Verdächtiger im Fall Lübcke - Stephan E. widerruft Geständnis

nereus @, Dienstag, 02.07.2019, 13:31 vor 1763 Tagen 6874 Views

Im Mordfall Walter Lübcke zieht der mutmaßliche Todesschütze Stephan E. sein Geständnis zurück. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf den Anwalt des Verdächtigen. Demnach sagte der Rechtsanwalt Frank Hannig: "Mein Mandant hat heute sein Geständnis widerrufen. Mehr werde ich dazu im Moment nicht sagen." Die Bundesanwaltschaft äußerte sich zunächst nicht.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Stephan-E-widerruft-Gestaendnis-article21120655.html

Warum hat er erst geschwiegen, dann gestanden und widerruft nun wieder dieses Geständnis?
Hat das irgendetwas mit der seltsamen Suizid-Meldung durch das BKA zu tun, die erst an die Behörden ging und später als Falschmeldung interpretiert wurde? [[hae]]

mfG
nereus

Es wurde ja hier im Forum vorausgesehen, die Frage ist jetzt...

Andudu, Dienstag, 02.07.2019, 16:55 vor 1763 Tagen @ nereus 5187 Views

...gab es überhaupt je ein Geständnis oder steckt der (Pflicht)Verteidiger dahinter und spielt ein mieses Spiel mit? Irgendwo habe ich tuscheln hören, dass der schonmal bei einem NPD-Fall seltsame Sachen abgezogen hat. Weiß da jemand mehr?

Ich wünschte es gäbe mal ein glaubhaftes Interview mit dem Verdächtigen. Angeblich hat er ja ohne Not sein Waffenversteck ausgeplaudert, das könnte man ihm genausogut angehängt haben. Die Medien triumphieren nämlich schon, dass der ja ohnehin schon alles verraten hätte und daher der Widerruf quasi bedeutungslos sei...

Taktik für den kommenden Prozess?

nereus @, Dienstag, 02.07.2019, 17:38 vor 1762 Tagen @ Andudu 4818 Views

Hallo Andudu!

Du fragst: .. gab es überhaupt je ein Geständnis oder steckt der (Pflicht)Verteidiger dahinter und spielt ein mieses Spiel mit?

Als mieses Spiel würde ich das nicht bezeichnen.
Ein Anwalt hat die Pflicht seinen Mandanten ordentlich zu vertreten – dafür wird er ja bezahlt.
Vor Gericht würde ein Geständnis ggf. strafmildernd wirken, aber es verschlechtert in jedem Fall seine Position.
Ohne Geständnis muß die Staatsanwaltschaft Beweise herbei schaffen und die wollen erst einmal gefunden werden.

Irgendwo habe ich tuscheln hören, dass der schon mal bei einem NPD-Fall seltsame Sachen abgezogen hat. Weiß da jemand mehr?

Er hat u.a. den Behörden Whistle-Blower beim Chemnitz-Mord vertreten und bei Compact darüber berichtet.
Weitere Infos dazu, siehe hier: https://www.compact-online.de/sensationelle-wende-im-mordfall-luebcke-stephan-e-widerru...

Als 19-Jähriger hat er kurz vor dem Zusammenbruch des SED-Reichs bei der Stasi angeheuert. Allerdings besagt das erst einmal nicht viel.

Angeblich hat er ja ohne Not sein Waffenversteck ausgeplaudert, das könnte man ihm genauso gut angehängt haben. Die Medien triumphieren nämlich schon, dass der ja ohnehin schon alles verraten hätte und daher der Widerruf quasi bedeutungslos sei...

Die Medien kann man in der Pfeife rauchen, weil sie andauernd Widersprüchliches melden, angefangen beim Kaliber der Waffe, der Combat 18 Zugehörigkeit, dem angeblichen Gewerkschaftsangriff in Dortmund usw..

Ich schließe nicht aus, daß er der Mörder ist, aber das Motiv erscheint mir wirklich absurd.
Nach 4 Jahren will er sich noch immer über den idiotischen Lübcke-Spruch aufgeregt haben. Wer soll das denn glauben?.

Nachvollziehbarer würde es für mich, wenn man tatsächlich versucht hat St. E. umzubringen, um es als Suizid „zu verkaufen“, so daß er unter extremer Einschüchterung erst einmal geständig wurde, um zunächst das Schlimmste abzuwehren.
Die sonderbare und widerrufene BKA-Meldung steht bei mir wie ein Fels in der Brandung.
Das BKA ist kein Imbiß-Stand, sondern eine nicht ganz unwichtige Behörde. Was dort kommuniziert wird, darf man schon zur Kenntnis nehmen.

Die Kuh ist da noch nicht vom Eis und vor allem kommt das Thema NSU wieder auf den Tisch und das dürfte einigen Leuten nicht sonderlich gut schmecken.
Das deutsche 9/11 ist noch immer hoch explosiv.

mfG
nereus

Geständnis als Lebensversicherung

mabraton @, Dienstag, 02.07.2019, 18:03 vor 1762 Tagen @ nereus 4711 Views

Hallo nereus,

Nachvollziehbarer würde es für mich, wenn man tatsächlich versucht hat
St. E. umzubringen, um es als Suizid „zu verkaufen“, so daß er unter
extremer Einschüchterung erst einmal geständig wurde, um zunächst das
Schlimmste abzuwehren.

