David Rockefeller ist tot: Milliardär stirbt im Alter von 101 Jahren

Lechbrucknersepp, Montag, 20.03.2017, 16:18 vor 2587 Tagen 6850 Views

bearbeitet von Lechbrucknersepp, Montag, 20.03.2017, 16:39

Über die Toten nur Gutes, daher kein Kommentar von mir und nur ein Zitat von ihm:
"Manche glauben sogar, wir seien Teil einer geheimen Verbindung, welche gegen die besten Interessen der Vereinigten Staaten arbeitet; sie charakterisieren meine Familie und mich als "Internationalisten" und behaupten, dass wir uns weltweit mit anderen zur Errichtung einer global integrierten, politisch-wirtschaftlichen Struktur verschworen haben,(...). Wenn das die Anklage ist, bekenne ich mich schuldig, und ich bin stolz darauf."
(Zitat aus seinem Buch "Memoirs", S. 405)

Quelle: https://twitter.com/Reuters/status/843836210388914176?ref_src=twsrc%5Etfw

Ich bin sicher, Herr Kalaschnikov wird ihm beistehen, wo auch immer er sich befindet. (oT)

Rybezahl, Montag, 20.03.2017, 16:29 vor 2587 Tagen @ Lechbrucknersepp 4581 Views

- kein Text -

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Nur ein bisschen tot

uluwatu @, Bangkok, Samui, Uluwatu, Montag, 20.03.2017, 16:30 vor 2587 Tagen @ Lechbrucknersepp 6083 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 20.03.2017, 16:48

Seine aktuelle Hülle musste ja wegen DNA-Inkompatibilität ständig neu zusammengeflickt werden, angeblich wurde allein der Motor sieben mal komplett ausgetauscht. Er wird wohl an dieser oder anderer Stelle sein Unheil weiter voranbringen, solange eben diese Echsen hier noch das Sagen haben. [[zwinker]] [[top]]

Der Herr hatte ein Einsehen! (mT)

DT @, Montag, 20.03.2017, 19:54 vor 2587 Tagen @ Lechbrucknersepp 4941 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 20.03.2017, 20:02

Jetzt fehlen noch Kissinger, Brzezinski, Soros, Perle, Rumsfeld, Addington, etc. etc. etc.

Fieser Herr

Oblomow, Montag, 20.03.2017, 20:12 vor 2587 Tagen @ DT 4974 Views

, der solche Typen entwickelt. Und dazu kommen eben die nächsten Weltenbaumeister. Als ob irgendwas besser würde. Nix.

Wer symbolisch-metaphysisch denkt...

re-aktionaer @, Montag, 20.03.2017, 20:48 vor 2587 Tagen @ Lechbrucknersepp 5117 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 21.03.2017, 17:21

sieht mit dem Ableben von Zeitikonen auch deren Aera verschwinden.
Das gibt Grund zur Hoffnung.
Es scheint eine lange Epoche zu Ende zu gehen, die zur Zeit Rockefellers Geburt 1915 losging und mit seinem Tod endet.
Hoffen wir, dass Europa wie Phönix aus der Asche neu ersteht. Gerade weil keiner daran glaubt, glaube ich momentan um so mehr daran. Ich sehe überall zarte Keime, besonders in der Kunst, der Musik - und die sind meist die ersten, die ihre Fühler völlig unbewusst zum Neuen ausstrecken. Der Rest wird folgen, da bin ich ganz sicher. Wenn einmal der Morast der Gegenwart durchbrochen ist, dann wächst Europa wieder schnell nach oben. Ein starker Führer, eine starke Bewegung, ein Impuls der Einigung, des Miteinander, eine Heilsfigur die den Menschen eine neue Perspektive gibt - dann geht es Schlag auf Schlag. Jahrzehntelang hat man uns erzogen, nicht an Heilsbringer zu glauben, doch es gibt sie, und die Leute warten instinktiv auf einen Messias - und der wird kommen wie das Amen im Gebet, weil die Zeit für ihn reif ist, weil man es fühlen kann.
Klingt verrückt, ist unlogisch und überdreht, was ich da schreibe - aber hin und wieder meldet sich eben auch der Bauch und der Kopf hat Sendepause. Ich werde jedenfalls immer optimistischer in letzter Zeit.

