Warum hören wir von Syrien und Venezuela nichts mehr?

nereus @, Donnerstag, 05.09.2019, 14:00 vor 1666 Tagen 5009 Views

Weil das politische Berliner Intrigantenstadl – auch Merkel-Diktatur genannt - inkl. seiner transatlantischen Giftspritzer wahrscheinlich ausmanövriert wurde.

Bei Thierry Meyssan gibt zu diesen beiden Ländern einen interessanten Artikel .

Nach zweieinhalb Jahren an der Macht, steht Präsident Donald Trump kurz davor, dem Pentagon seine Ansichten aufzuzwingen. Jener, der dem "Sunnistan"-Projekt von Daesch ein Ende gesetzt hat, will nun der Rumsfeld/Cebrowski-Doktrin, der Zerstörung der staatlichen Strukturen des Erweiterten Nahen Ostens, ein Ende setzen. Wenn ihm dies gelingt, wird der Frieden in diese Region und in das karibische Becken zurückkehren.
Die Völker, die den militärischen Imperialismus überlebt haben, werden jedoch noch um ihre wirtschaftliche Souveränität kämpfen müssen.

Quelle: https://www.voltairenet.org/article207506.html

Eine weitere Bestätigung des existierenden Machtkampfs unter den Eliten.

Es scheint, dass Präsident Donald Trump gerade im Begriff sei, seine Gedanken seiner Verwaltung, die immer noch von Beamten und Militärs aus der Bush Jr. und Obama Ära dominiert wird, aufzuzwingen, und die Konsequenzen am 19. September auf der 73. UN-Generalversammlung anzukündigen. Frieden in Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Jemen, Venezuela und Nicaragua.
Der während seines Wahlkampfes 2016 angekündigte Übergang von einer kriegerischen Autonomielogik zu einer anderen, friedlichen, wirtschaftlichen Hegemonie, ist noch immer nicht offiziell beschlossen

Der Krake wehrt sich verzweifelt gegen das Verhängnis und wie erwartet, gestaltet sich die Aufgabe extrem schwierig.

Im Hinblick auf den Hauptkonflikt, Syrien, wurden die Grundsätze eines Abkommens zwischen den Vereinigten Staaten, dem Iran, Russland und der Türkei ausgehandelt.

- Man wird die Grenzen des Landes nicht verändern und wird auch keinen neuen Staat schaffen (weder das "Sunnistan" von Daesch, noch das « Kurdistan » der PKK). Aber das Land wird neutralisiert werden: Russlands legale Militärstützpunkte an der Mittelmeerküste werden durch permanente US-Posten - derzeit illegal – im Nordosten des Landes ausgeglichen.
- Keine Pipeline, ob katarisch oder iranisch, wird das Land durchqueren. Russland wird die Kohlenwasserstoffe nutzen, aber die USA müssen daran teilnehmen dürfen.
- Die syrische Aussöhnung wird in Genf genehmigt werden, wenn ein Vertreter-Komitee der verschiedenen im Konflikt präsenten Streitkräfte eine neue Verfassung ausgearbeitet haben wird.
- Die US-Unternehmen müssen sich direkt oder indirekt am Wiederaufbau Syriens beteiligen.

Der Vorbereitungsprozess für dieses Abkommen steckt noch in den Kinderschuhen.
Seit zwei Monaten darf die syrische arabische Armee das von al-Kaida besetzte Gouvernement Idlib zurückerobern und die Vereinigten Staaten haben ihr geholfen, indem sie das Hauptquartier der Terrororganisation selbst bombardiert haben.
Dann haben die Vereinigten Staaten auch begonnen, die Befestigungen des Pseudo-Kurdistans ("Rojava") zu schleifen während sie ihre eigenen, illegalen Militärstützpunkte, insbesondere in Hassakeh, aufstockten.

Spannend, nicht wahr?
Hinter der Bühne geschehen Dinge, von denen wir nichts wissen und sie durch den medialen Themenwechsel nur erahnen können.
Geisterte nicht viele Monate (wenn nicht Jahre) der Schlächter von Damaskus durch die Gazetten oder wissen wir nicht alle, daß der Maduro sehr böse ist, weil er sein Volk darben läßt?

Leider bleibt der wirtschaftliche Wiederaufbau des geschwächten Syriens noch auf der Strecke, weil auch der EU-Krake mit Sanktionen glänzt.