Genau so war es. Stephan E. scheint kein Idiot zu sein. Es besteht Hoffnung, dass er die Lügner, Betrüger und was-weiss-ich-noch auf Staatsseite noch ordentlich am Nasenring durch die Manege zieht.

Beste Grüße
mabraton

Er hat den Anwalt gewechselt! VT-Quelle

Andudu, Dienstag, 02.07.2019, 22:10 vor 1762 Tagen @ nereus 4065 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 02.07.2019, 22:19

https://www.compact-online.de/sensationelle-wende-im-mordfall-luebcke-stephan-e-widerru...

In deinem Link steht
"Stephan E. hat sein Geständnis, den hessischen Regierungsdirektor Walter Lübcke (CDU) ermordet zu haben, widerrufen. Das bestätigte nach ersten Medienberichten auch der neue Pflichtverteidiger des Tatverdächtigen, Frank Hannig aus Dresden."

Vorher hatte er angeblich (ich habe die Gerüchtequelle wiedergefunden):
"Hat der Stefan E. eigentlich den RA Waldschmidt als Pflichtverteidiger zugeteilt bekommen?
"Dem SPIEGEL bestätigte Rechtsanwalt Dirk Waldschmidt, dass sein Mandant Stephan Ernst die Tötung Lübckes gestanden habe."(PSON)
BTW: Mit dem und seinen Schützlingen gabs früher schon so komische Sachen:

https://www.fr.de/rhein-main/npd-org27521/freispruch-dirk-waldschmidt-11608712.html"
Quelle:
https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Medien-in-Frankreich-Groesster-Vertraue...

Ich zitiere mal aus dem Link:
"Das Landgericht Koblenz hat den ehemaligen stellvertretenden Landesvorsitzenden der hessischen NPD, Dirk Waldschmidt, am Freitag von den Vorwürfen der Nötigung, Strafvereitelung und der Verletzung von Privatgeheimnissen freigesprochen.
Das Gericht sah nach Auskunft eines Gerichtssprechers keine Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten Waldschmidts. Die Beschuldigungen gegen Waldschmidt hätten sich teilweise nicht belegen lassen, teilweise seien sie im Laufe des Verfahrens widerlegt worden.
So war Waldschmidt der versuchten Nötigung eines Mannes angeklagt, dessen Sohn im rechtsextremen Milieu verkehrte. Der Mann hatte sich im Mai 2006 das Leben genommen und in einem Abschiedsbrief bekundet, er werde erpresst (wie am Donnerstag berichtet)."

Könnte es sein, dass Waldschmidt ein doppeltes Spiel spielt?

Dass er (um das offizielle Narrativ zu bedienen) ein Geständnis erfunden hat, welches Stefan E. gar nicht tätigte? Woraufhin dieser ihn rauswirft und sich einen neuen Anwalt sucht?

Deshalb fände ich eine direkte Aussage von Stephan so wichtig.

"den ehemaligen stellvertretenden Landesvorsitzenden der hessischen NPD, Dirk Waldschmidt"

FOX-NEWS @, fair and balanced, Mittwoch, 03.07.2019, 04:19 vor 1762 Tagen @ Andudu 3329 Views

Wie irre ist das denn? Ein ehemaliger NPDler als Verteidiger? Aber es kommt ja auch vor, daß in ähnlich gelagerten Fällen die RA Sturm, Heer, und Stahl zugeteilt werden.

Psychologisch fein eingefädelt ... [[top]]

Grüße

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Wie hoch ist bei einem NPD-ler die Wahrscheinlichkeit, dass er V-Mann des Verfassungsschutzes ist? 50%? (oT)

BerndBorchert @, Mittwoch, 03.07.2019, 09:55 vor 1762 Tagen @ FOX-NEWS 2595 Views

- kein Text -

Wahrscheinlich noch höher.

Naclador @, Göttingen, Mittwoch, 03.07.2019, 10:00 vor 1762 Tagen @ BerndBorchert 2732 Views

Man erinnere sich an das Parteiverbotsverfahren damals...

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Je höher angesiedelt, desto VS. Hier: 99,9%

Taucher @, Mittwoch, 03.07.2019, 22:04 vor 1761 Tagen @ BerndBorchert 2328 Views

Bei Abgeordneten, Szeneanwälten und Funktionären liegt die Wahrscheinlichkeit bei mindestens 99,9%.
Damit das nicht als irrtum rüberkommt: Neunundneunzigkommaneunprozent.

Wers nicht glaubt, sehe beispielhaft die Biographie des RA Knop. Der war der Rechtsberater der NPD-Fraktion im sächsischen Landtag. Als die NPD rausgewählt wurde, musste der VS im Rahmen seiner Fürsorgepflicht für ihn eine Anschlussverwendung schaffen. Knop wurde dann Geschäftsführer der kommunalen B&A Strukturförderungsgesellschaft Zerbst.
Denkt mal drüber nach.

