Das Gute BRAUCHT keinen Plan! :-)

neptun, Sonntag, 04.11.2018, 23:13 (vor 1997 Tagen) @ 2820 Views

Hi trosinette,

ich schätze Deine Beiträge sehr und bin (deshalb) beim Stöbern hierauf gestoßen.

Vielleicht hast Du schon mitbekommen, daß Sri Nisargadatta Maharaj einer meiner großen Favoriten ist. Bei dem gibt es so eine Art radikale Antwort auf Deine Frage, gegeben, daß man in diesem Falle "Das Gute" gleichsetzen kann mit "Das Wahre":

Zitat Maharaj: "[ ... ] im Yoga gibt es keine Niederlage. Dieser Kampf wird immer gewonnen, denn es ist der Kampf des Falschen gegen das Wahre - das Falsche hat nicht die geringste Chance." *)

Mich erinnert das ein wenig an die gelegentliche Diskussion um Licht und Schatten insofern, als der Schatten immer auf Licht angewiesen ist, das Licht aber niemals auf Schatten.

[ ... ] ich bin einfach zu gut für diese Welt.

Gut ja, aber zu gut? In gewisser Hinsicht vielleicht. Aber sind wir das nicht irgendwie alle, jeder auf seine Weise? <img src=" />


*) Die gesamte betr. Textstelle auf Englisch:

Questioner: What does it mean to fail in Yoga? Who is a failure in Yoga (yoga bhrashta)?

Maharaj: It is only a question of incompletion. He who could not complete his Yoga for some
reason is called failed in Yoga. Such failure is only temporary, for there can be no defeat in Yoga.
This battle is always won, for it is a battle between the true and the false. The false has no chance.

Und in der deutschen Übersetzung:

Frage: Was bedeutet es, im Yoga zu versagen? Wer wird im Yoga als erfolglos (Yoga Bhrastha) bezeichnet?

Maharaj: Das ist lediglich eine Frage der Unvollkommenheit. Wer aus gewissen Gründen sein Yoga nicht mit Vollkommenheit ausführen konnte, wird als erfolglos bezeichnet. Doch diese Erfolglosigkeit ist zeitlich begrenzt, denn im Yoga gibt es keine Niederlage. Dieser Kampf wird immer gewonnen, denn es ist der Kampf des Falschen gegen das Wahre - das Falsche hat nicht die geringste Chance.

Man beachte die Feinheit in der deutschen Übersetzung: Das Falsche kämpft gegen das Wahre, nicht umgekehrt! Allerdings ist diese Feinheit die etwas eigenwillige Interpretation der Übersetzer. Ganz sauber ist das nicht, dennoch bleibt die Feststellung, daß das Falsche keine Chance hat, und somit das Wahre keinen Plan braucht.

LG neptun

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