Am 17. Mai 2019 hat der Rat die restriktiven Maßnahmen der EU gegen das syrische Regime bis zum 1. Juni 2020 verlängert. Die EU hat beschlossen, im Einklang mit ihrer Syrien-Strategie ihre restriktiven Maßnahmen gegen das syrische Regime und dessen Unterstützer zu verlängern, da das gewaltsame Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung andauert.

Quelle: https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2019/05/17/syria-eu-renews-sanc...

Wie das mit Sanktionen und der „brüderlichen“ [[freude]] Liebe zu den geschundenen Menschen so geht, lesen wir dann wieder im Artikel bei Voltairnet.

Gleichzeitig haben im karibischen Becken diskret Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela im Juni 2019 begonnen.
Obwohl Washington immer noch wiederholt, dass Nicolas Maduros erneute Wahl im Mai 2018 null und nichtig sei, ist unter den Diplomaten jetzt nicht mehr die Rede davon, den Chavismus zu verunglimpfen oder "den Diktator zu verurteilen", sondern dem "Verfassungspräsidenten" einen Ausweg zu bieten.

Einen Ausweg?
Welchen denn?

Die Vereinigten Staaten sind bereit, ihren Plan der Zerstörung der staatlichen Strukturen aufzugeben, wenn sie an der Ölförderung und seinem Handel beteiligt sein werden.

[[euklid]] [[euklid]]

Mit besten Grüße aus dem westliche Wertesystem!
nereus

@nereus: hast Du nicht etwas vergessen? (oT)

stokk, Donnerstag, 05.09.2019, 15:20 vor 1666 Tagen @ nereus 2765 Views

- kein Text -

Was denn? (oT)

nereus @, Freitag, 06.09.2019, 06:58 vor 1665 Tagen @ stokk 1466 Views

- kein Text -

Ergänzung hierzu, AKW Belene.

aprilzi @, tiefster Balkan, Donnerstag, 05.09.2019, 19:20 vor 1666 Tagen @ nereus 3140 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 05.09.2019, 19:24

Hi,

Bulgarien hatte mal vor ein zweites Kernkraftwerk zu bauen. In Belene an der Donau. Lange Zeit stand das Projekt still. Nun berichtet man hier, dass es eine Entwicklung in dem Projekt geben wird.

Es sollen zwei Reaktoren gebaut werden mit über 2000 MW Leistung. Bulgarien musste die zwei Reaktoren für etwa 0.8 Mrd Euro aus Russland kaufen und so stehen diese mit Nylon bedeckt auf dem Bauplatz und es tut sich nichts seit etwa zwei Jahren.

Nun aber soll sich ein Konsortium zusammengefunden haben aus General Electric, Framatom und Rosatom, da die Reaktoren aus Russland kommen. Wobei GE die Dampf-Turbinen und el. Generatoren bauen soll, etwa 1200 MW, die modernsten derzeit. Da die Investitionen mehr als 100 Mio Dollar betragen, muss diese Investition von dem Kongress der USA genehmigt worden sein. Die Franzosen machen das Sicherheitssystem wie Brandschutz und sonst was.

Und die Russen bauen den Reaktor, wo die Reaktoren installiert werden. Damit scheint es eine Kooperation zwischen dem Westen und Russland auf einmal möglich zu sein.

Das erste Kernkraftwerk in Kozlodui, das noch maximal 25 Jahre lang weiterlaufen soll, wird vorbereitet auf einen 4++ Reaktortyp. Der Reaktortyp in Belene soll ein 3++ sein, was auch immer das sein soll, er soll aber maximal 100 Jahre laufen können. Wobei die Reaktoren (2000MW) in Kozlodui schon seit etwa 40 Jahre laufen. Diese versorgen Sofia mit Strom. Wobei Belene etwas weiter östlich liegt und da ist nicht so sehr die Industrie gelegen aber egal, eher in Südbulgarien. Aber es gibt ja Leitungen, die noch gelegt werden müssen.

Das war es.

Gruß

Der oberste Dealmaker macht neue Deals

Naclador @, Göttingen, Freitag, 06.09.2019, 09:18 vor 1665 Tagen @ nereus 1838 Views

Tja,

offenbar hat Trump kein Interesse mehr an den gescheiterten Militärabenteuern seiner Vorgänger-Regierungen. Also versucht er, in Syrien und Venezuela jeweils einen "Siegfrieden" auszuhandeln.

