Der Staat als allerbester Unternehmer - in eigener Sache

PPQ ⌂ @, Pasewalk, Freitag, 19.04.2019, 21:00 vor 1832 Tagen 4346 Views

Bei ihrer Einführung in Deutschland im Jahr 1918 lag die von sachkundigen Politikern mit marxistischer Vorbildung gern "Mehrwertsteuer" genannte Umsatzsteuer bei 0,5 Prozent. Seitdem stieg sie auf 19 Prozent - eine Verachtundreißigfachung in nicht ganz 100 Jahren.

Die Steuereinnahmen des Bundes verdoppelten sich gar in den vergangenen 15 Jahren - dennoch ist nie Geld da, schon gar nicht für eine Steuersenkung.

Der Staat ist, was Deutschland betrifft, doch der bessere Unternehmer: Fleißig, wie sie nun einmal sind, machen die Deutschen ihren Staat - und damit selbstverständlich auch sich selbst - reich und reicher. In der Amtszeit Angela Merkels wuchsen die Steuereinnahmen um 77 Prozent - das sind durchschnittliche 5,5 Prozent im Jahr. Die Reallöhne schafften im selben Zeitraum ein schmales Plus von durchschnittlich 0,73 Prozent jährlich.


Weitergerechnet ergibt das ein Bild, auf das jeder im Lande stolz sein kann - Wir schaffen das!

--
Wir sprechen verschiedene Sprachen. Meinen aber etwas völlig anderes. www.politplatschquatsch.com

Steuerprogression

Socke ⌂ @, Freitag, 19.04.2019, 22:29 vor 1832 Tagen @ PPQ 2958 Views

Die Steuereinnahmen des Bundes verdoppelten sich gar in den vergangenen 15
Jahren - dennoch ist nie Geld da, schon gar nicht für eine Steuersenkung.

Ja und? - So lange man nicht eine automatische Anpassung der Steuerprogression, gekoppelt an die Lebenshaltungskostensteigerungen und Lohnsteigerungen, einführt, wird der Staat immer mehr einnehmen.
Heute ist doch der Mittelverdiener bereits in einer ganz hohen Besteuerung.
Diese Jahr für Jahr steigenden Steuereinnahmen zeigen fälschlicherweise das Bild einer stetig und stark wachsenden wirtschaftlichen Entwicklung, obwohl man darauf eben nicht 100% schließen kann. Aber das gemeine Volk glaubt es und ist zufrieden, so lange Brot und Spiele laufen.
Und dass der Staat trotz der jährlichen Mehreinnahmen immer klamm ist, keine Steuersenkungen in Erwägung zieht, zeigt doch nur, wie weit sich D. vom Sozialstaat entfernt hat, ist nämlich ein Wohlfahrtsstaat geworden, die sich "Hobbys" wie "Merkels Gäste" und vielen anderen Schwachsinn leistet.

Geringwertige Wirtschaftsgüter, die sofort voll absetzbar sind

FOX-NEWS @, fair and balanced, Samstag, 20.04.2019, 03:41 vor 1831 Tagen @ Socke 3155 Views

Seit den '60er Jahren ist das mehr oder weniger gleich geblieben (IMHO damals 720 DM), heute 410 Euro. Das bedeutet, daß immer mehr Anschaffungen von Gerätschaften über mehrere Jahre abgeschrieben werden müssen, womit sich der Staat auch einen prima 0% Kredit genehmigt, den er nicht einmal zurückzahlen muss, wenn in den Folgejahren kein Gewinn zu versteuern ist (bitte korrigiert mich, wenn das doch rückabwickelbar ist).

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Wo lebst du denn?

Mephistopheles, Samstag, 20.04.2019, 08:36 vor 1831 Tagen @ FOX-NEWS 2737 Views

Seit den '60er Jahren ist das mehr oder weniger gleich geblieben (IMHO
damals 720 DM), heute 410 Euro.

Damals 400 DM, heute 400 (410?)€.

