Und wieder Hetze gegen Russland.

SevenSamurai @, Montag, 02.09.2019, 11:43 vor 1670 Tagen 3711 Views

Die Systemmedien sind unerträglich geworden.

Die FAZ schreibt:

"Putin greift jetzt nach Weissrussland"

"Wladimir Putin will eine Annexion Weissrusslands erzwingen. (...) Nach der Krimm hätte ein weiterer Anschluss für Osteuropa jedoch schwerwiegende Folgen."

Anschluss?

Haben die einen an der Waffel?

Die sollten lieber einmal erläutern, warum es Weissrussland gibt: Polen, 1. und 2. Weltkrieg, Westverschiebung, etc.

Statt dessen nur Desinformation!

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Putin tut's nicht weh

Tempranillo @, Montag, 02.09.2019, 11:51 vor 1670 Tagen @ SevenSamurai 3075 Views

Hallo Seven Samurai,

Die Systemmedien sind unerträglich geworden.

Die FAZ schreibt:

"Putin greift jetzt nach Weissrussland"

"Wladimir Putin will eine Annexion Weissrusslands erzwingen. (...) Nach
der Krimm hätte ein weiterer Anschluss für Osteuropa jedoch
schwerwiegende Folgen."

Anschluss?

Haben die einen an der Waffel?

Die sollten lieber einmal erläutern, warum es Weissrussland gibt: Polen,
1. und 2. Weltkrieg, Westverschiebung, etc.

Statt dessen nur Desinformation!

Putin sieht das alles sehr gelassen. Wäre dem nicht so, würde er die Archive öffnen und einige geschichtliche Richtigstellungen veröffentlichen, die den Westen in erhebliche Legitimationsprobleme stürzen könnten und ihn früher oder später ins Grab schicken.

Leider scheint auch Putin, abgesehen von zarten Flirtversuchen mit der historischen Wahrheit, mit dem globalen demokratischen Lügensystem gemeinsame Sache zu machen und lieber das unwiderufliche Ende Europas sowie ein weiteres Erstarken der Todfeinde Rußlands in Kauf zu nehmen, als der Wahrheit eine Gasse zu bahnen.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Warum?

SevenSamurai @, Montag, 02.09.2019, 12:02 vor 1670 Tagen @ Tempranillo 2771 Views

Leider scheint auch Putin, abgesehen von zarten Flirtversuchen mit der
historischen Wahrheit, mit dem globalen demokratischen Lügensystem
gemeinsame Sache zu machen und lieber das unwiderufliche Ende Europas sowie
ein weiteres Erstarken der Todfeinde Rußlands in Kauf zu nehmen, als der
Wahrheit eine Gasse zu bahnen.

Man fragt sich, warum?

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Da Putin nur einen gewissen Spielraum hat ...

Mandarin @, Montag, 02.09.2019, 12:09 vor 1670 Tagen @ SevenSamurai 2996 Views

Er hat auch sein "Mentor", genau wie Merkel.

kannste das mal mit Fakten oder Argumenten unterlegen?

Fleet @, Tor zum Harz ex NL, Montag, 02.09.2019, 15:32 vor 1669 Tagen @ Mandarin 2455 Views

Er hat auch sein "Mentor", genau wie Merkel.

Und zwar ohne irgendwelche Darstellungen anderer zu präsentieren.
Danke sehr!

LG

Fleet

--
"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)

Ja, bitte. Vielleicht auch noch die 97,5% Wissenschaftler, welche die Wirtschaft ruinieren?

Mephistopheles, Montag, 02.09.2019, 18:03 vor 1669 Tagen @ Fleet 2181 Views

Er hat auch sein "Mentor", genau wie Merkel.


Und zwar ohne irgendwelche Darstellungen anderer zu präsentieren.
Danke sehr!

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=496094

Gruß Mephistopheles

Weder FAZ, noch Weltkriege, sondern Geopolitik.

Weiner, Montag, 02.09.2019, 14:55 vor 1669 Tagen @ SevenSamurai 2954 Views

Hallo SevenSamurai

Die FAZ schreibt:

"Putin greift jetzt nach Weissrussland"

Die FAZ ist keine Informationsquelle. Außerdem kostet sie was. Es gibt vergleichbare Informationen zum Nulltarif im Netz.

Ein knapper Überblick zum Thema, relativ neutral, etwa hier:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/russland-unionsgefluester-mit-weissrussland.979.de...

Dazu ggfs. Hintergrundinfos zur allgemeinen, sehr kritischen Lage in Belarus (Artikel von 2017, aber immer noch zutreffend):

https://www.deutschlandfunkkultur.de/wer-schmarotzt-zahlt-strafe-anfang-vom-ende-von-pr...

