Confirmation Bias, Dein Name ist Goehler ...

Literaturhinweis, Samstag, 06.05.2017, 15:31 (vor 2537 Tagen) @ D-Marker5380 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 06.05.2017, 15:35

Kannst Du mal kurz über folgende Website blicken und was zum Wahrheitsgehalt bezüglich Dämmstoffen eruieren?
goehlergruppe.de/
(Runter scrollen und links auf „wissenswertes“ klicken.)

Selten soviel Schwachsinn auf einer derart liebevoll und übersichtlich gestalteten Webseite gesehen, wie hier verlinkt. Zu 9/11 ebenso wie Klima hatte ich bereits ausführlich referiert. Der Typ wärmt auch den Silverstein-Unsinn wieder auf, ohne irgendetwas von den Forschungsergebnissen zu rezipieren, die sich in anderhalb Jahrzehnten nunmal zu dem Thema angesammelt haben.

Es ist also fraglich, ob, wer allgemein derart "pfuscht", auf irgendeinem Gebiet was zustandebringt.

Die Ordnung der inneren Gedankenwelt eines Menschen offenbart sich normalerweise 1:1 in der äußeren Art seiner Darstellung.

Bei diesem Ingenieur würde ich sogar mein Wechselgeld nachzählen, wenn er mir eine Zwei-Euro-Münze in zwei einzelne Euro umwechseln soll. Er liegt ungefähr auf der Qualitätsebene von nodisinfo.

Erstmal vorab zur Frage der Wärmedämmung und deren Sinnhaftigkeit.

Dazu gibt es im Forum hundertmal bessere Hinweise, wenn man die Suche bemüht, als auf der Seite eines nach eigener Darstellung "Ingenieurs", der massivst seinem confirmation bias fröhnt.

Grundsätzlich ist es unerwünscht, eine Außenwand so zu bauen, daß in ihr ein Knick hinsichtlich des Wärmedurchlaßkoeffizienten auftritt (was aber derzeit Standardbauweise ist). Grundsätzlich heißt, es gibt Ausnahmen, etwa, wenn ich nicht genügend Platz habe (oder Gewicht eine Rolle spielt), so bei der Außenhülle eines Wohnmobils oder Bauwagens - Folge: sog. "Barackenklima" inkl. Gesundheitsrisiken.

Ansonsten wäre es wünschenswert, die Wandstärke so zu wählen, daß der Wärmeabfluß eben auf den Wert sinkt, der wirtschaftlich sinnvoll ist. Welcher das ist, hängt von einer schier 'unendlichen' Anzahl Parametern ab:

- Lage und Orientierung (Süd, Nord, Ost, beschattet, windgeschützt, zugig, Tal, Bergkuppe etc.)

- Klimazone (gibt es auch kleinräumiger, in Europa, ja in Deutschland)

- Nutzung (Stall, Büro, Wohnung) und Bewohner/Nutzer und deren Aufenthaltsdauer (der Mensch erzeugt je Anwesendem ca. 70-120 Watt Wärmeleistung, d.h. ein vollbesetztes Filmtheater muß im Winter u.U. gekühlt werden statt geheizt, es gibt ganz unterschiedliche Mengen an zu entlüftendem Wasserdampf usw.)

- Speicherfähigkeiten der einzelnen Bauteile, gerade auch im Inneren - wird meist komplett ausgeblendet in den Berechnungen! =Trägheit bei Aufwärmung und Abkühlung, Art und Richtung der Wärme"diffusion".

- u.v.a.m.

[Hinweis: wenn 5 cm Dämmung -egal aus was- 50% Wärmedurchlaßreduktion bringen, wieviel bringen dann 10 cm? 15 cm? 20 cm? - Hieran sieht man schon den Schwachsinn derzeitiger Dämmstärkedicken!]

Von daher ist der Hinweis auf Konrad Fischer nicht falsch, aber auch an dessen Backsteinphysik gibt es nunmal berechtigte wissenschaftliche Kritik.

Daß herkömmliche wärmegedämmte Fassaden ein Witz sind, weiß andererseits mittlerweile jeder.

Eine Pauschalberatung in Sachen Dämmung ist etwa so unsinnig wie eine Pauschalberatung in Sachen Auto (genügt ein Einsitzer oder will der Klient 20 Tonnen bewegen? Will er darin wohnen oder lieber überall parken können ...).

Wenn man das "pauschal" beantworten will, so füllt das ein Buch von mindestens 600 Seiten.

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