Geldsystem für Dummies

Friedrich @, Mittwoch, 11.07.2018, 20:16 vor 2106 Tagen 5039 Views

Wie entsteht Geld - und wie wird es in Umlauf gebracht?

1. Es gibt kein Geld!
2. Außer es geht jemand auf die Bank und nimmt Schulden auf. Nur dabei entsteht Geld.

Frage: Heißt das etwa, dass alles Geld da draußen irgendwo als Schuld verbucht ist?
Antwort: Ja!

Frage: Alles Geld, also Gedrucktes, auf dem Girokonto ... ?
Antwort: Ja so ist es, gäbe es anderes "Geld", so wäre dies Falschgeld und dafür geht man bekanntlich in den Knast. Alles in Umlauf befindliche Geld - jeder einzelne Euro ohne jede Ausnahme, entstand durch Kredit bei einer Bank. Punkt.

Frage: Hm, das würde ja bedeuten, dass für JEDEN Euro ständig Zinsen zu zahlen sind?
Antwort: Ja, für jeden Euro! Egal ob als Zahl irgendwo gebucht oder als Münze (Geldmenge M0 oder M1 - je nach Definition) im Umlauf oder in Deinem Nachttisch liegend gibt es irgendwo jemand, der dafür gerade Zinsen bezahlt.

Merke: Geld ist in Umlauf gebrachte Schuld! Es gibt kein Geld - außer es geht jemand auf die Bank und verschuldet sich. Das kann jeder Marktteilnehmer sein: Der "Staat", Industrie und Betriebe, der Privatmensch. Jede natürliche und juristische Person kann Schulden machen und damit Geld generieren. (Wobei mir nicht bekannt ist, ob die 40 Mark pro Kopf 1948 als Start auch "angeschrieben" wurden oder ein "warmherziges Geschenk" unserer Besatzer waren ... weiß jemand mehr?)

Frau B geht morgens auf die Bank und zahlt 1000 Euro in bar ein. Herr C braucht dringend ein Auto und geht eine Stunde später auf dieselbe Bank und fragt um einen Kredit über 10 000 Euro nach. Der Mensch auf der Bank schaut nach - ja, geht gerade, denn eine Bank darf maximal 10mal so viel Geld aus dem NICHTS (!) für einen Kredit erzeugen, wie sie gerade an Sichteinlagen hat. So lauten die Bilanzierungsspielregeln in unserem Geldsystem.

Herr C bekommt die 10 000 Euro. Wichtig: die gab es vorher in dieser Welt gar nicht - sie werden von der Bank aus dem NICHTS in die Welt gebracht (das Entscheidende ist die Unterschrift von Herrn C - aber das ist ein anderes, wirklich sehr sehr sehr interessantes Thema! Nicht heute.)

Eine Bank verleiht nicht die Sichteinlagen ihrer Sparkunden! Das darf sie gar nicht! Das ist sogar gesetzlich verboten! Beweis: selber googeln nach der Sammelklage in AT, wo Prof. Franz Hörmann Banken verklagte, die in Prospekten den Anschein erweckten, sie würden Sichteinlagen verleihen ... !

Herr C hat den Kredit zu folgenden Konditionen erworben: 10 Jahre Laufzeit, rückzahlbar am letzten Tag in voller Höhe, Zins 7,1% und einige Gebühren. Macht 20 000 Steine, die er in den kommenden 10 Jahren anderen Marktteilnehmern durch Leistung und Konsumverzicht bei sich selber abnehmen und der Bank geben muss.

Nach 10 Jahren geht Herr C auf die Bank mit den 20 000. Nun passt genau auf, was dann passiert. Die 10 000 aus dem NICHTS gehen genau dahin zurück, woher sie kamen: ins NICHTS! Halten wir fest: Schulden bezahlen heißt Geld vernichten! OK?

Dann bekommt die Frau B noch - sagen wir mal - 100 Euro Guthabenzinsen für die 1000 Steine, die sie brav der Bank 10 Jahre überließ.

Bleiben noch 9900 Euro für die Bank über. Das ist der Gewinn der Bank. Wohlgemerkt: für etwas, dass sie "im Schweiße ihres Angesichts" verlieh, das die Bank nicht nur gar nicht besaß, was es ja gar nie gab!!! Die machen Geschäfte mit Luft ... noch viel weniger als das! Mit NICHTS eben. Das ist das beste Geschäft ever. BANKEN!

Lass Dir ruhig Zeit. Les das mehrfach, so lange, bis Du es komplett nachvollzogen hast und ohne Hilfsmittel jedem Interessierten erklären kannst. Erst dann hast Du es begriffen. Lohnt sich.

Machen wir ein Beispiel: angenommen mein Nachbar schrottet sein Auto und kommt zu mir und bittet um meinen Wagen fürs Wochenende. Ich stimme zu. Montag steht meine Karre vollgetankt im Hof und auf dem Sitz liegen 50 Euro.

Das finde ich stark und denke jetzt weiter wie ein Bankster es tut: ein Auto hab ich ja, hab ich mir zusammengespart. Freitags erzeuge ich nun immer 10 neue Wagen - Schnipp - aus dem NICHTS, verleihe sie übers Wochenende für je 50 Euro, und Montagmorgen - Schnipp - schick ich sie wieder zurück ins Nirwana und fahre meinen Alten weiter. Und mir bleiben noch 500 Euro für diese extrem "harte" Arbeit - ich verleihe etwas für Bares, was es noch nie gab und für was ich NULL Leistung erbringen musste. So funktioniert eine Bank! Jeder andere - außer der Bank - kann nur das verleihen, was er sich erarbeitet hat. Darauf pfeift die Bank, das findet sie viel zu anstrengend! Und exakt genau das ist das Wesen der Bankgeschäfte ... viele würden es Betrug nennen und in den USA hat es ja einer geschafft, genau dieses ein Gericht erkennen zu lassen und er musste nie den Hauskredit zurückzahlen ... !

Merke: Nur Dilettanten überfallen eine Bank und rauben sie aus. Wahre Profis gründen eine ... und rauben die gesamte Menschheit und deren Lebensleistung!!!

Was passiert im Geldkreislauf? Herr C kauft sich den Wagen des Nachbarn, der ist wirklich gut in Schuss. Im Geldkreislauf erhöht sich die Menge des in Umlauf befindlichen Geldes um 10 000 Euro. Der "Markt" gewöhnt sich daran. Aber: in der Folge wird die in Umlauf befindliche Geldmenge um 20 000 Euro verringert und zur Bank getragen zur Tilgung des Kredits! Das geht gar nicht, das wäre eine extrem fette Deflation. Inflation ok, aber das Gespenst der Deflation .... NEIN! Lösung? Ganz einfach, in den 10 Jahren, wo Herr C dem Markt 20 Mille entzieht, müssen sich andere Marktteilnehmer in entsprechender Höhe verschulden ... tut das niemand, bricht das Geldsystem sehr schnell zusammen! Entweder es verdoppelt sich wie vorgesehen, oder es kracht! Und wollen Privatmenschen keine Schulden machen und die Betriebe etwa auch nicht, na dann springt halt der Staat ein. Irgendwer muss fortlaufend immer höhere Schulden machen, sonst krachts unausweichlich! Wer hier nicht zustimmen mag, hat das zuvor Gesagte nicht verstanden und möge sich bitte ein leeres Blatt Papier zur Hand nehmen und die Sache selber überdenken.

