Euro Bargeld ergänzen durch „digitales Bargeld“

Hans @, Mittwoch, 15.03.2023, 14:07 vor 407 Tagen 2560 Views

Die deutsche Bundesbank hat nach Corona wieder ihre öffentlichen Veranstaltungen aufgenommen. Das neueste Thema war das Projekt zur Digitalisierung des Bargelds, was in vielen Ländern angegangen wird. Sicher sollen damit beim Bürger Infos vermittelt und Ängste abgebaut werden.

Der Referent, verantwortlich für die deutsche Zuarbeit zum Euro CBDC Projekt (central bank digital currency), wurde am Ende aus dem Publikum nach der Deckung des Euros gefragt. Allein das Vertrauen der Menschen in die Währung war die Antwort. Ich war etwas überrascht, hätte eher den Bezug z.B. auf Staatsanleihen erwartet. Wenigstens war er ehrlich.

Im Interesse der Geschäftsbanken sind Beschränkungen beim Umtausch in CBDC angedacht. Insgesamt erscheint mir das Vorhaben sehr komplex und anspruchsvoll. Auch ein Scheitern wurde im Referat nicht ausgeschlossen. Geplant ist im Herbst eine EU-Einigung auf erste Weichenstellungen und etwa 2026 die Einführung.

Wie seht ihr die Realisierungschancen für solches digitales Bargeld? Immerhin wird auch von anderen Zentralbanken daran gewerkelt.

Durch was ist dann die CBDC gedeckt? Wenn Vertrauen schwindet, muss es durch Zwang ersetzt werden. Parallele zur C-Spritzung. (kwT)

heller, Mittwoch, 15.03.2023, 14:57 vor 407 Tagen @ Hans 1603 Views

Wenn auch vielleicht noch nicht das Vertrauen in den Euro, so hat doch das Vertrauen in die Zukunft und den Staat schon sehr gelitten.
Ich höre vermehrt von jungen Leuten, dass sie nur so viel arbeiten, wie sie für's Minimum benötigen. Sie hegen keinerlei Hoffnung, dass sie mal eine Rente kriegen, die die Mehrarbeit rechtfertigen würde. Das klingt für mich logisch. Ein Podcast zu massenhaft unbesetzten Lehrstellen und Fachkräftemangel unterstützte diesen Eindruck.
Sie - die obengenannten - genießen das Leben lieber jetzt als in 40 Jahren. Halbe oder 3/4 Stelle, keine Verantwortung übernehmen, so gut wie keine Lohnsteuer zahlen.
Kein Auto, dafür einigermaßen mobil mit 9- oder 29- Euroticket, noch funktionierendem Nah-und Fernverkehr, Gesundheitssystem, offenen Grenzen, und und und. Viele engagieren sich stattdessen ehrenamtlich ("Was Sinnvolles machen!") oder bilden sich weiter, oder machen einen auf klimaneutralen Selbstversorger, also nicht nur Rumhängen (gibt's natürlich auch).

Das Problem des Vertrauens in den Euro - oder die CBDCs - haben diejenigen, die schon Jahrzehnte gebuckelt haben und demnächst nun endlich "ernten" wollen. Ihnen schwant so langsam, dass es für ein sorgenfreies Altenteil nicht reichen wird.

Der Rest ist entweder zu jung für die Vertrauensfrage (das sind die, die ihre Schulzeit und Ausbildung noch vor sich haben, und noch gar nicht wissen, wie schlecht sie sein wird) oder kriegt es einfach nicht mit, da die aktuelle Kamera und Netflix noch täglich empfangen werden.

Bis 2026 kann noch viel passieren

Arbeiter @, Mittwoch, 15.03.2023, 16:31 vor 407 Tagen @ Hans 2122 Views

Danke für Deinen Beitrag.

Aus meiner Sicht ist die Zeitachse bis 2026, bei der heutigen Ereignisdichte, ziemlich lange.

Sprich da kann bis dahin noch viel dazwischenkommen und auch beim "Roll out".

Zumal die Fähigkeiten des "Personals" (für komplexe Dinge) jedes Jahr zurückgehen.

Gruß

Arbeiter

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