Putin vs. Polen: Streit um die Geschichte

Falkenauge @, Mittwoch, 22.01.2020, 08:11 vor 1558 Tagen 4325 Views

Geschichtliche Vorgänge ohne Sympathie oder Antipathie objektiv zu erfassen und zu schildern ist nicht leicht, insbesondere dann, wenn die Ereignisse noch nicht lange zurückliegen und das eigene Land in ungünstiger Weise darin verwickelt ist. Patriotische Gefühle drängen dann dazu, die eigene Rolle günstiger darzustellen, als es der Wirklichkeit entspricht. Vor kurzem zeigte sich, nicht zum ersten Mal, dass die Politiker Polens besonders leicht dieser Gefahr erliegen und auch vor Geschichtsfälschungen nicht zurückschrecken.

Wladimir Putin hat im Dezember bei drei verschiedenen Gelegenheiten Polen eine Mitschuld am Zweiten Weltkrieg vorgehalten, mit gewichtigen Gründen. Er löste damit Wellen der Empörung aus, vor allem in Polen, dessen Politiker dafür bekannt sind, die geschichtlichen Vorgänge mehr durch die Brille des heroischen Patriotismus statt mit nüchterner Objektivität zu betrachten. Wolfgang Effenberger zeigt dazu und zu den aktuellen Reparationsforderungen Polens an Deutschland klärende Zusammenhänge auf:

Putin vs. Polen

Die Last der Geschichte

Tempranillo @, Mittwoch, 22.01.2020, 09:15 vor 1558 Tagen @ Falkenauge 3237 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 22.01.2020, 09:19

Times of Israel: *France 2 widmet am 28. Januar zwischen 21:00 und 24:00 seine Sendezeit dem Thema Antisemitismus. Zwei unveröffentlichte Dokumentationen, "Formen des Antisemitismus'" (Ilan Ziv) und "Chronik des heutigen Antisemitismus" (Georges Benayoun) werden gesendet, unterbrochen von einer Diskussion im Studio.*

Mich würde sehr interessieren, ob jemals ein europäischer und von Europäern finanzierter Sender etwas über Antigallizismus oder Antigermanismus bringen wird? Wenn ein Teil der Bevölkerung täglichen Erniedrigungen, Schikanen und tätlichen Angriffen bis hin zu Mord und Totschlag ausgesetzt ist, sind es die in den jeweiligen Ländern noch verbliebenen Autochthonen.

Sich drei Stunden am Stück mit Antisemitismus zu beschäftigen, obwohl ohnehin jeden Tag mehrere Sendungen über Hitler und den Holocaust ausgestrahlt werden, mag nach Israel passen, aber kaum ein Land wie Frankreich.

Könnte die ein wenig überproportionierte Repräsentanz, die jüdischen Problemen in allen demokratischen Medien zugestanden wird, vielleicht etwas mit den tatsächlichen, nicht etwa vorgespiegelten Machtverhältnissen zu tun haben?

In die Betreffzeile habe ich *Die Last Geschichte* gesetzt. Manchen scheinen gewisse Themen eher Lust zu bereiten, betrachtet man die monomanische Fixierung, mit der sie seit Jahrzehnten immer wieder darauf zurückkommen.

Weshalb die Last der einen Lust der anderen ist, könnte zu recht interessanten Einsichten führen, insbesondere, was die Machtfrage und das Legitimationsfundament der westlichen Wertegemeinschaft betrifft.

Tempranillo

https://fr.timesofisrael.com/une-soiree-consacree-a-lantisemitisme-le-28-janvier-sur-fr...

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

wirft man am schnellsten ab, ...

Weiner, Mittwoch, 22.01.2020, 10:12 vor 1558 Tagen @ Tempranillo 2971 Views

... indem man sich nicht um sie kümmert.

Was aber die Gegenwart (und die viel wichtigere Zukunft) betrifft, so gibt es herrschende Verhältnisse nur dort, wo die Verhältnisse sich beherrschen lassen.

Meist tun sie das auch noch aus freien Stücken ... *)


*) sehr viel habe ich darüber nachgedacht, warum das so ist. Ich vermute mal, dass sie auf andere Weise ihr Leben in einer Gemeinschaft einfach nicht auf die Reihe bekommen **)


**) d.h. ich bin auf folgenden vorläufigen Schluß gekommen: bislang hat niemand eine soziale Technik (! ***) entdeckt und weiterentwickelt, wie größere Menschengemeinschaften friedlich und gegenseitigen Nutzen erbringend sich organisieren könnten, ohne dass Herrschafts- und Unterwerfungsverhältnisse dabei mit ins Spiel kämen.

