Spritberechnung mal andersrum: Nach der Kaufkraft

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 13.06.2022, 08:51 vor 677 Tagen 4190 Views

Mein Bekannter hat mich da draufgebracht, um nicht einfach nur nach dem Umrechnungskurs die Treibstoffkosten zu berechnen, sondern nach der Kaufkraft, was eigentlich wesentlich realistischer ist.

Ein Land aus Asien, z.B. Thailand, eines aus Europa, z.B. Rumänien, und dann Deutschland.

Wie siehts in Thailand aus:

Ein Thai hat zwischen 9 T und 15 T Baht. Nehmen wir mal den Mittelwert mit 12 T Baht pro Monat. Ich gehe davon aus, das der Thai dann 6 Tage in der Woche arbeitet. Das wären dann 500 Baht pro Tag. Bei einem Preis von 34 Baht pro Liter kann er sich dann knapp 15 lt. mit einem Tagesverdienst reinschütten.

Nun zu Rumänien:

Bar auf die Kralle zwischen 1.500 Lei und 2.000 Lei im Monat, im Durchschnitt. Bei 5 Tagen pro Woche. Sagen wir mal 2.000 Lei durch 4 Wochen, das sind dann 500 Lei pro Woche und das wieder 100 Lei pro Tag. Der Liter Diesel ist nun auf 9,20 Lei gestiegen (Umrechnung Euro: 1: 4,85). Das heißt, er kann sich mit einem Tagesverdienst 11 lt. reinschütten.


Wie siehts nun in Deutschland aus:

Spritpreis ca. 2 €, monatlich ca. 2.000 € bar auf die Kralle, das sind in 4 Wochen wöchentlich 500 €, und 100 Euro pro Tag. D.h., er kann sich 50 lt. mit einem Tagesverdienst reinschütten.

Ist also noch genügend Luft nach oben, weil auch in RO merkt man nichts davon, dass welche das Auto stehen lassen. Das bedeutet, der Sprit kann dann noch ruhig in Deutschland auf 5 € pro Liter ansteigen, die Leute werden dann schimpfen, aber nichts unternehmen, weil sie dann immer noch 20 lt. mit einem Tagesverdienst reinschütten können, also mehr als in den meisten anderen Ländern.

Also, was soll der Geiz?

Seit mehreren Jahren, insbesondere nach der Jahrtausendwende, ist man ja in der EU bestrebt, die Konditionen der einzelnen Staaten anzugleichen. Mit den Löhnen und Gehältern probiert man es seit geraumer Zeit in Rumänien, aber es hat nicht diese Durchschlagskraft, wie man sich das vorgestellt hat. Möglicherweise ist das auch ein Weg, anstatt die Einkomen der ärmeren Ländern zu erhöhen, die Kaufkraft der reicheren Länder zu dezimieren.

Ne, so sieht es in Thailand aus ...

NST @, Südthailand, Montag, 13.06.2022, 11:36 vor 676 Tagen @ helmut-1 3555 Views

bearbeitet von NST, Montag, 13.06.2022, 11:39

Wie siehts in Thailand aus:

Ein Thai hat zwischen 9 T und 15 T Baht. Nehmen wir mal den Mittelwert mit 12 T Baht pro Monat. Ich gehe davon aus, das der Thai dann 6 Tage in der Woche arbeitet. Das wären dann 500 Baht pro Tag. Bei einem Preis von 34 Baht pro Liter kann er sich dann knapp 15 lt. mit einem Tagesverdienst reinschütten.

.... Mindestlohn 300 B/tg - wird aber nicht überall bezahlt. 6 Tage Woche ....

Jetzt zur Realität. Dein Ansatz ist absolut richtig - und zeigt auf, wie weit die Europäer noch von der Realität entfernt sind. Ähnliches kann man bei Nahrungsmitteln festhalten .... die Europäer bekommen das fast geschenkt!

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Vor ein paar Tagen habe ich Benzin 95 Oktan für Motorrad getankt, 47,x Baht. Also nix von Traumpreisen mit 34 Baht - das war irgendwann im letzten Jahr.

Ich kann euch nur warnen, diesmal wird es euch sehr hart treffen. Alles kommt fast zeitgleich .... man könnte glauben, es hat jemand an der Uhr gedreht.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Preisübersicht nach Ländern in div. Währungen

mh-ing @, Montag, 13.06.2022, 16:23 vor 676 Tagen @ helmut-1 2293 Views

https://de.globalpetrolprices.com/Paraguay/gasoline_prices/

Hier kann man diverse Preise sich ansehen.

