Weil es hier bis jetzt kein Thema war, möchte ich auf SEHR WICHTIGE Änderung für Fondsanleger hinweisen!

Albrecht @, Dienstag, 11.08.2020, 11:47 vor 1325 Tagen 3347 Views

bearbeitet von Albrecht, Dienstag, 11.08.2020, 12:23

Hallo zusammen,

Weil es bis jetzt kein Thema hier im Forum war, möchte ich auf SEHR WICHTIGE Änderung für Investmentfondsanleger hinweisen:


Hinweise zu Investmentfonds
Nutzung von Liquiditätsmanagementtools

Um den Fondsstandort Deutschland zu stärken, hat der Gesetzgeber im März 2020 sogenannte Liquiditätstools (Techniken zur Verwaltung der Zu- und Abflüsse aus Investmentfonds) für deutsche Investmentfonds eingeführt.

Zukünftig steht es Kapitalverwaltungsgesellschaften („KVG“) frei in den Anlagebedingungen der durch sie verwalteten Investmentfonds, die Möglichkeit der Nutzung dieser Liquiditätstools vorzusehen. Diese können sowohl bei neu aufzulegenden Fonds als auch für bereits bestehende Investmentfonds genutzt werden.

Hier ein Link zur Postbank, auf dem die "Liquiditätstools" näher erklärt werden.
Bitte auch auf die + Zeichen rechts klicken, damit alle WICHTIGEN INFORMATIONEN angezeigt werden.

Hinweise zu Investmentfonds
Nutzung von Liquiditätsmanagementtools

Wer jetzt noch in Fonds investiert, muß wissen was er tut!


Gruß

Albrecht

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SCHEITERT DER €URO, ENDET DIE KNECHTSCHAFT!

Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805)

Und jetzt?

SevenSamurai @, Dienstag, 11.08.2020, 13:13 vor 1325 Tagen @ Albrecht 1909 Views

Da ich bei Aktien IMMER falsch liege, habe ich in den letzten Jahren nur noch in Fonds eingezahlt (Sparplan).

Da der Carmignac Patrimoine zuletzt nur ein riesen-grosser Mist war, bin ich auf DWS Top Dividende umgestiegen. Vorteil ist auch, das er ausschüttend und nicht thesaurierend ist.

Aber wo soll ich als kleiner Mann denn noch in einen Sparplan einzahlen?

Hat jemand einen Tip? [[hae]]

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

DWS Top Dividende hat eine nette Zusammensetzung, doch 5% AA + 1,4% Gebühren p.a. kosten Rendite

Echo @, Dienstag, 11.08.2020, 14:19 vor 1325 Tagen @ SevenSamurai 1695 Views

bearbeitet von Echo, Dienstag, 11.08.2020, 14:59

Gemanagte Fonds sind etwas aus der Mode gekommen, weil nahezu kein Fondsmanager es schafft, nach Abzug seiner Gebühren den Markt dauerhaft zu schlagen und weil es lange Kündigungsfristen (Alternativ: Spread bei börsl. Sofortverkauf) etc gibt. Die Mischung des DWS Fonds ist aber durchaus gelungen. An sich lügt man sich bei Dividendenzahlungen eigentlich selber an, da es die Dividende nicht geschenkt gibt, doch die enthaltenen Unternehmen sind okay. Ausschüttungen lohnen sich vor allem, wenn man einen Freistellungsauftrag eingerichtet hat.

Du musst jetzt auf jeden Fall nicht in Panik verfallen. Wahrscheinlich ändert sich erstmal garnix. Es gibt immer wieder mal Neuerungen oder Zwischenfälle. Die Fondsbesteuerung wurde vor 2 Jahren geändert, auch mit weitreichenden Folgen. Immobilienfonds wurden vor 10 Jahren teilweise ebenfalls vom Rückkauf ausgenommen.

Welche Produkte für dich empfehlenswert sind möchte ich nicht beurteilen. Wenn man sich nicht entscheiden kann aber auch nicht total daneben liegen will, bietet es sich auch an, einfach mal nur einen Teil umzuschichten. Als Basis-Baustein könnte man z.B. einen Indexfonds nehmen der einfach 3473 verschiedene nach MarketCap gewichtete Aktien der 42 wichtigsten Länder enthält. Das kostet dann nur 0,22% Gebühr pro Jahr. WKN ist A1JX52. Der ist aber sehr Amerika-Lastig (hier 56,3% vs 36,7% beim DWS), da dort einfach die kapitalstärksten Unternehmen angesiedelt sind. Deswegen habe ich bei einem günstigen Broker auch noch auf Qualitäts-Einzelaktien gesetzt (viele davon sind ebenfalls im DWS enthalten) sowie Europa- und Emerging Market ETFs beigemischt. Am Ende weiß keiner was die Zukunft bringt. Nur die Gebühren für die Fondsverwalter sind sicher. Nach den ersten 10 Jahren hat die DWS rechnerisch immerhin eine satte zweistellige Prozentzahl des Fondswerts eingestrichen. Es gibt jedenfalls Alternativen. Bei ETFs liegen die jährlichen Kosten meist unter 0,5%, die Spreads niedrig, und kein Ausgabeaufschlag. Beispiel Ishares Stoxx Europe 600 WKN 263530 0,2% Gebühr p.a. oder Ishares Core Emerging Markets WKN A2JDYF nur 0,18% Gebühr. Oder Ishares S&P 500 WKN A0YEDG mit 0,08% Gebühr. Es gibt auch Produkte auf bestimmte Sektoren oder Faktoren, die sind dann aber etwas teurer.

Zahlst du auch Depotgebühr obendrauf? Dann solltest du dich mal nach Alternativen umsehen.

