Eine neue Welt für neue Verschuldung?

re-aktionaer @, Montag, 24.09.2018, 21:11 vor 2042 Tagen 6428 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 24.09.2018, 21:17

Ich hatte schon länger vor, diesen Gedanken hier zu deponieren - jetzt ist sich ´s mal ausgegangen. Wie wir ja alle wissen, lebt jeder in seiner Bubble und als Mann jenseits der 40 lebt man in einer Welt, in der Computerspiele spätestens ab 16Jahren öde werden und man die Spielkonsole ab- und den Weibern nachstellt. Das dem schon lang nicht mehr so ist und sich das Mannsvolk welches ca. 10 Jahre nach mir zur Welt kam, auch noch weit jenseits der 20 an den Nippeln eines Controlers erfreuen kann, war mir schon länger bekannt. Nicht jedoch die gesellschaftliche Weite, Akzeptanz und Dimension die das Gedaddel erreicht hat. Zwei Gespräche mit Menschen haben mich da jüngst sehr nachdenklich gemacht - ich möchte sie hier zusammenfassen und danach meine Gedanken ausführen und ich wäre an Feedback seitens der P.T. Leser wahnsinnig interessiert.
Begegnung eins war ein Plausch mit einer ca. 10 jahre jüngeren Bekannten, die ich ewig nicht mehr gesehen hatte. Als wir über unsere Freizeitgestaltung sprachen, erzählte sie mir, sie würde öfter Computerspielturniere (e.sports) live mitansehen - also an einem Computerspiel als pasiver Zuseher teilnehmen. Das sei spannend und bei diesen Turnieren würden mittlerweile astronomische Summen als Preisgeld bezahlt... und einige nehmen diese auch tödlich ernst.
Soviel zur gesellschaftlichen Akzeptanz - die Zeit des Nerdismus scheint also vorüber, diesbezüglich.
Die zweite Begegnung war ein Mann, der davon lebt, Computerspiele zu testen. Er sitzt also den ganzen Tag in seiner kleinen Wohnung mit einem sehr leistungsstarken Rechner und daddelt - notiert aber minutiös Fehler im Spielfluss und inspiziert sogar den Code.
Dann erzählte er von irgendeinem Multiplayer Spiel, welches im Weltraum spielt und kam nicht mehr aus der Begeisterung raus. Je mehr er erzählte um so mehr wurde mir klar - hier schwärmt jemand von einer neuen Welt, ein nicht besetzter Raum, den man noch erobern, besetzen kann, wo man sich noch einen sozialen Status selbst erarbeiten kann. Ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten also, in das alle Energien hineinfliessen, die sonst in der realen Welt aufgrund faktischer Perspektivlosigkeit in Gewalt und Aufruhr enden würden oder im Alkohol ersäuft werden müssten.

Nun begann mein nicht mehr zeitgemäßes Hirn zu arbeiten....
1. Wenn die Existenz als Spieler sozial anerkannt ist, sprich man einen hohen Sozialstatus in einer virtuellen Welt kompetitiv erwerben kann.
2. Wenn das Spiel eine Form von Wertspeicher, Geld etc... aufbaut den man tauschen kann.
3. Wenn diese Werte mit realem Geld konvertibel werden.
Haben wir dann nicht einen unendlich skalierbaren Wirtschaftsraum geschaffen, der den Debitismus in virtuellen Welten ad nauseam verlängern kann?
Mehr noch - wenn man diese Helden der virtuellen Welt mit einem bequemen Sessel und einem Computer als Lebensraum abspeisen kann - haben dann nicht doch noch ein paar Milliarden Idiotes mehr platz auf unserem Planeten?
4. Bestünde dann nicht sogar die Möglichkeit dass, so wie weiland der reiche Onkel aus Amerika der reiche Onkel aus dem virtuellen Raum kommt und die realwelt mit dem dort geschöpften Vermögen übernimmt?
Was meint die werte Runde?

Hatten wir alles schon

Mephistopheles, Montag, 24.09.2018, 21:43 vor 2042 Tagen @ re-aktionaer 5263 Views

Ich hatte schon länger vor, diesen Gedanken hier zu deponieren - jetzt ist
sich ´s mal ausgegangen. Wie wir ja alle wissen, lebt jeder in seiner
Bubble und als Mann jenseits der 40 lebt man in einer Welt, in der
Computerspiele spätestens ab 16Jahren öde werden und man die Spielkonsole
ab- und den Weibern nachstellt. Das dem schon lang nicht mehr so ist und
sich das Mannsvolk welches ca. 10 Jahre nach mir zur Welt kam, auch noch
weit jenseits der 20 an den Nippeln eines Controlers erfreuen kann, war mir
schon länger bekannt. Nicht jedoch die gesellschaftliche Weite, Akzeptanz
und Dimension die das Gedaddel erreicht hat. Zwei Gespräche mit Menschen
haben mich da jüngst sehr nachdenklich gemacht - ich möchte sie hier
zusammenfassen und danach meine Gedanken ausführen und ich wäre an
Feedback seitens der P.T. Leser wahnsinnig interessiert.
Begegnung eins war ein Plausch mit einer ca. 10 jahre jüngeren Bekannten,
die ich ewig nicht mehr gesehen hatte. Als wir über unsere
Freizeitgestaltung sprachen, erzählte sie mir, sie würde öfter
Computerspielturniere (e.sports) live mitansehen - also an einem
Computerspiel als pasiver Zuseher teilnehmen. Das sei spannend und bei
diesen Turnieren würden mittlerweile astronomische Summen als Preisgeld
bezahlt... und einige nehmen diese auch
tödlich
ernst
.
Soviel zur gesellschaftlichen Akzeptanz - die Zeit des Nerdismus scheint
also vorüber, diesbezüglich.
Die zweite Begegnung war ein Mann, der davon lebt, Computerspiele zu
testen. Er sitzt also den ganzen Tag in seiner kleinen Wohnung mit einem
sehr leistungsstarken Rechner und daddelt - notiert aber minutiös Fehler
im Spielfluss und inspiziert sogar den Code.
Dann erzählte er von irgendeinem Multiplayer Spiel, welches im Weltraum
spielt und kam nicht mehr aus der Begeisterung raus. Je mehr er erzählte
um so mehr wurde mir klar - hier schwärmt jemand von einer neuen Welt, ein
nicht besetzter Raum, den man noch erobern, besetzen kann, wo man sich noch
einen sozialen Status selbst erarbeiten kann. Ein Land der unbegrenzten
Möglichkeiten also, in das alle Energien hineinfliessen, die sonst in der
realen Welt aufgrund faktischer Perspektivlosigkeit in Gewalt und Aufruhr
enden würden oder im Alkohol ersäuft werden müssten.

Du beschreibst die Welt der französischen Aristokratie kurz vor der Revolution, in der (für den französischen Adel und das Ancien Regime scheinbar alle Realneuverschuldungsmöglichkeiten ausgeschöpft waren. Wenn die Möglichkeiten, durch reale Neuverschuldung neues Geld zu erschafen, erschöpft sind, dann kann man die Schulden nur noch in einem Glasperlenspiel hin und her schieben.

Nun begann mein nicht mehr zeitgemäßes Hirn zu arbeiten....
1. Wenn die Existenz als Spieler sozial anerkannt ist, sprich man einen
hohen Sozialstatus in einer virtuellen Welt kompetitiv erwerben kann.
2. Wenn das Spiel eine Form von Wertspeicher, Geld etc... aufbaut den man
tauschen kann.
3. Wenn diese Werte mit realem Geld konvertibel werden.
Haben wir dann nicht einen unendlich skalierbaren Wirtschaftsraum
geschaffen, der den Debitismus in virtuellen Welten ad nauseam verlängern
kann?
Mehr noch - wenn man diese Helden der virtuellen Welt mit einem bequemen
Sessel und einem Computer als Lebensraum abspeisen kann - haben dann nicht
doch noch ein paar Milliarden Idiotes mehr platz auf unserem Planeten?
4. Bestünde dann nicht sogar die Möglichkeit dass, so wie weiland der
reiche Onkel aus Amerika der reiche Onkel aus dem virtuellen Raum kommt und
die realwelt mit dem dort geschöpften Vermögen übernimmt?
Was meint die werte Runde?

