Peter Weber > Interessenvertretung Bürgerforum

tradi @, Montag, 09.09.2019, 00:04 vor 1686 Tagen 8890 Views

Hier tritt ein neuer Akteur auf den Plan.

Peter Weber finde ich gut.

Sein Ziel ... in naher Zukunft ein starkes Bürgerforum, das Antworten einfordert.
Der Mann ist sehr aktiv und hat viele "follower". Mitte September geht es los.

https://youtu.be/Z8uvPGtgEpA

https://youtu.be/LajrIDSZxiM

--
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit
(Thomas Jefferson)

Man denke an das Schicksal des "Honigmanns".

Griba @, Dunkeldeutschland, Montag, 09.09.2019, 07:39 vor 1685 Tagen @ tradi 6531 Views

Ok, der hatte sich mehr als Nachrichtenmann verstanden.
Aber wenn du auch nur in die Nähe der "Macht" kommst, bist du tot.

--
Beste Grüße

GRIBA

Was war mit dem Honigmann? Ich kenne den Sachverhalt nicht.

Waldläufer @, Montag, 09.09.2019, 14:53 vor 1685 Tagen @ Griba 5320 Views

Ok, der hatte sich mehr als Nachrichtenmann verstanden.
Aber wenn du auch nur in die Nähe der "Macht" kommst, bist du tot.

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Als Reichsbürger "verschriehen"

Fleet @, Tor zum Harz ex NL, Montag, 09.09.2019, 15:11 vor 1685 Tagen @ Waldläufer 5845 Views

Vielleicht ein kurzer Abriss hier:

https://www.youtube.com/watch?v=ro_wYTDnFQU

"Am 24.2.2018 verstarb der "Honigmann" Ernst "Ernie" Köwing. Seine "DerHonigmannSagt" Blogs hatten bis dahiin über 82 Mio. Zugriffe (Ohne Youtube) und er war damit wohl der größte Blog für Themen über dem Tellerrand und Grenzwissen im deutschsprachigen Raum. Während des Toruskongress in Salzburg 2017 wurden die beiden letzten Interviews mit im aufgezeichnet (1x Michael Grandes von Torus.tv und 1x Klaus Glatzel von Okitalk). Nach dem direkt darauf folgenden Urlaub zu den bosnischen Pyramiden wurde er dann im Oktober inhaftiert.
Hier das erste Interview welches in privater Atmosphäre den als Reichsbürger verschriehenen Mann sehr menschlich zeigt. Seine Aussagen in Blog, Youtube und auf der Bühne liessen doch oft vermuten, dass er einer Institution angehört, wir hatten eher den Eindruck er mit seiner Meinungsfreiheit oft an Grenzen gestoßen und hatte dadurch oft angeeckt. Seine Aussagen waren auch uns nicht immer konform aber wie man sieht steckte auch ein Mensch mit großem Herzen dahinter. Ob der Blog www.derhonigmannsagt.org bleibt klären gerade seine engsten Vertrauten.
http://www.derhonigmannsagt.org"

--
"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)

Danke! Vor Jahren hatte ich da ab und an mal gelesen.

Waldläufer @, Montag, 09.09.2019, 15:17 vor 1685 Tagen @ Fleet 5133 Views

Ansehen werde ich mir das erst heute Abend. Danke.

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Dieser Mann hat entweder die Demokratie nicht verstanden, oder ...

neptun, Montag, 09.09.2019, 23:38 vor 1685 Tagen @ tradi 4649 Views

... er wird gerade zusätzlich installiert, um neue grundfalsche Hoffnungen zu wecken und damit eventuelle potentiell systemgefährdende Kräfte zu binden.

Das Motto des ersten Videos:
"Lasst es nicht mehr mit Euch machen! - In einer Demokratie geht die Macht vom Volke aus!"

So jung wie er blöd zu sein scheint, sieht der doch gar nicht mehr aus. Jedenfalls hat er den Sinn der Demokratie völlig mißverstanden.

LG neptun

--
Wählen? AfD! (Das ist derzeit alternativlos.)
Weil es permanent besonders aktuell ist:
"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Weiner fragt ...

Weiner, Dienstag, 10.09.2019, 12:04 vor 1684 Tagen @ neptun 4542 Views

Bitte, werter Neptun, erkläre mir schnell den "Sinn der Demokratie"!

So jung wie er blöd zu sein scheint, sieht der doch gar nicht mehr aus.
Jedenfalls hat er den Sinn der Demokratie völlig mißverstanden.

Du mögest bitte mein Anliegen aufrichtig und nicht hinterlistig oder irgendwie ironisch bis satirisch auffassen.

Und Du brauchst nicht antworten, wenn Du - wie viele andere hier - die Demokratie als vollschxxxxxe findest - denn dieses Lied mag ich nicht schon wieder hören.

Ich würde mich über eine interessante, gute und konstruktive Antwort freuen.

Ich selbst mag den Begriff nicht, weil er ein "Herrschen" inkludiert bzw. suggeriert.

Leider ist der Mensch nichts, wenn er nicht sozial leben kann. Und irgendeine Form muss für das Zusammenleben gefunden werden. Welche? Und gemäß welchen Kriterien?

Beste Grüße, Weiner

Weiner fragt und antwortet

Oblomow, Dienstag, 10.09.2019, 12:22 vor 1684 Tagen @ Weiner 4388 Views

Guten Tag,

es ist haeufig zu beobachten, vor allem im akademischen Bereich, dass eine Frage nicht eigentlich offen gestellt wird. Das ist gerade dort befremdlich, weil es doch um Wissen-schaffen geht. Insofern wird dem Antwortenden ein Rahmen vorgegeben, in dem das Bild der Erkenntnis zu malen sei. Der Glaube an die einfache Frage ist verloren gegangen und muss muehsam wieder gewonnen werden. Pardon fuer diese fuer mich durchaus als Anmaßung verstandene Anmerkung.

Herzlich
Oblomow

Weiner fragt und antwortet

Waldläufer @, Dienstag, 10.09.2019, 13:35 vor 1684 Tagen @ Oblomow 4235 Views

...

es ist haeufig zu beobachten, vor allem im akademischen Bereich, dass eine
Frage nicht eigentlich offen gestellt wird. Das ist gerade dort
befremdlich, weil es doch um Wissen-schaffen geht. Insofern wird dem
Antwortenden ein Rahmen vorgegeben, in dem das Bild der Erkenntnis zu
malen sei. Der Glaube an die einfache Frage ist verloren gegangen und muss
muehsam wieder gewonnen werden. Pardon fuer diese fuer mich durchaus als
Anmaßung verstandene Anmerkung.

Warum so kompliziert? Er hätte vielleicht anders formulieren können aber im Grunde hat er recht.

Wissen Sie, für mich hat das Wort "Mutti" mittlerweile genauso eine üblen Nachgeschmack wie das Wort "Demokratie".
Beides wird schändlich missbraucht.

Dabei gilt als Grundsatz für die Demokratie Einhaltung des Grundgesetzes (das wurde missbraucht), Einhaltung des Völkerrechts (wurde auch mehrfach gebrochen), freie Wahlen (was ist an Wahlen noch "frei", wenn die Menschen fehlinformiert werden durch die Medien?), Gewaltenteilung (Judikative, Exekutive, Legislative) und die Medien als 4. kontrollierende Gewalt (sind nur noch Staatsmedien).

Frau Merkel hatte damals (sinngemäß) nach einer Wahl war das, glaube ich mich zu erinnern, ganz deutlich gesagt, dass die Demokratie nicht auf ewig garantiert werden könne. Sie hat nur vergessen, zu erwähnen, dass man praktischerweise das Wort "Demokratie" als Neusprech beibehalten wird.

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Die Frage wurde eigentlich schon beantwortet ...

NST @, Südthailand, Dienstag, 10.09.2019, 12:37 vor 1684 Tagen @ Weiner 4340 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 10.09.2019, 12:44

...... erkläre mir schnell den "Sinn der Demokratie"!

Ich selbst mag den Begriff nicht, weil er ein "Herrschen" inkludiert bzw.
suggeriert.

Hallo

Demokratie suggeriert die Herrschaft der Demokraten - also des Wählers an der Wahlurne. (Kanzler) Seehofer hat das ja sogar in aller Öffentlichkeit bestätigt. Die Jenigen die entscheiden sind nicht gewählt

Das ist auch schon alles. Für mich bedeutet das folgendes: all jene die behaupten, eine Demokratie wäre das kleinere Übel, begreifen nicht was vor sich geht oder sie wollen mich hinters Licht führen.

Dieses System Demokratie verschlingt enorme Ressourcen - die ganzen Politiker mit den Parlamenten und den lebenslangen Versorgungsansprüchen - das alles nur für Schauspieler. Riesige Schauspielhäuser und Fuhrparks inklusive Flugbereitschaft ..... alles für 2. klassige Darsteller .... [[kotz]]

Dem Steuerzahler gefällt diese Aufführung offenbar, denn er bezahlt es ohne zu murren. Solange sich das so verhält, ist das auch ok für mich. Ich habe mich aus der Finanzierung verabschiedet, das war meine Wahl.
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Deutlicher geht es ja wohl nicht

Waldläufer @, Dienstag, 10.09.2019, 13:47 vor 1684 Tagen @ NST 4249 Views

...Demokratie suggeriert die Herrschaft der Demokraten - also des
Wählers an der Wahlurne. (Kanzler) Seehofer hat das ja sogar in aller
Öffentlichkeit bestätigt.
Die Jenigen die
entscheiden sind nicht gewählt

Er sagt doch damit, ohne es so direkt zu formulieren, dass wir keine Demokratie mehr haben. Dass alle veräppelt werden! Weil es ja eigentlich genau so sein sollte, dass die Meinung der Mehrheit entscheidet und nicht eine Handvoll...

