Kükenschreddern bleibt erlaubt

dottore @, Donnerstag, 13.06.2019, 10:40 vor 1778 Tagen 3459 Views

Hi,

ich finde das unerhört und es geht um Millionen männliche Küken jährlich. Wie das BVerwGericht vorhin entschieden hat, dürfen männliche Küken auch weiterhin geschreddert bzw. gasvergiftet werden. Sowas dürfte in einem Land/Staat mit langer Giftgas-Tradition nicht überraschen. Ich finde es anti-Tierschutz und überhaupt's abartig und grüße verstört und empört als - d.

Was soll die Aufregung?

Balu @, Donnerstag, 13.06.2019, 10:50 vor 1778 Tagen @ dottore 2878 Views

Gefährlich wird es erst, wenn angehende kleine weiße Männer als Ersatzteillager gezüchtet werden - kommt noch!

Bis jetzt ist das deutsche Personal doch lediglich per Organspende-Dekret zur (bis jetzt noch nur) stofflichen Wiederverwertung vorgesehen.

Bis Soylent grien und soylent yellow ist noch ein weiter Weg und es muß halt geübt werden, wie es am geschicktesten umzusetzen ist. Dazu dienen die Küken.

Im Übrigen, wir weißen Männer sollten froh sein, dass es uns nicht so geht, wie den männlichen Ferkeln.....die kriegen nämlich bei vollem Bewußtsein die Eier abgezwickt - Autsch!

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Aufregung über Symptome

Fleet @, Tor zum Harz ex NL, Donnerstag, 13.06.2019, 11:06 vor 1778 Tagen @ dottore 2726 Views

Hallo,

wohin denn "weltweit" mit den Bruderhähnen?
Das Fleisch ist minderwertig und kann kaum verkauft werden.
Aufzucht und Nahrung erzeugen zusätzliche Kosten.

Wir reden eigentlich nur vom Zeitpunkt, wann dem lieben Vieh der Hals rumgedreht wird.

Wer billige, minderwertige Frühstückseier haben möchte, Eiweißnahrungsergänzer, usw., der müsste damit leben können?

Stammt ihr Frühstücksei vom eigenen Huhn im Vorgarten?

Auch so ein Huhn/Hahn hat seine Urschuld zu begleichen, dann eben mit dem Leben und der Verwertung.

Wir müssen weg, von der Massentierhaltung.
Bei Steigerung der Weltbevölkerung zunehmend unmöglich.

LG

Fleet

--
"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)

genau!

Balu @, Donnerstag, 13.06.2019, 11:12 vor 1778 Tagen @ Fleet 2402 Views

"Wir müssen weg, von der Massentierhaltung.
Bei Steigerung der Weltbevölkerung zunehmend unmöglich."

und deswegen sollten in Zukunft kleine Männchen behandelt werden wie Ferkel....oder wie oder was....

weil nur dann können wir weg von der Massenproduktion von billigen Proteinquellen.....

gut, bei den alten weißen Männern in Europa hat sich das ja schon erledigt, da kommt nur noch pffffft...und bei den Jungen erledigen das Nahrungsmittel-, Pharmaindustrie und Umwelt das nachweislich....nur, was machen wir mit den anderen?

--
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Statt die Hühner die Eier essen!

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 13.06.2019, 12:47 vor 1778 Tagen @ Fleet 2297 Views

Wir reden eigentlich nur vom Zeitpunkt, wann dem lieben Vieh der
Hals rumgedreht wird.

Wenn Hühner zur Fleischerzeugung gezüchtet werden, stimmt das natürlich. Männliche Tiere haben beim Verbraucher aufgrund ihrer vergleichsweise schlechten Fleischqualität kaum eine Chance und verursachen bei der Aufzucht zudem höhere Kosten. Es ist deswegen aus ökonomischer Sicht zwingend, diese Tiere nicht zur Schlachtreife zu bringen, da man dabei nur Verlust erwirtschaften würde.

Egal, ob man die männlichen Tiere nun sofort nach dem Schlüpfen tötet, oder sie bis zur Schlachtreife aufzieht (und dann mit Verlust verkauft), sie werden auf jeden Fall sterben, so oder so. Es geht hier also meines Erachtens nicht um die Frage, ob diese Tiere getötet werden dürfen (sie sterben sowieso), sondern wie sie getötet werden.

Da kräht der Hahn auf dem Mist: Männliche Küken bei lebendigem Leib in einen Schredder zu werfen, ist grausam und unmoralisch und sollte strengstens verboten werden (bei empfindlichen Geldstrafen!). Grundsätzlich sollte die weniger grausame Vergasung mit Kohlendioxid vorgeschrieben sein.

Die Menschen essen aus meiner Sicht auch in unserer Gesellschaft viel zu viel Fleisch, weil es eben billig produziert wird. Bei strengeren gesetzlichen Vorgaben würde der Fleischkonsum automatisch deutlich teurer und es würde aus finanziellen Gründen weniger Fleisch gegessen werden.

Mein Vorschlag: Zum Wohl von Tier und Mensch (Fleischkonsum) die Auflagen für eine tiergerechtere Haltung und Schlachtung verschärfen und statt die Hühner deren Eier essen!

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Da hast du recht, Otto

Dan the Man, Donnerstag, 13.06.2019, 13:00 vor 1778 Tagen @ Otto Lidenbrock 2088 Views

Die Quälerei der Tiere, sei es in Deutschland oder bei den Schächtern aus dem Morgenland oder hier im brutalstmöglichen Australien, ist allgegenwärtig. Ich bin kein Vegetarier, kann aber auf Fleisch verzichten, und habe ebenso wie du die Eier als unproblematisch erkannt.

Dann müssen sie halt mehr kosten aus hühnerfreundlicher Haltung, und eigene Hühner waren für uns auch kein Problem, sondern eine Freude.

Grundsätzlich sollte die weniger grausame Vergasung mit Kohlendioxid
vorgeschrieben sein.

Hier im Forum ist mal detailliert drüber berichtet worden, dass Stickstoff gut ist, Kohlendioxid aber schlecht. Im Zusammenhang mit selbstbestimmtem Ableben.

Die staatlich zugelassene Tierquälerei in Deutschland ist unerträglich!

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 13.06.2019, 13:32 vor 1778 Tagen @ Dan the Man 2168 Views

Die Quälerei der Tiere, sei es in Deutschland oder bei den Schächtern aus
dem Morgenland oder hier im brutalstmöglichen Australien, ist
allgegenwärtig. Ich bin kein Vegetarier, kann aber auf Fleisch verzichten,
und habe ebenso wie du die Eier als unproblematisch erkannt.

