Insulin-Problem bei Katzen!

Zorro @, Dienstag, 27.02.2024, 21:14 vor 61 Tagen 2359 Views

bearbeitet von Zorro, Dienstag, 27.02.2024, 21:21

Liebe Foristen,

vielleicht ist das OT, betrifft allerdings meine Lieblingskatze und da versteh ich keinen Spass.
Unsere Katze, 10 Jahre alt, wurde auffällig mit übertrieben viel pinkeln und übertrieben viel Hunger.
Also ab zum Tierarzt, Blutprobe, viel zu hohe Zuckerwerte (400-430), Niere okay, Katze soweit topfit, Insulin spritzen wurde empfohlen.

Katze wiegt 4,5kg (hat ursprünglich 5,3kg gewogen), Tierarzt verschreibt dieses Zeug hier:

https://www.vetmedica.de/produkte-tierarzt/Hund/prozinc/6567

Dosis: 1,5 Einheiten von ProZinc und Diabetiker-Nassfutter von Royal Canin.

Das ganze praktizieren wir jetzt 6 Wochen. Messen alle paar Tage den Blutzucker mit dem für Menschen übliche Testgerät per Ohrpieken und sind in mehrfacher Hinsicht frustiert.

- die Katze nimmt aufgrund des wenigen Futters jetzt (übertrieben) ab.
- die Katze treibt uns mit ihrem Hunger rund um die Uhr in den Wahnsinn
- die Katze treibt sich schon bei den Nachbarn rum und bettelt um Futter - Erfolg unkontrollierbar!
- die Zuckerwerte sind nach 6 Wochen immernoch bei 380-400 rum. Pinkelt immer noch viel.
(allerdings räum ich mal ein, dass sie zwischendurch unseren anderen 3 Katzen teils das Futter klaut, obwohl wir darauf achten und was sie an Mäusen und sonstwo frisst ist ungewiss.)

Die "einfache Tierärztin" ist scheints unerfahren auf diesem Gebiet und verweist an eine Tierklinik.
Auf Nachfrage bei ihr wie´s ausschaut die Dosis von 1,5 auf 2,5, 3,5 zu erhöhen, mahnt sie an, die Katze kann ins Koma fallen...!

Jetzt die Preisfrage: Tierklinik, böse Zungen sagen unter 1000,- € kaum eine Chance.
Dosis erhöhen und weiter messen? Wir "streiten" da hausintern etwas rum das einfach zu tun!?
Präparat wechseln? Wenn ja, welches?

Wer von Euch hat gute oder auch schlechte Erfahrungen gemacht bei diesem Thema Insulin, Diabetis bei Katzen und kann mir weiterhelfen.

Grüße Zorro

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Wenn Tierklinik, dann nicht am Wochenende

Joe68 @, Dienstag, 27.02.2024, 21:40 vor 61 Tagen @ Zorro 1680 Views

Das wird sehr teuer mit dem Zuschlag. Die Erfahrung einer Bekannten, mit Katze mit Herzschwäche.

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Der ungerechteste Friede ist noch immer besser als der gerechteste Krieg - Cicero

Habe es bei einem Hund hinter mir ...

Mirko2 @, Dienstag, 27.02.2024, 21:50 vor 61 Tagen @ Joe68 1677 Views

Das Wochenende ohne Happy End waren 600€ + Euthanasie 160€, hatte über Wochen echt zu tun, über den Verlust hinwegzukommen!!

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Ich tendiere zu: Diabetische Ketoazidose

Mirko2 @, Dienstag, 27.02.2024, 21:46 vor 61 Tagen @ Zorro 1668 Views

So wie ich es verstehe, solltest Du @Zorro nach Schema spritzen(?). Wenn Du kannst, dann mache mal bitte ein Tagesprofil (spritzen+testen) ... und stelle es rein (Werte).

Geschrieben ohne Open-AI

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Folgende Leserzuschrift ist bei mir eingeganen!

