Mehrwertsteuer-Senkung - wie lange nützlich?

Bretti @, Donnerstag, 02.07.2020, 09:54 vor 1388 Tagen 2064 Views

Hallo allerseits,

seit gestern gilt ja nun die neue Mehrwertsteuer, bis Dezember 2020. Was ist eure Meinung dazu und zu dem gesamten Konjunkturpaket?
Um ehrlich zu sein hab ich mir weitere Punkte gar nicht zu Gemüte geführt, weil nur die MwSt-Senkung mit konkret zu betreffen scheint.

Aber hier meine eigentliche Frage: Was soll eine 6-monate Senkung bringen, bei einem bisher selten dagewesenen Rückgang der Wirtschaft, den wir in den vergangenen Monaten erleben mussten? Wann kann man sagen, dass sie sich in Gänze wieder erholt hat? 6 Monate scheinen mir bei Weitem nicht auszureichen

Die Mehrwertsteuersenkung dient ja nicht dazu den Menschen in Deutschland zu helfen sondern den Mittelstand durch irrwitzige Bürokratie weiter zu überfordern und zu schwächen.

Albrecht @, Donnerstag, 02.07.2020, 10:26 vor 1388 Tagen @ Bretti 1969 Views

Die Mehrwertsteuersenkung dient nach meiner Einschätzung nicht dazu den Menschen in Deutschland zu helfen sondern den angeschlagenen Mittelstand durch irrwitzige Bürokratie weiter zu überfordern und zu schwächen.


Gruß
Albrecht

--
SCHEITERT DER €URO, ENDET DIE KNECHTSCHAFT!

Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805)

Der Schuß dürfte nach hinten losgehen

Rain @, Donnerstag, 02.07.2020, 10:46 vor 1388 Tagen @ Albrecht 2221 Views

Lieber Albrecht,

entweder hast Du recht, und die Regierung will den Mittelstand schwächen oder sie sind so unglaublich unwissend und dumm, daß sie nicht wissen, welchen Aufwand diese Maßnahme bedeutet.

Was aber ein Effekt sein wird: Die Mittelständler, die freien Berufe und auch die Kommunen, die ja auch in der Privatwirtschaft tätig sind, erkennen die Unfähigkeit der Regierung und werden, so hoffe ich, den Druck, den die Regierung ihnen macht, nach oben weiter geben.


Mit den besten Grüssen

Rain

--
Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

Leider trifft Beides zu

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Donnerstag, 02.07.2020, 16:39 vor 1388 Tagen @ Rain 1568 Views

entweder hast Du recht, und die Regierung will den Mittelstand schwächen oder sie sind so unglaublich unwissend und dumm, daß sie nicht wissen, welchen Aufwand diese Maßnahme bedeutet.

Ich kann und darf wegen Quellenschutz nicht weiter ins Detail...
Unsere saudämliche, ignorante, degenerierte und vollkommen wirklichkeitsferne Regierung hat ja die Digitalstrategie schon soweit voran getrieben, dass (Festhalten, Angurten!!) die Mitarbeiter eines Amtsgerichts im Zuge des Lockdowns im März sämtliche als wichtig zu bearbeitenden Gerichtsakten an ihren privaten Mailaccount schickten, um im homeoffice zumindest die dringlichsten Fälle bearbeiten zu können.
[[top]]
Und Nein, es waren nicht ausschließlich Bußgeldsachen oder Ehescheidungen, sondern auch ganz andere Kaliber...
[[applaus]]
Nix Dienst-Laptop, nix VPN, nix Verschlüsselung/Passwort. Schlicht an web.de, gmx.de und gmail.com versendete Daten über Strafverfahren und dgl..
[[la-ola]]
So geht das! Während der Mittelstand in Bürokratie erstickt, wird in Behörden der Nagel aufn Kopp gehauen - aber mit Wumms!:-P

--
Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

Emotet

Rain @, Freitag, 03.07.2020, 11:34 vor 1387 Tagen @ der_Chris 1234 Views

Lieber Chris,


das müsste eigentlich ein Skandal sein, scheint aber niemand groß zu kümmern.