Das Hühnerei ist eine hervorragende Einweißquelle für den menschlichen Organismus, besonders in Kombination mit Kartoffeln. Alle essentiellen Aminosäuren vorhanden, leicht verdaulich und gesund! Das Gerede um schädliches Cholesterin aus Eiern halte ich für Unsinn, denn der menschliche Körper stellt selbst ungefähr die Hälfte des Cholesterins her, die er täglich braucht. Führt man ihm von außen mehr zu, produziert er weniger, schränkt man die Aufnahme ein, produziert er mehr, denn Cholesterin ist lebensnotwendig!

https://www.msd-gesundheit.de/cholesterin/wissen/was-ist-cholesterin/

Ich persönlich esse schon seit Jahrzehnten mehr als drei Eier täglich, dazu viel Butter und sehr wenig Fleisch. Mein Cholesterinspiegel ist hervorragend, auch der LDL-/HDL-Quotient.

Das Problem mit den männlichen Küken wäre mit einem höheren Eierkonsum natürlich nicht vom Tisch. Es wird aber doch wohl möglich sein, diesen Tieren einen schmerzlosen Tod zu garantieren bzw. endlich ein Verfahren zu entwickeln, männliche Küken schon vor dem Schlüpfen zu erkennen.

Aktuell halte ich die Tierhaltung und Verwertung in Deutschland für skandalös! Der Staat ist vor der Agrarlobby eingeknickt und verhält sich auch bei den größten Grausamkeiten still.

- Massentierhaltung unter unerträglichen Bedingungen

- Würdelose Fabrikschlachtung bis hin zur Schächtung

- Tiertransporte ins Ausland unter himmelschreienden Bedingungen

Das alles müsste nicht sein, wenn sich der Staat dazu durchringen könnte, auch den Tieren ein Recht als Lebewesen zuzugestehen, statt sie als Sache zu bewerten, aber die Agrarlobby ist mächtig.

Vom Verbraucher sollte man nichts erwarten. Zwar halten sich die meisten für Tierfreunde, aber höchstens wenn es um Hund oder Katze geht. Ansonsten sind Bratwurst, Hamburger oder Schnitzel eben viel zu lecker, als dass man darauf verzichten würde. Da übt man sich lieber in kognitiver Dissonanz und spendet beim Verlassen des Supermarkts noch mal eben dem Tierschutzverein drei Dosen Hundefutter, bevor man die drei Kilo Grillfleisch im Kofferraum verschwinden lässt.

Wo sind eigentlich zu diesem heiklen Thema die Gretas und Luisas?

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Interessant, kann ich als alter Bauernfrühstücker bestätigen bzw. beweisen

Dan the Man, Donnerstag, 13.06.2019, 14:35 vor 1778 Tagen @ Otto Lidenbrock 2255 Views

Ich habe von jeher reichlich Eier gegessen und in den 60er Jahren rohe Eier mit Rotwein verrührt reingezogen, weil es hieß, das mache stark. Da gab es noch keine Muckibuden.

Stark geworden bin ich und auch im Alter noch kerngesund - temporäre Zipperlein bleiben nur kurz. Während sich meine Mitmenschen morgens Müsli reinziehen, brate ich mir Spiegeleier, Bratkartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch zum Frühstück, nicht jeden Tag allerdings, weil ich oft vor nachmittags gar nichts esse.

Ergebnis: Gesund, ärztliche Vorsorgeuntersuchung: Topwerte

(Mein Arzt sagt, die Müsliesser sind Alkoholiker. Man nehme Milch, Zucker und Getreide, gebe das in einen Beutel (Magen) mit 38 Grad und es fängt an zu gären und bildet Alkohol. Daher sind Müsliesser gegen Mittag schon besoffen).

Zu den Gretas weiß ich nicht, ob die zu Macdonald gehen und gequälte Rinder essen, nachdem sie sich darüber ausgekotzt haben, dass wir ihre Zukunft zerstören. Die 16jährigen, die ich kenne, sind erfreulich unberührt von Greta.

Küken

Waldläufer @, Donnerstag, 13.06.2019, 13:54 vor 1778 Tagen @ Otto Lidenbrock 2059 Views

Nochmal extra als erstes: Mir tun die Küken leid; mir tun die Hühner leid, die in Batteriehaltung gehalten werden. Bodenhaltung ist sehr schlecht, genaugenommen schlechter noch als die Käfighaltung. Lege-Hühner haben nach meiner Auffassung wohl das mieseste Leben aller Nutztiere. Warum halte ich Bodenhaltung für noch übler? Weil der Stress für die Tiere viel höher ist, deshalb, weil sich die Tiere untereinander "nicht kennen". Hühner können nur paar 30 oder 40 Hühner auseinanderhalten und innerhalb dieser Gruppe gibt es eine Hackordnung, die allen Tieren Sicherheit gibt, welchen Platz sie in der Gruppe einnehmen. In der Bodenhaltung ist deshalb die Mortalität höher.

Ich hatte mal paar Käfighühner geschenkt bekommen. Sie waren aussortiert worden und wären getötet worden (nach 300 Tage Legezeit). Die waren so an die Enge des Käfigs gewohnt, dass sie sich in den ersten Tagen nicht getraut haben, irgendwohin zu laufen. Sie haben sich an ihre "Kumpels" angelehnt. Diesen Anblick vergesse ich nie.

... Männliche Tiere haben beim Verbraucher aufgrund ihrer
vergleichsweise schlechten Fleischqualität kaum eine Chance und
verursachen bei der Aufzucht zudem höhere Kosten. …

Sehr viel schlechtere Fleischqualität und sehr viel höhere Kosten...

Egal, ob man die männlichen Tiere nun sofort nach dem Schlüpfen tötet,
oder sie bis zur Schlachtreife aufzieht (und dann mit Verlust verkauft),
sie werden auf jeden Fall sterben, so oder so. Es geht hier also meines
Erachtens nicht um die Frage, ob diese Tiere getötet werden dürfen
(sie sterben sowieso), sondern wie sie getötet werden.

Wie der Greifvogel im Windrad? ...Warum tolerieren wir das eine und das andere nicht?

Da kräht der Hahn auf dem Mist: Männliche Küken bei lebendigem Leib in
einen Schredder zu werfen, ist grausam und unmoralisch und sollte
strengstens verboten werden (bei empfindlichen Geldstrafen!).

Der Tod ist immer grausam. Wenn der Habicht eine Henne von mir bei lebendigem Leibe rupft...Warum tolerieren wir das eine und das andere nicht?

Wir sind mittlerweile soweit von der Realität in der Natur entfernt!