Zorro @, Dienstag, 27.02.2024, 22:31 vor 61 Tagen @ Mirko2 1804 Views

Nach Rücksprache darf ich das veröffentlichen:

Hallo unbekannterweise,

ich habe deine Frage zur Insulingabe bei Katzen gelesen und kann aus eigener Erfahrung antworten:
Caninsulin (pro Fläschen ca. 40 Euro, reicht für ca. 1-2 Monate, muss kühl gehalten werden!) und Spritzen mit aufgedruckten Insulineinheiten vom Tierarzt besorgen. Uns wurde für unseren Kater (damals ca. 10 kg) eine Dosierung von 1,5 Einheiten 2 x täglich empfohlen. Das war jedoch dramatisch zu wenig, worauf ich die Dosierung eigenmächtig (und unterstützt durch Blutzuckermessungen) drastisch erhöht habe auf ca. 7-8 Einheiten je morgens und abends, also 15-16 Einheiten pro Tag. Das hat Wunder gewirkt, der Kater hat sich wieder komplett erholt - er konnte zeitweise nicht einmal mehr laufen. Bei einer Katze von 4-5 kg sollte die Hälfte ausreichend sein, also jeweils ca. 3-4 Einheiten kann man meines Erachtens gefahrlos geben. Wichtig ist zuerst einmal, dass die Zuckerwerte dramatisch runterkommen, denn die sind langfristig lebensgefährlich. Dazu auf extrem zuckerarme Nahrung umstellen, reines Fleischfutter ohne Getreidezusätze(!) - bei vetconcept gibt es z.B. spezielles Diabetikerfutter.

...die Menge ist natürlich auch vom Grad des Diabetes abhängig, gerade zu Anfang sind höhere Dosen nach meiner Erfahrung aber kein Problem. Der Zucker muss erstmal runter, stets messen und dann die Dosis anpassen, falls nötig. Wir haben jedenfalls schon nach wenigen Tagen erhebliche(!) Verbesserung beobachtet. Die Katze sollte dann auch wieder normal fressen und trinken, bei zu hohem Zucker stellt sich kein Sättigungsgefühl ein, was dann zum Teufelskreis wird. Der muss zuerst mal durchbrochen werden.

...Übrigens, bzgl. der Sorge vor Überdosierung: vor ca. 2 Jahren konnte unser Kater praktisch nicht mehr laufen und hat nur noch im liegen gefressen. Heute springt er wieder auf Tische und Stühle, und der wird nun 15 Jahre alt <img src=" />
Die Tierklinik hatte ihn seinerzeit schon abgeschrieben!

Vielen Dank für diese Leserzuschrift, das macht vor allem eines: Mut!

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Die Anfangsdosis sollte 2 I.E. nicht übersteigen ...

Mirko2 @, Dienstag, 27.02.2024, 23:19 vor 61 Tagen @ Zorro 1271 Views

Zur Ermittlung der Erhaltungsdosis sollte die Tagesdosis abhängig von den Ergebnissen der seriellen Bestimmungen der Blut-Glucose-Werte erhöht oder erniedrigt werden. Dosierungsanpassungen sollten nur in Abständen von mindestens 3 bis 4 Tagen erfolgen. Es wird empfohlen Änderungen in Schritten von bis zu maximal 1 I.E. vorzunehmen. In den ersten 3 Wochen der Behandlung sollten pro Injektion nicht mehr als 2 I.E. verabreicht werden. Wegen der von Tag zu Tag variierenden Reaktion des Blut-Glucose-Wertes auf Insulin und der sich mit der Zeit ändernden Ansprechbarkeit auf Insulin, werden größere oder häufigere Dosiserhöhungen nicht empfohlen.

Quelle: https://www.msd-tiergesundheit.de/produkte/caninsulin-40-i-e-ml/

Wichtig, man sollte nicht den BZ mit aller Macht auf einmal runter Prügeln. Es braucht Zeit, wie bei einem Menschen! Man stelle sich vor, wie lange sie schon damit unterwegs ist und dann kommt der Hammer ...

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Insulin spritzen ist sowieso der falsche Lösungsansatz

Echo @, Mittwoch, 28.02.2024, 07:15 vor 61 Tagen @ Mirko2 1562 Views

bearbeitet von Echo, Mittwoch, 28.02.2024, 07:19

Wer sich mit dem Thema Typ2 Diabetes ernsthaft auseinandersetzt, der wird feststellen: der Körper hat meist nicht zu wenig Insulin sondern zuviel! Die Zellen schützen sich dann irgendwann selber und lassen einfach nix mehr durch. Insulinresistenz bildet sich. Insulin spritzen hat sich einfach nur deshalb eingebürgert weil niemand auf nichts verzichten will. Durch den hohen Insulinspiegel werden die Leute dann richtig fett.

