An alle Goldbugs: Wie würde eine Gold-Währung oder eine Gold gedeckte Währung funktionieren?

Morpheus ⌂ @, Sonntag, 16.04.2023, 17:33 vor 369 Tagen 3760 Views

Hallo Goldbugs.

Es gibt hier im DGF und überall im Netz z.B. die Herren Krall/Eichelburg und jede Menge weiterer Leute, die über die Wiedereinführung einer Gold- oder Gold gedeckten Währung fantasieren. Ich möchte, dass mir die Vertreter dieser Richtung ein paar Fragen, zur praktischen Umsetzung erklären.

Ich war 2008 auch auf diesem Trip, wollte sogar Software dafür entwickeln. Was sich als sehr hilfreich herausstellte, weil man dafür die Details stärker durchdringen muss. Ich verstehe deshalb nicht, wie eine solche Gold-Währung funktionieren kann und will jetzt gerne verstehen, wie die Befürworter das sehen.

Was nichts bringt ist nur über Gold- und Geldmengen zu reden. Sondern wo und wie Gold/Geld sich konkret bewegt.

Frage 1:
Dürften Banknoten überhaupt verwendet werden, oder müssten wir alle wieder Münzen verwenden, weil ja mit den Banknoten das „fractional Reserve Banking“ entstanden ist. Weil eben genau damals die ungedeckten Noten aufkamen, die man heute beim angeblichen Fiatgeld besonders beklagt.

Anschlussfrage dazu:
Wurden Banken nicht gerade gegründet, um das Gold für die Halter sicherer aufzubewahren und Banknoten genutzt, um den Transport von Gold zu vermeiden, weil selbiger zu unsicher war?

Nächster Punkt:
Wenn wir heute die bestehende Währung mit Gold decken würden oder eine ganz neue Währung eingeführt hätten, die auf Gold basiert, wie würde die Kreditvergabe an ein Unternehmen, das neu investieren will und einen sehr erfolgreichen Business-Plan hat, erfolgen?
Frage 2:
Wenn der Kredit bewilligt wurde, gibt es jetzt meiner Meinung nach nur zwei Möglichkeiten.
1) Er wird mit Gold aus einer Goldreserve der Notenbank hinterlegt oder es wird
2) das Gold der Sparer bei der Bank verwendet.
Keine Variante erscheint mir praktikabel:

Zu 2) Dieses Kreditgold würde dann eine Schuld gegenüber den bisherigen Sparern darstellen. Ich kann keine Verbesserung gegenüber dem Kreditgeld erkennen, nur eine Verschlechterung. Denn anders als heute beim Kreditgeld, wo die Geldmenge mit Garantien der Bank erhöht wird, würde beim direkten Verleih des Anlegergoldes die Lage der Bank noch viel schwieriger, als das heute der Fall ist. Denn die Liquiditätslücke ist doch anteilig jetzt viel größer, weil das Anlegergold natürlich kurzfristig abgezogen werden kann, während jeder Kredit nur mittel- bis langfristig getilgt wird.
Zu 1) Was bezahlt die Bank oder der Bankkunde für die Bereitstellung des "frischen" Goldes? Was passiert, wenn die freie Goldreserve der ZB aufgebraucht ist? Dann können keine weiteren Unternehmen mehr entstehen oder bestehende Unternehmen erweitert werden. Können keine neuen Häuser mehr gebaut werden, weil es keine Hypotheken mehr geben kann? Wie soll eine derartig künstlich begrenzte Wirtschaft funktionieren?

Nächster Punkt:
Was ist mit Regionen, wo es gar kein Gold oder nur sehr wenig Gold gibt? Wie soll es dorthin kommen. Heute gibt es dort eine Bank, sie vergibt einen Kredit und die Region hat neues Geld.
Frage 3:
Wie wird Goldgeld verteilt?

Eine Goldwährung soll angeblich den Zusammenbruch einer Wirtschaft durch Inflation am Ende ihres Zyklus verhindern. Meiner Meinung nach macht eine Goldwährung bereits jeglichen Anfang eines Wirtschaftszyklus zu Nichte. Gold und Silber waren meiner festen Überzeugung nach früher nur erforderlich, weil beide das Geld fälschungsicher(er) machten. Weil beide Metalle relativ begrenzt verfügbar waren, konnte man die Bestände leicht genug kontrollieren und damit die unkontrollierte Fälschung von Geld verhindern. Und auch verschlechterte Münzen hatten prinzipiell doch gleichwertig funktioniert, wie selbige mit höherem Metallgehalt.

Die Kosten von Metallgeld sind meiner Meinung nach unverhältnismäßig hoch. Der Papiergeld-Dollar ist deutlich kostengünstiger und hat seine Werthaltigkeit jetzt über erstaunliche fast 90 Jahre relativ eindrucksvoll bewiesen. Nicht viele Währungen waren bei so intensivem Wettbewerb so lange so erstaunlich wertstabil. Nicht umsonst begann der Siegeszug der USA mit Einführung des Papiergeldes, weil die Wirtschaft endlich ungebremst expandieren, geradezu explodieren konnte. Wer auf dieses unbegrenzte Geld verzichten will, macht meiner Meinung nach einen krassen Denkfehler.

Keinesfalls behaupte ich, dass der US-Dollar oder der Euro oder Remibi/Yuan oder Rubel dauerhaft stabil sein werden. Im Gegenteil. Aber das liegt nicht daran, dass diese Währungen nicht an Gold gebunden sind, sondern dass die Währungsgebiete zu groß sind, um eine zyklische Bereinigung in gerechter Form zuzulassen.

Aber vielleicht liegt der Fehler wieder mal bei mir. Liebe Goldbugs, klärt mich bitte auf.
Beantwortet bitte die drei konkreten Fragen, denn allgemeines Schwadronieren, darüber, dass Gold in der Vergangenheit gut funktioniert haben soll, hilft eben genau nicht weiter. Denn ich kann nur erkennen, dass man aufgrund sehr plausibler Sicherheitserwägungen vom direktem Goldgeld auf Papiernoten-Systeme umgestellt hatte.

Grüße
Morpheus

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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Macht m.E. auch keinen Sinn...

Andudu, Sonntag, 16.04.2023, 20:38 vor 369 Tagen @ Morpheus 3008 Views

...Gold-Anhänger teilen sich m.E. in zwei Fraktionen: diejenigen die die Goldbindung und ihre Implikationen nicht verstanden haben und diejenigen, die hoffen davon zu profitieren (vom Kleinsparer, über den Goldhändler, bis zum Goldhorter).

Der einzige Vorteil einer Goldwährung besteht in einer gewissen Geldwertstabilität, die bis zur Deflation reichen kann, wenn etwa die Bevölkerung wächst. Für die Entwicklung, Investitionen, Krisenverhinderung, Verringerung von übertriebener Kapitalakkumulation usw. ist es hingegen ein massives Hindernis. Nicht dass das bei FIAT-Geld immer richtig gemacht würde, aber man könnte es, da es viel flexibler handhabbar ist. Das Problem liegt eher in der Organisation und der unfähigen Politik.

@Morpheus - mich würde jetzt wirklich interessieren, wo lebst du eigentlich ...

NST @, Südthailand, Montag, 17.04.2023, 04:49 vor 369 Tagen @ Morpheus 3118 Views

bearbeitet von NST, Montag, 17.04.2023, 05:19


Die Kosten von Metallgeld sind meiner Meinung nach unverhältnismäßig hoch. Der Papiergeld-Dollar ist deutlich kostengünstiger und hat seine Werthaltigkeit jetzt über erstaunliche fast 90 Jahre relativ eindrucksvoll bewiesen. Nicht viele Währungen waren bei so intensivem Wettbewerb so lange so erstaunlich wertstabil.

Wie der US-Dollar über 90 Prozent seiner Kaufkraft verlor Erklärung im Text

Der US-Dollar ist noch immer die wichtigste Währung der Welt. Der heutige Dollar ist jedoch nur noch einen Bruchteil dessen wert, was er noch vor 100 Jahren bedeutet hat. Wie kam es zu diesem immensen Kaufkraftverlust? Der tiefe Fall des US-Dollars begann mit der Gründung der Zentralbank.

Ein Dollar von 1913 hatte dieselbe Kaufkraft wie 26 Dollar in 2020.

Es ist alles nur eine Sache der Definition. Wie man das konkret macht, komm einfach mal nach Thailand, da kannst du es im praktischen Leben sehen, wie das geht.

Hier bestimmt das, was man so schön die Kraft des Marktes nennt - man lässt einfach alles laufen. Es gibt Papiergeld, Krypto und eben auch Gold/Silber. Es gibt Shops für Papiergeld - die Banken, es gibt Goldshops für Gold -- und beide bieten auch Kredite. Dann gibt es noch die Kryptos.

Jetzt ist es sehr einfach, alles weitere. Dort wo das grösste Vertrauen herrscht, dort wächst der Markt. Was man derzeit überall sieht - die Bankfilialen schliessen, Geldautomaten werden abgebaut, Goldshops entstehen an jeder Ecke.

Gleichzeitig bieten die grossen Goldhändler auch entsprechende elektronische Handelsapps an - das wird so enden, dass wenn du ein Goldkonto hast, damit mit der App bezahlen kannst. Papiergeld jeglicher Art falls noch gültig, kannst du jederzeit in Gold umtauschen.

Was du dazu brauchst, physisch deponiertes Gold bei einem entsprechenden Händler. So einfach läuft das hier in Zukunft.

Die ganzen Vermögenswerte z.B. der Staatsanleihen u. andere Papierwerte im aktuellen FED Imperium, die werden einfach neu taxiert - in Gold. PUNKT.

Alles super easy, die Technik ist längst verfügbar in manchen Ländern aktuelle Realität .... und bei euch ist es die ferne Zukunft. Was mir Sorgen machen würde u. teils auch macht, sind die zugesagten Rentenversprechen (mein Problem) und alle Papierwerte - denn die werden real entwertet werden.

Hier in Thailand ist davon auszugehen, dass in 10 Jahren alles über die kommenden Smartphone Nachfolgegeräte gezahlt werden wird - Papiergeld wird es noch so oft geben, wie in den 60er Jahren Kreditkarten. Man wird das noch verwenden können, aber nur an wenigen Stellen.

Die Neubewertung des ganzen FED Fiatmoney Komplexes ist Bestandteil des Great Reset ... nichts wird das aufhalten können --- denn die Neubewertung ist der Great Reset.
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Ob das mit den Smartphones so eine kluge Idee ist?

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 17.04.2023, 09:42 vor 369 Tagen @ NST 2672 Views

Ich erinnere daran, daß beispielsweise ein bisschen mehr Wind als geplant ausreicht (Puerto Rico 4 Wochen weitgehend stromlos nach Hurrikan), um alles lahmzulegen. Womit soll der gemeine Thai dann abends seinen Reisschnaps kaufen? [[sauer]]

Bei all diesen Ideen muss man hinterfragen, ob der Komplexitätsanstieg den Mehrnutzen rechtfertigt. Angesichts der künftigen Möglichkeiten KIs zu manipulieren oder für Angriffe einzusetzen wäre ich äußerst zurückhaltend in diesen Angelegenheiten.

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Ich begrüsse das auch nicht ....

NST @, Südthailand, Montag, 17.04.2023, 11:37 vor 369 Tagen @ FOX-NEWS 2501 Views

Womit soll der gemeine Thai dann abends seinen Reisschnaps kaufen? [[sauer]]

Bei all diesen Ideen muss man hinterfragen, ob der Komplexitätsanstieg den Mehrnutzen rechtfertigt. Angesichts der künftigen Möglichkeiten KIs zu manipulieren oder für Angriffe einzusetzen wäre ich äußerst zurückhaltend in diesen Angelegenheiten.

.... bisher mach ich keinerlei Zahlfunktionen mit dem Smartphone - der Sohn u. die Frau dagegen fast alles. Ich latsch noch zur Bank, wenn ich meine Kreditkartenrechnung bezahle, damit die noch ne Weile Arbeit haben - Frau u. Sohn erledigen das alles mit dem Smartphone.

Sichtbar kreditfähig unter den Kleinthais, ist der oder die, welche eine Goldkette tragen. Die bekommen ihren Reissnaps immer ...

Es ändert sich hier nichts wesentliches, nur dass man statt Papiergeld in Zukunft die Smartphone braucht u. jede Menge Bürofläche leerstehen wird.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Unternehmen und eine erfolgreiche Volkswirtschaft kann man nicht über Goldshops betreiben

Morpheus ⌂ @, Montag, 17.04.2023, 17:18 vor 368 Tagen @ NST 2287 Views

Hallo NST,

ich hatte mit Deinem Beitrag gerechnet und genau deshalb ein paar konkrete Fragen gestellt.

Wieso kannst Du mir nicht meine Fragen beantworten?
Natürlich ist es richtig, was Du für den Privat-Sektor in einem Dritte Welt Land beschreibst. Da mag das gehen. Wir haben hier auch drei Währungen parallel, allerdings kein Gold und in den letzten zwei Jahren hat die Nationalwährung gegen den Dollar um 15 Prozent aufgewertet. Ich verstehe also was Du mir sagen willst.

Aber man kann kein mittelgroßes Unternehmen über einen Goldshop betreiben. Da braucht man eine vernünftige Vorfinanzierung. Und diese Vorfinanzierung war es, die ab den 1930 Jahren erst die USA und dann Europa einen Wirtschaftsschub verschafft hat. Argentinien und Uruguay waren noch bis in die 1940er Jahre sehr reiche Länder, die dann aber stark zurückgefallen sind, weil sie genau diese Vorfinanzierung nicht hinbekommen haben und so keine ausreichende Industrie aufbauen konnten. Sie waren nicht einmal in der Lage die Landwirtschaft zu industrialisieren. Das gelang erst Jahrzehnte später. Ein funktionierendes Bankwesen ist für jede erfolgreiche Volkswirtschaft eine Notwendigkeit.

Die Kosten von Metallgeld sind meiner Meinung nach unverhältnismäßig hoch. Der Papiergeld-Dollar ist deutlich kostengünstiger und hat seine Werthaltigkeit jetzt über erstaunliche fast 90 Jahre relativ eindrucksvoll bewiesen. Nicht viele Währungen waren bei so intensivem Wettbewerb so lange so erstaunlich wertstabil.


Wie der US-Dollar über 90 Prozent seiner Kaufkraft verlor Erklärung im Text

Der US-Dollar ist noch immer die wichtigste Währung der Welt. Der heutige Dollar ist jedoch nur noch einen Bruchteil dessen wert, was er noch vor 100 Jahren bedeutet hat. Wie kam es zu diesem immensen Kaufkraftverlust? Der tiefe Fall des US-Dollars begann mit der Gründung der Zentralbank.

Ein Dollar von 1913 hatte dieselbe Kaufkraft wie 26 Dollar in 2020.

Es ist alles nur eine Sache der Definition. Wie man das konkret macht, komm einfach mal nach Thailand, da kannst du es im praktischen Leben sehen, wie das geht.

