Suggestionsjournalismus

Nico @, Mittwoch, 24.04.2019, 11:13 vor 1822 Tagen 4037 Views

Frank P. Und Helmut K. wurden gestern Nachmittag dabei beobachtet, als diese sich heimlich in einer örtlichen Konditorei trafen. Um möglichst nicht aufzufallen, bestellten sich beide einen Kaffee, welchen sie daraufhin gemeinsam zu sich nahmen. Zahlreiche Passanten ziehen an der Konditorei vorbei, ohne zu ahnen, was nur wenige Meter weiter vor sich geht. Der in nur ca. 200 Meter Entfernung ansässige Stefan R. gab gegenüber Journalisten an, dass er von diesem Treffen nichts gewusst habe. Er kenne Frank P. aber schon seit langem und hat diese zwielichtige Person schon mehrfach dabei beobachtet, als er die Räume einer Organisation betrat, welche sich nach außen hin als Skat-Club darstellt. Die regelmäßigen Besucher dieser Einrichtung tarnen sich stets durch das Tragen von unauffälliger und normaler Kleidung. Dieser „Skat-Club“ gilt dabei vielen Beobachtern der Szene als Teil eines geheimen Netzwerkes, welches sich auch über das Internet organisiert. Über jedes Mitglied wird dabei genau buchgeführt, wobei die verborgenen Informationen als angebliche „Spielstände“ codiert werden – so wird vermutet. Rechtsexperten weisen darauf hin, dass den Behörden nichts weiter bleibt, als dieses Treiben nur zu beobachten, weil ihnen die rechtlichen Grundlagen fehlen, um auch dagegen vorzugehen. Es fehlen die Politiker die auch den Mut haben, diese Dinge offen auszusprechen.

Es würde mich ja freuen, wenn mein kleines Szenario hier oder da auch ein wenig amüsieren konnte; meine Intention ist es aber, die verschlagen, skrupellos und über Leichen gehende Bösartigkeit, der längst in die tiefsten Untiefen heruntergekommenen gegenwärtigen Journaille möglichst aufzuzeigen. Mir ist bei dieser Gelegenheit aufgefallen, dass das kennzeichnende dieses etablierten Betrügertums als „Suggestionsjournalismus“ bisher offenbar noch nicht begrifflich geprägt wurde. Der von s.g. „Sprachwissenschaftlern“ der Aktion „Unwort des Jahres“ bereits geadelte Begriff der Lügenpresse, welcher auch als hochverdient und allgemein anerkannt gelten konnte, auch ohne dass diese Vollidioten noch darauf aufmerksam machen, ist weiterhin zu begrüßen. Er ist auch dem alternativen Begriff der „Lückenpresse“ vorzuziehen, weil er zum einen klarer zu verstehen ist, und zum anderen auch die zu übermittelnde Bösartigkeit besser verkörpert. An dieser Stelle soll aber die wirklich wesenhafte Vorgehensweise dieser Betrüger aus Gewohnheit angesprochen sein. Eigentlich hätte ein Laie wie ich aber auch annehmen dürfen, dass der Vorwurf der Suggestion einem Journalisten doch bereits die maximal mögliche Schmähung bedeuten müsste, denn andernfalls müsste nun längst die Zeit gekommen sein, dass der Begriff des Journalisten selbst nur noch ein Schimpfwort bedeuten kann. Über die weiterhin jubelnden Anhänger dieses sich schon seit langem in die Position einer Schattenregierung hineingestohlene internationale Kartell von Schmierfinken wird dann schon noch in aller Ausführlichkeit gesprochen werden, wenn deren Herren endlich der Prozess gemacht sein wird.

Natürlich ist das Thema von mir hier nicht erschöpfend behandelt worden, aber vielleicht kommen die notwendigen Ergänzungen noch in den möglicherweise folgenden Antworten.

Sieg dem Licht und wwg1wga

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Sehr gut

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Mittwoch, 24.04.2019, 13:47 vor 1822 Tagen @ Nico 2314 Views

Genau wegen dieses Suggestionsjournalismus habe ich mit dem Gucken der abendlichen Talkshows von Christiansen, Illner und wie die anderen Schwachköppe noch so heißen, aufgehört, vor gut 5 Jahren die Tageszeitung abbestellt und verzichte seit 1,5 Jahren auf jegliche Nachrichtensendung im Propagandarundfunk und -staatsfernsehen.

Nur und genau deswegen.

Diese infantile Art, mir etwas zu suggerieren, kotzt mich nämlich vollumfänglich an.
Und genau deswegen wandern meine Blagen aus, verweigere ich den Konsum und bin seitdem deutlich entspannter.

