Neues von der Ex -

NST @, Südthailand, Freitag, 17.05.2019, 08:51 vor 1800 Tagen 4620 Views

--- Firma Bosch ..... die hatte damals als der SIG Konzern in der Schweiz - Schweizer Industrie Gesellschaft zerschlagen wurde (um 2004 herum), den Verpackungsbereich gekauft. So wurde ich damals Boschler ....

Das war ein Abstieg. Der ganze interne Führungsstiel wurde verändert. Die Mitarbeiter verloren viele Schweizer Besonderheiten im Vergleich zu D z.B waren Flüge ausserhalb Europas im Regelfall immer in der Businessklasse und ähnliches mehr.

Jetzt erfolgt der nächste Schritt, wie ich durch ehemalige Arbeitskollegen erfahren habe. Das ist aber kein Geheimnis, denn hier wird das angekündigt. Was nicht so bekannt ist, wer als Käufer auftritt. 2 Heuschrecken und ein Unternehmen aus der Branche wurde mir erzählt.

Man kann sich vorstellen, was in den Familien der Mitarbeiter sich abspielt. Viele dort dachten, dass sie mit Bosch in die sichere Rente/Pension kommen. Im Regelfall sind das alles hoch qualifizierte Mitarbeiter und einen Job finden sie immer. Die Frage ist zu welchen Konditionen. Ich denke, das wird alles neu verhandelt werden müssen - es geht also wieder abwärts.

Wer glaubte die Schweiz hat mit den Prozessen in der EU nicht viel zu schaffen, wird langsam aufwachen müssen. Interessant wird es auch dort, wenn die Babyboomer komplett in Rente sind. Die Pensionszusagen sind im Vergleich zu D mehr als doppelt so hoch, vorsichtig ausgedrückt.

Alles mitten in der Veränderung.
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Da stellt sich doch die Frage: (mT)

DT @, Freitag, 17.05.2019, 11:10 vor 1800 Tagen @ NST 2752 Views

wenn es doch der Firma SIG in der CH so gut ging, wieso konnten die dann allen Mitarbeitern Business Class spendieren und wieso mußten die dann die Verpackungsfirma an Bosch verkaufen?

Und warum verkauft Bosch die jetzt weiter?

Vielleicht war der Bereich doch nicht ganz so gesund und hat zB mit den Busclassflügen über seine Verhältnisse gelegt.

Ich verstand noch nie, wieso mein Kollege, der nach dem Diplom schon bei einer Pharmafirma auf der anderen Rheinseite in der CH angeheuert hat, schon mit unter 30 in der Busclass durch die Welt jettete, während wir Deutschen nur ein paar km nördlich selbstverständlich nur Holzklasse fliegen konnten.

Bei der Innenansicht der Schweiz fand ich, daß außer der Tatsache, daß sie eben keine Reparationen abdrücken müssen seit 50 Jahren und daß sie durch die Fluchtgelder bei ihren Banken genährt wurden jetzt keine soo großen Unterschiede zwischen Bayern und BaWue und fleißigen Kantonen in der Deutschschweiz bestanden, und alle mußten auf dem Export- und Weltmarkt bestehen. Die Arroganz in den Deutschschweizer Kantonen und das Herunterblicken auf die fleißigen Deutschen, die sich dort als "Gastarbeiter" verdingt haben, war schon in den 90er Jahren ein wenig zuviel des Guten.

Nachdem die Banken ausgetrocknet wurden, begann der lange lange Abstieg.

DT

Wir reden vor der Zeit der Jahrtausendwende bis kurz danach ....

NST @, Südthailand, Freitag, 17.05.2019, 13:17 vor 1800 Tagen @ DT 2159 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 17.05.2019, 13:21

wenn es doch der Firma SIG in der CH so gut ging, wieso konnten die dann
allen Mitarbeitern Business Class spendieren und wieso mußten die dann die
Verpackungsfirma an Bosch verkaufen?

Und warum verkauft Bosch die jetzt weiter?

Vielleicht war der Bereich doch nicht ganz so gesund und hat zB mit den
Busclassflügen über seine Verhältnisse gelegt.

