Neueste Testzahlen des RKI entlarven Panikmache

Zooschauer @, Donnerstag, 20.08.2020, 00:22 vor 1317 Tagen 5806 Views

Die Positivrate ist gesunken.

Wisst ihr, was das heißt? Wir haben keine steigenden "Neuinfektionen". Es ist alles heiße Luft. Es wird getestet, was das Zeug hält.

Uns werden vom RKI täglich nur die absoluten Positiv-Ergebnisse genannt. Sie werden aber nicht in Relation gesetzt zur Anzahl der Tests. Das RKI gibt stattdessen die Testzahlen immer erst eine Woche später bekannt, am Mittwochabend. Erst dann kann man sehen, wie sich die Lage wirklich darstellt.

Vergangene Woche, als die Panikmache mit den absoluten Zahlen schon unerträglich war, hatten wir auch einen enormen Zuwachs an Testzahlen. Das hat das RKI aber erst jetzt (19.08) mitgeteilt. Mit einer Woche Verspätung. Ich liste mal auf, was ihr in folgendem PDF auf Seite 12 finden könnt:

Woche 31 (27.07.-02.08.): 578.099 Tests - positiv: 5.634 | Positivrate: 0,97
Woche 32 (03.08.-09.08.): 730.300 Tests - positiv: 7.256 | Positivrate: 0,99
Woche 33 (10.08.-16.08.): 875.524 Tests - positiv: 8.407 | Positivrate: 0,96

Die Testzahlen für diese Woche werden uns erst am nächsten Mittwoch mitgeteilt. Tolle Strategie, oder?

Hier noch ein Brief, den ich an die Süddeutsche Zeitung geschrieben habe, mit der Bitte, sie mögen das doch mal als Qualitätsmedium genauer betrachten. Einer ihrer Leute hat nämlich noch im Mai diese Relation als durchaus wichtig erachtet. Aber das könnt ihr im Brief lesen, wenn ihr Lust habt...

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Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Charisius,

aus gegebenem Anlass möchte ich noch einmal an ihren "Faktencheck" erinnern, in dem ihr Autor, Herr Charisius, folgendes zu der von Ihnen als "falsch" deklarierten These geschrieben hat, dass die "Infiziertenzahlen" nur steigen, weil die Testzahlen steigen.

Zitat Herr Charisius:

Es ist richtig, dass man mehr findet, wenn man gründlicher sucht. Um da nicht in die Irre zu laufen, muss man die Zahl der Tests mit den gefundenen Fällen ins Verhältnis setzen. Dieser Anteil der positiven Virustests an der Gesamtheit der Tests ist im März von Woche zu Woche gestiegen und erreichte in der ersten Aprilwoche mit 9,0 Prozent den vorläufigen Höhepunkt. Auch die Zahl der Tests ist in diesem Zeitraum dramatisch angestiegen, nämlich von 127 000 pro Woche Anfang März auf 400 000 pro Woche Anfang April. Doch ausgerechnet in der Woche mit der höchsten Testzahl war auch der Anteil der positiven Tests am höchsten. Wäre an dem Glauben, die Zahl der Infektionen war nur so hoch, weil so viel getestet wurde, was dran und tatsächlich sind kaum noch neue Fälle hinzugekommen, hätte der Anteil der positiven Tests sich nicht verändern dürfen.
https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/wissen/corona-faktencheck-e401112/

Schauen Sie jetzt mal bitte in die aktuelle Statistik des RKI, am Abend veröffentlicht (19.08.): Die Relation zwischen Testzahlen und positiven Testergebnissen (den sogenannten "Neuinfektionen") ist seit drei Wochen konstant. In der vergangene Woche, als das RKI und die gesamte "Qualitätspresse" Alarm wegen der "steigenden" Infektionszahlen meldeten (und das bis heute nahtlos weitermachen), war die Relation zwischen Testzahlen und positiven Ergebnissen sogar niedriger als in der Vorwoche:
KW 31: 0,97
KW 32: 0,99
KW 33: 0,96

Seite 12 im PDF:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-08...

