Der Dunning-Kruger-Effekt

software-engineer @, Freitag, 11.01.2019, 00:42 vor 1933 Tagen 6772 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 11.01.2019, 01:18

Der Dunning-Kruger-Effekt ist ein psychologisches Verhaltens-Merkmal, das symptomatisch für unsere Zeit und für "Bollidiga" (Politiker) unserer Zeit ist.

Wkipedia englisch: "In the field of psychology, the Dunning–Kruger effect is a cognitive bias in which people of low ability have illusory superiority and mistakenly assess their cognitive ability as greater than it is. The cognitive bias of illusory superiority comes from the inability of low-ability people to recognize their lack of ability. Without the self-awareness of metacognition, low-ability people cannot objectively evaluate their competence or incompetence."

Wikipedia deutsch: "Als Dunning-Kruger-Effekt wird die systematische fehlerhafte Neigung relativ inkompetenter Menschen bezeichnet, das eigene Wissen und Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen."

Ich kannte mal einen Musikschuldirektor, den ich als den fachlich INKOMPETENTESTEN Menschen bezeichnen möchte, den ich je getroffen habe. Ich weiß nicht, wie er seine Anstellung erhalten hatte - aber es muss wohl eine einzigartige Fehlleistung der betreffenden Verwaltungsstrukturen gewesen sein. Sein hervorstechendstes Merkmal war die guttural säuselnde Stimme, mit der er den allergrößten Schwachsinn verzapfte, der aber bei den Leuten, die ihm zuhörten, erstaunlich gut ankam. Immer, wenn man im persönlichen Gespräch einen Fachbegriff verwendete, den er nicht kannte (und das war ziemlich oft der Fall), kam er ins Schwitzen und wechselte das Thema. Er konnte aber erstaunlich gut intrigieren und räumte wirklich kompetente Leute in seinem Umfeld wirkungsvoll aus dem Weg.

Diese Art von Menschen gedeiht nur dort, wo echtes Fachwissen nicht erwünscht, sondern Geschwafel gefragt ist. Wenn so ein Mensch es schafft, sich in einem realwirtschaftlichen Produktiv-Betrieb einzunisten, so wird dieses Unternehmen in kürzester Zeit Pleite gehen.

Auch aus diesem Grund sollten Personalchefs nach solch giftigen Orchideen Ausschau halten und sie auf keinen Fall mit einer noch so kleinen Anstellung betrauen: Denn in kürzester Zeit werden sie das Unternehmen zerstören.

Video 5:07: Why incompetent people think they're amazing - David Dunning

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Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.

Dazu passt natürlich auch das Peter Prinzip

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Freitag, 11.01.2019, 09:26 vor 1933 Tagen @ software-engineer 4488 Views

Wikipedia deutsch:
"Als
Dunning-Kruger-Effekt wird die systematische fehlerhafte Neigung relativ
inkompetenter Menschen bezeichnet, das eigene Wissen und Können zu
überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen."

Das Peter Prinzip: Das Peter-Prinzip ist eine These von Laurence J. Peter, die besagt, dass „in einer Hierarchie […] jeder Beschäftigte dazu [neigt], bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen“
[[applaus]]
Er hat erkannt, dass i.d.R. die Dümmsten am Schalthebel sitzen. Lohnt, zu lesen!!! [[top]]

Es gibt da noch eine Dame, die sich als Profilerin betätigt und den Personalchefs gehörig Feuer untern Hintern macht. Suzanne Grieger Langer.

Man mag von Grieger Langer halten, was man will (die Dame zofft sich wohl auch mit einigen Mitmenschen ob ihrer Qualifikation und ihrer Ausbildung), jedoch habe ich schon einige Interviews mit ihr gesehen und Sie beschreibt gut, m.E. kompetent in der Ausführung und auch für Laien verständlich.

Wikipedia: Grieger Langer
Diskussion um ihre Fähigkeiten: MBA Journal und Personaler Blog

G.-L. haut in die selbe Kerbe, nämlich dass sich Psychopathen jeder Ausprägung in unserem System am Besten durchsetzen und die Spitze hochklettern. Dafür nutzen sie andere (aus) und schmeißen diese dann auch unberührt über Bord, wenn deren eigene Ziele erreicht sind. Ich meine sie sprach mal von ~ 30% Psychos in den Konzernvorständen des DAX.[[nono]]

Ich kann aus meiner beruflichen Vergangenheit (>30 Jahre mittlerweile) klar konstanieren: Dunning-Kruger-Effekt und Peter-Prinzip finden sich ÜBERALL.