Also, ich bin der letzte, der behauptet, die Währungssysteme Dollar/Euro/Yen/Yuan wären richtig und gut strukturiert aufgebaut, aber ich suche nach einer Alternative und da kann ich für mich in der Zwischenzeit Gold aus verschiedenen Gründen ausschließen.

Zum Kaufkraft-Verlust des Dollars:
Wie wir hier unzählige Male besprochen haben ist eine leichte nominelle Inflation erforderlich, um den Wert der Kreditsicherheiten über dem der Kreditsalden zu halten.
Die USA sind so stark de-industralisiert, WEIL der Dollar eine viel zu starke Kaufkraft hat. Kaum ein Industriebetrieb konnte sich in den USA halten. Kaum einer dieser Betriebe kann exportieren, weil es für die Käufer im Ausland durch den überhöhten Wert des Dollar viel zu teuer ist. Deshalb sind Importwaren auch für die Amerikaner stets viel billiger als heimisch produzierte Waren. Und die Wirtschaft besteht nur noch aus Dienstleistungen, weil die rein lokal sind und ohne ausländische Konkurrenz betrieben werden. Das liegt nur an der Überbewertung des Dollars.
In jeder Krise wertete der Dollar (BISHER!) gegen alle anderen Währungen auf. Wenn das keine Stabilität ausdrückt?


Hier bestimmt das, was man so schön die Kraft des Marktes nennt - man lässt einfach alles laufen. Es gibt Papiergeld, Krypto und eben auch Gold/Silber. Es gibt Shops für Papiergeld - die Banken, es gibt Goldshops für Gold -- und beide bieten auch Kredite. Dann gibt es noch die Kryptos.

Jetzt ist es sehr einfach, alles weitere. Dort wo das grösste Vertrauen herrscht, dort wächst der Markt. Was man derzeit überall sieht - die Bankfilialen schliessen, Geldautomaten werden abgebaut, Goldshops entstehen an jeder Ecke.

Gleichzeitig bieten die grossen Goldhändler auch entsprechende elektronische Handelsapps an - das wird so enden, dass wenn du ein Goldkonto hast, damit mit der App bezahlen kannst. Papiergeld jeglicher Art falls noch gültig, kannst du jederzeit in Gold umtauschen.

Was du dazu brauchst, physisch deponiertes Gold bei einem entsprechenden Händler. So einfach läuft das hier in Zukunft.

Die ganzen Vermögenswerte z.B. der Staatsanleihen u. andere Papierwerte im aktuellen FED Imperium, die werden einfach neu taxiert - in Gold. PUNKT.

Alles super easy, die Technik ist längst verfügbar in manchen Ländern aktuelle Realität .... und bei euch ist es die ferne Zukunft. Was mir Sorgen machen würde u. teils auch macht, sind die zugesagten Rentenversprechen (mein Problem) und alle Papierwerte - denn die werden real entwertet werden.

Hier in Thailand ist davon auszugehen, dass in 10 Jahren alles über die kommenden Smartphone Nachfolgegeräte gezahlt werden wird - Papiergeld wird es noch so oft geben, wie in den 60er Jahren Kreditkarten. Man wird das noch verwenden können, aber nur an wenigen Stellen.

Die Neubewertung des ganzen FED Fiatmoney Komplexes ist Bestandteil des Great Reset ... nichts wird das aufhalten können --- denn die Neubewertung ist der Great Reset.

Lies Deinen Text bitte noch einmal durch. Alles was du beschreibst ist die Sicht eines privaten Verbrauchers. Das ist zwar verständlich, aber mein Anspruch ist ein anderer.

Wenn man eine Gemeinwesen erfolgreich gestaltet will, dann muss man die Erkenntnisse und die positiven Entwicklungen der Vergangenheit berücksichtigen. Man kann nicht so tun, als hätte die Geldversorgung der Bevölkerung und der Unternehmen keinen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg.

Hast Du mal analysiert, warum die G7-Länder die Welt solange dominiert haben und warum Thailand nicht zu diesem Club dazugehörte? Ich konnte das hier sehr schön nachvollziehen.
Wenn es zum Beispiel keine funktionierende Zivilgerichtsbarkeit gibt, also in der Folge Verträge nicht eingehalten werden müssen, kann wirtschaftlicher Erfolg nur schwer entstehen.

Wenn Du wirklich an ein Goldsystem glaubst, dann musst Du mir erklären, wie sich mittlere Unternehmen finanzieren sollen. Vorfinanzierung war hier im Forum ja nun wirklich ein ewig wiederholtes Thema.

Bitte beantworte Dir die Fragen, dann wirst Du für Dich klarer sehen.
Denn es nützt keiner Bevölkerung, wenn die Wirtschaft nur von Landwirtschaft und Handel lebt. Das bedeutet nur dauernde Armut oder Ausnutzung/Ausbeutung der Bevölkerung durch Investoren aus dem Ausland.

Grüße
Morpheus

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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Ich schreibe nur über die Dinge, die ich zumindest halbwegs verstehe ...

NST @, Südthailand, Dienstag, 18.04.2023, 03:26 vor 368 Tagen @ Morpheus 2149 Views

bearbeitet von NST, Dienstag, 18.04.2023, 03:54


Wieso kannst Du mir nicht meine Fragen beantworten?

Ich warte immer noch auf eine grundsätzliche Antwort von dir, die Frage dazu stelle ich in jedem Beitrag an dich - wo lebst du - das Land genügt! ???

Natürlich ist es richtig, was Du für den Privat-Sektor in einem Dritte Welt Land beschreibst.

[image]

Links die nominalen Werte (für Akademiker) - rechts kaufkraftbereinigt (für Bauern) - man beachte wie viele 3. Weltländer aus Asien in dieser Liste sich unter den ersten 30 befinden .... man staune wo sich in der Bauernliste die Schweiz plötzlich einreihen muss ... und die glorreichen G7 - Zukunft wird anders geschrieben.

Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt

Einige EU Länder haben ein kleineres Bruttoinlandsprodukt als TH .... oben redest du von TH als einem Dritte Welt Land. Das zeigt einfach dein wirklicher Kenntnisstand.


Lies Deinen Text bitte noch einmal durch. Alles was du beschreibst ist die Sicht eines privaten Verbrauchers. Das ist zwar verständlich, aber mein Anspruch ist ein anderer.

Natürlich, alles aus Sicht eines Kautschukbauern. Was man nicht mit 3 Satz Rechnen ohne Taschenrechner schaffen kann taugt nicht zum Überleben. Die anderen Dinge sind rein akademischer Art - damit spiele ich nur.

Und da sind wir beim entscheidenden Punkt - wenn ich Fehler mache in meinen Planungen sind wir als Familie tot. Deshalb verlasse ich mich auf den 3 Satz und nicht auf akademische Ausführungen.

Aber selbst deine akademischen Ausführungen haben als Basis ganz falsche Grundlagen - weil du offenbar keine Ahnung davon hast, was real in der Welt passiert - ausserhalb der Westgrenzen - also was im fernen Osten abläuft oder in Russland.

Selbstverständlich können die Goldhändler sofort falls nötig - das Fiatmoney System ersetzten - warum aber sollten sie das tun, solange damit noch Gewinne erwirtschaftet werden können?

Die nötigen Filialen für die Kleinkunden gibt es doch schon alle - und die entsprechenden grossen Institutionen im Hintergrund gibt es schon länger als das FED System. In dein Schädel geht das aber offenbar nicht rein, nicht mal auf akademischem Weg. Ich spreche hier für den Raum Asien und nicht für die westlichen Hemisphären, hier leben übrigens 2/3 der Menschheit, wenn man Afrika dazu zählt.
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Sorry, aber Gesellschaften funktionieren nach bestimmten Gesetzen und die können nicht von Goldhändlern übernommen werden.

Morpheus ⌂ @, Dienstag, 18.04.2023, 05:02 vor 368 Tagen @ NST 2052 Views

Hallo NST,

Wieso kannst Du mir nicht meine Fragen beantworten?

Ich kann sie schon beantworten, aber warum sollte ich das tun, solange nicht klar ist, warum ich meine privaten Daten preisgeben soll?

Ich warte immer noch auf eine grundsätzliche Antwort von dir, die Frage dazu stelle ich in jedem Beitrag an dich - wo lebst du - das Land genügt! ???

Natürlich ist es richtig, was Du für den Privat-Sektor in einem Dritte Welt Land beschreibst.


[image]

Links die nominalen Werte (für Akademiker) - rechts kaufkraftbereinigt (für Bauern) - man beachte wie viele 3. Weltländer aus Asien in dieser Liste sich unter den ersten 30 befinden .... man staune wo sich in der Bauernliste die Schweiz plötzlich einreihen muss ... und die glorreichen G7 - Zukunft wird anders geschrieben.

Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt

Einige EU Länder haben ein kleineres Bruttoinlandsprodukt als TH .... oben redest du von TH als einem Dritte Welt Land. Das zeigt einfach dein wirklicher Kenntnisstand.

Sorry, aber diese Sichtweise zeigt mir doch eine ganze Menge. Natürlich hängt das absolute BIP auch von der Bevölkerungsgröße ab. Wenn man irgendwie sinnvolle Vergleiche anstellen will, dann muss man doch wohl das BIP pro Kopf vergleichen.

Da liegt Thailand Kaufkraftbereinigt 2021 bei 19.203USD. Mein derzeitiges Heimatland Uruguay kommt ebenfalls kaufkraftbereinigt 2020 auf 22.362USD, die Schweiz analog auf 73.246USD. Jeder hier wird dir sagen, dass wir in der Dritten Welt leben. Ich weiß nicht wie du Thailand anders einsortieren willst?


Lies Deinen Text bitte noch einmal durch. Alles was du beschreibst ist die Sicht eines privaten Verbrauchers. Das ist zwar verständlich, aber mein Anspruch ist ein anderer.


Natürlich, alles aus Sicht eines Kautschukbauern. Was man nicht mit 3 Satz Rechnen ohne Taschenrechner schaffen kann taugt nicht zum Überleben. Die anderen Dinge sind rein akademischer Art - damit spiele ich nur.

Und da sind wir beim entscheidenden Punkt - wenn ich Fehler mache in meinen Planungen sind wir als Familie tot. Deshalb verlasse ich mich auf den 3 Satz und nicht auf akademische Ausführungen.

Nein, Menschen können ohne Gesellschaft nicht leben. Sie schaffen es nicht, weil sie Mängelwesen sind. Und deshalb wirst Du auch nicht überleben, wenn die Dich umgebenden Gesellschaft zusammenbricht. Und dafür sind Herrschende bislang nötig. Sie haben den Laden bislang immer zusammengehalten und zusammenhalten müssen, weil sonst die Gesellschaften eben auch zusammengebrochen sind. Und für den Erhalt von Gesellschaften gilt es Regeln, die zu beachten sind, sonst kollabieren sie.

Aber selbst deine akademischen Ausführungen haben als Basis ganz falsche Grundlagen - weil du offenbar keine Ahnung davon hast, was real in der Welt passiert - ausserhalb der Westgrenzen - also was im fernen Osten abläuft oder in Russland.

Ja, davon habe ich nur beschränkt eine Ahnung, aber ich sehe, dass die hohe Bevölkerungsdichte gerade in Europa und Asien ein großes Problem darstellen, denn ohne wenigstens teilweise industrialisierte Landwirtschaft sind solche "Besatzdichten" schwer zu ernähren und ohne Gesellschaft keine industralisierte Landwirtschaft. Guck Dir bitte die Historie der Landwirtschaft Thailands an.


Selbstverständlich können die Goldhändler sofort falls nötig - das Fiatmoney System ersetzten - warum aber sollten sie das tun, solange damit noch Gewinne erwirtschaftet werden können?

Ja, das mag für die lokale Wirtschaft funktionieren, aber sobald eine internationale Wirtschaft dazukommen soll, die Thailand braucht, um Landmaschinen, Dünger und Agrachemie einzukaufen, wird es schwierig. Da helfen die Goldhändler leider kein bisschen.


Die nötigen Filialen für die Kleinkunden gibt es doch schon alle - und die entsprechenden grossen Institutionen im Hintergrund gibt es schon länger als das FED System. In dein Schädel geht das aber offenbar nicht rein, nicht mal auf akademischem Weg. Ich spreche hier für den Raum Asien und nicht für die westlichen Hemisphären, hier leben übrigens 2/3 der Menschheit, wenn man Afrika dazu zählt.

Ja, die vielen Menschen sind kein Vorteil, weder beim Umweltschutz noch beim Ressourcenbedarf. Deshalb lebe ich in Uruguay, mit 20 Menschen pro km² und nicht mit 136 wie in Thailand. Menschen werden am aller stärksten von anderen Menschen bedroht, insbesondere wenn Hunger ins Spiel kommt. Uruguay hat 3,5 Mio Einwohner und ernährt in normalen Jahren ca. 30 Mio Menschen. Unser großer Bruder, Argentinien hat ca. 46 Mio Einwohner und ernährt ca. eine halbe Milliarde Menschen. Wenn die industrielle Landwirtschaft beendet wird, dann können wir uns von den verbleibenden 10 Prozent der Ernte wahrscheinlich irgendwie über Wasser halten. Wobei die Sicherheitsproblematik überall auf der Welt die Gleiche ist und bleibt.

Nichts für ungut NST, aber die Welt und die Menschheit befindet sich in einer sehr kritischen Phase und da geht es im Sinne aller nicht ohne gewisse, Dir vielleicht akademisch erscheinende Überlegungen. Aber die Theorie zu verstehen, ist elementar, um in der Praxis tragfähige Lösungen zu finden. Das gilt nicht nur beim Bau von Häusern sondern auch beim Aufbau von Gesellschaften.

Grüße
Morpheus

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Ich muss keine Geldtheorie verstehen ....

NST @, Südthailand, Dienstag, 18.04.2023, 12:33 vor 368 Tagen @ Morpheus 2608 Views

bearbeitet von NST, Dienstag, 18.04.2023, 12:38

Wobei die Sicherheitsproblematik überall auf der Welt die Gleiche ist und bleibt.

Aber die Theorie zu verstehen, ist elementar, um in der Praxis tragfähige Lösungen zu finden. Das gilt nicht nur beim Bau von Häusern sondern auch beim Aufbau von Gesellschaften.

... weil ich aktuell keine Geldprobleme habe und wenn es damit Probleme gibt - dann hab ich das Edelmetall.

Du bist doch interessierter Forscher - jetzt bekommst du 3 kleine Bilder nur Ausschnitte - die obere Grenze und die untere Grenze sind bei allen gleich. Dazwischen aber Unterschiede - und wenn du die verstehst, wirst du dein Forschungsgebiet verändern oder erweitern.

Erstes Bild betrifft Thailand

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zweites Bild Uruguay

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drittes Bild Deutschland

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alles aus Wiki - und den jeweiligen Länderprofilen.

Man kann es eigentlich gar nicht übersehen. Es ist nur so, das interessiert niemand - über Geldtheorie kann man viel besser streiten. Die Bevölkerungsdichte spielt überhaupt keine Rolle ....
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Man kann die Analyse der ganzen Geldtheorie auch abkürzen.