Grundsätzlich sollte die weniger grausame Vergasung mit Kohlendioxid
vorgeschrieben sein.

Wieso ist das weniger grausam?
Mechanisch getötete Tiere werden zumindest noch verwertet (z.B. an Zootiere verfüttert).

Seitdem man in Indien die heiligen Kühe nicht mehr einfach so sterben lässt, und man ihnen ihren Tod durch eine Giftspritze erleichtert (weil wir ja so menschlich sind), sind mehrere Geierarten vom Aussterben bedroht. Denn diese fressen die toten Kühe. Auch durch Schmerzmittel, die Menschen vor ihrem Tode nehmen...Wussten Sie das?

https://www.deutschlandfunkkultur.de/udo-pollmers-mahlzeit-wodurch-ganze-geierarten-wir...

Wir sind soweit weg von der Natur, dass wir gar nicht mehr kapieren, was wir überhaupt alles anrichten!

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Habe mal zum Verdeutlichen 2 Links gesucht

Waldläufer @, Samstag, 15.06.2019, 15:48 vor 1776 Tagen @ Otto Lidenbrock 1539 Views

Wenn Hühner zur Fleischerzeugung gezüchtet werden, stimmt das
natürlich. Männliche Tiere haben beim Verbraucher aufgrund ihrer
vergleichsweise schlechten Fleischqualität kaum eine Chance und
verursachen bei der Aufzucht zudem höhere Kosten. Es ist deswegen aus
ökonomischer Sicht zwingend, diese Tiere nicht zur Schlachtreife zu
bringen, da man dabei nur Verlust erwirtschaften würde.

Hier sieht man 2 Bilder von Bruderhahn und Fleischhähnchen im gleichen Alter, nur damit man sich vorstellen kann, worüber hier wirklich geredet wird.

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/lebensmittel/fleisch/haehnchen-fleisch-tierzu...

Hier mal einen Rechnung vom Mehrverbrauch vom Futter. Einen deutlichen Mehraufwand an Energie, Arbeitsaufwand, Platzaufwand für viele Monate gibt es auch, da habe ich keine Daten und das weiß ich nicht, das kommt dazu. Dazu kommt auch eine andere Stalllogistik. Die 30 Tage Masthühnchen bleiben 30 Tage, ohne dass der Stall ausgemistet wird, auf der gleichen Fläche (da wird nur nachgestreut). Für Bruderhähne dürfte das so nicht funktionieren. ...Dann sind die Bruderhähne sicher schon geschlechtsreif und vertragen sich nicht mehr und bekämpfen sich. (Tierschutz!)

https://www.ejz.de/blick-in-die-welt/45-millionen-kken-vor-dem-tod-bewahren-diese-alter...

daraus: Einige Geflügelhalter, vor allem Bio-Betriebe, haben vor einigen Jahren mit Bruderhahn-Aufzuchten begonnen. Das heißt: Sie mästen die männlichen Legeküken. Da ein Legehennen-Hahn während der viermal so langen Aufzucht aber viel mehr Futter brauche als ein Masthähnchen, müsse er im Laden später deutlich mehr kosten, heißt es vom Bundeszentrum für Ernährung (BZFE). Demnach kostet die Mast eines Bruderhahns 95 Prozent mehr als bei einem Masthähnchen - dies würde kaum ein Verbraucher bezahlen.

45 Mio. Bruderhähne mal 3 kg Soja an Mehrverbrauch, das sind
135 000 t Soja. 135 000 t Soja, für welches Urwald gerodet werden muss!

Am ökologischsten wäre, wenn wirklich jeder seine 2-3 Hühner selber halten würde und seine Essensreste verfüttern würde. Die Tiere hätten es besser (selbst auf einem Balkon), man würde Energie und Soja und vor allem Regenwald einsparen.

Hühner sind anspruchslos, was die Haltung angeht und zahm werden sie auch.

--
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(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Geht wegen der Angebotspolitik leider nicht anders...

XERXES @, Donnerstag, 13.06.2019, 11:45 vor 1778 Tagen @ dottore 2266 Views

Über 80 Millionen Menschen wollen/müssen versorgt werden.

Da sich die hiesige Politik bei Einführung des Euros der Angebots-Wirtschaftpolitik verschrieben hat (einfrieren der Nettolöhne, bei gleichzeitigen Erhalt der Kaufkraft) ist eine kosteneffiziente Nahrungsmittelindustrie unumgänglich. Zumal 10% der Bevölkerung an oder unter der Armutsgrenze leben (haben die ZM nicht auf dem Radar).

Deshalb müssen auch weiterhin die Arbeiter in der dritten Welt ausgebeutet werden, damit deren Produkte günstig/erschwinglich und die Gewinnmargen maximal hoch bleiben.
Ebenso braucht man eine günstige Logistikkette bis zum Endverbraucher. Also importiert man "Facharbeiter" die mit lächerlichen Löhnen abgespeist hier vor Ort dafür sorgen...

--
“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

Hoch lebe der Debitismus

Waldläufer @, Donnerstag, 13.06.2019, 12:30 vor 1778 Tagen @ dottore 2134 Views

...ich finde das unerhört und es geht um Millionen männliche Küken
jährlich. Wie das BVerwGericht vorhin entschieden hat, dürfen männliche
Küken auch weiterhin geschreddert bzw. gasvergiftet werden. ...


Bevor ich irgendwas dazuschreibe, möchte ich die Antwort (weiter unten) von Fleet 1:1 unterschreiben. Warum ich noch etwas schreibe ist, dass ich das Thema nimmer hören mag; nein, dass ich bald platze, wenn ich schon höre, oh die "pöööhsen Kückenschredderer".

Ich war am letzten Samstag Vormittag in der Stadt, um noch ein paar Besorgungen zu erledigen. Ich fahre nur alle paar Wochen zum Einkauf, weil der Garten wieder was hergibt, ich Eier, Milch und Fleisch selber habe, was fehlt ist vor allem Benzin, Grundnahrungsmittel wie Öl, Salz, Zucker, Mehl, Butter und sowas in der Art.

Durch Zufall bin ich da in eine Demo geraten. Ich habe was von Öko gelesen und von Arbeiter. Gut dachte, ich, gucke ich mir mal an. Offensichtlich waren das Profi-demonstrierer, weil mir gesagt wurde, der ist aus Kiel, der aus Braunschweig, sie aus Bremen und aus München.
Gleich am Anfang kam das Gespräch irgendwie auf das Schreddern von Küken. Meine erste Frage dazu war, wer isst Eier. Zweite Frage, wer hält Hühner. 3. Frage, wer hält Hühner "umweltverträglich". Und, wer hat Garten. In diesem Teil des Zuges war kein Einziger darunter.

