Hinrichtung durch Stickstoff, verschiedene Meinungen

Ankawor @, Freitag, 26.01.2024, 17:22 vor 94 Tagen 2714 Views

Gestern wurde in den USA ein Mann durch Stickstoff hingerichtet. In den Medien heißt es, es sei ein qualvoller Tod gewesen.

Bei https://www.exitinternational.net/ wiederum ist Stickstoff im Sarco eine der angebotenen Arten, seinem Leben ein Ende zu bereiten (nur in der Schweiz möglich). Dort wird geschrieben, dass es ganz und gar nicht qualvoll sei und es am Ende zu einer Euphorie kommen kann (wie bei Tauchern das Diver's High). Sie hatten auch mal das Motto "Make your last moments on earth the best ones".

Hier im Forum wurde das Thema vor Jahren auch mal behandelt, auch von CM glaube ich, und Stickstoff wurde meiner Erinnerung nach positiv beurteilt.

Was stimmt denn nun?

Ich will zwar noch ein bisschen hier bleiben. Aber ich habe Leute krank werden und sterben sehen, und dabei gesagt, wenn ich das vermeiden kann, werde ich es tun.

Übrigens hat sich Francoise Hardy (Comment te dire adieu) in ihrem Krebsendstadium auch vor kurzem an Macron gewandt und um Hilfe gebeten, um ihrem Leiden ein Ende bereiten zu dürfen.

Ein wenig Vorbereitung dürfte sinnvoll sein.

--
Todfeind [ˈtoːtˌfaɪ̯nt]: Person oder Gruppe, die andere mit dem Tode bedroht, direkt oder indirekt.

Giftspritze, Stickstoff....alles umständlich

Ötzi @, Freitag, 26.01.2024, 17:35 vor 94 Tagen @ Ankawor 2585 Views

ohne die Details zu kennen.....warum wirft man die Leute nicht einfach in 3 km Höhe aus einem Hubschrauber. Das ist garantiert schmerzfrei, da das Gehirn gar nicht mehr existiert, wenn über die Nervenbahnen die Signale des Aufpralls dort ankommen.
Hier in der Pfalz stürzen sich gelegentlich Leute vom Rotenfels. Ich bin aber nicht sicher, ob dessen Höhe für eine sofortige, vollständige Zermatschung ausreichend ist. Vermutlich nicht.

Man könnte jetzt den Spruch anbringen "Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht", aber vermutlich stecken hinter den angewandten Methoden dann doch quälerische Absichten. Cubi bono, kann man da auch fragen.

Aus 3 km Höhe können einem auf dem Weg nach unten schon Gedanken kommen

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Freitag, 26.01.2024, 19:04 vor 93 Tagen @ Ötzi 2115 Views

Bei einem solchen Tod sollte man aber die Fallzeit nicht außer acht lassen. Aus 3 km Höhe dauert so ein Absturz dann schon mal 25 Sekunden, in denen sich im Kopf mit Sicherheit ziemlich viel abspielt. Nicht gerade angenehm, würde ich meinen.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Ich verstehe da Vieles nicht, denn....

ottoasta @, Freitag, 26.01.2024, 19:58 vor 93 Tagen @ Ankawor 2162 Views

.... ich habe, leider gezwungener Massen, viele Katzen einschläfern müssen.

Wir haben ja oft ganze Bauernhöfe 'ausgeräumt' war ein grosses Elend![[sauer]] Viele der Tiere waren so krank, dass eine Behandlung sinnlos war, hier gab es nur das schnelle Ende.

Unsere Tierärztin hat das sehr liebevoll gemacht. Mit Pentobarbital! Das Mittel ist sehr human!

Es wird ein Zugang an der Vorderpfote gelegt (ich bewundere immer die Tierärztin wie sie es fertigbringt die kleine Vene zu treffen!)
Dann ansetzen der Spritze, langsam drücken. Die Katze wird bewusstlos, komplett entspannt (ich spüre das, da sie in meinen Armen liegt, ist für die Katze beruhigend) Das Köpfchen klappt zur Seite.

Nun wird der Rest weitergegeben, der Herzschlag setzt aus. Die Tiere haben, was ich so weiss, dabei keinen Schmerz!
Die Ärztin prüft mit dem Stethoskop das Herz, schlägt nicht mehr.

Ich beobachte die nächste halbe Stunde ob der Tod tatsächlich eingetreten ist. Bei meinen vielen Behandlungen ist es noch nie zum nochmaligen Erwachen gekommen!

Ich bin dann immer fix und fertig, aber jemand muss sich doch dem Elend annehmen! Katzen sind zäh! Die verkriechen sich und leiden dann still tagelang bis zur Erlösung! Leider, weil die Menschen zu dumm sind die Tiere artgerecht zu halten und vor allem sparen die das Geld zwecks Kastration!