***) eine solche Technik läge im Bereich des 'sozialen Verhaltens' und müßte erlernt und von Generation zu Generation weitergegeben werden. Der Mensch, das unterscheidet ihn ja vom Tier, kann sehr, sehr komplexe 'Dinge' im Lauf seines Lebens erlernen. Man sage mir also nicht, dass derartiges im Bereich sozialen Verhaltens unmöglich wäre.

Komplexe soziale Technik

Rain @, Mittwoch, 22.01.2020, 10:47 vor 1558 Tagen @ Weiner 2595 Views


***) eine solche Technik läge im Bereich des 'sozialen Verhaltens' und
müßte erlernt und von Generation zu Generation weitergegeben werden. Der
Mensch, das unterscheidet ihn ja vom Tier, kann sehr, sehr komplexe 'Dinge'
im Lauf seines Lebens erlernen. Man sage mir also nicht, dass derartiges im
Bereich sozialen Verhaltens unmöglich wäre.

Lieber Weiner,


eine solche Technik kannst Du auch in einem Staat ohne weiteres innerhalb einer Generation erlernen, wenn folgende Voraussetzungen gegeben sind:

Frieden
Stabile soziale Verhältnisse
Wenig Bürokratie
Keine extreme Vermögensschere
Arbeitsmöglichkeiten für Alle
Wenig Sozialleistungen
Keine einflußreichen NGOs
Geringe ethnische Durchmischung

Also kurz gesagt, die soziale Marktwirtschaft der 70er und 80er Jahre.


Beste Grüsse

Rain

--
Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

soziale Technik wird gerade in China installiert

heller, Mittwoch, 22.01.2020, 11:06 vor 1558 Tagen @ Weiner 2635 Views

Das Punktesystem dort, mit dem jeder ständig bewertet wird, führt dazu, dass sich alle "sozial" verhalten - so jedenfalls der Plan.
Wenn diese Datenmengen und auch die Auswertungen dann auch allen zugänglich sind - und nicht nur einer kleinen auser"wählten" Clique, dann mag das die Chance sein, der Zentralisierung zu entkommen.

Die andere Chance sehe ich nur, wenn keiner mehr da ist, die Daten zu sammeln und auszuwerten.

.. und offenbar für gut befunden.

nereus @, Mittwoch, 22.01.2020, 13:07 vor 1558 Tagen @ heller 2510 Views

Hallo Heller!

Du schreibst: Das Punktesystem dort, mit dem jeder ständig bewertet wird, führt dazu, dass sich alle "sozial" verhalten - so jedenfalls der Plan.

Und genau das scheint den Chinesen wichtig zu sein.

Ich gehöre nun zu den Allerletzten die Überwachung gut finden, aber zum Thema habe ich einmal den Philosophen Bazon Brock gesehen, der sinngemäß in einem Interview mit RT Deutsch Folgendes dazu sagte.

Die aufstrebenden Chinesen (Mittelstand) sehen die Alltagsüberwachung anders als die Europäer.
In China gibt es viel Klüngel und Korruption und das stört die Chineser gewaltig.
Durch die Punkteverteilung erhofft man sich ein faireres Umfeld, weil dann solche Durchstechereien nicht mehr möglich würden und die Kriminalität senken würde.
Zumindest glauben sie das.
Der Hit dabei: Die Chinesen erwarten von mehr allgemeiner Überwachung mehr individuelle Freiheit, weil sie Korruption für eine Verfälschung von Werten betrachten.

Ich fand diese Überlegung zumindest interessant, weil ich so das Thema noch nicht überdacht habe.
Ich bleibe zwar skeptisch, aber es schadet nicht unbedingt auch einmal die andere Seite zu hören.

Wenn diese Datenmengen und auch die Auswertungen dann auch allen zugänglich sind - und nicht nur einer kleinen auser"wählten" Clique, dann mag das die Chance sein, der Zentralisierung zu entkommen.

Wie soll das funktionieren?
Es ist weder logistisch noch finanziell möglich, daß hier alle eingebunden werden können.
Ich unterstelle sogar, daß die Idee des Großen Bruders nur einen Zweck hat – das Individuum endgültig zu entmündigen.

Nach kurzer Suche habe ich das Video von RT deutsch gefunden.
Es lohnt sich wirklich und das, was ich oben schrieb, ist bereits in den ersten 5 Minuten dabei.
Bitte hier entlang: https://youtu.be/EIpYcITXzYE

Er nimmt dabei auch zur Autokratin Merkel Stellung. [[freude]]

mfG
nereus

Definitiv ... es ist so ...