Meine Meinung
Mir tun die Küken unendlich leid. Mir tun die Legehennen unendlich leid. Und genau deshalb halte ich selber Hühner. Ich verstehe aber jeden Landwirt, der die Küken schreddert, denn man wirft nicht sinnlos Geld zum Fenster raus.

Ich hatte mal die Phase, wo ich dachte, ich besorge mir einen alten Bauwagen, da kommen Hühner rein, die ich ökologisch halte; den Bauwagen alle paar Tage weitergerückt, gibt gute Eier und gutes Geld. Erstens, um effizient Eier zu produzieren, wo kriegt man Ökosoja her (oder eine andere preisgünstige Eiweißquelle, evtl. Fisch oder Fleischabfälle). Ist in den Größenordnungen, die ich gebraucht hätte, nicht auf dem Markt. Wieviel sind Verbraucher bereit, für allerbeste, tierfreundlich produzierte Eier (mit höherem Omega3 Fettgehalt) zu bezahlen. War nichts. Dabei sind diese Eier nur deutlich teurer zu produzieren. Die Hühner haben (durch fehlendes Zusatzlicht) eine geringere Legeleistung als Batteriehühner. Sie sind Raubtieren wie Fuchs, Marder und Habicht in erheblichem Maße ausgesetzt, selbst dann, wenn man versucht zu schützen.

Und dann gab es auch die Frage, was wird mit den männlichen Küken. Es ist ein wirtschaftliches Unding, männliche Legehuhnküken aufzuziehen. Sie brauchen ein Mehrfaches an Futter. Man muss sie mindestens 5-6 Monate halten im Vergleich von Masthähnchen, die nach ca. 35 Tagen schlachtreif sind. Dann ist auch noch die Fleischqualität miese. Ich sage, es ist auch ökologisch Schwachsinn, so sentimental zu sein, diese Küken aufzuziehen. (Futterverschwendung in Größenordnungen für`s gute Gewissen oder Futterverschwendung für das Roden von Regenwald.)

Also habe ich die Finger gelassen, von der Idee, Eier zum Verkaufen zu produzieren. Meine eigenen Küken ziehe ich alle auf und schlachte dann die Hähne. ABER Ich füttere die Hühner zu etwa 50 Prozent mit Essensabfällen, 30 Prozent etwa mit dem, was sie auf der Wiese finden und geschätzt 20 Prozent mit dazu gekauften Körnern (Weizen). Da muss ich kein schlechtes Gewissen haben und ich muss mich nicht verbiegen und das ist mein Beitrag zur Ökologie.

Früher mal, da wurden Essensabfälle gesammelt und an die Schweine (wahlweise auch Hühner) verfüttert. Ökologisch war das so vernünftig. Allerdings müssen die Menschen, die die Essensabfälle sammeln, so viel Verstand und Wissen haben, dass sie nichts schimmeliges und keine Metall -und Plasteabfälle in die Bio-Reste reinwerfen. Seit wir EU sind, ist das Verfüttern der Essensreste sowieso verboten. Hurra EU und seine Vorschriften.[[ironie]]

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Ja, das kann wohl sagen. Ich finde es auch ekelhaft.

Olivia @, Donnerstag, 13.06.2019, 13:07 vor 1778 Tagen @ dottore 2050 Views

Hi,

ich finde das unerhört und es geht um Millionen männliche Küken
jährlich. Wie das BVerwGericht vorhin entschieden hat, dürfen männliche
Küken auch weiterhin geschreddert bzw. gasvergiftet werden. Sowas dürfte
in einem Land/Staat mit langer Giftgas-Tradition nicht überraschen. Ich
finde es anti-Tierschutz und überhaupt's abartig und grüße verstört und
empört als - d.

......................

Und wieder kümmert sich keiner von den "Tierliebhabern" und "Grünen" darum.
Das Urteil ist empörend.

--
For entertainment purposes only.

Entspannung in Sicht

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Donnerstag, 13.06.2019, 13:29 vor 1778 Tagen @ dottore 2256 Views

Glück Auf!

Unwiedersprochen, das Töten von männl. Küken ist aus jedweder Sicht nicht tolerabel.
Allerdings muss man auch bei den ganzen fürchterlichen Entwicklungen und Nachrichten zu diesem Thema mal was gutes rauskramen:

Heute morgen hörte ich im WDR 5 Radio, dass deutsche (!!) Wissenschaftler kurz davor stehen, das Geschlecht des Kükens bereits im Ei zu ermitteln und somit schon vor Einsetzen der embryonalen Phase diese Eier aussortiert werden können.

Der Durchbruch wird kurzfristig erwartet.

Bin gespannt.

--
Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

Klasse und wann ist es beim Menschen soweit.....

Balu @, Donnerstag, 13.06.2019, 13:52 vor 1778 Tagen @ der_Chris 2083 Views

obwohl, man müßte das Männchen ja nicht töten, man könnte es ja als Ersatzteillager heranzüchten.

Dieses hysterische Gekreische hier über tote Küken...erinnert mich irgendwie an die Grüninen, die weibliche welcome fraktion, kreischende weibliche gruupies..
etc.

erinnert sich noch jemand an kaputt gemachte (nicht ermordete) Kinder im Namen Gottes, die Fälle Dutraux, Lügde, pizza connection, die tägliche Gewalt gegen Kinder im eignen Elternhaus, die Massenkinderhaltung in Kindergärten und Schulen......

ja, ich geb´s ja zu, es bestehen wesentliche Unterschiede zu den ermordeten männlichen Küken: Kinder sind nicht so flauschig, essen im Verhältnis zum Körpergewicht viel weniger - sind also billiger........

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Das meint der Präsident der Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft Friedrich-Otto Ripke dazu

Oblomow, Donnerstag, 13.06.2019, 14:13 vor 1778 Tagen @ der_Chris 2258 Views

bearbeitet von Oblomow, Donnerstag, 13.06.2019, 14:18

Heute morgen hörte ich im WDR 5 Radio, dass deutsche (!!) Wissenschaftler
kurz davor stehen, das Geschlecht des Kükens bereits im Ei zu ermitteln
und somit schon vor Einsetzen der embryonalen Phase diese Eier aussortiert
werden können.

Der Durchbruch wird kurzfristig erwartet.

Bin gespannt.

Ich hörte auch heute früh noch vor der Urteilsverkündung auf DLF ein ganz interessantes Interview. Es ging genau um dieses Verfahren der Erkennung. Ob's stimmt, was der Mann da so sagt, das weiß natürlich der Kuckuck.

