"Die Märkte sind abgeschafft"! Leonhard Fischer im Interview mit Markus Fugmann

smiths74 @, Donnerstag, 28.05.2020, 22:09 vor 1400 Tagen 3941 Views

Hallo Zusammen,

das Thema "Manipulation der Märkte" wurde hier im Gelben rauf und runter diskutiert.
Schöner als in folgendem Interview, wurde es nie erklärt!
Der Interviewte ist Leonhard Fischer. Er war Vorstand bei der Dresdner Bank und bei der Allianz - derzeit ist er Vorsitzender des Anlageausschusses beim "Zukunftsfonds". Fischer ist ein Freund klarer Worte - und das stellt er in dem folgendem Interview mit Markus Fugmann eindrucksvoll unter Beweis!

"Die Märkte sind abgeschafft"! Leonhard Fischer im Interview mit Markus Fugmann


Viel Spaß!

smiths74

--
Optimismus ist Mangel an Information.
Pessimismus ist Mangel an Inspiration.

Danke smiths74. Die Aussagen von Lenny Fischer destillieren das Wesentliche, die Essenz. Man muß sich auch anschauen, welche Einstellung FED Chef Jerome Powell hat. (mT)

DT @, Freitag, 29.05.2020, 00:57 vor 1399 Tagen @ smiths74 2543 Views

bearbeitet von DT, Freitag, 29.05.2020, 01:04

Es gab vor kurzem einen sehr interessanten Artikel, wo man sich angeschaut hat, was Jerome Powell früher veröffentlicht hat. Ich hoffe, ich finde den Artikel.

Nachdem ich das gelesen hatte, war mir klar, daß es nur eine Richtung geben kann - up and away.

Ich erinnere mich an George Soros, als er gegen das Pfund spekulierte, daß er eine Aussage von Theo Waigel ernst genommen hat, was den Tradingrange von DM zu GBP anging.

Powell wird den Stock Market im Wahljahr nicht fallen lassen. Die Fed hat selbst corporate debt und sogar lower grade bonds gekauft. Wir sind von Dottores Unterhosen nicht mehr weiter weg.

Die EZB macht das jetzt nach. Das heißt, eigentlich sollte man (sogar auf Kredit sagt Fischer) assets kaufen soviel man kann. Edelmetalle, Immos (die dann aber zwangsbeliehen werden können), Aktien.

Wer jetzt noch an der Seitenlinie steht, wird verlieren. Tesla war ein Fanal. Rhodium auch.

DT

PS: Fischers Kernaussagen:

1. Cash ist Trash

2. Es gibt keinen Markt mehr (Angebot und Nachfrage), auch die Börse ist das nicht mehr

3. Pleite gehen ist nur noch für kleine Unternehmen und Normalbürger erlaubt, nicht aber für große Investoren (die Fed zuckte und reagierte schon nach zwei Wochen fallender Märkte, statt Investoren, die überhebelt waren, eben pleite gehen zu lassen)

4. Die arbeitende Mittelschicht sei der große Verlierer, die Vermögenden die Gewinner, die von Transferleistung Lebenden dagegen würden sogar eher leicht profitieren

Unbedingt den Abschnitt von 15:00 bis 17:00 min anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=xEeQFCah8as

Von wegen: "Wir sind die Gewinner des EURO". Wir sind gefxxxt. Danke Fxxxx.

Assets hin, Performance her.

nereus @, Freitag, 29.05.2020, 08:14 vor 1399 Tagen @ DT 2326 Views

Hallo DT!

Ja, das Interview habe ich mit großem Genuß gehört, weil endlich einmal von halb-amtlicher Stelle die Manipulation der Märkte bestätigt wird, die auch hier immer wieder von diversen Strategen in Frage gestellt oder gar als VT gegeißelt wurde.

ABER, Du schreibst: daß es nur eine Richtung geben kann - up and away.
..
Das heißt, eigentlich sollte man (sogar auf Kredit sagt Fischer) assets kaufen soviel man kann. Edelmetalle, Immos (die dann aber zwangsbeliehen werden können), Aktien.

Wie lange wird das gut gehen?
Wann werden die, die das Sozialprodukt erwirtschaften, auf die Straße gehen und sich einen Scheiß drum kümmern, ob sie dabei irgendeiner vom VS beobachteten Partei Vorschub leisten oder eine Bäh-Bürgerinitiative unterstützen?
Noch läuft man neutral durch die Gegend und macht sich ins Unterhöschen, wenn irgendwo ein Plakat auftaucht.