Mein Zeitgemäßes Hirn sagt, wenn eine Zeit erreicht ist, wo neue reale Schulden nicht mehr in dem erforderlichen Umfang geschaffen werden können - als Debitisten wissen wir, dass neue Schulden mindestens in der Höhe des realen Zinses entstehen müssen - dann ist das die Zeit, wo unbedingt alte Schulden vernichtet werden müssen. (Die französische Revolution war auch eine grandiose Schuldenvernichtungsorgie und hat eben dadurch die Chancen auf Neue Schulden in einem vorher ungeahntem Umfang entstehen lassen).

Also: Schöne Neue Welt voraus!

Gruß Mephistopheles

Eine neue Welt macht doch auch neue Realverschuldung möglich?

re-aktionaer @, Montag, 24.09.2018, 21:55 vor 2042 Tagen @ Mephistopheles 4681 Views

Ich meine, da sitzen dann die Leute und schuften sich in ihrer virtuellen Welt krumm... ich verstehe nicht wie sich das von der Entdeckung eines neuen Kontinents unterscheidet...

Nein

Mephistopheles, Montag, 24.09.2018, 22:50 vor 2042 Tagen @ re-aktionaer 4732 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 24.09.2018, 23:05

Ich meine, da sitzen dann die Leute und schuften sich in ihrer virtuellen
Welt krumm... ich verstehe nicht wie sich das von der Entdeckung eines
neuen Kontinents unterscheidet...

Wo bleiben die Nachschuldner?
(Nachschuldner sind diejenigen, die das tolle neue Produkt kaufen, obwohl sie mit dessen Entstehung nichts zu tun haben. Die Bierbrauer, die sich ungeplant und plötzlich verschulden, um sich einen LKW zu kaufen, obwohl sie von Motoren keine Ahnung haben, sich aber dafür sehr gut mit 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auskennen.)

Gruß Mephistopheles

Doch, na klar!

Naclador @, Göttingen, Donnerstag, 27.09.2018, 11:49 vor 2039 Tagen @ Mephistopheles 3122 Views

Die Nachschuldner sind diejenigen, die für das Recht bezahlen, mitspielen zu dürfen.

Alles, was jetzt noch fehlt, ist die Möglichkeit, mit der Spielwährung die Urschuld und die Steuerschulden begleichen zu können (also in der realen Welt jetzt), denn solange man noch nicht mit seinem Bewusstsein komplett in die Cloud umziehen kann, benötigt man ja zwangsweise noch den ollen Bio-Rechner auf zwei Beinen zuhause, der gelegentlich gefüttert, getränkt, warmgehalten und eventuell medizinisch versorgt werden will.

Ein Computerspiel, dessen Spielwährung unbegrenzt in Staatsgeld konvertierbar wäre, hätte alle Voraussetzungen für nahezu unbegrenzte neue Verschuldungsräume. Ob die den Schulden gegenüberstehenden Waren und Dienstleistungen realer oder virtueller Natur sind, spielt dabei keine Rolle.

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Ein paar Gedanken eines Spielers

Ötzi @, Montag, 24.09.2018, 22:15 vor 2042 Tagen @ re-aktionaer 5095 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 24.09.2018, 22:19

Hallo re-aktionier,

als selbst betroffener End-Dreißiger, der noch regelmässig "daddelt", möchte ich ein paar Gedanken anfügen:

- es gibt Spiele, die komplexer sind als Tetris oder Super Mario

- Computerspiele sind immer eine Gratwanderung zwischen Freizeitbeschäftgung und Sucht

- die "Intellektuellen" Spieler basteln selbst am teils offenen Code der Spiele (sog. Modden), da verschwimmt dann Spielen mit Programmieren. Ich kenne Leute, die nur noch modden und praktisch gar nicht mehr spielen

- Debitistisch läuft da gar nichts. Ein richtig gutes Spiel wird erst nach mehreren Jahren langweilig; die Ausgaben in Euronen für den Kauf der Spiele sind da vernächlässigbar

Bei mir selbst läuft das, was du mit "Daddeln" bezeichnest seit bald 10 Jahren wie folgt ab:

1x wöchentlich Spieleabend mit 2-3 alten Freunden aus der Schulzeit, die einige 100 km entfernt wohnen. Es werden diverse Echtzeit- oder rundenbasierte Strategiespiele gespielt. In der Anfangszeit gegeneinander, mittlerweile nur noch im Bündnis zusammen gegen die künstliche Intelligenz. Während das Spiel läuft, sprechen wir über Sprachchat (Mumble) die gemeinsame Strategie ab. Die Matches der Echtzeitstrategiespiele dauern selten länger als 1 Stunde, bei den rundenbasierten Spielen läuft ein Spiel über mehrere Monate. Zeitweise haben zwei von uns auch gemoddet, um ein Spiel (Civilization IV) an unsere Bedürfnisse anzupassen.
Und natürlich besucht man sich gelegentlich auch persönlich, wobei dann natürlich nicht gespielt wird, sondern Rad gefahren oder gebadet etc.

Wenn ich davon erzähle gibt es immer abfällige Blicke: "Daddeln" ist für viele eben "Daddeln", auch wenn es in meinem Fall nur die elektronische Version eines Malefiz mit bischen weniger Glück und bischen mehr Taktik ist.

Gruß,

Ötzi

Daddel...

re-aktionaer @, Montag, 24.09.2018, 22:27 vor 2042 Tagen @ Ötzi 4774 Views

Ich wollte nicht abschätzig wirken. Ich sehe nur - wie Du selbst schreibst - das Suchtpotential, das Reinkippen... das Verschwimmen eben, zwischen virtueller und realer Welt. Und warum sollte nicht viel Geld innerhalb des Spieles drin sein? Wenn der Besitz eines Raumschiffes oder einer großen Burg mit entsprechendem Prestige verbunden ist, dann könnte man dies doch genauso zur handelbaren Ware machen. Der eine hat die Zeit und erschafft sie, der andere hat die Kreditkarte. Es werden ja auch Mods verkauft, soviel ich weiss.
Und schon haben wir einen virtuellen Architekten, Gärtner, Söldner etc... und keine Arbeitslosen. Somit auch wieder Leute mit Einkommen und der Fähigkeit sich zu verschulden.
Das meinte ich.

Das einzige Spiel,

Kaladhor @, Münsterland, Montag, 24.09.2018, 23:39 vor 2042 Tagen @ re-aktionaer 4656 Views

dass deiner Definition "neuen Raum erobern" entspricht, dürfte wohl EVE Online sein.
Ist auch das einzige MMO mit einer wirklich äußerst komplexen Wirtschaft, und wo man - um am Ball bleiben zu können - durchaus mehrere, bezahlte Accounts benötigt, da man nur so alle Möglichkeiten des Spiels nutzen kann. Aber ehrlich gesagt, jeden Tag die einzelnen Asteroidengürtel "abernten", dabei gelegentlich mal unliebsame Mitmenschen aus dem Raumschiff ballern, und durch den Verkauf der abgebauten Rohstoffe zig Millarden einzunehmen oder die Rohstoffe noch weiter zu verarbeiten und daraus Güter herzustellen, um diese dann für noch mehr Millarden zu verhökern, ist langweiliger als bei VW am Band zu stehen...

Was andere MMOs betrifft: Der Anspruch an die Fähigkeiten der Spieler war vor Jahren wesentlich höher als es heute der Fall ist, weswegen die heutigen MMO bereits nach recht kurzer Zeit eintönig und langweilig werden.

Was den Bereich eSports betrifft: Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie man sich täglich stundenlang mit immer dem gleichen Spiel beschäftigen kann. Ehrlich, das hat doch mit Spielen rein gar nichts mehr zu tun.

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

eSport ist Sport

EinSportfreund @, München, Dienstag, 25.09.2018, 09:36 vor 2041 Tagen @ Kaladhor 4095 Views

Was den Bereich eSports betrifft: Ich finde es immer wieder erstaunlich,
wie man sich täglich stundenlang mit immer dem gleichen Spiel
beschäftigen kann. Ehrlich, das hat doch mit Spielen rein gar nichts mehr
zu tun.