Jetzt erkennen wir auch das Wesen von Zins und Zinseszins: (bei gleichem Zinssatz) eine Verdopplung der Geldmenge in gleichen Zeitabständen, Beispiel: bei 7,1% Zinsen verdoppelt sich die in Umlauf befindliche Geldmenge genau alle 10 Jahre, bei anderen Zinsen halt entsprechend früher oder später. Aber sie verdoppelt sich, auch noch bei 0,5%.

Nach dem ersten Verdopplungszeitraum sinkt die Kaufkraft der Moneten also auf die Hälfte (wenn die Produkte nicht günstiger produziert werden können), nach dem Zweiten auf ein Viertel, nach dem Dritten auf ein Achtel, nach dem Vierten auf 1/16 ... das nennt man in der Mathematik eine Exponentialfunktion. Geld sparen ist anscheinend dumm. Die kalte Enteignung schlägt immer zu. Zinsen von der Bank gleichen das nie aus, aber auch das ist ein anderes Thema und führt dahin, dass nur die Superreichen Gewinner dieses Systems sind, jene also, die mehr Zinsen durch Guthaben generieren, wie sie in Form von Käufen (in den Preisen der Produkten stecken ja auch versteckte Zinsen!) verlieren. Aber lassen wir das. Vielleicht ein anderes Mal.

Eine Exponentialfunktion hat übrigens sehr erstaunliche Eigenschaften. Betrachten wir hierzu die Geschichte mit dem Sultan, der einem Mann viel Dank schuldet und ihn fragt, was er für ihn tun könne. Der Mann sagt gerissen: er hätte gerne auf einem Schachbrett auf dem ersten Feld ein Weizenkorn, auf dem 2. 2 Körner, dem 3. 4 Körner, dem 4. 8 usw., also immer die doppelte Menge auf dem nächsten Feld. Der Sultan lachte und meinte, das sei ja ein bescheidener Wunsch.

Nun, ihr wisst, die Geschichte ging ungut für den Sultan aus, er konnte nicht bezahlen. Unser Gehirn denkt linear. Auf dem Schachbrett liegt aber locker mal eine Weltjahresproduktion ...

Verdopplung oder Halbierung in gleichen Zeitabständen sind sehr sehr tückisch und für unser Gehirn nicht begreifbar, es sei denn, man riecht den Braten schon vorher. Ansonsten wird die Wirkung immer (!) gnadenlos unterschätzt. Immer.

Dazu ein Beispiel: über viele Jahrzehnte stieg der jährliche Rohölbedarf auf dieser Welt im Schnitt um rund 6% (also alle 12 Jahre eine Verdopplung). Hört sich peanutsmäßig an? Na, dann pass mal auf:

Auf dem 3. Feld des Schachbretts liegen ja vier Körner, auf den ersten beiden 1 und 2, also in Summe 3.

Auf dem 4. Feld des Schachbretts liegen 8 Körner, auf den ersten 3 davor 1 und 2 und 4, also in Summe 7.

Auf dem 5. Feld des Schachbretts liegen 16 Körner, auf den ersten 4 davor 1 und 2 und 4 und 8, also in Summe 15.

Wir lernen: auf jedem folgenden Feld liegen mehr Körner, wie in Summe auf allen (!) Feldern davor. Was heißt das für den Ölverbrauch? Nun, wir verbrauchen im aktuellen Verdopplungszeitraum mehr Öl, wie in allen Verdopplungszeiträumen davor! In allen seit Anbeginn! Mehr Öl, als wir je davor verbraucht haben! Das musste Dir mal vorstellen! Das ist krass. Von wegen 6% und so. Deswegen gibt es ja das Sprichwort: nur Idioten und Wirtschaftsfachleute sind der Meinung, dass exponentielles Wachstum dauerhaft möglich sind ... gar nix ist möglich! Ein Scheißdreck! Jedes exponentiell sich verhaltene System stirbt. Immer. Ist nur eine Frage der Zeit. Und das ist bei einer Fiktion - genannt Geld - auch nicht anders. Wartet noch ein paar Monate ... wir sind bereits mitten drin im Sterbeprozess.

So, nun zurück zum Geld, welches ja komplett als Kredit auf der anderen Seite verbucht ist. Ich würde hier nun gerne eine kleine Zeichnung einfügen, weiß aber gar nicht, ob ich das kann, also bitte ich um Eure ganze Aufmerksamkeit, es geht sehr schnell und ist auch ganz einfach zu "sehen".
Angenommen, alles Geld im System wäre ein Stapel von einem halben Meter Höhe. Dann stellen wir uns daneben einen gleichhohen Stapel Kredit plus Zinsen plus Gebühren vor, sagen wir mal, der wäre ca. einen Meter hoch (ja ja, hängt vom Zins und der mittleren Laufzeit ab).

Was lernen wir daraus? Es gibt I M M E R (!) mehr Schulden als Geld in dieser Welt! Zu keinem (!) Zeitpunkt können die Schulden mit dem aktuell vorhandenen Geld zurückbezahlt werden!

Pause.

Ist das klar? Wenn nicht, spring nach oben und beginne von vorne. Das ist wichtig zu verstehen. Das hat enorme Konsequenzen! Für uns ALLE! Für die Tiere, die Pflanzen, die gesamte Schöpfung! Nur Hirntote und Demagogen behaupten, man müsse Schulden zurückbezahlen und alles wäre gut. Gar nix ist gut. Der Crash ist unausweichlich! (Wenn die Menschheit nicht vorher vernünftig wird - aber das erlauben sich nicht mal Optimisten zu träumen). Wir sitzen in einer ganz bösen Falle.

Das ist soo dermaßen wichtig zu verstehen und es ist mit Verlaub eine entsetzliche Schande, dass man das in einem Börsenforum im Sommer 2018 (!) noch erklären muss. Also reißt Euch gefälligst zusammen. Und bevor hämische Kommentare getippt werden: studiert erst mal das Gesagte.

Schulden können nicht getilgt werden! Niemals. Dazu fehlt das Geld. Würde man nun noch einen halben Meter Geld durch Kredit erzeugen, um den Meter Schulden daneben zu bezahlen - äh äh, geht nicht, jetzt sind es schon 2 Meter Schulden. Pech für Egon! Nö, Pech für uns alle! Wir kommen da nicht mehr raus! Nie mehr. Nur durch einen Systemzusammenbruch! Es sei denn, alle Egoismen ... ach lassen wir das.