Eine tiefergehende Analyse aus "westlicher" Sicht über die Unionsdiskussionen zwischen Belarus und Rus etwa bei:

http://www.laender-analysen.de/belarus/archiv.php

Bericht 42 und, bei Interesse, auch Bericht 35 dazunehmen, denn: warum wirbt die EU nicht ein wenig mehr um Weißrussland ??????????

Immer sind die wirtschaftlichen Hintergründe zu beachten, gute Quelle etwa hier:

https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Wirtschaftsklima/wirtschaftsausbli...


Indem Du gegen die FAZ zeterest (wir wissen doch schon alle, dass das ein Systemblatt ist ...), lenkst Du vom eigentlichen Thema ab. Das ist dann ähnlich neben der Spur wie bei Temperanillo und Anderen hier im Forum: man beschäftigt sich mit den Ursachen des Zweiten Weltkrieges, während "der Dritte" (mit ganz anderen Gesicht ...) gerade auf den Weg gebracht wird.

Sollte man nicht diesen hochspannenden Themen der Gegenwart etwas mehr Aufmerksamkeit schenken? Und da kommen wir dann zur Geopolitik und zur vergleichenden Analyse: ich habe schon mehrfach geschrieben, dass Russland und Putin sich in einer Situtation wie Deutschland in den 1920er und 1930er Jahren befinden.

So wie Hitler sich zurückholen wollte, was Deutschland und Österreich nach dem Ersten Weltkrieg verloren hatten, so wollen Russland und Putin die Sowjetunion wiederherstellen - nicht aus ideologischen Gründen (Kommunismus etc.) sondern aus geopolitisch-wirtschaftlichen Zwängen heraus. Der Zusammenbruch 1989/1990 ist für die ein ähnliches Trauma, wie für uns Versailles es war.

Ich versichere Dir, Russland wird nicht nur Weißrussland zurückholen sondern auch die Ukraine. Aber es wird noch ein paar Jahre dauern. Es ist sooo spannend das mit anzusehen, wie geschickt Putin das einfädelt! Er hat Lukaschenko in eine Zwickmühle hineinmanöveriert bzw. nutzt dessen Fehler und Schwächen aus. Aber er ist nicht so brutal wie Hitler, der den Hácha zusammengeschrien und erpresst hat, bis dass letzterer an Ort in Stelle in Berlin einen Herzanfall bekam.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zerschlagung_der_Rest-Tschechei

Im anstehenden Bürgerkrieg "des Westen" (USA-EU-Russland) mit sich selbst, muss Russland eine möglichst günstige Ausgangsposition finden (wirtschaftlich und militärpolitisch). Wie @Mandarin parallel (vermutlich aber aus anderen Gründen) schreibt, ist Putins Spielraum aber extrem schmal. Denn außer dem Druck von Seiten EU/USA sitzen ihm vor allem seine eigene Bevölkerung und der Chineser im Nacken. Mal ganz abgesehen von so teuren Nebenkriegsschauplätzen wie Syrien (Vergleiche wieder: Bürgerkrieg in Spanien!)

Putin bzw. sein Nachfolger wird am Ende genauso scheitern wie Hitler.

Ahnt, mit freundlichen Grüßen, Weiner

PS an @Mandarin: Putin hat keinen 'persönlichen' Mentor, aber er ist objektiven Zwängen (kapitalistisches Wirtschaftssystem, konkurrierende Zentralmachtsyteme) unterworfen und in den traditionellen Denkmustern des Abendlandes/Westens und Russlands gefangen.

@Weiner: Warum geht USA-EU-Russland dann nicht gegen die Kriegstreiber vor?

stokk, Montag, 02.09.2019, 16:45 vor 1669 Tagen @ Weiner 2276 Views

Es dürfte sich doch nur um eine Handvoll Personen handeln, die auch noch hier auf der Erde wohnen...

Oder irre ich mich?

Gruß
stokk

drei Hände voll

Weiner, Montag, 02.09.2019, 19:23 vor 1669 Tagen @ stokk 2108 Views

Oder irre ich mich?

Nicht sehr, werter Stokk!