Wenn es um Sport und um einen Wettkampf geht, dann wird trainiert. Dann geht es auch nicht mehr um den Spass am Spielen. Der 100m Sprinter läuft vor dem Wettkampf ganz oft die 100m im Training um seine Zeit zu verbessern, und nicht, weil ihm das Laufen an sich Freude bereitet.

Wenn ESports Sport ist...

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Dienstag, 25.09.2018, 09:51 vor 2041 Tagen @ EinSportfreund 4143 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.09.2018, 10:02

Wenn "ESports" Sport ist, dann laufen beim Eierlaufen die Eier. In der heutigen, von Soziologen, Philosophen und Moralaposteln geformten, Gesellschaft muss man die Sache aber vermutlich "queer" betrachten. Aber gut, wenn man sich an den semantischen Wurzeln des Wortes festhält, dann bedeutet "Sport" wohl ursprünglich "Zeitvertreib", womit man ESports tatsächlich als Sport in diesem Sinne bezeichnen dürfte.

In meiner Jugend haben wir unter "Sport" allerdings die anstrengende körperliche Betätigung zur Erreichung von Bestleistungen verstanden oder auch intensives Spiel. Beides kann ich bei ESports beim besten Willen nicht entdecken, es sei denn, Gehirn-, Augen und Fingeraktivitäten sind heutzutage schon als sehr anstrengend anzusehen, wer weiß das schon?

Früher gab es vom Chef einen Anschiss, wenn man am Wochenende beim Fußball oder Handball einen Gelben Schein für Montag bekommen hatte, heute gibt es den Gelben Schein für Entzündungen an Daumen oder Zeigefinger.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Die virtuelle Welt und I/ihre Zukunft

Wolffi @, Montag, 24.09.2018, 22:34 vor 2042 Tagen @ re-aktionaer 5240 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 24.09.2018, 23:21

Nun begann mein nicht mehr zeitgemäßes Hirn zu arbeiten....
1. Wenn die Existenz als Spieler sozial anerkannt ist, sprich man einen
hohen Sozialstatus in einer virtuellen Welt kompetitiv erwerben kann.
2. Wenn das Spiel eine Form von Wertspeicher, Geld etc... aufbaut den man
tauschen kann.
3. Wenn diese Werte mit realem Geld konvertibel werden.
Haben wir dann nicht einen unendlich skalierbaren Wirtschaftsraum
geschaffen, der den Debitismus in virtuellen Welten ad nauseam verlängern
kann?
Mehr noch - wenn man diese Helden der virtuellen Welt mit einem bequemen
Sessel und einem Computer als Lebensraum abspeisen kann - haben dann nicht
doch noch ein paar Milliarden Idiotes mehr platz auf unserem Planeten?
4. Bestünde dann nicht sogar die Möglichkeit dass, so wie weiland der
reiche Onkel aus Amerika der reiche Onkel aus dem virtuellen Raum kommt und
die realwelt mit dem dort geschöpften Vermögen übernimmt?
Was meint die werte Runde?

Lieber re-aktionaer,

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/318536/umfrage/prognose-zum-umsatz-mit-v...

Das von Dir beschriebene Potential ist enorm. In dieser Statistik fehlen unendlich viele weitere "virtuelle Räume" (z.B.: Pornographie, Online-Film-Anbieter wie NetFlix etc.).

Die Regierung ist hier schon seit Jahren dran:
https://virtuelleunternehmen.files.wordpress.com/2011/05/virtuelle_unternehmen.pdf

Aber es gibt auch schon bei Künstlern tiefe Kritik an dieser Entwicklung:
https://socialvrblog.files.wordpress.com/2016/04/vr2.jpg?w=681&h=511

Wehe es zieht einer den Stecker...dann sind wir im Zombieland.

Und zu 4., Ja, irgendwann zockt einer im Spiel um Bitcoins und bestellt damit im Anschluss online seine Pizza.

Kurz Panem et Circensis in der Industrie 4.0..
Dann wird es möglich sein vom Arbeitsamt das Gamification-Lernprogramm erfüllen zu können...wofür Du auch noch nach Hitscore bezahlt wirst...

Nach weiteren zwei Dekaden, in der Industrie 5.0 bestellst Du dann Deinen Sex-Roboter, der nebenbei auch noch Deinen Haushalt erledigt, nicht altert und am Schluss noch Dich bis zum Ableben pflegt und nach dem Ende Deine Beerdigung organisiert...

Deine Enkel bekommen in der Industrie 6.66 einfach nur noch den Chip in den Kopf. Den Rest siehe erneut:
https://socialvrblog.files.wordpress.com/2016/04/vr2.jpg?w=681&h=511

Aber ich glaube das wir demnächst (X<10Jahre) wieder hinter dem Pflug stehen werden...denn irgendein Irrer wird die Wild-Card werfen und uns in die Steinzeit knipsen...für Europa genügen dafür 3 A-Waffen in der Atmosphäre oder ein ordentliches Sacharow-Szenario:

https://www.youtube.com/watch?v=v0iqSYHswcY

Ich glaube, dass die virtuelle Welt eine Phase sein wird, wie der Barock, die Biedermeierzeit etc., nach der ersten "Steckerzieherei" und deren Folgen, wird die Virtuelle Welt von den Menschen gemieden werden, jedoch nicht ein CAT-Programm oder der 3D-Drucker. Die virtuelle Welt wird dann den Status von Zigaretten oder gar harten Drogen bekommen... und ein Ministerium wird entscheiden, welches Programm erlaubt und welches verboten sein wird. Genießt also die Freiheit, welche wir noch erleben dürfen....

LG
Wolffi

p.s.
Die Verschuldung wird dann die nicht produktiv genutze Zeit in der Realwelt sein, bzw. bleiben, einschließlich der Entropie von Ressourcen (Nicholas Georgescu-Roegen). Die letzte Rechnung wird immer mit Blut/Lebenszeit bezahlt, im Sinne Oswald Spenglers.

p.p.s.
Die hohe Kunst (oder auch Boshaftigkeit) besteht darin, einen anderen mit dessen Lebenszeit für die selbst gemachte(n) Schuld(en) zahlen zu lassen, bzw. rechtzeitig einen Nachschuldner zu finden, oder in einfachen Worten: den Schwarzen Peter weiterzureichen ...und das wusste auch schon Jesus...

p.p.p.s
Im Christentum und im Buddismus geht der Gläubige davon aus, das im Anschluss der schwarze Peter/die Schuld wieder zu einem zurück kommt...Karma, Fegefeuer... dieser Ansatz gefällt mir. Und ist meines Erachtens auch der Grund, wesshalb der Westliche und Fernöstliche Kulturkreis so erfolgreich ist. Sobald ein solches Denken/ ein solcher Glaubensansatz schwindet, gilt das Motto "Nach mir die Sintflut".

Anmerkung Sacharow-Szenario

Wolffi @, Dienstag, 25.09.2018, 01:06 vor 2041 Tagen @ Wolffi 5275 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.09.2018, 01:14

Aber ich glaube das wir demnächst (X<10Jahre) wieder hinter dem Pflug
stehen werden...denn irgendein Irrer wird die Wild-Card werfen und uns in
die Steinzeit knipsen...für Europa genügen dafür 3 A-Waffen in der
Atmosphäre oder ein ordentliches Sacharow-Szenario:

https://www.youtube.com/watch?v=v0iqSYHswcY


Ein Hinweis:
Die Positionierung einer Atombombe findet im Zuge der Methanhydratevorkommen statt, welche weltweit vor allem an den Kontinentalabhängen lagern.

https://worldoceanreview.com/en/files/2010/10/k7_wk_methanhydrate_vorkommen_e_en.jpg

hier nochmal eine anschaulichere Darstellung:
https://cdn.beobachter.ch/sites/default/files/fileadmin/dateien/bilder-editionen/Natur_...


Durch die Zündung von A-Waffen an Methanhydratvorkommen werden diese blitzartig geschmolzen, dadurch die Kontinentalabhänge gezielt abschnittsweise destabilisiert und somit künstlich gigantische Hangrutschungen (Storegga-Effekt) und als Folge davon Mega-Tsunamis ausgelöst.

Interessante Vernichtungswaffe. Sie untermauert zwei Thesen.