Das bedeutet, daß immer mehr Anschaffungen

von Gerätschaften über mehrere Jahre abgeschrieben werden müssen,

Das bedeutet, dass ein Home-PC incl. Betriebssystem, Drucker, Bildschirm und Maus, der damals für nicht unter 4.000 DM zu haben war und über Jahre abgeschreiben werden musste, heute als geringwertiges Wirtschaftsgut im Jahre der Anschaffung abgesetzt werden kann.

womit

sich der Staat auch einen prima 0% Kredit genehmigt, den er nicht einmal
zurückzahlen muss, wenn in den Folgejahren kein Gewinn zu versteuern ist
(bitte korrigiert mich, wenn das doch rückabwickelbar ist).

Gruß Mephistopheles

nicht ganz korrekt

mh-ing @, Samstag, 20.04.2019, 09:05 vor 1831 Tagen @ Mephistopheles 2384 Views

Wohl wahr, dass viele Produkte sich verbilligten, die Langlebigkeit ist aber auch ziemlich dahin. Wenn man Programme kauft, sind die meist deutlich >400€, muss diese auf viele Jahre abschreiben, derweil diese Programme letztlich schon gar nicht mehr anwendbar sind aufgrund der ständigen Entwicklung. Dann hat man diese Programme längst als Leichen in der Abschreibung, aber nicht im Einsatz.
Nur die Updates kann man dann auf sofort abschreiben, jedoch nur dann, wenn es Updates sind, Upgrades sind wieder voll abzuschreiben.

Man konnte Anschaffungsrücklagen bilden. Aber die Grenzwerte sind so, dass das nur kleinere Firmen können. Hier ist eine weitere Steuersache drin. Mit höherer Rücklage konnte man vorsparen auf die Anschaffung und dann bezahlen, indem man die Rücklage auflöste. Man konnte so auch etwas die Berge-Täler in der Bilanz gut ausgleichen. Aber all das ist ausradiert worden (Auflösung ohne Verkauf wirkt sich auf die alten Jahre aus, nicht auf das laufende.....)

Faktisch hat man die Steuern drastisch erhöht indem man:
- Die Progression nicht angemessen angepasst hat
- Die Abschreibungs-Gestaltungsmöglichkeiten massiv einschränkte
- Die bürokratischen Lasten deutlich gesteigert hat (zwar digitalisiert, aber faktisch viel komplizierter und letztlich genauso wenn nicht noch aufwendiger)

Man hätte längst die Grenzen und Tarife im Steuerrecht an die Inflation anbinden müssen. Nur das wäre ein vernünftiges System. Jetzt zahlt man als Mittelständler die Millionärssteuern, der weil die Millionäre so viele Steuermöglichkeiten nutzen können, viel weniger zu bezahlen. Der Grund ist, dass man im unterem Bereich das Geld verbraucht (für Leben, Vermögensaufbau ....). Wenn man aber sehr viel verdient, kann man das überschüssige Geld eben so nützen, dass es die Steuern vermeidet (Investition mit guten Abschreibungen, Verschiebung der Gewinne ....)

Unternehmer zahlen keine Steuern. Das wird alles dem Preis draufgeschlagen, den der Endverbraucher zu entrichten hat

Mephistopheles, Samstag, 20.04.2019, 14:20 vor 1831 Tagen @ mh-ing 2005 Views

Wohl wahr, dass viele Produkte sich verbilligten, die Langlebigkeit ist
aber auch ziemlich dahin. Wenn man Programme kauft, sind die meist deutlich

400€, muss diese auf viele Jahre abschreiben, derweil diese Programme

letztlich schon gar nicht mehr anwendbar sind aufgrund der ständigen
Entwicklung. Dann hat man diese Programme längst als Leichen in der
Abschreibung, aber nicht im Einsatz.

Das Produkt hat also einen Zusatznutzen. Es mindert die aktuell fällige Steuerlast, auch wenn es schon nicht mehr im Einsatz ist. [[trost]]

Nur die Updates kann man dann auf sofort abschreiben, jedoch nur dann,
wenn es Updates sind, Upgrades sind wieder voll abzuschreiben.

