Elektroantrieb VS Wasserstoffantrieb VS Zukunft Europa ?!

Mr.Dux @, Dienstag, 28.05.2019, 15:18 vor 1788 Tagen 2847 Views

Aus gegebenem Anlass führe ich hier kurz meine Gedanken auf, die ich bezüglich eines anderen Threads nicht in der Versenkung verschwinden lassen wollte, weil mir das Thema sehr wichtig erscheint.

Nehmt es mir nicht übel, aber ich würde mal sagen, das Thema Wasserstoff ist eine Blendgranate und nicht der Elektroantrieb. Autos mit Wasserstoffantrieb sind viel zu kompliziert zu bauen und daher viel zu teuer, dann die Gefahr des Transports und der Lagerung in den Wasserstofftankstellen. Die flächendeckende Logistik ist ein großes Problem von Wasserstoff und der Mass-Adoption-Killer schlechthin.

Ich habe zwar auch keine Glaskugel, aber derzeit kommt mir das Spiel vor wie in den 80ern der Kampf der Videosysteme VHS vs VCC oder später BluRay gegen die HDDVD. Einer wird gewinnen und es wird der Elektroantrieb sein, denke ich. Einfach zu produzieren mit dem Ziel, ein fahrendes Smartphone anbieten zu können. So gut wie keine Wartungskosten, saubere und kaum Werkstätten, zudem wird die Batterietechnologie in den nächsten Jahren enorme Sprünge machen. 1000 km und mehr werden kein Problem sein in der Zukunft.

Wasserstoff hingegen ist alte, komplizierte Technik in neuem Gewand mit viel zu großen Gefahren. Der Transport über Tankfahrzeuge ist teuer und aufwendig. Strom hingegen gibt es an jeder Straßenecke, auch wenn Deutschland ab 2021 keine AKWs mehr hat. Unsere Nachbarn werden sich freuen, wenn wir denen den Strom teuer abkaufen. Deutschland ist ein technologisches Entwicklungsland, was an alten Technologien festhält und macht sich mehr und mehr abhängig von anderen Staaten. Die Entwicklung der Zukunft wird in anderen Ländern stattfinden.

Europa wird in der Dekade der heutigen Generationen nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Die Autobauer werden sterben oder von anderen Firmen aus dem Ausland aufgekauft. Die Global Player für die Zukunft werden weiterhin die USA (Google, Apple, Tesla, Amazon, Facebook) und China (Baidu, Tencent, Byd, Alibaba) sein. Europa wird sich selbst tot verwalten mit Datenschutzrichtlinien und Klimaschutz.

Ein steter Tropfen höhlt den Stein und ein langsam zum kochen gebrachter Frosch merkt erst zu spät, dass er gekocht wird. So ist es derzeit auch mit Europa und allen voran Deutschland. Es findet hier eine planmäßige Abwrackung statt und keiner merkt es, weil alle satt sind und vor der Glotze hängen bleiben.

so so

Kaladhor @, Münsterland, Mittwoch, 29.05.2019, 08:38 vor 1788 Tagen @ Mr.Dux 1798 Views

Werkstätten, zudem wird die Batterietechnologie in den nächsten Jahren
enorme Sprünge machen. 1000 km und mehr werden kein Problem sein in der
Zukunft.

Wie kommst du denn auf das schmale Brett? Die von dir definierten "enorme Sprünge" müssten sich heute bereits abzeichnen .... aber da ist so rein gar nichts. Ich halte mal dagegen, dass die Akku-Technik in 50 Jahren noch nicht viel weiter sein wird gegenüber heute. Alles nur hohle Phrasen. Es gibt halt physikalische und chemische Grenzen, die man nicht mal eben überwinden kann.

Wasserstoff hingegen ist alte, komplizierte Technik in neuem Gewand mit
viel zu großen Gefahren. Der Transport über Tankfahrzeuge ist teuer und
aufwendig. Strom hingegen gibt es an jeder Straßenecke, auch wenn
Deutschland ab 2021 keine AKWs mehr hat. Unsere Nachbarn werden sich
freuen, wenn wir denen den Strom teuer abkaufen. Deutschland ist ein
technologisches Entwicklungsland, was an alten Technologien festhält und
macht sich mehr und mehr abhängig von anderen Staaten. Die Entwicklung der
Zukunft wird in anderen Ländern stattfinden.