Halten wir fest: die Geldmenge steigt exponentiell (verdoppelt sich (je nach Zins) in einem gewissen Zeitraum). Aber auch die Schuldenmenge steigt exponentiell! Und der Abstand zwischen dem verfügbarem Geld und der bestehender Schuld, auch der steigt exponentiell. Wer mir das nicht glaubt und oben das nicht versteht, Professor Senf hat sehr gute Vorträge zu dem Thema gemacht. Besser ist es jedoch, du malst dir das mal geschwind auf. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

Die Aussage heute von Manuel H.: "Vermehrung Verschuldung immer gleich Vermehrung Vermögen" wäre nicht mal falsch, hätte er gesagt: "Vermehrung Verschuldung ist immer auch Vermehrung Vermögen" - aber er sagt das Wort "gleich" und das ist superfalsch und zeigt, dass er keinen blassen Schimmer von der Thematik hat. Wirklich: nichts ist falscher als das Gesagte und ich wünsche Dir, Manuel H., dass Du nun durchblickst. Das ist in der Tat blanker Unsinn, den Du hier verbreitest. Da lege ich mich absolut fest. Es geht aber nicht nur um Dich, es geht um ALLE und ALLES. Es ist das grundlegendste Thema in dieser Welt. Ich sehe das bestehende Geldsystem als die Urkrankheit aller Krankheiten an. Das kann aber jeder sehen, wie er mag.

Was ist nun das satanische an unserem Geldsystem? Der Wachstumszwang durch die vorgegebene Exponentialfunktion! Alles muss wachsen. Die Geldmenge, das Einkommen, der Umsatz ... beim Krebs ist das ja auch so - Ausgang ist ja hinlänglich bekannt. Man hat uns hier ein Krebsgeschwür installiert, das es zu überwinden gilt! Ansonsten gibts sehr viele Tote! Das ist keine Drohung, das ist eine Feststellung.

Folge der Exponentialfunktion ist die komplette Zerstörung des Planeten. Bäume werden umgesägt, nur weil es Geld bringt. Geld Geld Geld ... ich führe diesen Zusammenhang nicht weiter aus, er ist deprimierend und leicht einzusehen.

Wir stehen an der Schwelle einer Zeitenwende. Ich denke, in dem neuen Zeitalter gibt es kein Geld mehr. Nur Primitive brauchen Geld. Höher entwickelte Gesellschaftsformen erkennen das sofort als DIE Krankheit. Aber die wurden ja alle mit Stumpf und Stiel ausgerottet, diese höheren Gesellschaftsformen ... und nun fehlt uns die Anschauung anderer Systeme. Fatale Situation. Mal sehen, wie es ausgeht.

Viel Freude beim Vermehren der Erkenntnisse. Nehmt Euch Zeit und nicht das Leben!

Grüße - Friedrich

Geldsystem von Dummies - wie sich Klein-Erna die Finanzen so vorstellt

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Donnerstag, 12.07.2018, 00:29 vor 2106 Tagen @ Friedrich 3968 Views

Hallo Friedrich,

Dein Beitrag kombiniert Unwissen mit Polemik.
Die entscheidenden Dinge hast Du nicht verstanden.

Du findest im Forum genügend Beiträge zum Thema, zum Beispiel den hier:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=192386

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Solche Standards gehören in die Sammlung, dass der "Geld aus dem Nichts"-Unfug aufhört. :-)

Silke, Donnerstag, 12.07.2018, 04:45 vor 2106 Tagen @ paranoia 3199 Views

Landesgericht Bozen: Geldschöpfung aus dem Nichts

Friedrich @, Donnerstag, 12.07.2018, 10:47 vor 2105 Tagen @ paranoia 2936 Views

Hallo Paranoia,

das musst Du nicht mir sondern dem Landesgericht Bozen und der Südtiroler Volksbank sagen!

Google mal: Südtiroler Volksbank gesteht am Landesgericht Bozen die Geldschöpfung aus dem Nichts ein!

Ich weiß, dass das einigen hier nicht schmeckt. Niemand gibt gerne zu, dass er all die Jahre auf dem falschen Gaul saß und lieber soll sich die Welt um einen herum ändern, als dass man selbst mal einen Irrtum eingesteht.

Meine Überlegungen sind absolut richtig und werden hier nicht widerlegt. Da lege ich mich jetzt schon fest. Und ich mag auch gar keine Zielscheibe für Euch hier bilden, darauf habe ich überhaupt keinen Bock.

Redet doch lieber mit anderen Menschen wie z.B. dem Prof. Bernd Senf oder dem amerikanischen Richter Mahoney, Vorsitzender bei einem Geschworenengericht, der sagte: „Es klingt wie Betrug für mich“, dass es Gewohnheit ist, das Banker durch Kreditvergabe neues Geld (Buchgeld) wie „Geld aus der Luft“ herstellen können. Und

An alle: weist doch bitte genau diese Menschen auf ihre Irrtümer hin! Nicht mich. Ich bin nur der Überbringer der Nachricht. Ich mache aber diese Nachricht nicht.

"Geld aus dem Nichts" ist eine Realität, welche ihr nicht aus diese WElt verbannen könnt und das macht euch rasend. Und statt dass ihr irgendwelche Links mit meterlangen Texten hier verortet: sagt doch in Euren eigenen Worten, woher das Geld kommt. Ja eben, aus dem NICHTS. Woher denn sonst?

Geld entsteht nur durch Kredit. Bei dieser Geldenstehung enstehen immer mehr Schulden als gerade Geld entstand - richtig oder falsch?

Die momentanen Schulden können zu keinem Zeitpunkt (!) beglichen werden.

Richtig oder falsch?

Also müssen die vorhandenen Schulden (sie müssen ja doch bezahlt werden - sonst bricht das "Spiel" rasch auseinander!!) mit Geld beglichen werden, dass erst noch neu (als Schuld) geschöpft werden muss.

Damit vervielfachen sich aber wieder die Schulden ... und so weiter ... bis zum Crash. Das nennt man im Volksmund einen Teufelskreislauf!

Deswegen verdoppelt sich die Geldmenge zwingend als Funktion des Zinssatzes.

Richtig oder falsch?

Du siehst, wir brauchen uns überhaupt gar nicht an dem "Geld aus dem Nichts" aufhängen! Wir haben hier noch mehr nicht leugenbare Tatsachen, die den Wahnsinn in diesem installierten Krebsgeschwür klar erkennen lassen - und zwar ohne jeden Interpretationsspielraum!

"Geld aus dem Nichts" ist das Eine. Der ständige Zwang zum Verdoppeln dises Wahnsinns bis zum unausweichlichen Crash und die damit zusammenhängenden Zerstörungen auf diesem Planeten sind eine weitere Tatsache.

Grüße - Friedrich

Nicht "aus dem Nichts"

tar ⌂ @, Gehinnom, Donnerstag, 12.07.2018, 14:21 vor 2105 Tagen @ Friedrich 2577 Views

"Geld aus dem Nichts" ist eine Realität, welche ihr nicht aus diese WElt
verbannen könnt und das macht euch rasend. Und statt dass ihr irgendwelche
Links mit meterlangen Texten hier verortet: sagt doch in Euren eigenen
Worten, woher das Geld kommt. Ja eben, aus dem NICHTS. Woher denn sonst?