Das, was er Venezuela anbietet, liest sich allerdings wie eine bedingungslose Kapitulationserklärung. Diese Maximalforderung kann Maduro auf keinen Fall akzeptieren, sonst hätte er auch gleich bei den ersten Sanktiönchen einknicken können. Aber das ist ja auch nur das erste Angebot, man wird sich wohl auf einen Kompromiss einigen.

In Syrien bin ich sehr gespannt, wie es weiter geht. Offenbar haben die USA die Kurden nach Strich und Faden vera****t. Eine Garantie der Landesgrenzen wäre für Israel ein Fiasko und für Assad sicher verlockend. Allerdings ist das Pipelineverbot schon frech, und dass die USA ihre illegalen Stützpunkte in Syrien behalten wollen, bedeutet für Syrien faktisch Kolonialstatus. Warum sollte sich Syrien darauf einlassen? Das kann ich mir nur vorstellen, wenn die USA hinter den Kulissen mit dem Einsatz von Nuklearwaffen drohen.

Jedenfalls scheint Trump bei seiner Linie zu bleiben, kein neues unnötiges Blutvergießen zu akzeptieren, und dass ist eine gute Nachricht für die Welt. Und das könnte ihm auch die Wiederwahl sichern.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

So, in etwa ..

nereus @, Freitag, 06.09.2019, 09:44 vor 1665 Tagen @ Naclador 1755 Views

Hallo Naclador!

Du schreibst: In Syrien bin ich sehr gespannt, wie es weiter geht.

Ich auch.

Offenbar haben die USA die Kurden nach Strich und Faden vera****t.

Irgendwann sollten die Kurden merken, daß sie nur als Bauern im globalen Schach benutzt werden.
Ihre territorialen Ansprüche fußen ja nicht auf den Weisungen des Allmächtigen, ganz im Gegensatz zu einer anderen Klientel.

Eine Garantie der Landesgrenzen wäre für Israel ein Fiasko und für Assad sicher verlockend.

Es wäre ein Mindestmaß an Anstand, denn wenn man von Syrien etwas "abzweigt", dann ist das Legitimation für alle nachfolgenden Kriegspieler. Ich erinnere nur an die Debatten um den Kosovo und die Krim.

Allerdings ist das Pipelineverbot schon frech, und dass die USA ihre illegalen Stützpunkte in Syrien behalten wollen, bedeutet für Syrien faktisch Kolonialstatus.

Das kann man auch anders sehen.
Dieses Verbot führt zwar zu wirtschaftlichen Einbußen, die das geschundene Land kaum gebrauchen kann, aber es verschafft dem Gebiet eine gewisse neutrale Außenhaut, die geopolitisch ein wenig befreit.
Ich vermute, auf diesen Deal mußte sich Putin einlassen, weil sonst die Wadenbeißer des Kraken keine Ruhe gegeben hätten.
Streng genommen, kann er damit gut leben, denn so stehen immer auch die Amis in Verantwortung, wenn es um Damaskus herum scheppert.

Warum sollte sich Syrien darauf einlassen?

Der war wirklich gut! [[zwinker]]

Das kann ich mir nur vorstellen, wenn die USA hinter den Kulissen mit dem Einsatz von Nuklearwaffen drohen.

Assad wäre längst das Schicksal Saddams und des libyschen Oberst gegangen, wenn Putin ihm nicht den Arsch gerettet hätte.
Er MUSS sich darauf einlassen, er hat überhaupt keine andere Wahl.
Durch diese Lösung kann sich Syrien - unter Aufsicht der beiden Weltpolizisten - langsam wieder erholen und dadurch hat man auch Tel Aviv seine Grenzen aufgezeigt, daß vermutlich in allen Nahost-Konflikten seine Finger im Spiel hatte und hat.

Jedenfalls scheint Trump bei seiner Linie zu bleiben, kein neues unnötiges Blutvergießen zu akzeptieren, und dass ist eine gute Nachricht für die Welt.

Deswegen bin ich ja auch ein Fan von ihm. [[freude]]

mfG
nereus

Nein, der war ernst gemeint!

Naclador @, Göttingen, Freitag, 06.09.2019, 10:01 vor 1665 Tagen @ nereus 1686 Views

Warum sollte sich Syrien darauf einlassen?

Der war wirklich gut! [[zwinker]]

Das kann ich mir nur vorstellen, wenn die USA hinter den Kulissen mit
dem Einsatz von Nuklearwaffen drohen.