Obwohl Herr Charisius ja selbst in seinem "Faktenchek" hervorhebt, wie wichtig es ist, diese Relation (genannt Positivrate) zu beachten, lassen die "Qualitätsmedien" dieses wichtige Kriterium weiter unbeachtet. Das RKI unterlässt es zudem, mit den tagesaktuellen Zahlen auch die aktuelle Positivrate mitzuteilen. Stattdessen werden immer nur die Testzahlen der vergangenen Woche gesammelt veröffentlicht, immer mittwochabends - dann wenn es niemanden mehr interessiert. Ist das transparent? Warum gibt das RKI jeden tag so viele aktuelle Zahlen bekannt - aber nicht diese?

An diesem Punkt sollten Sie, wenn Sie sich wirklich als Qualitätsmedium verstehen, beim RKI Druck machen und wirklich kritisch nachfragen, warum das RKI diese Angabe konsequent unterdrückt und erst mit Verzug von einer Woche mitteilt. Und Sie sollten sich auch nicht abspeisen lassen von der Antwort der RKI-Sprecherin. Im Gegensatz zu dem sogenannten "R-Wert", der auf einem Zirkelschluss beruht, wäre die Positivrate eine wirklich relevante Aussage.

Hinzukommt, das Herr Spahn noch im Juni davor gewarnt hat, zuviel zu testen, weil dann auch die Zahl der falsch-positiven Ergebnisse zunimmt. Die jetzigen Positivraten bewegen schon sich SEIT WOCHEN innerhalb der Fehlerquote der PCR-Tests. Wo bleibt die kritische Nachfrage an den Gesundheitsminister?

Ich kann in keiner Weise verstehen, warum Sie als einstmals wirklich gute Tageszeitung - mit Verlaub - in dieser Frage nur noch mit Scheuklappen auf die Lage schauen und nicht erkennen und kommunizieren wollen, dass wir gerade jetzt keine Pandemie mehr haben. Vielleicht, ganz vielleicht hatten wir sie im März/April, sei's drum. Aber jetzt?

* mit sieben sogenannten "Corona-Toten" am gestrigen Tag?
* mit 228 Covid-Intensiv-Patienten BUNDESWEIT?
* und davon 142, die beatmet werden?

(Alle Zahlen aus dem RKI Tagesbericht vom 19.08.: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-08...

Trauen Sie sich bitte endlich wieder, aufrichtigen, guten und wahrhaftigen Journalismus statt Panik zu machen.

Vielen Dank

Ein Qualitätsmedien-Leugner

Allerdings steht über der Statistik...

Zooschauer @, Donnerstag, 20.08.2020, 06:39 vor 1317 Tagen @ Lenz-Hannover 3709 Views

...folgende Einschränkung:

"Die Ergebnisse zu SARS-CoV-2 werden getrennt aufgeführt, da zu Beginn nicht alle Sentinelproben auf diesen Erreger untersucht werden konnten."

https://influenza.rki.de/Wochenberichte/2019_2020/2020-32.pdf

Vermutlich lassen sie Sars-Cov-2 hier raus und führen alle Zahlen im eigenen Kapitel auf. Interessant aber, dass sie hier Zahlen von 2019 haben, aus KW 40. Kann das jemand deuten? Da gab's doch Sars-Cov-2 noch gar nicht und den PCR-Test erst recht nicht, oder?

Worauf basiert der verwendete Test überhaupt?

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 20.08.2020, 08:43 vor 1317 Tagen @ Zooschauer 3075 Views

Laut einem Youtube-Beitrag von Samuel Eckert gelten für den SARS-CoV-2-Virus offenbar noch nicht einmal die in der Virologie unabdingbaren "Koch'schen Postulate" in Gänze. Man fragt sich, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage dieser PCR-Test überhaupt arbeitet, wenn dieses neue SARS-Virus noch nicht eingehend erforscht ist. Immerhin wird der Test bereits seit Januar (!!!) genutzt, also einer Zeit, in der noch gar keine umfassenden Forschungen stattgefunden haben konnten.

https://www.youtube.com/watch?v=zuxGVfzSaQE&t=1152s

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

...muss mal gesagt sein!