Hätte er es direkt gesagt, wäre er garantiert nicht Minister geblieben.

--
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Demokratie ist die Herrschaft klandestiner Machtzirkel

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Dienstag, 10.09.2019, 14:01 vor 1684 Tagen @ Waldläufer 4167 Views

Er sagt doch damit, ohne es so direkt zu formulieren, dass wir keine
Demokratie mehr haben. Dass alle veräppelt werden! Weil es ja eigentlich
genau so sein sollte, dass die Meinung der Mehrheit entscheidet und nicht
eine Handvoll...

Es ist nicht so, dass wir heute keine Demokratie mehr hätten, sondern wir haben praktisch überhaupt nie eine echte Demokratie, also die "Herrschaft des Volkes" gehabt. Und selbst wenn, wer glaubt, dass dann irgendetwas besser würde? Die Massen sind launisch und leicht beeinflussbar, da nützt es wenig, wenn sie wählen dürfen. Sie wählen dann sogar ihre eigene Vernichtung, wenn man ihnen suggeriert, dies wäre das Beste für sie.

"Sobald der Menschenseele ein neues Dogma eingepflanzt ist, inspiriert es die Institutionen, die Künste und das Verhalten der Menge. Die von ihm über die Seelen geübte Herrschaft ist dann eine absolute. Die Männer der Tat denken nur an dessen Verwirklichung, die Gesetzgeber nur an dessen Anwendung, die Philosophen, Künstler, Schriftsteller beschäftigen sich nur mit dessen Umsetzung in verschiedene Formen."

Gustave Le Bon

Die sogenannte "Demokratie" verbinden wir immer noch mit freier Gestaltung unseres Lebens, indem wir eine Auswahl zwischen gut und böse treffen dürfen. Dem ist jedoch nicht so. Was ausgewählt werden darf, bestimmen nicht die Massen, sondern klandestine Machtzirkel, die darüberhinaus im Vorfeld jeder Wahl dafür sorgen, dass die Massen auch das Richtige wählen.

"Selbstbestimmungsrecht des Volkes ist eine höfliche Redensart; tatsächlich hat mit jedem allgemeinen - anorganischen - Wahlrecht sehr bald der ursprüngliche Sinn des Wählens überhaupt aufgehört. Je gründlicher die gewachsenen Gliederungen der Stände und Berufe politisch ausgelöscht werden, desto formloser, desto hilfloser wird die Wählermasse, desto unbedingter ist sie den neuen Gewalten ausgeliefert, den Parteileitungen, welche der Menge mit allen Mitteln geistigen Zwanges ihren Willen diktieren, den Kampf um die Herrschaft unter sich ausfechten, mit Methoden, von denen die Menge zuletzt weder etwas sieht noch versteht, und welche die öffentliche Meinung lediglich als selbstgeschmiedete Waffe gegeneinander erheben. Aber eben deshalb treibt ein unwiderstehlicher Zug jede Demokratie auf diesem Wege weiter, der sie zu ihrer Aufhebung durch sich selbst führt."

Oswald Spengler

Die aus den USA stammende "repräsentative Demokratie" hat darüber hinaus dafür gesorgt, dass jedwede Einmischung von Menschen, die nicht den Parteien unterworfen sind, vollständig unterbunden wird.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Demokratie wird missbraucht von einem klandestinen Machtzirkel

Waldläufer @, Dienstag, 10.09.2019, 14:29 vor 1684 Tagen @ Otto Lidenbrock 4154 Views

Es ist nicht so, dass wir heute keine Demokratie mehr hätten, sondern wir
haben praktisch überhaupt nie eine echte Demokratie, also die "Herrschaft
des Volkes" gehabt.

Das habe ich auch nie behauptet. Die Klüngeleien gingen ja nach dem Krieg schon los und wurden immer schlimmer. Die größten Verräter sind wohl die Medien. (In der Schweiz ist das etwas besser, aber auch nicht gut.)

Ich habe immer nur behauptet, dass die Gesellschaftsform, die wir haben, nicht der Definition der Demokratie entspricht. Ich kann doch die "Demokratie" nicht verantwortlich machen, wenn es keine ist?!

Und selbst wenn, wer glaubt, dass dann irgendetwas
besser würde? Die Massen sind launisch und leicht beeinflussbar, da nützt
es wenig, wenn sie wählen dürfen.

Das größte Missbrauchspotential liegt bei den Medien, die in dieser Form abgeschafft gehören.
Und es liegt daran, dass den Kindern keine sorgfältige Erziehung mehr angediehen werden kann. Und, Kinder gehören nicht in Staatshand, der sie zu Konsumenten erzieht.

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Die Frage war nicht, ob wir eine Demokratie haben, sondern, was der Sinn der Demokratie ist (oT)

Oblomow, Dienstag, 10.09.2019, 14:30 vor 1684 Tagen @ Otto Lidenbrock 4071 Views

- kein Text -

Vom Sinn der Demokratie. Wer war das?

Mephistopheles, Dienstag, 10.09.2019, 14:54 vor 1684 Tagen @ Oblomow 4224 Views

Ziel und Mittel der Demokratie. — Die Demokratie will möglichst vielen Unabhängigkeit schaffen und verbürgen, Unabhängigkeit der Meinungen, der Lebensart und des Erwerbs. Dazu hat sie nötig, sowohl den Besitzlosen als den eigentlich Reichen das politische Stimmrecht abzusprechen: als den zwei unerlaubten Menschenklassen, an deren Beseitigung sie stetig arbeiten muss, weil diese ihre Aufgabe immer wieder in Frage stellen. Ebenso muss sie alles verhindern, was auf die Organisation von Parteien abzuzielen scheint. Denn die drei großen Feinde der Unabhängigkeit in jenem dreifachen Sinne sind die Habenichtse, die Reichen und die Parteien. — Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem. Das, was schon jetzt so heißt, unterscheidet sich von den älteren Regierungsformen allein dadurch, dass es mit neuen Pferden fährt: die Strassen sind noch die alten, und die Räder sind auch noch die alten. — Ist die Gefahr bei diesen Fuhrwerken des Völkerwohls wirklich geringer geworden?

Gruß Mephistopheles

Wer definiert?

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Dienstag, 10.09.2019, 15:01 vor 1684 Tagen @ Mephistopheles 4119 Views

Ziel und Mittel der Demokratie. — Die Demokratie will möglichst vielen
Unabhängigkeit schaffen und verbürgen, Unabhängigkeit der Meinungen, der
Lebensart und des Erwerbs. Dazu hat sie nötig, sowohl den Besitzlosen als
den eigentlich Reichen das politische Stimmrecht abzusprechen: als den zwei
unerlaubten Menschenklassen, an deren Beseitigung sie stetig arbeiten muss,
weil diese ihre Aufgabe immer wieder in Frage stellen. Ebenso muss sie
alles verhindern, was auf die Organisation von Parteien abzuzielen scheint.
Denn die drei großen Feinde der Unabhängigkeit in jenem dreifachen Sinne
sind die Habenichtse, die Reichen und die Parteien. — Ich rede von der
Demokratie als von etwas Kommendem. Das, was schon jetzt so heißt,
unterscheidet sich von den älteren Regierungsformen allein dadurch, dass
es mit neuen Pferden fährt: die Strassen sind noch die alten, und die
Räder sind auch noch die alten. — Ist die Gefahr bei diesen Fuhrwerken
des Völkerwohls wirklich geringer geworden?

Dem stimme ich vorbehaltlos zu! Leider braucht es eine Instanz, die definiert, wer oder was als besitzlos bzw. reich gilt. Müssen wir diese wählen oder gibt es sie einfach?

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Anetta hat die Antwort

Tempranillo @, Dienstag, 10.09.2019, 15:59 vor 1684 Tagen @ Mephistopheles 4250 Views

https://www.fr.de/meinung/afd-erfolge-sachsen-brandenburg-kulturkampf-eroeffnet-1298253...

Andere werden denken, Sinn der Demokratie könnte sein, die Menschen mit Lügen vollzustopfen, bis sie eines Tages daran krepieren.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

So denkt und schreibt nur ein Deutscher

Oblomow, Dienstag, 10.09.2019, 16:58 vor 1684 Tagen @ Mephistopheles 4079 Views

meint bildungphilistroes

Pittiplatsch

Ich wollte nur die Frage nach dem Sinn der Demokratie beantworten

Mephistopheles, Dienstag, 10.09.2019, 17:19 vor 1684 Tagen @ Oblomow 4037 Views

meint bildungphilistroes

Pittiplatsch

Aber diese Frage (nach dem Sinn von irgendetwas Seiendem) kann nur einem Deutschen einfallen. Kein Römer hätte jemals nach dem Sinn der res publica, kein Hellene (Griechen gab es früher nicht) nach dem Sinn einer Demokrateia gefragt. Auf eine entsprechende Fragestellung hätte er höchstens geantwortet: In welcher Polis?

