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Re: Ach ja? Die gefälschte ZB-Bilanz. Beweis:

Geschrieben von dottore am 25. Juli 2002 19:00:01


Als Antwort auf: doch!!!! es gibt so eine position geschrieben von t-aktie am 25. Juli 2002 10:56:51:

>ok das kann natürlich auch ein fehler sein und die von der uni regensburg haben keine ahnung...aber da gibt es eindeutig bei GB im passiv eine position kredite bei der zentralbank.

Hi,

Fehler oder keine Ahnung?

Na schaumermal:

ZB aktiv Ausland W, Staat H, GB F.

Wo erscheint W wieder? Unter Reinvermögen NB (Nichtbanken), also ist das Reinvermögen des Publikums die Forderung der ZB ans Ausland. Dann ist also alles, was wir vermögensmäßig haben, eine dubiose Forderung an Amerika?

Wenn ich was sofort abschreiben würde, dann das (die Schweizer Nationalbank hat's sehr schön vorgemacht).

Wie ist das mit der ZB Fed? Wie hoch sind deren Forderungen (W) ans Ausland? Wie reich ist demnach das amerikanische Nichtbanken-Publikum? Dass die - überschuldet wie sie sind - wenig haben, war mir schon klar. Aber nichts?

Position H. Kredite der Euro-ZBs an den Staat? Nehmen wir die Buba. Forderungen an den Bund 4,4 Mrd €, sonst nichts (Bilanzsumme 257 in 2000). Das ist die berühmte Ausgleichsforderung ex Währungsreform und durch dem Bund zustehendes GK und RL der Buba (5,1 Mrd) passiv gedeckt, 1 % verzinslich, muss in 04 abgelöst werden. Sehr schön erscheint deshalb unter der Bilanz der Nichtbanken als Passivposten wieder das H. Mit anderen Worten: Das Geld, das wir in der Währungsreform erhalten haben, müssen wir - da bei uns Nichtbanken passiviert - in Form einer Steuer zurückgeben. Schön, dass man es auch mal aus Regensburg hört.

Position F. Erscheint bei GBen als Passivum. Ich hätte gern eine Bilanz einer Geschäftsbank gesehen, wo eine Verbindlichkeit (Passivposten) gegenüber der ZB erscheint. Was in den GB-Bilanzen erscheint ist neben der Position Bargeld noch Guthaben gegenüber der ZB und die nicht etwa als "Reserve" bezeichnet, sondern als täglich fällige Forderung. Aber wurscht, ist ja wenigstens bei der ZB passiv verbucht.

Nur warum das C in den GBen nicht aktiv? No Bank, no cash? Jetzt schon?

Aber machen wir es kurz, damit es klar wird:

Da die ZB niemals ZB-Geld C und R rausrückt, wenn nicht die GBen, die allein mit der ZB Geschäfte machen dürfen, ihr Pfänder angedient haben (heißt ab jetzt P) ist das, was in der ZB-Bilanz unter F erscheint ("Kredite an GB") nicht anderes als ein Verbuchen von etwas, das der ZB überhaupt nicht gehört.

Alle P (von Regensburg einfach mals flott als K bezeichnet) sind und bleiben, da Pfandrecht Sachenrecht, vollumfänglich im Eigentum der GBen.

Die ZB-Bilanz ist deshalb schon per se gefälscht, weil sie nach verbindlichem Bilanzierungsrecht, das für sämtliche Unternehmen einschließlich ZB gilt (siehe Bestätigungsvermerk der WPs) etwas aktiv verbucht, das sie aktiv überhaupt nicht verbuchen darf.

Denn was hätte die ZB zum Bilanzstichtag, sofern physisch Inventur gemacht würde? Sie hätte einen Haufen Pfänder (packenweise von den GBen ihr anvertraute Pfänder) und sonst nichts.

Ein Pfand darf aber beim Pfandhalter nicht aktiv verbucht werden. BESITZ WIRD NICHT VERBUCHT! Sonst könnte auch jede Firma, die im gemieteten (!) Bürogebäude haust, dieses aktivieren.

Nun sind die Herren ja nicht blöd. Sie haben deshalb einen Dreh gefunden, das P als etwas "anderes" zu verbuchen (im Regensburger Beispiel ist es das F), also als eine Forderung gegen die GBen (siehe § 26 BBkGesetz, und dazu Mitteilung der Buba 10001/2001).

So sind rätselhafte "Forderungen in Euro aus geldpolitischen Operationen an Kreditinstitute im Euro-Währungsgbeiet" entstanden. Diese geldpolitischen Operationen sind im Klartext nichts anderes als die Verwandlung von P in C + R unter Verbuchung des nicht von der ZB verbuchbaren P als F.