Dionysos @, Dienstag, 18.04.2023, 13:40 vor 367 Tagen @ Morpheus 2199 Views

John Galt hat sich schlafen gelegt. Er ist müde. Wahrscheinlich wird er bald für immer einschlafen.

https://www.youtube.com/watch?v=jMkaCEP-l4g&t=18s

Dann hätte ich gern John Rambo als Nachbarn.

Ansonsten heißt es, warten auf John Connor. Er ist wahrscheinlich noch nicht geboren. Dafür muss seine Mutter Sarah erst mal einen Erkenntnissprung hinter sich haben.

Gruß
Dionysos

--
Armut schafft Demut, Demut schafft Fleiß, Fleiß schafft Reichtum,
Reichtum schafft Übermut, Übermut schafft Krieg, Krieg schafft Armut.

Hier findest Du die Antwort

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 17.04.2023, 09:22 vor 369 Tagen @ Morpheus 2873 Views

Suche im Internet nach den Quellen zum Geldwesen im Deutschen Reich zwischen 1871 und 1914. Mir ist nicht bekannt, daß die Wirtschaft damals nicht funktioniert hätte, ganz im Gegenteil. Die damalige Zeit und der internationale Handel wird übrigens als "erste Globalisierung" bezeichnet.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Nur musste Deutschland den Goldstandard bereits kurz darauf aufgeben

Morpheus ⌂ @, Montag, 17.04.2023, 17:38 vor 368 Tagen @ FOX-NEWS 2382 Views

Hallo FOX-NEWS

danke für Deine Antwort.

Ich verstehe das schon. Dieses System hat damals relativ gut funktioniert, weil
1) große Teile der Wirtschaft noch sehr regional arbeiteten
2) Deutschland sich bereits damals zu Exporteur von Waren entwickelt hatte (siehe Entstehung von "made in Germany") und damit Importeur von Gold/Silber war.

Aber bereits im WK1 musste der Goldstandard verlassen werden und das private Gold "eingefordert werden", um die notwendigen Importe weiter zu finanzieren. Das ganze System hat also weniger als 50 Jahre funktioniert. Das überzeugt mich nicht. Da war die DM/Euro-Kombi als reines Papiergeld mit deutlich über 70 Jahren sogar erfolgreicher.

Ich hatte hier dargelegt, warum große Währungsgebiete im Gegensatz zu kleinen nicht funktionieren können. Deutschland ist bereits zu groß, um eine Währung sinnvoll zu betreiben. Es muss den Länderfinanzausgleich geben, der schlecht wirtschaftenden Landesregierungen Geld "zum Verschenken" in die Hände gibt, was man den gut wirtschaftenden Privatunternehmen und Arbeitnehmern anderer Regionen vorher abgepresst hat. Das wäre bei kleinen Währungsgebieten nicht nötig, weil es sich durch Währungsschwankungen dezentral selbst regulieren würde.

Wenn man dann aber eine globale Währung wie Gold neben US-Dollar/Euro stellt, kann diese natürlich erst Recht unmöglich funktionieren. Für die Eliten, die das Gold so überall abziehen können, läuft es natürlich erst einmal toll. Aber die schwachen Regionen müssen sich zügig um ein Ersatzgeld bemühen, sobald alles Gold erst einmal in die wirtschaftlich erfolgreichen Regionen abgeflossen ist. Und es gibt bei der Verwendung von Gold für die lokale Gemeinschaft nicht einmal eine Kontrolle der Gold-Abflüsse, wie sie heute beim Devisen-Umtausch noch möglich ist.

Grüße
Morpheus

--
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Unzulässige Außerachtlassung geschichtlicher Verläufe

Bergamr @, Montag, 17.04.2023, 19:29 vor 368 Tagen @ Morpheus 2393 Views

Hallo Morpheus,

wie schon @nereus, möchte ich Dir nahelegen, geschichtliche Verläufe in Deine geldgeschichtlichen Überlegungen einzubeziehen.

>>Ich verstehe das schon. Dieses System hat damals relativ gut funktioniert, weil
1) große Teile der Wirtschaft noch sehr regional arbeiteten
2) Deutschland sich bereits damals zu Exporteur von Waren entwickelt hatte (siehe Entstehung von "made in Germany") und damit Importeur von Gold/Silber war.<<

Meines Wissens nach hat die sog. Gründerzeit in Deutschland/Europa so floriert, weil es Unmengen an Neuentdeckungen in allen Bereichen und damit verbunden jede Menge Patente gab, die bahnbrechend auf bereits vorhandene Bereiche gewirkt haben, aber auch jede Menge Wirtschaftsbereiche erst entstehen ließen (z.B. Elektro-/Chemische Industrie). Kolonialmächte wie England oder Frankreich mögen noch von ihren Überseebesitzungen profitiert haben; das trifft auf Deutschland aber nicht zu. Ein weiterer Faktor war die allgemeine Elektrifizierung, die jegliche Arbeit, ob Industrie oder Handwerk, um mindestens Faktor 10 gesteigert hat. Mein Urgroßvater hat 1901 seine Werkstatt mit Elektromotor, Transmission und 3 Maschinen ausgestattet - er war seinen Kollegen um Lichtjahre voraus bei uns im Dorf.

Und zu 'made in Germany' sollte man wissen, daß das ein vom perfiden Albion geforderter Brandstempel für (aus deren Sicht) mißliebige deutsche Produkte war - keineswegs ein Gütestempel. Verrechnet wurden damals auch viele Exporte aus Deutschland heraus gegen Lieferung von Rohstoffen nach Deutschland hinein (z.B. Lokomotive gegen Stahl).

Da gäb's jetzt noch Beispiele zuhauf gegen Deine Punkte 1) + 2) ...

Der eigentliche Punkt ist jedoch: das Ende des Goldstandards wurde bewußt durch die Gründung der FED in den USA im Dezember 1913 eingeleitet, vordergründig wohl, um der Zerschlagung des Öl-Monopols von Standard Oil etwas entgegensetzen zu können, hintergründig wohl eher mit dem gewissen 'Riecher' der kommenden Ereignisse. Hinlänglich bekannt sind die großzügigen Kredite der USA und deren Banken an die Entente-Mächte in WK I (und deren gnadenlose Einforderung 'the day after'), ohne die diese gigantischen Materialschlachten nicht möglich gewesen wären. Im weiteren Verlauf hat sich die von Dir erwähnte 'Überlegenheit' dieser Art US-Dollar gezeigt in den Wirtschaftskrisen der Zwanziger Jahre, der Great Depression in den USA in den Dreißigern, der Finanzierung des Faschismus + Kommunismus in Europa und Rußland sowie im Kriegsgeschehen des WK II. Bekannt ist auch das Ende 1945: alle incl. Siegermächte am Boden, the winner is USA! Und die darauffolgenden Jahrzehnte bis heute wird die 'Überlegenheit' des US-Dollar einzig und allein durch die militärische Übermacht der US-Army begründet.

Das ist jetzt alles jetzt nur grob angerissen, Details gibt's zuhauf und in hinreichender Klarheit.

Aber: damit landen wir, ob wir wollen oder nicht, punktgenau bei @dottore und dem Debitismus.

<<Aber bereits im WK1 musste der Goldstandard verlassen werden und das private Gold "eingefordert werden", um die notwendigen Importe weiter zu finanzieren. Das ganze System hat also weniger als 50 Jahre funktioniert.<<

Natürlich mußte der Goldstandard verlassen werden, das war m.E. der Plan. Nur durch die 'Überreizung des Blatts' konnte sich FIAT-money durchsetzen und alles andere Schach-Matt setzen. Mit Goldstandard allein wäre eine Vollkatastrophe wie WK I + II nicht möglich gewesen. Und der danach einsetzende Vollrausch Konsum-Materialismus auch nicht. Da bin ich ganz bei @nereus, beim Augenmaß in punkto Kreditvergabe.

Langer Rede kurzer Sinn: wenn Du Dein Währungsheil in Beispielen der US-Dollar-Geschichte siehst und denkst, da muß man nur an ein paar Knöpfchen drehen, aber sonst ist das ganz knorke - ich denke, da solltest Du nochmal drüber hirnen.

Gruß
Bergamr

--
Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...

Ja, das ist teilweise verkürzt.

Morpheus ⌂ @, Dienstag, 18.04.2023, 02:08 vor 368 Tagen @ Bergamr 2125 Views

Hallo Bergamr,

Danke für Deine Anmerkungen.


wie schon @nereus, möchte ich Dir nahelegen, geschichtliche Verläufe in Deine geldgeschichtlichen Überlegungen einzubeziehen.

Ich will alle guten Ideen gerne einbeziehen.


>>Ich verstehe das schon. Dieses System hat damals relativ gut funktioniert, weil
1) große Teile der Wirtschaft noch sehr regional arbeiteten
2) Deutschland sich bereits damals zu Exporteur von Waren entwickelt hatte (siehe Entstehung von "made in Germany") und damit Importeur von Gold/Silber war.<<

Meines Wissens nach hat die sog. Gründerzeit in Deutschland/Europa so floriert, weil es Unmengen an Neuentdeckungen in allen Bereichen und damit verbunden jede Menge Patente gab, die bahnbrechend auf bereits vorhandene Bereiche gewirkt haben, aber auch jede Menge Wirtschaftsbereiche erst entstehen ließen (z.B. Elektro-/Chemische Industrie). Kolonialmächte wie England oder Frankreich mögen noch von ihren Überseebesitzungen profitiert haben; das trifft auf Deutschland aber nicht zu. Ein weiterer Faktor war die allgemeine Elektrifizierung, die jegliche Arbeit, ob Industrie oder Handwerk, um mindestens Faktor 10 gesteigert hat. Mein Urgroßvater hat 1901 seine Werkstatt mit Elektromotor, Transmission und 3 Maschinen ausgestattet - er war seinen Kollegen um Lichtjahre voraus bei uns im Dorf.

Überseebesitzungen kosten mehr als sie bringen. Deshalb hat man von dieser Form der Beherrschung längst Abstand genommen. Heute ist es am besten eine Demokratie zu installieren und dann vorab einen Teil der Politiker "zu kaufen", diese mit weiterem Geld und gutem Marketing an die Macht zu bringen und dann das Land von diesen Marionetten im Sinne der Kolonialmacht auszuplündern. Das hat man seit Jahrzehnten in der Dritten Welt so etabliert und ihr dürft das gerade mit der Ampel am eigenen Leib erleben.
Ja, die Erfindungen, von denen es in Deutschland viele gab, haben zu Exporten geführt.


Und zu 'made in Germany' sollte man wissen, daß das ein vom perfiden Albion geforderter Brandstempel für (aus deren Sicht) mißliebige deutsche Produkte war - keineswegs ein Gütestempel. Verrechnet wurden damals auch viele Exporte aus Deutschland heraus gegen Lieferung von Rohstoffen nach Deutschland hinein (z.B. Lokomotive gegen Stahl).

"Made in Germany" war natürlich KEIN Gütesiegel, sondern es sollte die Billig-Exporte stoppen, weil mit dem Pfund genau das passiert war wie mit dem Dollar. Durch das viel zu große Gebiet, waren die Pfundnoten alle im Ausland unterwegs und die vielen Schuldner suchten verzweifelt nach Pfundnoten, was zu deren Aufwertung führt, wie heute beim Dollar mit den vielen Dollar-Schulden.
Es beweist aber, dass Deutschland (zu) viel exportierte und damit natürlich Gold gewann, was England zu verlieren drohte. Das Beispiel Lokomotive gegen Stahl ist doch aber gerade auch nur ein weiterer Beweis, dass das Geldsystem nicht funktionierte, denn warum sollte man Tauschhandel betreiben, wenn Geld doch bewiesener Maßen den Tauschhandel massiv erleichtert. Die Ursache ist jedoch offensichtlich. Das Gold reichte eben nicht aus, um überall mittels Bezahlung arbeiten zu können.


Da gäb's jetzt noch Beispiele zuhauf gegen Deine Punkte 1) + 2) ...

Der eigentliche Punkt ist jedoch: das Ende des Goldstandards wurde bewußt durch die Gründung der FED in den USA im Dezember 1913 eingeleitet, vordergründig wohl, um der Zerschlagung des Öl-Monopols von Standard Oil etwas entgegensetzen zu können, hintergründig wohl eher mit dem gewissen 'Riecher' der kommenden Ereignisse. Hinlänglich bekannt sind die großzügigen Kredite der USA und deren Banken an die Entente-Mächte in WK I (und deren gnadenlose Einforderung 'the day after'), ohne die diese gigantischen Materialschlachten nicht möglich gewesen wären. Im weiteren Verlauf hat sich die von Dir erwähnte 'Überlegenheit' dieser Art US-Dollar gezeigt in den Wirtschaftskrisen der Zwanziger Jahre, der Great Depression in den USA in den Dreißigern, der Finanzierung des Faschismus + Kommunismus in Europa und Rußland sowie im Kriegsgeschehen des WK II. Bekannt ist auch das Ende 1945: alle incl. Siegermächte am Boden, the winner is USA! Und die darauffolgenden Jahrzehnte bis heute wird die 'Überlegenheit' des US-Dollar einzig und allein durch die militärische Übermacht der US-Army begründet.

Also, ich verstehe zunächst einmal nicht, was die Menschen gegen eine Zentralbank haben. Man muss bedenken, dass damals jede Bank ihre eigenen Noten herausgab, die nur bei dieser Bank gegen Gold eingelöst werden konnten. Wenn die Bank pleite ging, wurden die Noten wertlos. Das heißt das Umlaufen der Noten war sehr beschränkt, weil man sich bei jeder einzelnen Note über den Emitenten informieren musste. Zentralbanknoten eliminierten dieses Problem. Diese Zentralbanknoten (die wir heute fälschlicher Weise nur als Banknoten bezeichnen) behielten ihre Gültigkeit auch dann, wenn eine Bank, die diese Noten ausgezahlt hatte, pleite ging. Weil die Bank, um die neuen Zentralbanknoten von der Zentralbank zu bekommen, bei dieser einen werthaltigen Pfand hinterlegen musste. Damit konnte jeder bei der Annahme die Banknoten auf ihre Echtheit prüfen und dann ohne Emitenten-Risiko annehmen. Dadurch, dass es nur noch eine Sorte von Noten gab, konnte auch die Fälschungssicherheit zentral organisiert werden, was die Kosten für die Banken gegenüber dem dezentralen Verfahren massiv senkte. Ich kann zunächst nicht erkennen, was an diesem Verfahren negativ sein soll.
Natürlich haben die Herrschenden den Zentralbanken später noch weitere Aufgaben übergeben, die ZBs inzwischen zwingen sich als Komplizen der Herrschenden aufzuführen. Aber das ist bei staatlichen Stellen immer so und klar wollten die privaten Eigentümer der FED mit ihren Zentralbanknoten auch durch Bereitstellung einer, wie gerade dargestellten, sinnvollen Dienstleistung "Bereitstellung von Zentralbanknoten" Gewinne erzielen. Aber das ist im Kapitalismus legal und sogar sinnvoll. Dass diese ZBs dann mit der Finanzkrise das Recht bekamen selbst Geld zu schöpfen und so den Staat direkt zu finanzieren, steht auf einem anderen Blatt. Auch die Festlegung der Zinsen für die Herrscher im Staat ist eine Aufgabe, die irgendeine Institution übernehmen muss. Die Idee die Zinsfestlegung von den Herrschern zu trennen, war doch eigentlich auch gar nicht so schlecht. Hat aber natürlich nicht gehalten, als das System der Herrschenden 2008 ins Trudeln geriet.