Es gibt unterschiedliche wissenschaftliche Thesen zu Diabetes, manche behaupten dass Organverfettung das Hauptproblem ist. Die kann man aber schwierig von außen sehen.

Mit Tieren ist es natürlich nochmal schwieriger als mit bockigen Menschen, denn Salat und Krafttraining fällt generell weg (beides gut für Glucose Haushalt), Intervallfasten erfordert außerdem Disziplin. Mit der richtigen Ernährung können die allermeisten Individuen ihr Diabetes umkehren, innerhalb 6 Wochen sind locker 20% niedrigere Blutzuckerwerte möglich. Bei Menschen greift man auch gern auf Substanzen wie Metformin oder Inositol zurück um das zu begünstigen.

Kohlenhydrate machen süchtig, eine Entwöhnung geht nur wenn man das Snacking los wird und gesundes Futter als schmackhafte Hauptmahlzeit verabreicht. Ich kann mir gut vorstellen dass im typischen Katzenfutter viel Dreck drin ist. Wenn ich Hunger verspüre dann trinke ich meistens einfach was, dann verschwindet der mentale Hunger wieder. Mit der Zeit stellt der Körper dann auf Fettverbrennung um, das geht aber nur mit niedrigem Insulinspiegel. Auf Elektrolythaushalt achten bei ketogener Ernährung (viel Kaliumsalz). Bei Katzen alles natürlich recht schwierig.

Kann mich nicht mnehr recht erinnern

stocksorcerer @, Mittwoch, 28.02.2024, 10:19 vor 61 Tagen @ Zorro 1212 Views

Wir hatten kurz nach der Jahrtausendwende ein Problem mit unserem Katerchen. Der hat damals Schweineinsulin gespritzt gekommen seinerzeit und das hat gut geholfen. Dosis weiß ich nicht mehr.

Aber von Royal Canin hat meine Tierärztin dringend abgeraten. Das Fell wurde stumpf und die Katze kratzte sich kahle Stellen. Ursprünglich soll das mal ne gute Marke gewewesen sein, aber seit sie aufgekauft wurde, soll die Qualität deutlich schlechter geworden sein. Wir füttern nur noch Nassfutter Wilderness, das mag die Katze und beim Trockenfutter MeatCrisp von Platinum.

Das war jetzt sicher nicht viel Hilfe. Sry.

Gruß
stocksorcerer

Schwierig...

Reffke @, Mittwoch, 28.02.2024, 12:00 vor 60 Tagen @ Zorro 1208 Views

Hallo Zorro,

Vermutlich hat deine Katze Diabetes Typ II
Diese Form der Zuckerkrankheit liegt bei 85 bis 90 Prozent der an Diabetes erkrankten Katzen vor. In der Bauchspeicheldrüse wird Insulin ausgeschüttet. Das Hormon ist aber nicht in der Lage, an der Zellwand anzudocken. Die Zellen besitzen eine „Insulinresistenz“. Der Blutzuckerspiegel steigt an. Die Beta- Zellen des Pankreas schütten mehr Insulin aus, bis sie vollständig erschöpft sind.
https://www.petdoctors.at/katze/symptome-krankheiten/was-tun-wenn-die-katze-zuckerkrank...

https://www.katze-mit-diabetes.de/therapie-der-katze-mit-diabetes.aspx

Hoffentlich findest du eine Lösung:
https://www.katze-mit-diabetes.de/therapie-der-katze-mit-diabetes.aspx

sowie:
Diabetes mellitus bei Katzen lässt sich behandeln. Das Ziel der Therapie ist es, den Zuckerhaushalt wieder unter Kontrolle zu bringen und dem Tier eine angemessene Lebensqualität zu verschaffen.

Katzen mit Diabetes haben übrigens im Gegensatz zu Hunden einen entscheidenden Vorteil: Werden sie frühzeitig konsequent behandelt, kann der Diabetes heilbar sein. Immerhin gelingt dies bei etwa jeder zweiten Katze. Eine Normalisierung des Blutzuckers zeigt sich dann meist innerhalb der ersten drei Monate der Therapie.

Die Diabetes-Behandlung bei Katzen fußt auf zwei Säulen:

Insulin-Therapie
krankheitsorientierte Ernährung (Diät)
https://www.msd-tiergesundheit.de/fokusthemen/diabetes-mellitus-bei-der-katze/#:~:text=...

LG Reffke

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Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
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==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

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