Traum des Kartoffeltürken Akifs

n0by ⌂ @, Sonneberg, Samstag, 29.09.2018, 06:51 vor 2039 Tagen 5311 Views

Für meinen besten Dichterfreund, den lieben Kleinen-Akif, bleiben nur Tränen. Er träumt in seinen wunderlichen Texten mit seinen noch nicht mal 60 Jahren, was mir nunmehr mit meinen 70 Jahren nicht mal im Traum mehr einfällt. Denn der liebe Kleine Akif träumt von der Rückführung.

http://n0by.blogspot.com/2018/09/traum-des-kartoffelturken-akifs.html

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Ein Hoch auf die Seeräuber-Jenny

Tempranillo @, Samstag, 29.09.2018, 11:00 vor 2039 Tagen @ n0by 3196 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 29.09.2018, 11:56

Brechts Seeräuber-Jenny und Beethovens Streichquartette op. 18 gehören in meinem Weltbild zusammen! Das verbindende Element ist Europa!

Nicht immer so unanfechtbar gespielt wie sonst, trotzdem großartig:

https://www.youtube.com/watch?v=de-NLJ0doao

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Wo der revolutionäre Geist weht und wo nicht

Tempranillo @, Samstag, 29.09.2018, 16:36 vor 2039 Tagen @ Tempranillo 2557 Views

Beethoven wurde vom Wiener Hof geschnitten, Metternich war nicht einmal bereit, einen vom Juden Rossini angeregten Unterstützungsfonds mitzutragen. Er meinte, Beethoven werde das Geld nur verjuxen.

Die Beatles dagegen wurden von der Queen, Pädo-Satanismus-Königin (?), mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet und Mick Jagger geadelt.

Blöder kann man gar nicht sein, als Pop und Rock mit revolutionärem Aufbegehren zu verbinden. Seit Elvis Presley haben wir es durchgehend mit Systemstrichern, -nutten und ergo Völkermordpropagandisten zu tun.

Wer revolutionären Geist suchen und finden möchte, muß, es mag ihm gefallen oder nicht, in die Vergangenheit Europas zurückgehen, mindestens bis zu Beethoven, dessen Urgroßmutter als Hexe verbrannt wurde, (Jan Cayers).

Den Hang, wider den Stachel zu löcken, könnte man in fast allen Werken Beethovens finden, nicht nur seiner einzigen Oper, seinen Klaviersonaten und Sinfonien, auch in der sehr anspruchsvollen und elitären Gattung des Streichquartetts.

Op. 18 No 6, la Malinconia:
https://www.youtube.com/watch?v=77-UWEluzJE

Ab 14:20 kommt ein rhythmischer Exzess, der darauf abzielt, Spieler und Publikum aus dem Sattel zu heben und den erwarteten Verlauf zu durchbrechen.

Dafür wird nicht mehr eingesetzt als vier Holzkisten, vier roßhaarbespannte Holzsteckerl und 16 Schafsdärme.

Um aus dieser Kargheit Funken zu schlagen und Kunstwerke zu schaffen, die ganze Jahrhunderte überstrahlen, braucht es eine gewaltige Portion Genie.

In unseren angloamerkanisch-demokratischen Zeiten hingegen pflegt man innere Hohlheit durch äußeren Aufwand zu übertünchen: Bühnenshows, Arschwackeln und Bands, die ohne Strom und Steckdose keinen Ton herausbringen.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Kurzstatement

Heinz @, Samstag, 29.09.2018, 17:25 vor 2039 Tagen @ Tempranillo 2325 Views

Auch, wenn in diesem Forum keine Einzeiler erwünscht sind: Danke:-) Wobei das Alban Berg Quartett schon eine Klasse für sich ist.

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Tyger Tyger, burning bright,
In the forests of the night;
What immortal hand or eye,
Dare frame thy fearful symmetry?