Das ist jetzt alles jetzt nur grob angerissen, Details gibt's zuhauf und in hinreichender Klarheit.

Aber: damit landen wir, ob wir wollen oder nicht, punktgenau bei @dottore und dem Debitismus.

Ja, aber der Debitismus beschreibt NUR diese kurze Epoche, in der es mit der Wirtschaft mittels Kollaps zu Ende geht. In dieser Phase, wo das Tilgen von Schulden plötzlich Schwierigkeiten macht. Aber in der Zeit vor der Finanzkrise, wird mit der Betonung auf der Schuldtilgung eine Eigenschaft von Geld betrachtet, die völlig unkritisch ist. Weil die meisten Menschen nur dann kaufen, wenn sie entweder das Geld für die Schuldentilgung bereits haben oder einen Kredit in Aussicht haben, der die Schuldentilgung aus dem Kaufvertrag erlaubt. Für die 99 Prozent des Wirtschaftslebens bringt die Betrachtung von Geld als Schuldtilgungsmittel gar nichts. Die Schuld aus dem Nichts, die dottore auch im Rahmen der Machttheorie entdeckt hat, die ist da schon viel wichtiger. Aber auch hier, hat dottore den Kern nicht getroffen und ich bin auch nicht alleine darauf gekommen. Es gab und gibt einen Konsens bei diesem Deal "Geld gegen Schutz, wiederholend und unter Strafe bei parallelem Gehorsam". Nur wird dieser anfängliche Konsens im Laufe der Zeit immer durch völlig unbedachte Erhöhungen der Abgaben aufgekündigt, weil das Prinzip "Gehorchen" festgeschrieben ist, konnten sich die Menschen eben nicht wehren. NUR und das ist ein wichtiger Punkt, dann setzen immer die Zerstörungskräfte des Geldes ein, nämlich Deflation und Inflation und das System der Herrscher geht an den Eigenschaften von Geld unter. Das bezeichne ich als das göttliche Prinzip von Geld, was für eine regelmäßiger Erneuerung der Beherrschungssysteme sorgt(e). Die sich dabei jedoch stets verbesserten und weiterentwickelten. Was auch für die Menschen und die Menschheit von Vorteil war. Könnte noch weiter schreiben, ist aber ein anderes Thema.


<<Aber bereits im WK1 musste der Goldstandard verlassen werden und das private Gold "eingefordert werden", um die notwendigen Importe weiter zu finanzieren. Das ganze System hat also weniger als 50 Jahre funktioniert.<<

Natürlich mußte der Goldstandard verlassen werden, das war m.E. der Plan. Nur durch die 'Überreizung des Blatts' konnte sich FIAT-money durchsetzen und alles andere Schach-Matt setzen. Mit Goldstandard allein wäre eine Vollkatastrophe wie WK I + II nicht möglich gewesen. Und der danach einsetzende Vollrausch Konsum-Materialismus auch nicht. Da bin ich ganz bei @nereus, beim Augenmaß in punkto Kreditvergabe.

Ja, aber lass uns das in meiner Antwort an @nereus weiter diskutieren. Ich wäre Dir für jeden Beitrag zur Diskussion sehr dankbar.


Langer Rede kurzer Sinn: wenn Du Dein Währungsheil in Beispielen der US-Dollar-Geschichte siehst und denkst, da muß man nur an ein paar Knöpfchen drehen, aber sonst ist das ganz knorke - ich denke, da solltest Du nochmal drüber hirnen.

Nein, das tue ich nicht. Ich sehe das Heil hier und natürlich bei den Antworten, die sich im Verlauf der Diskussion ergeben haben. Aber auch hier in diesem Thread, geht es um das Thema und wenn wir ein funktionierendes, auf Gold basierendes System finden würden, dass besser funktioniert als unser heutiges Kreditgeld in regionalisierter Form, würde ich sofort auf so ein System umschwenken. Bisher kann ich das allerdings beim besten Willen nicht erkennen.

Grüße
Morpheus

--
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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Verkürzt und zugenäht

Bergamr @, Dienstag, 18.04.2023, 20:30 vor 367 Tagen @ Morpheus 1987 Views

Hallo Morpheus,

Deine Antwort geht an meiner Erwiederung bez. Goldstandard vorbei.

Ich habe über die Goldstandardzeit = Gründerjahre geschrieben, Du hast mit Entwicklungen lange nach dem Goldstandard geantwortet. Auf meine eigentliche These, weshalb der Goldstandard durch Gründung der FED in den USA sein Grab fand (und was die Hintergründe dieser Gründung waren) gehst Du mit keiner Silbe ein. Da liegt aber genau der Hase im Pfeffer, natürlich kann der Goldstandard in keinster Weise dem fiat-money-system das Wasser reichen in punkto Kreditausweitung und Schuldnergenerierung. Und deshalb ist ja das US-Dollar-System so 'toll'. Und nur dadurch wurde Kolonialbesitz quasi 'wertlos', weil durch geschaffene Schuldabhängigkeit eine viel größere Ausbeutung möglich wurde!

Eigentlich nicht schwer zu sehen und zu durchschauen.

Aber gut, Du bist Idealist. Laß uns annehmen, Du etablierst in einem südamerikanischen Staat ein Bürgersystem nach Deiner Vorstellung, z.B. in einer kleinen Gemeinde. Wie gehst Du vor, um die Potenz des US-Dollar zu brechen? Und wie, solltest Du erfolgreich sein, um die habgierigen Nachbargemeinden abzuwehren?

Vor meinem geistigen Auge taucht plötzlich Argentinien in den 80er-Jahren auf.

Ich mein ja nur.

Gruß
Bergamr

--
Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...

ich habe das jetzt im Affentempo erstellt - bitte um Nachsicht ;-)

nereus @, Montag, 17.04.2023, 13:58 vor 368 Tagen @ Morpheus 2871 Views

Hallo Morpheus!

Ich hänge mich mal kurz dazwischen.

Frage 1: Dürften Banknoten überhaupt verwendet werden, oder müssten wir alle wieder Münzen verwenden, weil ja mit den Banknoten das „fractional Reserve Banking“ entstanden ist. Weil eben genau damals die ungedeckten Noten aufkamen, die man heute beim angeblichen Fiatgeld besonders beklagt.

Selbstverständlich kann man Banknoten, als auch Giralgeld (Buchungen) verwenden.
Die Banknoten haben auch nicht die ungedeckten Noten erschaffen.
Die Aufgabe der Goldeinlöse-Pflicht im August 1971 war der Sündenfall.
Andernfalls hätte man den Goldpreis anheben müssen.

Anschlussfrage dazu: Wurden Banken nicht gerade gegründet, um das Gold für die Halter sicherer aufzubewahren und Banknoten genutzt, um den Transport von Gold zu vermeiden, weil selbiger zu unsicher war?

Banken waren schon immer Kredit-Sammelstellen.
(Tempel-) Banken verwalteten Schecks, Bürgschaften oder Wechsel.
Das alles existierte schon immer neben dem Gold.
Mir ist unerklärlich, wie man das immer in einen Topf werfen kann und behauptet, beim Goldstandard könnte man nur mit Münzen, Unzen oder Barren bezahlen.

Das GOLD diente immer nur als Kreditbremse und Sicherung der eigenen Währung!
Ja, auch als Zahlungsmittel wurde es eingesetzt, aber neben anderen bereits lang existierenden Guthaben- oder Schulden-Buchungen.

Nächster Punkt: Wenn wir heute die bestehende Währung mit Gold decken würden oder eine ganz neue Währung eingeführt hätten, die auf Gold basiert, wie würde die Kreditvergabe an ein Unternehmen, das neu investieren will und einen sehr erfolgreichen Business-Plan hat, erfolgen?

Genauso, wie bisher.
Nur würde beim Goldstandard die gesamt-Kreditvergabe mit mehr Augenmaß erfolgen.

Frage 2: Wenn der Kredit bewilligt wurde, gibt es jetzt meiner Meinung nach nur zwei Möglichkeiten.
1) Er wird mit Gold aus einer Goldreserve der Notenbank hinterlegt oder es wird
2) das Gold der Sparer bei der Bank verwendet.
Keine Variante erscheint mir praktikabel:

Nein, so war es auch nie.
Der Kredit wurde immer auf die konkrete Sache (Investition, Handelsgut, Schuldversprechen usw.) ausgereicht.
Es ging beim Gold nur darum, daß die zirkulierende Währung – das sind ja nicht die Kredite der Unternehmer, Staaten oder Kommunen – mit Gold gedeckt war.

Zu 2) Dieses Kreditgold würde dann eine Schuld gegenüber den bisherigen Sparern darstellen. Ich kann keine Verbesserung gegenüber dem Kreditgeld erkennen, nur eine Verschlechterung.

Deine Frage geht ins Leere, weil es vorher schon falsch war.
Es ging nie darum Guthaben in Gold zu halten, auch wenn das im Privat-Sektor durchaus der Fall sein kann, z.B. um im Krisenfall sein Vermögen zu sichern.

Denn anders als heute beim Kreditgeld, wo die Geldmenge mit Garantien der Bank erhöht wird, würde beim direkten Verleih des Anlegergoldes die Lage der Bank noch viel schwieriger, als das heute der Fall ist. Denn die Liquiditätslücke ist doch anteilig jetzt viel größer, weil das Anlegergold natürlich kurzfristig abgezogen werden kann, während jeder Kredit nur mittel- bis langfristig getilgt wird.

Ja eben und daher können wir diese Überlegungen gleich vergessen. <img src=" />

Zu 1) Was bezahlt die Bank oder der Bankkunde für die Bereitstellung des "frischen" Goldes? Was passiert, wenn die freie Goldreserve der ZB aufgebraucht ist?

Ich nehme dennoch den Faden einmal auf, um Grundsätzliches einzufügen.

Man könnte z.B. den Goldpreis anheben, das war ja das was @dottore in seinem lesenswerten Beispiel darstellte.
Der Punkt ist nur, daß dieses Gold auch verfügbar sein sollte.
Der ganze unhaltbare Versprechens-Klamauk, der das finanzielle Drama überhaupt erst entfacht hat, wäre dann Geschichte.
Die Notenbanken hätten jährlich öffentliche Inventur durchzuführen – damit sie nicht betrügen.
In Fort Knox hat in den Fünfzigern das letzte Mal jemand genauer nachgeschaut.
Was sind das denn für Zustände!?

Dann können keine weiteren Unternehmen mehr entstehen oder bestehende Unternehmen erweitert werden. Können keine neuen Häuser mehr gebaut werden, weil es keine Hypotheken mehr geben kann? Wie soll eine derartig künstlich begrenzte Wirtschaft funktionieren?

Das ist Unsinn, denn es wird immer weiter Gold produziert – abgesehen von der möglichen Preiserhöhung.
Aber, und da gebe ich Dir recht, die Wirtschaft würde nicht mehr brummen bis es kracht, sondern es gäbe stetiges kontinuierliches Wachstum.
Abschwünge gäbe es auch, aber sie hätten nicht diese Heftigkeit.

Nächster Punkt:
Was ist mit Regionen, wo es gar kein Gold oder nur sehr wenig Gold gibt? Wie soll es dorthin kommen. Heute gibt es dort eine Bank, sie vergibt einen Kredit und die Region hat neues Geld.

Das ist eine sehr gute Frage.
Daher gehe ich auch nicht von einem reinen Goldstandard aus, sondern von einer Mixtur mit Rohstoffen, so wie es Zoltan Poszar für die BRICS prognostizierte.
Der entscheidende Unterschied ist, daß dieser Währungskorb echte Werte als Aktiva hat und keine oder sehr wenig faule Versprechen.

Frage 3: Wie wird Goldgeld verteilt?

Wie früher auch, siehe Goldstandard.
Es liegt in den Tresoren der Zentralbanken.
Buchungstechnisch auch kein Thema, denn Bestände müßten dann nur in besonderen Fällen richtig transferiert werden, andernfalls bleibt alles an seinem Platz und wird nur anders gebucht - Eigentümerwechsel.

Eine Goldwährung soll angeblich den Zusammenbruch einer Wirtschaft durch Inflation am Ende ihres Zyklus verhindern.

Die Zyklen werden weniger heftig sein – durch die Kreditbremsenfunktion.

Meiner Meinung nach macht eine Goldwährung bereits jeglichen Anfang eines Wirtschaftszyklus zu Nichte.

Nein, da schon Deine Konstruktion dazu recht abenteuerlich ist. [[freude]]

Gold und Silber waren meiner festen Überzeugung nach früher nur erforderlich, weil beide das Geld fälschungsicher(er) machten.

Das ist doch aber das Hauptproblem aller Geld-Krisen.
Der BETRUG!

Komisch, jede unserer Banktranskationen wird überwacht, auf den öffentlichen Plätzen verfolgen uns Kameras und der Identitifizierungswahn wird immer absurder.
Aber beim Geld ist absolute Großzügigkeit angesagt.
Da wird versprochen, das die Schwarte kracht und Schulden werden zu Sondervermögen um tituliert.
Das dumme Gelaber der Politik erhält Absolution, anstatt das es ins Lichte des scharfen Auges eines gewissenhaften Buchhalters gerät.
DAS ist das Problem!

Die Kosten von Metallgeld sind meiner Meinung nach unverhältnismäßig hoch.

Nochmals, es geht nicht um zirkulierende Edelmetall-Münzen.

Der Papiergeld-Dollar ist deutlich kostengünstiger und hat seine Werthaltigkeit jetzt über erstaunliche fast 90 Jahre relativ eindrucksvoll bewiesen.
Der war gut, @Morpheus – der war richtig gut. [[euklid]]
Der US-Dollar hat 92% seit 1950 seiner Kaufkraft verloren.
Das ist in der Tat eindrucksvoll – aber eher im negativen Sinn.

Nicht umsonst begann der Siegeszug der USA mit Einführung des Papiergeldes, weil die Wirtschaft endlich ungebremst expandieren, geradezu explodieren konnte. Wer auf dieses unbegrenzte Geld verzichten will, macht meiner Meinung nach einen krassen Denkfehler.

Auweia, jetzt wird es bedenklich.
Der Sohnemann, der Papas Konto plündert lebt auch ein paar Monate oder Jahre in Saus und Braus. Doch irgendwann hat es damit ein Ende.

