Kupferrohre. Stahlrohre. Was ich weiß.

Hannes, Donnerstag, 19.05.2022, 00:11 (vor 703 Tagen) @ Dionysos2578 Views

Wenn dann im Winter die Leitungen kaputtfrieren wg. mangelnder Heizung haben die Klempner und Heizungsbauer Streß ohne Ende.


Zwischen 1990 und 2012 wurden im Wohnungsbau überwiegend Kunststoffrohre aus PVC-U verbaut. Diese Wasserleitungen waren gegenüber Kupfer- und Edelstahlrohren konkurrenzlos günstig und ließen sich durch die Klebetechnik sehr leicht verarbeiten.

Natürlich sind PVC-Rohre besonders frostempfindlich. Für die Sanierung kann man dann schon mal den Trockenbauer, Maurer, Fliesenleger, Maler und Elektriker mit einplanen.

Dieses Kunststoffrohr-System wurde 2012 wegen Qualitätsmängel durch schwindenden Weichmacher an den Klebstellen vom Markt genommen.

Ursprünglich stammte diese Erfindung noch aus der Nahziehzeit. Die Amis hatten 45 die Patente mitgenommen und sie dann Anfang der 90er in ihrer großzügigen Art pünktlich zum Aufbau Ost an Deutschland wieder zurückgegeben (Friatec/ Friatherm).

Gruß
Dionysos

Danke, sehr interessant, das mit den Patenten wusste ich nicht.

In den Plattenbauten, also DDR, sind das alles Stahlrohre, kein Problem bei Frost. Die Spiegelschweißer habe ich bewundert, hatte auch einen Schweißerpass, aber nur Heißdampfrohre außer Fallnaht, glaube bis Dmr. 400?

Übrigens führt Google mal wieder in die Irre, sehe ich gerade:

"Was ist ein Spiegelschweißer?
Das Spiegelschweißen ist eine besondere Art des Heizelementschweißens. Bei dieser Variante des Heizelementstumpfschweißen ist der Schweißspiegel meist eine PTFE-beschichtete Metallfläche und wird zwischen die zu verschweißenden Flächen angelegt.
"

falsch!

Richtig ist das hier (Link für die Videogerngucker): "Spiegelschweißen Rohrschweißen WIG Spiegelschweißen TIPP Baustelle Realität YouTube Channel Full HD"

Wenn ein Kupferrohr einfriert, drückt es achsial das Rohr kaputt. Praktisch zieht es die gemuffte Lötverbindung auseinander. Selber erlebt, der Wasserschaden ist das Problem. Lässt sich wieder (mit etwas KnoffHoff) zusammenstecken und neu verlöten.

Erläuterung: Ich habe mir kürzlich eine 10kg-Flasche CO2 mit Steigrohr gekauft, um meine Kupferrohre zu ändern (Warmwasser-Erweiterung), ohne leerlaufen/abschiebern zu müssen. Da, bei laufendem Normalbetrieb, friere ich mit flüssigem CO2 (deshalb Steigrohr-System!) partiell das Wasser im Rohrabschnitt ein, und da platzt dann gar nix. Ein Eispfropfen entsteht. Das ist dann da dicht, und ich kann schneiden und den Abzweig einlöten usw. während meine Waschmaschine weiterläuft.

Nebenzweck der Stahlflasche: Meinem lieben Weibe sehr viel billiger ihre Trinkwassersprudelflaschen selber nachfüllen. Kostet wohl beim DM so gegen 10 Euro (der Tausch leer - voll)?

Fazit: Plattenbauten mit original DDR-Stahlrohr-Heizleitungen dürften robuster sein als Kupferrohrsysteme, diese wiederum robuster als Plast. Aber sicher wäre ich mir da nicht (Heizkörper? Armaturen?). Überraschungen garantiert! Besser nicht ...
[[nono]]

H.


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