Gruß Mephistopheles

Die Antwort auf die Sinnfrage steht heute im Guardian

Tempranillo @, Dienstag, 10.09.2019, 18:05 vor 1684 Tagen @ Mephistopheles 4083 Views

Facebook closes Italian neo-fascist party's account
CasaPound had almost 240,000 followers and has also been kicked off Instagram
(...)
https://www.theguardian.com/world/2019/sep/09/facebook-closes-italian-neo-fascist-party...

Sinn der Demokratie ist, eine globalistische Gelddiktatur zu errichten und jede Alternative abzuwürgen, wenn es nicht anders geht, auch per Ausrottungs- und Vernichtungskrieg.

Ezra Pound definierte Demokratie nicht anders als sein Kollege Louis-Ferdinand Céline. Wie genau, wäre diesem Link zu entnehmen:

https://democratieparticipative.tw/facebook-censure-la-page-de-casapound-et-de-dizaines...

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Sokrates fragte nach der Washeit einer Sache. Da liegt doch nahe nach der Washeit der Washeit zu fragen

Oblomow, Dienstag, 10.09.2019, 18:07 vor 1684 Tagen @ Mephistopheles 3976 Views

Blub. Aristoteles hat schon nach dem Wesen der Freundschaft z.B. gefragt. Und auch in der Metaphysik steckt immer ooch der unterstellte Sinn. Von da ist es nicht weit bis zur Frage nach dem Telos. Der Verlust der Selbstverstaendlichkeit ist vermutlich ein Verfallszeichen, gewiss aber auch der Beginn des Spiels des Denkens. Und zurueck fuehrt kein Weg. Nix ist selbstverstaendlich, meint selbstverstaendlich abwegig irrend und sicherlich keinen wahren Boersenfuzzi sinnigerweise interessiernd

Oblomow

Kennst du das Problem des Sokrates? (oT)

Mephistopheles, Dienstag, 10.09.2019, 19:14 vor 1684 Tagen @ Oblomow 3984 Views

- kein Text -

Klar kenne ich das

Oblomow, Dienstag, 10.09.2019, 19:45 vor 1684 Tagen @ Mephistopheles 3956 Views

Es heisst Xantippe.

Herzlich

Glattes Eis ein Paradeis fuer den der zu tanzen weiss

Oblomow, Dienstag, 10.09.2019, 20:25 vor 1684 Tagen @ Mephistopheles 3939 Views

bearbeitet von Oblomow, Dienstag, 10.09.2019, 20:46

steht auf einer Holzbank in der Sommerfrische Tautenburg, dem Idyll, wo Fritze mit Lou verbrachte (unter Beobachtung von Lisbeth, des Lamas) und ihr unter der Tuere einen Zettel durchschob mit den Worten: "Ich hasse das Leben." Das interessiert hier niemanden. IMT power habe ich auf Zweisteins Tipp gekooft, z.Z. 25%.

Herzlich
Oblomow

Müssen Menschen beherrscht werden?

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Dienstag, 10.09.2019, 14:55 vor 1684 Tagen @ Oblomow 4176 Views

Die sogenannte "Demokratie" verstehen wir heute als "Herrschaft des Volkes" und in dem Sinne, dass die Mehrheit eines Volkes bestimmt, nach welchen Regeln zusammen gelebt und gewirtschaftet wird. Die eigentliche Frage ist doch, ob Menschen einer solchen Regelung bedürfen, oder nicht. Mein eigener Kenntnisstand sagt mir, dass Regelungen im Zusammenleben von Menschen dringend notwendig sind, wenn dieses nicht im Chaos enden soll. Des Pudels Kern liegt in der Frage, wer diese Regelungen festsetzt und zu wessen Vorteil sie gestaltet werden. Und ob in dieser Hinsicht die "Demokratie" in heutiger Prägung tatsächlich die beste Form darstellt, darf getrost bezweifelt werden.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Wieder ein Oxymoron

Mephistopheles, Dienstag, 10.09.2019, 13:46 vor 1684 Tagen @ Weiner 4182 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 10.09.2019, 14:04

Ich würde mich über eine interessante, gute und konstruktive Antwort
freuen.

Ich selbst mag den Begriff nicht, weil er ein "Herrschen" inkludiert bzw.
suggeriert.

Leider ist der Mensch nichts, wenn er nicht sozial leben kann. Und
irgendeine Form muss für das Zusammenleben gefunden werden. Welche? Und
gemäß welchen Kriterien?

Ohne Herrschaft ist Zusammenleben bei Menschen nicht möglich. Deswegen ist "Herrschaft" auch genetisch verankert, sprich: Sollte irgendwann eine Herrschaft aus irgendwelchen Gründen verschwinden oder obsolet werden, werden sich die Menschen sofort eine neue erschaffen. Nicht weil sie das wollen oder beabsichtigen, sondern weil sie wegen ihres genetischen Programms nicht anders können. Natura abhorret vakuum.

Zur Demokratie möchte ich wegen deinem Disclaimer (Ok, aufgrund deines Disclaimers, sonst kommt BBouvier mit dem Grammatikknüppel [[zwinker]] ) keine Stellung beziehen.

Gruß Mephistopheles

Zusammenleben der Menschen

Waldläufer @, Dienstag, 10.09.2019, 14:01 vor 1684 Tagen @ Mephistopheles 4185 Views

Ohne Herrschaft ist Zusammenleben bei Menschen nicht möglich.

Doch, es ist möglich!

Ich habe so eine Gesellschaft gesehen und erlebt. (Existiert schon recht lange.)
Sicher gibt es da feste Prinzipien und einzelne wenige Menschen brechen daraus aus, weil die Suggestion "mehr Wachstum, schnelleres Wachstum durch noch mehr Schulden" den Wahn erzeugt "Du wirst schnell reich".

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-Werner Heisenberg

Meine 'Antworten' sind schon älter (> 6 Jahre).

neptun, Dienstag, 10.09.2019, 17:43 vor 1684 Tagen @ Weiner 4192 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 10.09.2019, 17:47

Geschätzter Weiner,

in meinen Augen bist Du nicht nur einer der tiefgründigsten Schreiber hier, sondern auch einer, der mir im Gegensatz zu den meisten anderen (einschl. meiner selbst) überhaupt noch nicht persönlich kompromittierend aufgefallen ist, deshalb käme ich bei Dir gar nicht auf den Gedanken von Hinterlist, Ironie oder Satire. :-)

Konstruktiv ist meine Antwort aber leider eher nicht.

Bevor ich nun dieselben Dinge, die ich schon vor langer Zeit gesagt habe, jetzt mit neuen Formulierungen wiedergebe, möchte ich doch zunächst - auch in der Hoffnung, daß Dir das Antwort genug ist - auf einige alte Dinge verweisen, welche Dir möglicherweise bei der großen Vielzahl des hier Geschriebenen entgangen sind, zumal Du zu der Zeit hier noch nicht aktiv warst (und ich über Dein eventuelles passives Mitlesen zuvor nichts weiß):

Die evtl. direkteste Antwort auf Deine Frage findet sich etwas versteckt in (m)einer Antwort an @Zarathustra vom 18. Mai 2012 als ein Zitat einer Passage aus einer PM an @CrisisMaven, welche dieser (@CM) damals in seiner folgenden Rückantwort nicht beantwortet (also auch nicht kritisiert!) hatte. Es ist also niemals wirklich direkt von mir hier erschienen, deshalb gebe ich das hier nun noch einmal wortgetreu und explizit als meine Antwort wieder:

"Demokratie, wie sie hier praktiziert wird, ist im Grunde genommen die besser funktionierende Diktatur, weil eine Diktatur, deren Basis die systematische Lüge ist (die steckt ja schon im Begriff Demokratie), nahezu unnachweisbar und somit unangreifbar ist. Unter anderem auch, weil dort, wo sie Leichen produziert (im eigenen Lande, im Ausland produzieren wir schauerlich viele), diese nicht offen sichtlich auf ihr Wirken zurückgeführt werden können. Die Russen (bzw. ehemaligen UDSSR) haben in dieser Hinsicht eine Menge von uns gelernt. Die Chinesen werden das vermutlich in den nächsten fünf bis 15 Jahren auch tun. Einen Feind mit Tarnkappe kann man schlechter angreifen."

Vielleicht genügt Dir das ja bereits.

Vllt. nicht so direkte, aber meiner Meinung nach noch deutlich erhellendere Ausführungen dazu findest Du in meinen beiden Antworten an @Phoenix5 vom 03. und vom 05. März 2013

Ich hoffe, daß Dir das schnell und erhellend genug ist.

Im Gegensatz zu @Zarathustra kann ich Dir allerdings leider kein Bild für eine wirklich erstrebenswerte Alternative malen, was mich aber nicht daran hindert, das (von mir als solches erkannte) Lügengebäude zu durchschauen.

Aber auch @Waldläufer scheint da etwas gefunden zu haben . . .

LG neptun

PS:
Mittlerweile ist ja, durch Deine Frage angregt, wieder viel dazu geschrieben worden, besonders beachtenswert von @Otto Lidenbrock, der aber hier zeigt, daß er das längst nicht so weit denkt wie ich.