Nein, sondern aus einem mehrfach (meist doppeltem), gegenseitig besichertem Verpflichtungsgeschäft (Rechtsebene), den ein Kreditvertrag auszeichnet:
- Sicherheit des Gläubigers: die zinslosen, nicht-terminierten Ansprüche (also Verbindlichkeiten des Gläubigers, die man als "Geld" bezeichnet) gegen sein Vermögen, das als Sicherheit dient
- Sicherheit des Schuldners: das Vermögen des Schuldners, in das der Gläubiger bei Versäumnis vollstreckt (bspw. Grundschulden, aber auch erwartete Lohneinkünfte)

Ohne derartige Besicherungen werden solche Verbindlichkeiten nicht von Dritten als Zahlungsmittel akzeptiert.

Geld entsteht nur durch Kredit. Bei dieser Geldenstehung enstehen immer
mehr Schulden als gerade Geld entstand - richtig oder falsch?

Die Forderungen der Geschäftsbanken überwiegen zunächst deren ausgereichte Verbindlichkeiten, aber da sie auch einkaufen (müssen), ist das im Grunde unwichtig. Es ist wie mit der Mietzahlung, die man auch anprangern könnte. Es geht nicht um den Zins, die Miete, usw. - also aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive weder um das einzelwirtschaftliche Ideal kompletter Schuldentilgung noch um die absolute Höhe der Summe aller Schulden (die ja der absoluten Höhe der Summe aller Guthaben entspricht und mit dieser aufaddiert immer Null ergibt). Sondern vielmehr darum, wer die Gläubiger und wer die Schuldner sind, was sie erwarten, wie sie aufgrund dieser Erwartungen Güter bewerten und was sie auf dieser Basis tun.

Die momentanen Schulden können zu keinem Zeitpunkt (!) beglichen werden.
Richtig oder falsch?

Falsch, da 1) Fälligkeiten entscheidend sind und 2) Gläubiger (auch über Umwege, also indirekt) bei ihren Schuldnern einkaufen könnten. Das "Problem des fehlenden Zinses" ist also tatsächlich das "Problem von dauerhaft zurückgehaltenen Guthaben" (= Akkumulation).

Also müssen die vorhandenen Schulden (sie müssen ja doch bezahlt werden
- sonst bricht das "Spiel" rasch auseinander!!) mit Geld beglichen werden,
dass erst noch neu (als Schuld) geschöpft werden muss.

Nein, man könnte auch direkt verrechnen, d.h. wenn ein (Zins-)Gläubiger sich bei seinem Schuldner verschuldet.

Damit vervielfachen sich aber wieder die Schulden ... und so weiter ...
bis zum Crash. Das nennt man im Volksmund einen Teufelskreislauf!
Deswegen verdoppelt sich die Geldmenge zwingend als Funktion des
Zinssatzes.

Richtig oder falsch?

Nehmen wir mal ein Einzelkreditbeispiel (fernab der Realität): A nimmt im Januar 100 Kredit auf und muss im Februar 110 zurückzahlen. Die 10 nimmt er im Februar als Kredit auf und muss dann 11 im März zurückzahlen.

Jetzt kommt es auf das Verhalten des Gläubigers an. Kauft er beim Schuldner ein oder nicht und wenn ja, für wieviel?

Je nachdem steigt oder sinkt nun sein Bedarf an Folgekrediten, um seine Schulden tilgen zu können. Im schlimmsten anzunehmenden Fall wachsen die Schulden kontinuierlich und verdoppeln sich aller 7 Jahre (bei 10% Zinsen). Im günstigsten Fall sind alle Schulden im März getilgt, weil der Gläubiger bei ihm für 11 einkaufte.

Drei Fragen ergeben sich daraus:

1. Welcher Gläubiger akkumuliert vollständig seine Einnahmen?
2. Welcher Gläubiger hat ein Interesse daran, seinen Schuldner in den Bankrott zu treiben?
3. Welcher Schuldner verschuldet sich, ohne Renditeerwartung seiner Investition (für die er sich ja verschuldet)?

--
Gruß!™

Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.


BTC: 12aiXGLhHJVETnmGTLbKtAzJNwqh6h6HN4

Im Debitismus vergeht Zeit

Silke, Donnerstag, 12.07.2018, 16:15 vor 2105 Tagen @ tar 2357 Views

bearbeitet von Silke, Donnerstag, 12.07.2018, 16:52

Lieber tar,

ich muss mal wieder nerven, weil ich es nicht ganz verstanden habe...
Bitte nicht persönlich nehmen sondern ernsthaft auf die Frage antworten:
Wo kommt das alles her - damit wir alle wirtschaften können?

"Geld aus dem Nichts" ist eine Realität, welche ihr nicht aus diese

WElt

verbannen könnt und das macht euch rasend. Und statt dass ihr

irgendwelche

Links mit meterlangen Texten hier verortet: sagt doch in Euren eigenen
Worten, woher das Geld kommt. Ja eben, aus dem NICHTS. Woher denn

sonst?

Keine Raserei oder meterlange Texte...
Zumindest, lieber Friedrich,
muss ja erst einmal jemand mittels "nicht Nichts" das System aufbauen, und dann erhalten, in dem dann fleißig Geld geschaffen und sich gegenseitig abgejagd werden soll.

Damit entsteht das wie auch immer im System entstehende Geld (da gehen die Meinungen der Tauschtheoretiker, Eigentumsökonomen, Machttheoretiker und all der anderen Cracks sehr auseinander) nicht aus dem Nichts, da die ständige Geldschaffung ja aus den systemaufbauenden und systemerhaltenden Strukturen abgeleitet werden muss und nicht aus dem Herumhampeln von irgendwelchen Systemelementen:
- ein Zauberer schafft kein Geld,
- ein Banker schafft kein Geld,
- ein Arbeiter schafft kein Geld,
- ein Unternehmer schafft kein Geld.
Als „nicht Nichts“ hat sich historisch laut @dottore die fachmännisch eingesetzte Waffe bewährt.