[[freude]]

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Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

Sehr schön dargestellt, danke! (oT)

Naclador @, Göttingen, Mittwoch, 24.04.2019, 14:12 vor 1822 Tagen @ Nico 1504 Views

- kein Text -

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"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Über den Umgang mit Journalisten

Nico @, Mittwoch, 24.04.2019, 22:01 vor 1822 Tagen @ Naclador 1619 Views

Vielen Dank für die lobenden Worte, auch an den Chris. Es war ja sogar so, dass ich mich bereits vor dem Abschicken meines kleinen Aufsatzes ein wenig gefragt habe, ob es auch wirklich genung Wert hat, um gepostet zu werden. Auch andere mögen das Gefühl nun kennen, wenn diese Frage nach dem Absenden dann noch ‚nagender‘ wird. Es hat mich also echt happy gemacht. [[lach]]

Übrigens habe ich bei dieser Gelegenheit auch noch etwas mitzuteilen. Es gibt nämlich etwas, was ich erst beim Schreiben meines Aufsatzes dazu gelernt habe, und vielleicht gibt es hier den einen oder anderen, der es zuvor auch nicht gewusst hat. Das von mir verwendete Wort der „Journaille“ ist nämlich nicht etwa eine sogar recht distinguierte Bezeichnung für einen Journalisten oder das Journalistentum (was ich mir nämlich so ungefähr vorgestellt hätte), nein, es bedeutet eine ausdrückliche Schmähung genau solcher Personen (oder zumindest gewissen einzelnen von ihnen). Es handelt sich bei diesen Begriff um eine Kontraktion der Begriffe „Journalist“ und „Kanaille“. Also, wenn das nicht hübsch ist? [[freude]]

Habt ihr es gewusst?

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Schee is!

mabraton @, Freitag, 26.04.2019, 08:14 vor 1820 Tagen @ Nico 1029 Views

Hallo Nico,

Übrigens habe ich bei dieser Gelegenheit auch noch etwas mitzuteilen. Es
gibt nämlich etwas, was ich erst beim Schreiben meines Aufsatzes dazu
gelernt habe, und vielleicht gibt es hier den einen oder anderen, der es
zuvor auch nicht gewusst hat. Das von mir verwendete Wort der
„Journaille“ ist nämlich nicht etwa eine sogar recht distinguierte
Bezeichnung für einen Journalisten oder das Journalistentum (was ich mir
nämlich so ungefähr vorgestellt hätte), nein, es bedeutet eine
ausdrückliche Schmähung genau solcher Personen (oder zumindest gewissen
einzelnen von ihnen). Es handelt sich bei diesen Begriff um eine
Kontraktion der Begriffe „Journalist“ und „Kanaille“. Also, wenn
das nicht hübsch ist? [[freude]]

Wunderbar!
"Journaille" tönt (wie der Schweizer sagt) elegant und prägnant.
Im Zügle des Jahrtausend-Projektles Schuttgart 21 hatte ich auch die Gelegenheit die, von mir bis dahin, grundsätzlich mit Respekt betrachtete, Branche intensiv kennen zu lernen. Ich denke die Shakespeares der Zeitgeschichte hätten sich kein besseres Material als Vorlagen für ihre Werke wünschen können.

Wenn ich Zeit finde schreibe ich noch etwas dazu.
Deine fiktive Geschichte ist klasse!

Beste Grüße
mabraton
PS: Weißt Du zufällig was über die Plagiatsvorwürfe an Shakespeare?
https://www.sueddeutsche.de/kultur/prominente-plagiate-seins-oder-nicht-seins-1.55661-9
Ich habe durch den großartigen Film "Only lovers left alive" von Jim Jarmusch erstmals davon gehört.

Eine Figur, die Sie detailreich anlegen, ist Christopher Marlowe. Eine Theorie besagt, dass Marlowe der wahre Autor von Shakespeares Stücken und Gedichten ist. Ihr Film schließt sich dieser These an. Warum?

Oh, darüber könnte ich Ihnen viel zu viel erzählen. Es gibt viele Leute, die glauben, Shakespeare habe keine Zeile geschrieben, zum Beispiel Sigmund Freud, Orson Welles oder Henry James. Ich bin einer von ihnen. Die Akademiker nennen uns Anti-Stratfordianer. Es gibt kein einziges Manuskript in Shakespeares Handschrift. Wenn er so viel geschrieben hat, wie kann es sein, dass es überhaupt nichts gibt? Shakespeare war ein Analphabet und ein zweitklassiger Schauspieler. Viele glauben, der wahre Autor sei stattdessen Edward de Vere, der 17. Graf von Oxford. Das kann sein, es könnte auch eine Kombination sein. Marlowes Tod ist in jedem Fall eine Verschwörung.
http://www.taz.de/!5052238/

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