Hallo,

In der ehemaligen SIG und dann auch als es Bosch gekauft hatte, zumindest bis ich die Firma verlies war es so: Jedes viertel Jahr war für alle Mitarbeiter in der grossen Halle ein Treffen der Geschäftsführung - im Regelfall sprach der Geschäftsführer des Gesamtbetriebs. Dort wurden dann immer die aktuellen Zahlen und die Prognosen auf das Jahresende präsentiert. Auch die neu an Land gezogenen Aufträge wurden dort immer bekannt gegeben. Einen Konjunktureinbruch erlebte ich auch. Damals passiert folgendes: es wurden Kosten reduziert - d.h. Mitarbeiter wurden entlassen. Das ist in der Schweiz überhaupt kein Problem - aus dem Gedächtnis Kündigungsfrist sind 3 Monate. Eine Sozialauswahl findet nicht statt. Das geht knall hart ergebnisorientiert.

In der SIG wurden Mitarbeiter derart belohnt, dass die besagte Businessflüge ausserhalb Europas normal waren, denn das wurde als zusätzliche Belastung bewertet. Auf der anderen Seite wurde dann aber auch erwartet, dass Überstunden leisten kein Thema war. Auf Baustellen mit Firmen aus D sah das oft so aus, die machten alle pünktlich Feierabend, weil dort keine Überstunden geleistet werden durften - bezahlte, kostenlos schon. Bei uns waren aber erst 2/3 der üblichen Arbeitszeit vorbei ...

Bei der erlebten Entlassungswelle wurden rund 20% des Personals freigesetzt, es betraf fast nur die Bürojobs und jene die nicht so gerne Überstunden leisteten, besonders wenn sie im Ausland waren. Der ein oder andere ging Samstags lieber auf die Piste und machte Urlaub.
Als Bosch übernahm wurde diese schweizer Arbeitskultur Jahr für Jahr mehr ausgehöhlt, das machte es mir am Ende auch leicht einen Schlussstrich zu ziehen. Mein damaliger Chef übrigens wird jetzt mit 5x Jahren - er ist etwas jünger als ich, Berufsschullehrer und kündigt. Er ist Ingenieur und hat sich weitergebildet als Berufsschullehrer, aus weiser Voraussicht und die Erfahrungen mit Bosch und deren Philosophie. Nach 3x Jahren Betriebszugehörigkeit.


Rote Zahlen wurden solange ich dort arbeitete in unserem Geschäftsbereich nie geschrieben. Die Gewinnmarge war wie im Maschinenbau üblich so zwischen 3-5% p. a. Einer Heuschrecke werden diese Margen nicht genügen und Bosch offenbar auch nicht.

Ich hatte immer so meine gedanklichen Schwierigkeiten mit Bosch - es ist eine Stiftung und das Gutmenschentum geht durch die ganze obere Führungsetage. Schon zu meiner Zeit wurden damals viele schweizer Führungskräfte aus ihren Positionen gehoben, waren meistens ältere Führungskräfte, man gab ihnen den goldenen Handschlag.

Jetzt scheint die Firma reif für den nächsten Schritt - im Debitismus.[[top]]
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Eigene Erfahrung

Socke ⌂ @, Freitag, 17.05.2019, 11:37 vor 1800 Tagen @ NST 2688 Views

Das war ein Abstieg. Der ganze interne Führungsstiel wurde verändert.
Die Mitarbeiter verloren viele Schweizer Besonderheiten ..

Interessanter Bericht, den ich nicht in Frage stelle.
In diesem Zusammenhang hier meine eigene Erfahrung: War auch mal bei erstgenannter Firma B.
Dann wurde mein Bereich an Motorola verkauft und das was dann ein Schock für die ehemaligen B.-ler.
Soziale Errungenschaften und Gepflogenheiten wurden abgebaut, kurz, es war nicht mehr schön.
Nur um mal zu zeigen, dass es noch "Luft nach unten" gibt. Also genau gegenteilig zu Deiner Erfahrung. Hier war die Firma B. "sozialer" aufgestellt als andere Firmen. So kann es eben gehen.

Mehr zu 'M'

QuerDenker @, Freitag, 17.05.2019, 12:36 vor 1800 Tagen @ Socke 2364 Views

Hallo Socke,

ich kenne zufällig mehrere, direkt für bzw. als Lieferant für M. gearbeitet haben.

Dann wurde mein Bereich an Motorola verkauft und das was dann ein Schock
für die ehemaligen B.-ler.

Nur dass ja M, als operative Entität im ehemaligen Sinne auch nicht existiert...

BOSCH umgekehrt schon noch - außer 'irgendwer' macht BOSCH doch noch 'verantwortlich' für 'Dieselskandal' usw.!