Mit wie vielen Vollidioten als direkte Vorgesetzte, oder als General Manager, Geschäftsführer oder was auch immer für Titel diese Schwachsinnigen inne hatten, ich in meinem Berufsleben zu tun hatte? Ich habe aufgehört zu zählen.
Fachliche Inkompetenz lasse ich mir noch gefallen, sofern die soziale Komponente passt. Wenn man ein Team hat, das funktioniert, aber selber strutendoof ist - besser die Leute mal machen lassen.[[hüpf]]

Leider ist es aber so, dass diese Vollpfosten irgendwann anfagen, Chef zu spielen. Dann gehts nur noch um die dicksten Eier auf dem Schreibtisch.

Und dann wird es zumeist hässlich...

Gerade angestellte "Manager" haben sowohl psychopathische Züge, als auch mangelhafte emotionale Intelligenz. Die fallen aber immer irgendwie nach oben.[[hae]]

Schau dir die deutschlandweite Arbeitszufriedenheit an - es scheint vollumfänglich hoffähig zu sein, sich wie Herr A.R. Schloch aufzuführen bei völliger Unfähigkeit und Standard in Unternehmen ab 200 Mitarbeitern aufwärts. Jeder Zweite will wechseln.

Ich sag da nur: Gleiche Hölle - anderes Zimmer[[wut]]

Der Zenit ist m.E. auch überschritten.

Ein Thema, über das man sehr viel und lange schreiben kann.

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Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

Wieso dann in solchen Firmen arbeiten?

Dieter, Freitag, 11.01.2019, 10:49 vor 1933 Tagen @ der_Chris 3918 Views

Hallo,

zuallererst: persönlich kenne ich derartige Strukturen nicht, höchstens aus der Ferne.

Aber ich denke, falsche Autoritäten können sich auch in Kleinbetrieben etablieren, zumindest für wenige Jahre. Die Kleinbetriebe sind dann allerdings aufgrund dessen existenzgefährdet, was große Firmen mit ihrer Marktmacht besser kompensieren können. Insofern können sich negative Leitungs-Strukturen in Großbetrieben weit aus besser etablieren und halten. Aber es gehören immer zwei Seiten dazu:

Und so frage ich mich allen Ernstes: Wieso arbeitet man jahrelang als Arbeitnehmer in einem Umfeld, bei dem der Vorgesetzte keine natürliche Autorität hat und das soz. Umfeld nicht paßt?
- nur des Geldes wegen, oder der Bequemlichkeit wegen, der Arbeitsplatzsicherheit wegen ?

Aus meiner Sicht sind das alles keine nachvollziehbaren Gründe. Normal wäre doch, wenn man ein paar Monate, nachdem man negative Strukturen/Fähigkeiten durchschaut hat, abzuhauen und das Risiko einer Alternative eingeht.

Gruß Dieter

Kann man so nicht pauschalieren

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Freitag, 11.01.2019, 11:29 vor 1933 Tagen @ Dieter 3744 Views

Hallo,

zuallererst: persönlich kenne ich derartige Strukturen nicht, höchstens
aus der Ferne.

Sehr gut! Es geht nämlich an die Substanz

Aber ich denke, falsche Autoritäten können sich auch in Kleinbetrieben
etablieren, zumindest für wenige Jahre. Die Kleinbetriebe sind dann
allerdings aufgrund dessen existenzgefährdet, was große Firmen mit ihrer
Marktmacht besser kompensieren können. Insofern können sich negative
Leitungs-Strukturen in Großbetrieben weit aus besser etablieren und
halten. Aber es gehören immer zwei Seiten dazu:

Aus kleineren Unternehmen kenne ich eher den patriachischen Chef mit tlw. cholerischen Zügen. Auch unangenehm, aber sehr schnell durchschaubar - dann kann auch schnell gehandelt werden.

