Trump greift den Deep State an (FED)

Manuel H. @, Samstag, 03.11.2018, 04:04 vor 2004 Tagen 8694 Views

Das Herz des Deep States, das Geld.
Die „unabhängige“ Zentralbank, unabhängig vom Volk.

The president’s critiques of the Fed, however controversial, have opened the door to a much-needed discourse on whether the fate of the economy should be in the hands of unelected bureaucrats marching to the drums of Wall Street.

übersetzt
Die Kritik des Präsidenten an der Fed, so umstritten sie auch sein mag, hat die Tür zu einem dringend benötigten Diskurs darüber geöffnet, ob das Schicksal der Wirtschaft in den Händen von nicht gewählten Bürokraten liegen sollte, die zu den Trommeln der Wall Street marschieren.

https://www.truthdig.com/articles/trumps-war-on-the-fed/

--
Deutschland das neue Troja?
http://www.trojaeinst.wordpress.com

Hab ich das richtig verstanden?

Manuel H. @, Samstag, 03.11.2018, 04:28 vor 2004 Tagen @ Manuel H. 7308 Views

Hab ich das richtig verstanden.

Eine Clique von Leuten mit Geld kreieren durch die Zentralbanken Booms und Rezessionen?

Sie erhöhen willkürlich die Zinsen, um fallierende Schuldner aus ihrem Eigentum zu treiben, das sie dann billigst aufkaufen oder erhöhen willkürlich die Zinsen, um die Marktpreise zu senken, erneut, um billig einzukaufen?

Alles unter dem Schutzmantel der „Independence“?


https://www.truthdig.com/articles/trumps-war-on-the-fed/

--
Deutschland das neue Troja?
http://www.trojaeinst.wordpress.com

Ja, so ist es, zumindest so ähnlich

Andudu, Sonntag, 04.11.2018, 01:21 vor 2004 Tagen @ Manuel H. 4242 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 04.11.2018, 01:27

Eine Clique von Leuten mit Geld kreieren durch die Zentralbanken Booms und
Rezessionen?

Sie erhöhen willkürlich die Zinsen, um fallierende Schuldner aus ihrem
Eigentum zu treiben, das sie dann billigst aufkaufen oder erhöhen
willkürlich die Zinsen, um die Marktpreise zu senken, erneut, um billig
einzukaufen?

Alles unter dem Schutzmantel der „Independence“?


https://www.truthdig.com/articles/trumps-war-on-the-fed/

So ganz willkürlich sind Erhöhung und Senkung nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System#Aufgaben_und_Verantwortlichkeiten

Interessanterweise ist ein Ziel ein hoher Beschäftigungsgrad, selbiges gibt es bei der EZB nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Euro%C3%A4ische_Zentralbank#Geldpolitische_Ziele

Ich bin auch unsicher, was die viel zitierten Leitzinsen angeht. Das sind die Zinsen, mit denen die Zentralbank "mit den ihr angeschlossenen Kreditinstituten Geschäfte abschließt":
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitzins

Es ist eigentlich nicht einleuchtend, dass die sich derart aufs Kundengeschäft auswirken, wie sie es angeblich tun, da die Geschäftsbanken ja per Bilanzverlängerung selbst Geld schöpfen können und dabei nicht auf die Zentralbank angewiesen sind (viele Leute glauben, die Geschäftsbanken würden Geld von der ZB nur weiterverleihen, das ist ein Irrtum)!

Aber ja, angeblich haben Zentralbanken darüber und über die vorgeschriebene Mindestreserve Einfluß auf die Geldmenge im Land und damit auch auf Rezession oder Boom. Und die FED ist eine Gründung von Privatbanken, mit einer relativ abenteuerlichen Gründungsgeschichte und alles nicht sehr transparent. Bei der EZB ist alles staatlich, aber dafür sitzt ein Logen-Goldman-Sachs-Mafioso an der Spitze und für reichlich Intransparenz ist auch dort gesorgt. Diese hohen Stellen sind vermutlich sehr direkt unter Kontrolle der Hintergrundeliten, was mit Sicherheit auch ausgenutzt wird.