Und die größeren M-Ausgliederungen wie OnSemi und FreeScale und 'Funk' (Betriebsfunk und später 'Mobiltelefonie' war damals ja sogar sehr eng mit B. 'verwoben'...) usw. haben ja auch 'Federn lassen dürfen'.

Der - ebenfalls zusammengestückelte' - Automotive-Bereich (war das 'deiner'?) ging soweit ich mich erinnere an C. (Gummistiefel+Gartenschlauch+Autoreifen) (nebenbei soll NOKIA auch FRÜHER Gummistiefel hergestellt haben) und damit dann bei weiterer Verwebung 'nach Schweinfurt'.

Hier war die Firma B. "sozialer"
aufgestellt als andere Firmen. So kann es eben gehen.

Das 'sozialer' habe ich sehr oft von ex-BOSCHlern gehört.
Auch rundum den Standort der dann Marconi und später Ericsson wurde hörte man 'nichts erfreuliches' für die Mitarbeiter!

Beste Grüße

QuerDenker

--
10cc: 'communication is the problem to the answer' <img src=" />

Ich war fast 30 Jahre als Händler mit bester Werkstatt....

ottoasta @, Freitag, 17.05.2019, 15:49 vor 1800 Tagen @ Socke 2290 Views

......für den Bereich Funktechnik von 'B' tätig.
Hatte guten Draht nach Berlin bis zur Entwicklungsabteilung.
Habe 1969 das erste Autotelefon von 'B' hier im Landkreis verkauft, noch mit Röhren (QQE 03/12 in der Endstufe) im A-Netz und der Funkstörungsmessstelle der Post vorgemessen. War damals nötig.
Später B-Netz Spezialist, C-Netz und natürlich Feuerwehrfunk.

Die Firma 'M' die dann den Bereich Funk gekauft hat konnte erst dann richtige Betriebsfunkgeräte bauen!

Ich halte viel von dieser Firma 'B', der 'alte' R.Bosch war und ist immer mein Vorbild! Lese immer wieder mal die Biografie, die Th. Heuss geschrieben hat.
Ich habe mal vom Verkaufsleiter München ein schönes Bild (Zeichnung) vom R.Bosch bekommen (als Dank für besten Umsatz und besten Kundendienst). Hängt immer noch bei mir im Flur!

Hoffentlich werden die Manager das Erbe von R. Bosch richtig weiterführen!
Zum Glück hat er vorgesorgt und eine GmbH und Stiftung gegründet, sodass keine Heuschrecken die Firma kaputtmachen können!

Otto

--
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.
Tolstoi

Einer meiner Schwäger ist Schweizer. Er lebt und arbeitet seit langem in D. Aber die Rentenzahlungen an die Studi-Kinder sind göttlich.

Olivia @, Freitag, 17.05.2019, 17:08 vor 1800 Tagen @ NST 2076 Views

Der Schwager hat dort gar nicht so lange gearbeitet, aber die Kinder bekommen pro Person einen Zuschuss von ca. 600 Euro/Monat für das Studium...... wofür, weiss ich nicht, aber wenn das bei allen ehemaligen Angestellten so geht, dann ist das für eine GEWISSE Zeit und für GEWISSE Personen ein sehr "luktratives" Geschäft.

Das ist keine "Bafög-Art", die mit dem Einkommen der Eltern zusammen hängt.

Die schweizer "Versprechungen" waren wohl auch nur in einer Zeit aufrecht zu erhalten, als das Ländchen noch gut von seinen Banken und seiner Steuergesetzgebung leben konnte.

Vmtl. wird es in Österreich ähnlich aussehen. Und wenn du nach dem hoch verschuldeten Dänemark schaust und mitbekommst, was es dort alles "kostenlos" für Studenten gibt, dann wird dir auch klar, warum die so EU-Konform sind. Die Geldsäcke locken. Von viel Industrie in Dänemark habe ich nämlich noch nicht gehört. All das Geld, das die Leute/Staaten nicht selbst verdienen, das geben sie gerne mit vollsten Händen aus. Griechenland ist da kein Einzelfall.

Wobei man die Riesenvermögen, der 0,001 %, die niemand mehr zählen kann, unbedingt "begrenzen" sollte. Aber da muss man erst einmal die ganzen "Finanzkonstruktionen" der "Familien" auseinanderfummeln...... und nicht dämlich von "Enteignung" von BMW faseln.

--
For entertainment purposes only.

Werbung