Was wird aus diesen Assets, wenn die ersten Häuser brennen und die schönen Glasfassaden der Ministerien und Bankpaläste mit Steinen eingeworfen werden?
Was ist, wenn die, die das betrügerische System mit ihren Steuern am Leben erhalten (müssen), nicht mehr "mit machen"?
Wenn die, wie @Broesler meint, über die Wupper gehen, was passiert dann mit dem Rest?
Wo steht dann der DAX?
Bei 15 oder 20.000 oder eher bei 5 oder 2.000 Punkten oder fällt er gar unter die 1.000er Marke?

Es wird doch hier niemand glauben, daß sich diese systematische Ausplünderung die Betroffenen ewig gefallen lassen werden, oder? [[hae]]

mfG
nereus

Hallo nereus (mT)

DT @, Freitag, 29.05.2020, 10:04 vor 1399 Tagen @ nereus 2075 Views

bearbeitet von DT, Freitag, 29.05.2020, 10:13

man braucht ja keinen Lenny Fischer, um die Bestätigung zu bekommen, daß die Fed und die EZB alles mögliche und unmögliche aufkaufen, das kann man ja ganz normal aus den Nachrichten bekommen und seine Schlüsse daraus ziehen. Vielleicht hat es noch niemand außerhalb des Forums so direkt ausgesprochen und so eindringlich erklärt wie Fischer, aber vielen von uns war das schon die ganze Zeit klar.

Wegen der Strategie, auf Kredit Assets zu kaufen: das kann sich ein Banker leisten, der weiß, daß ihn der Staat rausholt, wenns nicht klappt. Die sind ja gewohnt, mit einem Hebel von 20:1 und höher zu handeln. Er war ja bei Dresdner Kleinwort Benson, und die mußten ja schließlich von der Allianz rausgeholt werden mit staatlichem Auftrag, sonst wären sie ja schon über die Wupper gegangen.

Ich mache das nicht für das normale Spekulieren, aber natürlich ist ein Teil meiner vermieteten Immoinvestmens mit vernünftigen, mittel-lang laufenden Krediten finanziert, sonst würde ich ja einen großen Batzen Liquidität binden.

Wenn man natürlich in einer ganz anderen Situation ist, sagen wir mal ein Millioneneinkommen pro Jahr plus ein Vermögen in der 1% Liga, sprich von mehreren 10 Mio EUR, dann setzt man ja nicht die gesamte Lebensleistung "auf rot". Sprich dann kann man schon für mehrere Mio EUR Immos zu einem hohen Prozentsatz fremdfinanzieren und den Kredit mit der finanzierten Immobilie und mit den vorherigen Immobilien besichern.

Herbert Müller und Fritz Schmidt können das nicht, denn ihr Haus (falls sie denn eines haben) ist die größte Anschaffung ihres Lebens und sie müssen auch ihr Leben lang dafür schaffen. Im Münchner, Stuttgarter und Frankfurter Raum ist das fast schon nicht mehr möglich, denn bei Hauspreisen zwischen 1 und 2 Mio EUR muß ja die gesamte NETTOlebensleistung da rein fließen. Wenn man dann die Strategie hat, das auf Pump bis zum Limit zu finanzieren und wir erleben einen 30-40% Immocrash a la USA 2008-2011, denn gibt es margin calls und Familie Mittelschicht müßte 300 000 - 700 000 nachschießen, was sie nicht so einfach kann wie Familie Oberschicht, für die eine halbe Million liquide Mittel kein Problem sind.

Daher sagt Lenny Fischer, der sich sicherlich bei der DreBa durch Boni und Insiderdeals fleißig selber bereichert und in die Oberschicht befördert hat, das auch so pointiert.

Nur selten machen die von der Oberschicht Fehler, wo "der gesamte Hof" aufs Spiel gesetzt wird. Adolf Merckle war so einer im Oktober 2008, als er VW auf Kredit leer verkaufte und die VW Aktie auf 1000 hochschoß in einem beispiellosen short squeeze.

https://boerse.ard.de/multimedia/audios-und-videos/erklaerstuecke/der-tag-als-die-vw-ak...

Danach war das Vermögen verzockt (er war vorher der 5. reichste Deutsche) und er trat den Gang zur Bahnstrecke bei Ulm an.

