Vor 30 Jahren wurde der Aufstand auf dem Tian’anmen-Platz brutal niedergeschlagen

CalBaer @, Dienstag, 04.06.2019, 07:49 vor 1780 Tagen 2770 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 04.06.2019, 08:00

Auch bekannt als Tian’anmen-Massaker.

Am 3. und 4. Juni 1989 schlug das chinesische Militär im Zentrum Pekings gewaltsam die Proteste der Bevölkerung nieder. Auf dem Platz selbst starben dabei keine Menschen, in anderen Teilen der Stadt starben nach Angaben von Amnesty International zwischen mehreren hundert und mehreren tausend Menschen. Presseberichte, die sich auf Quellen im chinesischen Roten Kreuz beriefen, nannten 2600 Tote auf Seiten der Aufständischen und des Militärs und rund 7000 Verletzte im Laufe der Woche in ganz Peking.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tian%E2%80%99anmen-Massaker#Niederschlagung

Der Tian’anmen-Platz ist der Platz, ueber dem immer noch das Bild des Massenmoerders Mao Zedong (uebrigens einer der Idole der 68er) haengt. Er hat mindestens genausoviel Menschen auf dem Gewissen wie Stalin und Hitler zusammen.

Dazu eigenartiges Schweigen in der westlichen Medienlandschaften, aber wenn in Russland mal ein Schwuler getreten wird, dann gibt es gleich wochenlange Anti-Putin-Hetze.

Niemand ausser Trump will es sich mit dem Kommunisten-Diktator Xi verderben, schliesslich warten immer noch Auftraege aus dem "Reich der Mitte", zumindest solange bis man alle Techologie selbst hat.

Man darf sich einfach keiner Illusion hingeben, China ist nach wie vor eine kommunistische Diktatur, die den Kapitalismus nur emuliert. Was Grundrechte inklusive Eigentumsrechte in China wirklich wert sind, wird man vielerorts schmerzhaft erfahren, wenn dort mal die Schei.. den Ventilator trifft (so wie man hier sagt).

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Noch 'ne Gegendarstellung

Nordlicht @, Dienstag, 04.06.2019, 10:19 vor 1780 Tagen @ CalBaer 2548 Views

Hallo CalBaer,

Dir scheint @nereus' Beitrag aus dem April entgangen zu sein, in dem er einen ganz ausgezeichneten Rubikon-Artikel von Peter Frey "rezensiert":

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=485992

Besagten Artikel sollte man unbedingt gelesen haben, bevor man selber zu dem angeblichen Massaker Stellung bezieht.

Beste Grüße,

Nordlicht

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30 Jahre sind genug - Sezession jetzt!

"Auf dem Platz des himmlischen Friedens gab es im Juni 1989 keine Todesopfer"

CalBaer @, Dienstag, 04.06.2019, 19:48 vor 1780 Tagen @ Nordlicht 1706 Views

Selbst die Chinesen geben 200 Tote (darunter auch Zivilisten) offiziell zu. Und Bilder gibt es auch. Das Massaker muss also irgendwie stattgefunden haben, aus reiner Freude sind die wohl nicht gestorben.

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Massaker

Nordlicht @, Dienstag, 04.06.2019, 23:40 vor 1779 Tagen @ CalBaer 1525 Views

Hallo CalBaer,

Das Massaker muss also irgendwie stattgefunden haben

klingt für mich ein bisschen wie "Die Hetzjagden [in Chemnitz] müssen also irgendwie stattgefunden haben". [[freude]]

Aber Spaß beiseite: Dass es um den 4. Juni '89 herum keine Toten gegeben habe, behauptet auch der genannte Rubikon-Artikel nicht. Er stellt aber das Narrativ vom "Massaker" - und dann auch noch auf dem Tiananmen-Platz - recht nachdrücklich in Frage. Wenn ich einmal kurz aus dem umfangreichen Opus zitieren darf:

Regierungsangaben sprechen von 300 toten Menschen, unter denen mehrere Dutzend Angehörige der VBA [Volksbefreiungsarmee] zu zählen sind. [...]