Man kann nicht gegen die Kriegstreiber vorgehen, solange man nicht erkennt, um welchen Krieg es sich handelt (und wer die eigentlichen Kriegstreiber sind). Denn im öffentlichen Diskurs geht es um Demokratie und Freiheit und Menschlichkeit, die es zwar bei uns hier in EU und in den USA flächendeckend gibt - aber nicht im pöhsen Russland. In Russland herrscht brutale Diktatur und Menschenverachtung. Und wir müssen unbedingt den russischen Bürgern zur Demokratie verhelfen. Das waren auch die Argumentationsmuster von Roosevelt und Churchill gegen Hitler und die Deutschen - ich bemühe wieder meinen Vergleich.

Tatsächlich ging es Roosevelt und Churchill nicht um das arme und von Hitler geknechtete deutsche Volk - Feuerstürme in Hamburg **) und Dresden etc. etc. etc. etc. sprechen dagegen. Vielmehr ging es um machtpolitische Konkurrenzen sowie um das wirtschaftliche Potential, das im Falle Deutschlands nicht in natürlichen Ressourcen (wie in Russland) sondern auf wissenschaftlichem und technologischem Gebiet lag.

Und ähnlich ist die Situation heute wieder mit Russland. Dieses Land, eine Gastankstelle mit Nukes im Keller, nervt einfach! Es hat sich nach 1999 freigemacht wie Hitler nach 1933, hat sich (und vor allem seine Streitkräfte) modernisiert. Und nun blockiert es den Transatlantikern die wirtschatliche und geopolitische Ausbeutung der eurasiatischen Landmasse. Es hockt da, bläht sich auf und furzt in die Gegend, etwa nach Syrien.

Was also tun? Aus Sicht der Transatlantiker und NWOler ist es klar: man lässt Russland und Putin, wie einst das "Dritte Reich" und Hitler, einfach weitermachen: man lässt sie in ihr Schicksal rennen - und wartet ab, bis Russland, wie Hitler, damit beginnt, Fehler zu machen und den Bogen zu überspannen. Und zu stolpern.

Dieses Dutzend Strategen im Hintergrund hat Zeit. Denn sie haben nichts zu verlieren, sie brauchen auf niemand Rücksicht nehmen, sind vollkommen abgesichert - und können nur gewinnen. Auch am Krieg und Wiederaufbau, wenn es so weit gedeihen sollte. Und notfalls kommt man zu einer Absprache mit China. Es hängt allein davon ab, wie (klug) Russland weiter agiert.

Man kann gegen diesen "schwarzen Schritt" der Ausbeutung nur aufstehen, wenn man dessen Denken und wahre Ziele durchschaut hat. Und man sollte eigentlich in der Lage sein, solchen diabolischen Bestrebungen eine positive Vision entgegen zu setzen - auch und gerade im öffentlichen politischen Diskurs: einen (globalen) Plan des Friedens, der wirtschaftlichen Entwicklung und des Schutzes der planetaren Natur. China versucht, diesen Weg einzuschlagen, aber es gibt natürlich genug Gründe, hier mißtrauisch zu sein. Die Bewegung müsste von den Menschen ausgehen, und nicht von Staaten.

Erst auf dem Hintergrund einer solchen alternativen, globalen Vision und positiven Option kann das verwerfliche Agieren der aktuellen Machthaber kritisch ins 'richtige Licht' gesetzt werden. Und erst dann gibt es auch Gründe, die wahren Umtreiber und Strategen bloßzustellen und "anzuklagen". Die beugen aber auch hier vor, indem sie sich selbst fortlaufend grün und humanistisch darstellen: siehe etwa die ganzen Stiftungen der 'wirtschaftlichen Elite' (voran Warren und Gates) - Vorbild ist hierbei der alte Rockefeller, wie er in New York auf der Straße Dollars verteilt ...

So bleiben wir also verwickelt in Konfliktthemen, die die Medienmanipulateure für uns inszenieren - die in Wirklichkeit aber gar nicht existieren (paralleles Beispiel ist die Klimadebatte). Ich habe das in einem anderen Beitrag als "Schattenboxen" bezeichnet: wir werden zum Zuschauer im Schattenbox-Theater gemacht, damit die wahren Konflikte nicht sichtbar werden. So kommt es, dass sich @SevenSamurai über die FAZ aufregt, während doch das eigentliche Problem (über das er, wenn schon, sich aufregen könnte), die oben genannten Konzentrationsprozesse und Revierkonflikte innerhalb des global agierenden Kapitals sind.

Danke für Deine Frage!

Weiner

** Man hat in den USA vor dem Bombardement Hamburgs extra eine kleine Stadt mit Fachwerk und in der in D üblichen Bauweise aufgebaut, um zu erproben, wie man am besten einen Feuersturm entwickeln könnte (der dann zu zusätzlichen Winden und Sauerstoffverzehr führt).