Ulli Kersten, Dienstag, 25.09.2018, 12:40 vor 2041 Tagen @ Wolffi 4216 Views

Aber ich glaube das wir demnächst (X<10Jahre) wieder hinter dem Pflug
stehen werden...denn irgendein Irrer wird die Wild-Card werfen und uns in
die Steinzeit knipsen...für Europa genügen dafür 3 A-Waffen in der
Atmosphäre oder ein ordentliches Sacharow-Szenario:

https://www.youtube.com/watch?v=v0iqSYHswcY

Der Nichteinsatz dieser Vernichtungswaffe untermauert zwei Thesen:

1. Die Bösen sind nicht böse

2. 95 % der Politik sind Theater fürs Volk

Wer sich nicht den ganzen russischen Film angucken möchte:

200 Megatonnen-Atombombe in der südlichen Nordsee zünden. Der 1.200 Meter hohe Tsunami würde ganz Westeuropa vernichten.

(Die russischen Physiker werden schon wissen, was sie sagen, aber mir erscheint es unwahrscheinlich, dass die flache Nordsee genug Wasser hat, um Europa mit einem so hohen Tsunami zu überfluten.)

Die Bedrohung anderer Gegenden erscheint nach seiner Darstellung jedoch glaubhaft. Ein unauffälliges Frachtschiff lässt vor New York, Los Angeles oder Tel Aviv eine solche Bombe versinken, die dann mit einem Zeitzünder ausgelöst wird.

Er erklärt, dass es technisch sehr einfach sei, denn bei normalen Atombomben besteht das Problem hauptsächlich im Bau der Raketen und der Lieferung per Flugzeug.

Zum Punkt 1:

Wenn das so einfach ist und auch nicht geheim, fragt sich, warum es noch keiner gemacht hat. Die ganzen Bösen auf der ganzen Welt haben sich nicht entschließen können, ihre Feinde durch so eine einfache Methode auszulöschen.

Da sie es nicht tun, kann nur geschlussfolgert werden, dass sie überhaupt nicht böse sind. Besonders im Fall Israel, das von einer großen Zahl von Feinden zur Hölle gewünscht wird, ist unverständlich, dass nicht einer der arabischen Staaten zu dieser Waffe gegriffen hat.

Es wäre im Endeffekt hinterher auch kaum zu ermitteln, wer diese Waffe eingesetzt hat, somit kann auch nicht von der Gefahr eines Zweitschlages mit Vernichtung des Angreifers ausgegangen werden.

Zum Punkt 2:

Mehrere Politiker, darunter der Österreicher Kern, sagen - besonders gern nach der Pensionierung - dass 95 % der politischen Ereignisse ein Schauspiel zur Unterhaltung des Volkes sind. Den Rest handeln die dick befreundeten Führer auf den Tod verfeindeter Staaten inoffiziell aus.

Nur zwei Beispiele aus letzter Zeit:
US-Angriff auf Syrien mit Zerstörung von drei baufälligen Holzschuppen.
Ende von Terroranschlägen in Deutschland, kurz bevor es zuviel geworden wäre. usw usf.

zu: 95 % der politischen Ereignisse sind ein Schauspiel

Wolffi @, Dienstag, 25.09.2018, 12:59 vor 2041 Tagen @ Ulli Kersten 4256 Views

Mehrere Politiker, darunter der Österreicher Kern, sagen - besonders gern
nach der Pensionierung - dass 95 % der politischen Ereignisse ein
Schauspiel zur Unterhaltung des Volkes sind. Den Rest handeln die dick
befreundeten Führer auf den Tod verfeindeter Staaten inoffiziell aus.

Nur zwei Beispiele aus letzter Zeit:
US-Angriff auf Syrien mit Zerstörung von drei baufälligen Holzschuppen.

Ende von Terroranschlägen in Deutschland, kurz bevor es zuviel geworden
wäre. usw usf.

Deine Ansicht teile ich zu 99%.

Die Einzige Sorge ist, dass "irgend ein Irrer die Wild-Card werfen und uns in die Steinzeit knipsen kann...".

Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Aber ein Gaddafi oder Hussein sind eliminiert worden, es gibt nämlich noch die 5% der politischen Ereignisse, welche keine Unterhaltung des Volkes sind. Und die Betroffenen von Mord und Todschlag, egal ob Krieg, Mafia oder sonst etwas, dürsten nach Revanche...und da wird einer, und das kann ein Täter sein, welcher die anderen mit in den Untergang reißen will, wenn er gestellt ist, es kann aber auch ein Opfer sein, welches seine Rache über alles stellt, völlig egal, da wird einer statistisch betrachtet kommen und den Knopf drücken… Die Chancen dafür steigen exponentiell, da ebenso das Knowhow dafür exponentiell steigt; leider.

Niemand will Krieg

nemo, Dienstag, 25.09.2018, 13:15 vor 2041 Tagen @ Ulli Kersten 4030 Views

1. Die Bösen sind nicht böse

2. 95 % der Politik sind Theater fürs Volk


Das bringt mich zu einer provokanten These:

Niemand will Krieg.

Kriege sind nichts anderes, als die Kontrolle über eine fremde Regierung und Rohstoffe
zu erlangen, damit das Volk durch das Geldsystem (als Demokratie getarnt) ausgebeutet
werden kann. Krieg wäre vollkommnem kontraproduktiv, da man die Völker, die man
ausbeuten möchte, nicht vernichten darf. Ausnahme sind die indigenen Kulturen,
die man sowieso nicht in das System eingliedern kann.

Die Friedensbewegung läuft daher auch ins Leere. Die Friedensaktivisten sind zwar
gegen den Krieg, aber nicht gegen die Sklaverei durch das Geldsystem, nicht gegen
den Wachstumszwang und nicht gegen den wahren Feind.

„Nie wieder Krieg“, zu rufen nützt also nichts und trifft nicht den Kern des Problems.
Stattdessen sollten sie: „Nie wieder Finanz-Diktatur“ auf ihre Transparente schreiben.

Gruß
nemo

Nie wieder Finanzdiktatur ist gut

Mephistopheles, Dienstag, 25.09.2018, 14:41 vor 2041 Tagen @ nemo 3860 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 25.09.2018, 15:03

Die Friedensbewegung läuft daher auch ins Leere. Die Friedensaktivisten
sind zwar
gegen den Krieg, aber nicht gegen die Sklaverei durch das Geldsystem,
nicht gegen
den Wachstumszwang und nicht gegen den wahren Feind.

„Nie wieder Krieg“, zu rufen nützt also nichts und trifft nicht den
Kern des Problems.
Stattdessen sollten sie: „Nie wieder Finanz-Diktatur“ auf ihre
Transparente schreiben.

Das klingt wie Nie wieder Spaghetti, Nie wieder ein Reisgericht, nie wieder Kartoffelknödel, nie wieder Fleisch außer von selbst gefangenen und erlegten Tieren, nie wieder Zuchtfische, nie wieder Obst, nie wieder Saucen und nie wieder Süssigkeiten, nie wieder Tomaten und Gurken, nie wieder Kürbisse.
Alles Dinge, die es ohne die Finanzindustrie nicht gibt und die wir lt. Dr. Steven Gundry sowieso nicht essen sollen, weil sie nicht zu unserer natürlichen Ernährung gehören und uns krank machen wegen der Lektine, die sie enthalten.

Ich wünsche dir viele Anhänger mit deiner finanzdiktaturfreien Diät.
https://www.konstantin-kirsch.de/gundry-style

Deswegen laufen auch alle Aktionen gegen die Finanzdiktatur ins Leere, weil das würde bedeuten, dass die Menschen auf ihren gewohnten Lebennsstiel verzichten müssen.

Gruß Mephistopheles

Sklaven die ihre Sklaverei lieben

nemo, Dienstag, 25.09.2018, 16:26 vor 2041 Tagen @ Mephistopheles 3809 Views

bearbeitet von nemo, Dienstag, 25.09.2018, 16:34

Deswegen laufen auch alle Aktionen gegen die Finanzdiktatur ins Leere,
weil das würde bedeuten, dass die Menschen auf ihren gewohnten
Lebennsstiel verzichten müssen.

Die einzige Bewegung die kenne, war die Occupy Bewegung, die sehr
viel Aufsehen erregt hat, aber auch sehr schnell und effektiv aus dem
Weg geräumt wurde.