So z.B. auch hier: https://www.tagesspiegel.de/berlin/die-folgen-der-emotet-attacke-wie-ein-computervirus-...

Das Kammergericht ist kein kleines Amtsgericht irgendwo auf dem Lande, sondern das höchste Gericht im Lande Berlin.

https://www.berlin.de/gerichte/kammergericht/das-gericht/

Und glaubt nicht, daß das an anderen Gerichten sehr viel anders aussieht.

Auch hier ist die Infrastruktur unglaublich verrottet.

Während Milliarden in die ganze Welt verschenkt werden.

Aber: Die Richter nehmen das hin, sind überwiegend links und finden Merkel gut.

Deshalb hält sich hier mein Mitleid sehr in Grenzen.


Beste Grüsse

Rain

--
Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

Pssst, das ist ja nicht an der großen Glocke

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Freitag, 03.07.2020, 17:04 vor 1386 Tagen @ Rain 1167 Views

Hallo Rain,

Natürlich kennen nur wenige das entsprechende Gericht beim Namen. Belassen wir es dabei, ich möchte das nicht Whistle blowen.
Vermutlich wird das Dutzend oder hundertfach passiert sein, exemplarisch ist aber der Zustand der administrativen Struktur.
Technisch, Organisatorisch, Datenschutzrechtlich, Arbeitsschutz, usw., nur um mal ein paar sog. Compliancethemen zu nennen.
Nichts und Wiedernichts.
Auf der anderen Seite werden die Unternehmen damit zugeschixxen.
Ich wundere mich immer wieder, wie still die doch alle sind. Das Hamsterrad und die Teilung der Gesellschaft haben den Weg bereitet.
Wir und die da...

--
Gruß
Der_Chris

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Inwiefern?

Prophet @, Freitag, 03.07.2020, 08:51 vor 1387 Tagen @ Albrecht 1173 Views

Inwiefern wird der Mittelstand dadurch geschwächt?

Wo lauern die juristischen Fallstricke?

Also als Unternehmer würde ich mich einfach über 3% bzw. 2% mehr Gewinn vor Steuern freuen. Praktisch ohne einen Finger krumm zu machen. Gute Buchhaltungssysteme sollten die Umstellung schnell einprogrammiert haben. Updates für kleinere Unternehmer kosten zwischen 50-100 EUR. Das sollte auch in kleineren Unternehmen/Soloselbständigen verkraftbar sein und innerhalb von wenigen Tagen bzw. Stunden verdient werden.

Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass es für den Mittelstand mehr Betriebskontrollen vom FA geben wird. Jetzt durchleuchtet man erst mal alle, die Unterstützung durch die Corona-Hilfen bekommen haben. Ich rechne in den nächsten 5-10 Jahren mit keiner Betriebskontrolle/Außenprüfung durch das FA.

Die Überforderung war schon ohne Corona vorhanden und wird jetzt natürlich in der Totalüberlastung münden. Das ist doch klar.

Kaum macht die Politik mal was gutes (Steuersenkungen) kommen Leute wie du angekrochen und behaupten es wäre böse Absicht der Politiker. Mach dich nicht lächerlich!

Ob es zu schnell war für den ein oder anderen, weiß ich nicht. Aber diese Unternehmen sollten dann vielleicht ihre Softwareverträge überprüfen und kommen vielleicht zu der Erkenntnis, dass sie den falschen Partner für solche Sachen haben.

Für die Wirtschaft drei positive Effekte: 1) Konsum wird zeitlich vorgezogen, 2) Zusätzlicher Konsum wird geschaffen, 3) Höhere Gewinnmarge bei Unternehmen

Plancius @, Donnerstag, 02.07.2020, 11:15 vor 1388 Tagen @ Bretti 1767 Views

bearbeitet von Plancius, Donnerstag, 02.07.2020, 11:18

Die Mehrwertsteuersenkung wird dieses Jahr auf jeden Fall einen positiven Impuls auf die Nachfrage der Endverbraucher haben und je nach Sektor zu mehr Geld in die Kassen der Unternehmen spülen, als wenn die MwSt-Senkung nicht beschlossen worden wäre.