Für Paraguay liegt dieser bei 9600 Guranie je Liter. Bezogen auf den Mindestlohn (ca. 2.300.000 Guranie) kann man also knapp 240l kaufen.
Bezogen auf unseren Mindestlohn (1540€) bekommen wir aktuell ca. 770 Liter Diesel, also ca. 3x so viel.

Folglich sind wir hier trotz allem noch in guter Position. Auch Gemüse, Obst und viele andere Dinge sind in Paraguay ähnlich teuer wie hier im Supermarkt (kg-Tomaten >2€ teils). Nur die absoluten Grundnahrungsmittel (Manjok, Mehl, Fleisch) sind relativ günstiger.

Rumänien: 167 PWK/1000 Einwohner, Deutschland: 573

Sorrento @, Montag, 13.06.2022, 16:30 vor 676 Tagen @ mh-ing 2110 Views

sagt doch schon alles. Das wäre bezogen auf RU in D das reichste Viertel der Autofahrer.

Ist also noch genügend Luft nach oben, weil auch in RO merkt man nichts davon, dass welche das Auto stehen lassen. Das bedeutet, der Sprit kann dann noch ruhig in Deutschland auf 5 € pro Liter ansteigen, die Leute werden dann schimpfen, aber nichts unternehmen, weil sie dann immer noch 20 lt. mit einem Tagesverdienst reinschütten können, also mehr als in den meisten anderen Ländern.

bei denen sich an der Fahrleistung nix ändert. Bei den anderen 3/4 sehe ich das schon. In RU fahren die halt erst gar keine eigenen PKW...

Vielleicht macht es Sinn die Steuer und Abgabenquote mit einzubeziehen ..

Arbeiter @, Montag, 13.06.2022, 22:37 vor 676 Tagen @ helmut-1 1583 Views

In Paraquay und Thailand muss ich wahrscheinlich nicht/heizen und die Steuerzahler müssen auch nicht auf Anordnung Ihrer Besatzungsmacht die ganze Welt mitfinanzieren usw.

Was der Westen immer noch ignoriert ....

NST @, Südthailand, Dienstag, 14.06.2022, 04:12 vor 676 Tagen @ Arbeiter 1901 Views

bearbeitet von NST, Dienstag, 14.06.2022, 04:35

In Paraquay und Thailand muss ich wahrscheinlich nicht/heizen und die Steuerzahler müssen auch nicht auf Anordnung Ihrer Besatzungsmacht die ganze Welt mitfinanzieren usw.

.... ist, dass der Kostentsunami in den Regionen ausserhalb des Westens startet. Wenn diese Welle im Westen eintrifft, wird sie aber ihren Höhepunkt erreicht haben und nicht nur aus Wasser bestehen, sondern auch den ganzen Unrat mit sich tragen, aus der ganzen Restwelt.

Im Westen regiert die Finanzwelt - in der Restwelt die reale Güterproduktion. In dieser Restwelt ist aktuell längst Überlebenskampf - das bekommt ihr aber gar nicht mit. Corola und das neue Reisen hält den Massen, dieses Erleben vor. Ebenso ist es in der Urkaine - das reale Sterben und Leben dort, ist noch weit weg.
Dafür ist das Kriegsgeschrei bei euch im Westen, nahe dem Höhepunkt und Waffen für alle ..... des Demokraten sein Anliegen.

Die Ursachen sind aber längst gelegt, ebenso wie das Netto vom Brutto im besten Deutschland aller Tage. Keine der Ursachen lässt sich rückgängig machen - die Wirkungen werden sich noch zeigen - möglicherweise fast alles zeitgleich.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Proteste gegen den Spritpreis - die was bringen können

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 14.06.2022, 07:43 vor 676 Tagen @ helmut-1 1644 Views

Da hat eine Partei hier in RO, die in der Opposition ist, dazu aufgerufen, diese Spriterhöhungen zu boykottieren. Das sind nur leere Worthülsen.

Ich hab denen geschrieben, dass ich sofort bei sowas mitmachen würde, wenn es organisiert ist. Was ist in meinen Augen organisiert:

Die am stärksten frequentierteste Uhrzeit beim Verkehr in unserer Stadt ist zwischen 15 und 16 Uhr. Da sollen möglichst viele, wenns geht alle, mitmachen, die am stärksten davon betroffen sind. Das Nadelöhr bei uns ist eine Eisenbahnbrücke. Wenn sich da folgende einfinden:

Speditionen mit ihren Sattelschleppern,
Taxifahrer,
Paketdienste,
etc. etc.

Die eine Stunde lang eine bestimmte Route im Kreis fahren würden, mit einem entsprechenden Hupkonzert, dann wäre das etwas, was auffällt.

Aber ich befürchte, die sind zu lahmarschig, um sowas zu organisieren.

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