Ja, da ist es wieder das alte Problem, die Menschen wollen versklavt sein
und ums verrecken nicht auf ihren wunderbaren Konsum verzichten.
Sie müssen dann nur noch verstehen, dass Konsum eben auch Unterwerfung
unter Wachstumszwang und Konkurrenzkampf bedeutet. Ein ganzes
Leben lang. Und das ihrer Kinder auch.

Also machen wir weiter so. Frau Merkel will das ja auch immer.
Uns geht es doch gut!

Gruß
nemo

Nach Occupy kommt *The Movement*

Tempranillo @, Dienstag, 25.09.2018, 16:57 vor 2041 Tagen @ nemo 3845 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.09.2018, 17:31

Die einzige Bewegung die kenne, war die Occupy Bewegung, die sehr
viel Aufsehen erregt hat, aber auch sehr schnell und effektiv aus dem
Weg geräumt wurde.

Jetzt kommt Steve Bannons nationalistische Bewegung *The Movement*, deren neue Strategie, wenn man einem excellenten Artikel Youssef Hindis folgt, offiziell in Jerusalem ausgearbeitet wurde.

Wenn dem so ist, dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Dafür bürgen Bannons Paten Mischaël Modrikamen und Richard Desmond, Finanzier Nigel Farages. Ob Sheldon Adelson, Geldgeber Trumps, auch zu den Förderern gehört, läßt Hindi offen. Völlig ausgeschlossen scheint es jedenfalls nicht.

Mischaël Modrikamen, den Hindi als *Agenten Israels und Schnittstelle zionistischer Propaganda* bezeichnet, sei der eigentliche Gründer des Movements, nicht etwa Steve Bannon.

Wenn ich einen Amerikaner als Promoter einer souveränistischen Bewegung sehe, der wie Roosevelts kriegsanstifender Sonderbotschafter William Bullitt-Horowitz, durch Europa tourt, weiß ich, was davon zu halten ist: Beschiß hoch Drei, wenn nicht noch bei weitem Schlimmeres.

Die Verbindung zwischen Israel, jüdischen Geldgebern und Steve Bannon erklärt der Moslem Hindi als Versuch, den überall in Europa hochkochenden Nationalismus zu kapern und für israelische Interessen einzuspannen und zitiert in diesem Zusammenhang unseren alten Freund Jacques Attali.

Walter K. Fluchtburger, Michael Mannheimer, Michael Stürzenberger sowie Beatrix von Storch und Alexander Gauland mit ihrem würdelosen Geschleime anläßlich des 70. Jahrestags der Gründung Israels fügen sich sehr harmonisch in das von Youssef Hindi entworfene Konzept ein.

Wer glaubt, so lange USA und Transatlantikimperium bestehen, könne es eine andere parlamentarische Opposition geben als eine, die von Goldman Sachs, Rothschild, CIA und Mossad ferngesteuert wird, hat sein Resthirn vom Fernseher verschmoren lassen und will nicht wahrhaben, daß es bei uns nicht anders ist als in der alten DDR, nur bei weitem raffinierter aufgezogen.

Hindi und Alain Soral mit seinen Warnungen vor einem Nationalzionismus haben den Braten wieder mal als erste gerochen.

*Vertreter jüdischer Gemeinden in Deutschland haben scharfe Kritik an der Gründung einer offiziellen Vereinigung "Juden in der AfD" geübt.* https://www.youtube.com/watch?v=XnDNM_n-fqs

Tempranillo

Quelle:
https://www.egaliteetreconciliation.fr/L-Europe-face-a-son-destin-le-piege-du-nationali...

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Klar Schiff zum Entern?

Tempranillo @, Mittwoch, 26.09.2018, 10:39 vor 2040 Tagen @ Tempranillo 3564 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 26.09.2018, 10:55

[image]

Le Point mit einem sehr vorteilhaften Bericht über den *Star der neuen identitären Rechten*:

*Die Rolling Stones, Gott und ich.*
http://www.lepoint.fr/societe/eric-zemmour-les-rolling-stones-dieu-et-moi-02-10-2014-18...

Damit ist nicht etwa Henry de Lesquen oder Marion Maréchal Le Pen gemeint, bei dem medial so hingebungsvoll Beweihräucherten handelt es sich um Éric Zemmour.

Die Vermutung, daß gewisse Kreise ihre Strategie geändert haben und versuchen, sich an die Spitze der neuen europäischen Nationalismen zu setzen, wird durch Le Point sicher nicht entkräftet. Mit dieser Möglichkeit sollte man unbedingt rechnen, wenn man versucht, sich von der AfD ein zutreffendes Bild zu machen.

Jacob Cohen urteilt über den sowohl intelligenten als im Rahmen seiner Möglichkeiten auch redlichen Zemmour, der mit dem holocaustleugnenden *Nazi* Soral sehr höflich gehaltene E-Mails austauscht, zuchtmeisterlich streng:

*L'arnaque #Zemmour: Le #Juif #tribaliste qui enjoint aux #musulmans de perdre leur #identité, porte la #Torah en pendentif, fidèle de la #synagogue, ne mange pas de porc, 2 vaisselles séparées (viande et laitage), Bar-mitsvah pour les garçons. #Kascher à la maison.*

*Der Schwindel Zemmour: der tribalistische Jude, der die Moslems auffordert, ihre Identität aufzugeben, trägt die Torah als Anhänger, ist treu gegenüber der Synagoge, ißt kein Schweinefleisch, benutzt getrenntes Geschirr (Fleisch und Milchprodukte), Bar-Mitzvah für die Buben. Koscher im eigenen Haus.*

Inzwischen habe ich aufgehört, mitzuzählen, aber Zemmours Zuordnung der Rolling Stones zur jüdisch-globalistischen Sphäre entspricht auf's Haar meinen eigenen Ansichten.

Mit ihm könnte ich mich jederzeit an einen Tisch setzen und über die Weltlage plaudern, weil er eine andere politische Orientierung akzeptieren kann, ohne hysterisch zu werden und auszurasten.

Deutsche sind dazu nur selten imstande, und Systemlinge, vor allem weibliche, so gut wie nie. Das ist eine Sache, die ich fast so sehr verachte wie vorauseilende Kollaboration.

Tempranillo

https://twitter.com/JacobCohen44

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Mit Attali die Stones hören und über Pascal reden

Oblomow, Mittwoch, 26.09.2018, 22:44 vor 2040 Tagen @ Tempranillo 3247 Views

Angie und Sympathy for the devil natürlich. Und total vertieren unterdessen.

Herzlich
Oblomow

Das wirkt ja richtig aufmunternd.

nereus @, Dienstag, 25.09.2018, 14:39 vor 2041 Tagen @ Ulli Kersten 4112 Views

Hallo Ulli!

Du schreibst: 200 Megatonnen-Atombombe in der südlichen Nordsee zünden. Der 1.200 Meter hohe Tsunami würde ganz Westeuropa vernichten.
Die russischen Physiker werden schon wissen, was sie sagen, aber mir erscheint es unwahrscheinlich, dass die flache Nordsee genug Wasser hat, um Europa mit einem so hohen Tsunami zu überfluten.

Die Nordsee beinhaltet – wenn man das jetzt einmal so sagen darf – 54.000 Kubikkilometer Wasser, was wiederum 54.000 mal 1 Billionen Litern entspricht.
Um sich das vorzustellen, müssen wir ein wenig abstrahieren.
Das Matterhorn soll ein Volumen von etwa 2,5 km³ haben, wobei man hier von einer Höhe von 1.500 m ausgeht. Das bergige Horn ist ja selbst nur Teil einer Bergkette.
Wenn wir diesen Wert als Divisor nehmen, dann wäre der Inhalt der Nordsee mit 21.600 sichtbaren Matterhörnern zu vergleichen.
Ich weiß zwar nicht, ob das jetzt besser vorstellbar ist, aber 21.000 Matterhörner ..

[image]

Quelle: https://www.sn.at/wirtschaft/welt/matterhorn-drama-was-wird-aus-tengelmann-nach-karl-er...

..finde ich schon recht gewaltig und da die Nordsee kein abgeschlossenes Planschbecken ist, würde „bei Bedarf“ auch noch ein „klein wenig“ nachfließen.