Danke!

Andudu, Montag, 20.03.2017, 22:00 vor 2587 Tagen @ re-aktionaer 4856 Views

Du hast vollkommen recht, ich fühle genauso!

Hoffentlich täuschen wir uns nicht! In finsteren Zeiten bleiben die Erlöser gelegentlich auch aus, kommen zu früh oder zu spät oder bringen lediglich neues Unheil.

Dieser Satz ist köstlich!

Weiner, Montag, 20.03.2017, 23:38 vor 2587 Tagen @ Andudu 4574 Views

In finsteren Zeiten bleiben die Erlöser gelegentlich auch aus, kommen zu früh oder zu spät oder bringen lediglich neues Unheil.

Hallo Andudu, das ist eine sehr weise, schöne und realistische Formulierung! Vielen Dank ebenfalls!

Vielleicht darf ich hierzu noch ergänzen, dass das Unheil nicht unbedingt sofort kommen, sondern oftmals von späteren Generationen verkraftet werden muss.

Denn über dem Einzelnen liegt immer die allgemeine und transzendente Struktur der Geschichte. Die paar tausend römische Bürger, die bei den Proskriptionen des zweiten Triumvirats unterm Konsul Octavian (später Augustus ...) zerfleischt wurden - oder die paar tausend Sklaven, die in den Legionen gedient hatten und nach deren Auflösung am Ende des Bürgerkriegs, weil sie keine Herren mehr hatten, kurzerhand gekreuzigt wurden (menschlicher Abfall ...), die waren zusammengenommen nur ein Klacks gegen jenen ungeheuren Blutzoll, den der Mittelmeerraum, der Nahe Osten und Mitteleuropa unter den Nachfolgern des Augustus zu erleiden hatten. Denn die Formen, sprich politischen Institutionen, hier also die des KAISERTUMS, wenn sie einmal gefunden sind, wälzen sich meist noch ein paar Jahrhunderte stumpfsinnig durch den geschichtlichen Prozess. Auch die Geschichte ist eine träge Masse.

Geht's nicht ohne den 'großen Führer'? Ich erwarte von Dir keine Antwort, sondern will nur ausdrücken, dass eben diese Frage mich sehr, sehr beschäftigt - ohne dass ich im Augenblick bereits eine Antwort hätte.

Der Staat an sich schon ist eine böse Last für den Menschen. Wenn sich seine Macht dann in einem 'großen Führer' konzentriert, dann ist das Risiko sehr groß, dass etwas schief geht. Denn die meisten großen Führer, die mir bekannt sind (und ich habe viele studiert ...), waren ziemlich pathologische Charaktere. Allein das ist schon, für sich genommen, ein merkwürdiges Phänomen.

Ein wirklich großer Führer wird ziemlich genau heute in drei Jahren geboren werden. Ein paar kleine 'große Führer' werden kurz danach in den 2020ern die Macht ergreifen und die Konstellationen für sein späteres Wirken vorbereiten, durchaus vergleichbar den Zeiten von Cäsar bis Augustus oder von Diokletian bis Konstantin.

Trump ist verglichen mit diesen kommenden Gestalten nur ein seniler Gockel.

Beste Grüße, Weiner

*) eines der ersten Opfer der zweiten Proskriptionswelle war Cicero, dessen Leichnam man dann durch die Straßen Roms schleifte und schließlich am Forum aufhängte. Die Frau von Mark Anton soll ihm ihre Haarnadel durch die Zunge gestochen haben. Waren also nicht zimperlich, die alten Römer, und hatten Sinn für Symbolik ...

