Zu Makedonien

aprilzi @, tiefster Balkan, Samstag, 29.09.2018, 13:06 vor 2038 Tagen 3266 Views

Hi,

heute und morgen gibt es eine Volksabstimmung in Makedonien, ob sich das Land zukünftig Nord-Makedonien nennen soll.

Das Parlament hat seine Zustimmung dazu gegeben, aber der Präsident Ivanov will diese Entscheidung nicht zum Gesetz machen, indem er diese Entscheidung des Parlaments unterschreibt. So kann also diese Entscheidung nicht bindend werden.

In der makedonischen Verfassung gibt es kein Passus in dem gesagt wird in welchem Zeitraum der Präsident unterschreiben muss. Ohne diese Unterschrift aber erkennt Griechenland nicht Makedonien an und gibt es weder Nato noch EU-Teilnahme.

Mit diesem Referendum versucht also der Premier Zaev den Präsidenten sozusagen zu zwingen diese Entscheidung des Parlaments zu unterschreiben. Es kam die ganze EU-Elite in Skopie an, Juncker, Merkel, Hann, Stoltenberg von der Nato, Mattis von den USA usw..

Das Referendum ist also nicht bindend und Makedonien wird zum Spielball der Mächte. Russland, der Erfinder Jugoslawiens, möchte seinen künstlichen Staat Jugoslawien nicht begraben, denn Makedonien trägt als einziger Staat in seinem Namen noch den Zusatz Jugoslawien. Die Türkei als Feind Griechenlands sieht Makedonien als sein Verbündeten gegen Griechenland und ist voll auf der Linie vom Präsidenten Ivanov.

Bulgarien unterstützt Zaev in seinem Ansinnen endlich aus der Isolation des Landes herauszukommen und sich an der Schlange zum EU-Beitritt anzustellen.

Wobei ich sagen muss, dass die Makedonier ein undankbares Volk sind. Erstens versteht man die Nord-Makedonier als Bulgare schwer. Die Sprache wurde in den Jahrzehnten voll mit serbischen Wörtern durchsetzt und man versteht schwer was, dagegen versteht man sehr gut die Sprache der Makedonier, die im griechischen Teil Makedoniens verblieben sind. Also der Bulgarenhass in Nord-Makedonien wurde über Jahrzehnte gehegt, maßgeblich durch Serbien und der Sowjetunion und Russland und dieser gibt nach wie vor die politische Richtung in Makedonien an.

Soviel dazu.

Zu Erdogan in Deutschland kann ich nur noch hinzufügen, dass Erdogan zwei türkische Nato-Generäle zurückfordert, die er an der Putsch-Teilnahme beschuldigt und die sich in Deutschland aufhalten.

Gruß

Zipras Eigentor

aprilzi @, tiefster Balkan, Sonntag, 30.09.2018, 12:04 vor 2037 Tagen @ aprilzi 1774 Views

Hi,

der Durchzug von Millionen Migranten durch Griechenland in Richtung Deutschland hat Griechenland in einer verzweifelten Lage gebracht.

Der Stammwirt, der die EU am Leben hielt, Deutschland, wurde durch die Migranten entscheidend geschwächt. Die Regierungen werden zunehmend nationalistischer und damit wird es rar mit Ländern, die andere Länder aus ökonomischen Sackgassen retten werden.

Also in Zukunft wird Griechenland nicht auf eine Grosszuegigkeit seitens Deutschland rechnen können.
Damit beginnt auch ein Umdenken in Griechenland und man ist gewillt die Nachbarländer mehr zu achten.

Denn, würde es zum Bruch in der EU kommen, wird also die EU in Ost und West geteilt, bliebe Griechenland im Osten. Damit kann Griechenland auf keine wirtschaftliche Solidarität hoffen und bliebe mit den Migranten und den Schulden alleine.

Also ich meine in den Regierungskreisen wird die Nach-Merkel Ära mit Besorgnis gesehen.


Deswegen versucht man seitens der Nato, Makedonien in die Nato hineinzubringen.


Gruß

Ergebniss des Referendums

aprilzi @, tiefster Balkan, Mittwoch, 03.10.2018, 16:53 vor 2034 Tagen @ aprilzi 1154 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 03.10.2018, 16:59

Hi,

also die Wahl ging so aus: es gingen 37% zur Wahl und 90% sagten ja zur Nato und EU. Ob Sie auch zur Namensänderung auch Ja sagten ist ungewiss, denn in der Frage stand nichts über den Namen nur über den Vertrag zwischen Makedonien und Griechenland.

Russland verlangte, dass dies in der UNO diskutiert wird, Makedonien sagte darauf, dass dies ein bilateraler Vertrag sei und die UNO da kein Mitspracherecht habe.

Damit das Referendum gültig wird, braucht es eine 50% Wahlbeteiligung. Also war das Referendum nicht bindend.
Der Premier Zaev wollte mit der Opposition verhandeln über den Namen und den Vertrag, diese haben abgelehnt. Denn damit die Namensänderung durchgeht, braucht es eine 2/3 Mehrheit im Parlament. Diese ist ohne die Opposition nicht zu haben und als Folgerung daraus will Zaev Neuwahlen.

So weit so gut. Nun Russland hat den nichtbindenden Ausgang der Wahl begruesst. Diese Wahlbeteiligung war vorhersehbar, denn es leben weit weniger Menschen in Makedonien als offiziell angegeben wird.

Warum ist das alles interessant? Weil der Westen im benachbarten Kosovo an dem Konflikt zwischen dem Kosovo und den Serben zündelt.

Die Russen verteidigen Serbien, eigentlich sinnlos und die USA schubsen das Kosovo, um ein Krieg auf dem Balkan irgendwie zu zünden.

Taci vom Kosovo wollte im Nordkosovo provozieren, worauf der serbische Präsident Vucic die Armee in Alarmbereitschaft versetzte und danach nach Moskau zu Putin ging. Dieser sicherte ihm jegliche Unterstützung gegen das Kosovo zu.

Bulgarien hält still, denn es gibt eine kleine Minderheit an Bulgaren an der serbisch-bulgarischen Grenze und man hat Angst, dass diese von Serbien schikaniert werden.

In Makedonien hat man Angst vor dem sich ausbreitenden albanischen Bevölkerungsanteil und glaubt, dass Serbien das Albanerproblem lösen werden.
Wie? Keiner sagt es.

Die Serben haben als listige Balkanbewohner immer noch ein hohes Selbstwertgefühl und sitzen seit Titos Zeiten zwischen allen Stühlen, ob sie die Amis und die Nato verarschen können oder wieder in ein Krieg geraten, ist sehr spannend zu verfolgen. Auf dem Spiel steht auch die Vojvodina, die ehemals zu Ungarn gehörte.


Gruß

Danke!

Sligo @, Mittwoch, 03.10.2018, 20:57 vor 2034 Tagen @ aprilzi 970 Views

Hi,

also die Wahl ging so aus: es gingen 37% zur Wahl und 90% sagten ja zur
Nato und EU. Ob Sie auch zur Namensänderung auch Ja sagten ist ungewiss,
denn in der Frage stand nichts über den Namen nur über den Vertrag
zwischen Makedonien und Griechenland.

Hi aprilzi,

immer spannend Deine Beitraege. Werden aufmerksam gelesen. [[top]]

Gruss,
Sligo

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