Die unvergleichlich hohen Werke sind herrlich wie am ersten Tag

Tempranillo @, Samstag, 29.09.2018, 21:41 vor 2039 Tagen @ Heinz 2007 Views

Auch, wenn in diesem Forum keine Einzeiler erwünscht sind: Danke:-)

Das Danke gebe ich nur zu gern zurück. Ich freue mich jedesmal, wenn es mir gelingt, jemanden für europäische Kunst zu interessieren, deren *unvergleichlich hohe Werke herrlich sind wie am ersten Tag*, zum Beispiel Josef Haydns Reiterquartett op 74/3.

Schlußsatz, Allegro con brio:
https://www.youtube.com/watch?v=OXT3fOldLoY

Zuvor kommt einer der schönsten langsamen Sätze der gesamten Streichquartettliteratur:
https://www.youtube.com/watch?v=lufH4x4gJlQ

Wer das bessere Deutschland sucht, in den Werken Haydns, dem Erfinder so deutscher Gattungen wie Sinfonie und Streichquartett, wird er es finden!

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Oblomow ist bei Stones wie Pawlow.

Oblomow, Samstag, 29.09.2018, 20:18 vor 2039 Tagen @ Tempranillo 1992 Views

Mir ist sog. “revolutionärer Geist“ in der Musik völlig boogey. Das gilt auch für Literatur und bildendende Kunst. Und woher ein Künstler kommt und in welchem Jahr er geboren ist, ist mir ooch boogey. Ich höre, was mir gefällt, u.a. auch Beethoven, vor allem seine Klavierkonzerte.

Herzlich
Oblomow

Der revolutionäre Geist und die permanente Revolution

Mephistopheles, Sonntag, 30.09.2018, 09:53 vor 2038 Tagen @ Oblomow 1468 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 30.09.2018, 10:10

Mir ist sog. “revolutionärer Geist“ in der Musik völlig boogey. Das
gilt auch für Literatur und bildendende Kunst. Und woher ein Künstler
kommt und in welchem Jahr er geboren ist, ist mir ooch boogey. Ich höre,
was mir gefällt, u.a. auch Beethoven, vor allem seine Klavierkonzerte.

Das ist natürlich umso besser, weil du überhaupt nicht weißt oder wissen kannst, wie sich ein Klavierkonzert von Beethoven anhört. Alles, was du vermutlich kennst, ist irgendein elektronisches Gedudel, gespielt von Geräten, die Beethoven nicht kannte und sich nicht einmal vorstellen konnte, übertragen auf Wegen, die Beethoven ebenfalls weder kannte noch sich vorstellen konnte und gespielt nach Noten, von denen wir überhaupt nicht wissen, ob Beethoven dieselben Frequenzen meinte, die uns heute elektronisch in den Gehörgang gewummert werden.
Ich bin enttäuscht! Ich hätte eigentlich erwartet, dass sich gerade Phlosophen darüber Gedanken machen, dass es sehr wohl eine Rolle spielt, i welcher Zeit Kunst entstanden ist und mit welchen Materialien und für welches Publikum sie produziert wurde.

Bei den Stones kann man sehr gut die permanente Revolution erkennen: Sie haben ihre Musik für Vinylschallplaten produziert mit elektronischen Verstärkern, später kamen dann die Musicasettten, dann die CDs, dann das Internet und mittlerweile wird Musik elektronisch produziert ohne Instrumente. Ob sich Beethoven vorstellen konnte, wie sich seine Musik anhört ohne Instrumente und ohne den Raum, in dem sie erklingen sollten mit allen seinen Echos und Resonanzen?

Das ist das, was die abgehobenen Alt-68er zwar wissen oder zumindest wissen sollten, aber woran sie niemals denken, wenn sie ihre niemals vorhandene Erdverbundenheit demonstrieren wollen [[smile]]


Herzlich
Oblomow

Gruß Mephistopheles

Die Stones, spießiger als Karl Moik und Franzl Lang

Tempranillo @, Sonntag, 30.09.2018, 10:41 vor 2038 Tagen @ Mephistopheles 1520 Views

Hallo Meph,

darauf wollte ich hinaus:

Beethoven nahm nie ein Blatt vor den Mund; er war schlagfertig und neigte zu Übertreibungen. Natürlich war er immer kritisch bis zum Sarkasmus, vor allem, wenn es um die Regierung, die Justiz, die Polizei und die Amoralität des Adels ging. Bemerkungen wie die, daß der Schurke Franz I. an den Galgen gehöre, kamen ihm leicht über die Lippen.