Für Otto Normalverbraucher lohnt sich ein überschaubarer Wohnungskauf für einen vernünftigen Preis eigentlich nur noch in den unteren B- oder sogar C-Städten wie Worms, Pirmasens oder Wilhelmshaven, aber dort wird natürlich bei der kleinsten Kontraktion als erstes das Investment unter Wasser sein, weil die liquiden Mieter und Nachfrager für solche "Schrottimmos" ausfallen werden. Deja vu Ostdeutschland in den mittleren und späten 1990er Jahren. Was da alles an "Promis" und "Schauspielern" danach bankrott ging und von Hartz IV leben durfte (zB Horst Janson oder die früher einmal sehr schnuckelige Ramona Leiß) konnte man danach in der Yellow Press lesen. Die hatten sich dabei im Sinne des Wortes dabei "übernommen" und hatten dabei nicht den langen Atem und die finanziellen Mittel, die es gebraucht hätte, bis diese Immos 20 Jahre später dann in den grünen Bereich gekommen sind.

Gruß DT

In aller erster Linie ...

NST @, Südthailand, Samstag, 30.05.2020, 04:02 vor 1398 Tagen @ nereus 1318 Views

Wie lange wird das gut gehen?
Wann werden die, die das Sozialprodukt erwirtschaften, auf die Straße gehen und sich einen Scheiß drum kümmern, ob sie dabei irgendeiner vom VS beobachteten Partei Vorschub leisten oder eine Bäh-Bürgerinitiative unterstützen?
Noch läuft man neutral durch die Gegend und macht sich ins Unterhöschen, wenn irgendwo ein Plakat auftaucht.

..... empfand ich das als eine Verkaufsveranstaltung für seinen Fonds - mit Kai Diekmann - Ex-Chefredakteur von Bild. Aber worauf weise ich da hin - der verstorbene -dottore- war dort ja selbst einige Zeit tätig.

Die Bildzeitung ist wohl ausser Frage ein Systemblatt der obersten Güteklasse. Wenn dort Leute ausscheiden und dann in eine neue Rolle schlüpfen, bleibt immer eine Frage offen - Warum?

Beim Corona Virus muss ich mich bedanken. Er war und ist, die erste reale Simulation, wie funktioniert das Projekt - Thailand. Bei meinem ersten Härtetest, der Asienkrise musste ich noch passen - heute dagegen sieht es ganz anders aus.

Warum? Ich bin aus allen Papierszenarien komplett ausgestiegen - keine Versicherungen mehr, keine Aktien/Anleihen - keine Grundbesitz Dokumente. Nur noch Bankguthaben und Edelmetall.
Grundbesitz in TH - können nur Thais halten und dort gibt es noch eine Besonderheit im Gegensatz zu einer demokratischen Republik. Es ist eine Monarchie, solange die nicht fällt, können auch die Grundstücksurkunden nicht vom Staat mit Zwangshypotheken versehen werden, denn eigentlich sind es Lehen vom Königshaus - nur um einmal den Unterschied zu erklären.

Bei den Gelddruckorgien der Zentralbanken - die heute alles aufkaufen, Schrottanleihen, Staatsanleihen, Aktien - da muss ich mich doch fragen, was sind denn das nachher für Werte?
Da gibt es doch keine solide Basis mehr - auch nicht bei Aktien. Eine Aktie kostet 1000 der reale Wert ist aber bei 10 --- alles andere wurde durch die Zentralbanken gepuscht.

Das muss und wird natürlich alles bereinigt werden. Wenn man in Aktien oder Anleihen oder Fonds investiert ist - hat man die Katze nie im Sack. Man hat keinerlei Verfügungsrechte, über das Anlagenvermögen. Ich habe auch keinerlei Verfügungsrechte über einen grossen Teil meiner Investitionen - aber meine Frau hat 100% Verfügungsrecht darüber. Aus meiner Sicht ein weitaus geringeres Risiko als in allen anderen Fällen.

Aus meiner Sicht sind Investitionen in Aktien, die letzte grosse Falle, mit welcher die klassische Mittelschicht platt gemacht wird. All jene, die nicht willens oder in der Lage sind, die Dinge selbst und anders zu regeln, müssen bluten - ausbluten. Wenn ich die ganzen Chart-Deuter aller Richtungen anschaue, dann kommen die mir vor wie früher die Wahrsager auf den Kirmes Märkten und deren Kristallkugeln. :-P

Das alles sind reine Gedankenkonstruktionen - und Rituale. In guten/einfachen Zeiten klappt alles meistens wunschgemäss, klappt es nicht, kann man es als angebliche Lernerfahrung abhaken. Klappt es aber in schlechten/schwierigen Zeiten nicht - wird es für viele den Totalverlust einleiten. Das ganze Handeln mit Aktien - mittlerweile mit dem Smartphone machbar - dient nur einem Zweck ......