Die NSU-Show liefert genügend Beispiele, wie die NPD-Funktionäre im Sinne des Regimes arbeiten und wie die Anwälte ihre Mandanten ins Messer laufen lassen, wie die gegen ihre Mandantschaft arbeiten. In meinem Machwerk die Kapitel:
- 15.4 Dumm oder V-Mann?
- 15.4.1 Werden Anwältin und „freie Kräfte“ an der kurzen Leine geführt?
- 22 Zschäpes Geständnis
- 24 Schauprozess?

http://arbeitskreis-n.su/nsu/Blog-Sicherungen/EinstiegNSU.pdf

Was ist mit Stephan E. - wie wahrscheinlich ist es, dass er V-Mann war?

BerndBorchert @, Donnerstag, 04.07.2019, 10:31 vor 1761 Tagen @ Taucher 2130 Views

Und wenn ja, kann man da jemals wieder aussteigen? Oder bleibt man unter Kontrolle - egal, ob man will oder nicht?

Bernd Borchert

Die 200 Seiten Deines pdf über NSU sind zwar nichts gegen die Millionen Seiten Prozessakten, aber dennoch zu viele.

Der war V-Mann, da bin ich zu 99% sicher.

Naclador @, Göttingen, Freitag, 05.07.2019, 10:25 vor 1760 Tagen @ BerndBorchert 1872 Views

Und beim Geheimdienst aussteigen ist wie bei der Mafia aussteigen, nur dass es für Dich dann auch keine Kronzeugenregelung gibt, weil der VS auch im Knast auf Dich zugreifen kann und dabei selbst vor Strafverfolgung geschützt ist.

Geheimdienste abschaffen, jetzt!

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Einmal V-Mann, immer V-Mann

BerndBorchert @, Freitag, 05.07.2019, 13:11 vor 1760 Tagen @ Naclador 1779 Views

Mit der Annahme, dass er, was den Mord angeht, unschuldig ist, würde das auch erklären können, warum er ein Geständnis unterschrieben hat: Sein Führungsoffizier beim Geheimdienst hat ihm geflüstert, das zu tun - er ist konditioniert, auf den 100% zu hören.

Wobei ich immer noch folgende Möglichkeiten für mehr plausibel halte:

1. er ist unschuldig, und hat gar nicht gestanden - das Geständnis ist eine Erfindung (und sein Anwalt Teil des Komplotts)
2. er hat den Mord begangen

Bernd Borchert

Danke für dieses Fundstück.

nereus @, Mittwoch, 03.07.2019, 08:05 vor 1762 Tagen @ Andudu 3746 Views

Hallo Andudu!

Dein Link eröffnet ja richtig Perspektiven zum Thema.
Daher zitiere ich einmal etwas länger.

Das Landgericht Koblenz hat den ehemaligen stellvertretenden Landesvorsitzenden der hessischen NPD, Dirk Waldschmidt, am Freitag von den Vorwürfen der Nötigung, Strafvereitelung und der Verletzung von Privatgeheimnissen freigesprochen.
Das Gericht sah nach Auskunft eines Gerichtssprechers keine Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten Waldschmidts. Die Beschuldigungen gegen Waldschmidt hätten sich teilweise nicht belegen lassen, teilweise seien sie im Laufe des Verfahrens widerlegt worden.

So war Waldschmidt der versuchten Nötigung eines Mannes angeklagt, dessen Sohn im rechtsextremen Milieu verkehrte. Der Mann hatte sich im Mai 2006 das Leben genommen und in einem Abschiedsbrief bekundet, er werde erpresst (wie am Donnerstag berichtet). Der Freitod soll in Zusammenhang mit den rechtsextremen Aktivitäten seines Sohnes und einer Messerstecherei gestanden haben. Für diese musste sich der Sohn verantworten, tatsächlich aber soll der ehemalige hessische NPD-Chef Marcel Wöll die Tat begangen haben.
Waldschmidt soll Druck auf den Vater ausgeübt haben, weil der sich an die Ermittlungsbehörden habe wenden wollen.

Es sei im Prozess nicht deutlich geworden, in welcher Weise Waldschmidt den Vater genötigt haben könnte, so der Sprecher.
Eine weitere Beschuldigung lautete, Waldschmidt habe dem Sohn, den er als Rechtsanwalt wegen der besagten Messerstecherei vertrat, zu dessen Nachteil davon abgeraten, vor Gericht auszusagen, um Wöll zu schützen.

Das Gericht stellte fest, dass Waldschmidt seinem Mandanten lediglich geraten habe, nur mit anwaltlichem Beistand auszusagen. Der Verhaftete kam im Mai 2006 frei. Anschließend wurde ein Ermittlungsverfahren gegen Wöll eingeleitet.

Waldschmidt vertrat Wöll zuletzt in einem Verfahren, in dem dieser am Mittwoch vom Landgericht Gießen wegen Volksverhetzung zu vier Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt wurde. Dieser muss sich im Anschluss an seine Haftstrafe wegen der Messerstecherei vor Gericht verantworten. Die Anklage lautet auf Körperverletzung.
Waldschmidt und Wöll traten im April dieses Jahres nicht mehr zur Wahl des NPD-Vorsitzes und sind nicht mehr im Landesvorstand vertreten.

