OT: Absolute Empfehlung! Man merkt sofort, wenn ein Fachmann spricht.

Mephistopheles, Mittwoch, 08.04.2020, 00:10 vor 1473 Tagen 5763 Views

Obstanbau jenseits der extrem eingeschränkten und durch eine Scheinvielfalt ersetzten kommerziellen Ware, die man im Handel nicht erhält.

Gilt übrigens für fast alles, für die Getreidesorten, für Gemüse und gerade auich für Fleisch. Es ist alles extrem in der Auswahl, die eigentlich möglich wäre, reduziert und wird uns, wenn nicht - was nicht ausgeschlossen ist - in der aktuellen Krise, einmal auf die Füße fallen.

Nur aus dem Kopf: Ich habe mal gelesen, Weizen, eines der weltweit verbreitetsen Nahrungsmittel, besteht nur aus 6 Sorten. Wenn sich einmal ein Schädling auf diese Sorten kapriziert, dann G.o. Im Irak soll es, vor dem Überfall der Ami, über 200 verschiedene Weizensorten gegeben haben (in Euopa im 19. Jh. wahrscheinlich nicht weniger). Nun sollen alle durch gentechnisch veränderte Pflanzen ersetzt worden sein.

Gerade was Nahrungsmittel betrifft bewirken kommerzielle Zwänge eine unglaubliche Verarmung der natürlichen und kulturellen Vielfalt.

https://das-maennermagazin.com/blog/was-mann-nicht-kaufen-kann

Gruß Mephistopheles

Richtig, sehe ich genauso

Cinzano @, Mittwoch, 08.04.2020, 00:35 vor 1473 Tagen @ Mephistopheles 2268 Views

Hallo Meph,

und das schon lange, ist also zumindest für mich nichts Neues.

Es ist schon länger in meinen Augen nicht mehr angebracht auf Missstände hinzuweisen, sondern eher auf Abhilfe. Ja und da steht etwas im Weg, was niemand oder kaum einer riskieren will und das ist der Tod.

Alle Missstände wären leicht zu beseitigen, denn wir sind die 99,9%. Was fehlt ist einfach der Mut auch für das zu sterben, was man gern hätte.

Bist du es, bin ich es? Ich habe keinerlei Aanunk

Grüßlis

--
Mehr Licht!
(Sonstige Anmerkung: bis zum 16.05.2020 war mein Nick 'Zentao')

Alleine schon 2019 gibt es für die Herbstaussat 10 Sorten: (mLuT)

DT @, Mittwoch, 08.04.2020, 00:41 vor 1473 Tagen @ Mephistopheles 2457 Views

https://www.agrarheute.com/pflanze/getreide/10-staerksten-weizensorten-fuer-herbst-2019...

1. RGT Reform, A 9.025 ha (2018: 8.254 ha)
2. Informer, B 2.597 ha (503 ha)
3. LG Initial, A 2.545 ha (420 ha)
4. Patras, A 2.457 ha (2.425 ha)
5. Asory, A 2.403 ha (116 ha)
6. KWS Talent, B 2.324 ha (1.162 ha)
7. Ponticus, E 2.314 ha (1.531 ha)
8. Elixer, C 2.190 ha (2.031 ha)
9. Benchmark, B 1.889 ha (2.118 ha)
10. Apostel, A 1.655 ha (1.416 ha)

Oder meinst Du das hier:
https://www.getreide.org/getreidearten/weizen

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Klare Zustimmung, ohne Einschränkung

helmut-1 @, Siebenbürgen, Mittwoch, 08.04.2020, 06:21 vor 1473 Tagen @ Mephistopheles 1742 Views

Erst gestern, glaube ich, war das, da kam auf irgendeinem Sender (ZDF-Info?) ein Bericht über Gen-Saatgut in Indien. Sehr interessant. Soviel habe ich mir daraus gemerkt, dass die Leute sehr wohl registriert haben, wie sie in die Klauen der Konzerne manövriert werden.

Da war ein Beispiel von 6 Reissorten, die man durch die Gen-Klubs bekommt. Man kann dadurch mit dem größten Teufelszeug spritzen, und den Pflanzen macht das nichts aus. Dann aber kam eine Überschwemmung, die vom Meer aus natürlich auch Salz im Wasser beinhaltete. Bei den alten Sorten, - da gabs manche, denen machte das nichts aus. Die Gen-Sorten gingen dadurch alle kaputt. Die Bauern stehen ohne Ernte da und wissen nicht, wie sie das neue Saatgut von den Gen-Konzernen bezahlen sollen.