Keinesfalls behaupte ich, dass der US-Dollar oder der Euro oder Remibi/Yuan oder Rubel dauerhaft stabil sein werden. Im Gegenteil. Aber das liegt nicht daran, dass diese Währungen nicht an Gold gebunden sind, sondern dass die Währungsgebiete zu groß sind, um eine zyklische Bereinigung in gerechter Form zuzulassen.

Die Währung an sich spielt keinerlei Rolle.
Die Besicherung der Kredite ist das WESENTLICHE.
Wenn hier gepennt, weg geschaut oder gar betrogen wird – geht es mit jeder Währung in die Grütze.
Streng genommen bräuchte man in der idealen Welt auch kein Gold.
Aber die Welt ist eben nicht so ehrlich, wie es die Weltverbesserer erträumen und daher muß ein Regulativ wie Gold her.

.. denn allgemeines Schwadronieren, darüber, dass Gold in der Vergangenheit gut funktioniert haben soll, hilft eben genau nicht weiter.

Doch, das hilft sehr wohl weiter, weil es eben schon einmal über viele Jahrzehnte funktioniert hat und da begann die Wirtschaft überall in Europa zu wachsen, siehe dazu auch den Hinweis von @Fox-News.

mfG
nereus

Danke für die Antwort und im gleichen Affentempo zurückgeschrieben

Morpheus ⌂ @, Dienstag, 18.04.2023, 01:20 vor 368 Tagen @ nereus 2208 Views

Hallo nereus,

nochmals Danke für die Antwort, und insbesondere, dass Du auf die Fragen konkret eingehst.

Frage 1: Dürften Banknoten überhaupt verwendet werden, oder müssten wir alle wieder Münzen verwenden, weil ja mit den Banknoten das „fractional Reserve Banking“ entstanden ist. Weil eben genau damals die ungedeckten Noten aufkamen, die man heute beim angeblichen Fiatgeld besonders beklagt.

Selbstverständlich kann man Banknoten, als auch Giralgeld (Buchungen) verwenden.
Die Banknoten haben auch nicht die ungedeckten Noten erschaffen.

Doch, weil die Banken gemerkt hatten, dass sie mehr Noten ausstellen konnten, als sie Gold von Sparern hatten. So ist das "fractional reserve banking" entstanden.

Die Aufgabe der Goldeinlöse-Pflicht im August 1971 war der Sündenfall.

Die Bindung des Dollars an Gold war eine Dummheit, das konnte nicht funktionieren und sie war unnötig, wie man in den 50 Jahren bis heute gesehen hat. Letztlich waren es 90 Jahre, die relativ stabil funktioniert haben (s.u.).

Andernfalls hätte man den Goldpreis anheben müssen.


Anschlussfrage dazu: Wurden Banken nicht gerade gegründet, um das Gold für die Halter sicherer aufzubewahren und Banknoten genutzt, um den Transport von Gold zu vermeiden, weil selbiger zu unsicher war?

Banken waren schon immer Kredit-Sammelstellen.
(Tempel-) Banken verwalteten Schecks, Bürgschaften oder Wechsel.
Das alles existierte schon immer neben dem Gold.
Mir ist unerklärlich, wie man das immer in einen Topf werfen kann und behauptet, beim Goldstandard könnte man nur mit Münzen, Unzen oder Barren bezahlen.

Nein, da verstehst Du mich falsch. Solange es nur Goldmünzen gab, konnten seitens der Banken keine ungedeckten Noten ausgegeben werden. Sobald man Bank- und Zentralbanknoten verwendet, kann man außerhalb der Emitenten unmöglich erkennen, ob die Note wirklich gedeckt ist. Deshalb ist NUR Metallgeld wirklich sicheres Geld mit einem garantierten Wert. Jede Note, die nur Geld repräsentieren soll, steht unter dem Verdacht ungedeckt zu sein. Das kann bei einer ausschließlichen Verwendung von Münzen nicht passieren.


Das GOLD diente immer nur als Kreditbremse und Sicherung der eigenen Währung!

Warum ist eine Kreditbremse denn notwendig? Wenn man in einer Volkswirtschaft mit dem Volumen X alle Waren und Werte mit der vorhandene Goldmenge Y bewertet, wie soll die Volkswirtschaft jemals sinnvoll wachsen können, um z.B. neue Energie-Quellen zu erschließen oder neue Industriezweige oder Transportmittel zu finanzieren? Warum meinst Du hat sich die Welt in den letzten Jahren so wahnsinnig schnell entwickelt, was in den davor liegenden Jahrhunderten nicht der Fall war. Bis Anfang der 1980er Jahre konnten fast alle Kredite sehr gut bedient werden, und die normalen Kreditausfälle, waren von den Banken durch die Zinseinnahmen gut verkraftbar. Die ungebremste Ausweitung der Wirtschaft in dieser Zeitspanne war sinnvoll, weil sie den Mittelstand also breit verteilten relativen Wohlstand schaffen konnte. Deine Kreditbremse hätte genau das verhindert und sie hatte dies in den Zeiten zuvor verhindert. Am Ende eines Wirtschaftszyklus, wenn es kaum noch sinnvolle Investitionen gibt, dann wäre eine Kreditbremse zugegeben sehr sinnvoll. Nur wäre man mit Gold da niemals hingekommen, weil niemals Wohlstand und ausreichend Geld im Umlauf gewesen wäre, um für die breite des damaligen Mittelstandes genug Einkommensmöglichkeiten zu generieren. Woher hätten die Firmen das Geld für die Gehaltssteigerungen nehmen sollen?

Ja, auch als Zahlungsmittel wurde es eingesetzt, aber neben anderen bereits lang existierenden Guthaben- oder Schulden-Buchungen.

Nächster Punkt: Wenn wir heute die bestehende Währung mit Gold decken würden oder eine ganz neue Währung eingeführt hätten, die auf Gold basiert, wie würde die Kreditvergabe an ein Unternehmen, das neu investieren will und einen sehr erfolgreichen Business-Plan hat, erfolgen?

Genauso, wie bisher.
Nur würde beim Goldstandard die gesamt-Kreditvergabe mit mehr Augenmaß erfolgen.

Frage 2: Wenn der Kredit bewilligt wurde, gibt es jetzt meiner Meinung nach nur zwei Möglichkeiten.
1) Er wird mit Gold aus einer Goldreserve der Notenbank hinterlegt oder es wird
2) das Gold der Sparer bei der Bank verwendet.
Keine Variante erscheint mir praktikabel:

Nein, so war es auch nie.
Der Kredit wurde immer auf die konkrete Sache (Investition, Handelsgut, Schuldversprechen usw.) ausgereicht.

Das ist ja heute genauso. Ich glaube hier entsteht gerade ein Missverständnis.

Es ging beim Gold nur darum, daß die zirkulierende Währung – das sind ja nicht die Kredite der Unternehmer, Staaten oder Kommunen – mit Gold gedeckt war.

Wenn die Bank einem Unternehmen nach der Bewilligung einen Kredit auszahlt, dann muss das ausgezahlte Geld irgendwo herkommen. Das fällt ja nicht vom Himmel. Wenn dieses Kreditgeld jetzt auch wie alles bestehende Geld mit Gold gedeckt sein soll, dann kommen genau die beiden Variante 1) und 2) infrage.
Sag mir bitte wo soll das Gold für die Deckung des Kredits herkommen? Wo soll die Bank das Gold hernehmen oder wo beantragen?


Zu 2) Dieses Kreditgold würde dann eine Schuld gegenüber den bisherigen Sparern darstellen. Ich kann keine Verbesserung gegenüber dem Kreditgeld erkennen, nur eine Verschlechterung.

Deine Frage geht ins Leere, weil es vorher schon falsch war.

Das verstehe ich gerade nicht. Es war keine Frage. Wenn die Bank das Gold der Sparer an den Kreditnehmer auszahlen würde, dann wäre es für die Bank und für die Bankkunden ungünstiger, als es heute beim Kreditgeld der Fall ist. Denn heute schafft die Bank neues Geld, was über die Umwandlung in einen Kreditbrief und Einreichung bei der Zentralbank umlauffähig gemacht wird. Weil gegen diesen Kreditbrief für die Laufzeit die Einnahmen aus der Kredittilgung stehen. Anders beim Gold, da kann die Bank nur auf die Guthaben von anderen Bankkunden zurückgreifen. Nur was passiert, wenn diese Bankkunden jetzt ihr Gold abheben wollen. Es ist nicht da, weil es ja verliehen und bereits vom Kreditnehmer ausgegeben wurde.

Es ging nie darum Guthaben in Gold zu halten, auch wenn das im Privat-Sektor durchaus der Fall sein kann, z.B. um im Krisenfall sein Vermögen zu sichern.

Die Guthaben bei der Bank sind doch nötig, damit überhaupt ein Kredit gewährt werden kann? Oder wie soll ein Kredit vergeben werden ohne Gold? Das verstehe ich gerade gar nicht?

Denn anders als heute beim Kreditgeld, wo die Geldmenge mit Garantien der Bank erhöht wird, würde beim direkten Verleih des Anlegergoldes die Lage der Bank noch viel schwieriger, als das heute der Fall ist. Denn die Liquiditätslücke ist doch anteilig jetzt viel größer, weil das Anlegergold natürlich kurzfristig abgezogen werden kann, während jeder Kredit nur mittel- bis langfristig getilgt wird.

Ja eben und daher können wir diese Überlegungen gleich vergessen. <img src=" />

Warum siehst Du das nicht so? Kann ich nicht verstehen?


Zu 1) Was bezahlt die Bank oder der Bankkunde für die Bereitstellung des "frischen" Goldes? Was passiert, wenn die freie Goldreserve der ZB aufgebraucht ist?

Ich nehme dennoch den Faden einmal auf, um Grundsätzliches einzufügen.

Man könnte z.B. den Goldpreis anheben, das war ja das was @dottore in seinem lesenswerten Beispiel darstellte.
Der Punkt ist nur, daß dieses Gold auch verfügbar sein sollte.
Der ganze unhaltbare Versprechens-Klamauk, der das finanzielle Drama überhaupt erst entfacht hat, wäre dann Geschichte.
Die Notenbanken hätten jährlich öffentliche Inventur durchzuführen – damit sie nicht betrügen.
In Fort Knox hat in den Fünfzigern das letzte Mal jemand genauer nachgeschaut.
Was sind das denn für Zustände!?

Ja, ich sage Dir ja, die Banken können natürlich betrügen, sobald man mit Noten statt mit physischem Gold arbeitet. Und natürlich haben die Herrscher an diesem Betrug ein Interesse. Denn sie sind es, die am meisten profitieren. Sie werden also nie für eine sinnvolle Kontrolle sein, das ist genau in den USA besonders gut zu erkennen.
Mir geht es darum, ein System zu schaffen, dass praktisch funktioniert und die ganzen Nachteile der bestehenden Systeme NICHT übernimmt, aber die Vorteile dieser Systeme sehr wohl verwendet.
Ich habe für mich das goldbasierte System bisher ausgeschlossen. Wenn Du mir aufzeigst, dass es funktionieren kann und zwar besser als ein Kreditgeldsystem, würde ich es sofort und gerne für mein zukünftiges Gemeinwesen vorsehen. Ich sehe das ganz und gar unvoreingenommen nur unter den Aspekten der Zweckmäßigkeit.


Dann können keine weiteren Unternehmen mehr entstehen oder bestehende Unternehmen erweitert werden. Können keine neuen Häuser mehr gebaut werden, weil es keine Hypotheken mehr geben kann? Wie soll eine derartig künstlich begrenzte Wirtschaft funktionieren?

Das ist Unsinn, denn es wird immer weiter Gold produziert – abgesehen von der möglichen Preiserhöhung.

Diese Goldförderung in Russland, Südafrika und einigen anderen Zonen hat aber mit Deutschland nichts zu tun. Wenn ihr den Export verliert, wie die USA (siehe Beitrag hier), und für Energie-Importe Gold abgeben müsst, dann wird Euer Gold weniger und nicht mehr. Wenn Du jetzt den Preis anhebst, was natürlich beliebig geht, dann ist das aber genau wieder die Inflation, die du gerade bekämpfen willst. Wenn das wieder die Notenbank oder die Politiker machen dürfen, dann wäre nichts gewonnen. Dann wäre die schöne Begrenzung ja wieder komplett weg, weil man jederzeit beliebig erhöhen kann.

Aber, und da gebe ich Dir recht, die Wirtschaft würde nicht mehr brummen bis es kracht, sondern es gäbe stetiges kontinuierliches Wachstum.

Nein, es gäbe von Anfang an fast gar kein Wachstum, weil die Wirtschaft eben niemals ausreichend Kredite ausgeben könnte. Nur weil Kredite über Kreditverbriefung umlauffähig gemacht werden, kann die Wirtschaft starten. Du musst Dir das bitte mal genau durch den Kopf gehen lassen. Die Bank bündelt vergebene Kredite, der über die Laufzeit mit dem Wert der Tilgungen (die beim Ausfall selbiger durch Bank-EK ausgeglichen werden) gedeckt sind. Für diese Kreditbriefe übergibt die ZB der GB Banknoten in festen Nennwerten. Man hatte also anfangs, als noch keine Staatsanleihen bei der ZB hinterlegt wurden, weil es die gar nicht ausreichend gab, mit einer DM-Note den festen Anteil einer Kreditsicherheit in der Hand. Es wurden also Kreditsicherheiten in Bargeld oder im Interbanken-Geschäft umlauffähig gemacht. Das ist/war eine wirklich sinnvolle und durchdachte Vorgehensweise.

Abschwünge gäbe es auch, aber sie hätten nicht diese Heftigkeit.

Die Ursache für die Abstürze liegen nicht beim Geld und in der Geldsphäre. Die Ursache für die zyklischen Abstürze liegen ausschließlich bei den Herrschern, die immer überhöhte Abgaben fordern, die dann der Wirtschaft zu viel Kapital entziehen, was dann zum Kollaps führt. Man kann eben sehr wohl ein Geldsystem konstruieren, was dauerhaft stabil wäre, wenn es nicht durch unbedachte, egoistische Eingriffe in Form von Steuererhöhungen der Herrschenden, destabilisiert werden würde.


Nächster Punkt:
Was ist mit Regionen, wo es gar kein Gold oder nur sehr wenig Gold gibt? Wie soll es dorthin kommen. Heute gibt es dort eine Bank, sie vergibt einen Kredit und die Region hat neues Geld.

Das ist eine sehr gute Frage.
Daher gehe ich auch nicht von einem reinen Goldstandard aus, sondern von einer Mixtur mit Rohstoffen, so wie es Zoltan Poszar für die BRICS prognostizierte.
Der entscheidende Unterschied ist, daß dieser Währungskorb echte Werte als Aktiva hat und keine oder sehr wenig faule Versprechen.

