Schnäppchen

gwg ⌂ @, Metropole OWLs, Mittwoch, 02.09.2020, 12:02 vor 1325 Tagen @ tar 3203 Views

Melodie:
Freddy Fender - Before The Next Teardrop Falls.
https://www.youtube.com/watch?v=ay5ciplY4Pg

Schnäppchen

Wenn alles in die Hose geht.
Wenn kein Stein mehr richtig steht.
Wenn deine Welt sich nicht mehr dreht im Lockdown.
Dann ist alles schnell vorbei.
Deine Ehe bricht entzwei.
SIE ist weg, bevor die Pleitewelle kommt.

Wenn wir nah' am Abgrund stehen.
Wenn wir alle Pleite gehen.
Wenn uns're Welt aufhört, sich um sich selbst zu dreh'n.
Dann ist alles schnell vorbei.
Jede Firma bricht entzwei.
Sie sind weg, sobald die Pleitewelle kommt.

Unsere Wirtschaft, die geht ein,
wird wohl bald ein Schnäppchen sein.
Durch die Husten-Pest kauft China billig ein.
Ist der Mittelstand erst tot,
gerät alles aus dem Lot.
Alles kippt, sobald die Pleitewelle kommt
Alles kippt, sobald die Pleitewelle kommt

Originaltext

--
Der Streusand-Effekt reduziert nicht die Rutschgefahr!

Super, das sehe ich genauso

MI @, Mittwoch, 02.09.2020, 15:58 vor 1325 Tagen @ tar 2184 Views

Die mit dem großen Geld haben kein Interesse an Demokratie oder sonst einer Regierungsform, sie haben ja das Geld.

Wer kein Geld hat, hat auch kein Interesse an Demokratie. Sie ändert ja nichts bzw. unter der Demokratie ist es ja erst soweit gekommen.

Ist Eigentum einigermaßen gleichmäßig verteilt, sind die Besitzverhältnisse einigermaßen stimmig, dann haben alle Interesse am gemeinsamen Entscheiden und an demokratischen Verhältnissen.

Wir steuern leider unaufhaltsam auf 1+2 zu bzw. haben es längst, der Vorhang hebt sich nur langsam.

Grüße,
MI

Warum aber hat sich der Mittelstand das alles gefallen lassen?

Oblomow, Mittwoch, 02.09.2020, 16:31 vor 1325 Tagen @ MI 2312 Views

bearbeitet von Oblomow, Mittwoch, 02.09.2020, 16:45

"...was fällt, das soll man auch noch stossen!"

Der Mittelstand selbst ist verrottet, sonst hätte er sich gewehrt. Hat er aber nicht. Seine Servilität, sein Unmaß und Dünkel hat ihm seinen Mumm genommen. Statt gemeinsame Sache mit den Unten zu machen, wie ein Bosch oder Siemens, dachte man, gemeinsame Sache mit den Oben zu machen. Nur!: die Oben scheren sich einen Dreck um die Mitte und das Unten. Der Mittelstand hat selbst Fairplay auf den Müll geworfen und wird jetzt, Jammer oh Jammer, auch abgewickelt. Delivery Hero im Dax ist wunderbares Symbol für diesen Verfall. Nur nicht beim Abschied weinen. Blub.

Herzlich
Oblomow

Sehr richtig und es geht noch weiter

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Mittwoch, 02.09.2020, 17:25 vor 1325 Tagen @ Oblomow 2349 Views

Alle Mittelständler die ich kenne und die halbwegs erfolgreich seit Jahren ihren Betrieb leiten, vereint nämlich:

- sie kommen von unten, zumeist Jahre als Geselle geschuftet, Meisterbrief in Abendschule und mit nem klapprigen Transit angefangen, heute 6 VW Busse und chices Büro, in der Garage ein 500 SL und ne Harley.[[top]]

- ihre Kaste haben sie nicht verlassen, Schützenverein, Kegelclub, Stammtischbrüder. Hier macht es einen großen Unterschied, ob ich mit 2.5 k€ oder 12.5 k€ nach Hause gehe. Aber man ist wer, man hat es geschafft

- Malediven zu Ostern, Spanien im Sommer, Bayerischer Wald im Winter (oder Ischgl, u. dgl.) die Kohle kommt, es ist genug da und die 4 Mio. Spahn-Villa ist weit weg.

Das eigene 650 k€ Häuschen mit Pool im Garten reicht, den "anderen" zu zeigen, dass man die Sonnenseite des Lebens erreicht hat

Von denen engagieren sich die wenigsten politisch, ehrenamtlich oder haben sonst wie einen Blick auf gesellschaftl. Probleme. Und weil man in seiner Kaste weit oben steht, wird genossen, dass es einem besser als den "anderen" geht. Man kann sagen ICH HABE ES GESCHAFFT.

Zumeist ist mein Eindruck und den höre ich auch häufiger... Scher dich nicht um das was hinter deinem Zaun passiert, achte, dass vor deinem Zaun die Dinge laufen.