Weitere Nachrichten aus Russland

Weiner, Montag, 02.09.2019, 18:15 vor 1669 Tagen @ Weiner 2614 Views

Wie bereits erwähnt, habe ich das Magazin WOSTOK abonniert. Schwerpunkte der aktuellen Ausgabe sind:

(1) Die beeindruckende städtebaulich Entwicklung der Stadt Moskau über die letzten 30 Jahre. Hier wurde sehr viel Geld ausgegeben und die Resultate können sich sehen lassen. Moskau wurde flächenmäßig vergrößert und man strebt neuerdings eine "grüne Stadt" an. Es wird nicht deutlich erwähnt, dass Moskau extrem teuer ist. Am 8. September stehen Wahlen an, was wohl der Anlass für den Artikel war. Wer nicht zur Einheitspartei gehört, wird mit den gleichen pseudojuristischen Mitteln ferngehalten wie die AfD in Sachsen und Brandenburg (angeblich fehlerhafte Unterschriftslisten, nicht eingehaltene Abgabefristen etc.). Um die Einheitspartei nicht einheitlich erscheinen zu lassen, bewerben sich manche derer Kandidaten als "Unabhängige".

(2) Die Wahlen in der Ukraine werden analysiert. Hier füge ich von mir ein: Zelensky war Star einer politischen TV-Soap. Die Wahl ist Fortsetzung dieser Soap in der "Realität" - sehr bemerkenswerte Verhältnisse, wenn so offen die Bürger eines Landes "medial geführt" werden. Historische Vorgänger waren Reagan und Trump - oder in Italien Beppe Grillo. Entgegen seinen Wahlversprechen (die Partei heißt "Sluha Narodu" = Diener des Volkes) hat Zelensky die wichtigsten Mitarbeiter seines TV-Studios "Kwartal 95" in die neue Präsidialverwaltung mitgenommen. Und im Hintergrund stehen immer noch Oligarchen: Erster Assistent des Präsidenten etwa ist Serhij Schefir, vormals Anwalt der von

https://de.wikipedia.org/wiki/Ihor_Kolomojskyj

(3) Duma-Abgeordnete und hohe Staatsbeamte müssen in Russland ihre Vermögen und Einkünfte erklären. Sie drücken sich und lügen dabei wie andernorts auf der Welt. Putin hat eine 77 qm große eigene Wohnung und besitzt zwei ältere Autos sowie einen Transportanhänger. Die Wohnung von Medwedjew ist 367,8 qm groß. Die Wohnung von Augustus in Rom, bevor er Kaiser wurde, war 120 qm.

(4) Es gibt ein interessantes und durchweg positives Porträt des russischen Oligarchen Leonid Michelson. Der kommt aus Dagestan, sein Vater war roter Zar in einem Baukombinat. Nach dem Tod des Vaters und der Wende 1990 hat der Sohn die Führung dort übernommen und sich durch das Chaos und die Krisen der 1990er nach oben gearbeitet. Im Austausch für Bauarbeiten bekam er Anteile an einem Erdgasförderunternehmen auf der Halbinsel JAMAL. Als er mit seinem Erfolg auffiel, wurde er von Gasprom und den Behörden zunächst gebremst, fand aber einen wichtigen Partner in Timtschenko, der Kapital beschaffte - und ein Freund von Putin war. Heute ist Michelson, inzwischen auch karitativ und ein Kulturförderer geworden, mit 24 Mia. der Reichste in Russland (gesamt dort ca. 100 Milliardäre) und die Nummer 32 auf der Forbes-Weltrangliste. Ich beschreibe nun kurz, und das ist der Hauptanlass für diesen Beitrag, die Unternehmung auf JAMAL. Denn es ist ein passender Vergleich für das aktuell (noch) größte Solarkraftwerk, das ich hier beschrieben hatte:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=493664

Die Erdgasförderung auf Jamal gehört zu Michelsons zentralem Unternehmen NOWATEK. Weil man das Gas im Dauerfrost nicht mit Pipelines transportieren kann, wurde an der Grenze zur Arktis, mitten in der Schneewüste und unter wirklich extremen Bedingungen eine Erdgasverflüssigungsanlage gebaut, für 27 Milliarden Dollar insgesamt. Der russische Staat beteiligte sich nicht (der muss Raketen bauen ...), aber es konnten neben Nowatek (50,1%) noch der französische Mineralölkonzern TOTAL (20%), China National Petroleum Corporation (20%) und der chinesische Seitenstraßenfonds (9,9%) gewonnen werden.