Ja, bei den faulen Versprechen bin ich voll bei Dir. Nur diese liegen an den laufenden Steuererhöhungen. Denk bitte einmal darüber nach: Wenn Du heute als Privatperson oder Unternehmen mit einem konstanten Kundenstamm und konstanten Preisen bei einer konstanten Produktion wirtschaftest und Deine Kredite bedienst. Warum sollte sich das groß ändern, wenn das einmal so gut läuft. Aber jetzt überlege, was passiert, wenn der Staat plötzlich 10 Prozent mehr Steuern auf was auch immer verlangt. Sofort müssen die von der Steuer Betroffenen diese zusätzliche Abgabe durch Mehrarbeit ausgleichen. Denn nur durch diese Mehrarbeit kann es Mehreinnahmen geben, die das restliche System der bisherigen Ausgabe wieder ins Lot bringen. So haben Steuererhöhungen die Wirtschaft zu immer größeren (Arbeits-)Leistungen (an-)getrieben. Eine Zeitlang erfolgreich, irgendwann ist aber überall ein Limit erreicht und Betriebe gehen in die Insolvenz, werden aufgekauft und durch Synergie-Effekte (z.B. eine Buchhaltungsabteilung statt bisher zwei bei gleichem Umsatz) kann der größere Betrieb wieder eine Zeitlang überleben. Bis wieder neue Steuererhöhungen kommen.


Frage 3: Wie wird Goldgeld verteilt?

Wie früher auch, siehe Goldstandard.
Es liegt in den Tresoren der Zentralbanken.
Buchungstechnisch auch kein Thema, denn Bestände müßten dann nur in besonderen Fällen richtig transferiert werden, andernfalls bleibt alles an seinem Platz und wird nur anders gebucht - Eigentümerwechsel.

Gut, wie kommt das Geld dann zu den Banken in der Provinz. Werden die mit Geld beschenkt? Wenn alles Geld bei der EZB in Frankfurt lagert? Wie kommt es dazu, dass in Griechenland ein Kredit vergeben werden kann? Wie kommen die griechischen Bauern überhaupt an einen Euroschein, wie bekommt die griechische Bank an Euroscheine. Müssen sie dafür Gold in Frankfurt hinterlegen? Was muss die Bank machen, um dieses Geld vorher zu bekommen? Verstehst Du das Problem? Falls nicht, muss ich es noch einmal besser erklären. Es ist nicht so leicht, Geld in den Umlauf zu bekommen. Deshalb wurden früher auch stets Ernte-Anteile als Steuerzahlungen akzeptiert, weil es eben nicht möglich war das Exklusive Münzgeld der Herrschenden in alle Provinzdörfer zu verteilen. Weil es in den Dörfern fast kein staatliches Geld gab, wurde da anders, also über Anschreiben und Händler-Kredite gearbeitet, die dann mit der Ernte ausgeglichen wurden. Das gibt es hier bei uns in der Dritten Welt immer noch genau so. Der Bauer bekommt Samen und Dünger alles auf Kredit und wenn die Ernte eingebracht wurde, wird alles verrechnet.


Eine Goldwährung soll angeblich den Zusammenbruch einer Wirtschaft durch Inflation am Ende ihres Zyklus verhindern.

Die Zyklen werden weniger heftig sein – durch die Kreditbremsenfunktion.

Nein, sie werden eben kaum entstehen können, keinesfalls weltweit, weil viele Regionen, z.B. ohne Rohstoffe wie Deutschland, ihr Gold ganz schnell verlieren würden, um die Importe von z.B. Energie oder Windräder- und Solarpanel-Rohstoffe zu bezahlen. Denn es gibt Länder die haben bereits heute mehr Schulden als Devisen geschweige denn Gold.


Meiner Meinung nach macht eine Goldwährung bereits jeglichen Anfang eines Wirtschaftszyklus zu Nichte.

Nein, da schon Deine Konstruktion dazu recht abenteuerlich ist. [[freude]]

Welche Konstruktion meinst Du denn bitte. Ich konnte eben gar kein System, dass wirklich funktioniert konstruieren. Deshalb habe ich mich ja hier an das Forum gewendet, um ggf. ein System zu bekommen, dass funktionieren kann.


Gold und Silber waren meiner festen Überzeugung nach früher nur erforderlich, weil beide das Geld fälschungsicher(er) machten.

Das ist doch aber das Hauptproblem aller Geld-Krisen.
Der BETRUG!

Nein, der Egoismus der Herrschenden ist das Problem, die ihre aus der Herrschaft resultierenden Privilegien gerne behalten wollen und für diesen Erhalt immer mehr Mittel brauchen und eben auch verlangen dürfen, weil die Bürger sich nicht wehren können, sondern gehorchen müssen.


Komisch, jede unserer Banktranskationen wird überwacht, auf den öffentlichen Plätzen verfolgen uns Kameras und der Identitifizierungswahn wird immer absurder.
Aber beim Geld ist absolute Großzügigkeit angesagt.
Da wird versprochen, das die Schwarte kracht und Schulden werden zu Sondervermögen um tituliert.
Das dumme Gelaber der Politik erhält Absolution, anstatt das es ins Lichte des scharfen Auges eines gewissenhaften Buchhalters gerät.
DAS ist das Problem!

Ja, weil Geld ist, was jedes Herrschaftssystem an sich repräsentiert. Herrschaft ist immer der Tausch von Schutz gegen Geld unter der Knute des Gehorchens. Alles was darüber hinaus existiert sind Schnörkel. Und die Herrscher profitieren an diesem Betrug als aller erstes. Deshalb haben genau die, denen wir die Kontrolle überlassen, kein Interesse an dieser Kontrolle.


Die Kosten von Metallgeld sind meiner Meinung nach unverhältnismäßig hoch.

Nochmals, es geht nicht um zirkulierende Edelmetall-Münzen.

Wie gesagt, die Geldverteilung über das gesamte Land hat auch ihre Kosten. Es ist nicht so einfach wie Du denkst. Z.B. Stichwort: Länderfinanzausgleich


Der Papiergeld-Dollar ist deutlich kostengünstiger und hat seine Werthaltigkeit jetzt über erstaunliche fast 90 Jahre relativ eindrucksvoll bewiesen.
Der war gut, @Morpheus – der war richtig gut. [[euklid]]
Der US-Dollar hat 92% seit 1950 seiner Kaufkraft verloren.
Das ist in der Tat eindrucksvoll – aber eher im negativen Sinn.

Ich hatte es bereits bei der Antwort an NST geschrieben. Jedes Geldsystem, was in zu großen Gebieten operiert hat mit Deflation und dann mit fallenden Preisen zu kämpfen. Die sorgen allerdings dafür, dass der Wert von Kreditsicherheiten unter die Kreditsalden fallen kann, was jedes Geldsystem in Schwierigkeiten bringen muss. Deshalb ist eine moderate Inflation eine sinnvolle Sache. Wie gesagt, ich möchte nicht die Geldmengen-Ausweitungen der FED und der EZB gedankenlos verteidigen. Allerdings bin ich schon für die Aufrechterhaltung des bestehenden Systems, solange wir kein neueres, besseres System haben und einen Plan, wie wir darauf umstellen wollen/können. Denn die Politik der Grünen, durch Verbote oder Zerstörung des Bestehenden Veränderungen zu erreichen, halte ich für untauglich und sogar extrem gefährlich.


Nicht umsonst begann der Siegeszug der USA mit Einführung des Papiergeldes, weil die Wirtschaft endlich ungebremst expandieren, geradezu explodieren konnte. Wer auf dieses unbegrenzte Geld verzichten will, macht meiner Meinung nach einen krassen Denkfehler.

Auweia, jetzt wird es bedenklich.

Also bis in die 1960er Jahre waren die USA sehr erfolgreich, insbesondere wenn man es mit den zwei Jahrtausenden davor vergleicht, war die wirtschaftliche Entwicklung enorm. Wenn Du jetzt sagst, dass lag am Öl, richtig. Aber die Ölförderung muss vorfinanziert werden. Das war eine Leistung des Bankensystems.

Der Sohnemann, der Papas Konto plündert lebt auch ein paar Monate oder Jahre in Saus und Braus. Doch irgendwann hat es damit ein Ende.

Naja, die USA wären da schon viel viel länger Pleite, aber ich will dieses System keinesfalls verteidigen, welches den USA die Unterdrückung und Schädigung der gesamten Welt erlaubte.


Keinesfalls behaupte ich, dass der US-Dollar oder der Euro oder Remibi/Yuan oder Rubel dauerhaft stabil sein werden. Im Gegenteil. Aber das liegt nicht daran, dass diese Währungen nicht an Gold gebunden sind, sondern dass die Währungsgebiete zu groß sind, um eine zyklische Bereinigung in gerechter Form zuzulassen.

Die Währung an sich spielt keinerlei Rolle.
Die Besicherung der Kredite ist das WESENTLICHE.
Wenn hier gepennt, weg geschaut oder gar betrogen wird – geht es mit jeder Währung in die Grütze.
Streng genommen bräuchte man in der idealen Welt auch kein Gold.

Ja, das ist genau des Pudels Kern, nereus. Da bist Du an dem alles entscheidenden Punkt angekommen. Die Kontrolle der Kredite und ein an dieser Stelle der Geld-Erstellung ehrliches System. Weil die Herrschaft der Eliten genau an dem guten Funktionieren des Geldes hängt, haben genau diese Eliten KEIN Interesse, dass dieses System ehrlich funktioniert, weil es ihre Herrschaft nämlich vorzeitig beenden würde. Und daran hat kein privilegierter Herrscher, auch wenn sie sich alle demokratisch nennen, ein Interesse. Und deshalb ist meine wesentliche Forderung: Wir müssen auf die Trennung von Volk und Herrschern verzichten. Es darf keinen Teil der Bevölkerung geben, der über den anderen Teil bestimmen oder herrschen darf, weil dieses unmöglich zu rechtfertigenden Prinzip immer aus egoistischen Gründen bis aufs Blut verteidigt wird und dann die Zeche dafür stets die Untertanen zu zahlen haben. Und wenn wir, die Untertanen endlich erkennen, dass wir die Kontrolle und auch das Formulieren der Regeln unseres Zusammenlebens aus den vielfältigsten Gründen, selbst in die Hand nehmen müssen, dann wird hinterher, wenn wir die Wehen der Umstellung einmal hinter uns haben, alles viel besser funktionieren.

Aber die Welt ist eben nicht so ehrlich, wie es die Weltverbesserer erträumen und daher muß ein Regulativ wie Gold her.

Ich sage Dir, die Träumer sind die Menschen heute, die nämlich glauben, eine Regierung, die so extreme Sonderrechte hat, würde diese nicht primär nutzen, um ihre Sonderrechte zu erhalten, sondern stets für ihre Völker arbeiten. Das ist eine Illusion und ich trete als Weltverbesserer auf, indem ich sage: "Leute, hört auf zu träumen, beauftragt nicht den Bären, den Honig zu bewachen oder lasst nicht den Wolf die Schafe hüten. Das kann alles nicht funktionieren." Genauso wenig kann eine Regierung für ihr Volk arbeiten und dabei auf ein ehrliches Geldsystem setzen.


.. denn allgemeines Schwadronieren, darüber, dass Gold in der Vergangenheit gut funktioniert haben soll, hilft eben genau nicht weiter.

Doch, das hilft sehr wohl weiter, weil es eben schon einmal über viele Jahrzehnte funktioniert hat und da begann die Wirtschaft überall in Europa zu wachsen, siehe dazu auch den Hinweis von @Fox-News.

Dafür bitte ich Dich die Antwort an Fox-News und Bergamr zu lesen.

Ich würde mich freuen, wenn wir bei diesem Thema zu einem gemeinsamen Ende finden können.
In diesem Sinne freue ich mich auf eine weitere Antwort.

Beste Grüße
Morpheus

--
-------------------------------------------
Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Letztendlich ist es gut, dass Du es selbst so offen aussprichst

MausS @, Dienstag, 18.04.2023, 14:24 vor 367 Tagen @ Morpheus 2137 Views

...

Gold und Silber waren meiner festen Überzeugung nach früher nur erforderlich, weil beide das Geld fälschungsicher(er) machten.

Das ist doch aber das Hauptproblem aller Geld-Krisen.
Der BETRUG!

Nein, der Egoismus der Herrschenden ist das Problem, die ihre aus der Herrschaft resultierenden Privilegien gerne behalten wollen und für diesen Erhalt immer mehr Mittel brauchen und eben auch verlangen dürfen, weil die Bürger sich nicht wehren können, sondern gehorchen müssen.

"Nein, der Egoismus der Herrschenden ist das Problem..."

Dann muss ja nur noch geklärt werden, wie man die "Herrschenden" von ihren "Egoismus" befreit.

Womit sich die ideologische Motivation des Verfassers, belegt mit seinen eigenen Worten, offenbart.
Bleibt lediglich noch, die Wahl der dabei anzuwendenen Mittel zu erklären.

Dass die in diesem Forum gewonnenen Erkenntnisse zu historisch nachvollzieh- und damit belegbaren Gesetzen des zivilisatorischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Geschehens hierbei nur stören können, wird jedem diesem Forum aufrichtig verbundenen Leser absolut klar sein.

Mithin: tatschlich nichts Neues unter der Sonne.

MausS

--
"Der Tod der Menschheit ist nicht nur ein denkbares Ereignis, wenn der Sozialismus triumphiert, sondern er stellt das Ziel des Sozialismus dar."
Igor Schafarewitsch, 1980

Man kan Herrschende nicht von ihrem Egoismus befreien, der bleibt zwingend notwendig, aber die Welt von dem Joch der Herrschaft

Morpheus ⌂ @, Dienstag, 18.04.2023, 16:16 vor 367 Tagen @ MausS 1998 Views

Hallo MausS

...

Gold und Silber waren meiner festen Überzeugung nach früher nur erforderlich, weil beide das Geld fälschungsicher(er) machten.

Das ist doch aber das Hauptproblem aller Geld-Krisen.
Der BETRUG!

Nein, der Egoismus der Herrschenden ist das Problem, die ihre aus der Herrschaft resultierenden Privilegien gerne behalten wollen und für diesen Erhalt immer mehr Mittel brauchen und eben auch verlangen dürfen, weil die Bürger sich nicht wehren können, sondern gehorchen müssen.


"Nein, der Egoismus der Herrschenden ist das Problem..."

Dann muss ja nur noch geklärt werden, wie man die "Herrschenden" von ihren "Egoismus" befreit.


Womit sich die ideologische Motivation des Verfassers, belegt mit seinen eigenen Worten, offenbart.
Bleibt lediglich noch, die Wahl der dabei anzuwendenen Mittel zu erklären.

Was wird offenbart? Du denkst Dir immer drei Sätze, die Du in Deinen Beiträgen nicht aufschreibst.
Ich verstehe beim besten Willen, was Du von mir willst und kann Dir leider keine sinnvolle Antwort geben.
Welche ideologische Motivation habe ich denn? Steht nicht da! Ist nur in Deinem Kopf!
Was meint "dabei anzuwendende Mittel"? Worauf bezieht sich "dabei". Auf meine Motivation? Auf meine Offenbarung, von was? Ich habe auch nicht die geringste Ahnung in welcher Kategorie von Mitteln ich suchen sollte. Es bleibt mir völlig unverständlich.
Kannst Bitte hilf mir auf die Sprünge, damit ich irgendwie antworten kann.