Ich muss dann immer an mich halten wenn dann ein so dummer Bauer sagt: Die Natur wird es schon richten.

Hoffentlich richtet die Natur bei ihm auch einmal sein Ableben, so etwa schmerzhafte 2 Wochen!

Otto

PS: Ich würde mir schon wünschen, wenns bei mir mal soweit ist, dass ich auch so einen gnädigen Tod bekomme!

--
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.
Tolstoi

Stickstoff als schmerzloser Tod soll sich wohl nicht rumsprechen.

StillerLeser @, Freitag, 26.01.2024, 20:11 vor 93 Tagen @ Ankawor 2366 Views

Auch nach meinem Kenntnisstand ist der Stickstofftod völlig qualfrei, schließlich besteht ja die Luft zu 70% aus Stickstoff, dieser selbst tut uns also garnichts, daß kein Sauerstoff drin ist, ist das tödliche. Sie könnten auch Helium, Propan, Argon etc. nehmen, das wäre das Gleiche.

Die Manipulation ist für mich deutlich zu spüren, "könnte(!) qualvoll sein", "hat 30 Minuten gedauert" (dauert 30 Sekunden), "Hinrichtung durch Erstickung" klingt nach Plastiktüte über den Kopf, "Anwälte klagen dagegen" die haben nicht gegen den Stickstoff geklagt, sondern gegen die Hinrichtung überhaupt.

Wenn sich das "qualfrei" rumspricht, wird das das Mittel der Wahl für alle, die aus dem Leben scheiden wollen. Und, man kann es nicht nachweisen! Also Todesursache Herzstillstand o.ä.
Man kann Stickstoff auch nicht einfach verbieten, er wird zu oft eingesetzt (mit Stickstoff aufgeschlagen, Stickstoff als Schutzatmosphäre etc.)

Ich sehe nur einen einzigen Qualaspekt, nämlich, daß jemand umgebracht wird, der nicht sterben will. Das trifft aber auf alle Hinrichtungsarten gleichermaßen zu!

So ist es, zu Stickstoff (und dem Ersticken, Varianten) dies ...

Hannes, Samstag, 27.01.2024, 16:57 vor 93 Tagen @ StillerLeser 1052 Views

bearbeitet von Hannes, Samstag, 27.01.2024, 17:07

... meinerseits: Es wurde im Gelben schon thematisiert. Kriege Besuch, keine Zeit für Recherche, deshalb aus dem Kopf dazu:

Auch nach meinem Kenntnisstand ist der Stickstofftod völlig qualfrei, schließlich besteht ja die Luft zu 70% aus Stickstoff, dieser selbst tut uns also garnichts, daß kein Sauerstoff drin ist, ist das tödliche. Sie könnten auch Helium, Propan, Argon etc. nehmen, das wäre das Gleiche.

Korrekt. Der Unterschied Stickstoff zu z. B. Zyklon B ist (wirkt wohl duch Blausäure, erstickend, wenn ich mich richtig erinnere. War ein gutes Mittel, weil es die Getreidelager in Deutschland an den Wassertraßen- gebaut wegen der Hunger-Blockade Englands Ende WWI - vom Ungeziefer befreite, von Ratten, Mehlwürmern, die wir nun fressen sollen), dass Du den Sauerstoffmangel nicht quälend empfindest. Du verlierst das Bewusstsein, hast sogar Euphorie mit Farbenspiel manchmal. Bei CO2 passiert es Winzern, dass sie extrem quälende Luftnot kriegen und fliehen (wollen), dann aber durch Blut-Übersäuerung das Bewusstsein verlieren nach Qual. Das CO2 regt den Atemreflex an, Du hast da Sensoren die wie die Schmerzen bei heißem Eisen auf der Haut in Deinem Hirn Stress machen. Auch bei anderen Gasen weiß man aus Arbeitsunfällen, beispielsweise mit Stickstoffaustritt, dass die Leute friedlich eingeschlafen tot da liegen, weil sie nicht mal fliehen wollen. Kohlenmonoxyd ist ein Sonderfall, da merken sie meist auch nix und sehen tot aus wie das blühende Leben, weil CO das Blut rot färbt. Macht man ja auch mit Fleisch vor dem Verpacken so. Kohlenmonoyd wird vom Hämoglobin lieber transportiert als Sauerstoff, ein Irrtum der angeblich unfehlbaren Natur.
[[ironie]]

Die Manipulation ist für mich deutlich zu spüren, "könnte(!) qualvoll sein", "hat 30 Minuten gedauert" (dauert 30 Sekunden), "Hinrichtung durch Erstickung" klingt nach Plastiktüte über den Kopf, "Anwälte klagen dagegen" die haben nicht gegen den Stickstoff geklagt, sondern gegen die Hinrichtung überhaupt.