Die auf verschiedenen Bildern gezeigten ausgebrannten Busse waren die „Truppentransporter“ der Soldaten. Später waren es gepanzerte Truppentransporter, mit denen sie in die Stadt gebracht wurden. Aber auch diese – Fahrzeuge wie Soldaten – waren unbewaffnet. Erst am 4. Juni 1989 rückten tatsächlich bewaffnete Einheiten in die Stadt ein, um gegen den Mob – nicht gegen friedlich demonstrierende Studenten – vorzugehen. Das Wallstreet Journal schrieb am 5. Juni 1989:

„Als sich Panzerkolonnen und Zehntausende von Soldaten dem Tiananmen-Platz näherten, wurden viele der Einheiten vom wütenden Mob attackiert. […] Dutzende Soldaten wurden aus Lastwagen gezerrt, misshandelt und gelyncht zurückgelassen. An einer Kreuzung westlich des Platzes wurde der Körper eines jungen, zu Tode geprügelten Soldaten, entkleidet und an der Seite eines Busses aufgehangen. Die Leiche eines anderen Soldaten wurde an einer Kreuzung östlich des Platzes aufgehangen“ (74; sinngemäße Übersetzung des Autors). [...]

Selbst als Sicherheitskräfte am 2. Juni 1989 daran gingen, den Platz des Himmlischen Friedens zu räumen, waren sie unbewaffnet! Erst als an diesem Tage mindestens dutzende Soldaten zu Tode kamen, entschloss sich die chinesische Führung mit Gewalt vorzugehen. Sie rückte nun bewaffnet und an diesem 4. Juni auch erstmalig mit Panzern in die Stadt ein und stellte den Studenten auf dem Platz ein Ultimatum, den Platz zu räumen. Dem folgten die Studenten. Ein Blutvergießen blieb aus, es fiel nicht ein einziger Schuss (76).

Die von Dir hier verlinkten Fotos illustrieren das oben Gesagte zum Teil recht gut, von einem "Massaker" kann ich dort aber nicht wirklich etwas erkennen (bei manchen der Bilder könnte man sich mit viel Phantasie ein "Massaker" vorstellen, aber als Belege taugen sie m. E. nichts).

Beste Grüße,

Nordlicht

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30 Jahre sind genug - Sezession jetzt!

Wenn bewaffnete Einheiten unbewaffnete Demonstranten toeten, muss man klar von Massaker sprechen

CalBaer @, Mittwoch, 05.06.2019, 01:07 vor 1779 Tagen @ Nordlicht 1410 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 05.06.2019, 01:12

Die Toten (auf den Bildern) werden sich wohl nicht freiwillig Kugeln in den Koerper gedrueckt haben (die offizielle chinesische Version spricht von Querschlaegern, also wurde auch zugegeben scharf geschossen zu haben).

Auch wenn es einigen China-Freunden hier nicht schmeckt, davor die Augen davor zu verschliessen, ist einfach absurd. Wenn Bewaffnete Einheiten auf unbewaffnete Demonstranten toeten, muss man klar von Massaker sprechen.

Die Situation in der DDR war sehr aehnlich, nur ist es damals nicht mehr zum Einsatz der NVA gekommen. In Alarmbereitschaft (war selbst davon betroffen) und teilweise ausgerueckt war sie ja schon.

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Quatsch. China mit seiner uralten 5.000-jährigen sozialistischen Kultur ist uns einfach voraus und zeigt unsere Zukunft

Mephistopheles, Dienstag, 04.06.2019, 11:38 vor 1780 Tagen @ CalBaer 2175 Views

Auch bekannt als Tian’anmen-Massaker.

Am 3. und 4. Juni 1989 schlug das chinesische Militär im Zentrum
Pekings gewaltsam die Proteste der Bevölkerung nieder. Auf dem Platz
selbst starben dabei keine Menschen, in anderen Teilen der Stadt starben
nach Angaben von Amnesty International zwischen mehreren hundert und
mehreren tausend Menschen. Presseberichte, die sich auf Quellen im
chinesischen Roten Kreuz beriefen, nannten 2600 Tote auf Seiten der
Aufständischen und des Militärs und rund 7000 Verletzte im Laufe der
Woche in ganz Peking.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tian%E2%80%99anmen-Massaker#Niederschlagung

Peanuts. Egal, was da war, es waren Peanuts. Die KPCh hat jedenfalls durch ihr konsequentes Eingreifen ein wesentlich größeres Blutbad verhindert, auch wenn es dem Westen nicht so sehr gefallen hat.
Egal wie viele, aber es waren nicht mehr als ein paar tausend Tote. Jede andere denkbare Lösung wären zigmillionen Tote gewesen.