Grotesk...

re-aktionaer @, Dienstag, 21.03.2017, 00:56 vor 2587 Tagen @ Weiner 4403 Views

Denn war nicht gerade die frühe Kaiserzeit die Hochblüte Roms?
Ach ja - und welche kryptischen Andeutungen sind das mit den Führern in drei Jahre? Roboter gar?

Literaturhinweis

Weiner, Dienstag, 21.03.2017, 12:18 vor 2586 Tagen @ re-aktionaer 3696 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 21.03.2017, 13:39

Denn war nicht gerade die frühe Kaiserzeit die Hochblüte Roms?

In meinen Augen (!) war das erste nachchristliche Jahrhundert Roms mehr als eklig (Nero, Caligula etc.), die späte Kaiserzeit war abscheulich. Ich würde die Zeit Trajan bis Mark Aurel als Blütezeit akzeptieren. Hoch und schön war sie nicht.

Ach ja - und welche kryptischen Andeutungen sind das mit den Führern in
drei Jahre? Roboter gar?

Vor ein paar Tagen hat Veedel nach dem Horoskop von Erdogan gefragt. Im aktuellen Kulturzyklus ist die Astrologie die einzige einigermaßen ausformulierte 'Weltanschauung', die die Meinung vertritt, dass 'die Zeit' qualitative Elemente in sich trägt (der Kairos, der Zeitgeist, die Zeitqualität etc.). Das ist tatsächlich so, aber man untersucht die betreffenden Zusammenhänge nicht wirklich methodisch und sorgfältig genug. Die Elliot-Waves sind nur ein oberflächlicher Ausdruck dieser eigentlich transzendenten Hintergrundstrukturen.

Aus der Perspektive der Astrologie heraus hat ein Münchner Forscher (ursprünglich Geologe an der Uni) einen statistisch nicht mehr widerlegbaren Beweis zusammengetragen, dass die planetaren Zyklen mit menschlichen Eigenschaften (es ging ihm um die besondere Leistungsfähigkeit von Personen) korreliert sind. Damit ist die Ursache bzw. der Mechanismus der Korrelation weiter unklar. Sie besteht nicht in einer Wirkung der Planeten auf das hiesige Leben, sondern die Bewegung der Planeten wie auch das organische Leben unterliegen beide (nach meiner Auffassung) diesen transzendenten zyklischen Hintergrundstrukturen (im Grunde sind es ein paar wenige mathematische Proportionen). Aus der astrologischen Begrifflichkeit heraus kann man sagen, dass Menschen, die zum Zeitpunkt einer heliozentrischen Mehrfach-Konjunktion von Planeten geboren sind, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, besondere Leistungen im Laufe ihres Lebens vollbringen zu können. Cäsar, Adolf und Mao wurden etwa unter solchen Konstellation geboren. Die von mir angedeutete Konstellation im Jahr 2020 ist nicht sehr stark, aber doch stark genug, um einen gaaaanz besonderen Jahrgang erwarten zu dürfen.

Details in den Büchern von Siegfried Schiemenz im BoD-Verlag.

mfG, Weiner

Die Folge des Ausbleibens der Erlöser

Mephistopheles, Dienstag, 21.03.2017, 02:33 vor 2587 Tagen @ Weiner 4270 Views

In finsteren Zeiten bleiben die Erlöser gelegentlich auch aus, kommen zu

früh oder zu spät oder bringen lediglich neues Unheil.

Hallo Andudu, das ist eine sehr weise, schöne und realistische
Formulierung! Vielen Dank ebenfalls!

Vielleicht darf ich hierzu noch ergänzen, dass das Unheil nicht unbedingt
sofort kommen, sondern oftmals von späteren Generationen verkraftet werden
muss.

....ist das Entstehen einer apokalyptischen Literatur.
Die uns bekannte Apokalypse ist nur ein Werk einer ganzen Literaturgattung.
Und diese apokalyptische Literatur vergiftete das Wesen der Kultur dann tatsächlich auf Jahrhunderte hinaus...