Wenn sich das "qualfrei" rumspricht, wird das das Mittel der Wahl für alle, die aus dem Leben scheiden wollen. Und, man kann es nicht nachweisen! Also Todesursache Herzstillstand o.ä.
Man kann Stickstoff auch nicht einfach verbieten, er wird zu oft eingesetzt (mit Stickstoff aufgeschlagen, Stickstoff als Schutzatmosphäre etc.)

Ich sehe nur einen einzigen Qualaspekt, nämlich, daß jemand umgebracht wird, der nicht sterben will. Das trifft aber auf alle Hinrichtungsarten gleichermaßen zu!

Genau so ist es, die Qual ist das jahrelange Warten und die Angst. Aber andererseits dürfte das die Wahrscheinlichkeit senken, dass Unschuldige umgebracht werden, schwierig ...

Ich bin eher für das freie Wissen, als für den Nanny-Staat, der in die Volksbildung eingreift (aus welchen Gründen auch immer der das tut, siehe Frankreich Revolution Napoleon: Trennung Kirche und Staat).

Deshalb schreibe ich dazu hier offen, aber mit Bedenken. Denn mir ist bewusst, dass es Menschen gibt, die das Ende suchen. Ein schwieriges Thema.

LG
H.

PS: Wie so oft kümmert man sich heute (Zeitgeist) nicht um das Wohl der Menschen, bei dieser Frage, sondern um das Viechzeuch. Es wird nämlich nicht wegen Sterbehilfe/Hinrichtungen/Suizid oder so, sondern wegen Schlachtungen öffentlich diskutiert. So sollte es sein, ist aber nicht genug im Bewusstsein der Menschen, --> Presstitutes, Absicht?
Ich bin sehr für Tierwohl, deshalb entsetzt mich, dass massenhaft mit Kohlhendioxyd getötet wird! Dann schon lieber in den Schredder, schneller Tod, wobei ich gegen das Kükenschreddern bin, schwierig.
Dabei ist für jeden sichtbar der das beobachtet, wie die armen Schweine in hektischer Atemnot mit Krämpfen bei CO2 endlich das Bewusstsein verlieren, es wird berichtet, dass manche Schweine beim Brühen aufwachen, ich will das gar nicht so genau wissen wegen der Seelenhygiene.
[[motz]]

Midazolam + Alkohol (intravenös) und Du merkst absolut nichts von Deinem Tod (Atemlähmung), da Du narkotisiert bist. mkT

Steppke, Samstag, 27.01.2024, 17:35 vor 93 Tagen @ Ankawor 973 Views

bearbeitet von Steppke, Samstag, 27.01.2024, 17:58

Oder Flunitrazepam + Alkohol intravenös (selbes Schema).

Propofol geht auch, ist sehr human. Da merkst Du nichts.

Oder Opiate wie Morphin, Fentanyl etc. - dazu muss man sich aber auf die Seite legen, da vor dem Tod starkes Erbrechen auftritt und wenn man auf dem Rücken liegt, läuft Dir das Erbrochene in die Lunge, was man unter Umständen noch mitbekommt.

Oder simples Methan ... da schläfst Du ein ... und "das wars dann".

Es gibt auch noch andere Medikamente, die in der "Sterbehilfe" eingesetzt werden, die den Tod symptom/leidlos herbeiführen

Hinrichtung per "Stickstoff" (ersticken) ist auf Rache und Leid ausgelegt, nicht auf schmerzloses töten.

Das will ich persönlich nicht erleben.

mMn

Da sind meine Infos ganz anders!

StillerLeser @, Sonntag, 28.01.2024, 18:39 vor 91 Tagen @ Steppke 661 Views

Hinrichtung per "Stickstoff" (ersticken) ist auf Rache und Leid ausgelegt, nicht auf schmerzloses töten.

Der Atemdrang kommt nicht vom Sauerstoffmangel, sondern nur vom CO2 (=KohlenSÄURE), das raus soll. Wenn man das CO2 ausatmen kann, hat man keinen Atemdrang! Die Tauchretter in WK2-U-Booten waren nur CO2-Filter, keine Sauerstofflieferanten.

Das qualvolle am Ersticken ist, daß das CO2 nicht rauskann, das wird zu Säure in der Lunge und das tut weh.
Alle Edelgase und Stickstoff töten schmerzlos und ungiftig, man atmet CO2 aus, bekommt aber keinen Sauerstoff beim Einatmen. Diese Gase kommen auch nicht ans Blut ran, die Moleküle sind zu groß.

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