Und meine Antwort steht auch deutlich und bewußt nicht im Einklang mit den Ausführungen des @Mephistopheles!

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kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Eine Frage

Mephistopheles, Dienstag, 10.09.2019, 19:37 vor 1684 Tagen @ neptun 3955 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 10.09.2019, 19:42

Die evtl. direkteste Antwort auf Deine Frage findet sich etwas
"Demokratie, wie sie hier praktiziert wird, ist im Grunde genommen die
besser funktionierende Diktatur, weil eine Diktatur, deren Basis die
systematische Lüge ist (die steckt ja schon im Begriff Demokratie), nahezu
unnachweisbar und somit unangreifbar ist.

Was ist gegen Diktatur einzuwenden?

Cäsar war Diktator auf Lebenszeit. Dagegen hatte keiner was, sondern es wurde ihm angetragen. Zum Verhängnis wurde ihm lediglich, dass ihm unterstellt wurde, seiner Herrschaft eine sakrale Weihe zu geben, also, das Königtum anzustreben. Da war er seiner Zeit voraus. Einige Jahrhunderte später wurde einer nur dann zum Kaisar, wenn er eine sakrale Weihe hatte, also in einer religiösen Zeremonie zum Kaiser gekrönt wurde.

Gruß Mephistopheles

Weshalb diese Frage?

neptun, Dienstag, 10.09.2019, 20:54 vor 1684 Tagen @ Mephistopheles 3926 Views

Hi Meph,

Was ist gegen Diktatur einzuwenden?

keine Ahnung, ist da etwas gegen einzuwenden? <img src=" /> Wie kommst zu dieser Frage?

Ich habe lediglich versucht, zu beschreiben, wie's ist.

LG neptun

--
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kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Skin in the game

Mephistopheles, Dienstag, 10.09.2019, 21:53 vor 1684 Tagen @ neptun 3889 Views

Hi Meph,

Was ist gegen Diktatur einzuwenden?


keine Ahnung, ist da etwas gegen einzuwenden? <img src=" /> Wie kommst zu dieser
Frage?

Ich habe lediglich versucht, zu beschreiben, wie's ist.

LG neptun

Wie kommt es, dass äußerst intolerante Minderheiten die Welt beherrschen und uns ihren Geschmack aufzwingen? Auf welche Weise zerstört der Universalismus die Völker, denen er eigentlich helfen will? Wie kommt es, dass heute mehr Menschen als Sklaven gehalten werden als zu Zeiten der Römer?... Wie kommt es, dass billiges Signalegeben (ohne etwas aufs Spiel zu setzen) sowohl im ökonomischen als auch im religiösen Bereich scheitert?
https://books.google.de/books?id=-dxPDwAAQBAJ&pg=PT18&lpg=PT18&dq=Wie+kommt...

Die Übersetzung ist grauenhaft (die Weiber, @Olivia ausgenommen [[zwinker]] [[zwinker]], bringen es einfach nicht), aber das Buch von Nassim Nicholas Taleb ist gut.
das Problem mit der Demokratie besteht darin, nicht in der Demokratie an sich, sondern dass die Demokraten nie befürchten müssen, für das, was sie anrichten, zur Verantwortung gezogen zu werden. Im Unterschied zu den Diktatoren. Das ist der Kernfehler jeder Demokratie und solange daran nichts geändert wird, laufen alle Diskussionen über Demokratie ins Leere.

Gruß Mephistopheles

Heute schon, historisch eher nicht.

Weiner, Dienstag, 10.09.2019, 23:20 vor 1684 Tagen @ neptun 4008 Views

Werter Neptun -

vielen Dank für Deine freundliche und ausführliche Antwort! Dank natürlich auch an die konstruktiv Beitragenden in den aufspleißenden Fäden ...

Ich verstehe nun, was Du gemeint hast. Und von der heutigen Realität aus gesehen würde ich Dir vollkommen zustimmen. Auf den Punkt gebracht und angelehnt an eine bekannte Redewendung würde ich sagen, die Demokratie aktuell ist Opium für 'das Volk'. Eigentlich weltweit. Glarus natürlich ausgenommen.*)

In der historischen Entwicklung - wie es so weit gekommen ist - sollte man meines Erachtens aber differenzien. Ich beschränke mich, damit ich nicht bei den Griechen anfangen muss, nur auf die Jahre ab etwa 1760. Für die "Founding Fathers" in den USA würde ich fast unterschreiben, dass sie von Anfang an die Lüge ein Stück weit mit eingebaut hatten. Man weiß heute, dass die reichen Grund- und Manufakturbesitzer sowie Händler stets das Heft in der Hand hatten und von Anfang an auf eine politische Struktur und Verfassung hingearbeitet haben, die sie von der GB-Monarchie unabhängig machen und ihnen freie wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen sollte. Die unteren Schichten waren zeitweise aber heftig am Mitdrängen in Richtung 'Freiheit' - merkwürdigerweise am Anfang unter merkbarer Führung der German Republic Society **). Aber sie hatten eigentlich keine echte Chance gegen die Hintertanen.

Im Falle der Revolution in Frankreich bin ich mir unsicher, weil ich trotz langer Recherche (liegt schon einige Jahre zurück) keine wirklichen Belege gefunden habe für eine ausländische initiativ steuerende Beteiligung (etwa in dem Sinne, dass England in Frankreich eine "Farbenrevolution" angezettelt hätte). Und auch die innerfranzösischen Kräfteverhältnisse sind mir nicht klar geworden (etwa in dem Sinne, dass bestimmte Fraktionen, wie Bankiers und Adlige, zusammen mit Geheimgesellschaften, einen gezielten Plan ausgeheckt und umgesetzt hätten). Ich habe bei diesen Recherchen - in fremder Sprache etwas mühsam - den Eindruck bekommen, dass die (heute gut bezahlten und betitelten) französischen Historiker genauso wenig Interesse hatten, die Untergründe der Revolution aufzuklären, wie die französischen Bürger heute die Ursachen des Brandes von Notre Dame interessieren ...

Von 1790 an bis zur Einführung des Frauenwahlrechts in Frankreich 1944 und in der Schweiz 1971(!) war die Entwicklung der Demokratie für viele Menschen jedoch ein aufrichtiges Anliegen, und es wurden hier echte Opfer gebracht. Deswegen mag ich es absolut nicht ertragen (und das war der Hintergrund meiner Frage), wenn sich jemand über die Demokratie mokiert. Ich empfinde das genauso, wie wenn jemand meint, man hätte die Sklaverei - die inzwischen in gleicher Größenordnung zurückgekehrt ist - eigentlich nicht abschaffen müssen. So argumentiert ja auch niemand bzw. nur wenige tun es wohl ...

Mein Standpunkt ist der: der heutige Bürger hat das Erbe seiner für die Demokratie einst kämpfenden Väter und Mütter nicht gepflegt, tritt es mit den Füßen, hat es verraten. Ich habe von daher kein Mitleid mit Schlafschafen.

Es gab, das sollte bei dieser Gelegenheit erwähnt werden, ein vergleichbares Projekt im Bereich der Wirtschaft, nämlich den Sozialismus (mit diversen Abarten von der Sozialdemokratie bis Kommunismus), dessen letzter ernsthafter Prozess die (wiederum deutsche) Mitbestimmung in den Betrieben war. Auch hier hat sich eine endlose Zahl von Idealisten abgearbeit, und am Ende hat es gar nichts gebracht. Es gibt bzw. gab weiter vergleichbare Projekte, ich nenne noch die Wissenschaft und die Technik. Hier habe ich teilweise noch Hoffnung, wiewohl ich die Schwierigkeiten sehe ...

Denn, und das kann man nicht nachdrücklich genug hervorheben, der Gegner im Hintergrund ist viel, viel stärker und kann weiter vorausdenken. So komme ich bei der Einschätzung des historischen Prozesses zu der Ansicht, dass die tatsächlich herrschende Macht viel aufmerksamer all diese Vorgänge beobachtet und sofort und nachhaltig eingreift, um ihre Interessen zu wahren. Sie hat ein viel größeres Instrumentarium, vor allem hat sie Zeit und einen langen Atem. Sie lernt blitzgescheit, die Formen, die Andere entwickeln, zu ihrem eigenen Nutzen einzusetzen. Sie wandelt, reaktionsschnell und parallel zum historischen Prozess, die von den Anderen angestrebte Milch mit Honig sofort in ein lähmendes Gift um, das ihren eigenen Zwecken dient.

Heute haben wir zweifellos eine Pseudodemokratie - und die demokratische Formen und Intentionen werden eiskalt mißbraucht. Ist damit, ähnlich wie im Falle des Sozialismus etc., das demokratische Projekt erledigt?

Das war der eigentliche Grund meiner Frage: was denn der Sinn der Demokratie sei.

Ich formuliere die Frage deshalb um (aber niemand muss antworten!):

Sollen diejenigen, die wesentlich die Last im ökonomischen Prozess (als Arbeiter und Konsumenten) und im politischen Leben (als Steuern und Abgaben zahlende Bürger) mittragen - sollen diejenigen auch angemessen an den Entscheidungen über die Struktur und Ausrichtung dieser beiden Prozesse sowie an der Verteilung der dabei geschaffenen Werte beteiligt werden? Gibt es gute Gründe, die für eine solche Mitentscheidung und Mitbeteiligung sprechen?