Ich muss jetzt weg, aber ich werde noch am Abend einige links dazu raussuchen, was die Alternativen sind, wer sich da für die alten Sorten engagiert, die ansonsten in Vergessenheit geraten, etc.

Ist hier noch ein ganz alter Berliner da?

D-Marker @, Mittwoch, 08.04.2020, 06:43 vor 1473 Tagen @ Mephistopheles 1886 Views

Belege habe ich keine, aber ich kann mich erinnern:

Kurze Zeit nach 45 hat ein Berliner (Politiker?) angeordnet, freie Flächen in Berlin / Alleen mit Obstbäumen zu bepflanzen.

Gibt wohl heute noch Rudimente.


Ist sicher im Rahmen des Geschäftsbetriebes verloren gegangen...


LG
D-Marker

Bildest Du Dir ein, Du könntest was Lehren,

D-Marker @, Mittwoch, 08.04.2020, 06:55 vor 1473 Tagen @ Mephistopheles 1958 Views

die Menschen zu bessern, oder sie zu bekehren?


Sie sind sich ihrer Tollheit halb bewusst.


An seinen Grüßen zweifelnd

D-Marker

Im Internet erhält man so gut wie alles

Oblomow, Mittwoch, 08.04.2020, 09:07 vor 1473 Tagen @ Mephistopheles 1697 Views

Weissde ja selbst. Kannst sofort loslegen und Dutzende von Tomatensorten, Kartoffelsorten koofen. Und dann kannst im Herbst die sammeln und selbst in den Handel einsteigen. Kannst auch direkt nach Peru oder Equador fahren und dort Kartoffelsorten finden. Nach Italien kannste fahren, um andere Zucchinisorten aufzutreiben. Hier in Leipzig gibt es manchmal auch so Tauschbörsen, wo man die dollsten Pflanzen gaupeln kann.

Auch Apfelbäumen, Quitten usw. bestellen und die Vielfalt erhöhen, ist easypeasy. Kornelkirschen schmecken übrigens eher nicht so gut und Quitten mag ich auch nicht. Witzig, nen uralten Reneklodenbaum habe ich im Garten. Meinen Goldparmänen, den lob ich mir. Und gestern habe ich nen Boskop gepflanzt in meinem Minigarten. Den kriegt man zwar leicht, ist aber trotzdem einer meiner Lieblingsäpfel. Was das Saatgut in der Nahrungsmittelindustrie betrifft, sind wir völlig im Arsch.

Apropos. Ich hab zwei Amseln auf dem Balkon gesichtet. Und im Garten sind ne Menge Meisen unterwegs. Die Tiere mögen Corona ganz dolle. Delphine sollen ja auch wieder zu sehen sein in den verschiedenen Häfen in Italien. Und das Wasser in der Lagune ist klar. Wir sollten vielleicht jedes Jahr jetzt mal vier Wochen alles, wirklich alles schließen und die Wirtschaft eben so auslegen, dass das geht. Jeet aber nüsch.

Ich sehe gerade, dass sich 2000 Gartenfreunde Deinen Artikel angesehen haben. Die wirklich wichtigen Dinge des Lebens stehen eben im Männermagazin, dass ich aus Prinzip nicht lese.

Herzlich
Oblomow

Braver Mann!

Mephistopheles, Mittwoch, 08.04.2020, 14:40 vor 1473 Tagen @ Oblomow 1166 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 08.04.2020, 14:50

Weissde ja selbst. Kannst sofort loslegen und Dutzende von Tomatensorten, Kartoffelsorten koofen. Und dann kannst im Herbst die sammeln und selbst in den Handel einsteigen. Kannst auch direkt nach Peru oder Equador fahren und dort Kartoffelsorten finden. Nach Italien kannste fahren, um andere Zucchinisorten aufzutreiben. Hier in Leipzig gibt es manchmal auch so Tauschbörsen, wo man die dollsten Pflanzen gaupeln kann.