Quelle: https://www.fr.de/rhein-main/npd-org27521/freispruch-dirk-waldschmidt-11608712.html

Ein Mann nimmt sich im Mai 2006 das Leben, da er angeblich erpresst worden sein soll.
Warum wurde er erpreßt?
Weil sein Sohn im braunen Milieu agierte und an einer Messerstecherei beteiligt gewesen sein soll.
Behauptet wird allerdings, daß NPD-Chef Wöll die Tat begangen haben soll und der Sohn nur als Lückenbüßer missbraucht worden war.
Daraufhin wollte der Vater des vermeintlichen Täters sich an die Behörden wenden und wurde deshalb von Anwalt Waldschmidt eingeschüchtert/erpresst.

Was kam im Verfahren heraus?
Anwalt Waldschmidt konnte keine Erpressung nachgewiesen werden und der vermeintliche Messerstecher (Sohn) wurde frei gesprochen.
Der Freispruch erfolgte im Mai 2006 und in diesen Zeitraum fällt auch der Freitod des Vaters.

Nein, das hat kein Geschmäckle.
Das ist bundesdeutsche Realität.
Daher hier die Strafsache nochmals aus einer anderen Perspektive.
Diese Quelle sprudelt zwar stramm links, allerdings noch etwas ergiebiger.

Am 28. August 2004 hatten an die 50 Neonazis mehrerer Skinhead-Kameradschaften aus dem Rhein-Main-Gebiet in einer Grillhütte in Hünstetten-Görsroth im Taunus ein Sommerfest gefeiert, das jedoch nicht friedlich blieb. Zu den Teilnehmern zählten Mitglieder der Kameradschaften Motorsportclub (MSC) 28 aus dem Westerwald, der "Schwarzen Division Germania" aus dem Raum Wiesbaden, der "Division 28" und anderer Gruppen aus dem Umfeld des im Jahr 2000 verbotenen Nazi-Netzwerks "Blood & Honour".
..
Vor allem zwischen MSC 28 und "Division 28" wurde erbittert um die Vorherrschaft gekämpft, dabei ging es auch um Schutzgeld-Erpressungen und andere aus der kriminellen Halbwelt bekannten Methoden. Konzerte und Treffen konkurrierender Gruppen wurden überfallen und deren Anhänger zusammengeschlagen. Auch das Grillfest im Taunus schlug bald in gewalttätige Schlägereien um. Michael Zatzke, führender Mann bei der "Division 28", wurde mit einem Messer zweimal in die Niere und einmal in die Achselhöhle gestochen;
..
Am 7. März 2006 führte die Polizei in sechs Bundesländern eine Razzia bei "Blood & Honour"-Gruppierungen durch. 119 Wohnungen und Geschäftsräume von 80 Neonazis wurden durchsucht, die der illegalen Fortführung von B&H verdächtigt wurden. In die Maschen ging dabei auch Zatzke, der jedoch vom Haftrichter wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Offenbar hatte Zatzke sich nun - eineinhalb Jahre nach dem Gewalt-Grillfest - an die Messerstecherei erinnert und den Strafverfolgern davon berichtet, denn am 8. März wurde Marc N. als Messerstecher verhaftet, der als Anführer des MSC 28 galt.
In der Haft vertraute Marc N. sich seinem Anwalt Dirk Waldschmidt an. Nicht er sei der Täter gewesen, sondern Marcel Wöll, der jahrelang beim MSC 28 mitgemacht haben soll; der Polizei wolle er nun den wahren Täter nennen. Doch zu einer Aussage kam es nicht.

Später beschuldigte Marc N. den Anwalt, ihn und seine Familie unter Druck gesetzt und erpresst zu haben, um Wöll zu schützen. Marc N.s Vater arbeitete bei der Bundeswehr und hatte seinem Sohn verbotenerweise interne Bundeswehr-Unterlagen über den Umgang mit Rechtsextremen weitergegeben. Auch der Vater kannte den Namen des laut seinem Sohn wahren Täters Marcel Wöll. Anwalt Waldschmidt soll gedroht haben, den Vater wegen dieser Dienstpflichtverletzung anzuzeigen, wenn Marc N. oder sein Vater gegen Wöll aussage.

Am 2. Mai 2006 nahm sich der Vater von Marc N. das Leben.
In einem Abschiedsbrief hieß es: "Die Tatsache, dass man mich erpresst, ist Beweis genug, dass mein Sohn unschuldig ist."
Über diese Erpressung schrieb er: "Um den Marcel zu retten, zerstören sie eine ganze Familie." Laut der Frankfurter Rundschau sagte Marc N. bei den Ermittlern aus, Waldschmidt habe ihn und seine Familie regelrecht erpresst.

Quelle: https://www.endstation-rechts.de/news/rechter-anwalt-freigesprochen.html

Was soll man davon halten?
Weil der Vater interne Unterlagen an den bedrohten Sohn weitergab (um ihn zu schützen) erpresst der Anwalt den Vater, der sich daraufhin das Leben nimmt?

Wer soll das glauben?
Was soll an einer Analyse „Umgang mit Rechtsextremen“ gefährlich sein?
Nein, der Vater hatte Internas die echten Sprengstoff enthielten und die bei Bekanntwerden richtigen Wirbel verursacht hätten.
Doch warum brachte sich der Vater dann um?
War er selbst involviert in eine Szene die hochgradig toxisch ist oder half man ihm beim Suizid ein wenig nach? [[hae]]

Außerdem werden jetzt zwei unterschiedliche Gründe für die Erpressung kolportiert.
Die Frankfurter Rundschau schreibt von dem Bestreben des Vaters sich an die Polizei zu wenden und das linke Portal erwähnt interne Bundeswehr-Unterlagen, welche (vermutlich) die berufliche Karriere an die Wand gefahren hätten.