Hier lang: https://www.deutschlandfunk.de/kuekenzucht-zdg-praesident-ripke-wir-haben-zwei-verfahre...

Herzlich
Oblomow

Das doppelte Dilemma oder ein Huhn ist kein Hund

Oblomow, Sonntag, 16.06.2019, 12:11 vor 1775 Tagen @ der_Chris 1317 Views

bearbeitet von Oblomow, Sonntag, 16.06.2019, 12:20

Ich empfehle jedem in dieser Frage das schon von mir verlinkte Interview zu lesen. Es bringt das Dilemma recht gut zum Ausdruck.

"Ich wiederhole mich da gerne. Wir wollen lieber heute als morgen die Geschlechtsbestimmung, damit dieses Problem, dieses ethische Problem, was ich als Mensch genauso empfinde wie jeder Bürger hier in Deutschland, dass wir das Problem gelöst kriegen."


Natürlich argumentiert der Mann im Binnenraum seines Gewerbes. Dass das ganze industrielle Fleischerzeugen und das maßlose Fleischfressen völlig grotesk und abnorm ist ("ethisches Problem"), logo, diese Frage kann er als Funktionär nicht stellen. Das wäre natürlich zu viel verlangt. Schopenhauer, der Mitleidsethiker, nannte seinen Hund Atman und war kein Vegetarier. Nobody is perfect.

Herzlich
Oblomow

Finde ich auch

Mephistopheles, Sonntag, 16.06.2019, 13:41 vor 1775 Tagen @ Oblomow 1226 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 16.06.2019, 13:47

Natürlich argumentiert der Mann im Binnenraum seines Gewerbes. Dass das
ganze industrielle Fleischerzeugen und das maßlose Fleischfressen völlig
grotesk und abnorm ist ("ethisches Problem"), logo, diese Frage

...ist dann gelöst, wenn ein Huhn mind. 20 € kostet und ein Kg Schweinefleisch mind. 50 € und ein Kg Rindfleisch mind. 100 Euro.

Dann ist sowohl die Maßlosigkeit als auch die abnorme industrielle Fleischerzeugung gelöst. Niemand regt sich über die Rehe und Wildschweine auf, die entweder von Wölfen erbeutet oder von Jägern weidmännisch erlegt werden. Und wenn der Chinese bereit ist, für ein Kg Hundefleisch mindestens eine 4-stellige Summe hinzulegen, dann lässt sich auch dieses kulturelle Problem lösen. So viel Toleranz muss sein. Schließlich dürfen Schafe und Lämmer auch geschächtet und hierzulande verzehrt werden, vorausgesetzt die Schächtung findet im befreundeten Ausland statt.
Auf diese Weise finden wir uns dann auch mit der Mordlust ab.

Gruß Mephistopheles

Dottore, was ist mit dir passiert, dass du dich jetzt auf solche Randphänomene des Debitismus konzentrierst?

Silke, Sonntag, 16.06.2019, 11:43 vor 1775 Tagen @ dottore 1445 Views

bearbeitet von Silke, Sonntag, 16.06.2019, 12:13

Oder hat jemand deinen Account gehackt?[[zwinker]]

Lieber dottore,

du warst zwischenzeitlich sehr krank und alle hier haben mit dir mit gelitten, wie mit @Elli auch.
Jetzt geht es dir scheinbar besser, wie man immer mal wieder lesen kann.[[top]]

ich finde das unerhört und es geht um Millionen männliche Küken
jährlich.

Das ist doch aber "normal" in einer debitistischen Welt.
Es gibt doch zig Dokus wie "We feed the world" oder "More than Honey" und viel schlimmeres, was mit Planzen, Tieren und Menschen und unserer ganzen Umwelt (Luft, Wasser, Boden, Biospäre) passiert.
Seit wann ist denn in einer debitistischen Welt Platz für Moral und Ethik.
Wir leben in Zentralmachtsystemen (z.B. in den Machtbereichen juristischer Personen, die wir als Staaten bezeichnen), die formlose Gewalt in, alles durchdringende, formelle/strukturelle Gewalt gegen alles und jeden kanalisieren... (...müssen um selbst zu überleben! Sie müssen Abgaben erzwingen und das allgemeine Aufschulden besichern, um die immer grösseren Vorfinanzierungslücken seit Beginn zivilisatorischer Prozesse in Schach zu halten).

Wenn Ameisen systematisch alles, was sie verwerten können, bei lebendigem Leib verarbeiten finden wir das natürlich.

Wenn ein Unternehmer, der sich verschuldet hat, Küken killt, damit er nicht bankrottiert, ist das wohl nicht "natürlich"?
Er will mit den seinen genau so überleben wie die Ameisen.

Wie das BVerwGericht vorhin entschieden hat, dürfen männliche
Küken auch weiterhin geschreddert bzw. gasvergiftet werden. Sowas dürfte
in einem Land/Staat mit langer Giftgas-Tradition nicht überraschen. Ich
finde es anti-Tierschutz und überhaupt's abartig und grüße verstört und
empört als - d.

Mit Abstand die meiste Tierhaltung und Tierverarbeitung ist "verstörend", auch die beim Biobauern um die Ecke.
Wir wissen auch inzwischen, das Pflanzen auf ihre Art denken und fühlen und trotzdem verwerten wir sie bei lebendigem Leib.

Am problematischsten ist doch aber, wie wir als Teile von Machtsystemen nicht nur zulassen, sondern auch mehr oder weniger aktiv darauf hinarbeiten, andere Menschen zu verwerten.
Das kann man in Lagern vor der eigenen Haustür oder in Erwerbs- und Überlebenskonstellationen in "weit weit weg" machen, indem man sich Produkte zu Preisen kauft, die zu diesen Preisen nicht ohne massives Leid von irgendjemandem auf der Welt herstellbar sind.

Den Luxus des persönlichen Gefühls einer sauberen Weste und makelloser moralischer Konstellationen können sich auch immer nur Leute leisten, die letztlich auf Kosten von irgendwelchen anderen Lebewesen das Vermögen, dass sie in diese Lage versetzt, akkumulieren konnten, und sich dann fragen lassen müssen "Warum teilst du eigentlich nicht mit denen, die es verdammt nötig haben auf dieser Welt?"
Der ganze Grünen- und Ökowahn ist bei allen sympatischen Impulsen, die ich für bestimmte Gedanken empfinde, in einem globalisierten debitistischen System nichts weiter als Ablasshandel.

