Woher kommt das Fiat für diese 10%?
Kommt wohl, als last lender, nur die EZB infrage.
Was nutzt mir also eine dezentrale, auf Fiat normierte Kryptowährung, wenn zum Schluss doch wieder eine zentrale Bank im Hintergrund agiert.

Sekundenschnelle (Sofort)Überweisungen sind bereits heute möglich, werden nur noch nicht standardmäßig, flächendeckend betrieben. Kann man ändern...
Einen minütlich aktualisierten Kreditrahmen braucht zudem kein Mensch.
Bleibt im Endeffekt nur das attraktive Angebot mit den 10% als Zugpferd bestehen.

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◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇

Hallo,

in Anbetracht des momentanen Gesamtzustandes (ungewisse 100.000 EUR Einlagensicherung, Corona, generelle Abschaffung des Marktes, blablub) finde ich dieses Angebot sehr interessant:

https://nexo.io/de/ (dahinter steht diese seit 2007 in der FinTech-Branche agierende Firma: https://credissimo.com/)

Die Grundidee ist, dass man Kryptos und Währungen einsammelt und Kreditrahmen gewährt sowie Einlagezinsen zahlt. Im Grunde klassisches Bankengeschäft.**

Die Besonderheit liegt darin, dass der Kreditrahmen beständig auf Kursveränderungen des eingesetzten Kollaterals (Kryptos) angepasst wird. Bei bestehenden Krediten und Kursstürzen werden dann entsprechend Nachschüsse gefordert bzw. automatische Verkäufe ausgelöst, um Missverhältnisse auszugleichen.

Ich vermute, dass dies im klassischen Banking so ähnlich ablaufen dürfte (bspw. dass bei einem Immobiliencrash Nachforderungen an bestehende Grundschuldner gestellt oder die Immobilien liquidiert werden), nur dass das hier mittels Krypto eben wesentlich rasanter funktioniert.

Ferner kann man, wenn man Kryptos als Kreditkollateral einsetzt, Liquidität ohne Verkauf erhalten, womit die Haltefrist zwischen Kauf und Verkauf zur Steuervermeidung umgangen wird. Das kostet natürlich Zinsen und man ist dem vorgenannten Volatilitätsrisiko des Kryptos unterworfen.

So ähnlich läuft das mit den klassischen Kapitallebensversicherungen schon länger. Kaum zahlst du 20.000 ein, hat deine KLV einen aktuellen Rückkaufswert von 7.000 (10.000 waren nämlich Abschlusskosten, wovon der Strucki*, der dir den Vertrag augeschwatzt hat, 1.500 erhält und die 3.000 sind Verwaltungskosten und der Risikoanteil beträgt 1.000, also ebensoviel wie die Zinsen) und du bekommst einen verzinslichen Kredit von 5.000. Hintergedanke ist der, dass du deine KLV trotz momentanem Liquiditätsengpass fortführen kannst und die Mindestlaufzeit von 12 Jahren und die damit verbundenen Steuervorteile erhältst.

Zuguterletzt kann man auch Nexo-Tokens erwerben, erhält damit günstigere Zinsbedingungen

günstiger als 0 %?

und eine Dividendenauszahlung.

Kredit ist Quatsch. Einziger Sinn ist bei Liquditätsengpass, wenn sich der Liquiditätszufluss absehen lässt oder bei Geschäften, wenn der Businessplan einen höheren Ertrag aufzeigt als der Zinssatz beträgt. Das ist eine tolle Chance, sich in die eigene Tasche zu lügen.

Was mich aber reizt, wären die (momentan) 10 % Rendite auf Fiat-Einlagen, die eine höchst interessante Alternative zur klassischen Bank bieten. Dahingehend kann ich aber die auf der Website genannten Garantien nicht ausreichend einschätzen und hoffe auf euer Feedback.

Frag nach, ob sie dir bankenübliche Sicherheiten bieten. 10% Rendite kannst du normalerweise nur auf dein EK erzielen, das ist aber auf Dauer viel zu wenig.

Gruß Mephistopheles

*Strucki wg. Strukturvertrieb, die restlichen 8.500 sacken die ein, die in der Struktur höher stehen.
** Die wunderbare creditissimo arbeitet nämlich ohne Vertriebaskosten und ohne Verwaltungskosten.
Meph

hoffe auf euer Feedback.

Gerne.

Nexo, Creditissimo usw. sind alles wohlklingende Namen. Aber ob ich denen mehr schicken würde als ich für den Lottoschein ausgeben, glaube ich kaum. Vielleicht sind sie eines morgens nicht mehr zu sehen, wenn ich den Bildschirm anschalte.

Heute habe ich auch kein Lotto gespielt, sondern 20 Euro in Samen für Wertholz-Bäume investiert. Mal sehen, wie die Verzinsung in ein paar Jahren aussieht, oder ob die Bäume eines morgens einfach weg sind, wenn ich die Augen aufmache.