Und das Schärfste:
Der Anwalt untersagt seinem Mandanten (bzw. dessen Vater) Beweise zu erbringen, welche die Unschuld des Mandanten bekräftigen könnten.
Das ist Bananenrepublik in ihrer vollen "Schönheit"! [[sauer]]

Auffällig, wie bei allen rechten Straftaten, ist:

Die Gefahr an „Verselbstmordung“ zu versterben ist in dieser Szene recht hoch.
Die staatliche Unterwanderung (führende NPD- und Szene Mitglieder sind nachrichtendienstliche Trojaner) ist bemerkenswert.
Dort wird es etwas befeuert, was ohne diese Unterstützung auf diesem Niveau nicht existieren würde.
Die Gerichte befällt in diesen Angelegenheiten fast durchgängig eine gewisse Müdigkeit.
Und die Nähe zur Organisierten Kriminalität (OK) ist auffällig, was sie ja schon bei den sogenannten Döner-Morden war.

Unter diesem Aspekt hatte linke Kritik durchaus eine gewisse Berechtigung, die jedoch offenbar gesteuert wird, um das künstliche Problem am Leben zu erhalten.
Die Bühnen-Show ist komplett durchorganisiert.

Wir können davon ausgehen, daß Stephan Ernst von diesen Dingen etwas mitbekam und um die dubiose Rolle des RA Waldschmidt wußte.
Hat er den Anwalt freiwillig gewählt oder wurde er ihm auf’s Auge gedrückt?

Mit Rückschau auf die Ereignisse von 2006 würde das Verhalten des Verdächtigen plausibel und ich verweise nochmals auf die sonderbare Suizid-Meldung des BKA.
Im „Erfolgsfall“ wäre der Lübcke Mord gelöst und die Antifa-Kreise würden Party feiern.

Daher: Die Bedrohungslage für Stephan Ernst bleibt nach wie vor hoch.

mfG
nereus

Gute Frage...

Andudu, Mittwoch, 03.07.2019, 11:22 vor 1762 Tagen @ nereus 2704 Views

Hat er den Anwalt freiwillig gewählt oder wurde er ihm auf’s Auge
gedrückt?

...ich weiß es nicht.

Ich kann nur von mir ausgehen, ich hatte vorher nichts von den Umtrieben dieses Anwaltes gehört und hätte ihn vermutlich arglos akzeptiert.

Wie Stephan da tickt, weiß ich nicht. Bemerkenswert ist aber, wie schnell der Anwalt jetzt ausgewechselt wurde. Das spricht nicht gerade dafür, dass die von früher her ein eingeschworenes Team sind.

Eine andere Frage drängt sich mir noch auf: wie ist das juristisch mit Geständnissen überhaupt? Wer muss da anwesend sein? Reicht es, wenn der Anwalt ein (vermeintlich) von seinem Mandanten unterschriebenes Papier vorlegt? Muss da Staatsanwalt oder Polizei zugegen sein und das aufzeichnen etc.? Gibt es überhaupt irgendetwas Handfestes oder nur die Aussage des alten Anwaltes (auf der die meisten Zeitungsartikel zu basieren scheinen)?

"Der Vati hat sie weg."

nereus @, Mittwoch, 03.07.2019, 13:25 vor 1762 Tagen @ Andudu 2876 Views

Das war u.a. eine Aussage von Ulvi Kulac, der den Mord an der kleinen Peggy verübt haben soll.
Der Fall ist bis heute nicht aufgeklärt, aber es ist ganz sicher, daß Kulac NICHT der Täter war.

Geständnisse werden schriftlich niedergelegt und müssen eigenhändig unterschrieben werden. In der Regel muß ein Anwalt den Geständigen begleiten.

Entgegen der Annahme, dass Menschen nur ein Geständnis ablegen würden, wenn sie wirklich schuldig sind, kommt es erstaunlich häufig zu falschen Geständnissen. Studien zeigen, dass 25 % der nachträglich durch DNA-Tests überprüften Geständnisse sich als falsch erwiesen und 10 % – 20 % bereits verhörter Personen angeben, schon mal ein falsches Geständnis abgelegt zu haben.
..
Auch die Vernehmungsmethoden der Polizei können Einfluss auf Geständnisse haben. Einige Befragungsmethoden, wie zum Beispiel die in Amerika angewandte Reid-Methode zielen darauf ab, es für den Beschuldigten attraktiv erscheinen zu lassen, zu gestehen. Es wird beispielsweise behauptet, dass die Beweislage eindeutig/ erdrückend wäre, man ihn sowieso überführen würde und sich ein Geständnis nur positiv auswirken könne. Weiterhin gibt es Minimisierungstechniken (Herunterspielen der Tat), angebotene Deals und die Präsentation falscher Beweismittel. Insgesamt fördern diese Methoden zwar wahre Geständnisse, erhöhen aber auch die Wahrscheinlichkeit von falschen Geständnissen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Geständnis

Nun kann man Kulac sicher nicht mit Ernst vergleichen, was den Intellekt angeht, aber wir sehen, was in unserem Rechtsstaat bezüglich Geständnis so alles möglich ist, wenn man einen Täter DRINGEND benötigt.
Daher nochmals zurück zum Fall Peggy.