Hans Dampf @, Donnerstag, 20.08.2020, 10:37 vor 1317 Tagen @ Otto Lidenbrock 2739 Views

Hallo Otto Lidenbrock,

alle Beiträge die ich von Dir lese, meine ich immer ich hätte sie verfasst.
Irgendwie scheinen wir Brüder im Geiste zu sein.
....musste ich Dir einfach mal schreiben.
Mach weiter so!

Gruß,
Hans Dampf

Auch interessant aus dem RKI-pdf

cassi @, Mitten in der EUdSSR, Donnerstag, 20.08.2020, 14:18 vor 1317 Tagen @ Zooschauer 2472 Views

bearbeitet von cassi, Donnerstag, 20.08.2020, 14:44

Ende März 2020 startete eine mikrobiologische Überwachung im Rahmen von GrippeWeb („GrippeWeb - Plus 2020“), bei der eine zufällig ausgewählte Stichprobe von regelmäßig meldenden GrippeWeb - Teilnehmern und - Teilnehmerinnen (ca. 200) vom RKI Abstrichmaterialien erhalten hat. Bei Auftreten einer akuten Atemwegserkrankung, sollen jeweils eine Probe aus der vorderen Nase und dem Gaumen entnommen werden. Zu Beginn sollte jeder Teilnehmende unabhängig von Symptomen Proben einschicken. Alle Proben werden am RKI auf 21 verschiedene Atemwegserreger, darunter Influenzaviren und SARS - CoV - 2, untersucht. Bisher sind 251 Probenpaare am RKI eingegangen (Datenstand: 11.8.20). In keiner Probe wurden bisher Influenzaviren oder SARS - CoV - 2 nachgewiesen.

Die Medien beschwören uni sono steigende Fallzahlen für die "Corona-Süchtigen" herbei [[wut]]

Ergänzung:
Correctiv und RKI winden sich um die Aussage: Sentinel sind nur Stichproben. Dabei sind Nachweise aufgrund der geringen Probenanzahl eher unwahrscheinlich!
https://correctiv.org/faktencheck/2020/08/19/rki-bericht-sagt-nicht-dass-seit-wochen-ke...
JA, deshalb macht man das ja auch als Ergänzung zum Meldesystem - weil´s unwahrscheinlich ist! [[wut]]

--
Gruß ©
"Dummheit ist ein menschliches Privileg" (S. von Radecki)
"Versuche niemals in keinem System die herrschende Macht mit Vernunftgründen zu überzeugen." (@Meph)

875.000 Tests pro Woche. Wo werden die denn gemacht? oder sind die vielleicht erfunden? oder hochgerechnet von sagen wir 1000? - was auch "erfunden" wäre. owT

BerndBorchert @, Donnerstag, 20.08.2020, 08:51 vor 1317 Tagen @ Zooschauer 2836 Views

Ich habe eine Leserzuschrift bekommen: Arztpraxen und Krankenhäuser würden den Test immer häufiger machen

BerndBorchert @, Donnerstag, 20.08.2020, 10:58 vor 1317 Tagen @ BerndBorchert 2854 Views

bearbeitet von BerndBorchert, Donnerstag, 20.08.2020, 11:09

So könnte natürlich die große Zahl zustande kommen, vor allem wenn ein Test großzügig abzurechnen ist, bezahlt von den Krankenkassen bzw. deren Mitgliedern, und nicht nachgefragt wird, ob er nötig war.

Ich traue dem trotzdem nicht: zu verlockend ist es für das RKI und die Medien, die Zahlen einfach zu strecken. 100.000 Tests werden pro Woche gemacht, und das Ergebnis wird hochgerechnet auf die Zahl, die dann für die Angstmache der Bürger die passende Anzahl von Positiven ergibt, z.B. auf 875.000 mit 8.400 Positiven.