Dass die in diesem Forum gewonnenen Erkenntnisse zu historisch nachvollzieh- und damit belegbaren Gesetzen des zivilisatorischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Geschehens hierbei nur stören können, wird jedem diesem Forum aufrichtig verbundenen Leser absolut klar sein.

Ja, toll wieder diese wolkigen Bezüge auf anderer Leute Erkenntnisse, anstatt dass Du Dich traust eine inhaltliche Diskussion zu beginnen. Trage bitte ein Argument vor, dass hier entwickelt wurde, was gegen meine Aussage spricht. Dann können wir darüber diskutieren.


Mithin: tatschlich nichts Neues unter der Sonne.

Ja, das stimmt. Jeder Deiner Beiträge ist gleich. Es kommt für keinen der Leser irgendetwas sinnvolles bei rüber. Alle Beiträge reine Zeitverschwendung-

Ich denke, dass ich stets versuche eine inhaltliche Position zu vertreten, die teilweise sicher provozierend ist, aber um so leichter sollte doch ein inhaltlicher Widerspruch fallen.
Warum kommt da niemals etwas. Finde ich schade!

Grüße
Morpheus

--
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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Wieso bist Du nicht in der Lage, einen ganz konkret(!) benannten, extra zitierten und dazu auch noch farblich hervorgehobenen, Hinweis bzw. Sachverhalt als solchen zu erkennen?

MausS @, Dienstag, 18.04.2023, 19:40 vor 367 Tagen @ Morpheus 1955 Views

Erkläre mir und uns das doch bitte, denn zumindest ich kann das nicht verstehen, ich kann die psychologische Situation, die zu dieser "Behinderung" (wie soll ich es sonst bezeichnen?) nämlich beim besten Willen nicht verstehen:

Hallo MausS

...

"Nein, der Egoismus der Herrschenden ist das Problem..."

Dann muss ja nur noch geklärt werden, wie man die "Herrschenden" von ihren "Egoismus" befreit.


Womit sich die ideologische Motivation des Verfassers, belegt mit seinen eigenen Worten, offenbart.
Bleibt lediglich noch, die Wahl der dabei anzuwendenen Mittel zu erklären.

Was wird offenbart?

Das benannte ich mit "die ideologische Motivation des Verfassers" - mithin also deine Motivation.

Du denkst Dir immer drei Sätze, die Du in Deinen Beiträgen nicht aufschreibst.

Welche konkreten drei Sätze dachte ich mir (immer), die ich in meinen Beiträgen nicht aufschrieb?
Um was soll es darin gehen, bzw. um was geht es dir mit dieser frei aus der Luft deiner subjektiven Vermutungen gegriffenen Behauptung?

Ich verstehe beim besten Willen, was Du von mir willst und kann Dir leider keine sinnvolle Antwort geben.

In genau diesem Sinne habe ich deine Antwort ja auch verstanden.

Welche ideologische Motivation habe ich denn? Steht nicht da! Ist nur in Deinem Kopf!

Doch, das steht ja nachlesbar da, von dir selbst geschrieben:
Du hältst eine konkret benannte subjektive charakterliche Eigenschaft von Personen ("Herrschenden") für die Ursache eines systemischen (wirtschaftlichen / zivilisatorischen / geldtheoretischen) Problems.

Was meint "dabei anzuwendende Mittel"? Worauf bezieht sich "dabei".

Du schreibst dir in diesem Forum seit langem schon die Finger wund, und kennst den Grund für deine Bemühungen selbst nicht? Echt jetzt? Dir geht es gar nicht um eine konkrete Beseitigung eines von dir konkret benannten Problems, obwohl du uns alle hier bedrängst, dich bei deinen Bemühungen - die zu haben du jetzt plötzlich leugnest - zu unterstützen?

Wozu schreibst Du denn jetzt eigentlich in unserem Forum? Etwas ganz anderes etwa?!

Auf meine Motivation? Auf meine Offenbarung, von was? Ich habe auch nicht die geringste Ahnung in welcher Kategorie von Mitteln ich suchen sollte.

Ich bin sogar geneigt, dir das langsam zu glauben.

Es bleibt mir völlig unverständlich.
Bitte hilf mir auf die Sprünge, damit ich irgendwie antworten kann.

Lass alles subjektives Wunschdenken beiseite, gib unbasierte Phantasien auf, für die es weder eine historische noch eine gegenwärtige, reale Basis gibt, beziehe die in dieser Zivilisation lebenden Menschen so sie sind in deine Überlegungen ein - und nicht so, wie sie deiner Meinung nach eigentlich sein, denken und handeln müssten oder wöllten. Wenn sie nur endlich könnten.

Dass die in diesem Forum gewonnenen Erkenntnisse zu historisch nachvollzieh- und damit belegbaren Gesetzen des zivilisatorischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Geschehens hierbei nur stören können, wird jedem diesem Forum aufrichtig verbundenen Leser absolut klar sein.

Ja, toll wieder diese wolkigen Bezüge auf anderer Leute Erkenntnisse, anstatt dass Du Dich traust eine inhaltliche Diskussion zu beginnen. Trage bitte ein Argument vor, dass hier entwickelt wurde, was gegen meine Aussage spricht. Dann können wir darüber diskutieren.

Zumindest ich habe eine hohe Achtung vor der, in diesem Falle geistigen, hervorragenden Arbeit anderer. Zumindest ich bin nicht der Meinung, mir wichtig erscheinendes besser als andere zu können, und bereits Geschaffenes, Festgestelltes und Erfundenes nur um meines eigenen Egos willen selbst noch einmal unter die Menschheit bringen zu müssen. Gar nichts muss ich.

Mithin: tatschlich nichts Neues unter der Sonne.

Ja, das stimmt. Jeder Deiner Beiträge ist gleich.

Ja, schon erschreckend, dass ich dir gegenüber das gleiche immer und immer wieder zum Ausdruck bringen muss, und Du überhaupt bicht bereit bist, dieses kommunikative Problem bei dir zu verorten.
Wird wahrscheinlich doch an mir liegen.

Es kommt für keinen der Leser irgendetwas sinnvolles bei rüber. Alle Beiträge reine Zeitverschwendung-

Ja!

Ich denke, dass ich stets versuche eine inhaltliche Position zu vertreten, die teilweise sicher provozierend ist, aber um so leichter sollte doch ein inhaltlicher Widerspruch fallen.

Er nutzt nur nichts.

Warum kommt da niemals etwas.

Weil du lediglich versuchst, deine Position irgendwie inhaltlich zu vertreten.
Eine Position, die den Erkenntnissen und damit der Sinngebung und Aufgabe des Forums entgegensteht, und in der Vergangenheit bereits mehrfach von verschiedenen Vertretern der 'debitistischen Denkschule' gegenüber den verschiedendsten ahistorisch und unwissenschaftlich argumentierenden Schreibern widerlegt wurde.

Finde ich schade!

Aber ich finde das dann doch gut so.

Wissenschaft ist Wissenschaft, und Ideologie ist Ideologie.

Klingt rigoros, ist aber so.

Freundlich grüßend

MausS

--
"Der Tod der Menschheit ist nicht nur ein denkbares Ereignis, wenn der Sozialismus triumphiert, sondern er stellt das Ziel des Sozialismus dar."
Igor Schafarewitsch, 1980

HILFE, kann mir jemand erklären, was ich hier übersehe?

Morpheus ⌂ @, Mittwoch, 19.04.2023, 00:23 vor 367 Tagen @ MausS 1947 Views

Hallo MausS, liebe Mitleser,

ich brauche Hilfe, wie MausS schreibt, weil ich offensichtlich zu dumm bin die Aussagen von MausS zu verstehen.

Erkläre mir und uns das doch bitte, denn zumindest ich kann das nicht verstehen, ich kann die psychologische Situation, die zu dieser "Behinderung" (wie soll ich es sonst bezeichnen?) nämlich beim besten Willen nicht verstehen:

...

"Nein, der Egoismus der Herrschenden ist das Problem..."

Dann muss ja nur noch geklärt werden, wie man die "Herrschenden" von ihren "Egoismus" befreit.


Womit sich die ideologische Motivation des Verfassers, belegt mit seinen eigenen Worten, offenbart.
Bleibt lediglich noch, die Wahl der dabei anzuwendenen Mittel zu erklären.

Was wird offenbart?


Das benannte ich mit "die ideologische Motivation des Verfassers" - mithin also deine Motivation.

Du denkst Dir immer drei Sätze, die Du in Deinen Beiträgen nicht aufschreibst.


Welche konkreten drei Sätze dachte ich mir (immer), die ich in meinen Beiträgen nicht aufschrieb?
Um was soll es darin gehen, bzw. um was geht es dir mit dieser frei aus der Luft deiner subjektiven Vermutungen gegriffenen Behauptung?

Ich verstehe beim besten Willen, was Du von mir willst und kann Dir leider keine sinnvolle Antwort geben.


In genau diesem Sinne habe ich deine Antwort ja auch verstanden.

Ich spekuliere mal, obwohl das nirgendwo steht, Du willst mir ebenfalls Egoismus unterstellen?
Ist das richtig? Falls ja, könnte ich darauf eingehen und das sehr schnell widerlegen?
Lesen kann ich dazu allerdings nichts, aber vielleicht kann sich ein Mitleser meiner erbarmen. Ich bitte darum.

Welche ideologische Motivation habe ich denn? Steht nicht da! Ist nur in Deinem Kopf!


Doch, das steht ja nachlesbar da, von dir selbst geschrieben:
Du hältst eine konkret benannte subjektive charakterliche Eigenschaft von Personen ("Herrschenden") für die Ursache eines systemischen (wirtschaftlichen / zivilisatorischen / geldtheoretischen) Problems.

Nein, so ist das nicht. Ich verstehe, dass alle Menschen zum Überleben einen Egoismus brauchen. Wenn man zwei Parteien hat, die gleichberechtigt sind, z.B. beim Arbeitsvertrag oder beim Mietvertrag, dann wird der Egoismus beider Seiten ausbalanciert und es gibt einen Kompromiss, den aber beide Seiten freiwillig so akzeptieren. Das kann manchmal zähneknirschend sein, aber so ist das nun einmal, die Verhältnisse auf Märkten bevorzugen heute die eine und morgen vielleicht die andere Seite.
Ganz anders ist das jedoch, wenn Beherrschung von Menschen ins Spiel kommt. Dem Egoismus der Herrschenden können die Untertanen eben niemals widersprechen und sagen, "nö, diese Steuererhöhugen sind zu viel, die akzeptieren wir nicht mehr. Jetzt musst Du lieber Herrscher anfangen Deine Ausgaben zu begrenzen, anstatt, dass wir Deine Einnahmen erhöhen." Dieses systematische Ungleichgewicht von den handelnden Menschen führt zu den von mir benannten Schwierigkeiten. Also ein systemisches Ungleichgewicht, was meiner Meinung nach aufgelöst werden muss. Weil die Sonderrechte mit denen die Ampel-Witzfiguren über alle Deutschen bestimmen dürfen, sind einfach nur absurd.

Was meint "dabei anzuwendende Mittel"? Worauf bezieht sich "dabei".


Du schreibst dir in diesem Forum seit langem schon die Finger wund, und kennst den Grund für deine Bemühungen selbst nicht? Echt jetzt? Dir geht es gar nicht um eine konkrete Beseitigung eines von dir konkret benannten Problems, obwohl du uns alle hier bedrängst, dich bei deinen Bemühungen - die zu haben du jetzt plötzlich leugnest - zu unterstützen?

Wozu schreibst Du denn jetzt eigentlich in unserem Forum? Etwas ganz anderes etwa?!

Auf meine Motivation? Auf meine Offenbarung, von was? Ich habe auch nicht die geringste Ahnung in welcher Kategorie von Mitteln ich suchen sollte.


Ich bin sogar geneigt, dir das langsam zu glauben.

Es bleibt mir völlig unverständlich.
Bitte hilf mir auf die Sprünge, damit ich irgendwie antworten kann.


Lass alles subjektives Wunschdenken beiseite, gib unbasierte Phantasien auf, für die es weder eine historische noch eine gegenwärtige, reale Basis gibt, beziehe die in dieser Zivilisation lebenden Menschen so sie sind in deine Überlegungen ein - und nicht so, wie sie deiner Meinung nach eigentlich sein, denken und handeln müssten oder wöllten. Wenn sie nur endlich könnten.

Du willst mir also erklären, dass es eine Basis dafür gibt, dass die Witzfiguren der Ampelregierung über die riesige Mehrheit der Deutschen beliebig bestimmen dürfen, vielleicht, weil das im Grundgesetz so festgelegt wurde? Also da spekuliere ich jetzt nur, dass du es so sehen könntest, weil stehen tut dazu nichts. Es könnte genauso sein, dass Du der Meinung bist Menschen brauchen immer einen "Bestimmer", der sogar beliebig dumm sein kann, aber halt da sein muss, damit eine deutsche Gesellschaft funktioniert.

Ich behaupte, von Natur aus sind alle Menschen frei. Es kann keine Berechtigung geben, dass bestimmte Menschen, mit welcher Begründung auch immer, über andere Menschen herrschen dürfen.
Das ist eine philosophisch wohl sehr eindeutige und auch sowohl logisch als auch moralisch kaum anzugreifende Aussage bzw. daraus abgeleitet auch meine Forderung für die Menschheit. Niemand kann den Herrschenden die Herrschaftsrechte geben, weil sie niemand hatte, um sie abzugeben. Und nehmen konnten sich die demokratischen Herrscher diese Rechte auch nicht, denn genau dieses Recht hatte man den Adeligen zuvor ja schon abgesprochen. Wie kommt es also dazu, dass heute die Ampel-Witzfiguren über die Deutschen herrschen dürfen?

Auch historisch haben die nordamerikanischen Indianer nach einem sehr vergleichbaren herrschaftslosen Prinzip gelebt.
Wenn Du endlich mal Deine konkreteren Bedenken nennen könntest, müsste ich nicht spekulieren und würde konkret darauf eingehen. Oder MIR HILFT einer der Mitleser dabei und erklärt welche Textstellen ich übersehe oder ganz falsch interpretiere.

Dass die in diesem Forum gewonnenen Erkenntnisse zu historisch nachvollzieh- und damit belegbaren Gesetzen des zivilisatorischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Geschehens hierbei nur stören können, wird jedem diesem Forum aufrichtig verbundenen Leser absolut klar sein.

Ja, toll wieder diese wolkigen Bezüge auf anderer Leute Erkenntnisse, anstatt dass Du Dich traust eine inhaltliche Diskussion zu beginnen. Trage bitte ein Argument vor, dass hier entwickelt wurde, was gegen meine Aussage spricht. Dann können wir darüber diskutieren.


Zumindest ich habe eine hohe Achtung vor der, in diesem Falle geistigen, hervorragenden Arbeit anderer. Zumindest ich bin nicht der Meinung, mir wichtig erscheinendes besser als andere zu können, und bereits Geschaffenes, Festgestelltes und Erfundenes nur um meines eigenen Egos willen selbst noch einmal unter die Menschheit bringen zu müssen. Gar nichts muss ich.