Wasserstoff hat ganz andere Nachteile, und da ist die Logistikproblematik schlicht vernachlässigbar. Zum einen ist die Herstellung von elementaren Wasserstoff äußerst energieintensiv. Zum anderen diffundiert Wasserstoff mit der Zeit durch alle Materialien und erodiert diese. Aus diesem Grund wird auch darüber nachgedacht, nicht reinen Wasserstoff zu verwenden, sondern diesen vorher zu methanisieren, was wieder energieintensiv ist. Vereinfacht dafür die Lagerung und den Transport ganz ungemein, denn methanisierter Wasserstoff ist nichts anderes als Erdgas.

Europa wird in der Dekade der heutigen Generationen nur noch eine
untergeordnete Rolle spielen. Die Autobauer werden sterben oder von anderen
Firmen aus dem Ausland aufgekauft. Die Global Player für die Zukunft
werden weiterhin die USA (Google, Apple, Tesla, Amazon, Facebook) und China
(Baidu, Tencent, Byd, Alibaba) sein. Europa wird sich selbst tot verwalten
mit Datenschutzrichtlinien und Klimaschutz.

Man sollte die Europäer nicht vorschnell abschreiben. Ich bin ziemlich sicher, dass die nächste grundlegende Basistechnologie wieder aus Europa kommen wird, denn alle anderen sind mehr damit beschäftigt, bestehende Technologien bis zum Erbrechen auf maximalen Profit zu bügeln. Da bleibt wenig Zeit und Hirnschmalz übrig, um vollkommen neue Wege zu gehen.

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Hier aktuelle Studie Wasserstoffeinsatz vom 23.05.19 (mL)

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Mittwoch, 29.05.2019, 11:43 vor 1788 Tagen @ Mr.Dux 1723 Views

Wasserstoffstudie NRW

--
Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

Leserpost zu ==> Palladium (siehe auch Chart!) und Wasserstoff-Technologie

Reffke @, Freitag, 31.05.2019, 15:15 vor 1785 Tagen @ Mr.Dux 1087 Views

Hallo KL, vielen Dank für den Hinweis!
K...L...

Moin, wenn du magst, dann stell es als Leserzuschrift ein. Lasst euch nicht von der nächsten "grünen Idio... ähh Technologie ins Boxhorn jagen. Wasserstofftechnik für die breite Masse ist nicht machbar. Essentiell wird für die Wasserstofftechnik Palladium als ein äußerst wichtiger Rohstoff benötigt. Ein Blick auf den Chart offenbart dem Kenner der Materie, dieses Edelmetall ist derzeit extrem gefragt, gefragter als beispielsweise das große Schwestermetall Platin oder Gold. Gefragt, weil es in Katalysatoren von Diesel und Benzin-KFZ verwendet wird. Umgemünzt auf die Wasserstofftechnik, wird pro Wasserstoff-KFZ die drei- bis vierfache Menge Palladium benötigt. Es findet dort Einsatz in der Brennstoffzelle und als Speichermedium im Tank. Die derzeitige Verfügbarkeit auf dem Weltmarkt ist extrem Angespannt da seit einiger Zeit ein größeres Defizit auf der Angebotsseite besteht. Nun noch einen Blick auf die Palladiumgewinnung durch Minen. Ein großer Teil kommt aus !
Südafrika, ein weiterer großer Teil kommt aus Russland - Stichwort strategische Abhängigkeit. In Südafrika ist Palladium ein Nebenprodukt in der Platingewinnung, in Russland ist Palladium ein Nebenprodukt in der Nickelgewinnung. Mal eben die Produktionsmengen anheben - ist nicht. MfG

Interessant dazu nebenbei:
https://www.finanzen.net/rohstoffe/palladiumpreis

MfG, Reffke

--
Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
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==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

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