Und so frage ich mich allen Ernstes: Wieso arbeitet man jahrelang als
Arbeitnehmer in einem Umfeld, bei dem der Vorgesetzte keine natürliche
Autorität hat und das soz. Umfeld nicht paßt?
- nur des Geldes wegen, oder der Bequemlichkeit wegen, der
Arbeitsplatzsicherheit wegen ?

Zum Einen dauert es häufig mehrere Monate, bis die Strukturen ersichtlich werden. Das Abchecken ist ein Prozess und bis offen aufbricht, das man einem Idioten gegenüber sitzt kann eine Weile Zeit ins Land gehen. Zum anderen sind Gründe für den Fortgang vielschichtig abzuwägen
- pers. Lebensumstände (z.Bsp. Eigenheim anne Hacken)
- Kinder, damit Gebunden an ortsnahen Job
- Wieviele Wechsel will man im Lebenslauf haben?
- Natürlich spielt Geld, Schmerztoleranz und Sicherheit auch bei vielen eine Rolle
- adäquater Ersatz
- Das Märchen vom Fachkräftemangel relativiert sich sehr schnell, wenn man Spezialist ist (enge Branche) oder gerade was bietet, was wenig nachgefragt wird, oder, oder...

Aus meiner Sicht sind das alles keine nachvollziehbaren Gründe. Normal
wäre doch, wenn man ein paar Monate, nachdem man negative
Strukturen/Fähigkeiten durchschaut hat, abzuhauen und das Risiko einer
Alternative eingeht.

Der Mensch hofft auf Besserung und gerade eingesetzte Manager diskreditieren sich regelmäßig - wie oft haben wir als Kollegenkreis damit gerechnet, dass es der letzte Hammer war, den A.R.Schloch sich gerissen hat. Manchmal löste sich das Problem aber auch dahingehend, dass der Abteilungsleiter plötzlich zum Deutschlandchef wurde.
Im konkreten Fall haben sich von 30 Büroleuten (300 Gesamtpersonal) innerhalb von 12 Monaten 15 verabschiedet.
Getreu dem Motto: Schick deinen besten Mann - geh selbst![[zigarre]]

Gruß Dieter

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Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

Vermutung

Taucher @, Freitag, 11.01.2019, 21:48 vor 1932 Tagen @ Dieter 3853 Views

Und so frage ich mich allen Ernstes: Wieso arbeitet man jahrelang als
Arbeitnehmer in einem Umfeld, bei dem der Vorgesetzte keine natürliche
Autorität hat und das soz. Umfeld nicht paßt?

Ich vermute mal aus dem gleichen Grund, warum die überwiegende Mehrheit der Deutschen Merkel & Gen. wählen. Sie sind entweder zu faul oder eben auch nicht klüger als die unfähigen Vorgesetzten.

Selbstüberschätzung ist ein wichtiges evolutionäres Instrument

Silke, Freitag, 11.01.2019, 10:52 vor 1933 Tagen @ software-engineer 4170 Views

bearbeitet von Silke, Freitag, 11.01.2019, 11:34

sozusagen "Mutation und Auslese" auf der Ebene der Meme.

Lieber software-engineer,

Der Dunning-Kruger-Effekt ist ein psychologisches Verhaltens-Merkmal, das
symptomatisch für unsere Zeit und für "Bollidiga" (Politiker) unserer
Zeit ist.

Nein.
Der gilt schon immer und für alle. Neben den ruhigen Bewahrern muss es die Extrovertierten und Draufgänger geben, egal ob die nun als kompetent oder nicht eingeordnet werden - von wem eigentlich?
Erfolg gibt auch Recht.
Nur wer sich etwas zutraut, was er offensichtlich nicht schaffen kann, kommt evolutionär weiter (oder eben in die ewigen Jagdgründe wenn es schief geht).
Der Gründung von Zentralmachtsystemen liegt genau dieser Mechanismus zu Grunde.
Ein charismatischer und/oder gewalttätiger Führer behauptet hierbei "wir schaffen das", was nicht schaffbar scheint, erhält dadurch das Vertrauen der Masse und das System kommt weiter (kann sich länger finanzieren) als ohne diese offensichtliche Inkompetenz wenn "das Glück des Tüchtigen" hinzutritt (das ist einfach nur Potential, das man sich nicht verwehrt - die Möglichkeit die auch wirklich werden könnte, wenn ich sie nur zulassen würde).