Ganz abgesehen davon, dass bei einer Fehlerrate von 1-2% ein Ergebnis von weniger als 1% Positiven völliger Unsinn ist. Aber das wurde hier ja schon oft diskutiert.

Bernd Borchert

Corona-Daten im Vergleich (16.4. <> August 2020)

tradi @, Donnerstag, 20.08.2020, 09:16 vor 1317 Tagen @ Zooschauer 2951 Views

https://www.nachdenkseiten.de/?p=63898

Im April rückte der R-Wert als vermeintlich belastbarer Indikator in den politischen Fokus und im Mai verabschiedeten Bund und Länder einen „Notfallmechanismus“, der strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus von der Infektionslage auf Kreisebene abhängig machen sollte.

Die wichtigen Zahlen und Indikatoren unterscheiden sich diametral von der Situation Ende März.

Neuinfektionen

  • Anfang April meldete das RKI jeden Tag mehr als 6.000 Neuinfizierte.
  • Im August war laut RKI die Zunahme der aktiven Fälle (5.425) in den ersten 18 Tagen zusammen niedriger als im April an einem einzigen Tag.

Verstorbene

  • Für den 16. April verzeichnete das RKI 315 an oder mit Covid-19 Verstorbene.
  • Das ist mehr, als wir in den letzten 50 Tagen in Summe hatten (279). Im August verstarben im Schnitt 5,2 Patienten pro Tag an oder mit Covid-19.


[image]


Positive PCR-Tests

  • In der 14. Kalenderwoche ergaben 9,0% der 408.348 vorgenommenen Tests ein positives Ergebnis.
  • In der 32. Kalenderwoche ergaben 1,0% der vorgenommenen 672.171 Tests ein positives Ergebnis.

Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner

  • In der 14. Kalenderwoche lag der Wert für die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche auf Bundesebene mit 44,9 nur knapp unter dem später für die Landkreise und zur Bewertung von „Risikogebieten“ definierten Grenzwert von 50.
  • Am 19. August gab es bundesweit keinen einzigen Landkreis, der diesen Grenzwert reißt. Bundesweit liegt der Wert zurzeit bei 7,2 Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche.

usw. ... eine sehr schöne Zusammenstellung

--
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit
(Thomas Jefferson)

Bei der Einschätzung der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen und Lockerungen gibt es eine große Gruppe Zufriedener (57%). VS. Querulanten (42%)

Amos, Donnerstag, 20.08.2020, 11:19 vor 1317 Tagen @ tradi 2628 Views

bearbeitet von Amos, Donnerstag, 20.08.2020, 11:22

Hallo tradi,

danke für Deine schöne Zusammenfassung.
Begleitend wird versucht die Stimmung in der Bevölkerung zu analysieren.

Das Zwischenergebnis der Cosmo Studie:

Bei der Einschätzung der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen und Lockerungen gibt es eine große Gruppe Zufriedener (57%), zu anderen zwei eher polarisierte „Lager“: 24% finden die Lockerungen (eher) übertrieben, während 18% die Maßnahmen für übertrieben halten (Rest: nicht kategorisierbar).

Die nächste Veröffentlichung der Lager Zahlen ist derzeit für den 28.08.2020 geplant.

https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo2020/cosmo-analysis.html

Viele Grüße
amos

Danke für den link zu einer Bürgerbefragung. 18% Corona-Maßnahmen Gegner Mitte Juli halte ich für realistisch. Aber es werden wöchentlich mehr ... owT

BerndBorchert @, Donnerstag, 20.08.2020, 11:38 vor 1317 Tagen @ Amos 2412 Views

Das ist doch von Anfang an so.

DarkStar @, Donnerstag, 20.08.2020, 09:37 vor 1317 Tagen @ Zooschauer 2963 Views

Nix neues an dieser Front. Und es ist damit auch klar, dass dieses Thema abschliessend behandelt wurde -- alle Details sind demnach völlig irrelevant. Testzahlen im März

Und jetzt geht es halt wieder los -- einfach mehr testen (Reiserückkehrer) und unser Rotalarmist @DT bringt sich auch schon wieder in Stellung: Wen kennt @DT? Und lost gehts!