Debitismus bedeutet immer für mich Knappheit zum Termin, die ich beseitigen muss um selbst nicht zu fallieren, indem ich anderen wegnehmen muss (also immer auf Kosten von irgendwem - oder kennst du Gegenbeispiele?).
Ohne Nachschuldner falliere ich bei meinem ständig notwendigen Bestreben, Urschulden und daraus systemisch resultierende Abgabeschulden zu tilgen.
Das ist doch 1x1 des Debitismus.
Habe ich Nachschuldner verpflichtet, sind die systemisch betrachtet immer beschxxxx dran, als ich. Sie müssen sich mehr mühen als ich für ihre Nachschuldner oder sie fallieren (2. Gesetz der Thermodynamik).
Finde ich keine Nachschuldner sind ich und meine Gläubiger beschxxxx dran, weil ich auch immer Nachschuldner von irgendjemandem bin, und wir fallieren wie auch denen ihre Gläubiger.

Ich werde mich freuen, wenn du wieder an deinen bahnbrechenden Gedanken der letzten Jahrzehnte anknüpfen kannst [[top]],
aber es auch verstehen, wenn das (aus sicher triftigen Gründen) nicht mehr geht. [[herz]]

Liebe hochachtungsvolle Grüße
Silke

PS.
Wer über Küken schreiben kann, der könnte auch über Kriege schreiben.

Das ist keine Frage der "Moral", sondern eine solche reiner Mordlust

dottore @, Sonntag, 16.06.2019, 12:21 vor 1775 Tagen @ Silke 1502 Views

Hallo Silke,

schön, wie Du immer wieder die reine Lehre vertrittst; ich bewundere das!

Oder hat jemand deinen Account gehackt?[[zwinker]]

Nöö!

du warst zwischenzeitlich sehr krank und alle hier haben mit dir mit
gelitten, wie mit @Elli auch.
Jetzt geht es dir scheinbar besser, wie man immer mal wieder lesen
kann.[[top]]

Danke, mir geht's wieder toppi!

ich finde das unerhört und es geht um Millionen männliche Küken
jährlich.


Das ist doch aber
"normal"
in einer debitistischen Welt.
Es gibt doch zig Dokus wie
"We feed the
world
" oder "More
than Honey
" und viel schlimmeres, was mit Planzen, Tieren und
Menschen und unserer ganzen Umwelt (Luft, Wasser, Boden, Biospäre)
passiert.
Seit wann ist denn in einer debitistischen Welt Platz für Moral und
Ethik.

Mordlust ist keine Frage von Moral oder gar Ethik.

Wir leben in Zentralmachtsystemen (z.B. den Staaten), die formlose Gewalt
in, alles durchdringende, formelle/strukturelle Gewalt gegen alles und
jeden kanalisieren... (...müssen um selbst zu überleben! Sie
müssen Abgaben erzwingen und das allgemeine Aufschulden besichern, um die
immer grösseren Vorfinanzierungslücken seit Beginn zivilisatorischer
Prozesse in Schach zu halten).

Mit Aufschuldung und Vorfinanzierungslücken, die durchgehend gelten, hat das nichts zu tun.

Wenn Ameisen systematisch alles, was sie verwerten können, bei lebendigem
Leib verarbeiten finden wir das natürlich.

Wenn ein Unternehmer, der sich verschuldet hat, Küken killt, damit er
nicht bankrottiert ist das wohl nicht "natürlich".
Er will mit den seinen genau so überleben wie die Ameisen.

WIESO bankrottiert er, wenn er die Küken nicht schreddert? Es gibt doch auch Lebewesen, die ganz "normal" abgehen, ohne dass dies jemanden beeinträchtigt.

Wie das BVerwGericht vorhin entschieden hat, dürfen männliche
Küken auch weiterhin geschreddert bzw. gasvergiftet werden. Sowas

dürfte

in einem Land/Staat mit langer Giftgas-Tradition nicht überraschen.

Ich

finde es anti-Tierschutz und überhaupt's abartig und grüße verstört

und

empört als - d.


Mit Abstand die meiste Tierhaltung und Tierverarbeitung ist
"verstörend",
auch die beim Biobauern um die Ecke.
Wir wissen auch inzwischen, das Pflanzen auf ihre Art denken und fühlen
und trotzdem verwerten wir sie bei lebendigem Leib.

Wie nun? Pflanzen fühlen, aber Küken nicht?

Am problematischsten ist doch aber, wie wir als Teile von Machtsystemen
nicht nur zulassen, sondern auch mehr oder weniger aktiv darauf
hinarbeiten, andere Menschen zu verwerten.

Durch das Schreddern erweitern wir unsere Machtsysteme NICHT.

Das kann man in Lagern vor der eigenen Haustür oder in Erwerbs- und
Überlebenskonstellationen in "weit weit weg" machen, indem man sich
Produkte zu Preisen kauft, die zu diesen Preisen nicht ohne massives Leid
von irgendjemandem auf der Welt herstellbar sind.

Den Luxus des persönlichen Gefühls einer sauberen Weste und makelloser
moralischer Konstellationen können sich auch immer nur Leute leisten, die
letztlich auf Kosten von irgendwelchen anderen Lebewesen das Vermögen,
dass sie in diese Lage versetzt, akkumulieren konnten, und sich dann fragen
lassen müssen "Warum teilst du eigentlich nicht mit denen, die es verdammt
nötig haben auf dieser Welt?"
Der ganze Grünen- und Ökowahn ist bei allen sympatischen Impulsen, die
ich für bestimmte Gedanken empfinde, in einem globalisierten
debitistischen System nichts weiter als Ablasshandel.

Zum Kükenschreddern fällt den Grünen auch nichts ein...

Debitismus bedeutet immer für mich Knappheit zum Termin, die ich
beseitigen muss um selbst nicht zu fallieren, indem ich anderen wegnehmen
muss (also immer auf Kosten von irgendwem - oder kennst du
Gegenbeispiele?).

Werden die Küken nicht geschreddert, wird DADURCH nichts knapper - zu welchem Termin auch immer.

Ohne Nachschuldner falliere ich bei meinem ständig notwendigen Bestreben,
Urschulden und daraus systemisch resultierende Abgabeschulden zu tilgen.
Das ist doch 1x1 des Debitismus.
Habe ich Nachschuldner verpflichtet, sind die systemisch betrachtet
immer beschxxxx dran, als ich. Sie müssen sich mehr mühen als ich
für ihre Nachschuldner oder sie fallieren (2. Gesetz der Thermodynamik).
Finde ich keine Nachschuldner sind ich und meine Gläubiger beschxxxx
dran, weil ich auch immer Nachschuldner von irgendjemandem bin, und
wir fallieren wie auch denen ihre Gläubiger.