Damit ist etwas entstanden, das es überhaupt nicht gibt, nämlich ein "Kredit" der ZB an die GBen.

Nehmen wir allein ZB und GBen als Geschäftspartner, dann haben wir beim Start jeglicher "Geldschöpfung":

GBen aktiv: Forderungen ans Publikum (FaP). Passiv: Forderungen des Publikums (FdP). Über die Forderungen sind jeweils Titel ausgestellt (Pfandbriefe, Sparbücher usw.)

ZB: aktiv null. Passiv null.

Die FaP werden von der ZB als P akzeptiert. Die ZB könnte genau so gut FdP als P akzeptieren, z.B. Sparbücher statt Pfandbriefe.

Das tut sie aus naheliegenden Gründen nicht, abgesehen von den vielen Geschäftspartnern, die sie dann hätte:

Pfandbrief besser besichert;

bei Bankschuldverschreibungen, die ZB inzwischen auch akzeptiert ist es schon schwieriger, da ein Banksparbuch rechtlich besser gesichert ist als eine Bankschuldverschreibung;

bei Staatspapieren, welche ZB als P akzeptiert noch windiger, da nur durch "Steuermonopol" besichert;

bei Wechseln, die früher das Hauptgeschäft der ZB waren - Re-Diskont! - war's wieder besser, da aus einem Wechsel Schuldner und Gläubiger haften und alle, die sonst noch unter- oder quergeschrieben haben).

Bleiben wir jetzt der Einfachheit halber bei der FaP, die "ZB-fähig" ist und ergo von ihr als P reingenommen wird. Im Moment der Hereinnahme rückt sie ZB-Geld heraus (C + R).

Wir haben also dieses Geschäft im Ablauf:

1. Schritt:

GBen:

Aktiv: FaP (wird nach wie vor dort verbucht!) plus C + R, passiv: FdP, wie bisher schon.

ZB:

Aktiv: FaP jetzt als F verbucht, passiv: C + R.

Was hätten wir also?

Erraten! Den so lange vergeblich gesuchten "Kredit" der ZB an die GBen, denn deren Aktivseite hat sich unbezweifelbar verlängert! Und zwar um C + R.

Das C wurde von den Regensburger Dödeln als in GB-Bilanzen nicht existent betrachtet; so viel Intelligenz wie ein Regensburger Bank-Professor bringt man aber locker auf, indem man beobachtet, dass GBen auch Bargeld in der Kasse halten - eben C.

Aber wer verlangt von einem Bank-Professor schon, dass er je in einer Bank gewesen ist?

Jetzt passiert was?

2. Schritt

Die Banken sind in einer komfortablen Lage. Sie haben nach wie vor P als auch die daraus an sie fließenden Zinsen. P verbuchen sie selbstverständlich aktiv, der Titel P ist nur der Ausdruck für FaP und das Publikum muss selbstverständlich die Forderung bedienen.

Dazu haben die Banken jetzt noch das schöne C + R, das ihnen die ZB spendiert hat, wobei sie an dieser Wohltätigkeit natürlich teilhaben will, weshalb sie einen "Leitzins" ("Leitsatz" - es könnte auch Trallala heißen) verlangt, der, wie oft genug erklärt, nichts anderes ist als eine Steuer (Monopolprämie).

Nun wie die wunderbare Geldvermehrung (Verlängerung der Aktivseite der GBen) neutralisieren? Denn das wäre das Geschäft aller Geschäfte überhaupt, sich netto ZB-Geld beschaffen zu können (zu 3,25 % z.B.), und die Zettel ans Publikum für 10 % oder so als Überziehungskredit o.ä. weiter zu "vermieten".

Nun also zum

3. Schritt:

Bekanntlich ergibt sich der Gewinn in einer Bilanz aus dem Überschuss der Aktiva über die Passiva.

Würden die Banken das C + R als Aktivseitenverlängerung verbuchen können, würden sie das darin ausgedrückte ZB-Geld sofort ans Publikum "vermieten".

Sie hätten dann aktiv: ZaP wie bisher plus neue ZaP (entstanden aus der Vermietung von C + R). Passiv: ZdP wie bisher. Damit hätten sie als Gewinn also: ZaP (alt) plus ZaP (neu) minus ZdP. Das Bankgeschäft wäre die profitabelste Sache der Welt. Was die ZB kann, nämlich Bares "vermieten" könnten die "Mieter" (GBen) noch viel besser.

Die Idealbank wäre eine Banknoten-Weitervermietungsanstalt, die selbst keinerlei Interesse daran haben würde, Bargeld anders als per Rückzahlung von vermieteten Banknoten anzunehmen.

Nun zum Clou - nicht dass jetzt jeder ins Bankfach strebt oder Herrn Ackermann seine Bank-Linzenz für die Peanuts abkauft, die sie noch wert ist!