Aber schauen wir weiter im Text:
Da hätten wir erst einmal die sehr gut dargelegte eigentumsökonomische Betrachtungsweise:

Nein, sondern aus einem mehrfach (meist doppeltem), gegenseitig
besichertem Verpflichtungsgeschäft (Rechtsebene), den ein Kreditvertrag
auszeichnet:
- Sicherheit des Gläubigers: die zinslosen, nicht-terminierten Ansprüche
(also Verbindlichkeiten des Gläubigers, die man als "Geld" bezeichnet)
gegen sein Vermögen, das als Sicherheit dient
- Sicherheit des Schuldners: das Vermögen des Schuldners, in das der
Gläubiger bei Versäumnis vollstreckt (bspw. Grundschulden, aber auch
erwartete Lohneinkünfte)

Das ist gut nachvollziehbar.
Wo die ganzen Sicherheiten aber herkommen sollen verraten uns die Eigentumsökonomen nicht und vermuten so etwas wie eine globale Roma quadrata, wo der Romulus den über Stadtmauern hüpfenden Remus nur in einem Wutausbruch erschlagen hat, oder irgendwelche Massen an plötzlich vorhandenen freien Eigentümern (z.B. Sparta) die sich von jetzt auf gleich vertraglich gebunden fühlen, so dass fleißig mit plötzlich vorhandenem Eigentum sich gegenseitig verpflichtet und damit gewirtschaftet werden konnte (also die gute alte Tauschtheorie in neuem Gewande – alle produzieren irgendwas, verschulden und versichern sich gegenseitig, lassen die Schulden per Verbriefung kurant werden, so dass man dann alles untereinander mit den umlauffähig gemachten Schulden=Schuldscheine, die Geld darstellen sollen, kaufen kann, sich gegenseitig entschulden kann).

Ohne derartige Besicherungen werden solche Verbindlichkeiten nicht von
Dritten als Zahlungsmittel akzeptiert.

Genau genommen werden die erwähnten Verbindlichkeiten von Dritten selbst mit derartigen Besicherungen eher weniger als Zahlungsmittel akzeptiert, da die Ersten, Zweiten und Dritten ja in einem Staat regelmäßig nur eins von den Ersten und Zweiten und Dritten wollen – Schuldentilgungsmittel und bei den Schuldentilgungsmitteln interessiert sie auch nur eines am heftigsten – das, mit welchem man Steuerschulden tilgen kann, dicht gefolgt von dem Gesetzlichen Zahlungsmittel, dass ja schuldbefreiend für private und öffentliche Schulden eingesetzt werden kann (da gesetzlich garantierter Annahmezwang), von der Finanzkasse aber dummerweise nicht angenommen wird.

Geld entsteht nur durch Kredit. Bei dieser Geldenstehung enstehen immer
mehr Schulden als gerade Geld entstand - richtig oder falsch?

So schrieb der @dottore.
„Geld entsteht nur durch Kredit, aber nicht bei jedem Kredit entsteht Geld.“

Die Forderungen der Geschäftsbanken überwiegen zunächst deren
ausgereichte Verbindlichkeiten, aber da sie auch einkaufen (müssen), ist
das im Grunde unwichtig. Es ist wie mit der Mietzahlung, die man auch
anprangern könnte. Es geht nicht um den Zins, die Miete, usw. - also
aus
gesamtwirtschaftlicher Perspektive weder um das einzelwirtschaftliche Ideal
kompletter Schuldentilgung noch um die absolute Höhe der Summe aller
Schulden (die ja der absoluten Höhe der Summe aller Guthaben entspricht
und mit dieser aufaddiert immer Null ergibt). Sondern vielmehr darum, wer
die Gläubiger und wer die Schuldner sind, was sie erwarten, wie sie
aufgrund dieser Erwartungen Güter bewerten und was sie auf dieser Basis
tun.

Der freie Markt mit seinem auf und ab.

Die momentanen Schulden können zu keinem Zeitpunkt (!) beglichen

werden.

Richtig oder falsch?

Richtig, weil Zeit vergeht.
Schulden wachsen mit der Zeit und wenn es auch nur eine logische Sekunde wäre zwischen Entstehung einer Schuld und der Tilgung mit dem Schuldentilgungsmittel, das ja auch erst aus der Verbriefung und Beurkundung einer neuen Verschuldung entstehen muss, haben wir in einem debitistischen System zu jedem Zeitpunkt mehr Schulden, als beglichen werden können außer bei der finalen Ausbuchung – dem Tod.

Falsch, da 1) Fälligkeiten entscheidend sind und 2) Gläubiger (auch
über Umwege, also indirekt) bei ihren Schuldnern einkaufen könnten. Das
"Problem des fehlenden Zinses" ist also tatsächlich das "Problem von
dauerhaft zurückgehaltenen Guthaben" (= Akkumulation).

Falsch. Das ändert nichts am Grundproblem des Debitismus.
Akkumulation ist laut @Robert das alles entscheidende, dem System Zeit verschaffende, Element. Also Guthaben sind wirklich Guthaben und keine Böshaben. Und Horter wie @Hasso sind Systemretter, weil sie durch ihren Leistungsverzicht jetzt und hier (Lidl statt Hilton und alter BMW statt neuer Mercedes) dem System die Luft zum atmen verschaffen, die es wegen der mit den vorhandenen Tilgungsmitteln nicht zahlbaren Schulden nicht hätte.[[top]]
Und dann stecken sie noch ihr ganzes Geld in die Nachschuldnerjagd anstatt im jetzt und hier die Leistung abzufordern die bei 80 Mio. deutschen Leistungsberechtigten mit geschätzten 6 Bio. an Geldvermögen ein großes Problem werden würde.
Das noch größere Problem ist nur, dass sie morgen noch mehr dafür haben wollen und das ihnen auch zusteht - also wird tendenziell morgen immer schlimmer als heute sein, und das jeden Tag.

Also müssen die vorhandenen Schulden (sie müssen ja doch bezahlt

werden

- sonst bricht das "Spiel" rasch auseinander!!) mit Geld beglichen

werden,

dass erst noch neu (als Schuld) geschöpft werden muss.

Richtig. Ein Ding der Unmöglichkeit.

Nein, man könnte auch direkt verrechnen, d.h. wenn ein (Zins-)Gläubiger
sich bei seinem Schuldner verschuldet.

Doch.
Wenn keine Zeit abläuft kann man vieles.
Zeit läuft aber nun einmal ab – also kann man das nicht.

Damit vervielfachen sich aber wieder die Schulden ... und so weiter ...
bis zum Crash. Das nennt man im Volksmund einen Teufelskreislauf!
Deswegen verdoppelt sich die Geldmenge zwingend als Funktion des
Zinssatzes.

Richtig oder falsch?

Richtig.

Nehmen wir mal ein Einzelkreditbeispiel (fernab der Realität): A nimmt im
Januar 100 Kredit auf und muss im Februar 110 zurückzahlen. Die 10 nimmt
er im Februar als Kredit auf und muss dann 11 im März zurückzahlen.

Jetzt kommt es auf das Verhalten des Gläubigers an. Kauft er beim
Schuldner ein oder nicht und wenn ja, für wieviel?

Das ist wie richtig bezeichnet: „fernab der Realität“ denn im modernen arbeitsteiligen Debitismus kauft kein Gläubiger bei seinem Schuldner. Die ganzen Gläubiger-Schuldnerketten sind anonymisiert, globalisiert und verflochten in Zeit und Raum.

Je nachdem steigt oder sinkt nun sein Bedarf an Folgekrediten, um seine
Schulden tilgen zu können. Im schlimmsten anzunehmenden Fall wachsen die
Schulden kontinuierlich und verdoppeln sich aller 7 Jahre (bei 10% Zinsen).
Im günstigsten Fall sind alle Schulden im März getilgt, weil der
Gläubiger bei ihm für 11 einkaufte.