Ich werde mich freuen, wenn du wieder an deinen bahnbrechenden Gedanken
der letzten Jahrzehnte anknüpfen kannst
, aber es auch verstehen, wenn
das (aus sicher triftigen Gründen) nicht mehr geht.[[top]]

Alles bleibt wie es war! Nur ist mir der Unterschied zwischen Kükenschreddern und Judenvergasen nicht klar bzw. einleuchtend.

Liebe hochachtungsvolle Grüße [[herz]]
Silke

Grüße nicht minder herzlich zurück - d.

"Mord" ist eine juristische Definition, die sehr willkürlich daher kommt.

Silke, Sonntag, 16.06.2019, 15:57 vor 1775 Tagen @ dottore 1447 Views

bearbeitet von Silke, Sonntag, 16.06.2019, 16:56

Gesetztes Recht und keine Gewohnheit wie in Stämmen.

Hallo dottore,

schön, wie Du immer wieder die reine Lehre vertrittst;

Wer es einmal hat, lässt es nicht mehr los.

ich bewundere das!

Vielen Dank. Das weiss ich zu schätzen.
Ich brauche aber nur lesen und verstehen (Ok, das ist anspruchsvoll genug).
Auch bin ich zu weitschweifig, aber ich lerne eben immer noch.
Du und andere mussten das alles heraus schälen aus falschen, verwirrenden und erschlagenden Argumentationsketten (simulationsgetragen und machtbasiert).
Besonders knifflig wurde es in der Auseinandersetzung mit den eigentumsökonomischen Konzepten der Bremer Schule, die bei aller Wertschätzung und Wichtigkeit den alles entscheidenden Punkt umschiffen, wie z.B. bei Dr.Stelter und Prof.Heinsohn leider zu beobachten.

Oder hat jemand deinen Account gehackt?[[zwinker]]


Nöö!


Sehr schön!

Danke, mir geht's wieder toppi!

Sehr schön!

ich finde das unerhört und es geht um Millionen männliche Küken
jährlich.


Das ist doch aber

"normal"

in einer debitistischen Welt.
Es gibt doch zig Dokus wie
"We feed the
world
" oder

"More

than Honey[/link]" und viel schlimmeres, was mit Planzen, Tieren und
Menschen und unserer ganzen Umwelt (Luft, Wasser, Boden, Biospäre)
passiert.
Seit wann ist denn in einer debitistischen Welt Platz für Moral und
Ethik.


Mordlust ist keine Frage von Moral oder gar Ethik.

Da kann dir jedes Raubtier entgegen halten...Ich töte, aber morde nicht!
Mord, Moral und Ethik sind zivilisatorische Phänomene.
Selbst wenn die Wölfe mal eine halbe Herde reissen, hat das einen sehr triftigen Grund, den man einfach kennen muss, und nichts mit dem von uns vermuteten Blutrausch und der Mordlust zu tun.
Wenn Wölfe in freie Herden gehen, töten sie alles, was sie erwischen können, weil sie das meiste geschlagene Vieh in den kommenden Wochen auch fressen werden und müssen, wenn man sie in Ruhe lässt.
Sie stoppen erst, wenn sich um sie herum nichts mehr bewegt. Geschlagen sind dann genau alle die Tiere, die zu lahm oder unflexibel waren, als dass die Weitergabe ihres Erbguts evolutionär sinnvoll gewesen wäre. Die fitten Tiere rennen weg, was aber in einer vom Menschen eingepferchten bzw. domestizierten Herde nun mal leider nicht geht (die haben es nicht mehr drauf, weil sie beschützt werden von der Geburt bis zu ihrer Schlachtung)

Wir leben in Zentralmachtsystemen (z.B. den Staaten), die formlose

Gewalt

in, alles durchdringende, formelle/strukturelle Gewalt gegen alles und
jeden kanalisieren... (...müssen um selbst zu überleben! Sie
müssen Abgaben erzwingen und das allgemeine Aufschulden besichern, um

die

immer grösseren Vorfinanzierungslücken seit Beginn zivilisatorischer
Prozesse in Schach zu halten).


Mit Aufschuldung und Vorfinanzierungslücken, die durchgehend gelten, hat
das nichts zu tun.

Alles Wirtschaften ist vorfinanziert/also verschuldet hast du richtig definiert.
Schulden wachsen im Zeitablauf ohne wenn und aber zu, wenn man sie nicht tilgt, hast du richtig definiert.

Wer keine Nachschuldner über die Klinge springen lässt (und wenn es nur kleine knufflige Kücken sind, deren "Entsorgung" unter Konkurrenzdruck kostenminimiert werden muss) muss selber springen.
Der Eierfabrikant braucht Legehennen (die genau so beschxxxx dran sind wie die männlichen Küken) und keine Hähnchen. Also muss er die potentiellen Nichthennen möglichst billig beseitigen, sonst muss er sie durchfüttern und geht daran kaputt, weil ihm die dann teureren Eier niemand bezahlt ausser "Weltverbesserer".
Das gilt aber bekanntlich für die ganze Lebensmittelindustrie.
Fischschwärme werden in riesigen Mengen gefangen, um zu Fischmehl verarbeitet zu werden, mit dem man Fische und Säugetiere füttert.

WIESO bankrottiert er, wenn er die Küken nicht schreddert? Es gibt doch
auch Lebewesen, die ganz "normal" abgehen, ohne dass dies jemanden
beeinträchtigt.

Weil niemand ihm teurere Entsorgungskosten bezahlen wird, die er auf dann teurere Eier umlegen muss, während sein Konkurrent weiter vergasen oder schreddern kann und überlebt - der ist dann effizienter.
Die Natur lässt immer nur die (im definierten Zeitintervall und unter den definierten Anfangs- und Randbedingungen agierenden) Effizienteren überleben.
Egal was er mit den Küken tut, irgendeine Gruppe von Menschen schreit immer auf.

Wie nun? Pflanzen fühlen, aber Küken nicht?

Doch.
Beide fühlen und denken.
Wie viel genau, wissen wir bei beiden nicht.
Beide sind gleichwertig.
Mais wird aber z.B. auch zerhäckselt und zu Biosprit verarbeitet.
Das kann man mit den Küken auch machen.
Es ist genau das gleiche.
Veganer fressen eben auch fühlende und denkende Lebewesen.

Durch das Schreddern erweitern wir unsere Machtsysteme NICHT.