Bei zwei weiteren Vernehmungen am 23. und 24. Juli (also volle drei Wochen später) wiederholt Ulvi seine Geständnis in allen Einzelheiten.
Der Vernehmungsbeamte schildert vor Gericht, er habe Ulvi vorgehalten, der Abtransport der Leiche könne sich nicht so zugetragen haben, wie er es erzählt habe.
Ulvi habe zwei bis drei Minuten still dagesessen, habe gezittert, auf seiner Stirn hätten Schweißperlen gestanden. "Dann hat er gesagt: Der Vati hat sie weg."

Eine weitere Woche später, am 30. Juli, führt die Polizei mit Ulvi vor laufender Kamera eine Tatrekonstruktion durch. Der Videofilm wird im Gericht vorgeführt.
Ulvi berichtet zunächst, wie er wenige Tage vor der Tat Peggy sexuell missbraucht habe, schildert dann die Begegnung am Henri-Marteau-Platz, geht mit den Polizeibeamten den Weg ab, auf dem Peggy vor ihm davongelaufen sei.

Die Wegstrecke beträgt ungefähr 600 Meter, für einen sportlich untrainierten Mann von Ulvis Statur eine erhebliche Distanz.
Ulvi demonstriert mit einer lebensgroßen Puppe, wie er Peggy erstickt habe - mit einer Hand am Genick, während er mit der anderen Nase und Mund zuhält.
Auch bei dieser Gelegenheit zeigt er den moosbewachsenen Stein, über den Peggy bei ihrer Flucht gestolpert sei. Er erzählt, wie er nach der Tat die Treppe zum Schlossplatz hochgestiegen sei, wie er seinen Vater schlafend auf einer Bank in der elterlichen Wirtschaft angetroffen und ihn mit den Worten geweckt habe: "Vati, komm mit, ich hab die Peggy umgebracht."

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-peggy-der-lange-schatten-der-ungewissheit-1.144...

Das war alles gequirllte Schei.. [[sauer]] , die man dem „Verdächtigen“ einredete.
Er hatte sogar sein Geständnis wiederholt.
Das Gericht ließ dann diese Aussage FACHLICH überprüfen.

Das Gericht beauftragt den Leiter des Instituts für forensische Psychiatrie an der Charité in Berlin, Hans-Ludwig Kröber, mit einem Gutachten über die Glaubwürdigkeit des Geständnisses, das Ulvi K. abgelegt hatte.
Kröber kommt zu dem Ergebnis, dass Ulvis Geständnis mit hoher Wahrscheinlichkeit einen realen Erlebnishintergrund hat.
Ulvi habe einen längeren Geschehensablauf konkret und mit vielen Details in schlüssigen räumlichen und zeitlichen Verknüpfungen dargestellt.
Er habe Einzelheiten geschildert, die, wenn er die Geschichte erfunden hätte, keine Funktion für den Geschehensablauf hätten, beispielsweise den Sturz über den Stein.
Er habe ein psychologisch schlüssiges Motiv für die Tat angegeben. Seine Angaben seien über einen Zeitablauf von mehreren Wochen konstant geblieben. Dies alles sei bei der verminderten Intelligenz Ulvis nicht möglich, wenn die Darstellung nicht auf wirklichem Erleben beruhe.
Es gebe auch keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Vernehmungsbeamten Ulvi einen bestimmten Ablauf suggeriert hätten, stellt Kröber fest. Bis zum Beginn des Geständnisses am 2. Juli habe die Polizei noch kein Tatszenario gehabt, das sie Ulvi hätte suggerieren können.

Kurzum, wenn das SYSTEM einen Schuldigen haben will, dann findet es auch einen und läßt das Ganze WISSENSCHAFTLICH absichern.
Wäre die unermüdliche Gudrun Rödel nicht gegen diesen Skandal vorgegangen, säße der falsch Beschuldigte heute noch in der „Verwahranstalt“.

Und hier noch ein kleines Schmankel dieses RECHTS-Staates.

Am 2. Juli 2016 findet ein Pilzsammler im Waldgebiet von Rodacherbrunn Skelettteile; sehr schnell ist man überzeugt, dass diese von Peggy stammen..
..
Laut Potzel seien neben den Knochen auch Gegenstände gefunden worden, die Hinweis auf das Mädchen geben.
..
Nun das Unglaubliche – noch am am gleichen Tag in der BILD die Schlagzeile: Peggys Armbanduhr lag neben der Leiche! Es solle sich um Peggys Uhr handeln, die sie bei ihrem Verschwinden trug.
Tatsächlich hatte Peggys Mutter bestätigt, dass ihre Tochter eine Uhr hatte; diese wurde aber nach ihrem Verschwinden bei einer nochmaligen Durchsuchung ihres Zimmers am 21.6.2001 vom Stiefvater im Beisein eines Ermittlers neben verschiedenen Spielsachen gefunden. Der Stiefvater wunderte sich noch, es war ihre Uhr, die sie normalerweise immer trug.
..
wie kommt Peggys Armbanduhr nach Rodacherbrunn, wenn sie doch unmittelbar nach ihrem Verschwinden in ihrem Zimmer gefunden wurde?