Die Sache hat aber noch einen Pferdefuß, die können zwar die Konjunktur beeinflussen, aber eben nur sehr indirekt. Kommt es zu einer Liquiditätsfalle (nach Keynes), dem Zustand also, wo zuviele Leute zu hoch verschuldet sind und die Reichen, mangels Absatzeinbruch, auch nicht mehr investieren, dann sind ihnen weitgehend die Hände gebunden. Denn bei Überschuldung nimmt halt niemand mehr Kredite auf (egal wie niedrig die Zinsen sind) und ohne ständige Nachschuldner, kommt das Karussell zum stehen...

In solchen Phasen wird dann "quantitative easing" betrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Quantitative_Lockerung

Es werden Staatsanleihen und Schrottpapiere aufgekauft, die EZB kauft m.W. auch direkt Firmenanleihen, alles um Geld in den Markt zu bringen. Jede Wette, dass da einige sehr reich dabei werden. Ob es gelingt, aus dieser Situation wieder herauszukommen, ist mehr als fraglich, da die Schieflage sich dadurch meistens noch weiter verschärft.

Aber zurück zum Thema:
Ja, die Unabhängigkeit der ZBs ist ein Problem, weil sie die Staaten zu normalen Kreditnehmern degradiert. Das geschah absichtlich, weil Politiker die Neigung haben, mehr Geld auszugeben, als für die Volkswirtschaft gesund ist (wenn sie es selbst drucken können). Außerdem ist es natürlich ein Bombengeschäft für die Geschäftsbanken, wenn sie den Staat mit Krediten versorgen können.

Die Kehrseite ist: es entsteht eine riesige Staatsverschuldung und massiver Zinsabfluß auf Kosten der Steuerzahler. Das Geld wird tendenziell zu knapp gehalten, womit eine hohe Sockelarbeitslosigkeit einhergeht.

Merke: Arbeitslosigkeit ist kein Schicksal, sondern letztlich immer nur politischer (Un)Wille oder politische Unfähigkeit, dieser Situation durch Investitionen (notfalls per Geldpresse) abzuhelfen.

Trump weiß das und er braucht Erfolge.

Es gibt unzählige Methoden zu manipulieren ....

NST @, Südthailand, Sonntag, 04.11.2018, 04:11 vor 2003 Tagen @ Andudu 4046 Views

Aber zurück zum Thema:
Ja, die Unabhängigkeit der ZBs ist ein Problem, weil sie die Staaten zu
normalen Kreditnehmern degradiert. Das geschah absichtlich, weil Politiker
die Neigung haben, mehr Geld auszugeben, als für die Volkswirtschaft
gesund ist (wenn sie es selbst drucken können).

Hallo

Hier eine Variante, warum die FED die Goldbestände mit 42 Dollar in der Bilanz stehen hat.

In der heutigen Zeit hat ein normaler Bürger keine Chance auch nur halbwegs zu verstehen wie das Spiel gespielt wird. Es gibt nur eine Möglichkeit, er sammelt das was die letzten 5000 Jahre seinen Wert behalten hat.

Selbst das bleibt aber eine Spekulation, allerdings mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das es positiv ausgeht.
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Genau!

Naclador @, Göttingen, Montag, 05.11.2018, 08:52 vor 2002 Tagen @ NST 2773 Views

In der heutigen Zeit hat ein normaler Bürger keine Chance auch nur
halbwegs zu verstehen wie das Spiel gespielt wird. Es gibt nur eine
Möglichkeit, er sammelt das was die letzten 5000 Jahre seinen Wert
behalten hat.

Bitcoins! [[zwinker]]

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Booms, Busts und die Geldmenge.

Naclador @, Göttingen, Montag, 05.11.2018, 09:17 vor 2002 Tagen @ Andudu 2796 Views

Eine Clique von Leuten mit Geld kreieren durch die Zentralbanken Booms

und

Rezessionen?

Sie erhöhen willkürlich die Zinsen, um fallierende Schuldner aus

ihrem

Eigentum zu treiben, das sie dann billigst aufkaufen oder erhöhen
willkürlich die Zinsen, um die Marktpreise zu senken, erneut, um

billig

einzukaufen?

So ähnlich. Formuliert wie hier klingt es nach einer Verschwörung. Das ist so nicht ganz treffend. Aber das System der Zentralbank nach FED-Vorbild ist so ausgelegt, dass es zwangsläufig zu wechselnden Phasen der Geldmengenausweitung und Geldmengenkontraktion kommt. Wenn man weiß, wann welche Phase beginnt oder endet, kann man natürlich dicke Gewinne abgreifen, gleichgültig ob gerade Boom oder Bust angesagt ist.