Dann verkauf sie halt an irgendeinen Krattler, wenn du sie nicht mehr nutzt. Den Verlust kannst du steuerlich sofort geltend machen. [[top]]

Geht auch bei des Unternehmers liebster Steuersparmöglichkeit, dem Dienstwagen. Kaum hast du 10.000 € Verlust, schon kannst du 5.000 € Steuern sparen. Lästig ist nur, dass dann die beim Kauf eingesparte Vorsteuer wieder als Mehrwertsteuer fällig wird. [[zwinker]]

Man konnte Anschaffungsrücklagen bilden. Aber die Grenzwerte sind so,
dass das nur kleinere Firmen können. Hier ist eine weitere Steuersache
drin. Mit höherer Rücklage konnte man vorsparen auf die Anschaffung und
dann bezahlen, indem man die Rücklage auflöste. Man konnte so auch etwas
die Berge-Täler in der Bilanz gut ausgleichen. Aber all das ist ausradiert
worden (Auflösung ohne Verkauf wirkt sich auf die alten Jahre aus, nicht
auf das laufende.....)

Hier empfiehlt es sich, ein paar 1.000 € in einen Steuerberater zu investieren. Kannst du voll bei der Steuer absetzen. [[freude]]

Faktisch hat man die Steuern drastisch erhöht indem man:
- Die Progression nicht angemessen angepasst hat
- Die Abschreibungs-Gestaltungsmöglichkeiten massiv einschränkte
- Die bürokratischen Lasten deutlich gesteigert hat (zwar digitalisiert,
aber faktisch viel komplizierter und letztlich genauso wenn nicht noch
aufwendiger)

Zahlt alles des Demokraten liebstes Kind, die Wählerin und der Wähler. [[freude]]

Man hätte längst die Grenzen und Tarife im Steuerrecht an die Inflation
anbinden müssen. Nur das wäre ein vernünftiges System.

Hätte hätte, Fahrradkette. [[hüpf]]
Jetzt zahlt man

als Mittelständler die Millionärssteuern, der weil die Millionäre so
viele Steuermöglichkeiten nutzen können, viel weniger zu bezahlen. Der
Grund ist, dass man im unterem Bereich das Geld verbraucht (für Leben,
Vermögensaufbau ....). Wenn man aber sehr viel verdient, kann man das
überschüssige Geld eben so nützen, dass es die Steuern vermeidet
(Investition mit guten Abschreibungen, Verschiebung der Gewinne ....)

Manche Schweine sind eben gleicher. Außerdem ist jeder echte Mittelständler schon lange Millionär. Er erzählt es nur nicht jedem. [[applaus]]

Gruß Mephistopheles

Das ist der Kernirrtum des Ganzen

FOX-NEWS @, fair and balanced, Samstag, 20.04.2019, 14:47 vor 1831 Tagen @ Mephistopheles 2187 Views

Das Produkt hat also einen Zusatznutzen. Es mindert die aktuell fällige
Steuerlast, auch wenn es schon nicht mehr im Einsatz ist. [[trost]]

Und was habe ich davon, wenn mein Betrieb 1-2 Jahre Miese macht? Soll ja mal vorkommen ... [[sauer]]

Der entscheidende Punkt ist der, daß man von einem Anlagegut (Kaufpreis €10'000.-), abzuschreiben über 10 Jahre, im Kaufjahr €1000.- von unversteuertem, jedoch €9000.- von versteuertem Einkommen zu bezahlen hat. Das ist nichts anderes als eine Steuervorauszahlung für die nächsten Jahre ohne Zinsgutschrift. Unter diesem Aspekt hat die Investitionstätigkeit von Industrie und Unternehme(r)n einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Einnahmeströme des Staates.