Ehrlich gesagt, wenn die Flutwelle nur 1.261 m oder gar nur winzige 837 m erreichen würde, verschwände dennoch der Kölner Dom darunter und man müßte sehr lange mit dem Scheuerhader aufwischen, um die „Bude“ wieder trocken zu kriegen.

[image]

Die Bedrohung anderer Gegenden erscheint nach seiner Darstellung jedoch glaubhaft. Ein unauffälliges Frachtschiff lässt vor New York, Los Angeles oder Tel Aviv eine solche Bombe versinken, die dann mit einem Zeitzünder ausgelöst wird.

Ich glaube, ich werde werden mein Alkoholvorrat im Bereich Hochprozenter etwas aufstocken müssen.

Wenn das so einfach ist und auch nicht geheim, fragt sich, warum es noch keiner gemacht hat. Die ganzen Bösen auf der ganzen Welt haben sich nicht entschließen können, ihre Feinde durch so eine einfache Methode auszulöschen.

Na dann schau einmal ins Alte Testament oder lies den Gilgamesch-Epos.
Möglicherweise gab es schon einmal in grauer Vorzeit ziemlich Verrückte und die sind jetzt wieder da oder zumindest deren Geist.

mfG
nereus

Zum Glück bist du kein Physiker

Mephistopheles, Dienstag, 25.09.2018, 15:26 vor 2041 Tagen @ nereus 4232 Views

Hallo Ulli!

Du schreibst: 200 Megatonnen-Atombombe in der südlichen Nordsee
zünden. Der 1.200 Meter hohe Tsunami würde ganz Westeuropa vernichten.
Die russischen Physiker werden schon wissen, was sie sagen, aber mir
erscheint es unwahrscheinlich, dass die flache Nordsee genug Wasser hat, um
Europa mit einem so hohen Tsunami zu überfluten.

Der Physiker David Moses ist da aber ganz anderer Ansicht.
https://www.businessinsider.de/russland-atombombe-wissenschaftler-2017-5

Gruß Mephistopheles

Danke für den Hinweis.

nereus @, Dienstag, 25.09.2018, 16:16 vor 2041 Tagen @ Mephistopheles 4104 Views

Hallo Meph!

Ok, dann brauchen wir uns keine Sorgen mehr machen vor der Wasserflut.

Aber offenbar geht es auch anders, wie Gaby Weber beschreibt:

Am Samstag, dem 21. Mai 1960, begann sich um 6.02 Uhr auf der anderen Seite der Anden, im chilenischen Puerto Octay, am Nordufer des Lago Llanquihue die Erde zu bewegen.
Erdstöße mit einer Stärke von bis zu 7,25.
Am folgenden Tag, um 15.11 Uhr Ortszeit, ereignete sich
das stärkste Beben der Menschheitsgeschichte.

..
Doch das Beben von 1960 war das gewaltigste, das jemals gemessen wurde. 9,5 Punkte, die freigesetzte Energie war 20.000 Mal höher als die der Hiroshima-Bombe.

Weil Südchile gering bevölkert war, kamen »lediglich« 1665 Menschen ums Leben. Flüsse verließen ihr Flussbett, neue Seen entstanden, Berge verschoben sich.
Der folgende Tsunami schleuderte Schiffe kilometerweit landeinwärts.
Die Erdkruste brach auf einer Länge von 1200 Kilometern auf, bis hinunter nach Puerto Aysén.
Der Vulkan Puyehue spuckte wochenlang Lava und Asche.
Am 23. Mai erreichte eine Flutwelle von zehn Metern Hawaii, Japan, die Philippinen und die Westküste der USA. Auch dort waren die Verwüstungen verheerend.

Quelle: Eichmann wurde noch gebraucht von Gaby Weber

Und was war der Grund?
Die Amis haben in Südamerika ein wenig nuklear unter Tage gearbeitet.

mfG
nereus

Die "Ursache" dieses Erdbebens

b.o.bachter @, Mittwoch, 26.09.2018, 19:59 vor 2040 Tagen @ nereus 3474 Views

hatte ich hier unter Bezug auf Gaby Weber auch bereits erwähnt.

Hallo nereus,

allerdings, befasst man sich näher damit, dann nimmt sich die Webersche Erklärung höchst unwahrscheinlich aus. Mehr als ein zeitlicher Zusammenhang - mit einer lediglich vermuteten Unternehmung - wird da wohl kaum dran sein.

Es gab damals die Idee zum Kanalbau mittels einer Kette von atomaren Sprengungen. Stellt man sich dies einmal konkret vor, so wird klar, dass hierfür kaum Maxi-Mega-Sprengsätze eingesetzt würden, denn es sollte ja nur eine Fahrrinne ausgehoben werden.
Die Entfernung zwischen dem vermuteten Einsatzort und dem Erdbeben liegt immerhin in einer Größenordnung von 1500km. Da ist es doch wohl eher so, wie seinerzeit die Leserzuschrift anmerkte: Die Explosionen würden in die Umgebung einfach verpuffen und somit die Schockwellen lokal absorbiert.
Klar, die Gegend, insbesondere Chile, ist instabil, weiß man ja. Auch hört sich Atombombe irgendwie per se gewaltig an und das beschriebene Verhalten ist den Amis durchaus zuzutrauen. Aber bei Licht besehen?

Nichts gegen Frau Weber, gar nicht. Im Gegenteil, Sie verdient m.E. eine Belobigung für ihre Arbeiten insgesamt und meine Empfehlung von damals betone ich hiermit nochmals. Wer sich interessiert, kann ab hier ff. In das Thema einsteigen.

Viele Grüße

Die Geschichte kenne ich. Hat mir mein Geografielehrer damals erzählt

Mephistopheles, Mittwoch, 26.09.2018, 21:10 vor 2040 Tagen @ b.o.bachter 3335 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 26.09.2018, 21:15

Klar, die Gegend, insbesondere Chile, ist instabil, weiß man ja. Auch
hört sich Atombombe irgendwie per se gewaltig an und das beschriebene
Verhalten ist den Amis durchaus zuzutrauen. Aber bei Licht besehen?

Allerdings waren die Bösewichter damals - es war mitten während des Kalten Krieges - die finsteren Russen, denen so etwas durchaus zuzutrauen war und die mit einer Kette von atomaren Sprengungen dem Aralsee mehr Wasser zuführen wollten und zwar aus Sibirien.
https://www.eurasischesmagazin.de/artikel/Aralsee-Zerstoerung-eines-orientalischen-Maer...

Gruß Mephistopheles

Gabi Weber behauptet auch gar nicht...

Naclador @, Göttingen, Donnerstag, 27.09.2018, 12:10 vor 2039 Tagen @ b.o.bachter 3167 Views

...dass das Erdbeben von einer Atomexplosion verursacht worden sei. Es könnte aber dadurch durchaus ausgelöst worden sein. An der südamerikanischen Subduktionszone bauen sich permanent enorme tektonische Spannungen auf. Die Explosion muss man sich dann eher vorstellen wie einen Stein, den man im Gebirge den Hang hinunter wirft. Mit etwas Pech kommt er unten im Tal als Lawine an.

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Ich auch nicht ;-) Dann habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt (oT)

b.o.bachter @, Donnerstag, 27.09.2018, 21:51 vor 2039 Tagen @ Naclador 2999 Views

- kein Text -

Ich gebe Ruh. ;-)

nereus @, Donnerstag, 27.09.2018, 14:04 vor 2039 Tagen @ b.o.bachter 3156 Views

Hallo b.o.bachter!

Ich wurde diesbezüglich schon von anderer Seite „angeschossen“, die diesen Disput gerade genießt. [[zwinker]]

Du schreibst: allerdings, befasst man sich näher damit, dann nimmt sich die Webersche Erklärung höchst unwahrscheinlich aus. Mehr als ein zeitlicher Zusammenhang - mit einer lediglich vermuteten Unternehmung - wird da wohl kaum dran sein.

Ausschließen werde ich das freilich nicht.

Es gab damals die Idee zum Kanalbau mittels einer Kette von atomaren Sprengungen. Stellt man sich dies einmal konkret vor, so wird klar, dass hierfür kaum Maxi-Mega-Sprengsätze eingesetzt würden, denn es sollte ja nur eine Fahrrinne ausgehoben werden.