In dem Artikel ging es um die Produkte, die man in den Supermärkten nicht kaufen kann

Auch Apfelbäumen, Quitten usw. bestellen und die Vielfalt erhöhen, ist easypeasy. Kornelkirschen schmecken übrigens eher nicht so gut und Quitten mag ich auch nicht. Witzig, nen uralten Reneklodenbaum habe ich im Garten. Meinen Goldparmänen, den lob ich mir. Und gestern habe ich nen Boskop gepflanzt in meinem Minigarten. Den kriegt man zwar leicht, ist aber trotzdem einer meiner Lieblingsäpfel. Was das Saatgut in der Nahrungsmittelindustrie betrifft, sind wir völlig im Arsch.

Hat eigentlich schon mal jemand die Übertragungswege durch die Bonpflicht überprüft? Gut, es gibt die vorgeschrieben Distanz und der Kassierer hat eine plastikscheibe vor seiner Nase, über die das Virus nicht drüber- oder drunterhupfen kann und Plastikhandschuhe (außer natürlich in den Supermärkten, die die neuesten Verlautbarungen des RKI verinnerlicht haben, dass Plastikhandschuhe nichts helfen, aber damit ergreift er die Ware, die die Kunden mit ihren virenverseuchten Pfoten aufs Band gelegt haben und dann den Kassenbonn, obwohl sich das Virus auf trockenen Oberflächen bis zu zwei Tage halten kann, und überreicht in damit den Kunden, der den Kassenzettel ohne Defektion in seinen Einkaufskoeb oder Einkaufstüte befördert und dann wundert sich noch einer, dass sich trotzdem immer mehr Menschen infizieren!
Jetzt haben wiŕ's! Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied!
Haben wir endlich die Ursache gefunden, warum sich immer mehr Menschen infizieren? Liegt es an der Bpnpflicht? Warum hat es Covid-19 nicht gegeben, bevor es die Bonpflicht gab?
[[hüpf]] [[euklid]]

Apropos. Ich hab zwei Amseln auf dem Balkon gesichtet. Und im Garten sind ne Menge Meisen unterwegs. Die Tiere mögen Corona ganz dolle. Delphine sollen ja auch wieder zu sehen sein in den verschiedenen Häfen in Italien. Und das Wasser in der Lagune ist klar. Wir sollten vielleicht jedes Jahr jetzt mal vier Wochen alles, wirklich alles schließen und die Wirtschaft eben so auslegen, dass das geht. Jeet aber nüsch.

Ich lese das Männermagazin nur, wegen der vielen Wirtschaftstipps und weil alle wirtschaften und wo wieder Werke stillgelegt werden und praktischen Erfahrung aus der Arbeit, also alles das, was man in DGF nicht so findet.

Ich sehe gerade, dass sich 2000 Gartenfreunde Deinen Artikel angesehen haben. Die wirklich wichtigen Dinge des Lebens stehen eben im Männermagazin, dass ich aus Prinzip nicht lese.

Du bist eben ein brav. Aber Ulrich hätte das Männermagazin sicher gelesen, er war ja nicht brav; es aber vor Agathe wohl verborgen. Aber wahrscheinlich hätte er es so liegen lassen, dass Bonadea es bei ihren Besuchen bemerken muß.

Herzlich
Oblomow

Gruß Mephistopheles

Danke vielmals. Großes Interesse, oft nicht machbar, Samentauschbörsen

Dan the Man, Mittwoch, 08.04.2020, 10:19 vor 1473 Tagen @ Mephistopheles 1380 Views

Hallo Mephistopheles, vielen Dank für den Artikel, da kann ich noch einiges von umsetzen. Obstbäume machen die wenigste Arbeit.

Im Bekanntenkreis zeigt sich ganz deutlich, dass sich immer mehr Leute für (m)eine (partielle) Selbstversorgung mit Lebensmitteln (und Heizmaterial) interessieren. Mal sehen, wie lange nach Corona das anhält.

Für die meisten Stadtbewohner ist aber nichts dergleichen machbar, mangels Fläche. Am ehesten geht es bei Gemüse noch mit Hochbeeten, aber für Heizmaterial ist unter einem Hektar kaum was machbar.

Es gibt in Gärtner- und Selbstversorgerforen (auch im Ausland) meist Samentauschbörsen, da findet man viele alte Sorten.