NST @, Südthailand, Donnerstag, 23.01.2020, 03:22 vor 1557 Tagen @ nereus 1830 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 23.01.2020, 03:26

Der Hit dabei: Die Chinesen erwarten von mehr allgemeiner Überwachung
mehr individuelle Freiheit, weil sie Korruption für eine Verfälschung von
Werten betrachten.

Ich fand diese Überlegung zumindest interessant, weil ich so das Thema
noch nicht überdacht habe.
Ich bleibe zwar skeptisch, aber es schadet nicht unbedingt auch einmal die
andere Seite zu hören.

...... wenn man es auf einen einfachen gemeinsamen Nenner bringen will.

Hallo,

die Länder Asiens sind nach einem Hierarchiemodell strukturiert. Zu diesem Modell gehört Korruption (ein anderes Wort für Vitamin B) als ein wichtiger Bestandteil dazu.

Im Westen ist es übrigens ähnlich - wer sind denn dort die Grossgrundbesitzer - wem gehören die Wälder und die grossen Industrien? Natürlich dem alten Adel und den Aufsteiger-Familien aus dem Industriezeitalter - Ende 18xx.

Die Chancengleichheit ist wie die Demokratie eine Täuschung. Jetzt hat jeder eine Stimme und jeder die gleichen Chancen. In der Realität sieht es anders aus.

Eine umfassende Kontrolle könnte es eindämmen. Könnte ... wenn nicht die Firmen und die Technik von jenen käme, die heute schon alles unter Kontrolle haben.

Kommen wird es so oder so. Damit werden der kommenden KI die Wege freigeschaltet. Das wird dann eine Dimension, welche auch die heutig Mächtigen möglicherweise falsch einschätzen. Dieser Player könnte tatsächliche neue Strukturen schaffen.

Wir werden es erleben, all jene, welche nicht durch ein Frühableben vorzeitig das Spiel verlassen.
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

ein kleiner Stups

Weiner, Mittwoch, 22.01.2020, 21:48 vor 1558 Tagen @ heller 2087 Views

Wenn diese Datenmengen und auch die Auswertungen dann auch allen
zugänglich sind - und nicht nur einer kleinen auser"wählten" Clique

Aus Gesprächen mit Firmen, die in China agieren, weiß ich sicher, dass die Firmen im letzten Jahr zumindest ihr eigenes Profil ansehen konnten. Und es sei beabsichtigt, dass später allgemein Firmen die Profile ihrer Kunden, Zulieferer und Wettbewerber ansehen können (in D gibt's die Schufa u.ä. ...). Bereits heute stehen deutsche Firmen in China im Zwang, Daten an das "System" zu liefern, und die großen deutschen Konzerne haben entsprechenden "Vereinbarungen" bereits zugestimmt.

Es gibt einen weiteren Bereich im "social engineering", der ebenfalls heftig diskutiert wird: wie trickreich und nachhaltig darf man andere (erwachsene, gebildete, souveräne, freie ....) Menschen motivieren, etwas zu tun, was möglicherweise ihnen selbst und der Gemeinschaft nützt? Woher weiß man, was der Gemeinschaft nützt? Und wer darf dann motivieren?

Oder verletzt ein kleiner Schubs irgendwelche "Grundrechte"?

https://de.wikipedia.org/wiki/Nudge

Tatsächlich laufen diese Vorgänge (Überwachung, Beurteilung, gegenseitige Anregung) in jeder Gemeinschaft ständig ab. Durch Technik und Masse werden sie dann halt monströs ...

@Barbara scheint den Begriff "nudge" auf dem Forum erstmals eingeführt zu haben. Es gibt zwei Dutzend Fundstellen hier. Eine Leserzuschrift macht schon 2014 (!) darauf aufmerksam, dass gewisse Gruppen einen Vorsprung in der Systematisierung und Anwendung derartiger Techniken haben:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=324301

Warum haben sie diesen Vorsprung? Warum schlafen die Schafe?

Der Frage "Warum schlafen die Schafe" mal auf den Weisheitszahn gefuehlt

Oblomow, Mittwoch, 22.01.2020, 22:12 vor 1558 Tagen @ Weiner 2000 Views

Wenn die Schafe erwachen, bleiben sie doch Schafe, oder? Die Schafe schlafen, weil sie muede sind? Auch der Predator schlaeft, wenn er muede ist. Er geht sogar auf die Toilette. Der Andere ist nicht noch nicht man selbst, sondern er bleibt der Andere. Zum Glueck.

Herzlich und voll am Thema vorbei
Oblomow

Warum sind die Schafe müde?