Assad wäre längst das Schicksal Saddams und des libyschen Oberst
gegangen, wenn Putin ihm nicht den Arsch gerettet hätte.
Er MUSS sich darauf einlassen, er hat überhaupt keine andere Wahl.
Durch diese Lösung kann sich Syrien - unter Aufsicht der beiden
Weltpolizisten - langsam wieder erholen und dadurch hat man auch Tel Aviv
seine Grenzen aufgezeigt, dass vermutlich in allen Nahost-Konflikten seine
Finger im Spiel hatte und hat.

Putin HAT ihm aber den Arsch gerettet, und die USA haben keine Trümpfe mehr in Syrien. Sie haben den Großteil ihrer Takfiris verloren, die Kurden sind weg, Erdogan ist gegen sie, die iranischen Revolutionsgarden stützen Assad, die Luftüberlegenheit hat Putin. Welche Druckmittel hat Trump in Syrien denn noch? Ich sehe sie nicht. Ich an Assads Stelle würde jetzt schleunigst die YPG in die SAA integrieren und ein Abkommen mit den Türken vorbereiten, und dann den Luftraum für amerikanische Versorgungsflüge dicht machen und den US-Truppen freien Abzug anbieten. Besser ein paar Quadratkilometer an Erdogan abtreten, als die US-Basen dauerhaft im Land zu haben.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Na gut.

nereus @, Freitag, 06.09.2019, 10:58 vor 1665 Tagen @ Naclador 1565 Views

Hallo Naclador!

Du schreibst: Putin HAT ihm aber den Arsch gerettet, und die USA haben keine Trümpfe mehr in Syrien. Sie haben den Großteil ihrer Takfiris verloren, die Kurden sind weg, Erdogan ist gegen sie, die iranischen Revolutionsgarden stützen Assad, die Luftüberlegenheit hat Putin. Welche Druckmittel hat Trump in Syrien denn noch?

Noch befindet sich der wichtigste stählerne Arm des Kraken in Amiland.
Dort hat man viele Möglichkeiten Russland herauszufordern.
Ich erinnere nur an den Gürtel der Randstaaten der ehemaligen UdSSR, wo es immer wieder einmal kracht und blitzt.
Außerdem geht es um geopolitische Interessen weltweit.
Warum nicht Zugeständnisse in Venezuela mit „Abgaben“ in Syrien verbinden?

Ich sehe sie nicht.

Ich schon, da ich das „kleine Spiel“ (das soll keine Kriegsverherrlichung sein) in Syrien nur als Untermenge des globalen Schachs bewerte.

Ich an Assads Stelle würde jetzt schleunigst die YPG in die SAA integrieren und ein Abkommen mit den Türken vorbereiten, und dann den Luftraum für amerikanische Versorgungsflüge dicht machen und den US-Truppen freien Abzug anbieten.

Assad ist den Weltmächten komplett ausgeliefert, das kann man doch nun wirklich nicht übersehen.

Außerdem brilliert Putin seit Jahrzehnten mit der Einhaltung von Verträgen und Abmachungen, wenn es einmal zur Unterzeichnung derartiger Schriftstücke kommt.
Damit baut er bei allen Misstrauischen um ihn herum einen wichtigen Bonus für sich und sein Land auf.
Soll heißen: Wer mit Russland ein Deal macht, kann sich von russischer Seite auf dessen Einhaltung verlassen. Das ist die Grundlage aller andauernden Geschäfte.

Ebenso signalisiert er glasklar - siehe Krim - wenn irgendjemand uns zu nahe kommt, schlagen wir zurück. Diese klare Haltung generiert ebenfalls Verlässlichkeit.

Assad würde vielleicht gerne anders, aber er kann nicht.
Und Putin wird das Tauwetter im Weißen Haus nicht wegen „Kleinigkeiten“ in seinen Interessengebieten auf’s Spiel setzen.

mfG
nereus

Tel Aviv

SevenSamurai @, Freitag, 06.09.2019, 11:18 vor 1665 Tagen @ nereus 1640 Views

Weltpolizisten - langsam wieder erholen und dadurch hat man auch Tel Aviv
seine Grenzen aufgezeigt, daß vermutlich in allen Nahost-Konflikten seine
Finger im Spiel hatte und hat.

Leider nicht.

Die führen dort immer noch Luftangriffe durch.

Einfach im Internet suchen. Unsere Medien berichten darüber nicht.

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

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