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Nichtunternehmer?

mh-ing @, Sonntag, 21.04.2019, 10:06 vor 1830 Tagen @ Mephistopheles 1457 Views

Ich muss annehmen, dass ich hier mit jemanden schreibe, der selbst sich von jeder selbstständigen Tätigkeit fern hielt. Ansonsten ist das hier vorgebrachte nur als absurdes Reden zu verstehen.
Der Preis des Produkts, der Leistung bestimmt nicht der Unternehmer sondern der Markt. Der Preis, zu dem man anbietet/verkauft/dienstleistet, ist meist vorgegeben und nicht oder nur gering variabel (außer nach unten).
Die fixen Kosten aus Produktionsinvenstition, Mitarbeiter, Räume .... sind auch vorgegegeben, wobei hier immer mehr als oft kalkuliert anfällt.

Aus der Differenz kommt dann der eigentliche Gewinn, der Lohn der Mühe. Hier aber nun greift das Finanzamt gnadenlos zu. Man hat zwar zu 100% die Investition zu bezahlen, aber das Finanzamt erkennt davon nur 20% maximal an (wenn man am 1.1. des Jahres kauft, sonst wird auch hier gemindert). Man hat also durch die Investition eine Lücke von 80% Geld, was man ausgegeben hat und einem fehlt. Zusätzlich zahlt man auf diese fehlenden 80% der Investition noch voll Steuern in Höhe von meist 48%. (weil im oberssten Teil der Progression)
Man hat dann schlicht ein Liquiditätsproblem. Es bleibt nach Investition und Steuer zu wenig über für einen Selbst und das Konto ist leer. Geht das Invest fehlt, d.h. es stellen sich nicht die höheren Einnahmen mit dem Invest ein, hat man diese höheren Steuern gezahlt und die Abschreibung der Jahre danach ist nachteilig in der Steuer (die bei 48% massiv ist).
Bleibt nur über die Bank zu finanzieren und damit immer und immer in den Händen der Bankster zu sein. Insofern ist das der Punkt, warum das System so ist. Letztlich zwingt der Staat die Unternehmer sich zu verschulden bei den Banken.
Leasing wird häufig auch gemacht, aber wer das mal durchrechnet merkt schnell, dass da andere noch mehr einen abzocken.

Daher ist aus meiner Sicht das Steuersystem bei uns völlig wirtschaftsfeindlich und nachteilig.

Damals (60er Jahre) war ein Home PC für kein Geld der Welt zu haben. (oT)

FOX-NEWS @, fair and balanced, Samstag, 20.04.2019, 09:17 vor 1831 Tagen @ Mephistopheles 1957 Views

- kein Text -

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Läuft in Deutschland ...

16.000 DM

Mephistopheles, Samstag, 20.04.2019, 10:00 vor 1831 Tagen @ FOX-NEWS 2314 Views

mit der Leistungsfähigkeit eines Taschenrechners. Konnte programmiert werden. Kein Bildschirm, kein Drucker, keine Maus. War aber ein PC, also ein Personal Computer. Betriebssystem weiß ich nicht mehr, er musste aber wohl eines gehabt haben.
Wahren aber schon die 70er.

Ich weiß das deswegen, weil meine Schule hatte damals einen angeschafft zu Lehrzwecken. Ein VW Käfer kostete damals 4.800 DM, einen Opel Rkcord gab es für um die 7.000 DM.

Gruß Mephistopheles

Also kostete damals der Käfer das 12fache des "Geringwertigen Wirtschaftsgutes".

FOX-NEWS @, fair and balanced, Samstag, 20.04.2019, 11:17 vor 1831 Tagen @ Mephistopheles 1986 Views

Ich weiß das deswegen, weil meine Schule hatte damals einen angeschafft
zu Lehrzwecken. Ein VW Käfer kostete damals 4.800 DM, einen Opel Rkcord
gab es für um die 7.000 DM.