So ganz willkürlich sind Erhöhung und Senkung nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System#Aufgaben_und_Verantwortlichkeiten

Genau, aber dass die Aufgaben der FED gesetzlich definiert sind, bedeutet natürlich nicht automatisch, dass die Arbeit der FED dem Gemeinwohl diente.

Ich bin auch unsicher, was die viel zitierten Leitzinsen angeht. Das sind
die Zinsen, mit denen die Zentralbank "mit den ihr angeschlossenen
Kreditinstituten Geschäfte abschließt":
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitzins

Es ist eigentlich nicht einleuchtend, dass die sich derart aufs
Kundengeschäft auswirken, wie sie es angeblich tun, da die
Geschäftsbanken ja per Bilanzverlängerung selbst Geld schöpfen können
und dabei nicht auf die Zentralbank angewiesen sind(...).

Doch, ist aber so. Solange es noch eine Mindestreserve gibt und solange es Bargeld nur als Zentralbankgeld gibt, müssen sich alle Kreditinstitute bei der Zentralbank refinanzieren, und daher kommt der regulierende Einfluss des Leitzinses.


Aber ja, angeblich haben Zentralbanken darüber und über die
vorgeschriebene Mindestreserve Einfluß auf die Geldmenge im Land und damit
auch auf Rezession oder Boom. Und die FED ist eine Gründung von
Privatbanken, mit einer relativ abenteuerlichen Gründungsgeschichte und
alles nicht sehr transparent. Bei der EZB ist alles staatlich, aber dafür
sitzt ein Logen-Goldman-Sachs-Mafioso an der Spitze und für reichlich
Intransparenz ist auch dort gesorgt. Diese hohen Stellen sind vermutlich
sehr direkt unter Kontrolle der Hintergrundeliten, was mit Sicherheit auch
ausgenutzt wird.

Logisch.

Die Sache hat aber noch einen Pferdefuß, die können zwar die Konjunktur
beeinflussen, aber eben nur sehr indirekt. Kommt es zu einer
Liquiditätsfalle (nach Keynes), dem Zustand also, wo zuviele Leute zu hoch
verschuldet sind und die Reichen, mangels Absatzeinbruch, auch nicht mehr
investieren, dann sind ihnen weitgehend die Hände gebunden. Denn bei
Überschuldung nimmt halt niemand mehr Kredite auf (egal wie niedrig die
Zinsen sind) und ohne ständige Nachschuldner, kommt das Karussell zum
stehen...

Debitismus schlägt Geldpolitik. Ein Zentralbanksystem ist nicht in der Lage, die im Debitismus zwangsweise auftretende fortschreitende Vermögensakkumulation einzufangen. Das war aber auch von Beginn an überhaupt nicht das Ziel des Systems.

In solchen Phasen wird dann "quantitative easing" betrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Quantitative_Lockerung

Es werden Staatsanleihen und Schrottpapiere aufgekauft, die EZB kauft m.W.
auch direkt Firmenanleihen, alles um Geld in den Markt zu bringen. Jede
Wette, dass da einige sehr reich dabei werden. Ob es gelingt, aus dieser
Situation wieder herauszukommen, ist mehr als fraglich, da die Schieflage
sich dadurch meistens noch weiter verschärft.

Nein, das ist überhaupt nicht fraglich. Das ist glasklar unmöglich. Der einzige Weg raus aus der debitistischen Sackgasse ist ein Reset, z.B. durch eine Währungsreform oder ähnliches. Schulden und Guthaben müssen weg (es geht nur beides, die Schulden des einen sind immer die Guthaben des anderen). Es gibt keinen anderen Weg.


Die Kehrseite ist: es entsteht eine riesige Staatsverschuldung und
massiver Zinsabfluß auf Kosten der Steuerzahler.

It's not a bug, it's a feature! Die hohe Staatsverschuldung ist genau der Grund, warum in Washington nur der Wille der Big Finance zählt. Die Gründungsväter der FED wussten natürlich, dass die Entwicklung in diese Richtung laufen musste. Und das war ihnen sehr recht so.

Merke: Arbeitslosigkeit ist kein Schicksal, sondern letztlich immer nur
politischer (Un)Wille oder politische Unfähigkeit, dieser Situation durch
Investitionen (notfalls per Geldpresse) abzuhelfen.