Drei Fragen ergeben sich daraus:

1. Welcher Gläubiger akkumuliert vollständig seine Einnahmen?
2. Welcher Gläubiger hat ein Interesse daran, seinen Schuldner in den
Bankrott zu treiben?
3. Welcher Schuldner verschuldet sich, ohne Renditeerwartung seiner
Investition (für die er sich ja verschuldet)?

Die Antworten:
1. Einnahmen werden per Konsum in die Bedienbarhaltung der eigenen Urschuld, oder per Reinvestition in den Kampf um Neuschuldner (selbstpersönlich oder per Anlageinstitution) gesteckt und zur Bedienbarhaltung der Altschulden (Zinszahlung) verwendet und zur Bildung von Rücklagen für Eventualverbindlichkeiten und, und, und. Kein Gläubiger akkumuliert, wenn der Zins nicht niedrig genug ist – am besten negativ.
2. Im Prinzip keiner. Beide sind in schlechter Position sonst hätten sie mit dem Mist nicht angefangen. Der Schuldner muss gepresst, der Bürge gewürgt und der Gläubiger notfalls gemeuchelt werden, wahlweise auch bei Not am Mann die ersteren beiden. Bei den Eigentumsökonomen gibt es aber keine Balgereien, da alles ordnungsgemäß und gesittet nach Recht und Gesetz zugeht.
3. Der Idiot. Aber eine Renditeerwartung ist ja nicht nur monetärer Gewinn sondern auch z.B. die Hoffnung darauf, dass das System nicht zerfliegt, dass einem jetzt schon dank vergangener Bemühungen dies und das an Privilegien garantiert. Deshalb kümmern sich hierzulande sehr viele Ehrenamtliche z. B. Rentner per eigener Verschuldung um alles Mögliche, weil sie eine Rendite erwarten…

Wo sind Denkfehler zu finden?

Liebe Grüße
Silke

Grundproblem: Politik

tar ⌂ @, Gehinnom, Donnerstag, 12.07.2018, 16:56 vor 2105 Tagen @ Silke 2185 Views

Die momentanen Schulden können zu keinem Zeitpunkt (!) beglichen

werden.

Richtig oder falsch?


Richtig, weil Zeit vergeht.
Schulden wachsen mit der Zeit und wenn es auch nur eine logische Sekunde
wäre zwischen Entstehung einer Schuld und der Tilgung mit dem
Schuldentilgungsmittel, das ja auch erst aus der Verbriefung und
Beurkundung einer neuen Verschuldung entstehen muss, haben wir in einem
debitistischen System zu jedem Zeitpunkt mehr Schulden, als beglichen
werden können außer bei der finalen Ausbuchung – dem Tod.

Insofern sich Gläubiger bei ihren Schuldnern ausreichend verschulden, hebt sich die Verschuldung auf. Theoretisch möglich, praktisch aber nicht, weil die politische Grundlage des Systems, die zu Abgaben und Rechtsetzung führt, dagegen spricht. Dieses Phänomen ist also kein zeitliches, sondern ein politisch-systeminherentes.

Falsch, da 1) Fälligkeiten entscheidend sind und 2) Gläubiger (auch
über Umwege, also indirekt) bei ihren Schuldnern einkaufen könnten.

Das

"Problem des fehlenden Zinses" ist also tatsächlich das "Problem von
dauerhaft zurückgehaltenen Guthaben" (= Akkumulation).


Falsch. Das ändert nichts am Grundproblem des Debitismus.

Das debitistische "Grundproblem" ist ein rein politisches, da die Machthaber (ob Fürsten oder Demokraten ist völlig gleich) ihre Gläubiger nicht vergraulen können, solange diese deren politische Macht stützen (Gläubigermord).

Also müssen die vorhandenen Schulden (sie müssen ja doch bezahlt

werden

- sonst bricht das "Spiel" rasch auseinander!!) mit Geld beglichen

werden,

dass erst noch neu (als Schuld) geschöpft werden muss.


Richtig. Ein Ding der Unmöglichkeit.

Nein, man könnte auch direkt verrechnen, d.h. wenn ein

(Zins-)Gläubiger

sich bei seinem Schuldner verschuldet.


Doch.
Wenn keine Zeit abläuft kann man vieles.
Zeit läuft aber nun einmal ab – also kann man das nicht.

Ein Gläubiger kann sich jederzeit bei seinem Schuldner verschulden (=den Schuldner entschulden). Die Zeit und der Zeitverlauf sind nicht das Problem.

Damit vervielfachen sich aber wieder die Schulden ... und so weiter

...

bis zum Crash. Das nennt man im Volksmund einen Teufelskreislauf!
Deswegen verdoppelt sich die Geldmenge zwingend als Funktion des
Zinssatzes.

Richtig oder falsch?


Richtig.

Nehmen wir mal ein Einzelkreditbeispiel (fernab der Realität): A nimmt

im

Januar 100 Kredit auf und muss im Februar 110 zurückzahlen. Die 10

nimmt

er im Februar als Kredit auf und muss dann 11 im März zurückzahlen.

Jetzt kommt es auf das Verhalten des Gläubigers an. Kauft er beim
Schuldner ein oder nicht und wenn ja, für wieviel?


Das ist wie richtig bezeichnet: „fernab der Realität“ denn im
modernen arbeitsteiligen Debitismus kauft kein Gläubiger bei seinem
Schuldner. Die ganzen Gläubiger-Schuldnerketten sind anonymisiert,
globalisiert und verflochten in Zeit und Raum.

Nur weil sie anonymisiert und verflochten sind, heißt das nicht, dass das real grundsätzlich nirgends stattfindet.

Nehmen wir mal ein reales Beispiel: Meine Hausbank hat mir mein Haus finanziert. Vorgestern hatte sie mir mitgeteilt, dass ein Kunde von ihnen es mir zu einem höheren Preis abkaufen würde. Rate, wer das finanziert. Das wäre eine indirekte Entschuldung eines (mittlerweile ehemaligen) Gläubigers.

Je nachdem steigt oder sinkt nun sein Bedarf an Folgekrediten, um seine
Schulden tilgen zu können. Im schlimmsten anzunehmenden Fall wachsen

die

Schulden kontinuierlich und verdoppeln sich aller 7 Jahre (bei 10%

Zinsen).

Im günstigsten Fall sind alle Schulden im März getilgt, weil der
Gläubiger bei ihm für 11 einkaufte.

Drei Fragen ergeben sich daraus:

1. Welcher Gläubiger akkumuliert vollständig seine Einnahmen?
2. Welcher Gläubiger hat ein Interesse daran, seinen Schuldner in den
Bankrott zu treiben?
3. Welcher Schuldner verschuldet sich, ohne Renditeerwartung seiner
Investition (für die er sich ja verschuldet)?