Denn über dem Einzelnen liegt immer die allgemeine und transzendente
Struktur der Geschichte. Die paar tausend römische Bürger, die bei den
Proskriptionen des zweiten Triumvirats unterm Konsul Octavian (später
Augustus ...) zerfleischt wurden - oder die paar tausend Sklaven, die in
den Legionen gedient hatten und nach deren Auflösung am Ende des
Bürgerkriegs, weil sie keine Herren mehr hatten, kurzerhand gekreuzigt
wurden (menschlicher Abfall ...), die waren zusammengenommen nur ein Klacks
gegen jenen ungeheuren Blutzoll, den der Mittelmeerraum, der Nahe Osten und
Mitteleuropa unter den Nachfolgern des Augustus zu erleiden hatten.

....wegen des Ausbleibens der Katharsis. Ein ungeheurer Blutzoll ist nämlich gleichzeitig immer auch eine große Reinigung.

Denn die Formen, sprich politischen Institutionen, hier also die des
KAISERTUMS, wenn sie einmal gefunden sind, wälzen sich meist noch ein paar
Jahrhunderte stumpfsinnig durch den geschichtlichen Prozess. Auch die
Geschichte ist eine träge Masse.

Geht's nicht ohne den 'großen Führer'? Ich erwarte von Dir keine
Antwort, sondern will nur ausdrücken, dass eben diese Frage mich sehr,
sehr beschäftigt - ohne dass ich im Augenblick bereits eine Antwort
hätte.

Es geht nicht ohne Auffinden der politischen Form - und nicht ohne den Blutzoll.
Das Eigenartige ist, dass sich sowohl nach der russischen Revolution als auch nach der chinesischen Revolution, die ja beide ganz auf neue politische Formen und nur auf die Form ausgerichtet waren, in beiden Fällen ein großer Führer herauskristallisierte. Was zu meiner These passt, dass nicht die "großen Führer" die neuen politischen Formen machen, sondern diese rekursiv die "großen Führer" erschaffen.

Der Staat an sich schon ist eine böse Last für den Menschen. Wenn sich
seine Macht dann in einem 'großen Führer' konzentriert, dann ist das
Risiko sehr groß, dass etwas schief geht. Denn die meisten großen
Führer, die mir bekannt sind (und ich habe viele studiert ...), waren
ziemlich pathologische Charaktere. Allein das ist schon, für sich
genommen, ein merkwürdiges Phänomen.

Ja. Es könnte nämlich sein, dass die, die dafür sorgten, dass die Menschheit nicht auf den Bäumen hockenblieb, als pathologisch definiert werden. "Pathologischer Charakter" ist nämlich einen ideologische Zuschreibung. In Wirklichkeit ist es so, dass die "Charaktere" sich in ihrem Umfeld "pathologisch" verhalten müssen (die Banalität des Bösen), wenn sie ihre Ziele durchsetzen wollen.
Umgebracht werden die Schwächlinge.

Ein wirklich großer Führer wird ziemlich genau heute in drei Jahren
geboren werden. Ein paar kleine 'große Führer' werden kurz danach in den
2020ern die Macht ergreifen und die Konstellationen für sein späteres
Wirken vorbereiten, durchaus vergleichbar den Zeiten von Cäsar

Caesar war ohne den Vorläufer Catilina nicht denkbar. Er hat daraus gelernt.

bis

Augustus oder von Diokletian bis Konstantin.

Trump ist verglichen mit diesen kommenden Gestalten nur ein seniler
Gockel.

Beste Grüße, Weiner

*) eines der ersten Opfer der zweiten Proskriptionswelle war Cicero,
dessen Leichnam man dann durch die Straßen Roms schleifte und schließlich
am Forum aufhängte.

??? Bringst du da nicht was durcheinander? SDas ist ein alter Topos, dass verhasste Feinde, deren Nachwirken im allgemeinen Bewusstsein man anders nicht beikommt, gerne auch als Leichen noch mißhandelt werden.
Bei Cicero ist mir das aber nicht bekannt, und er hatte auch keinerlei Nachwirkung, sondern er war nicht nur physisch, sondern auch ideologisch erledigt, nachdem die Demokratie endlich gefallen war.