Diese Frage ist philosophisch formuliert und eigentlich aus der Sicht derjenigen gesprochen, die die Macht haben, Mitbeteiligung einzuräumen oder nicht einzuräumen.

Die Geschichte selbst stellt sich solche Fragen natürlich nicht. Sie arbeitet mit Hauen und Stechen.

Man wundert sich allerdings, wenn man das Ganze so beobachtet: warum eine (theoretisch) so große Überzahl an Hauern, sagen wir 7 Milliarden, mit einer so kleinen Minderzahl an machtvollen Stechern, sagen wir 400 Millionen, nicht 'fertig' wird.

Und da ist meine Antwort (bislang): Weil die 7 Milliarden sich nicht organisieren können. Sie haben die Demokratie verschlafen, den Nullzins und die betriebliche Mitbestimmung - und vieles andere mehr ...

Aber warum bloß?

Beste Grüsse, Weiner

*) Man sollte die 'direkte Demokratie' in der Schweiz natürlich etwas differenziert betrachten, siehe etwa hier:

https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/direkte-demokratie-ein-basler-professor-fordert-...

**) Hängt ein wenig damit zusammen, dass in D untergründig immer noch alte basisdemokratische Ideen rumgeistern, damals (trotz 1000 Jahre territorialer Herrschaft von irgendwelchen Kaisern, Königs, Kurfürsts, Grafen) wie auch heute noch. Und die nach Amerika Ausgewanderten litten an diesem Wahnsinn ganz besonders. Ich habe hier schon mal darauf hingewiesen, dass D formal heute immer noch D ein Bundesstaat ist - wie bei den aus gleicher Tradition stammenden Austriern und Schwyzern. Das ist weltweit gesehen etwas ungewöhnlich, hängt natürlich auch mit der geopolitischen Mittellage zusammen. Es sind aber, das lässt sich klar nachweisen, entsprechende deutsche Ideen in die Verfassung der USA nach 1776 eingeflossen. In der historischen Fortwirkung haben diese dann dazu geführt (auch das lässt sich belegen), dass unter US-Einfluß 1948/49 hier wieder eine föderale Grundstruktur angelegt wurde. Der geschichtliche Prozess selbst drängt aber immer zur Zentralmacht, die heute bei uns weitgehend realisiert ist.

Demokratie und Gerechtigkeit

Waldläufer @, Donnerstag, 12.09.2019, 17:47 vor 1682 Tagen @ Weiner 3707 Views

Eigentlich kann ein planet- u. rohstoffschonendes und energieeffizientes Wirtschaften doch nur gelingen, wenn jeder genug zum Leben hat und es nicht allzu große Diskrepanzen bzgl. des Besitzes gibt und gleichzeitig so sparsam wie möglich mit allem umgegangen wird. Es sollte keine Kriege geben müssen um Rohstoffe und alles, was hergestellt wird, dürfte keine Gifte und keinen Müll ergeben; alles sollte wieder in den Kreislauf der Natur einfügbar sein. Das wäre so meine Idee von der Zukunft.

Von der Gemeinschaft (über Steuern) sollte bezahlt werden alles was gemeinsam zu nutzende Infrastruktur angeht, Schule, Krankenhaus, Altersbetreuung u.a.

Das dafür zur Verfügung gestellte Geld darf nur so verwendet werden, wie es die Gemeinschaft festlegt. Das heißt, die Strukturen dürfen nicht zu groß sein.

Grob umrissen wäre dies meine Vorstellung einer gerechten Welt. (Ich weiß, es fehlt da einiges!)

... Auf den Punkt gebracht und
angelehnt an eine bekannte Redewendung würde ich sagen, die Demokratie
aktuell ist Opium für 'das Volk'. Eigentlich weltweit.
Glarus natürlich ausgenommen.*)

Ich bin unsicher, ob Sie auf meinen Post anspielen, Glarus meinte ich nicht.
Wobei ich denke, die Größenordnung ist in diesem Falle gut.

Von 1790 an bis zur Einführung des Frauenwahlrechts in Frankreich 1944
und in der Schweiz 1971(!) war die Entwicklung der Demokratie für viele
Menschen jedoch ein aufrichtiges Anliegen, und es wurden hier echte Opfer
gebracht. Deswegen mag ich es absolut nicht ertragen (und das war der
Hintergrund meiner Frage), wenn sich jemand über die Demokratie mokiert.

Danke!

Mein Standpunkt ist der: der heutige Bürger hat das Erbe seiner für die
Demokratie einst kämpfenden Väter und Mütter nicht gepflegt, tritt es
mit den Füßen, hat es verraten. Ich habe von daher kein Mitleid mit
Schlafschafen.

Jein.
Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem ehemaligen Schulfreund, der mich besucht hat wegen eines Klassentreffens. Er war gut in der Schule, gelernt Richtung Medizin. Es gab so Allgemeines wie: Was macht Deine Mutter? Wie geht es den Enkeln? Immer wieder ist der Instinkt des Volkes richtig, der da sagt: "Was machen die mit unseren Enkeln in der Schule. Die dürfen schreiben, wie sie sprechen. So lernt man doch nicht schreiben, es müsste doch von Anfang an korrigiert werden."
Wenn ich dann sage: "Vielleicht ist das gewollt?" Begreift das selbst ein intelligenter Mensch nicht?! Warum ist das so? Eigentlich ist diese Person kein Schlafschaf, sondern jemand der sich sorgt. Jemand, der sich auf die Medien verlässt, die da verunglimpfen mit Verschwörungstheoretiker, sobald jemand eigene Gedanken ausspricht, die nicht den MSM entsprechen.

Es gab, das sollte bei dieser Gelegenheit erwähnt werden, ein
vergleichbares Projekt im Bereich der Wirtschaft, nämlich den Sozialismus
(mit diversen Abarten von der Sozialdemokratie bis Kommunismus), dessen
letzter ernsthafter Prozess die (wiederum deutsche) Mitbestimmung in den
Betrieben war. Auch hier hat sich eine endlose Zahl von Idealisten
abgearbeit, und am Ende hat es gar nichts gebracht. Es gibt bzw. gab weiter
vergleichbare Projekte, ich nenne noch die Wissenschaft und die Technik.
Hier habe ich teilweise noch Hoffnung, wiewohl ich die Schwierigkeiten sehe
…

Der Großteil des Geldes ist auf der Seite derer, die die Medien beherrschen und vor allem, die die Bildung beherrschen. (Ganz schlimm!!!!) Man kann nur versuchen, privat gegenzusteuern.

Denn, und das kann man nicht nachdrücklich genug hervorheben, der Gegner
im Hintergrund ist viel, viel stärker und kann weiter vorausdenken. So
komme ich bei der Einschätzung des historischen Prozesses zu der Ansicht,
dass die tatsächlich herrschende Macht viel aufmerksamer all diese
Vorgänge beobachtet und sofort und nachhaltig eingreift, um ihre
Interessen zu wahren. Sie hat ein viel größeres Instrumentarium, vor
allem hat sie Zeit und einen langen Atem. Sie lernt blitzgescheit, die
Formen, die Andere entwickeln, zu ihrem eigenen Nutzen einzusetzen. Sie
wandelt, reaktionsschnell und parallel zum historischen Prozess, die von
den Anderen angestrebte Milch mit Honig sofort in ein lähmendes Gift um,
das ihren eigenen Zwecken dient.

Ja, der Gegner im Hintergrund kann sich jedwede Intelligenz kaufen.

Heute haben wir zweifellos eine Pseudodemokratie - und die demokratische
Formen und Intentionen werden eiskalt mißbraucht. Ist damit, ähnlich wie
im Falle des Sozialismus etc., das demokratische Projekt erledigt?

Ich sage, es ist zu viel Kapital auf der falschen Seite.

Das war der eigentliche Grund meiner Frage: was denn der Sinn der
Demokratie sei.

Ich formuliere die Frage deshalb um (aber niemand muss antworten!):

Sollen diejenigen, die wesentlich die Last im ökonomischen Prozess
(als Arbeiter und Konsumenten) und im politischen Leben (als Steuern und
Abgaben zahlende Bürger) mittragen - sollen diejenigen auch angemessen an
den Entscheidungen über die Struktur und Ausrichtung dieser beiden
Prozesse sowie an der Verteilung der dabei geschaffenen Werte beteiligt
werden? Gibt es gute Gründe, die für eine solche Mitentscheidung und
Mitbeteiligung sprechen?

Ich sag` mal so, solange man das Bildungsniveau noch nicht vollkommen zerstört hat, bekommt man die großen Massen nicht so problemlos in den Griff. Besonders der Osten ist ein Problem. Zum einen wurde er bis jetzt am meisten enteignet und zum Zweiten hatte er durchweg eine etwas bessere Bildung. Aber man arbeitet ja massiv daran, die Bildung zu zerstören.
Mittlerweile weiß ich von etlichen Familien, die da sagen, wir lernen eben den Kindern selber das schreiben, wenn es die Schule nicht mehr macht. (Schauen Sie mal bei eBay, was da eine DDR Fibel 1. Klasse kostet!...Warum gibt es da eigentlich keine Reprints-fällt mir grade so ein?)
Statt, dass man sich auflehnt und sagt, es ist mein Geld, von dem die Lehrer bezahlt werden, dann müssten die doch auch in meinem Sinne lehren?