Freunde ermahnten ihn deshalb immer wieder, sich zumindest in der Öffentlichkeit vorsichtiger und leiser zu äußern. Schließlich konnten ihn Wien die Wände Ohren haben, (Caeyers, S. 663).

Metternichs GESTAPO führte über Beethoven geheime Akten, (Friedrich Rochlitz, der Beethoven persönlich kannte).

Beethovens revolutionäre Renitenz wird man selbstverständlich nicht überall wiederfinden, er war schließlich kein Propagandakomponist, aber in wesentlichen Werken wie Sinfonie Nr. 3,5,7 und Fidelio.

Die demokratische Kunst dagegen, auch Trivilakunst, gefällt sich seit Jahrzehnten größtenteils darin, im Kielwasser von IMT, Siegermächten und einem nahöstlichen Staat nachzubeten und zu illustrieren, was von den Machthabern als Geschichts- und Weltanschauungsdogma vorgegeben wurde.

Mir ging's darum, darzustellen, daß Stones, Beatles, Pop, Rock und Rap auf ihre Weise genauso spießig und systemkonform sind wie Franzl Lang und Karl Moik, die sogar für sich in Anspruch nehmen hätten können, provinziell, regionalistisch und folglich antiglobalistisch zu sein.

Jetzt kauf' ich mir einen Tirolerhut, zieh' meine Lederhos'n an und geh' auf d'Wies'n!

Damit bin ich mindestens so revolutionär und sytemkritisch wie die Besucher eines Stones-Konzerts.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Hurra, die Inquisition ist wieder da!

Tempranillo @, Sonntag, 30.09.2018, 12:40 vor 2038 Tagen @ Tempranillo 1407 Views

Die demokratische Kunst dagegen, auch Trivilakunst, gefällt sich seit
Jahrzehnten größtenteils darin, im Kielwasser von IMT, Siegermächten und
einem nahöstlichen Staat nachzubeten und zu illustrieren, was von den
Machthabern als Geschichts- und Weltanschauungsdogma vorgegeben wurde.

Dafür kennt die Geschichte keine Entsprechung. Das ist in der Tat singulär!

Das entspricht einem Zustand, als hätten sich früher sämtliche Lyriker, Dramatiker, Romanautoren, Bildhauer, Maler, Komponisten, Interpreten, aber auch Wissenschaftler teils freiwillig, gegen Bezahlung oder unter Zwang als Propagandisten der katholischen Inquisition betätigt.

Unvorstellbar. Exakt, und daran erkennt man wieder, wohin uns der Fortschritt geführt hat.

Dabei war die Inquisition, verglichen mit dem IMT, noch eine rechtsstaatlich-korrekte Angelegenheit.

Zwar wurde auch unter dem Regiment der Pfaffen gefoltert wie bei den Siegern, aber die Inquisition versuchte wenigstens noch, ihre Vorwürfe zu beweisen, wogegen das IMT in typisch angloamerikanischer Totschläger-Arroganz in Art. 19 und 21 für jedermann, der des Lesens kundig und willens ist, zugegen hat, auf die Anwendung herkömmlicher Beweisregeln zu verzichten.

Diesem noch weit hinter die Standards der Scheiterhaufen-Inquisition zurückfallende Szenario muß man ausnahmslos alles zuordnen, was aus England und Amerika kommt. Selbstverständlich auch Kino, Fernsehen, Literatur sowie Pop- und Rock-Industrie.

Ich wünsche gute Unterhaltung!

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Je suis Spießer.

Oblomow, Sonntag, 30.09.2018, 19:09 vor 2038 Tagen @ Tempranillo 1219 Views

Revolutonärer Geist, Spießertum: Deine kleininquisitorischen Geschmacksdiktate machen mich lachen. Da höre ich die Stones gleich nochmal so gerne. Danke Dir

Herzlich
Oblomow

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