Wer sich bedächtig und pessimistisch mit "das kann ich wahrscheinlich nicht, das mache ich besser nicht" begrenzt hat keine Chance auf Weiterentwicklung - er stirbt aus.
Wer sich zu einem Termin überschätzt und keine zusätzlichen Ressourcen, kein zusätzliches Potential in sein System hereinholen kann (manche nennen das eben "das Glück des Tüchtigen" oder neidvoll "Dusel") der scheitert auch, muss die Sanktion erleiden und stirbt auch aus.

Wer aber zuerst behauptet "der Mensch kann fliegen wie ein Vogel" und seine Visionen ohne tödlichen Absturz umsetzt der hat ein evolutionäres First in der Menschheit verankert.

Wikipedia deutsch:
"Als
Dunning-Kruger-Effekt wird die systematische fehlerhafte Neigung relativ
inkompetenter Menschen bezeichnet, das eigene Wissen und Können zu
überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen."

Was ist den ein relativ inkompetenter Mensch?
Relativ zu was - zu den "Das machen wir schon immer so."
Ein Praktiker, der von jetzt auf gleich eine Mio. erspekuliert ist kompetenter als ein erfolgloser EW-Fachmann.

Ich kannte mal einen Musikschuldirektor, den ich als den fachlich
INKOMPETENTESTEN Menschen bezeichnen möchte, den ich je getroffen habe.

Offensichtlich kompetenter als andere - er hatte die Stelle.

Ich weiß nicht, wie er seine Anstellung erhalten hatte - aber es muss wohl
eine einzigartige Fehlleistung der betreffenden Verwaltungsstrukturen
gewesen sein.

Diese deine Hoffnung ist von (in einem Staat völlig normalen) Angst, Neid, Wut usw. getrieben.
Er war in Summa in Bezug auf die Stellenbesetzung besser als die anderen, egal ob er sonst ein Trottel war.

Sein hervorstechendstes Merkmal war die guttural säuselnde
Stimme, mit der er den allergrößten Schwachsinn verzapfte, der aber bei
den Leuten, die ihm zuhörten, erstaunlich gut ankam.

Schau mal da...ein Alleinstellungsmerkmal (der "unfaire Vorteil", den er ausspielt)

Immer, wenn man im
persönlichen Gespräch einen Fachbegriff verwendete, den er nicht kannte
(und das war ziemlich oft der Fall), kam er ins Schwitzen und wechselte das
Thema.

Gute Strategie in einem ZMS...

Er konnte aber erstaunlich gut intrigieren und räumte wirklich
kompetente Leute in seinem Umfeld wirkungsvoll aus dem Weg.

Gute Strategie in einem ZMS...

Diese Art von Menschen gedeiht nur dort, wo echtes Fachwissen nicht
erwünscht, sondern Geschwafel gefragt ist.

Die ganzen Erfinder haben nicht eben durch "echtes Fachwissen" geglänzt wie der Sitzenbleiber Einstein.

Wenn so ein Mensch es schafft,
sich in einem realwirtschaftlichen Produktiv-Betrieb einzunisten, so wird
dieses Unternehmen in kürzester Zeit Pleite gehen.

Das ist nicht gesagt.
Dieses Unternehmen hat mehr Chancen zu fallieren oder zu gewinnen als der Durchschnitt - das ist Evolution.
Solche Leute sind wie Politiker die besten Selbstversorger.
Leistung ohne Haftung und Sanktion - That's it!.

Auch aus diesem Grund sollten Personalchefs nach solch giftigen Orchideen
Ausschau halten und sie auf keinen Fall mit einer noch so kleinen
Anstellung betrauen: Denn in kürzester Zeit werden sie das Unternehmen
zerstören.

Kreative Zerstörer, gell?[[top]]

Video 5:07: Why incompetent people
think they're amazing - David Dunning

Why amazing People are inkompetent?

Liebe Grüße
Silke

Das halte ich für einen extremen Ausdruck von destruktivem Zynismus

software-engineer @, Freitag, 11.01.2019, 14:24 vor 1933 Tagen @ Silke 3940 Views

Nein.

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Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.

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