Die letzte Hausfrau mit ins Spiel zu ziehen, die noch ein Restvermögen besitzt. Warum ist es heute so leicht - sich mit wenigen Clicks daran beteiligen zu können? Ja, klar - die wollen den freien Bürgern ermöglichen Geld zu verdienen - ganz selbstlos, weil Lotto spielen bringt keinen Kick. Habt ihr Glück - kommt am Jahresende noch das Finanzamt und kassiert mit .... [[top]]

Auf der Autobahn geht die Direktverbindung in die Hölle - mühsam und mit harter Arbeit ernährt sich das Eichhörnchen, das sammelt auf traditionelle Weise seine Nüsse und bunkert sie ein. Obwohl es nicht alle wiederfindet, kommt es problemlos durch die schwierigen Zeiten. Das ist es was ich euch empfehlen würde. Alles was man zum Überleben braucht, muss selbst gesammelt und verbunkert worden sein - wird diese Arbeit delegiert, werdet ihr in schwierigen Zeiten keinerlei Zugriff darauf haben - alles war dann umsonst. So schwer das zu verstehen ist das nicht - man muss nur die eigenen Lüftschlösser einreissen. Besser man tut es selbst, bevor es andere tun.
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Klasse Interview, danke! Bestätigt die Thesen mancher Foristen

Broesler @, Freitag, 29.05.2020, 04:34 vor 1399 Tagen @ smiths74 2489 Views

Der 08/15-Bürger wird finanziell über die Wupper gehen, wenn er nicht in Aktien und Kryptos investiert, aber Vorsicht bei Immobilien. Den Zentralbanken bleibt, nachdem sie den jetzigen Weg eingeschlagen haben, gar nichts anderes übrig als ihn weiterzuschreiten. Lasst uns versuchen gemeinsam die besten Investments heraus zu suchen.

Ahoi

--
* Let's Chart
* #PopcornLong
* "You can ignore reality, but you can't ignore the consequences of ignoring reality." Ayn Rand
* "The universe offers infinite potential to those who dare." David Kipping

Wo ist bei solchen Vorträgen die Trennung zwischen dem Verkäufer und dem ehrlichen Makler?

bolte @, Freitag, 29.05.2020, 10:14 vor 1399 Tagen @ smiths74 1860 Views

Unüberhörbar spielt der Moderator dem Vortragenden die passenden Stichwörter zu, damit Fischer im Zusammenhang mit seiner Lagebeurteilung immer wieder zum Kauf seines Fonds aufrufen kann.

Bedienen die Vortragenden (z.b. Krall und Otte) einfach nur die Furcht der scheuen Rehe welche vor dem Geldverlust zu flüchten gedenken, die einen Beschützer suchen? Menschen, die Geld übrig haben es als Geldanlage zu speichern, kurzfristig oder in die mittlere und weite Zukunft, Geld als Wertaufbewahrungsmittel.

Will sagen, die Analysen der Personen bei ihren Auftritten bei YouTube sind für eine bestimmte Zielgruppe vorbereitet. Aber, welche die ihren Fond verkaufen wollen, denken die wirklich so? Wie kann ich unterscheiden, wie kann ich Verkaufsinteressen von der richtigen Lagebeschreibung trennen?

Haben die erkannt, das im Augenblick die ältere und die alte Generation ihr Bäume die sie für den Nachwuchs gepflanzt haben, ihre Ersparnisse, ihr Lebensversicherungen, ihre Häuser und Grundstücke, diese an ihre Erben weiterreichen und immer neue Fonds bereitstehen diesen Geldsegen in ihr Geschäftsmodell umzulenken?

Kurze Anmerkung zu dem Hauptmerkmal in dem Vortrag: Geld in seiner Funktion als Wertaufbewahrungsmittel.
Grundsätzliche These:
Ist diese Funktion von denen, die den größten Einfluss auf das Geld, auf die Geldmenge ausüben, ist Geld als Wertaufbewahrungsmittel überhaupt noch erwünscht? Tagesgeld, Sparbücher, Sparpläne, Staatsanleihen, die alle werden wegen der Minuszinsen und der Inflation rasiert. Soweit ist alles Klar.

Was aber ist mit den Immobilie und den Aktien?
Glaubt hier wirklich jemand, wenn die Reparaturmaßnahmen der ZB und der Staaten nicht mehr ausreichen, dann können selbstverständlich Immobilien auf vielfältige Art besteuert werden und Aktiengewinne und Dividenden mit Solidaritätsabgaben belegt werden.
Wenn schon Paradigmenwechsel denken, dann aber über alles was die traditionellen Geldfunktionen ausmachen.

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