Augustus ist nämlich normalerweise nicht fr Blutrünstigkeit bekannt, sondern für sein taktisches Geschick. Die besiegten Soldaten seines Gegners nahm er in seine Armee mit auf und gewährte ihnen genau so Sold und Pension wie seinen eigenen Soldaten. Leichter und sicherer kann man politische Gegner nicht demoralisieren.

Die Frau von Mark Anton soll ihm ihre Haarnadel durch

die Zunge gestochen haben. Waren also nicht zimperlich, die alten Römer,
und hatten Sinn für Symbolik ...


Gruß Mephistopheles

Langzeitfolgen

Weiner, Dienstag, 21.03.2017, 12:03 vor 2586 Tagen @ Mephistopheles 3756 Views

Hallo Mephisto,

Die uns bekannte Apokalypse ist nur ein Werk einer ganzen
Literaturgattung.
Und diese apokalyptische Literatur vergiftete das Wesen der Kultur dann
tatsächlich auf Jahrhunderte hinaus...

Das ist absolut richtig! In die Langzeitfolgen sollte man nicht nur die materiellen Verhältnisse sondern auch die geistig-kulturellen Entwicklungen einrechnen.

Was zu meiner These
passt, dass nicht die "großen Führer" die neuen politischen Formen
machen, sondern diese rekursiv die "großen Führer" erschaffen.

Man könnte es durchaus so ausdrücken, genaugenommen bedingen beide sich gegenseitig wie die Vorder- und Hinterseite einer Münze. Der 'große Führer' muss einmal prototypisch in der Realität verwirklicht werden, um die Form sichtbar zu machen.

In Wirklichkeit ist es so, dass die "Charaktere" sich in
ihrem Umfeld "pathologisch" verhalten müssen (die Banalität des Bösen),
wenn sie ihre Ziele durchsetzen wollen.
Umgebracht werden die Schwächlinge.

Das ist in anderer Formulierung die gleiche und entscheidende Frage, die ich eingeworfen habe. Geht's vielleicht auch ohne UMBRINGEN?

Bei Cicero ist mir das aber nicht bekannt, und er hatte auch keinerlei
Nachwirkung, sondern er war nicht nur physisch, sondern auch ideologisch
erledigt, nachdem die Demokratie endlich gefallen war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Marcus_Tullius_Cicero#Proskription_und_Tod

Cicero hatte in Rom kaum Nachwirkung mehr, aber er hat die literarische Kultur des nächsten abendländischen Kulturzyklus (500 n.Chr. bis 2500 n.Chr.) maßgeblich beeinflußt, desgleichen (darin) die Wiederentdeckung und Renaissance der 'republikanischen Form' bzw. Idee. Eine ähnliche Langezeitfolge also wie die der apokalyptischen Literatur.

Augustus ist normalerweise nicht für Blutrünstigkeit bekannt,
sondern für sein taktisches Geschick. Die besiegten Soldaten seines
Gegners nahm er in seine Armee mit auf und gewährte ihnen genau so Sold
und Pension wie seinen eigenen Soldaten. Leichter und sicherer kann man
politische Gegner nicht demoralisieren.

Die meisten der Legionäre erhielten Landzuweisungen. Die herrenlosen Sklaven hat man wie erwähnt sämtlich aufgehängt (sie waren für etwaige neue Besitzer und den Staat gefährlich, weil sie das Kriegshandwerk kannten ... man hatte Erfahrungen mit Sklavenaufständen ...). Augustus stand politisch hier in der Tradition von Cäsars CLEMENTIA, konnte und musste aber nicht mehr so weit gehen wie dieser. Cäsar hat die republikanische Form extrem überdehnt, und sein politisches 'Verzeihen' bzw. seine Großzügigkeit waren Instrumente der Kompensation. Das nahm teilweise kuriose Formen an: Leute erhielten Dankesschreiben und Belohnungen für Dinge, die sie getan haben sollten, aber von denen sie gar nichts wußten! Propaganda halt ...