Weiner, Donnerstag, 23.01.2020, 11:45 vor 1557 Tagen @ Oblomow 1728 Views

Die Schafe schlafen, weil sie muede sind?

Ja, aber warum sind sie immer müde?

Weil sie zu viel arbeiten (= rumlaufen und fressen). Müssten sie nicht, aber sie tun das für den lieben PREDATOR.

Und außerdem lassen sie sich vom PREDATOR in Versuchung führen (zeitraubendes Rumhüpfen auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten und des Blödsinns).

Und sie lassen sich vom PREDATOR verängstigen (die Wettererwärmung, der böse Wolf usw.), was weitere Energie kostet und manchmal sogar zur Panik führt.

Außerdem muss der PREDATOR mit ihnen noch die Leithammel, Hirten und Hütehunde bezahlen, und das sind ein paar weitere Kilo an Wolle, Fleisch und Fell, die da abgezwackt (tut weh) werden müssen.

Wenn das alles nicht wäre, dann würden die Schafe, statt zu schlafen, wunderbar träumen.

Und wären dann bald keine Schafe mehr.

Weiner

PS: Freut mich, dass Du den Neo-Nationalismus wie den Internationalismus als Instrument der Eliten siehst.

Prof. Yehuda Bauer mit einer befremdlichen Bemerkung

Tempranillo @, Mittwoch, 22.01.2020, 12:39 vor 1558 Tagen @ Tempranillo 2872 Views

Times of Israel:

World War II was caused by hatred of Jews, preeminent Holocaust scholar says

World War II and the enormous catastrophe it brought upon mankind occurred “probably mainly” because of anti-Semitism, according to Israel’s preeminent Holocaust scholar. Indeed, Adolf Hitler launched the war to a large extent to prevent “world Jewry” from physically annihilating the German nation, Yehuda Bauer said.

“If the international Jewish financiers in and outside Europe should succeed in plunging the nations once more into a world war,” Hitler predicted, “then the result will not be the Bolshevization of the earth, and thus the victory of Jewry, but the annihilation of the Jewish race in Europe!”

“In other words,” Bauer explained, “the Jewish capitalists who rule the West are Bolsheviks whose idea is to create a world war so that they can rule the whole world. This was a deeply held belief. And I argue that this was one of the main reasons for the outbreak of World War II, because that clearly identifies the aim — the threat of physical annihilation to German people and therefore preparation for war because otherwise it will be a terrible catastrophe.”
(...)
“Anti-Semitism is a cancer that eats the world, and World War II is proof of that,” he told The Times of Israel during an hour-long interview in Jerusalem last week.

https://www.timesofisrael.com/world-war-ii-was-caused-by-hatred-of-jews-preeminent-holo...

Habt Ihr die ersten drei Absätze sacken lassen und fragt Euch vielleicht auch, worin der logische Zusammenhang mit dem letzten bestehen könnte, und welche Folgen sich daraus für ein eventuelles deutsche Recht zur Selbstverteidigung ergäben?

Weiter will ich das nicht kommentieren, bei diesem Thema bewegt man sich auf einem Minenfeld.

Eines geht aber, ohne Gefahr zu laufen, mit der demokratischen Huren- und Terrorjustiz Ärger zu bekommen:

“In other words,” Bauer explained, “the Jewish capitalists who rule the West are Bolsheviks whose idea is to create a world ..."

Oh nein, Herr Professor Bauer. Die jüdischen Kapitalisten sind globalistische Demokraten gewesen wie die von ihnen finanzierten, geförderten und militärisch unterstützen sowjetischen Bolschewiken. Beide bilden verschiedene Orden ein und derselben Weltstaatsreligion, zu deren wichtigsten Zielen die Auflösung aller souveränen Staaten und autochthonen Völker gehört.

Hervé Ryssen, früher linksextremer Trotzkist, hat darüber glänzende Bücher geschrieben, die bei uns, wo sie so wichtig wären, verbohrt und verbissen ignoriert werden.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

ein deutsches Recht zur Selbstverteidigung ...

Weiner, Mittwoch, 22.01.2020, 16:51 vor 1558 Tagen @ Tempranillo 2436 Views

... gibt es selbstverständlich, und nicht nur ein deutsches: vielmehr jedes Volk und jede Gemeinschaft, sofern sie sich an ein paar allgemeine Regeln des Zusammenlebens halten, haben überall und zu allen Zeiten das Recht der Selbstverteidigung.

Die Frage ist nur, warum einige sich verteidigen und andere nicht.

Wie etwa erging es Leonidas in den Wochen vor dem 11.08.480 vCh., als er bei den anderen Städten um Kooperation suchte?