Die Antworten:
1. Einnahmen werden per Konsum in die Bedienbarhaltung der eigenen
Urschuld, oder per Reinvestition in den Kampf um Neuschuldner
(selbstpersönlich oder per Anlageinstitution) gesteckt und zur
Bedienbarhaltung der Altschulden (Zinszahlung) verwendet und zur Bildung
von Rücklagen für Eventualverbindlichkeiten und, und, und. Kein
Gläubiger akkumuliert, wenn der Zins nicht niedrig genug ist – am besten
negativ.

Wenn Gläubiger konsumieren, ist das äußerst positiv, weil der Erlös aus Produkten und Dienstleistungen zur Schuldenbedienung dient.

Wenn Gläubiger re-investieren (in eine Anlage, eine Aktie, whatever), dann bauen sie ihre Gläubigerposition aus (inkl. Verlustrisiko).

Wenn Gläubiger Rücklagen bilden, dann ist das die Akkumulation und hier die Anschlussfrage: Wie lange und wie hoch akkumulieren sie? Wie du richtig feststellst, hängt das teilweise vom Zinsniveau ab. Der ist allerdings nicht entscheidend, sondern vielmehr Besteuerungsregeln (Politik!) und vor allem das alternative Investmentrisiko (der Markt). Da, wie auch du oben schreibst, jeder ja irgendwann mal stirbt, wäre die Rückführung der Akkumulation an sich auch kein Problem, wenn da nicht steuerliche Fluchtlöcher (insb. Erbschaft, Stiftungen, Steuerparadiese) bestünden (und wieder: eine Frage der Politik!).

2. Im Prinzip keiner. Beide sind in schlechter Position sonst hätten sie
mit dem Mist nicht angefangen. Der Schuldner muss gepresst, der Bürge
gewürgt und der Gläubiger notfalls gemeuchelt werden, wahlweise auch bei
Not am Mann die ersteren beiden. Bei den Eigentumsökonomen gibt es aber
keine Balgereien, da alles ordnungsgemäß und gesittet nach Recht und
Gesetz zugeht.

Beziehst du dich hier auf Heinsohn, den Eigentumsökonom und Völkermordforscher? [[freude]]

3. Der Idiot. Aber eine Renditeerwartung ist ja nicht nur monetärer
Gewinn sondern auch z.B. die Hoffnung darauf, dass das System nicht
zerfliegt, dass einem jetzt schon dank vergangener Bemühungen dies und das
an Privilegien garantiert.

Politik eben.

--
Gruß!™

Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.


BTC: 12aiXGLhHJVETnmGTLbKtAzJNwqh6h6HN4

Und wo kommt die Waffe her?

Mephistopheles, Donnerstag, 12.07.2018, 16:57 vor 2105 Tagen @ Silke 2185 Views

Als „nicht Nichts“ hat sich historisch laut @dottore die fachmännisch
eingesetzte Waffe bewährt.

- Waffen liegen nicht in der Weltgeschichte rum und auch nicht in der ablaufenden Zeit, sondern müssen erst vorfinanziert werden.

Deine Argumentation dreht sich also im Kreis.

- Es muss erst einmal ein Vorfinanzierer her, der mehr erwirtschaftet, als er selber benötigt, also ein surplus Erzeuger. Erst dieser erzeugt die Überschüsse, die man dazu benötigt, um Waffen zu produzieren.

Wer aber macht das schon?

- Nur derjenige, den man dazu zwingen kann.

Wen aber kann man zwingen?

- Nur einen Sklaven.

Es gibt aber keine Gefängnisse und auch keine Lager. Ein Sklave wird bei erster Gelegenheit das Weite suchen.

- Also braucht man Sklaven, die nicht flüchten können.

Wer könnte das sein?

- nur die Frauen und ihre unmündigen Kinder. Frauen können in der Wildnis auf sich allein gestellt weder überleben noch sich ernähren. Sie müssen also bei denen bleiben, die sie gefangengenommen haben. Zum Glück sind sie biologisch darauf vorbereitet und entwickeln ein Stockholm Syndrom.
Die unmündigen Kinder können auch dann, wenn sie erwachsen werden, nicht entfliehen, weil sie das freie Leben niemals kennengelernt haben.

Frauen und Slaven sind also die ersten Menschen, die arbeiten und einen Überschuss produzieren, den man dann für Waffenproduktion verwenden kann.


Aber das habe ich dir schon öfters erklärt. Du vergisst es aber immer wieder.
Thorsten Veblen
Theorie der feinen Leute.

Gruß Mephistopheles

Erst Stock und Stein, die so rumliegen...

Silke, Samstag, 14.07.2018, 18:43 vor 2103 Tagen @ Mephistopheles 1901 Views

bearbeitet von Silke, Samstag, 14.07.2018, 19:01

Lieber Meph.,

dann sowas.

Nicht so viel "Tatort" gucken...

Eine Waffe ist ein komplexes System deren Kern die systemische Bemächtigung zur Entfaltung der Wirkung darstellt, da mögliches Potential soundso entfaltet wird und kein bisschen anders.
Nicht der Hubschrauberpilot feuert...sein Vorgesetzter lässt feuern, weil dem sein Vorgesetzter das so haben muss, weil das systemisch in diesem Zeitpunkt an diesem Ort wegen der bestehenden Machtverhältnisse kein bisschen anders geht.

Als „nicht Nichts“ hat sich historisch laut @dottore die

fachmännisch

eingesetzte Waffe bewährt.


- Waffen liegen nicht in der Weltgeschichte rum und auch nicht in der
ablaufenden Zeit, sondern müssen erst vorfinanziert werden.

Deine Argumentation dreht sich also im Kreis.

Da dreht sich nix außer der Meph.
Es geht um die fachmännisch eingesetzte Waffe…
...und nicht um einen beliebigen Schießprügel oder eine Personal Defence Weapon von einem tattrigen Greis oder bekifften Joungster der beim Versuch sich gegen eine vermeintliche Gefahr zu wehren, die halbe Nachbarschaft ins Jenseits befördert.

Ich hatte schon geschrieben, dass Stock und Stein überall rumliegen aber erst in dem Augenblick zum System Waffe (Stock + Motorik + Sensorik + Taktik + Strategie werden, wenn ich mich dazu entschlossen habe, dass es eine Waffe sein soll weil ich dazu ermächtigt wurde/gezwungen werde).
Angriff und Verteidigung beginnen eher im Kopf als in den Fäusten, aber eigentlich noch viel eher - in den Umständen...

- Es muss erst einmal ein Vorfinanzierer her, der mehr erwirtschaftet, als
er selber benötigt, also ein surplus Erzeuger. Erst dieser erzeugt die
Überschüsse, die man dazu benötigt, um Waffen zu produzieren.