Ausgabeaufschläge kann man umgehen, indem man über Fondsvermittlerfirmen ein Online-Depot eröffnet

Stagflati @, Dienstag, 11.08.2020, 19:18 vor 1325 Tagen @ Echo 1176 Views

Ausgabeaufschläge kann man umgehen, indem man über Fondsvermittlerfirmen wie AVL z.B. ein Online-Konto bei Ebase eröffnet. Dort kann man ETF's und aktiv gemanagte Fonds handeln, Einzelaktien nicht.

Dann spricht zumindest bezüglich eines AA (Ausgabeaufschlages) meist nichts mehr gegen gute aktive Fonds. Einige wenige Fonds-Gesellschaften wie Deka oder Union Investment nehmen allerdings auch dort immer noch (reduzierte) AA's. Die Spreads erspart man sich auch, da die aktiven Fonds dort zum NAV (= Net-Asset-Value = Nettoinventarwert) gehandelt werden. Nur die TER und ggfs. eine Performance-Gebühr muss man abdrücken, aber das liegt ja auf der Fondsebene, also am Fonds selbst. Ach ja, und natürlich muss man beim ETF wie beim aktiven Fonds immer die Transaktionsgebühren zahlen, die der Fonds bzw. ETF selbst verursacht, indem er handelt (indem er also die in ihm enthaltenen Werte kauft und verkauft, sei es weil er umschichtet oder weil der Fonds schrumpft oder wächst). Das wird nicht separat berechnet, fließt aber genauso wie die TER in die tägliche Kursbildung (Kursfestsetzung) ein.

Die ETF's werden bei den Fondsvermittlern meist mit kleinem Spread über Tradegate gehandelt, zzgl. geringen Transaktionskosten (z.B. 0,2% bei Ebase).

Aktien handele ich gern online bei Comdirect, da dort zwar die Gebühren etwas höher sind als z.B. bei Flatex, aber dafür im Gegensatz zu Flatex keine Depotgebühr anfällt und kein Negativzins für Guthaben auf dem Verrechnungskonto (bei Flatex -0,5% p.a.). Außerdem hatte ich in "heißen" Börsenphasen bei Comdirect die Chance, die Werte noch zu handeln, während Flatex schon die Hufe gestreckt hat und der Handel nicht mehr zustande kam. So geschehen im März bei meinen Hotel- und Kreuzfahrtaktien (Kauf) sowie im Juni beim Verkauf meiner (gottseidank relativ wenigen) WC-Aktien (Wirecard).

Gruß

Stagflati

Danke für diesen wichtigen Hinweis

cassi @, Mitten in der EUdSSR, Dienstag, 11.08.2020, 13:25 vor 1325 Tagen @ Albrecht 1903 Views

... auch wenn ich nicht (mehr) in Fonds investiert bin.
Immer wieder spektakulär, welche wohlklingenden Worthülsen diese Berufsabzocker zur Vera...lberung der Anleger finden. [[top]]
"Liquiditätsmanagementtools" [[wut]]

--
Gruß ©
"Dummheit ist ein menschliches Privileg" (S. von Radecki)
"Versuche niemals in keinem System die herrschende Macht mit Vernunftgründen zu überzeugen." (@Meph)

Der gute Wille ist so gut, dass er vor nichts mehr zurückschreckt

Stagflati @, Dienstag, 11.08.2020, 19:43 vor 1325 Tagen @ Albrecht 1387 Views

Ja, das kommt mir auch suspekt vor. Bisher brauchten wir all die Jahre auch keine Verkaufssperren bei turbulenten Börsenphasen. Die Kurse purzelten dann und gut wars. Und irgendwann erholten sie sich wieder, meistens sogar relativ schnell. Mittlerweile ist der Sozialismus, ähh nee, also mittlerweile ist der gute Wille der Politik und der nachgeschalteten Regulierungsbehörden so gut geworden, dass er vor nichts mehr zurückschreckt. Zur Marktstabilisierung schafft man den Markt am besten ab.

Fonds und ETF's sind jetzt riskanter, da man sie im Falle von Marktturbulenzen unter Umständen gar nicht mehr handeln kann. Dann, wenn man so dringend Geld benötigt. Oder Geld übrig hat, um zu Schnäppchenkursen schick einzusteigen.

Da erscheint die Aktie wieder in ganz neuem Glanz. Die dürfte man dann noch handeln können. Das spricht eindeutig für die Aktie. Was nutzen mir irgendwelche Körbe von Aktien, also ETF's und Fonds, die dann vom Handel ausgesetzt werden, wenn es am interessantesten oder am dringendsten ist. Und die Aktie kann ich jahr(zehnt)elang liegenlassen, wenn ich will, ganz ohne TER und Performance-Gebühr und interne Transaktionskosten.

Als Quintessenz würde ich sagen: Eine Mischung von Einzelaktien (auch dort mit Stückelung, natürlich nie alle Eier in einen Korb!) und Fonds/ETF's verschiedener Regionen und Branchen und bei verschiedenen Fondsgesellschaften, also insgesamt die größtmögliche Diversifizierung, das sollte etwas Sicherheit schaffen. Die ABSOLUTE Sicherheit, die gibt es sowieso nicht, außer beim Gold. Nein, Quatsch, bei Bitcoin. Nein, quatsch, die absolute Sicherheit gibt es bei gar nichts. Außer bei neuen Premium-Fernsehern, da hat man mit Sicherheit sein Geld ausgegeben, und zwar ohne Spread, ohne AA, ohne TER, ohne externe und interne Transaktionskosten, ohne Performance-Gebühr und ohne drohende Handelssperre. Na, ist das was? Samsung oder LG mit 8K, 16K oder 32K? Und dazu die Aktie, dann wandert der Gewinn des TV-Herstellers wieder in die eigene Tasche.

Gruß

Stagflati

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