Nun auch Hungerblockade des Westen gegen Russland in Spitzbergen

Manuel H. @, Donnerstag, 30.06.2022, 00:46 vor 665 Tagen 4273 Views

Während eine Versorgung der russischen Bevölkerung in der russischen Exklave Kaliningrad über den Seeweg noch beschwerlich möglich ist bis der Westen auch auf eine Seeblockade gegen Russland entscheidet, sind die Russen in Spitzbergen erheblich vulnerabler. Knickt Russland auch hier um des lieben Friedens ein und duldet den Bruch aller völkerrechlichen Verträge, dann kann Spitzbergen durch Nato-Truppen militarisiert werden und so effektiv bewirken, dass Russland sein atomares Abschreckungspotential verliert während die Nato über diese Flanke Russland zusätzlich bedrohen kann.
Wie kann Russland reagieren? Wird es für Russland unumgänglich werden, den nicht erklärten WK3 gegen Russland in eine direkte Konfrontation Nato gegen Russland eskalieren zu lassen?

https://test.rtde.tech/international/142175-eskalationsgefahr-im-hohen-norden-norwegisc...

Der Transit nach Kaliningrad über Litauen wird in wenigen Tagen wieder aufgenommen ..

Mirko2 @, Donnerstag, 30.06.2022, 01:07 vor 665 Tagen @ Manuel H. 3963 Views

Der Transit nach Kaliningrad über Litauen könnte dank eines EU-Kompromisses mit Vilnius in wenigen Tagen wieder aufgenommen werden, berichtete Reuters unter Berufung auf informierte Quellen.

Quelle:""https://ria.ru/20220629/kaliningrad-1799068375.html""

Konjunktiv und Litauen muss ausdrücklich zustimmen

Manuel H. @, Donnerstag, 30.06.2022, 01:17 vor 665 Tagen @ Mirko2 3428 Views

Immerhin scheint es in den Führungsebenen noch Leute zu geben, die die geplanten Eskalationen zu bremsen versuchen.

Unsere Werte/Sanktionen sind frei verhandelbar.....

Joe68 @, Donnerstag, 30.06.2022, 13:00 vor 665 Tagen @ Manuel H. 1912 Views

jetzt bringen es auch die Qualitätsmedien:

.Aus litauischen Regierungskreisen hieß es am Donnerstag: »Die Deutschen üben Druck auf die Kommission aus, um durchzusetzen, dass die Sanktionen nicht für Kaliningrad gelten. Sie fürchten, dass ihre Soldaten in einen militärischen Konflikt geraten könnten und lassen sich von Russland einschüchtern.«

Lösung bis zum 10. Juli anvisiert

Bis zum 10. Juli, wenn die nächsten Sanktionen in Kraft treten sollen, soll es eine Lösung geben. Litauen besteht darauf, sich bei der Auslegung der Sanktionen an geltendes Recht zu halten. »Nicht wir haben unsere Haltung geändert, sondern die EU hat es«, heißt es in Vilnius. Noch im April habe man von der Kommission die Zusicherung erhalten, dass die Sanktionen auch für den Transit von und nach Kaliningrad gelten – »immer dann, wenn Güter aus Russland die EU-Grenze queren, sowohl auf der Schiene als auch der Straße«. Auch nach dem fünften Sanktionspaket sei von der Kommission nichts anderes kommuniziert worden. »Wir dachten, das sei erledigt«, sagt ein hochrangiger Vertreter des Landes...

https://www.spiegel.de/ausland/bruessel-und-berlin-wollen-transitverbot-nach-kaliningra...

Russische Diplomaten warnen: Norwegen stellt sein Hoheitsrecht in Frage

Manuel H. @, Donnerstag, 30.06.2022, 09:16 vor 665 Tagen @ Manuel H. 4077 Views

Meines Erachtens sauber argumentiert.

Norwegen erhielt Hoheitsrechte in Spitzbergen erst durch einen Vertrag, der 1917 abgeschlossen wurde. Gegen ungehinderten Zugang zu Spitzbergen wurde Norwegen die Hoheitsrechte über Spitzbergen übertragen.

Nun hat Norwegen den Vertrag gebrochen und der Westen eine Hungerblockade gegen Russen in Spitzbergen errichtet.

Dann dürften auch die an den Vertrag geknüpften Hoheitsrechte Norwegens an Spitzbergen nicht mehr gelten.