1) Konsum wird zeitlich vorgezogen

Viele, die sowieso eine größere Anschaffung geplant haben, werden diese Anschaffung statt in 2021 in die zweite Jahreshälfte 2020 vorziehen. Dies kann sein:
- Kauf von Möbeln
- Anschaffung eines Autos
- Renovieren der Wohnung
- Bautätigkeiten
- Kauf eines Hauses

2) Zusätzlicher Konsum wird geschaffen

Es gibt auch Leute, insbesondere solche mit viel Cash auf der Bank, die wegen massiver Geldspritzen seitens der EZB von einer höheren Inflation in den kommenden Monaten ausgehen. Ehe sie ihre Guthaben weiter abschmelzen lassen, gönnen sie sich lieber Güter und Dienstleistungen, obwohl sie zu normalen Zeiten gespart oder für das Alter vorgesorgt hätten.

In diese Rubrik fallen u.a.

- Kauf von Wohnmobilen (zur Zeit ein absoluter Boom)
- Ausstattung der Häuser und Wohnungen mit hochwertiger Ausstattung (neue Bäder, neues Dach, Wintergarten, Pool, ...)
- Kauf von Autos der gehobenen Mittelklasse

Spricht man mit Handwerkern oder dem Baufachhandel, gibt es eine starke Nachfrage nach Gütern des höherpreisigen Preissegments. Die Leute versuchen so ihr Geld anzulegen. Die MwSt-Senkung gibt diesen Leuten einen zusätzliche Stimulus.

3) Höhere Gewinnmarge bei Unternehmen

Unternehmen, die mit Bruttopreisen am Markt agieren und den Endverbraucher ansprechen, werden häufig ihre Preise nicht senken und die MwSt-Senkung als Windfall Profit in die eigene Tasche stecken.

Hierzu zähle ich insbesondere

- Gaststätten
- Hotelgewerbe
- Handel, die mit Katalogen für ein Jahr am Markt auftreten

****

Alles genannte heißt nicht, dass ich die temporäre MwSt-Senkung für gut halte. Nach meiner Meinung gibt es bessere Mittel, um die Nachfrage anzuheizen. Die temporäre!!! MwSt-Senkung ist für viele Unternehmen, insbesondere deren Software, ein nicht unerheblicher bürokratischer Kostenfaktor in diesem Jahr.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Die Kosten der Umstellung sind deutlich höher als der finanzielle Nutzen

Fleet @, Tor zum Harz ex NL, Donnerstag, 02.07.2020, 11:55 vor 1388 Tagen @ Plancius 1662 Views

Hallo zusammen,

Info aus dem Bereich der Vollversorger im Gesundheitswesen.
Gleiche Kosten noch einmal bei Rückumstellung.

LG

Fleet

--
"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)

Das Kosten/Nutzen Verhältnis ist je nach Branche unterschiedlich

Plancius @, Donnerstag, 02.07.2020, 12:22 vor 1388 Tagen @ Fleet 1647 Views

bearbeitet von Plancius, Donnerstag, 02.07.2020, 12:28

Hallo @Fleet,

das ist korrekt. Ich habe auch einen Kunden im Gesundheitswesen, für den die temporäre MwSt-Senkung zu hohen Kosten führt, ohne dass dadurch für ihn zusätzlicher Umsatz generiert wird.
Insbesondere die Abrechnungen mit den Krankenkassen von Leistungen, denen unterschiedliche Leistungszeiträume zugrunde liegen plus Erhebung/Erstattung von Zuzahlungen seitens der Patienten sind ein sehr komplexes Unterfangen.

Trotzdem: Viele Händler / Handwerker / Dienstleister, die sehr einfache Geschäftsprozesse/Abrechnungen haben, werden zu mehr Geschäft kommen und haben nur wenige oder geringe Kosten mit der MwSt-Umstellung.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Teilweiser Widerspruch

Fleet @, Tor zum Harz ex NL, Donnerstag, 02.07.2020, 14:39 vor 1388 Tagen @ Plancius 1537 Views

Hallo Plancius,

Trotzdem: Viele Händler / Handwerker / Dienstleister, die sehr einfache Geschäftsprozesse/Abrechnungen haben, werden zu mehr Geschäft kommen und haben nur wenige oder geringe Kosten mit der MwSt-Umstellung.