Der Clou ist die Position 1 b) der Passivseite aller Bankbilanzen. Dort erscheint unter "Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten" die Position "mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist". Aufgegliedert nach "Restlaufzeiten" erscheint dort als fettester Posten "bis 3 Monate". Darunter verstecken sich nicht etwa nur rätselhafte Mega-Positionen der GBanken untereinander (die gibt's schon auch).

Sondern auch die durch Vertrag mit der ZB ("geldpolitsche Operationen", siehe oben) entstandenen Verpflichtungen der GBen, an die ZB zu den bekannten Terminen just das C + R zurück geben zu müssen (auch wenn es dann sofort wieder prolongierbar ist, die üblichen "Dienstagsgeschäfte", auf die ich schon hingewiesen hatte). Dies ist die Position F im Regensburger Beispiel.

Damit ist jegliche Aktiva-Verlängerung der GBen ohne gleichzeitige Passivseiten-Verlängerung der GBen unmöglich. Es bleibt somit alles wie es war, weil es so ist:

1. Die ZB vergibt niemals Kredit.

2. Es gibt keinerlei Geld netto. (Scheidemünzen ausgenommen).

3. Alles Geld, was aus der ZB kommt, muss ihr vorher in Form von Titeln (Pfändern) angedient werden (Kurs pari).

4. Ohne private Kredite niemals ZB-Geld. (Wechselt inzwischen - siehe USA - zu: ohne staatliche Kredite niemals Greenbacks).

5. Kredit (Schuld!) immer vor Geld.

6. Geld daher nur als Schuld-Geld definierbar ("Kreditgeld" euphemistisch).

6. Die ZB fälscht eine Pfandverwahrung um in eine Kreditgewährung. Ihre Banknoten sind nichts als PFANDMARKEN. Diese Marken haben die unangenehme Eigenschaft "gesetzliches Zahlungsmittel" zu sein.

Falls es jemand ganz platt und einfach haben möchte:

Ich gebe meinen Mantel an der Garberobe ab. Garderobe gibt mir eine Pfandmarke. Nur (!) mit dieser Pfandmarke kann ich in der Stadt einkaufen, mich besaufen, selbst entlohnt werden.

Nach einiger Zeit muss ich meinen Mantel abholen. Stand groß drann: Schließen um 00.00 Uhr. Komme mit der Marke, die ich beim Tellerwaschen gekriegt habe. Sagt doch die Garderobenfrau: Den Mantel kriegen Sie aber nur gegen zwei Pfandmarken wieder raus. Das haben Sie doch gewusst. Nein. Was tun? Ich bin verzweifelt.

Sagt die Frau: Ach wissen Sie was? Geben Sie mir Ihre Schuhe, dann kriegen sie dafür die zweite Marke und mit beiden Marken kriegen Sie dann wenigstens den Mantel zurück.

7. Der ZB-Satz ist eine Steuer, resultierend aus dem staatlichen Geldmonopol ("gesetzliches Zahlungsmittel").

8. ZB-Steuer nur in ZB-Geld zu entrichten.

9. ZB-Steuer mit Summe des außerhalb ZB befindlichen ZB-Geldes, das seinerseits in Summa pari zurückgereicht werden muss (entsprechend in GBen verbucht), nicht bezahlbar.

10. Ergo Zwang zum permanenten Geschäft der GBen mit ZB.

Dieses ist ein erstaunlich geschickt konstruiertes Perpetuum Mobile zur Staatsfinanzierung also.

Nur läuft es bald nicht mehr. Dass es schon deutlich langsamer geworden ist (ja warum greifen bloß die Geldspritzen der Notenbanken nicht?!), beweist die Gegenwart.

Spätstens bei weltweitem ZB-Satz 0 (null) ist es vorbei. ZB kann dann jeden alles drucken lassen, weil's eh wurscht ist. Banken sind eh pleite, und haben nur noch auf, damit die Kleinen noch erleben dürfen, was das wohl ist, eine "Bank". Statt kann beteuern, dass jetzt alles, was er schuldet noch viel sicherer sei als je zuvor. Die Bevölkerung wird in den Städten Bambule und auf dem Land überm Rübenacker den Buckel krumm machen.

Und so heiter und so weiter.

Gruß!

PS: Ich sollte mal in Regensburg Professor werden, aber als ich vom Kultusministerium hörte, es gebe da 2,5 Mille im Monat, hab ich's dann doch lieber nicht gemacht. Wie wäre ich sonst wohl an meinen schönen Pool voller lila Banknoten gekommen? So wie die Märkte ausschauen, gefällt mir mein "reeller" Pool viel besser als der "real pool of savings" des Trottels vom Mises-Institut.