Der Tian’anmen-Platz ist der Platz, ueber dem immer noch das Bild des
Massenmoerders Mao Zedong (uebrigens einer der Idole der 68er) haengt. Er
hat mindestens genausoviel Menschen auf dem Gewissen wie Stalin und Hitler
zusammen.

Massenmörder wie die Chinesen. Ohne deren Unterstützung wäre Mao niemals in diese Position gelangt.

Dazu eigenartiges Schweigen in der westlichen Medienlandschaften, aber
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Niemand ausser Trump will es sich mit dem Kommunisten-Diktator Xi
verderben, schliesslich warten immer noch Auftraege aus dem "Reich der
Mitte", zumindest solange bis man alle Techologie selbst hat.

Man darf sich einfach keiner Illusion hingeben, China ist nach wie vor
eine kommunistische Diktatur, die den Kapitalismus nur emuliert. Was
Grundrechte inklusive Eigentumsrechte in China wirklich wert sind, wird man
vielerorts schmerzhaft erfahren, wenn dort mal die Schei.. den Ventilator
trifft (so wie man hier sagt).

China ist unsere Zukunft.
Nämlich Sozialismus und Totalüberwachung. Europa ist auf dem besten Wege. Die USA gehen entweder auch den Weg des Sozialismus, wie Hillary für sie geplant hat und was Trump vorläufig verhindert hat, oder sie werden zerfallen in mehrere bedeutungslose Kleinstaaten.
Der Weg Europas in den Sozialismus dürfte mittlerweile jedem klar sein.
China hat allerdings den Fehler des Westens mit dem Generationenvertrag vermieden. Deswegen denkt in China niemand daran, die Alten auszurotten. Die haben entweder während ihrer aktiven Zeit ausreichend Vermögenswerte angesammelt, um davon bis zu ihrem Lebensende leben zu können oder sie haben Kinder, die sie verhalten oder sie vegetieren dahin.
Genau so wird es bei uns auch kommen.

Gruß Mephistopheles

Twitter blockiert Konten, Bloomberg zensiert

CalBaer @, Mittwoch, 05.06.2019, 01:10 vor 1779 Tagen @ Mephistopheles 1406 Views

Die stuetzen damit das brutale System - einfach widerlich.

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Schockierende Bilder

CalBaer @, Dienstag, 04.06.2019, 20:12 vor 1780 Tagen @ CalBaer 2047 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 04.06.2019, 20:27

In den Mainstream habe ich diese Bilder noch nie gesehen, selbst Google kuscht vor den Zensurvorgaben der Chinesen.


By Torbjörn Andersson – The Tiananmen Square Massacre 1989. The students’ peaceful demonstrations started in April and were crushed by the army on the night between June 3rd and 4th. They demanded democratic reform, freedom of the press and a decrease in corruption. On April 26th, the People’s Daily condemned the protests, calling them counter-revolutionary. A hunger strike was started on May 13th. This put pressure on the government, which was divided over the demands of the students. Zhao Ziyang, then General Secretary of the Communist Party, expressed certain sympathy for the demonstrators, while Premier Li Peng and the previously pro-reform Deng Xiaoping rejected any kind of dialogue. Martial law was declared on May 20th. When workers started joining the demonstrations, demanding free trade unions, the People’s Liberation Army was called in. Details of the number of people killed vary from 400 to 2 600. The subject of the student revolt of 1989 is still taboo in China. In 2006, Google agreed to remove all details regarding the massacre from the internet. Photographer Torbjörn Anderssons Pictures story from Beijing 1989 are a unique document.

https://kontinent.se/portfolio/beijing-1989/


https://www.buzzfeednews.com/article/gabrielsanchez/disturbing-pictures-from-the-tianan...

https://www.gettyimages.com/photos/tiananmen-square-1989?family=editorial&phrase=Ti...

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Hǎi jìn – Seeverbotspolitik und die Einheit des Reiches

Ostfriese @, Mittwoch, 05.06.2019, 00:20 vor 1779 Tagen @ CalBaer 1450 Views

Hallo CalBaer,

die Ereignisse am Tian’anmen-Platz sind nur vor dem Hintergrund traumatischer Erfahrungen der chinesischen Herrschaftsdynastien zu verstehen: der Angst vor dem Zerfall des Reiches.