Ein einfacher Golf kostet heute aber ca 18000.- neu ... also das 45fache des aktuellen Satzes ... [[zwinker]]

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Kauf die einen Lada. Den bekommst du schon für 12.000

Mephistopheles, Samstag, 20.04.2019, 14:43 vor 1831 Tagen @ FOX-NEWS 1983 Views

Ich weiß das deswegen, weil meine Schule hatte damals einen angeschafft
zu Lehrzwecken. Ein VW Käfer kostete damals 4.800 DM, einen Opel

Rkcord

gab es für um die 7.000 DM.


Ein einfacher Golf kostet heute aber ca 18000.- neu ... also das 45fache
des aktuellen Satzes ... [[zwinker]]

Außerdem tust du da was Gutes für unsere sozialistischen Brüder und Genossen.

Gruß Mephistopheles

Schon damals war (F)ehler (I)n (A)llen (T)eilen auch wesentlich billiger ...

FOX-NEWS @, fair and balanced, Samstag, 20.04.2019, 14:51 vor 1831 Tagen @ Mephistopheles 1917 Views

Die Aussage bleibt also unterm Strich die Gleiche.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Korrekturen

Athen @, Samstag, 20.04.2019, 09:36 vor 1831 Tagen @ PPQ 2543 Views

Bei ihrer Einführung in Deutschland im Jahr 1918 lag die von sachkundigen
Politikern mit marxistischer Vorbildung gern "Mehrwertsteuer" genannte
Umsatzsteuer bei 0,5 Prozent. Seitdem stieg sie auf 19 Prozent - eine
Verachtundreißigfachung in nicht ganz 100 Jahren.

Hallo PPQ,

als die MwSt/USt eingeführt wurde, wurde noch auf jeder Stufe voll die Steuer erhoben. Je länger die Kette, desto höher die Steuer. Heute kann man die Vorsteuer abziehen... Es entsteht idR also eine höhere Belastung, als nur 0,5%. Bei der EU-Finanztransaktionssteuer wollte man auch nicht 10% (sondern 0,1-0,01%) einführen, weil sie bei jedem Trade angefallen wäre. 0,5% zu 19% ist also kein geeigneter Vergleichswert, weil schon damals eine höhere Steuer effektiv angefallen sein wird.

Was die geringwertigen Wirtschaftsgüter angeht, so sind mittlerweile 800 € sofort abziehbar.

Beste Grüße Athen

/Ergänzung: Finanztransaktionssteuer der EU

Danke und so ist es

Slavisa ⌂ @, Samstag, 20.04.2019, 17:09 vor 1831 Tagen @ Athen 1911 Views

Die Preissteigerung bei Autos kann ich aber unterstreichen. Die Löhne und Gehälter sind natürlich auch gestiegen, aber nicht in dem Maße wie die Teuerungsraten.

Bei ihrer Einführung in Deutschland im Jahr 1918 lag die von

sachkundigen

Politikern mit marxistischer Vorbildung gern "Mehrwertsteuer" genannte
Umsatzsteuer bei 0,5 Prozent. Seitdem stieg sie auf 19 Prozent - eine
Verachtundreißigfachung in nicht ganz 100 Jahren.


Hallo PPQ,

als die MwSt/USt eingeführt wurde, wurde noch auf
jeder
Stufe
voll die Steuer erhoben. Je länger die Kette, desto höher
die Steuer. Heute kann man die Vorsteuer abziehen... Es entsteht idR also
eine höhere Belastung, als nur 0,5%. Bei der EU-Finanztransaktionssteuer
wollte man auch nicht 10% (sondern 0,1-0,01%) einführen, weil sie bei
jedem Trade angefallen wäre. 0,5% zu 19% ist also kein geeigneter
Vergleichswert, weil schon damals eine höhere Steuer effektiv angefallen
sein wird.

Was die geringwertigen Wirtschaftsgüter angeht, so sind mittlerweile 800
€ sofort abziehbar.