Quelle: https://de-de.facebook.com/ulvi.kulac.9/

Da auch der Mord an Walter Lübcke (politisch) „aufgeladen“ ist, sollte man also bei den Nachrichten zu den Ermittlungsergebnissen höchste Vorsicht walten lassen.

mfG
nereus

Oh Mann, ist das alles deprimierend...

Andudu, Mittwoch, 03.07.2019, 14:45 vor 1762 Tagen @ nereus 2617 Views

...wenn es um Kinder geht, wird mir echt speiübel. Ich möchte gar nicht wissen, was da noch für Sauereien laufen.

Aber auch bei dem ganzen Islamterrorzeug stinkt es ja gewaltig gegen den Wind.

Ich erinnere mich noch an den Jaber Albakr - Fall, der Mann, der sich dann angeblich in der Haftanstalt an einem Gitter erhängt hat und von dem es kein wirklich glaubhaftes Foto gab.

Ich war kurz danach in Chemnitz (meine Eltern wohnen dort) und habe den Wohnort besucht. Fakt ist mal: dort waren Leute, die hatten das Gebäude abgesperrt (dafür gab es Zeugen in meinem Bekanntenkreis) und es waren noch die Reifenabdrücke von Fahrzeugen im Rasen vor dem Eingang zu sehen (wo normalerweise kein Auto hinkommt, dort herrscht i.d.R. auch keine Parkplatznot).

Schon bei der angeblich erfolgten "Sprengung" im Hof, wird die Geschichte aber unglaubwürdig, da man nicht den Hauch einer Spur von einer Sprengung gesehen hat (der "Innenhof" ist begrünt, wenn die da ein Loch etc. ausgehoben hätten, hätte man das noch erkennen müssen). Gut vielleicht hatten die da extra einen Container angekarrt oder sowas (dort sah man aber keine Fahrzeugspuren), keine Ahnung, das Ärgerliche ist ja, dass die Journalisten bei sowas nie nachbohren, sondern alles schlucken, was man ihnen serviert, so dass sich munter Desinformation, Halbwahrheiten, Gerüchte usw. mischen und die wichtigsten Fakten für eine nachträgliche Prüfung oft einfach untergehen.

Jedenfalls glaube ich bei solchen Sachen gar nichts mehr unbesehen.

Es gibt noch ein paar Anständige

D-Marker @, Donnerstag, 04.07.2019, 06:32 vor 1761 Tagen @ Andudu 2344 Views

...wenn es um Kinder geht, wird mir echt speiübel. Ich möchte gar nicht
wissen, was da noch für Sauereien laufen.


Wer in Verantwortliche Position kommen will, muss erpressbar sein. Genügend Dreck am Stecken haben, damit er pariert.
Aber es gibt immer wieder Lücken im System.

Als Edathy Chef der Untersuchungskommission wurde, um noch mehr zu vertuschen, fand sich ein Anständiger, der mal ein paar Fakten zu Pädathy likte.
Wurde bis zum Abwinken vertuscht, aber es kam so viel ans Licht, dass er nicht mehr zu halten war.

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/12/18/war-edathys-erpressbarkeit-ein-grund-fu...

Oder einfach mal im folgenden Link sporadisch im 2. Video an verschiedenen Stellen reinhören. (Bei 1:20:20 wird „das Gelbe Forum“ erwähnt.)

http://arbeitskreis-n.su/blog/2018/01/19/der-paedophile-bka-kriminaldirektor-und-weiter...

LG
D-Marker

--
https://www.youtube.com/watch?v=LqB2b223mOM

So oder so?

nereus @, Donnerstag, 04.07.2019, 07:40 vor 1761 Tagen @ D-Marker 2276 Views

Hallo D-Marker!

Du schreibst: Wer in Verantwortliche Position kommen will, muss erpressbar sein. Genügend Dreck am Stecken haben, damit er pariert.

Das würde ich fast unterschreiben. [[zwinker]]

Als Edathy Chef der Untersuchungskommission wurde, um noch mehr zu vertuschen, fand sich ein Anständiger, der mal ein paar Fakten zu Pädathy likte.
Wurde bis zum Abwinken vertuscht, aber es kam so viel ans Licht, dass er nicht mehr zu halten war.

Nein, diesen Fall würde ich ganz anders bewerten.
Edathy spielte nicht so mit, wie man das von ihm erwartet hatte.
Er stellte nämlich sehr kritische Fragen und machte im Ausschuß eine „unerwartet“ gute Figur.
Anders ausgedrückt, er wurde zur Gefahr für die, die das NSU-Narrativ um jeden Preis am Leben erhalten wurde.
Erst dann wurde bekannt gegeben, welche Vorlieben er hat.

Der Link zum NSU-Blog gibt dazu auch wenig her.
Hier wird es etwas konkreter.