Droht jetzt eine humanitäre Mission russischer Spezialkräfte, um

A) die russischen Forscher in Spitzbergen zu versorgen (Freiheit der Wissenschaft)?
B) die Zivilisten dort mit Nahrungsmitteln, die der Westen verweigert, zu versorgen? (humanitär zwingend)
C) eine Befreiung Spitzbergen aus der nun widerrechtlichen norwegischen Besatzung? (schon aus militärstrategischen Gründen zwingend)

Oder droht eine Besetzung Spitzbergens durch multinationale Kräfte der Nato
A) um widerrechtliche Sanktionen vertragswidrig auch in Spitzbergen durchzusetzen
B) um das strategisch wichtige Gebiet für Nato Streitkräfte zu sichern
C) einen Kriegsgrund für die heiße Phase im Kampf gegen Russland zu finden
D) Voraussetzungen für eine effektive Seeblockade Russlands zu schaffen. Wenn Russland erfolgreich die atomare Zweitschlagsfähigkeit zu See genommen werden kann, kann auch gefahrlos ein Erstschlag zur Vernichtung Russlands geführt werden.
E) um das entmilitarisierte Spitzbergen durch Nato-Truppen zu militarisieren und so eine weitere Flanke zur Vernichtung Russlands zu eröffnen.
https://test.rtde.tech/international/131481-liveticker-zum-ukraine-krieg-selenskij/ (Meldung von 8:05 Uhr)

Die Norweger sind sicher bereit, für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, in den Krieg mit Russland

Joe68 @, Donnerstag, 30.06.2022, 09:39 vor 665 Tagen @ Manuel H. 3272 Views

Die Norweger, auf höchsten westlichen zivilisatorischen Level (haben inzwischen fast nur noch E-Autos als Neuwagen), sind sicher bereit die westlichen Werte, als Frontstaat, gegen Russland, zu verteidigen.

Das ist weit brisanter als der Krieg in der UA, weil hier direkt NATO Staaten involviert sind und Russland, aus dessen Sicht, Gefahr läuft vom nördlichen Atlantik (potentielle neue Rohstoffe) und dem Nordpol abgeschnitten zu werden. Die NATO Mitgliedschaft der Finnen und Schweden passt in dieses Scenario sehr gut rein. Russland sieht sich im Norden einer Bedrohung entgegen, die mehrfach größer als zur Nahzie-Zeit war (da waren zumindest Schweden neutral, Island von US Verbündeten besetzt, jetzt ist dort komplett alles 'Feind-Gebiet').

Im Westen wird das so verkauft, das böse Russland bedroht das gute Norwegen an und mißachtet dessen Souveränität auf Spitzbergen, und damit die Souveränität eines kleinen friedlichen NATO Staates und als gute NATO Verbündete müssen wir da dagegenhalten.

Das sind inzwischen viel zu viele kleine Nadelstiche kleiner/kleinst EU Länder, die mit den EU Sanktionen begründet werden, wobei die EU selbst diese Blockaden nicht angeordnet haben will.
Ist es jetzt weltfremd hier eine Macht im Hintergrund zu vermuten, die absichtlich die Russen provoziert und die EU als Rammbock missbraucht?

ich muß mich leider Deiner Einschätzung der Norweger anschließen

Fjord og Fjell @, Donnerstag, 30.06.2022, 23:51 vor 665 Tagen @ Joe68 1787 Views

bearbeitet von Fjord og Fjell, Donnerstag, 30.06.2022, 23:58

Hallo
Entschuldigt bitte meinen Totalausfall in der letzten Zeit. Ich hatte am Sonntag Abend einen post zu Spitzbergen und dem Terroranschlag in Oslo formuliert und wolte ihn Montags einstellen. Doch dann überschlug sich alles am Montag, und und und....
Kurz: die Norweger verfügen über ausreichend Hartnäckigkeit ihre ökonomischen Interessen zu wahren. In letzter Zeit wird (zumindest in meiner Regionalzeitung) wieder verstärkt für den EU-Beitritt getrommel - allerdings ohne Erfolgshoffnung. Bei Corona war das Vertrauen in die Authoritäten schon klar über dem Europäischen Durchschnitt, und vielleicht auch der Respekt vor Jante https://de.wikipedia.org/wiki/Janteloven. Was die Sichtweise zu Rußland/Ukraine/Nato angeht, dürften abweichende Geister aber in nochmals deutlicher geringere Konzentration vorhanden sein. Selbst im renommiertesten alternativen Magazins https://resett.no/ beherrschte (in den von mir gelesenen Artikeln) der zynische Krieg des Putin das Narrativ. Einer der ganz wenigen herausgehobenen Rußlandversteher Bjørn Ditlef Nistad, "Putins Mann in Norwegen" https://nistadblog.wordpress.com/, hatte auch seit Ende Februar nichts mehr gepostet. Also hier Widerspruch zur Nato zu finden/aufzubauen dürfte eine Sysiphusarbeit sein.


hoffentlich am Wochenende mehr Gruß

Danke, Manuel. Bitte informiert über diesen Vertrag, wen ihr könnt! Ich erzähle davon jedenfalls allen. KwT

Gernot ⌂ @, Donnerstag, 30.06.2022, 17:46 vor 665 Tagen @ Manuel H. 1685 Views

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