für dieses eingebrachte Diskussionsthema möchte ich Ihr danken.

Ohne Zugang zu Wasser können wir dieses Forum und ein paar andere Dinge mehr, in ca. 36 Stunden (!) komplett vergessen – dann nämlich haben die Meisten von uns andere und zwar echte Probleme. Ein paar unverbesserliche Prepper, mit ausreichenden Wasservorräten in ihren „eichelburgschen Fluchtburgen“ mal ausgenommen...

Wer den hervorragenden Film „The Road“ (www.imdb.com) kennt und schon mal gesehen hat, ahnt vielleicht wie lebensfeindlich und düster ein postapokalyptisches Szenario alleine durch Mangel aussehen kann. Die Protagonisten dieses Filmes werden vor allem durch den Mangel an 3 Dingen gequält: Wasser, Schuhe und Essen – und das genau in dieser Reihenfolge!

Das es derzeit im Welt-Gebälk ordentlich knirscht, dürfte keinem der hier aktiven Foristen und Mitleser entgangen sein und wie man darauf individuell reagiert und eventuell auch Vorsorge betreibt, bleibt jedem selbst überlassen. Aber: es wäre doch wirklich schade um jeden von uns, wenn wir uns die Radieschen schon nach wenigen Tagen von unten angucken müssten – und dass nur weil wir gerade eben mal verdurstet sind? Für knapp 2 EURO gibt es derzeit 1.000 Liter Kranberger frei Haus – wenn das mal nicht ein Super-Investment für schlechte Zeiten ist!

Wasser - Mangel:
Vor vielen Jahren hatte ich ein für mich nachdenklich stimmendes Erlebnis: spät am Abend nach Hause kommend, habe ich den im Hausflur ausgehängten, roten Zettel nicht gelesen und bin ab durch die Mitte direkt ins Bett gehüpft. Am nächsten Morgen um 7 Uhr raus, denn um 9 Uhr sollte es zu einem wichtigen Kundentermin gehen. Also Toilettengang, dann rein in die Dusche und.... pffffrrzzt, blubb, spotz – nix H2O! Die Haare total daneben, nicht geduscht, Zähne nicht geputzt, kein Kaffee und nur eine halbe Flasche Mineralwasser in der Wohnung. Also damit die Haare gewaschen und die Zähne geputzt, sich beim Nachbarn aufgeschlaut (Wasserrohrbruch in der Strasse) und im Auto über eben Erlebtes nachgedacht.

Seit dem habe ich immer mindestens 180 Liter Mineralwasser (Sprudel) in 1,5 Liter PET-Flaschen in der Wohnung gebunkert. Dazu meine Erfahrungen, Selbsttests und Vorsorge:
- ich kaufe nur noch das normale Mineralwasser mit Kohlensäure (Typ Classic)
- ich habe ohne erkennbare Nebenwirkungen wohlschmeckendes Mineralwasser auch mehr als 12 Monaten nach Ablauf des MHD getrunken (Lagerrotation)
- Mineralwasser eignet sich gut zum Kochen und mit Abstrichen für Tee und Kaffee
- Mineralwasserflaschen mit Kohlensäure haben einen Innendruck (lässt aber nach einem Jahr etwas nach) welcher ähnlich wie bei ein Reinraum wirkt
- mögliche Belastungen durch Weichmacher in den PET-Flaschen ignoriere ich, angesichts der viel schlimmeren Konsequenzen bei echtem Wassermangel
- ich habe für weitere 180 Liter leere PET-Flaschen in Müllsäcken (superleicht) im Keller gesammelt, da diese mit Abstand die billigsten, gut einteilbare und zudem äußerst robuste Wasserbehälter sind
- in die leeren PET-Flaschen habe ich einen Spritzer Haut-Desinfektionsspray hineingesprüht welcher „99,99% der Bakterien, Pilze und Viren beseitigt“
- in einem sich rechtzeitig ankündigenden Krisenszenario werden die leeren PET-Flaschen, die Badewanne und einige Camping-Wasserkanister von mir im Eiltempo mit Kranberger befüllt - so komme ich auf rund 750 Liter von diesem wichtigsten Lebensmittel
- die PET-Flaschen dienen mir als gut portionierbares Trinkwasser, die Badewanne (mit Plastikfolie abgedeckt) und die Campingkanister sind für Brauchwasser da
- diese Menge Wasser reicht in meinem Haushalt für einige Monate, eine Zeit in der man eben nicht verdurstet, sondern längerfristige Pläne u.a. für eine nachhaltige Wasserversorgung schmieden kann
- für reines Trinkwasser nutze ich einen normalen BRITA-Wasserfilter, den man an jeder Ecke kaufen kann (passende Filter gibt’s von vielen Herstellern)
- die Filterelemente (3-6 EUR/Stück) reichen für mindestens 100 Liter, aber ob der Filter es auch merkt, wenn man an einem Tag auch mal 200 Liter sauberes Kranberger durchlaufen lässt?
- die im Filter enthaltenen Silberionen (lt. Herstellerangabe) wirken antibakteriell (Stichwort: kolloidales Silber) und sind m.M.n. unbedenklicher als Chlor-Zusätze (z.B. Micropur), siehe dazu den Beitrag hier von @helmut-1
- Micropur und ähnliche Mittel würde ich nur für härtere Szenarien wie z.B. Expeditionen, Krieg etc. beim Decken des Wasserbedarfes aus unsicheren Quellen nutzen. Wer weiß schon, ob nicht im Oberlauf eines schönen Baches mit lustig sprudelnden Wasser ein paar tote Tiere oder schlimmeres gerade ein Bad nehmen...
- PET-Flaschen eignen sind auch zur Desinfektion von Wasser mittels UV-Strahlung durch Sonnenlicht – siehe dazu der Link...

http://www.mr-krisenvorsorge.de/trinkwasser-als-teil-der-krisenvorsorge

https://www.test.de/Wasserfilter-im-Test-Gut-filtert-keiner-4840828-0/
Viele interessante Kommentare!

https://www.heise.de/tr/artikel/Sonne-reinigt-Wasser-2074512.html

https://www.welt.de/wissenschaft/article10449768/Silber-kann-fuer-sauberes-Wasser-sorge...

Diesen Faden könnte man noch ein bisschen ausbauen, denn auf mögliche Krisen – zumindest mental – vorbereitet zu sein, kann in diesen bewegten Zeiten nicht wirklich schaden.

Grüße in die sonntägliche Runde!
Domino


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