Bei den "großen" Händler / Handwerker / Dienstleister mag das evtl. stimmen, aber bei den kleineren zweifle ich dies deutlich an. Bereich Gastronomie: niemand wird hier zusätzlich/öfter zum "Griechen" gehen, nur weil er 2%, bzw. 3% günster essen kann.

Das Problem hier ist eher, die Leute haben das Geld nicht, auch nicht für die reduzierte MwSt.
Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sind ein Aspekt, viele halten einfach ihr Geld "fest".

Ebenso sind die Reichen hier erneut übervorteilt.
Bei einem Luxusauto über 100k machen sich 3.000 schon bemerkbar.
Die sind aber nicht das Gros.

LG

Fleet

--
"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)

Hä...

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Donnerstag, 02.07.2020, 16:45 vor 1388 Tagen @ Fleet 1505 Views

Ebenso sind die Reichen hier erneut übervorteilt.
Bei einem Luxusauto über 100k machen sich 3.000 schon bemerkbar.
Die sind aber nicht das Gros.

Bei aller Freundlichkeit: Nö, iss scheixxegal.

Ich hab beruflich vielfach mit Leuten zu tun, bei denen eine standesgemäße Fortbewegung motorisierter Art erst bei 100k€ plus anfängt.

Die scheren sich einen feuchten an 3 Mille, aber nicht an der Meinung der "Kollegen" auf der Tennis- oder Golfanlage.

Da wird ein nagelneuer Jaguar schon mal nach 4 Wochen gegen einen 7er getauscht, weil die britische Edellimousine noch über eine elektrische Chromantenne verfügt und das zur allg. Belustigung führt, wohingegen der Bayer schon eine Haiflosse auf dem Dach trägt.
Wer will sich schon auslachen lassen..[[zigarre]]

--
Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

... das tut schon weh ...

ufi @, Nord-Bayern / Franken, Donnerstag, 02.07.2020, 18:15 vor 1387 Tagen @ der_Chris 1517 Views

wie viele Luxusautos für 100k€ werden denn von Provatleuten neu gekauft?

Und bei den Geschäftswagen ist es eh wurscht ... bei Geschäftsleasing übrigens auch.

Völliger NONSENSE!

Die Gerichte wird es beschäftigen ... "ist der Leistungszeitrasum nun Juni oder Juli gewesen?".
Und die Steuerberater haben zusätzliche Arbeit, die sie gesondert in Rechnung stellen können .......

ufi

--
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln der Rechtschreibung wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.

Wir sind im Krieg und ich betrachte diese völlig unsinnige MwSt.-Senkung als weiteren Angriff auf D und unsere Wirtschaft

Fleet @, Tor zum Harz ex NL, Freitag, 03.07.2020, 08:56 vor 1387 Tagen @ ufi 1268 Views

Hallo zusammen,

als kurze Anmerkung.
Auf Grund meiner Tätigkeit kann ich recht gut einschätzen, welcher Aufwand bei der Umstellung betrieben werden muss.
Es ist nicht so, dass man an nur einer Stelle den MwSt.-Betrag ändern muss.

Die Anpassungen betreffen nicht nur die ERP Systeme, auch in der Sachbearbeitung entsteht enormer Aufwand.
Beispielsweise Langzeitaufträge, Rahmenaufträge usw. die über den Stichtag hinaus gelten müssen abgegrenzt werden.
Gutschriften für Leistungen, die vor dem 1.7. erbracht wurden, müssen entsprechend manuell bearbeitet werden.
Das gleiche Spiel im Einkauf, wie im Verkauf.

(...)

Nutznießer sind in der Tat die Branchenkönige, SAP, MS-Navision, OptaData und andere große Dienstleister,
auch Steuerberater und das Rechtswesen.

Ehe alle Baustellen beseitigt sind, sind wir wieder zurück auf 19%.