Da könnte etwas dran sein.

Die Entfernung zwischen dem vermuteten Einsatzort und dem Erdbeben liegt immerhin in einer Größenordnung von 1500 km. Da ist es doch wohl eher so, wie seinerzeit die Leserzuschrift anmerkte: Die Explosionen würden in die Umgebung einfach verpuffen und somit die Schockwellen lokal absorbiert.

Möglich, aber als Kim kürzlich eine A-Bombe testete, registrierte man das sogar in München und in der Umgebung wurde ein Erdbeben der Stärke 6,3 ausgelöst.

Mit seinem bislang stärksten Atombombentest hat Nordkorea die internationalen Spannungen um sein Nuklearprogramm gefährlich angeheizt. Das Staatsfernsehen meldete am Sonntag die „erfolgreiche“ Zündung einer Wasserstoffbombe, die eine „beispiellose Kraft“ entfaltet habe. Die Detonation ließ die Erde im Umkreis von hunderten Kilometern beben und wurde auch in Deutschland seismografisch registriert.
..
Auf den Test aufmerksam wurde das Ausland zunächst durch ein starkes Erdbeben, das durch die Zündung verursacht wurde: Erdbebenwarten in Südkorea, Japan, China und den USA meldeten ungewöhnliche Stoßwellen, die vom Bereich des nordkoreanischen Atomwaffentest-Geländes Punggye-ri ausgingen.
Das Beben hatte demnach die Stärke 6,3.
..
Auch in einer Messstation im Bayerischen Wald wurden elf Minuten und 36 Sekunden nach der Explosion seismische Signale von dem 8200 Kilometer entfernten nordkoreanischen Testgelände registriert, wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover mitteilte. Im Vergleich zu den vorherigen Atomwaffentests Nordkoreas sei bei der aktuellen Explosion eine erhebliche Steigerung festzustellen gewesen.

Quelle: http://www.fnp.de/nachrichten/politik/Gefaehrliche-Provokation;art673,2756981

Klar, die Gegend, insbesondere Chile, ist instabil, weiß man ja. Auch hört sich Atombombe irgendwie per se gewaltig an und das beschriebene Verhalten ist den Amis durchaus zuzutrauen. Aber bei Licht besehen?

Deine Einwände haben schon etwas, keine Frage.
Aber warum ist die Dokumentation dazu weitestgehend unter Verschluss?
War der Kanalbau auch nur die offizielle Version, wie bei einer Notfall-Übung, die dann später zum Amoklauf oder Terroranschlag mutiert?
Das Maskieren von Vorgängen wäre nicht neu, um etwas anderes Neuartiges zu testen.
Immerhin mußte es ja ziemlich weit weg von Uncle Sam sein, doch das bleibt natürlich Spekulation

Diesen Einwand darf man auch nicht abbügeln, gefunden in einem Posting von Dir.

Gerade unter "Berücksichtigung der dortigen Bodenverhältnisse" ist das ziemlich unmöglich. Über der Kontinentalplatte lagert eine bis zu einem Kilometer dicke Sedimentschicht, reich an fossilen Ablagerungen. Das Gestein ist streckenweise sehr porös, sonst würde der Fluss kaum diesen unterirdischen Weg nehmen können. Eine Explosion in geringer Tiefe in schwamm-artigem Gestein kann aber kaum hunderte Kilometer entfernt Erdbeben auslösen, da die Schockwellen lokal stark absorbiert würden. Das ist so, als ob Du auf der Bettmatratze hüpfst, und im 100 m entfernten Reihenhaus bricht der Giebel weg...

Quelle: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=456749

Nichtsdestoweniger wurde in Südkorea Panik geschoben – möglicherweise auch aus politischen Motiven, siehe hier:

Nordkoreanische Nukleartests könnten unter Umständen zum Ausbruch des gefährlichen Vulkans Paektu führen ..
.. Nordkorea hat bereits 2006, 2009 und 2013—nur 116 Kilometer von dem gigantischen Vulkan entfernt—solche nuklearen Versuche durchgeführt. Laut Berechnungen der Forscher um Tae-Kyung Hong von der Seouler Yonsei University seien die Erschütterungen von „moderatem Ausmaße" schon damals potentiell in der Lage gewesen, eine Eruption des rund 2.750 Meter hohen Vulkangebirges auszulösen.

Quelle: https://motherboard.vice.com/de/article/pgk7ng/geologen-warnen-dass-nordkoreas-atomtest...

Übrigens, die Entfernung zwischen Ost-und Westküste (Puerto Deseado liegt an der Ostküste) beträgt etwa 620 km und die Entfernung zum chilenischen Puerto Octay etwa 970 km. Die Erdkruste wurde auch bis Puerto Aysen aufgebrochen, wo die Entfernung gar nur 570 km sind, wenn Google nicht schummelt.
Die 1.500 km können dann also auch als Legende bezeichnet werden.

OK, ich werde das nicht bis zum letzten Blutstropfen ausfechten [[zwinker]]
@Naclador hat da den rechten Dreh gefunden, wenn er schreibt:

Gabi Weber behauptet auch gar nicht .. dass das Erdbeben von einer Atomexplosion verursacht worden sei. Es könnte aber dadurch durchaus ausgelöst worden sein.

Man muß eben ein hochsensibles Gefühl für Sprache besitzen, dann stolpert man auch nicht, wie ich, tölpelhaft in die "Fangeisen" der kindlichen Kaiserin Chebli. [[freude]]

mfG
nereus

Friede sei mit Dir

b.o.bachter @, Donnerstag, 27.09.2018, 21:54 vor 2039 Tagen @ nereus 3018 Views

Hallo nereus!

Ich wurde diesbezüglich schon von anderer Seite „angeschossen“, die diesen Disput gerade genießt. [[zwinker]]

Ein Heckendisputant, sozusagen. Schade, dass man nicht teilhaftig wird.

Wie dem auch sei: Weder wollte ich Dich an-, ab- noch beschießen. Habe ich doch selber das Thema hier ursprünglich angeschleppt und zunächst unbedacht für gut möglich gehalten, dann aber meine Einschätzung geändert.
Wenn ich die Bilder von gewaltigen Atomexplosionen, die man unweigerlich vor Augen hat, auf die Erfordernisse im Kanalbau eindampfe, dann ist mein Ergebnis eher im open pit bzw. Steinbruch angesiedelt, als in Hiroshima. Und dann passen Ursache und Wirkung nicht mehr zueinander - meine ich.

OK, ich werde das nicht bis zum letzten Blutstropfen ausfechten

Dito. Wie immer, nix genaues weiß man nicht und denken können wir uns eben, was wir so alles denken können.

Virtuelle Ersatzhandlungen

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Dienstag, 25.09.2018, 07:25 vor 2041 Tagen @ re-aktionaer 4526 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.09.2018, 07:44

Hallo re-aktionaer,

als Mittdreißiger kann ich bestätigen, was Du von meiner Generation erzählst. Viele sind beim Zocken oder in der virtuellen Facebook-Welt hängen geblieben.

Je mehr er erzählte
um so mehr wurde mir klar - hier schwärmt jemand von einer neuen Welt, ein
nicht besetzter Raum, den man noch erobern, besetzen kann, wo man sich noch
einen sozialen Status selbst erarbeiten kann. Ein Land der unbegrenzten
Möglichkeiten also, in das alle Energien hineinfliessen, die sonst in der
realen Welt aufgrund faktischer Perspektivlosigkeit in Gewalt und Aufruhr
enden würden oder im Alkohol ersäuft werden müssten.

Ich gehe eher davon aus, dass in diesem Absatz von Dir der Hase im Pfeffer liegt.

Vor etwas mehr als 100 Jahren konntest Du Dir als testosterongesteuertes Individuum noch als Entdecker oder in der Wirtschaft dank neuer Technologien einen Namen machen. Doch heute sieht es für den Großteil eher Mau aus. Für viele bleibt nur noch die Flucht in virtuelle Welten, hier kann man sich - wie Du schon schreibst - noch einen Namen machen. Man wird respektiert bzw. als Ikone des eSports (ist das ein Sport?) regelrecht verehrt. Andere flüchten sich in die ach so perfekte Facebook-/Instagram-/Twitter-/Snapchat- oder Onlineporno-Welt. Sehr interessant ist, was Onlinepornos mit deinem Hirn anstellen... [[sauer]]

An die negativen Begleiterscheinungen wie Vereinsamung, Verkümmerung der sozialen Interaktionsfähigkeiten, Depressionen, zerschossener Stoffwechsel, kaputter Bewegungsapparat usw. (vergl. Spitzer) denkt niemand, bzw. es wird als Lappalien abgetan.