Mitten aus der segmentären Gemeinschaft oder subsistenten Wildbeutergruppe heraus entfaltet sich aus einem vorhandenen Jagdgerät eine todbringende Waffe, wenn der Eigentümer zu ihrem Einsatz bemächtigt wird - z.B. Blutrache.
Das historisch folgende ist dann nur noch stete Optimierung der handwerklichen Befähigung wie bei einem Steinmetz - sieht er nicht die Figur im Stein und kann er nicht steinhauen, kann er sie nicht herausschlagen.

Wer aber macht das schon?

Schimpansen und ihre Vorgänger.
Und alles was evolutionär danach kam immer mehr mit der Endlichkeit von Raum (zunehmender Eroberung des Raumes per "Aneignung" bzw. "In Besitznahmen") und Zeit (Zinsentstehung bei höherer Zeitpreferenz vom Heute gegen das Morgen - der Aufpreis, für das "jetzt habende" von "morgen erst zur Verfügung stehendem") laut @dottore kein monetäres Phänomen sondern ein debitistisches.

- Nur derjenige, den man dazu zwingen kann.

Wen aber kann man zwingen?

- Nur einen Sklaven.

Jetzt kommt die Leier wieder.
Die Predatoren, die Sklaven, die Frauen...
Das bestreitet doch keiner, dass der Sklavenmarkt neben dem Söldnermarkt, wie von den Quellen von @Fidel immer wieder sehr gut und beeindruckend dargestellt, sehr wichtig war.

Aber gezwungen wurden die ersten Menschen zum Erheben der Waffe gegeneinander nicht durch Sklavenhändler sondern...
...durch die Natur und die schrecklichen Schwankungen zwischen Überfluss und Mangel oder durch andere Entsegmantarisierungsprozesse.
Am Anfang aller Macht steht also doch das Wort/der Laut/die Geste/das Bild - gesprochen oder gezeigt - erst dann wird eine Faust und alle ihre Zusatzoptionen zur Waffe.

Es gibt aber keine Gefängnisse und auch keine Lager. Ein Sklave wird bei
erster Gelegenheit das Weite suchen.

Genau wie die Schlachtkuh und der Truthahn zum Erntedankfest, gell?
Das Gefängnis der ersten waffennutzenden Menschen war ihr Denken in ihrer Umgebung.

- Also braucht man Sklaven, die nicht flüchten können.

Wer ist denn bei dir immer "man".

Wer könnte das sein?

- nur die Frauen und ihre unmündigen Kinder. Frauen können in der
Wildnis auf sich allein gestellt weder überleben noch sich ernähren. Sie
müssen also bei denen bleiben, die sie gefangengenommen haben. Zum Glück
sind sie biologisch darauf vorbereitet und entwickeln ein Stockholm
Syndrom.
Die unmündigen Kinder können auch dann, wenn sie erwachsen werden, nicht
entfliehen, weil sie das freie Leben niemals kennengelernt haben.

Das war sicher alles irgendwann einmal so, als ZMS's sich schon heftig entfalteten aber du projizierst (wie wahrscheinlich ich auch ein wenig) möglicherweise zuviel persönliches Denken in historische Sachverhalte.

Frauen und Slaven sind also die ersten Menschen, die arbeiten und einen
Überschuss produzieren, den man dann für Waffenproduktion verwenden kann.


Wie gesagt, unwahrscheinlich.
Weder die Kraft noch das Testosteron noch die Hirnstruktur von Nichtmännchen sind darauf ausgelegt.
Frau Birkenbihl noch einmal zum Unterschied Mann/Frau anschauen.

Aber das habe ich dir schon öfters erklärt. Du vergisst es aber immer
wieder.
Thorsten Veblen
Theorie der
feinen Leute.

Ja, ja - das fängt bei Socken und Unterhosen an. [[top]]

Liebe Grüße
Silke

Der Fehler in Deiner Kalkulation

BerndBorchert @, Donnerstag, 12.07.2018, 13:07 vor 2105 Tagen @ Friedrich 2543 Views

Herr C
braucht dringend ein Auto und geht eine Stunde später auf dieselbe Bank
und fragt um einen Kredit über 10 000 Euro nach. Der Mensch auf der Bank
schaut nach - ja, geht gerade, denn eine Bank darf maximal 10mal so viel
Geld aus dem NICHTS (!) für einen Kredit erzeugen, wie sie gerade an
Sichteinlagen hat. So lauten die Bilanzierungsspielregeln in unserem
Geldsystem.

Herr C bekommt die 10 000 Euro. Wichtig: die gab es vorher in dieser Welt
gar nicht - sie werden von der Bank aus dem NICHTS in die Welt gebracht
(das Entscheidende ist die Unterschrift von Herrn C - aber das ist ein
anderes, wirklich sehr sehr sehr interessantes Thema! Nicht heute.)

Eine Bank verleiht nicht die Sichteinlagen ihrer Sparkunden! Das darf sie
gar nicht! Das ist sogar gesetzlich verboten! Beweis: selber googeln nach
der Sammelklage in AT, wo Prof. Franz Hörmann Banken verklagte, die in
Prospekten den Anschein erweckten, sie würden Sichteinlagen verleihen ...
!

Herr C hat den Kredit zu folgenden Konditionen erworben: 10 Jahre
Laufzeit, rückzahlbar am letzten Tag in voller Höhe, Zins 7,1% und einige
Gebühren. Macht 20 000 Steine, die er in den kommenden 10 Jahren anderen
Marktteilnehmern durch Leistung und Konsumverzicht bei sich selber abnehmen
und der Bank geben muss.

Nach 10 Jahren geht Herr C auf die Bank mit den 20 000. Nun passt genau
auf, was dann passiert. Die 10 000 aus dem NICHTS gehen genau dahin
zurück, woher sie kamen: ins NICHTS! Halten wir fest: Schulden bezahlen
heißt Geld vernichten! OK?

Du hast vergessen, dass die Bank dieses Geld, das nach der Kreditvergabe vorerst nur auf dem Konto von Herrn C bei dieser Bank existiert, dem Kunden zur Verfügung stellen muss: In dem Moment, wo Herr C das Geld in bar abhebt oder an ein Konto einer anderen Bank überweist, muss die Bank das Geld in Bargeld (physisches ZB-Geld) auszahlen bzw. in Giral-ZB-Geld an die andere Bank überweisen. Und dieses ZB-Geld muss sie selber haben, als Bargeld bzw. als ZB-Geld Guthaben bei der ZB.

Nur die Zinsdifferenz ist ihr Profit, nicht der Gesamtzins auf Kreditvolumen minus entsprechender Mindesteinlage.

Bernd Borchert

Bem. Das Münzgeld entsteht nicht durch Kredit.

Was hast Du erwartet?

trosinette @, Donnerstag, 12.07.2018, 14:58 vor 2105 Tagen @ Friedrich 2371 Views

Guten Tag,

Und ich mag auch gar keine Zielscheibe für Euch hier bilden, darauf habe
ich überhaupt keinen Bock.

Wenn Du darauf keinen Bock hast, wieso hast Du dann Deine "absolut richtigen und nicht widerlegbaren Überlegungen" uns Dummies zugänglich gemacht und nicht für Dich behalten?

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

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