Das Grunddesign der Anlage stammt aus den USA, die Gasreinigung von der BASF, Baugerät kam aus Italien und Japan. Die Gastanks kommen aus Frankreich. Die acht Gasturbinen (lokale Stomversorgung und Wärme) sind von Siemens, die Turbokompressoranlagen von General Electric, die Kondensationsmodule aus China und Indonesien. Zusammen mit Linde und einem französischen Ingenieur-Dienstleister hat man eine effiziente Verflüssigung entwickelt und patentieren lassen (mit Wärmetauschern), die so genannte "Arktische Kaskade". Auf dem Höhepunkt der Arbeiten in 2016 waren in dieser wirklich unmenschlichen Gegend 27 000 Arbeiter beschäftigt. Es gab Hungerstreiks und viele andere Nöte, aber man hat die Sache gemeistert ...

In Korea hat man einen eisbrechenden Flüssiggastanker bauen lassen mit Namen "Christophe de Margerie". So hieß der Vorstandsvorsitzende von TOTAL, der 2014 bei einem "tragischen Flugzeugunglück" um Leben kam ... - die Amis haben alles getan, um den Flüssiggaskonkurrent auszuschalten. Am 8. Dezember 2017 hat Putin den Startknopf gedrückt - da hatte er offenbar Zeit. Die erste Tankerladung ging in die USA nach Boston, das damals gerade fror - welch eine Ironie!

Michelson möchte bis 2025 acht Prozent vom weltweiten Flüssiggas-Markt haben und strebt Weltmarktführerschaft an. Zwei weitere Anlagen gleicher Größe und in der gleichen Region werden aktuell vorbereitet. Die Frage ist - und hier sieht man die Systemzwänge -, ob die Amis mit ihrem Schiefergas mithalten können. Weitere Mitspieler sind Australien (offshore Methan) sowie Katar, in Russland natürlich Gasprom; der eigentliche Deal und Hintergrund für das russische Engagement in Syrien war der Zugriff auf die Offshore-Erdgasfelder im östlichen Mittelmeer.

Ich habe das so ausführlich beschrieben, weil ich darauf aufmerksam machen will (wie auch bei dem PV-Kraftwerk am Golf), dass das Kapital (und die damit verbundene Technologie) heute international völlig frei agiert und kooperiert.

Die verrückten Versuche von Trump, diese Verhältnisse scheinbar (für den unbedarften Beobachter) zurückzudrehen, sind nicht dadurch motiviert, irgendwelche nationalen Interessen zu schützen. Vielmehr stehen dahinter Rivalitäten diverser Machtzentren des Kapitals. Nowatek hält Anteile an Erdgasunternehmen SIBUR, und für Sibur arbeitet das Transportunternehmen von NAVIGATOR, und dort hält der Schwiegersohn von Putin Anteile - zusammen mit Wilbur Ross, derzeitiger Handelsminister der USA (ist über 80 Jahre alt und schläft nach drei Sätzen Gespräch sofort ein).

https://www.watson.ch/international/wirtschaft/239550320-die-paradisepapers-zeigen-wie-...

Diejenige Leute, für die Trump arbeitet, wollen niemals, niemals, niemals die amerikanischen Staatsbürger und Farmer und Weißen und Lieben und evangelikalen Heiligen von ihrer "Politik" profitieren lassen, sondern sie wollen nur ein größeres Stück vom globalen Kapital-Kuchen haben. Und die Erdgasverflüssigung im eisigen Russland ist ein solches Törtchen. In Grönland gibt es weitere Törtchen - und an vielen Orten noch mehr. Und wenn Trump der Amazonas-Urwald gehören würde, dann würden dort nicht Feuer gelegt sondern Maschinen eingesetzt, wie etwa hier:

https://www.youtube.com/watch?v=jMcZ0MYRokY

Oder müssten diese Monster dann noch ein wenig größer gebaut werden, um es mit den Urwaldriesen aufnehmen zu können?

Überlegt sich, freundlich grüßend, Weiner

Und du kannst den verhindern?

SevenSamurai @, Dienstag, 03.09.2019, 09:20 vor 1669 Tagen @ Weiner 1382 Views

Indem Du gegen die FAZ zeterest (wir wissen doch schon alle, dass das ein
Systemblatt ist ...), lenkst Du vom eigentlichen Thema ab.

Ganz sicher habe ich das Thema aufgegriffen, um eigentlich davon abzulenken?

[[hae]]

(...) während "der
Dritte" (mit ganz anderen Gesicht ...) gerade auf den Weg gebracht wird.

Man bekommt doch kaum jemanden für diese Gefahr sensibilisiert!

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

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