--
DS
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"Things usually work --- until they dont."

Frank Thelen: "Mein erster Test war positiv. Ich habe dann direkt noch einen Test gemacht, der auch bei mir negativ war..."

InflationDeflation, Donnerstag, 20.08.2020, 21:59 vor 1316 Tagen @ DarkStar 2325 Views

Wird wohl nicht der einzige Fall gewesen sein bei dem der 1. Test positiv war und der 2. negativ...

https://www.instagram.com/p/CEEtrtzDvSm/

Siehe hierzu auch: "KOCHPOSTSALAT - RKI in der völligen Ahnungslosigkeit"

kieselflink @, Donnerstag, 20.08.2020, 11:18 vor 1317 Tagen @ Zooschauer 2932 Views

Samuel Eckert geht hier recht aufschlussreich auf die Zahlen des RKI ein sowie auf eine Antwortmail des RKI aufgrund eine Leseranfrage. Er zeigt, wie wichtig es ist, dass man sich selbst die Mühe macht, in den Tiefen der RKI-Site zu stöbern. Das RKI liefert selbst alle Daten, um den Spuk aufzudecken:

https://www.youtube.com/watch?v=zuxGVfzSaQE (19.08.2020, 21 Min.)

P.S.
Gleich startet wieder der Livestream von www.corona-ausschuss.de

Termin 12: Fehlanreize im System, Die Rolle der Medien II
https://www.youtube.com/watch?v=2XXEm5xFjMo

--
cheers - kieselflink

Antikörpertests bei COVID-19 - Was uns die Ergebnisse sagen

cassi @, Mitten in der EUdSSR, Donnerstag, 20.08.2020, 15:07 vor 1317 Tagen @ Zooschauer 2650 Views

Lesenswert. Bestätigt auch die schlechten Testergebnisse, da es das worst-case Szenario aufzeigt, das eben in der Praxis (geringe Vortestwahrscheinlichkeit )vorkommt.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7225716/
Die Corona-Trompeter bevorzugen eher das best-case Szenario :-D (macht´s auch nicht ernsthaft besser)

Best-Case
Bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 1% bis maximal 5%, dies entspricht der geschätzten aktuellen Prävalenz von SARS-CoV-2 Infektionen in der allgemeinen Bevölkerung in Österreich oder Deutschland, beträgt der PPW 42,1% bzw. 79,1%. Die Wahrscheinlichkeit, dass trotz des positiven Testresultats tatsächlich keine AK vorhanden sind, liegt demnach bei rund 58% bzw. 21%. Das heißt, dass bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 1% zumindest jede zweite positiv getestete Person ein falsch positives Testresultat erhält und somit AK angezeigt werden, obwohl tatsächlich keine vorhanden sind (Abbildung 2 ). Mit zunehmender Vortestwahrscheinlichkeit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem positiven Testresultat tatsächlich AK vorhanden sind. Für jene Gruppe von Personen mit erhöhter Vortestwahrscheinlichkeit, angenommene Prävalenz einer SARS-CoV-2 Infektion 20%, beträgt der PPW 94,7%, bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 80% liegt er bei 99,7%.

[image]

Bedeutung von Testresultaten für das Best-Case Szenario bei 1% Prävalenz.

Für eine Population mit niedriger Vortestwahrscheinlichkeit bis maximal 5%, beträgt der NPW zumindest 99,7%. Für eine Person, die ein negatives Testresultat erhält, beträgt daher die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich keine AK vorliegen, nahezu 100%. Mit steigender Vortestwahrscheinlichkeit nimmt die Sicherheit eines negativen Testresultats ab. In der Gruppe von Personen mit erhöhter Vortestwahrscheinlichkeit, angenommene Prävalenz 20%, beträgt der NPW 98,4%. Bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 80% beträgt der NPW 79,1%.