Beste Grüße Athen

/Ergänzung: Finanztransaktionssteuer der EU

--
Börse

Das ist richtig. Also schauen wir uns das mal bisschen genauer an

Mephistopheles, Samstag, 20.04.2019, 19:17 vor 1831 Tagen @ Athen 1977 Views

als die MwSt/USt eingeführt wurde, wurde noch auf
jeder
Stufe
voll die Steuer erhoben. Je länger die Kette, desto höher
die Steuer. Heute kann man die Vorsteuer abziehen... Es entsteht idR also
eine höhere Belastung, als nur 0,5%. Bei der EU-Finanztransaktionssteuer
wollte man auch nicht 10% (sondern 0,1-0,01%) einführen, weil sie bei
jedem Trade angefallen wäre. 0,5% zu 19% ist also kein geeigneter
Vergleichswert, weil schon damals eine höhere Steuer effektiv angefallen
sein wird.

Die Umsatzsteuer betrug zuletzt 4% und wurde abgelöst von einer Mehrwertsteuer von 10%
Arbeiten können sowohl von Maschinen als auch von Mnschen erledigt werden.

Wenn ein Unternehmer die Arbeit für 100 Euro von Menschen erledigen ließ, also Arbeiter beschäftigte, dann hatte er die Umsatzsteuer von 4% draufzuschlagen. Er hatte also Kosten von 104 Euro, was er auch mindestens verlangen musste.
Wenn nun der Unternehmer die Arbeit von Maschinen erledigen ließ, ebenso für 100 Euro, dann musste er dem Maschinenbauer natürlich die Umsatzsteuer draufzahlen, also 4 Euro, und die 104 Euro waren noch mal umsatzsteuerpflichtig, nämlich 4,16 Euro. Der Unternehmer hatte somit Kosten von 108,16.

==> Folge: Wann immer es ging, beschäftigte der Unternehmer natürlich lieber Arbeiter als Maschinen.

Ganz Anders bei der Mehrwertsteuer.
Wenn der Unternehmer einen Arbeiter für 100 Euro arbeiten ließ, dann fallen natürlich 10% Mehrwertsteuer an.
Stellte er dagengen Maschinen ein, dann fallen natürlich auch 10% Mehrwertsteuer an, die kann er aber prima als Vorsteuer absetzen. Das kann er bei einem Arbeiter nicht.

==> Merkste was? der Unternehmer beschäftigte natürlich , wo immer es ging, viel lieber Maschinen als Arbeiter.

Die Umstellung von Umsatzsteuer auf Mehrwertsteuer hatte aber noch eine weitere Folge. Die 4% Umsatzsteuer fallen bei Arbeitern sowieso an. Wenn der Unternehmer nun auf die Idee kam, Leiharbeiter damit zu beschäftigen, dann musste natürlich die Leiharbeiterfirma die Umsatzsteuer bezahlen und der Unternehmer noch einmal.

==> Folge: Leiharbeit war so gut wie unbekannt, weil sie brachte nur zusätzliche Kosten. Ganz anders aber bei der Mehrwertsteuer. wie im obigen Beispiel, die Mehrwertsteuer der Leiharbeiterfirma kann man prima als Vorsteuer absetzen.

Das mit der unendlich langen Kette ist natürlich Unsinn, machte keiner. Arbeit fällt überall an. Es ist also sinnvoll, möglichst viel vonder Arbeit im eigenen Betrieb zu machen bei Umsatzsteuer, bei Mehrwertsteuer ist es dagegen sinnvoll, möglichst viel auszulagern. Am besten nach China oder Vietnam.

Das ganze hatte also eine eminent politische Dimension, die aber von den Wirtschaftsökonomen schlauerweise am liebsten unterschlagen wird.

Die Kette hatte eine durchschnittliche Länge, die sich berechnen ließ. Da gibt es einen Umrechenfaktor. $%Umsatzsteuer entsprechen etwa 5,8&% Mehrwertsteuer. Bei der Umstellung von Umsatzsteuer auf Mehrwertsteuer ging es also um eine ganz massive Steuererhöhung. War auch notwendig 1967, weil Deutschland seit 1961 von Millionen Zuwanderern bereichert wurde.

Gruß Mephistopheles

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