Warum fragt eigentlich niemand, wie es sein kann, dass ein Politiker zum Leiter des Untersuchungsausschusses gemacht wird, welcher einen der größten Skandale der Nachkriegsgeschichte aufklären sollte, der persönlich in einer Weise diskreditiert ist, dass seine Unabhängigkeit als schlechter Witz angesehen werden muss? Wie kann ein Politiker, der davon ausgehen muss, dass diejenigen, deren Rolle er u.a. im NSU-Komplexx aufzuklären hat, wissen, dass er sexuellen Vorlieben nachgeht, die, so sie denn bekannt würden, ihn sofort vernichten würden – wie kann ein solcher, durch und durch kompromittierter Politiker einen Untersuchungsausschuss leiten, der unter anderen die Rolle des BKA und der Geheimdienste im NSU-Komplex beleuchten sollte?

Quelle: https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/03/04/damokles-schwert-edathy-zum-wohle-des-t...

Das war die Ausgangslage inkl. eingebauter Notbremse.
Doch dann machte sich der „Zug“ selbständig.

Christian Hoppe (51), Kriminaldirektor, BKA-Chefermittler für die „Ceska“-Morde, die sich später als Terror-Serie des NSU-Neonazi-Trios herausstellten. Er war einer der wichtigsten Zeugen im NSU-Untersuchungsausschuss – hart befragt von Ex-Ausschusschef Sebastian Edathy (44). Und ausgerechnet dieser Mann wird nun zu einer der zentralen Figuren in der Kinderporno-Affäre um den SPD-Politiker.

Hart befragt vom Ausschusschef!
So so.
Das ganze Skandälchen drum herum (Vorwarnung durch SPD, Geldstrafe in Höhe von 5.000 € usw.) wurde nur aufgeblasen, um den echten Skandal (NSU als Pappkamerad des tiefen Staates) zu verschleiern.

Man kann von Thomas Moser und seiner Rolle bei der NSU-Aufklärung halten was man will, aber hier hat er mehr Durchblick gezeigt als der NSU-Blog, wobei ich einschränkend hinzufügen muß, nicht alle Dokumente und Artikel des fast unüberschaubaren Rechercheverbunds gelesen zu haben.
Vielleicht könnte @Taucher dazu etwas mehr sagen.

Moser schrieb zum Fall Edathy u.a.:

Ein Verdacht hält sich hartnäckig: Soll der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy kriminalisiert werden? Abgestraft für seine kritische Rolle als Vorsitzender des NSU-Untersuchungsausschusses?
..
Sebastian Edathy: Zuletzt bekannt und berüchtigt als Vorsitzender des NSU-Untersuchungsausschusses im deutschen Bundestag. Er war derjenige, der am frechsten fragte und am weitesten ging. Ein Beispiel: Den früheren BND-Präsidenten und BMI-Staatssekretär August Hanning konfrontierte er so:

Edathy: „Wie viele Fälle gab es in jenen Jahren, in denen so erfolglos ermittelt wurde, wie bei den Ceska-Morden?“
Hanning: „Es war der einzige.“
Edathy: „Hätte man einen anderen Ermittlungsweg beschritten, wenn nicht neun ausländische Kleinhändler ermordet worden wären, sondern neun Vorstände von großen Unternehmen oder Banken?“
Hanning: „Wenn wir neun ermordete Polizisten gehabt hätten, hätten wir dann einen Untersuchungsausschuß gehabt?“
Edathy: „Wie kommen Sie auf die Idee, wir hätten keinen Ausschuß, wenn neun Polizisten ermordet werden würden? Das ist unverschämt.“

Umso irritierender, daß Edathy dann im Frühsommer 2013, just als in München der NSU-Prozeß begann, die große Kehrtwende vollzog, indem er erklärte: Der Ausschuß habe keine Anhaltspunkte dafür gefunden, daß irgendeine Behörde an den Taten des NSU beteiligt gewesen sei oder sie auch nur billigte.
Das stand im Widerspruch zur eigenen Aufklärungsarbeit des Ausschusses.
Und steht in noch größerem Widerspruch zu dem, was ein Jahr später der NSU-Ausschuß in Thüringen konstatierte: LKA und LfV halfen beim Abtauchen des Trios Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe mit und sabotierten die Fahndung nach ihnen.

Dann ist der Held gefallen. Und die Frage ist, ob das eine mit dem anderen zu tun hat: die Aufmüpfigkeit des Abgeordneten mit seiner Kaltstellung.

Quelle: https://wolfwetzel.wordpress.com/2014/12/14/der-fall-edathy-ein-gastbeitrag-von-thomas-...

So wird ein passender Schuh aus dem gesamten Geschehen.
Man hievt einen belasteten Kandidaten auf eine Position in der Annahme, er spielt mit.
Doch dann begann er sich der Strippen seines Marionetten-Daseins zu entledigen, ob aus Dummheit, Übermut oder Ahnungslosigkeit bleibt dahingestellt.
Daher wurden Dinge bekannt gemacht, die intern längst bekannt waren und Michel Steuerzahler hatte wieder einen Skandal über den er sich aufregen konnte.

Wenn das SYSTEM Scheinwerfer einrichtet, um die Masse auf ein Problem hinzuweisen, sollte man als politischer Beobachter immer genau dahin schauen, wo es gerade ziemlich dunkel ist. [[zwinker]]

mfG
nereus

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