Worst-Case
Bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 1% bis maximal 5%, beträgt der PPW in diesem Fall 5,9% bzw. 24,7%. Die Wahrscheinlichkeit, dass trotz des positiven Testresultats tatsächlich keine AK vorhanden sind, liegt demnach bei rund 94% bzw. 75%. Das heißt, dass bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 1% nahezu jede positiv getestete Person ein falsch positives Testresultat erhält. Bei Personen mit einer Vortestwahrscheinlichkeit von 20%, beträgt der PPW 61,0%, bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 80% liegt er bei 96,2%.

Der NPW beträgt bei niedriger Vortestwahrscheinlichkeit bis maximal 5%, zumindest 97,4%. Bei höherer Vortestwahrscheinlichkeit, angenommene Prävalenz 20%, beträgt der NPW 88,8%. Bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 80% beträgt der NPW nur noch 33,0%.

Alle angeführten Ergebnisse zu den PPW und NPW gelten nur unter der Voraussetzung, dass die verfügbaren Angaben zur Sensitivität und Spezifität korrekt sind.

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Gruß ©
"Dummheit ist ein menschliches Privileg" (S. von Radecki)
"Versuche niemals in keinem System die herrschende Macht mit Vernunftgründen zu überzeugen." (@Meph)

Abwassertests als Frühindikatoren - Wohnblock- Ortsteil-, Stadtteilschließungen und Zwangstests als Folge?

Odysseus @, Samstag, 22.08.2020, 13:43 vor 1315 Tagen @ Zooschauer 2024 Views

bearbeitet von Odysseus, Samstag, 22.08.2020, 13:52

https://web.de/magazine/news/coronavirus/wissenschaftlern-nachweis-sars-cov-2-abwasser-...

In diesem Artikel werden Abwasseruntersuchungen, die SARS-CoV-2 Viren eben dort nachweisen sollen, als Frühwarnsystem vorgestellt.
In Osterreich läuft eine entsprechendes umfassendes Projekt seit Mai.

U.a. in München wird das System aus Österreich getestet.

Daraus:

"Wir erhalten ein positives Signal, wenn zehn infizierte Personen unter 100.000 gesunden vorhanden sind“, erklärt Oberacher und macht deutlich: "Die Abwasseranalyse fungiert als Warnsystem."
Das gelte für beide Richtungen – Frühwarnung und Entwarnung. "Beim Frühwarnsystem liefert die Abwasseranalyse ein Signal für die entsprechende Region, noch bevor Fälle durch Symptome und PCR-Tests erkannt werden", erläutert der Experte. So seien Virenfragmente über das Abwasser schon bis zu fünf Tage vor den ersten positiven CoV-Testergebnissen erkennbar.

Der Professor stellt klar:
"Wie der Informationsvorsprung genutzt wird, ist Sache der Behörden".

Die Verfasserin meint:

Die Forschungen und Studien lassen hoffen, mit der Viruseindämmung beginnen zu können, noch ehe positive Testergebnisse vorliegen. Denn der Abwasser-Check kann auch solche Infizierten erfassen, die keine oder wenig ausgeprägte Symptome zeigen – vielleicht also gar nicht zum Arzt gehen.

Dazu zählen beispielsweise Fragen wie: Wo überall soll die Auswertung zum Einsatz kommen? Oder: Wann sollen flächendeckende Testungen in entsprechenden Gebieten vorgenommen werden?

Diese Fragen zu beantworten, ist Aufgabe der Politik – und das möglichst schnell.
[/b]
Davor graut mir jetzt schon.

Hier könnte sich ein weitere Stufe der Willküreskalation ankündigen.

Denkt selbst über die möglichen Auswüchse nach, wenn ihr die bisherigen als Referenz nehmt.

Dumm natürlich, wenn z.B. eine Familie zu Besuch kommt, die infiziert und asympthotisch sind
und entsprechend die Toiletten und Bäder benutzen - die lassen der Siedlung dann ein schönes Ei da. :)

Für Situationen wie Anfang März zum Beginn des Anstiegs könnte der Ansatz für die Zukunft allerdings dienlich sein. Dann kann auch die Verhältnismäßigkeit stimmen, sofern die Politik selbst da nicht wieder versagt.


Gruß Odysseus

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