Gruß
FR

Bananen Killer TR4 - Pilzerkrankungen

Centao @, Mittwoch, 08.04.2020, 12:26 vor 1473 Tagen @ Mephistopheles 1289 Views

Hallo @Mephistopheles,

hatten wir schon mal in der Diskussion,
nur die neue Forensuche ist so was von unausgereift..

Schon Anfang 2014 warnte die Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen vor TR4 als einer weltweiten Bedrohung des Bananenanbaus. Nicht nur die für den Export bestimmten Kulturbananen sind betroffen, auch viele lokale Sorten und auch Kochbananen, die etwa in Ostafrika ein Grundnahrungsmittel sind. Und dieses Mal ist kein Ersatz in Sicht.

Quelle.

Dazu selbst in der Taz:

Alternative Sorten gibt es nicht

Ein Fluch für die Bananenbauern und eine Herausforderung für die Wissenschaft, denn es ist die Sorte betroffen, die den Bananenexport dominiert: Cavendish. Rund 95 Prozent aller auf dem Weltmarkt gehandelten Bananen sind Produkt dieser Sorte, und alternative Sorten gibt es nicht, so Bananenexperten wie Gerd Kema von der niederländischen Agraruniversität Wageningen.

Quelle

Die Einschläge in alle Art Monokultur kommen nicht nur näher - sie sind wie Du richtig beschreibst unausweichlich. 100 Jahre industrielle Landwirtschaft unter der Ägide der "Wissenschaft" und haben es bald alle geschafft..

Gruß,
CenTao

Das Problem ist ziemlich vielschichtig

helmut-1 @, Siebenbürgen, Donnerstag, 09.04.2020, 20:49 vor 1471 Tagen @ Mephistopheles 787 Views

Da spielen mehrere Faktoren mit. Ich will ein paar aufzählen:

- Gewinnsucht
- Nachfrage der Verbraucher nach fleckenfreiem Obst, usw., nach Bilderbuchmanier
- Unwissenheit
- mangelnde Öffentlichkeitsarbeit
- Einflussnahme der Chemiegiganten
- Einflussnahme der Kreise, die sich auf jede Neuzüchtung einen Sortenschutz, Gebrauchsmusterschutz oder Patent, oder weiß der Teufel was, reservieren wollen, in der Erwartung, dass sich damit viel Kohle machen lässt.

Es gehört zum Ton der oberen Gesellschaft, dass man sich in einer Neuzüchtung eines Rosensorte mit seinem Namen verewigt. Und noch andere Blödsinne.

Die meisten der Verbraucher suchen die rundherum glänzenden Äpfel, - wenn da einer einen Schorf-Fleck hat, dann ist das bereits "bäh". Die umgekehrte Logik, dass ein Apfel (nur als Beispiel), der Schönheitsflecken hat, dadurch suggeriert, dass er natürlich gewachsen und nicht von x- Pestiziden behandelt worden ist, das begreift der typische Verbraucher nicht.

Dazu begreift er auch nicht, das es keinen Sinn macht, im Januar Erdbeeren zu essen. Hochgepulfertes Zeug aus Ländern, die sich an keine Pestizid-Kontrollen halten, im Gewächshaus gezüchtet, - bei uns zuhause gibts sowas nicht. Wir essen die Erdbeeren von Mai bis Juli, wenn sie natürlich im Freien reif geworden sind. Dasselbe gilt für die Tomaten, usw. usw.

Nun zu den so hochgelobten Sorten in den Gartenkatalogen. Die Erdbeeren sehen da blendend aus, auch die Brombeeren, usw., - der Haken: Sie haben kaum einen Geschmack. Deshalb legen wir persönlich Wert auf Sorten, die hier natürlich gewachsen sind, sicher kleiner in der Fruchtgröße, - aber die schmecken so richtig nach Erdbeeren.

Hier in Siebenbürgen gibts einen, der sich mit den alteingesessenen Obstsorten befasst, die Bäume danach veredelt und im Handel anbietet. Das ist keine Nostalgie, sondern die Logik, sich an dem zu orientieren, was immer hier gewachsen ist und sich bewährt hat.

Aber es gibt noch andere, die das als Organisation vertreten und sich damit beschäftigen:

https://www.arche-noah.at/

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