Man wundert sich allerdings, wenn man das Ganze so beobachtet: warum eine
(theoretisch) so große Überzahl an Hauern, sagen wir 7 Milliarden, mit
einer so kleinen Minderzahl an machtvollen Stechern, sagen wir 400
Millionen, nicht 'fertig' wird.

Weil die 7 Milliarden weniger Geld haben (und sie Medien nicht beherrschen und dann auch z.T. die Bildung fehlt). (Weil Fernsehen völlig verblödet!)

Und da ist meine Antwort (bislang): Weil die 7 Milliarden sich nicht
organisieren können. Sie haben die Demokratie verschlafen, den Nullzins
und die betriebliche Mitbestimmung - und vieles andere mehr …
Aber warum bloß?

Weil es wahrscheinlich nur eine kurze Zeitspanne gab, wo beides offen war. Nein eigentlich war nach dem Krieg schon alles geklärt. Die besten Wissenschaftler ab in die USA, der Marschallplan in den Westen Deutschlands...Und das Volk hat man gespalten und man spaltet fröhlich weiter und weiter...[[wut]]

schöne Grüße

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

die nähere und weitere Zukunft (@Waldläufer)

Weiner, Montag, 16.09.2019, 11:03 vor 1678 Tagen @ Waldläufer 3402 Views

Werter Waldläufer,

ganz herzlichen Dank für Deinen Beitrag! Ähnlich wie bei der parallelen Antwort von NST habe ich auch bei Dir das Gefühl, dass Dich meine Frage interessiert und Du Dir selbst über eine Lösung schon ernsthaft Gedanken gemacht hast.

In den letzten 6000 Jahren hat die von mir aufgeworfene Fragestellung keine Rolle gespielt. Das System "STAAT & KAPITALMONOPOL" war die einzige real funktionierende Antwort, hat sich überall verbreitet und konnte sich in allen Varianten austoben. Denn die Zahl der Menschen blieb überschaubar, und die natürlichen Ressourcen des Planeten erschienen, gemessen an den noch bescheidenen technologischen Fähigkeiten des Menschen, unverwüstlich und nicht erschöpfbar. Seit etwa 100 Jahren ist die Situation dagegen eine komplett andere. Die technologische Kreativität, die ökonomische Kraftentfaltung (mit nachfolgender Bevölkerungsvermehrung) und die machtpolitische Konkurrenz der historisch gewachsenen 'Staats- und Kapitalkomplexe' (die Form, in der sich Menschengruppen überwiegend organisieren) haben uns alle in eine existentiell bedrohliche Situation gebracht. Es ist so viel Dampf im Kessel, dass eine Explosion im Bereich des Möglichen liegt.

Ich bin Optimist und sage mir, dass "die Geschichte des Menschen" (ist sie ein autonomes Subjekt?) keinen so langen Anlauf genommen hat, um sich in irgendeinen dunklen Abgrund zu stürzen. Ich vermute sehr, dass sie eine alternative und bessere Lösung anstrebt. Es erhebt sich dann sekundär die Frage, ob diese Lösung jetzt schon erkennbar ist - und ob ich selbst, nur ein winziges Schräubchen im riesigen Getriebe, etwas dazu beitragen könnte und sollte.

Im Augenblick erkenne ich zwei Problemfelder, die noch nicht bearbeitet sind. Erstens wäre es nötig, eine globale Solidarität herzustellen. Darunter verstehe ich die Erkenntnis sowie das Angebot und die Erwartung, dass eine Handlung hier in Deutschland einem anderen Menschen auf der gegenüberliegenden Seite der Erde, genaugenommen allen Menschen rund um den Globus nicht schaden darf. Das klingt jetzt sehr übertrieben, und ich ahne schon alle möglichen, diese Erwartung lächerlich machenden Kommentare. Aber tatsächlich ist das gegenwärtig schon die Realität: täglich sehe ich Leute in Sneakers und Hosen rumlaufen, die in China oder Bangladesh von Menschen unter unwürdigen und nicht ökologischen Bedingungen hergestellt wurden. Und umgekehrt darf eine jemenitische Familie von mir erwarten, dass ich hier in Deutschland mich dafür einsetze, dass die Rheinmetall AG (via verschachtelte Firmenstrukturen und vom Produktionsstandort in Sardinien aus) keine Raketen und Bomben an Saudi-Arabien verkauft. Eine solche Solidarität empfinde ich einerseits als eine Selbstverpflichtung, andererseits als Eintrittspreis für ein Leben in Gemeinschaft - was dann umgekehrt auch von anderen Menschen erwartet werden darf.

Lässt sich eine solche umfassende und weit gespannte Solidarität herstellen? Auf den ersten Blick eigentlich nicht! Wir haben aber in den letzten zwei Jahrzehnten Phänomene beobachtet, dass durch die neuen Medien (TV, Internet etc.) sich so große Menschzahlen an ein Ereignis binden (sogar emotional) - und sich zu Reaktionen motiviert fühlen, wie das bislang nicht denkbar schien. Zusammengefasst: ohne eine generelle Empfindung von allgemeiner Solidarität aller Menschen untereinander oder miteinander, lokal wie global, lässt sich kein Ausweg finden.

Noch viel schwieriger als die Frage nach einem grundlegenden und allumfassenden Gemeinschaftsgefühl und nach gegenseitigem Respekt ist die Frage, wie darauf bauend eine funktionsfähige Struktur für menschliches Wirtschaften und politisches Zusammenleben gefunden werden kann. Man macht einen solchen Entwurf auch nicht aus dem hohlen Bauch heraus, sondern muss sich an die aktuell bestehenden Strukturen anlehnen und diese als (eventuell ungünstigen) Ausgangspunkt nehmen. Ich könnte nun eine lange Liste aufzählen von Brettchen, die hier gebohrt werden müssen. Manchmal, wenn ich Ablenkung brauche, arbeite ich an einem eigenen Entwurf oder sammle Materialien dafür. Vielleicht ergibt sich nach der Rente mal die Möglichkeit ein Jahr dafür zu verwenden. Die Schwierigkeiten sind die folgenden:

Erstens blicken in bestimmten Bereichen offenbar nur ganz wenige Menschen wirklich durch. Und zweitens können diese wenigen dann ihre Mitmenschen nicht davon überzeugen, dass ihre Sichtweise optimal vernünftig und tragfähig ist. Sprich: wir können uns nicht koordinieren und können nicht miteinander kooperieren. Selbst dann nicht, wenn die "richtige" Lösung gefunden ist (z.B. Elektroauto oder Verbrenner ...). Ich halte es aber für denkbar, dass für einzelne Bereiche geschlossene und funktionsfähige Entwürfe erschaffen werden können (Wie sieht die Landwirtschaft, die Industrie, das Gesundheitssystem, der Verkehr, die militärische Balance der Zukunft aus?). Ich halte es sogar für denkbar, das so eingängig und klar darzustellen, dass es jedem Menschen auch ohne Fachstudium einsichtig gemacht werden kann. Denn wer eine solche Darstellung versucht, muss auf Interessen zunächst keine Rücksicht nehmen, allenfalls auf regionale geographische Spezifika.

(I) Alles, was ich bisher verargumentiert habe, unterstellt gewissermaßen, dass über sehr große Gruppen von Menschen hinweg eine einvernehmliche und gemeinschaftliche Lösung gefunden werden kann. Das ist eine Herausforderung in der Kommunikation (basierend auf einer eingangs skizzierten globalen Solidarität) sowie vom inhaltlichen Entwurf her: der Vorschlag eines funktionsfähigen und umfassenden Modells- und Masterplanes des globalen wirtschaftlichen und politischen Zusammenlebens.

[EINSCHUB: Das wäre quasi wie eine neue Verfassung und einen neuen Aktionsplan für die UN, jetzt aber die UN nicht mehr verstanden als Staatengemeinschaft sondern als Welt-Bürgergemeinschaft, und eine UN-Verfassung nicht mehr nur verstanden als Verfassung für den Bereich der internationalen Politik sondern auch als Grundverfassung für die einzelnen Sektoren der Politik, wie etwa die oben genannte Landwirtschaft, die Umwelt, das Geldsystem etc. etc. - wobei diese Arbeitsbereiche geographisch ausdifferenziert werden müssen. Aus dem Blickwinkel geschichtlicher Zyklen gibt es innerhalb der nächsten 20 Jahre tatsächlich ein Zeitfenster, in dem ein solches Projekt, so unmöglich es erscheint, in die Existenz gebracht werden könnte. Es würde zyklisch referieren auf die Umbrüche 1770ff, 1848ff und 1940ff, in denen ähnliche Vorgänge stattfanden.]

Selbstverständlich hat die menschliche Geschichte in der aktuellen Situation auch noch andere Optionen, die aktuell als genauso wahrscheinlich im Raume stehen. Davon zwei weitere will ich noch kurz anführen.