Nach seinem Tod hat man sich an die Überdehnung der republikanischen Form sukzessive 'gewöhnt', und innerhalb einer Generation wurde dann die Form des Prinzipats entwickelt (quasi vom Senat anerkannter Diktator auf Lebenszeit).

Details etwa hier: http://www.iulius-caesar.de/seite-5.htmlv

Grüsse, Weiner

Das ist eine interessante Formulierung...

Andudu, Mittwoch, 22.03.2017, 01:20 vor 2586 Tagen @ Mephistopheles 2925 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 22.03.2017, 01:34

In Wirklichkeit ist es so, dass die "Charaktere" sich in
ihrem Umfeld "pathologisch" verhalten müssen (die Banalität des Bösen),
wenn sie ihre Ziele durchsetzen wollen.

...weil du das "durchsetzen wollen" als absolut setzt und damit ein angebliches "verhalten müssen" begründest, welches dann aber ja gar kein "müssen" ist, da es eben auf einem "wollen" basiert.

Meines Erachtens sind es in erster Linie die Ziele, die einen pathologischen Charakter von einem nicht pathologischen unterscheiden (wer ganz durchschnittliche Lebensziele nur mit z.B. psychopathischem Verhalten erreichen kann, z.B. ein Sklave, ist nicht wirklich krank, nur arm dran) und erst in zweiter Linie die Art und Weise wie sie angestrebt werden.

Umgebracht werden die Schwächlinge.

Nein, umgebracht werden die, die dem Ziel im Wege stehen und die sich u.U. an gesellschaftliche Konventionen halten und auf sie verlassen. Konventionen, die ein stabiles Zusammenleben überhaupt erst möglich machen (etwa: ich töte nicht jeden, der mir im Wege ist) und die eigentlich die Durchsetzung von Zielen in geregelten Bahnen ermöglichen sollten. Zumindest heutzutage.

Pathologische Täter töten fast immer Menschen, die für ein stabiles und konstruktives Zusammenleben sehr viel wertvoller wären, als sie selbst (Ausnahme ist, wenn sie andere Psychopathen eliminieren). Sie schaffen Instabilität, i.d.R. aus reinem Eigennutz.

Wenn Psychopathen die Oberhand gewinnen und sich gegenseitig hemmungslos bekämpfen, endet das m.E. stets in immer kurioseren Taktiken und Intrigen (einhergehend mit gesellschaftlichem Niedergang und einem Verlust an Moral, Stabilität und gegenseitigem Vertrauen) und am Ende in irgendeinem tödlichen Konflikt mit sinnlos viel Blutvergießen. Moment... das klingt ja schon sehr nach Status Quo.

Eine interessante Frage bleibt: wie bekämpft man pathologische Charaktere unpathologisch? Da besteht zweifelsohne ein beträchtlicher strategischer Nachteil...

Ja, wichtige Gedanken

Andudu, Mittwoch, 22.03.2017, 00:22 vor 2586 Tagen @ Weiner 2914 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 22.03.2017, 00:52

Geht's nicht ohne den 'großen Führer'? Ich erwarte von Dir keine
Antwort, sondern will nur ausdrücken, dass eben diese Frage mich sehr,
sehr beschäftigt - ohne dass ich im Augenblick bereits eine Antwort
hätte.

Daran grübele ich auch. In den Büchern von Gustave Le Bon (Psychologie der Massen) und Edward Bernays (Propaganda) liegt schon eine Menge Wahrheit. Massen lassen sich lenken und manipulieren.

Unser ganzes gesellschaftliches Unglück rührt immer aus dem Umstand her, dass die Manipulateure entweder aus Eigennutz handeln (Gewinnmaximierung etc.) oder ideologie- und charakterbedingt weit übers Ziel hinaus schießen und jedes Maß verlieren.