Also, wenn Du behauptet es gibt Erkenntnisse des Forums, die gegen meine Fantasien stehen, dann benenne diese doch. Warum machst Du mich stets nur verbal runter, das bringt inhaltlich mir und keinem der Leser etwas und damit dem Forum gar nichts.

Mithin: tatschlich nichts Neues unter der Sonne.

Ja, das stimmt. Jeder Deiner Beiträge ist gleich.


Ja, schon erschreckend, dass ich dir gegenüber das gleiche immer und immer wieder zum Ausdruck bringen muss, und Du überhaupt bicht bereit bist, dieses kommunikative Problem bei dir zu verorten.
Wird wahrscheinlich doch an mir liegen.

Vielleicht versteht jemand der Mitleser das besser als ich und HILFT mir mal bitte, was ich hier nicht verstehe?

Es kommt für keinen der Leser irgendetwas sinnvolles bei rüber. Alle Beiträge reine Zeitverschwendung-


Ja!

Ich denke, dass ich stets versuche eine inhaltliche Position zu vertreten, die teilweise sicher provozierend ist, aber um so leichter sollte doch ein inhaltlicher Widerspruch fallen.


Er nutzt nur nichts.

Warum kommt da niemals etwas.


Weil du lediglich versuchst, deine Position irgendwie inhaltlich zu vertreten.
Eine Position, die den Erkenntnissen und damit der Sinngebung und Aufgabe des Forums entgegensteht, und in der Vergangenheit bereits mehrfach von verschiedenen Vertretern der 'debitistischen Denkschule' gegenüber den verschiedendsten ahistorisch und unwissenschaftlich argumentierenden Schreibern widerlegt wurde.

Finde ich schade!


Aber ich finde das dann doch gut so.

Wissenschaft ist Wissenschaft, und Ideologie ist Ideologie.

Also, wenn ich anführe, z.B. in der Diskussion mit @nereus, dass die Herrschenden natürlich kein Interesse an der Kontrolle der Kredite bei den Banken haben, weil sie von einer expansiven Kreditvergabe profitieren, weil sie so länger an der Macht bleiben können, dann frage ich mich, wo da Ideologie sein soll. Für mich ist das Erkennen und beschreiben eines Interessenkonflikts, der offensichtlich bislang nicht erkannt worden ist, keine Ideologie, sondern eine wissenschaftliche Analyse. Und das kann ich an vielen anderen Stellen auch so belegen. Auch bei der Diskussion zum Debitismus, meine ich klar belegen zu können, dass mein Ansatz genauso wissenschaftlich ist, wie der von dottore. Allerdings aus eine anderen Richtung kommend.
Übrigens: Dottore hätte sicher niemals nie nur argumentiert: "Das habe ich oder haben Andere vor mir alles schon gesagt, kannst Du in der Sammlung nachlesen." Er hat es immer wieder geschafft geduldig und inhaltlich mit allen Schreibern hier zu argumentieren, was Du irgendwie grundsätzlich verweigerst.

Also, wenn hier jemand schlauer ist als ich, lasst es mich wissen. Ich will mich gerne einer inhaltlichen Diskussion über den Debitismus und die Machttheorie sowie allen weiteren Heiligtümern des Forums stellen.

Grüße
Morpheus

--
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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Der hirnlose Ansatz ...

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 18.04.2023, 20:14 vor 367 Tagen @ MausS 1970 Views

bearbeitet von Beo2, Dienstag, 18.04.2023, 20:36

-> Nein, der Egoismus der Herrschenden ist das Problem, die ihre aus der Herrschaft resultierenden Privilegien gerne behalten wollen und für diesen Erhalt immer mehr Mittel brauchen und eben auch verlangen dürfen, weil die Bürger sich nicht wehren können, sondern gehorchen müssen.

Das sehe ich genauso .. oder noch genauer: die Konzentration der Macht in wenigen Händen.

Dann muss ja nur noch geklärt werden, wie man die "Herrschenden" von ihren "Egoismus" befreit.

Nein, das wäre der falsche, hirnlose Ansatz. Der intelligente Ansatz ist: Konzentration der Macht in wenigen Händen zu verhindern. Und das geht nur in einer formalen Basisdemokratie. Und zwar sowohl in der Politik, als auch in der Wirtschaft.

Wo die große Mehrheit der Bürger alles, was vom allgemeinen Interesse ist, entscheidet, dort herrscht sie auch. Und wenn sie dabei "egoistisch" denkt und an ihrer Macht festhält, umso besser.
Beo2

Bitte um Aufschub

nereus @, Donnerstag, 20.04.2023, 14:23 vor 365 Tagen @ Morpheus 1744 Views

Hallo Morpheus,

ich drücke mich nicht um die Antwort, sondern ich habe gerade sehr wenig Zeit.

Deine Einwände können diesmal nicht von mir herunter gerattert werden [[freude]], da bitte ich noch um etwass Geduld.

mfG
nereus

Ich bewundere deine Ausdauer und Produktivität ..

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 18.04.2023, 13:40 vor 367 Tagen @ Morpheus 2133 Views

.. mach weiter so. Deinesgleichen sind sehr dünn gesät: Du arbeitest "innovativ nach vorn".

Du bist eine ernstzunehmende Konkurenz für meine Theorie und Konzepte .. allerdings bist immer noch zu sehr der schmalspurig-selektiven "Machttheorie des DGF-Debitismus" verhaftet. Dies wird deinen Wirkungsgrad schwächen.

Mit Gruß, Beo2

Wo finde ich mehr über Deine Konzepte?

Morpheus ⌂ @, Dienstag, 18.04.2023, 16:19 vor 367 Tagen @ Beo2 2011 Views

Hallo Beo2,

gib mir mal einen Tipp, gerne auch via PN, wo ich mehr über Deine Konzepte finde?

Bin gerne bereit und freue mich darauf vorwärts zu diskutieren.

Grüße
Morpheus

--
-------------------------------------------
Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Meine Konzepte findest Du in fast allen meinen Beiträgen ..

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 18.04.2023, 18:36 vor 367 Tagen @ Morpheus 1960 Views

bearbeitet von Beo2, Dienstag, 18.04.2023, 19:11

.. wennauch immer nur ein Stück davon. Es ist nicht möglich, sie in wenigen Beiträgen darzustellen - zumal es niemand lesen würde. Die erhebliche Anstrengung spare ich mir deshalb. Die Zeit für meine Ideen ist noch nicht gekommen .. und notorischen Trollen zum Fraß werde ich sie nicht vorsetzen. Ich erwarte echtes Interesse an Innovation und Fortschritt. Ich kann sie aber auch gerne mit ins Grab nehmen.
Meine Konzepte betreffen fast alle bekannten gesellschaftlichen Segmente: die Unternehmensstrukturen, das Geld- & Bankensystem, das Patentrecht, das Bodenrecht, das Staatswesen, die Städteplanung & Landwirtschaft, das Regierungssystem, die Entscheidungskompetenzen in Wirtschaft & Politik, die Gerichtsbarkeit, die Sicherheitsorgane, die bürgerlichen Freiheiten, den Naturschutz, und anderes mehr. Und das alles ohne politische Parteien!
Sie sind ziemlich konkret und daher auch umfangreich .. erst recht zuzüglich einer ausführlichen Begründung. Das wirst DU sicher verstehen.

Etwas davon wurde sichtbar, wenn ich deine und andere Konzepte kritisiert habe. Ein Buch habe ich nicht geschrieben.
Mit Gruß, Beo2

2 Kritikpunkte gleich nachgereicht .. [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 19.04.2023, 10:18 vor 367 Tagen @ Morpheus 1897 Views

bearbeitet von Beo2, Mittwoch, 19.04.2023, 10:31

Erstens: Du hast Dich anscheinend noch nicht mit den heutigen ausbeuterischen Unternehmensstrukturen beschäftigt .. sprich: mit der Notwendigkeit paritätischer Mitbestimmung und Ergebnisbeteiligung von Kapital und Arbeitskraft in den Unternehmen. Ich besitze auch für dieses Thema praktitable Lösungen.
Im übrigen: Ein "Unternehmen" ohne die darin tätige Arbeitskraft ist ein Haufen toter Sachen ("Kapital"); kann also gar Nichts produzieren und kann gar keine "gemeinsame Unternehmung von zahlreichen Akteuren" sein. Hierauf basieren die meisten heutigen gesellschaftlichen Probleme. Das gilt jedoch nicht umgekehrt: Alle Kapitalien, einschl. GELD, sind ebenfalls Produkt menschlicher Arbeit (Anstrengung) = Primat menschlicher Arbeit vor Kapitaleinsatz.

Zweitens: Du hast dich anscheinend noch gar nicht innovativ mit dem Thema "Eigentum an Grund & Boden" (mit allem drum und drin) auseinander gesetzt. Es wird m.M.n. in fernerer Zukunft, nach dem Kollaps, eine sehr weitgehende Rückführung von Grund & Boden in das kommunale Gemeinschaftseigentum stattfinden .. mit geregelten privaten Nutzungsrechten.

Dies würde ich als ein schwerwiegendes Manko in deinen Konzepten kritisieren - denn diese sind anscheinend fast ausschließlich auf das (regionalisierte) Währungssystem sowie auf die (flacheren) Machtstrukturen "fixiert". Das reicht (mir) aber nicht. Denn: Wirtschaftsmacht ist zugleich politische Macht!
Mit Gruß, Beo2

Das sehe ich nicht als meine Aufgabe an, weil alles, was über das existentiell notwendige hinausgeht, dezentral und damit individuell gelöst werden muss

Morpheus ⌂ @, Mittwoch, 19.04.2023, 21:43 vor 366 Tagen @ Beo2 1757 Views

Hallo Beo2,

danke für Deine Kritik. Sie führt mit Sicherheit dazu, dass ich dieses Thema etwas intensiver durchdenken werde.

Aber ich versuche mich bewusst auf die essentiellen Themen zu beschränken, die da wären:

  • Geld, weil ohne Geld und Steuern geht Zivilisation nicht.
  • Sicherheit, ist die wesentliche Aufgabe aller Staaten, weil die wichtigste Gegenleistung für Geld. Und dort auf die innere sowie die äußere Sicherheit
  • Justiz, weil für die Einhaltung von Sicherheit und Verträgen unabdingbar
  • Schutz vor übermächtigen Personen/Unternehmen
  • Entscheidungsfindung, die das bisherige Gesetzgebungsverfahren ersetzen muss
  • Sprache, weil für die grenzenlose Zusammenarbeit essentiel
  • Bildung, weil sie wirklich unabhängig sein muss und Teil der Lösung des Rentenproblems sein kann und weil Menschen wieder zu autarken Wesen ausgebildet werden sollen

Alles weitere und da zähle ich Deine beiden Punkte dazu, sollte dezentral innerhalb der Kommunen entschieden werden, wobei es universelle Werte zu beachten gilt, die auch den Schutz von Eigentum garantieren sollen.
Ich finde, in diesen Bereichen sollte es einen intensiven Wettbewerb um die besten Strukturen unter den Kommunen geben. Nur so können sich die jeweils optimalen Strukturen durchsetzen. Was sich a) über die Zeit verändern kann und b) auch wirklich regional sehr unterschiedlich betrachtet werden kann.

Erstens: Du hast Dich anscheinend noch nicht mit den heutigen ausbeuterischen Unternehmensstrukturen beschäftigt .. sprich: mit der Notwendigkeit paritätischer Mitbestimmung und Ergebnisbeteiligung von Kapital und Arbeitskraft in den Unternehmen. Ich besitze auch für dieses Thema praktitable Lösungen.
Im übrigen: Ein "Unternehmen" ohne die darin tätige Arbeitskraft ist ein Haufen toter Sachen ("Kapital"); kann also gar Nichts produzieren und kann gar keine "gemeinsame Unternehmung von zahlreichen Akteuren" sein. Hierauf basieren die meisten heutigen gesellschaftlichen Probleme. Das gilt jedoch nicht umgekehrt: Alle Kapitalien, einschl. GELD, sind ebenfalls Produkt menschlicher Arbeit (Anstrengung) = Primat menschlicher Arbeit vor Kapitaleinsatz.

Also, dieser Ansatz ist sicher ein richtiger. Insbesondere für Unternehmen, die etwas größer sind und es viele Eigentümer gibt. Bei Unternehmen mit einem Privat-Eigentümer, kann das problematisch werden. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierige dieses Thema ist. Weil Mitbestimmung so eine Sache sein kann, wenn es keine oder keine gleichmäßige Kapitalbeteiligung gibt, denn ich bin überzeugt davon, dass Eigentum berücksichtigt werden muss und deshalb Mitbestimmung begrenzt sein kann. Wenn alle kommunalen und damit politischen Entscheidungen auf Basis von Konsens getroffen werden, wird sich diese Vorgehensweise sicher auch weitgehend auf die Unternehmen übertragen.
Aber ich bin prinzipiell immer neugierig Neues zu lernen.


Zweitens: Du hast dich anscheinend noch gar nicht innovativ mit dem Thema "Eigentum an Grund & Boden" (mit allem drum und drin) auseinander gesetzt. Es wird m.M.n. in fernerer Zukunft, nach dem Kollaps, eine sehr weitgehende Rückführung von Grund & Boden in das kommunale Gemeinschaftseigentum stattfinden .. mit geregelten privaten Nutzungsrechten.

Ja, auch ein spannender Gedanke. Ich bin kein großer Freund von "Gemeinschaftseigentum", weil es mMn letztlich immer zu einer Verantwortungslosigkeit führt. Eigentum ist eine wichtige "Institution", die nur gegen Abgaben gewährt wird. Außerdem ist Eigentum erforderlich, um Kreditsicherheiten stellen zu können.
Ich bin da wahrscheinlich eher konservativ unterwegs. Aber es ist in jedem Fall in meinem Interesse, dass es Kommunen gibt, die dort neue Wege gehen. Bei allen Dingen, die nicht existentiell sind, werde ich mich da aus PRINZIP niemals einmischen wollen.. Denn ich kann nicht dezentrale Freiheit predigen und dann zentrale Vorgaben machen. Es sei denn es sind Punkte die sein müssen, damit Gesellschaften funktionieren.
Trotzdem finde ich auch hier innovative Ansätze gut.


Dies würde ich als ein schwerwiegendes Manko in deinen Konzepten kritisieren - denn diese sind anscheinend fast ausschließlich auf das (regionalisierte) Währungssystem sowie auf die (flacheren) Machtstrukturen "fixiert". Das reicht (mir) aber nicht. Denn: Wirtschaftsmacht ist zugleich politische Macht!

Ja, Wirtschaft wird schon der Kommune unterstellt, wie das auch heute der Fall ist, aber klar ist, Übermächtigkeit ist ein Thema, was zu Missbrauch führen kann, der verhindert oder möglichst stark begrenzt werden muss.

Grüße
Morpheus

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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

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