Und wegen wem haben er und seine Männer letztlich das Leben verloren?

Das ist Geschichte, die keine Last ist, sondern Bewunderung entstehen lässt - und eine Lehre sein könnte!

Recht ist das, was man durchsetzen kann.

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 23.01.2020, 01:55 vor 1557 Tagen @ Weiner 1848 Views

Die innere Verfasstheit ist da eher secundâr ... siehe NK.

Grüße

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

wer ist hier der "man"?

Weiner, Donnerstag, 23.01.2020, 11:24 vor 1557 Tagen @ FOX-NEWS 1725 Views

Wenn Recht ist, was jeder praktisch durchsetzen kann, wo ist dann die Grenze zur Kriminalität?

Beispiel Kain und Abel: ich habe kein Geld mehr, um Drogen zu kaufen, und überfalle deswegen meinen Bruder.

Oder müßte hinter dem "man" wenigstens eine Gruppe stehen, deren Mitglieder sich an gewisse Regeln halten, etwa wie bei der Mafia?

Beispiel 1: Was der Boss befiehlt, tun wir, egal wie bösartig es ist, damit es uns allen gut geht.
Beispiel 2: Jan Erik Schulte, Zwangsarbeit und Vernichtung: das Wirtschaftsimperium der SS *)

Nach meiner Auffassung ist nicht die praktische Umsetzung noch das subjektive Gefühl das Wichtigste beim 'Recht'. Es ist für mich die Reflexion darüber, was recht sein soll. Recht ist immer die Verlängerung von Sitte, Moral und Ethik. Denn Recht richtet sich immer an eine Gemeinschaft. Selbst das (deutsche) Grundgesetz drückt das entsprechend aus:

"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt."

Die Durchsetzung ist demgegenüber sekundär und muss nicht mit Waffengewalt, Strafandrohung und Verbotslisten ausgeführt werden, manchmal genügen einsichtige und wohlmeinende Worte oder auch überzeugende Beispiele.

Zum gleichen Thema noch ein Zitat von Rousseau:

"Damit ein werdendes Volk die gesunden Grundsätze der Politik schätzen kann, wäre es nötig, dass die Wirkung zur Ursache werde, dass der Gemeinsinn, der das Werk der Errichtung sein soll, der Errichtung selbst vorausgehe und die die Menschen schon vor den Gesetzen wären, was sie durch sie werden sollen."

(Gefunden im Buch der französischen Philosophin Corine Pelluchon, Ethik der Wertschätzung - Tugenden für eine ungewisse Welt, WBG, Darmstadt, 2019)

MfG, Weiner


*) In seinem anderen Buch, über die SS nach 1945, hat er merkwürdigerweise die im Ausland munter weiter gehenden und gegenseitig vernetzten wirtschaftlichen Aktivitäten von ehemaligen SS-Angehörigen völlig ausgeblendet. Bitte grundsätzlich beachten, dass die SS eine Privatarmee war, die sich hoheitliche Aufgaben anmaßte bzw. sich übertragen ließ (je nachdem wie man es ansieht ...). Vorläufer also von Academi (USA) oder Wagner (RUS) und ähnliche - es werden immer mehr ...

Danke, guter Artikel! k.T.

Andudu, Mittwoch, 22.01.2020, 12:20 vor 1558 Tagen @ Falkenauge 2494 Views

Geschichtliche Vorgänge ohne Sympathie oder Antipathie objektiv zu
erfassen und zu schildern ist nicht leicht, insbesondere dann, wenn die
Ereignisse noch nicht lange zurückliegen und das eigene Land in
ungünstiger Weise darin verwickelt ist. Patriotische Gefühle drängen
dann dazu, die eigene Rolle günstiger darzustellen, als es der
Wirklichkeit entspricht. Vor kurzem zeigte sich, nicht zum ersten Mal, dass
die Politiker Polens besonders leicht dieser Gefahr erliegen und auch vor
Geschichtsfälschungen nicht zurückschrecken.

Wladimir Putin hat im Dezember bei drei verschiedenen Gelegenheiten Polen
eine Mitschuld am Zweiten Weltkrieg vorgehalten, mit gewichtigen Gründen.
Er löste damit Wellen der Empörung aus, vor allem in Polen, dessen
Politiker dafür bekannt sind, die geschichtlichen Vorgänge mehr durch die
Brille des heroischen Patriotismus statt mit nüchterner Objektivität zu
betrachten. Wolfgang Effenberger zeigt dazu und zu den aktuellen
Reparationsforderungen Polens an Deutschland klärende Zusammenhänge
auf:

Putin
vs. Polen

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