Die Geldpresse wird nicht helfen. Das sieht man ja daran, dass QE kaum einen Einfluss auf die Inflationsrate gehabt hat. Das Geld kommt nie in der Realwirtschaft an, sondern wird direkt an "die Märkte", also letztlich die Rentiersklasse, weitergereicht.

Beste Grüße,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Die Mindestreserve ist hier bei 1%

Andudu, Montag, 05.11.2018, 10:55 vor 2002 Tagen @ Naclador 2801 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.11.2018, 11:11

Doch, ist aber so. Solange es noch eine Mindestreserve gibt und solange es
Bargeld nur als Zentralbankgeld gibt, müssen sich alle Kreditinstitute bei
der Zentralbank refinanzieren, und daher kommt der regulierende Einfluss
des Leitzinses.

"Im Dezember 2011 senkte die EZB den Mindestreservesatz der EZB von 2,00 % auf 1,00 %"
https://de.wikipedia.org/wiki/Mindestreserve-System#Mindestreservesystem_in_der_EWU

In den USA ist sie immerhin bei 10%
https://de.wikipedia.org/wiki/Mindestreserve

Für jeden ausgereichten Kredit, müssen dort also 10% in Zentralbankgeld vorgehalten werden. Damit würde eine Erhöhung des Leitzinses also nur zu etwa 10% auf die Zinsen, die die Geschäftsbanken verlangen, durchschlagen. Nicht zu fast 100% wie es m.E. oft in der Praxis ist.

Giralgeld überwiegt Bargeld (mindestens) im Verhältnis 4:1 (in Deutschland):
https://bankenverband.de/media/file/Karte-C5.pdf

Auch das reicht m.E. nicht, um den Effekt zu erklären. Ich halte das für Kartellgebahren. Die Geschäftsbanken machen sich nicht gern gegenseitig das Geschäft kaputt. Bei Zinssenkungen brauchen die m.W. auch länger, um nachzuziehen.

Nein, das ist überhaupt nicht fraglich. Das ist glasklar unmöglich. Der
einzige Weg raus aus der debitistischen Sackgasse ist ein Reset, z.B. durch
eine Währungsreform oder ähnliches. Schulden und Guthaben müssen weg (es
geht nur beides, die Schulden des einen sind immer die Guthaben des
anderen). Es gibt keinen anderen Weg.

Oder eben eine Inflationierung? Das ist der Punkt, an dem ich unsicher bin.

It's not a bug, it's a feature! Die hohe Staatsverschuldung ist genau der
Grund, warum in Washington nur der Wille der Big Finance zählt. Die
Gründungsväter der FED wussten natürlich, dass die Entwicklung in diese
Richtung laufen musste. Und das war ihnen sehr recht so.

Ja.

Merke: Arbeitslosigkeit ist kein Schicksal, sondern letztlich immer

nur

politischer (Un)Wille oder politische Unfähigkeit, dieser Situation

durch

Investitionen (notfalls per Geldpresse) abzuhelfen.[/b]


Die Geldpresse wird nicht helfen. Das sieht man ja daran, dass QE kaum
einen Einfluss auf die Inflationsrate gehabt hat. Das Geld kommt nie in der
Realwirtschaft an, sondern wird direkt an "die Märkte", also letztlich die
Rentiersklasse, weitergereicht.

Zum Teil ja. Es ist aber auch nicht zu leugnen, dass Deutschland dieses Jahr 50Mrd. Staatsüberschuß hatte, trotz zweistelligen Mrd-Kosten für Asylanten und (Dank geringerer Zinslast) gleichzeitig m.W. niedrigerem Schuldenstand. Und nicht zu vergessen: seit Ewigkeiten fast wieder Vollbeschäftigung.

Ohne die QE-Geldpolitik der EZB unvorstellbar! Die greift aber eben hauptsächlich in den Ländern, die noch nicht in der Liquiditätsfalle hocken. Die EU-Peripherie darbt m.W., mehr oder weniger, immer noch.

Die Inflation greift zuerst bei den Assets: Immobilien und Börse. Erst bei nahender Vollbeschäftigung und/oder anderen knappen Ressourcen, greift sie zunehmend auf die Realwirtschaft über. Diesem Punkt nähern wir uns zwar, gleichzeitig zieht jede Lohnerhöhung aber auch wieder Arbeitslose aus der Peripherie an, die den Effekt abmildern (dafür die Mieten hochtreiben).

Spannend das zu beobachten, ich bin unschlüssig, wie und wann das enden wird.

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