(II) Wir haben die Option des "Game Over", die ich hier auf dem Forum erst kennengelernt habe. Ich brauchte ein paar Tage, als ich anfangs hier mitlas,
bis ich verstanden hatte, was das Kürzel 'GO' bedeutet. Inzwischen taucht es nicht mehr so oft auf - vermutlich weil gegenwärtig viele hier davon träumen, dass Trump zusammen mit Putin und Xi und der AfD das Paradies auf Erden schaffen werden. Ich halte von der Option GO rein gar nichts. Sie widert mich an, und deshalb beschäftige ich mich erst gar nicht mir ihr. Es ist aber klar, dass gewisse Grade von GO regional notwendig sind (!), um sowohl das, was ich bisher umrissen habe, wie auch das, was ich nachfolgend beschreibe, umzusetzen.

(III) Die dritte Option ist, dass der Entwicklungsprozess "STAAT & KAPITAL" sich fortsetzt und quantitativ wie qualitativ ein neues Niveau erklimmt. Geopolitisch wird das so aussehen, dass die eurasiatische Landmasse zwischen China und dem Westen (Westen = US+EU+RU) aufgeteilt wird. Das läuft nach meiner Einschätzung auf eine bipolare Welt hinaus, vergleichbar der Situation den Jahrzehnten zwischen 1950 und 1990. Der chinesischen Mentalität und realen Wirtschaftskraft entsprechend wird es aber keinen verzehrenden Wettbewerb wie einst zwischen den USA und der UdSSR geben sondern eine Art friedliche Koexistenz. Die gesellschaftliche Schichtung innerhalb dieser beiden Blöcke wird darin bestehen, dass eine Eignetum haltenden und die wirtschaftlichen wie politischen Prozesse bestimmende Elite (=Herrschaftsschicht) von etwa 30% der Weltbevölkerung alles Geschehen dominieren wird (eigentliche Entscheider nur 5%), die die arbeitende und konsumierende Masse (70%) vollkommen kontrolliert und gesteuert knapp über deren Existenzminimum halten wird. Das chinesische wie auch das westliche System, beide dann vollkommen totalitär, werden in den Grundzügen einander dann sehr ähnlich sein.

Bis ein solch bipolares Kooperationssystem sich herausgebildet hat, wird es Dutzende Kriege hin und her geben. Deren Gesamtdauer schätze ich auf zwei Generationen. Selbstverständlich werden Hunderte von Millionen Menschen dabei sterben. Das ist aber aus Sicht derer, die diese Kriege führen werden, nicht weiters schlimm, da es ausreichend Menschen gibt. Es darf mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass in beiden Blöcken am Ende gewisse Umweltstandards durchgesetzt werden (schon aus Eigen- und Überlebensinteresse). Die Eliten und Herrschaftsschichten beider Blöcke werden dabei in ausgewählten und ganz besonders gepflegten Regionen leben, in die niemand reinkommt, der dort nicht rein soll. Das sind dies dann nicht mehr "protected communities" sondern ganze "protected states and regions". Im Laufe des Entwicklungsprozesses dieser Richtung werden dann von den beiden Blöcken die je benachbarten peripheren Gebiete unterworfen: von den USA das südliche gelegene Lateinamerika, von der EU das südliche gelegene Afrika, von der EU in Kooperation mit Westrussland der Nahe- und Mittlere Osten, von China gesamt Asien und Südasien. Selbst Länder wie Ägypten oder Brasilien werden dann kein eigens Militär mehr haben sondern nur noch interne "Ordnungskräfte".

Es gibt noch einige weitere Optionen der geschichtlichen Entwicklung, die ich aber nicht darzustellen brauche - ohnehin habe ich gestern und heute mein Schreibkonto (s.u.) völlig überzogen ...

Wünsche allseits eine gute neue Woche!

Weiner

Über Reptilien und Dämonen
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=497131

Über RU, Iran, China, EU
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=497136

"Erstens wäre es nötig, eine globale Solidarität herzustellen."

Oblomow, Montag, 16.09.2019, 11:28 vor 1678 Tagen @ Weiner 3206 Views

bearbeitet von Oblomow, Montag, 16.09.2019, 11:32

Hallo @Weiner,

ich fände es schon gut, wenn es die ganz unmittelbare Solidarität in der nächsten Nähe gäbe. Ich vermute, die "globale Solidarität" ist ein verfrühtes Ideal. Der homo oeconomicus ist gleichsam die gezielte Abschaffung des Bewusstseins für den Nutzen und Nachteil der Solidarität für das Leben. Die semantische Nudgingnummer für die Doofen aus den geistigen Giftküchen vulgo think tanks lautet dann Eigenverantwortung.

Herzlich
Oblomow

Der fundamentale Fehler in Weiners Denke.

Mephistopheles, Dienstag, 17.09.2019, 07:19 vor 1677 Tagen @ Oblomow 3118 Views

Weiner:
Erstens wäre es nötig, eine globale Solidarität herzustellen.

Darunter verstehe ich die Erkenntnis sowie das Angebot und die
Erwartung
, dass eine Handlung hier in Deutschland einem anderen
Menschen auf der gegenüberliegenden Seite der Erde, genaugenommen allen
Menschen rund um den Globus nicht schaden darf. Das klingt jetzt sehr
übertrieben, und ich ahne schon alle möglichen, diese Erwartung
lächerlich machenden Kommentare. Aber tatsächlich ist das gegenwärtig
schon die Realität: täglich sehe ich Leute in Sneakers und Hosen
rumlaufen, die in China oder Bangladesh von Menschen unter unwürdigen und
nicht ökologischen Bedingungen hergestellt wurden. Und umgekehrt darf eine
jemenitische Familie von mir erwarten, dass ich hier in Deutschland mich
dafür einsetze, dass die Rheinmetall AG (via verschachtelte
Firmenstrukturen und vom Produktionsstandort in Sardinien aus) keine
Raketen und Bomben an Saudi-Arabien verkauft. Eine solche Solidarität
empfinde ich einerseits als eine Selbstverpflichtung, andererseits als
Eintrittspreis für ein Leben in Gemeinschaft - was dann umgekehrt auch von
anderen Menschen erwartet werden darf.

Zitat aus dem Buch „Das Risiko und sein Preis“ von Nachim Nicholas Taleb, S.93:
Oder wie es vor (Elenor) Ostrom unser alter Freund Friedrich Nietzsche formuliert hat:
„Mitleiden mit Allen“ - wäre Härte und Tyrannei mit dir, mein Herr Nachbar!
Denn unsere Ausgrenzung der … aus unserem Reich der Moral ist alles andere als trivial. Die Dinge sind nicht „skalierbar“, nicht generalisierbar. Daher habe ich auch solche Schwierigkeiten mit Intellektuellen, die über abstrakte Vorstellungen reden. Ein Land ist keine große Stadt, eine Stadt keine große Familie und – Entschuldigung – die Welt ist kein großes Dorf.

Gruß Mephistopheles

Da machen wir doch gleich mal ein Gedankenexperiment ...

NST @, Südthailand, Freitag, 13.09.2019, 06:36 vor 1681 Tagen @ Weiner 3694 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 13.09.2019, 07:11

Man wundert sich allerdings, wenn man das Ganze so beobachtet: warum eine
(theoretisch) so große Überzahl an Hauern, sagen wir 7 Milliarden, mit
einer so kleinen Minderzahl an machtvollen Stechern, sagen wir 400
Millionen, nicht 'fertig' wird.

Und da ist meine Antwort (bislang): Weil die 7 Milliarden sich nicht
organisieren können. Sie haben die Demokratie verschlafen, den Nullzins
und die betriebliche Mitbestimmung - und vieles andere mehr ...

Aber warum bloß?

.... und das geht so: Wir gehen davon aus, die Menschheit ist in einem Lernlabor und dieses Lernlabor ähnelt einem Labyrinth für Ratten .... [[freude]]

Dort gibt es die Möglichkeit mittels Sensorik Stromschläge oder Käse zu verteilen. Per Zufallsgenerator werden immer einmal 1% der Laborratten aus dem Labyrinth geholt und haben die Gelegenheit als Beobachter die Abläufe im Labyrinth von ausserhalb zu studieren - das ist aber zeitlich begrenzt und danach fallen sie automatisch wieder zurück ins Labyrinth. Das Labyrinth dient nur einem Zweck, den Ausgang zu finden. Wer den Ausgang, das Ziel seiner Rattenexistenz nicht erkennt und in diesem Rattenleben nicht findet, wird als Jungratte dort wiedergeboren - es gibt kein Entkommen. Um den Ratten das etwas zu erleichtern, bekommen sie Stromschläge dafür, wenn sie sich vom Ausgang entfernen und Käse wenn sie sich dem Ausgang nähern. Davon wissen sie aber nichts - die Beobachter können aber diese Regeln sehr schnell erkennen.

Was würde wohl ein Kameramann filmen, der diese ganze Labyrinth Szene als Lehrfilm aufzeichnet und sich auf einer nicht wahrnehmbaren Ebene oberhalb der Beobachterposition der per Zufall ausgewählten Beobachter aus dem Rattenlabyrinth befindet, und wie würde er das gesehene Verhalten einordnen?