LG

Fleet

--
"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)

Haha... wohl kaum

Prophet @, Freitag, 03.07.2020, 09:03 vor 1387 Tagen @ Fleet 1321 Views

Hallo zusammen,

als kurze Anmerkung.
Auf Grund meiner Tätigkeit kann ich recht gut einschätzen, welcher Aufwand bei der Umstellung betrieben werden muss.
Es ist nicht so, dass man an nur einer Stelle den MwSt.-Betrag ändern muss.

Ja, man muss denken bei der Arbeit. Manchen tut das scheinbar weh heutzutage. Als ob so etwas die erste Steuersatzänderung in der Geschichte der Softwaretechnik und in den Buchhaltungsprogrammen wäre. O mei!


Die Anpassungen betreffen nicht nur die ERP Systeme, auch in der Sachbearbeitung entsteht enormer Aufwand.


Mir kommen die Tränen. ALLES ist Aufwand. Und jetzt? Meinst du, die Wirtschaft oder die Vewaltung ist ein Kindergeburtstag auf dem gefeiert und getanzt wird ohne Denkleistungen zu vollbringen? Vielleicht denkst du nochmal über den richtigen Platz im Leben nach.
Ja, ich glaube heutige Schulabsolventen glauben das wirklich. Die denken, man sitzt an einen Schreibtisch, man macht "irgendwas" und bekommt Geld dafür. So hält man aber keine Zivilisation aufrecht. Dazu benötigt man Hirnschmalz und Auswendiglernen wie in der Schule reicht eben nicht.

Beispielsweise Langzeitaufträge, Rahmenaufträge usw. die über den Stichtag hinaus gelten müssen abgegrenzt werden.


Boah, eine Abgrenzung! Wie schlimm! Ruf den Arzt!

Gutschriften für Leistungen, die vor dem 1.7. erbracht wurden, müssen entsprechend manuell bearbeitet werden.
Das gleiche Spiel im Einkauf, wie im Verkauf.

Himmel noch eins! Gutschriften! Bearbeitung! Denken! Eventuell beschwerst du dich noch, dass man mal eine Tabelle von Hand erstellen muss und sich eine mathematische Formel zur Korrekturbuchung ausdenken muss. Naja, eine Tabellenkalkulation ist eben ein Werkzeug, und kein Spielzeug für gelangweilte Hausfrauen die die Zeit in einem Büro totschlagen müssen.

Nutznießer sind in der Tat die Branchenkönige, SAP, MS-Navision, OptaData und andere große Dienstleister,
auch Steuerberater und das Rechtswesen.


Ja, und alle Unternehmer die jetzt mehr Geld haben, wenn sie Senkung nicht weiterreichen. Bei Änderungen gibt es immer Gewinner und Verlierer. Wo bei einer Steuersenkung allerdings die Verlierer sitzen, bleibt im Dunkel der Geschichte.


Ehe alle Baustellen beseitigt sind, sind wir wieder zurück auf 19%.

Vielleicht habt ihr unfähige Bauarbeiter. Soll ja in Deutschland keine Seltenheit mehr sein. Dort braucht man ja auch für einen Flughafen 55 Jahre.

Lass gut sein, auf dem Niveau mag ich mich nicht weiter mit dir austauschen! (oT)

Fleet @, Tor zum Harz ex NL, Freitag, 03.07.2020, 09:10 vor 1387 Tagen @ Prophet 1108 Views

-

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"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)

Unfug, die Umstellung ist schnell erledigt, für die allermeisten Unternehmen.

Prophet @, Freitag, 03.07.2020, 08:55 vor 1387 Tagen @ Fleet 1216 Views

Hallo zusammen,

Info aus dem Bereich der Vollversorger im Gesundheitswesen.
Gleiche Kosten noch einmal bei Rückumstellung.

Dann solltet ihr euch (bzw. sich dort) Gedanken machen, ob man mit dem richtigen Softwareanbieter arbeitet.

Einen neuen Steuersatz einzutragen und die richtigen Konten zuzuordnen ist kein Hexenwerk.

Aber es gibt natürlich beschissene Software, beschissene Programmierer und es gibt gute Fachleute und qualitative Software.