Verstärkt wird das Phänomen noch dadurch, dass nachdenkliche, vorsichtige, verantwortliche Querköpfe selten an die Macht kommen (und dort meist auch gar nicht hinwollen), während das Rampenlicht gerade auf zweifelhafte Personen so anziehend wirkt, wie eine Lampe auf Schei**hausfliegen.

Den Intellektuellen erkennt man ja meist daran, dass er zweifelt und vorsichtig formuliert, nur ein Dummkopf weiß immer schon alles ganz genau... aber ein Zweifler wird halt nicht gewählt.

Ich persönlich sympathisiere daher mit einer Form direkter Demokratie. Nicht weil die perfekt wäre, nicht weil dort das Volk nicht manipuliert würde usw. sondern schlicht aus dem Grund, dass dort mehr über Sachthemen, als über Personen abgestimmt wird, dort die Chance größer ist, einer Fehlentwicklung vorbeugen zu können, und weil dort u.U. auch mal Querköpfe Aufmerksamkeit gewinnen können.

Aber da sind wir schon beim nächsten Problem: eine solche Demokratie bekommt man nicht geschenkt, man muss sie erkämpfen. Und an dieser Stelle beißt sich die Schlange in den Schwanz... ich schätze ohne geeignete, engagierte und gut ausgestattete Vorkämpfer, kommt auch das nicht zustande (und solche sind, historisch gesehen, wie ein Lottogewinn).

Der Staat an sich schon ist eine böse Last für den Menschen. Wenn sich
seine Macht dann in einem 'großen Führer' konzentriert, dann ist das
Risiko sehr groß, dass etwas schief geht. Denn die meisten großen
Führer, die mir bekannt sind (und ich habe viele studiert ...), waren
ziemlich pathologische Charaktere. Allein das ist schon, für sich
genommen, ein merkwürdiges Phänomen.

Das halte ich nicht für merkwürdig, sondern für naheliegend. Macht hat ihre eigene Selektionslogik, weshalb sie normalerweise nur erringen kann, wer diese Logik beherrscht, wem es also im Blut liegt, andere für sich zu gewinnen oder halt gnadenlos auszuspielen. Letzteres ist im normalen zivilen Leben normalerweise weder nötig noch erwünscht, weshalb es die meisten Leute weder können noch mögen.

Siehe auch die "politische Ponerologie", in der davon ausgegangen wird, dass die Mehrzahl der Führungsfiguren psychopathische Züge hat:
https://deutschesreichforever.files.wordpress.com/2015/10/lobaczewski-andreji-m-politis...

Zu den psychopathischen Zügen kommen oft noch Persönlichkeitsstörungen. Hitler soll ja mal gesagt haben, er sei mit Deutschland verheiratet. Anders ausgedrückt: als Führungsfigur kann man kein normales Leben mehr führen, es ist zeitlich/organisatorisch nahezu unmöglich. So etwas hält man aber nur durch, wenn es einem extrem wichtig ist oder mit anderen Worten: wenn man eben nicht ganz normal ist, sondern man irgendwie anders tickt, irgendeine Fehlfixierung hat etc.

Den Rest der Deformation bewirkt die Macht selbst, man sagt ja auch "Macht korrumpiert", sie nährt ständig den eigenen Narzissmus, gerade bei einfältigen Führern.

Ein wirklich großer Führer wird ziemlich genau heute in drei Jahren
geboren werden.

Auf welche Vorhersagen beziehst du dich und wieso bist du so sicher, dass sie eintreten werden? Klingt ein bisschen nach dem Antichristen.

Nachtrag: Ah, sorry, hatte noch nicht alles gelesen, die Antwort ist hier:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=431338

Ich finde das sehr spannend, gerade in solchen unruhigen Zeiten interessiert einen die Zukunft ja umso mehr, allerdings sind gute Quellen rar und die meist auch noch sehr vage und zeitlich recht unbestimmt.

Aber so irrational es sein mag, ich interessiere mich auch dafür... wer weiß, wer weiß <img src=" />

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