Diese Angst, die eben bis heute anhält, führte dazu, dass die Hauptstadt von Nanjing nach Peking verlegt wurde.

"Warum verlegte Yongle (1403 – 1424) die Hauptstadtfunktionen schrittweise und dann 1420 – 1421 ganz von Nanjing nach Peking? Er hatte doch, im Gegensatz zu den Mongolen und den späteren Mandschu, jenseits der Mauer im Norden nur Feinde. Aber genau darin liegt der Grund! Denn wenn die Hauptstadt in Nanjing geblieben wäre, hätte der Bestand der Ming vielleicht gesichert werden können, aber nur wie im Falle der Südlichen Song-Dynastie, nämlich unter dem Verlust von Teilen des Nordens. Die Hauptstadtverlegung war also eine Bedingung zur Wahrung der Reichseinheit. Zugleich wurde damit eine Hauptstadtentscheidung getroffen, die es dann den Mandschu in der Mitte des 17. Jahrhundert erleichterte, die Herrschaft über ganz China zu erlangen.
Eine Folge der Hauptstadtverlegung war indessen die Entfremdung der Regierung von der Lebens- und Handelswirklichkeit des Südens, des seit jener Zeit bis zum heutigen Tage prosperierendsten Teils Chinas – ein Problem, das sich am Ende des 20.Jahrhunderts erneut stellt. Mit dem Ende Yong-Ära erfolgte auch, bedingt nicht zuletzt durch Widerstand vonseiten der Nomaden in der Mongolei, ein Rückzug der Ming-Truppen an den Grenzen. Und in der Zeit zwischen 1438 und 1449 kam es sogar zu mehreren mongolischen Angriffen auf das Reich, und nach einer schweren Niederlage des chinesischen Heeres wurde sogar der Kaiser von den Mongolen gefangengenommen. Andere Gefahren an den Rändern traten hinzu, nicht zuletzt das mit zunehmendem Seehandel wachsende Piratentum, insbesondere japanische Piraten, das schließlich zu einer seewärtigen Abschließungspolitik, der sogenannten Seeverbotspolitik führte."

Quelle (Seite 181): https://www.chbeck.de/schmidt-glintzer-china/product/18842

Mit der Seeverbotspolitik wurden die Kräfte auf die Erhaltung des Reiches in den angestammten Grenzen (im Norden die Wüsten, im Westen die Hochgebirge und im Süden und Osten das Meer) gerichtet. Die erzwungene und endgültige Überwindung der Seeverbotspolitik und die Öffnung des Reiches seit Ende des 19. Jh. – von außen und von innen – bedeutet, dass die chinesische Politik ihre Anstrengungen zur Erhaltung der Einheit noch verstärkt.

"Trotz innerer Vielfalt und einer stetigen Ausdehnung des Reiches geling immer wieder die Durchsetzung des Einheitsstaatsgedankens."

https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/uiguren-102.html

Gruß â€“ Ostfriese

Man kann das Spiel doch hier beoabachten!

mabraton @, Mittwoch, 05.06.2019, 04:50 vor 1779 Tagen @ CalBaer 1442 Views

Hallo CalBear & Andere,

offensichtlich scheint sowohl die eine als auch die andere Version Elemente von "Wahrheit" zu enthalten.

Wie war es denn auf dem Maidan?
Eine Bewegung die zu großen Teilen friedlich war wurde von ein paar Redelsführern in die gewünschte Richtung gezogen. Auf dem Maidan gab es sowohl diejenigen die ihre Zukunft von der korrupte Elite im Land verkauft sahen, als auch diejenigen die im Zuge dessen gerne bereit waren sich willfährig den US-gesteuerten Interessen unter zu ordnen und halfen den Präsidenten mit einem Putsch, der die alte korrupte Elite gegen eine neue korrupte Elite ausgetauscht hat, zu entsorgen. Inzwischen sehen alle, dass sie von der ganzen Aktion genau "nichts" hatten.

Wie leicht es ist sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen sehen wir hier in diesem Beitrag.

Amen & beste Grüße
mabraton

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