Noch 'ruht' Helmut Kohl in Unfrieden - wenn aus einem Staatsakt ein Drahtseilakt wird ...

Literaturhinweis, Freitag, 23.06.2017, 15:37 (vor 2471 Tagen) @ Literaturhinweis3370 Views

Die Geister seiner für viele lebensbeendenden Vergangenheit lassen ihn nicht in Ruhe, jetzt wird der arme Leichnam Spielball politischer Ranküne:

Spiegel.de: Gedenkfeier für Kohl bringt EU-Beamte in Nöte

Die armen, hoffentlich werden ihnen nicht, wenn sie janusköpfig einen Protokollfehler auf den andern häufen, die Gehälter gekürzt:

- Einen europäischen Staatsakt in dieser Form hat es noch nie gegeben

- "Europäischer Staatsakt" nannte Juncker die Zeremonie ... EU nunmal kein Staat ... "Ceremony of Honour" heißt die Veranstaltung nun ...

- ... Straßburger Parlamentsbau für die Feierlichkeit nicht ausgerichtet ...

- Wie kommt der Sarg in den Saal? ... Sarg [passt] durch keinen der Eingänge in den Parlamentssaal ...

Ich erinnere mich noch mit Schaudern an die verlogenen Verbiegungen und Verbeugungen beim Staatsakt zu Ehren Konrad Adenauers, als ich zum Schülerchor gehörte. Zum Glück wurde der schuleigene Trauerakt durch einen schweren Unfall ersatzlos abgebrochen, bevor ich mich hätte vielleicht übergeben müssen, aber zuhören durften wir noch aus dem Radio eines verschwörerisch raunenden Journalisten Stimme, der tat, als könne er aus Versehen den Alten wieder auferwecken, wenn er weniger nuschele, gefolgt von Salutschüssen den Rhein rauf und runter und dann ein Hochamt mit einem eunuchisch fistelnden Kardinal.

Nie wieder war die Verlogenheit dieser sich dem Ende neigenden Restaurationsperiode mehr mit Händen zu greifen, als anläßlich dieses Schwanenabgesanges. Danach schlug das Pendel in die andere Richtung aus und es folgten Studentenrevolte und RAF und Rote Zellen, garniert mit false flags durch Verfassungsschutz und Gladio.

Bei Kohl wiederum kommt in Straßburg der Schluß eines klassischen Romans zur Anwendung: "Kein Geistlicher hat ihn begleitet".

Wahrscheinlich hatte man Angst, daß, wenn man den katholischen Imam einlüde, man auch den islamischen Kardinal einladen müsse, nur, daß der schwer zu finden ist.

Die Witwe hatte seinen Wunsch kommuniziert, er wollte seinen Freund Viktor Orban als Festredner, den hat man vorsorglich eher nicht eingeladen, dafür aber soll Frau Merkel die erste Geige spielen, die er bewußt nicht auch nur auf der Anwesenheitsliste sehen wollte. So geht die heutige Regierung mit der Pietät um.

Mal seh'n, ob Erika teilnehmen darf.

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