Diese Trägheit, die Fokussierung auf das eigene "...ich will mehr vom Leben" und die fast vollständige Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit führen schon beim kleinen Mittelständler mit vielleicht 1.0 Mio Jahresumsatz und ner Handvoll Mitarbeiter zu völligem Verkennen ebendieser Wirklichkeit.

In deren Realität sind die Probleme beim Finanzamt und bei Mitarbeitern, die bescheissen angesiedelt. Die glauben wirklich, dass geht alles immer so weiter. OK, ein paar haben den Laden so gut laufen, dass sie die Kommunalpolitik noch aufmischen wollen/müssen.
Ich nenne das Wirklichkeitsverlust.

Im übrigen, leider nicht mit Quellenangabe belegbar, weil sehr lange her.

Ich hörte mal im Radio einen Wirtschaftsökonomen, der sehr deutlich machte, dass das größte Problem im deutschen Staat eigentlich der Mittelstand sei.
Einerseits natürlich eine breite Masse an Arbeitgeber, andererseits aber auch ein riesiger Kostenblock in der bürokratischen Verwaltung (Ordnungs-, Gewerbe-, Finanzämter, Berufsgenossenschaften, usw..).
Sein Ideal bestand darin, das beste aus BRD und DDR zu vereinen.

Riesige Konzerne zum einen, VEB´n zum anderen und nur eine Handvoll Kleinbetriebe als Spezialisten, eher in der F&E angesiedelt.
Die Kostenersparnis wäre enorm und die Wettbewerbsfähigkeit könne man schon steuern. Damals (gute 20-25 Jahre her) habe ich mir verwundert die Augen gerieben über den Mumpitz, der da über den Äther ging.

Heute stelle ich mit Erstaunen fest: Wird wohl dahin laufen...

Glück AUF!

Achso und da fällt mir noch ein schöner Satz ein.
Eine gute Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der die Alten einen Baum pflanzen, obwohl sie wissen, dass sie nie in seinem Schatten sitzen werden.
In dieser Gesellschaft muss der Baum nach spätestens 1 Jahr schon Geld abwerfen, sonst passt das ROI nicht und auch sonst wäre die Investition kokolores.
Fröhlich feiernd sinkt das Schiff. Na dann! Prost[[freude]]

--
Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

Meinst zu zufällig den Kommunisten und Wirtschaftswaisen Truger?

Rybezahl, Mittwoch, 02.09.2020, 18:02 vor 1325 Tagen @ der_Chris 2085 Views

Hallo,

Ich hörte mal im Radio einen Wirtschaftsökonomen, der sehr deutlich machte, dass das größte Problem im deutschen Staat eigentlich der Mittelstand sei. Einerseits natürlich eine breite Masse an Arbeitgeber, andererseits aber auch ein riesiger Kostenblock in der bürokratischen Verwaltung (Ordnungs-, Gewerbe-, Finanzämter, Berufsgenossenschaften, usw..). Sein Ideal bestand darin, das beste aus BRD und DDR zu vereinen.

du meinst nicht etwa den "Wirtschaftswaisen" Achim Truger?

https://www.youtube.com/watch?v=2ZYMLQDNWHk

Muss man sich mal vorstellen. Der ist einer der fünf Wirtschaftswaisen!

Mit solchen Leuten kann es ja nur im Zwangskommunismus enden!

Es grüßt der
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Sehr waise gesprochen (oT)

Zweistein, Mittwoch, 02.09.2020, 18:26 vor 1325 Tagen @ Rybezahl 1356 Views

Zeitmaschine

Mephistopheles, Mittwoch, 02.09.2020, 16:14 vor 1325 Tagen @ tar 2550 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 02.09.2020, 16:57

Sind wir etwa hier durch eine Zeitmaschine etwa Anfang des 19. Jh. gelandet?

Der Text beschreibt zutreffend die Abläufe der letzten beiden Jahrhunderte. Das letzte mal, wo sich der Mittelstand aufbäumte, waren in USA die Jahre zw. 1861 und 1863, die Mittelständler wurden aber durch ein Bündnis der Oberschicht mit den Proleten besiegt; in Deutschland 1933, wo es der Mittelschicht gelang, ein breites Bündnis mit den Proleten einzugehen, sie wurden aber durch die amerikanischen Gutmenschen im Bündnis mit den russischen Proleten total besiegt.

PS: Die Mittelschicht, die natürlicherweise immer eine Minderheit darstellt, hat wegen mangelnder finanzieller Potenz nur dann eine Chance, wenn es ihr gelingt, ein Bündnis mit einer anderen Klasse einzugehen. Am stabilsten erwies sich das (informelle) Bündnis der Mittelschicht (Handwerker, Zünfte, Fachleute, Bergbau) mit den selbstständigen Kleinbauern (Mittelalter).

PS: in einem Punkt hat Karl Marx recht. Ohne entsprechende ökonomische Basis wird da nichts draus. Aus eben genau diesem Grund kann es aber niemals zu einer Herrschaft des Proletariats kommen, weil denen fehlt dazu alles, nicht nur die ökonomische Basis, sondern auch die Bildung und die Kultur.

Gruß Mephistopheles

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