Oh doch.
Irgendwen oder -was müssen wir immer "schreddern" im Debitismus.
Die Grenzen der Zentralmachtsysteme können mit jedem erfolgreichen Unternehmer ausgeweitet/verteidigt werden, und letztlich NUR damit, da private Neuverschuldung ermöglicht wird.
Das weisst du besser als ich und du weisst auch dass Arbeiter, Angestellte, Beamte, Soldaten und Bullshit-Jober nicht das leisten können, was Unternehmer leisten - das volle Risiko auf sich nehmen.

Der, der schreddert ist kein "too big to fail" oder "Sozialschmarotzer" sondern jemand, der auf irgendeinem Weg Abgabenerhebung möglich macht.
Besichert mit genau diesen Abgaben kann sich das Zentralmachtsystem um einen bestimmten Anteil aufschulden und damit seine Finanzierung=Grenze ausweiten.
Das Potential/die Macht im System wächst um genau diesen bestimmten Anteil und kann weiter zediert oder im ungünstigeren Fall einfach nur zur Systemstabilisierung verballert werden.
Jeder Unternehmer mit seinem ganzen Anhang, der nicht kaputt geht, stabilisiert das Machtsystem.
Ein Unternehmer, der falliert, stört das System.

ich für bestimmte Gedanken empfinde, in einem globalisierten
debitistischen System nichts weiter als Ablasshandel.


Zum Kükenschreddern fällt den Grünen auch nichts ein...

Wie denn auch?
Es ist doch egal, ob schwarze, rote, braune, violette, gelbe oder grüne Träumer von Lösungen schwafeln für ein System, das keine Lösung braucht weil es ja so wie es ist funktioniert bis es nicht mehr funktioniert.
Es muss aufschulden können, dann baut es seine Finanzierung aus, seine Vermögen vergrössern sich (wenn auch ungleichmässig verteilt), seine Komplexität und seine Kritikalität nehmen zu.

Dazu muss Staat die Unternehmer machen lassen und nur die allerschlimmsten Sachen verhindern (geschredderte und vergaste Küken sind nur für diese Küken das Allerschlimmste), bzw. die Unternehmer müssen sich ausreichend effektiv zur Wehr setzen gegen marktverzerrende und selektive Verbote, was ja viele hin bekommen.
Fängt der Staat an, mit seinen Gesetzestexten herum zu würgen, killt er seine Unternehmer, seine Besteuerungsgrundlage, seine Aufschuldungsmöglichkeiten und damit sich selbst.
In der Natur geht es doch nur so zu.
Stärkere verwerten Schwächere und zwar zu ihren Konditionen und nicht mit Nächstenliebe.
Der Löwe erstickt das Gnu nur, damit es nicht mehr zappelt und ihn dabei verletzt oder gar flieht und nicht damit es friedlich in Ohnmacht fallen kann.

Was man im System ändern kann ist die Durchsichtigkeit von Prozessen und das wird auch mit der Blockchain-Technologie kommen.
Du hältst dann dein Smartphone an den RFID-Chip von einem Ei, das du beim Aldi kaufen möchtest und schaust auf die Kategorie "Entsorgung". Steht dann "Küken vergast" auf dem Display und es macht "piep, piep, piep" legst du das billige Ei angewidert zurück und greifst zum teuren Bio-Ei aus China oder USA, bei dem nix "Piep" macht.

Debitismus bedeutet immer für mich Knappheit zum Termin, die ich
beseitigen muss um selbst nicht zu fallieren, indem ich anderen

wegnehmen

muss (also immer auf Kosten von irgendwem - oder kennst du
Gegenbeispiele?).


Werden die Küken nicht geschreddert, wird DADURCH nichts knapper - zu
welchem Termin auch immer.

Doch.
Dieser nicht schreddernde Eierproduzent muss die Küken teurer entsorgen als andere, kann darum seine Eier nur teurer verkaufen und geht daran gegen die Konkurrenz Pleite.
Keine Arbeitsplätze und Produkte von ihm am Markt mehr.
Keine Besteuerungsmöglichkeit mehr.
Keine daraus ableitbare Aufschuldungsmöglichkeit für das System mehr.
Passiert das mit hundertausenden Unternehmern, weil auf einmal all das nicht mehr gemacht werden darf, was in der Natur normal ist (Wer nicht passt, der stirbt!) verliert das System so viel Macht, dass es die Machtzession einstellen und in den Diktaturmodus gehen muss um in diesem dann ziemlich zügig unterzugehen (nix Machtzession = nix Systemfinanzierung, das wissen unsere sozialistischen Mitleser).
So nu sind alle weg, auch deine Küken, aber der Rest eben dann auch.
Und da zu diesem Rest dann auch ich, meine Kinder und Enkel gehören bin ich inzwischen eher pro "Küken schreddern" eingestellt.[[sauer]]

Alles bleibt wie es war!

Sehr schön.

Nur ist mir der Unterschied zwischen
Kükenschreddern und Judenvergasen nicht klar bzw. einleuchtend.

Das erste ist reines Nachschuldnerstellen, wie auch das Monate später angesetzte Schlachten der überlebenden ofenfertigen Hähnchen - der Eierproduzent und alles Nachgelagerte samt Staat überlebt, die Küken nicht.

Das zweite war IMHO hauptsächlich eine Gläubigerbeseitigung (flächendeckendes Konfiszieren von Vermögen einschliesslich geldwertem wasauchimmer + Land + Arbeitskraft und Urschuldnerbeseitigung per Vernichtung) sowie Propagandainstrument:
"Der ewige Feind gehört zerquetscht".
Das ging dann auch anders herum mit Wehrmachtssoldaten in den Rheinwiesenlagern und Zivilbevölkerung in Dresden und über 60 anderen Städten (Rache für Coventry und London), und später mit Vietkong, Schwarzen, Russen, Chinesen Irakern und anderen Feinbildern.
Wurde den Phöniziern und Karthagern nicht von den Römern nachgesagt, dass sie Kinder fressen und opfern?

Wenn ich einen Menschen seines Vermögens berauben will tue ich das am schnellsten, wenn ich ihn ermorde (geht aber nur einmal) und am effektivsten, wenn ich ihn in ein Abgabenverhältnis zwinge, dass er selbst unterhalten muss (das funktioniert über Generationen).

Beste Grüße
Silke

PS.
Männliche Küken gleich im Ei nach Geschlechtsbestimmung töten?
Wo ist denn da genau der Unterschied?

Was ist den mit den Bio. anderen Lebewesen die wir als Kollateralschaden unserer Zivilisation töten.
Ich mache drei Schritte im Wald und habe ein Dutzend Ameisen gekillt.

Alle höheren Lebewesen töten haufenweise andere Lebewesen. DAs ist ihr Geschäftsmodell, wenn sie nicht nur von Sonne und Wasser leben wollen/können.

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