Der Kameramann wäre Zeuge eines absurden Ablaufs, er würde ungefähr folgendes filmen: 99% der Ratten scheinen eine masochistische Ader zu besitzen, sie bevorzugen Stromschläge und nicht den Käse. Auf der anderen Seite gibt es clevere Geschäftsratten (weiter unten wird erklärt wer sie sind), die einen Ersatzkäse geschaffen haben - der aber gar kein Käse ist, die 99% sind aber sehr heiss auf das Produkt - und ziehen es dem echten Käse vor. Die Stromschläge die sie erhalten, (der falsche Käse wird öffentlich verkauft auf allen Routen in Gegenrichtung Ausgang) weil sie ständig in die falsche Richtung laufen, ertragen sie relativ gleichgültig - das gehört offenbar zum Leben dazu. Etwas sonderbar verhalten sich lediglich 1% der Rattenpopulation, seltsamer weise nur kurzfristig, danach werden fast alle wieder normal, nur noch rund 10% von ihnen bleiben weiter seltsam und sondern sich ab. Sie gründen eigene Zirkel und entwickeln eine eigene Sprache und arbeiten recht organisiert immer mit der neuesten Technik an einem geheimen Projekt. Gemessen an der Gesamtpopulation sind das nur wenige ca. 0,01% - das ist offenbar eine natürliche Konstante, denn die bleibt immer in der Waage und die Mehrheit der 99,x% wird von deren Verhalten scheinbar nicht tangiert. Auf allen Routen kurz vor dem Ausgang befinden sich nur selten Ratten, die Mehrheit tummelt sich sich weit ab, offenbar haben sie wichtigeres zu tun.

Daraus zieht der Kameramann folgende Erkenntnis: im optimististen Fall schaffen max. 0,01% der Population im aktuellen Leben diesen Ausgang zu finden .... das macht ihn sehr nachdenklich und er versteht auch nicht warum, aber dafür bleibt keine Zeit, er selbst ist auf der Suche nach seinem Ausgang .... denn Kameramann bleiben empfindet er, ist nicht seine Berufung.
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

die nähere und weitere Zukunft (@NST)

Weiner, Montag, 16.09.2019, 11:19 vor 1678 Tagen @ NST 3264 Views

Werter NST,

ich danke Dir ganz herzlich für Deine Antwort auf meinen vorausgegangenen Beitrag und auf die dort gestellte Frage. Ich darf eine Antwort an @Waldläufer, der parallel ebenfalls mitdiskutiert hat, hier deswegen einstellen, weil ich beim Schreiben an Euch beide gleichzeitig gedacht habe (ist leider etwas lang geraten):

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=497184

Du hast die Gelegenheit ergriffen und eine wunderschöne, kleine Fabel geschrieben, die sehr treffend unsere Situation als Menschen veranschaulicht - und von der aus man weiterdenken kann: warum etwa fallen so viele Menschen auf den 'falschen Käse' herein ...?

Eigentlich beschreibt Deine Allegorie nicht nur uns Menschen in Bezug auf unser soziales Zusammenleben sondern auch in Bezug auf unsere grundlegende existentielle Situation in dieser Welt. Ich vermute, dass Dein Aufenthalt in Südasien sowie Begegnungen mit anderen religiösen Anschauungen ebendort Dich veranlasst haben, eine etwas weiter blickende Perspektive hierbei einzunehmen.

Herzlich,
Weiner

Seit wann gibt es eine "Situation der Menschheit"? Hab ich da was nicht mitbekommen? Haben uns etwa die Marsianer angegriffen?

Mephistopheles, Montag, 16.09.2019, 14:06 vor 1678 Tagen @ Weiner 3247 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 16.09.2019, 14:16

Gibt es etwa eine Infektionskrankheit, die alle Menschen bedroht?

Eigentlich beschreibt Deine Allegorie nicht nur uns Menschen in Bezug auf
unser soziales Zusammenleben sondern auch in Bezug auf unsere grundlegende
existentielle Situation in dieser Welt.

Die grundlegende existentielle Situation der Menschheit ist seit ihrer Existenz; ja sogar Bedingung ihrer ihrer Entwicklung zum homo sapiens: Mein Stamm oder dein Stamm! Meine Nachkommen oder deine Nachkommen! Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, dann würden wir heute noch auf den Bäumen rumkraxeln. Machen wir aber seit Italo Calvino nicht mehr.

Noch nie hatte die Erde ausreichend Raum und Ressourcen für Alle. Das haben auch alle Inder verstanden außer Mahatma Gandhi.

Es gibt nicht den geringsten Hinweis darauf, dass sich diese Existenzbedingung der Menschheit geändert hat. Es gibt aber viele Hinweise darauf, dass die Schweine die Schafe in den Pferch treiben, damit es die Schlächter einfacher haben.

Zweite Religiosität
Die Zweite Religiosität sei eine Art von Trostmittel für die machtlosen Massen der zivilisatorischen Spätzeiten. Die „Fellachenvölker“ würden in der Zeit des so genannten Weltfriedens in Massen hingemordet, dabei aber selbst auf Gewaltanwendung verzichten. Sie würden sich in ihr Schicksal ergeben und Zuflucht in Formen der Religiosität suchen, die sie in der Frühzeit ihrer eigenen Kultur vorfänden. Aufklärung und Rationalismus hätten zwischenzeitlich die Menschen der Religion entfremdet und den Versuch unternommen, sie zur Mündigkeit und Freiheit zu erziehen. Mit dem Niedergang der Freiheitsidee jedoch sei auch der Rationalismus diskreditiert und der Hunger nach Metaphysik melde sich wieder.

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Untergang_des_Abendlandes

Gruß Mephistopheles

Euro, Dollar, Pfund, Renminbi – Vieren vom Stamme der Geldwirtschaft

trosinette @, Dienstag, 17.09.2019, 09:10 vor 1677 Tagen @ Mephistopheles 3083 Views

Guten Tag,

Gibt es etwa eine Infektionskrankheit, die alle Menschen bedroht?

Lalürlich gibt es eine - die Menschheit ist högscht bedrohlich von Geldwirtschaft infiziert.
Benjamin Franklin hat festgestellt, dass sogar unsere Zeit davon befallen ist.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

In Wirklichkeit ist es viel verrückter ....

NST @, Südthailand, Montag, 16.09.2019, 16:38 vor 1678 Tagen @ Weiner 3242 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 16.09.2019, 17:09

Eigentlich beschreibt Deine Allegorie nicht nur uns Menschen in Bezug auf
unser soziales Zusammenleben sondern auch in Bezug auf unsere grundlegende
existentielle Situation in dieser Welt. Ich vermute, dass Dein Aufenthalt
in Südasien sowie Begegnungen mit anderen religiösen Anschauungen
ebendort Dich veranlasst haben, eine etwas weiter blickende Perspektive
hierbei einzunehmen.

Hallo

Meine materiellen Lebensumstände waren noch nie so komfortabel wie aktuell, aber auch noch nie so auf Messers Schneide.

Ich wurde in einem Sozialstaat sozialisiert mit dem kompletten Lösungspaket und allen staatl. Versprechen - trotzdem habe ich mir einen Ort für mein Leben ausgesucht, wo mir nur ein maximaler Aufenthalt von einem Jahr gewährt wird, der optional verlängerbar ist .... ob das so bleibt, weiss niemand.

Anders ausgedrückt, ich lebe in einen ganz besonderen Spannungsfeld. Ich wusste, dass mich so etwas erwartet, die Realität toppt aber meine Erwartungen. Es ist die Art des Spannungsfeldes die mir andere Horizonte öffnet, die mir sonst nicht zugänglich wären.

Man kann das ohne weiteres mit dem Freiklettern vergleichen, ohne Sicherung an der glatten Wand. Du kannst dir keinen ernsthaften Fehler erlauben. Das ist jetzt mein Normalzustand. Diese Herausforderung hatte mir lange Zeit gefehlt, als ich noch sehr jung war, war das eine Zeit lang auch meine Art zu leben. Damals war das aber nicht bewusst herbeigeführt, hatte sich einfach so ergeben.

Die Frage der Existenz stellt sich mir häufiger - für wen und für was mache ich das alles. Meine Vermutung geht in die Richtung, dass ich in einem Lernlabor bin, ich bin eine Ratte auf dem Weg den Ausgang zu finden. Der Ausgang ist aus meiner Sicht, eine höhere Bewusstseinsstufe.

Alle Mitmenschen befinden sich im selben Versuchslabor, bekommen das aber offenbar so nicht mit oder sehen es anders. In meiner Situation bin ich auf Kooperation angewiesen, egal von welcher Seite sie kommt - allerdings bin ich dabei erfolglos, alle anderen scheinen zu beschäftigt mit dem Tagesprogramm. Ist aber auch kein Problem, bin es gewohnt alleine auf Tour zu sein.

Auf der Suche nach dem Ausgang, muss ich die Routen die ich erkundigen will, selbst aussuchen und mich dann auf den Weg machen .... bisher klappt das noch ganz gut. Wenn die Motivation und die Kräfte nachlassen, werde ich aus dem Spiel genommen werden - und ein neuer Durchlauf beginnt.

Das wird wahrscheinlich der kommende Ablauf sein und ich glaube du hattest einmal erwähnt, dass Reinkarnation nicht so dein Ding ist. Vielleicht bringt dich dieser Beitrag knapp 15min. auf andere Gedanken
In dem kurzen Clip wird auch erklärt, warum ich so ein Spannungsfeld benötige, mit zunehmendem Alter wird man sonst träge. Diesen Clip habe ich erst gefunden, als ich schon längst hier vor Ort war, er war kein Auslöser für meinen derzeitigen Lebensmittelpunkt.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

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