Die einen sind 'billiger', die anderen 'preiswert'.

Aber dort wo Geiz geil ist, oder der Kumpel der Nichte eine gute Softwarefirma haben soll, da fliegt man halt auf die Fresse mit solchen Banalitäten.

Erfahrungen und Ansicht?

Fleet @, Tor zum Harz ex NL, Freitag, 03.07.2020, 09:08 vor 1387 Tagen @ Prophet 1217 Views

Hallo Prophet.

woher nimmst du diese Einschätzung?

Dann solltet ihr euch (bzw. sich dort) Gedanken machen, ob man mit dem richtigen Softwareanbieter arbeitet.

Einen neuen Steuersatz einzutragen und die richtigen Konten zuzuordnen ist kein Hexenwerk.

Aber es gibt natürlich beschissene Software, beschissene Programmierer und es gibt gute Fachleute und qualitative Software.

Die einen sind 'billiger', die anderen 'preiswert'.

Aber dort wo Geiz geil ist, oder der Kumpel der Nichte eine gute Softwarefirma haben soll, da fliegt man halt auf die Fresse mit solchen Banalitäten.

Bspw. SAP, Microsoft und andere sind keine "beschissenen" Anbieter. Über die Programmierung kann man streiten.

Auch wenn der Kumpel hilft, der Aufwand ist dennoch da!
Besonders dann, wenn dieser alles vermurkst hat.

LG

Fleet

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"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)

.... darum geht es doch gar nicht...

Pingpong @, Freitag, 03.07.2020, 10:43 vor 1387 Tagen @ Prophet 1227 Views

Das Problem ist doch nicht die Umstellung in einem Computerprogramm von einer Zahl auf eine andere Zahl.
Der große Aufwand entsteht hinsichtlich der korrekten rechtlichen Umsetzung, steuerliche Abgrenzungen, Änderungen von Verträgen, Neudruck von Papieren, Neuberechnungen und Rückzahlungen bereits geleisteter Vorauszahlungen usw. - die Umsatzsteuer entsteht in Abhängigkeit des Leistungszeitraums, da kann für viele Unternehmen durchaus ein erheblicher Verwaltungsaufwand entstehen, wenn z.B. ein Kunde im Februar eine Leistung gekauft und bezahlt hat, die allerdings nun erst im Juli erbracht wird usw.

Steigerung der Komplexitätskosten

Rain @, Freitag, 03.07.2020, 16:53 vor 1386 Tagen @ Prophet 1225 Views

Lieber Prophet,

der Punkt ist nicht, daß man etwas arbeiten muß, wenn man ein Unternehmen führt.

Es mag auch in manchen Softwareprodukten einfach sein, den Steuersatz zu ändern.

Das Problem sind die Dauerschuldverhältnisse.

Zunächst gibt es unter Umständen verschiedene Verträge, Inclusiv oder Exclusiv Umsatzsteuer.

Das bedeutet, man muß ALLE Lieferverträge abchecken und ändern.

Teilweise werden auch Jahresrechnungen gestellt. Die muß man abändern.

Manche Leistungen werden über längere Zeit erbracht, so bei Anwälten.

Die Rechtsanwaltskammer hat uns gerade ein 50seitiges Pamphlet geschickt, in dem ausgeführt ist, wie Leistungen, die die Stichtage überschreiten, abzurechnen sind.

Spätestens jetzt brauchst Du doch eine erhebliche Änderung der Software, da bisher nur ein Steuersatz eingesetzt werden konnte.

Alternativ kann man natürlich zwei Rechnungen schreiben. Da wiederum freut sich die Justiz, wenn sie für eine Sache zwei Kostenfestsetzungsanträge bearbeiten muß.

Alternativ könnte man selbstverständlich die Rechnungen händisch schreiben und die Umsatzsteuersätze selbst ausrechnen und ansetzen. Dem steht entgegen, daß die Rechnungen elektronisch erstellt werden müssen.

Alles dann doch nicht so einfach, wie man es sich vorstellt, wenn man von außen draufschaut.


Beste Grüsse

Rain

--
Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

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