Dieses von Regierungen, diversen "Verbänden" und Think-Tanks erzwungene "Cyber" dient meiner Meinung nach nicht in erster Linie der Wirtschaft (neue Einnahmequellen etc.) sondern es ermöglicht in großem Umfang die Leute von der Straße fernzuhalten (Überwachung/Steuerung der Massen) bzw. als Ventil (Online-Spiele) für Aggressionen.

P. S. Welche Auswirkungen der digitale Lifestyle auf manche Mitmenschen hat, zeigt Hadmut Danisch mit interessanten Twittermeldungen öfter mal auf [[freude]]

--
Grüße

[image]

---

Niemals haben wir "unser" Leben im Griff!

Die meisten von uns ziemlich gut, ohne es zu wissen.

Bis noch vor ca. 30, 35 Jahren

sensortimecom ⌂ @, Dienstag, 25.09.2018, 08:47 vor 2041 Tagen @ Ikonoklast 4530 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.09.2018, 09:02


Vor etwas mehr als 100 Jahren konntest Du Dir als testosterongesteuertes
Individuum noch als
Entdecker
oder in der Wirtschaft dank neuer Technologien einen Namen machen. Doch
heute sieht es für den Großteil eher Mau aus. Für viele bleibt nur noch
die Flucht in virtuelle Welten,

Völlig richtig erkannt. Dies ist der wahre Grund für den Hype. Er soll von einer Krise der Innovation ablenken.

Noch bis in die 70er/80er-Jahre konntest du mit wenig Geld, aber mit Intelligenz und eisernem Willen, ein eigenes Projekt auf die Beine stellen. Es existierte eine Self-Made-Infrastruktur, die es auch "Einzelkämpfern" ermöglichte, zb. Hardware-Neuheiten zu erfinden, zu entwickeln; manchmal sogar weltweit zu monopolisieren. Leute, die mit ihrem Beruf oder ihrem Arbeitsplatz unzufrieden waren, fanden ein Ventil.
Ab den 90er-Jahren verlagerte sich diese Möglichkeit zunächst noch auf das Programmieren. Gadgets kommen heute nur noch aus Port Billigland.

Kommen wir noch mal auf das Hauptübel. Es besteht darin, dass fast alle wissenschaftlichen Theorien (insbes. im Bereich Soziologie und Wirtschaft) zurecht geschneidert worden sind für eine Welt, in der es von Innovation nur so wimmelt. Also für jene geschichtliche SINGULARITÄT der letzten 100 Jahren, die nun langsam dem Ende zustrebt. Das heisst beileibe nicht, dass es in Hinkunft keine Innovationen mehr gibt; im Gegenteil. Nein, es sind nur leider ZU WENIGE, und zu SCHWACHE, um den globalen Apparat (besser gesagt Moloch), der sich mental herum ausgebreitet hat, zu BEFRIEDIGEN. Ihm Genüge zu leisten. So schauts aus.

Ja, so sieht's aus!

Ötzi @, Dienstag, 25.09.2018, 09:44 vor 2041 Tagen @ sensortimecom 4145 Views

Noch bis in die 70er/80er-Jahre konntest du mit wenig Geld, aber mit
Intelligenz und eisernem Willen, ein eigenes Projekt auf die Beine stellen.
Es existierte eine Self-Made-Infrastruktur, die es auch "Einzelkämpfern"
ermöglichte, zb. Hardware-Neuheiten zu erfinden, zu entwickeln; manchmal
sogar weltweit zu monopolisieren. Leute, die mit ihrem Beruf oder ihrem
Arbeitsplatz unzufrieden waren, fanden ein Ventil.
Ab den 90er-Jahren verlagerte sich diese Möglichkeit zunächst noch auf
das Programmieren. Gadgets kommen heute nur noch aus Port Billigland.

Richtig. In den letzten paar Jahren gab es mit den Cryptowährungen noch mal ein Schlupfloch, in dem man als self-made Programmierer/Mathematiker groß raus kommen konnte, aber das schließt sich auch wieder.

Kommen wir noch mal auf das Hauptübel. Es besteht darin, dass fast alle
wissenschaftlichen Theorien (insbes. im Bereich Soziologie und Wirtschaft)
zurecht geschneidert worden sind für eine Welt, in der es von Innovation
nur so wimmelt. Also für jene geschichtliche SINGULARITÄT der letzten 100
Jahren, die nun langsam dem Ende zustrebt. Das heisst beileibe nicht, dass
es in Hinkunft keine Innovationen mehr gibt; im Gegenteil. Nein, es sind
nur leider ZU WENIGE, und zu SCHWACHE, um den globalen Apparat (besser
gesagt Moloch), der sich mental herum ausgebreitet hat, zu BEFRIEDIGEN. Ihm
Genüge zu leisten. So schauts aus.

So ist es!
Übrigens sind auch bei den Computerspielen die Innovationsmöglichkeiten schon recht weitgehend ausgereizt. Es gibt schon so viele gute Spiele in ganz verschiedenen Spielegenres, da ist so ziemlich für jeden was dabei.

WoW

EinSportfreund @, München, Dienstag, 25.09.2018, 09:32 vor 2041 Tagen @ re-aktionaer 4197 Views

Hallo,

vor 8..10 Jahren waren in meinem Bekanntenkreis ein paar Leute süchtig nach World of Warcraft. Ein Freund meinte immer, am Dienstag kann er nicht, er trifft sich mit anderen Leuten. Hat etwas gedauert,bis ich herausgefunden habe, dass das ein online Treffen bei WoW gewesen ist. Ein anderer ist immer total übermüdet in der Arbeit erschienen und jedem klar war, dass er wieder die ganze Nacht gespielt hat. Und als er einmal angegeben hat, bei einem Termin gewesen zu sein obwohl er daheim gepennt hat, gab es die Kündigung. Das ist aber alles ein paar Jahre her, in meinem Bekanntenkreis spielt keiner mehr so viel (Alter 40..50).
Damals sind aber accounts in dem Spiel für viel Geld verkauft worden. Man musste sich einen bestimmten Status erspielen, der anscheinend viel Wert war. Bei ebay findet man immer noch accounts zu kaufen, bis 5000,- Euro.

Sportfreund.

Ich möchte die Frage nochmal stellen

re-aktionaer @, Dienstag, 25.09.2018, 10:22 vor 2041 Tagen @ re-aktionaer 4168 Views

Hat die Erschaffung virtueller Räume und Wirtschaftswelten das Potential einen neuen Nachschuldnerkreis zu erschaffen, indem bisher kreditunwürdige Individuen auf einem virtuellen Markt plötzlich kreditfähige potente Teilnehmer werden können?

Wenn immaterielle Ansprüche in der virtuellen Welt ...

inno @, Dienstag, 25.09.2018, 10:42 vor 2041 Tagen @ re-aktionaer 3967 Views

Hi re-aktionaer,

Hat die Erschaffung virtueller Räume und Wirtschaftswelten das Potential
einen neuen Nachschuldnerkreis zu erschaffen, indem bisher kreditunwürdige
Individuen auf einem virtuellen Markt plötzlich kreditfähige potente
Teilnehmer werden können?


Wenn immaterielle Ansprüche in der virtuellen Welt handelbar und volltreckbar wären, dann ja.

Die gewonnenen Coins (oder was auch immer) in der virtuellen Welt müssen übertragbar, vollstreckbar, also beleihbar sein, dann können sie als Sicherheit hinterlegt werden und wirken expansiv auf die Gesamtverschuldung.


Gruß,
i.

Nur wenn der Film gefühlsecht gezeigt wird.

trosinette @, Dienstag, 25.09.2018, 10:46 vor 2041 Tagen @ re-aktionaer 4090 Views

Guten Tag,

Hat die Erschaffung virtueller Räume und Wirtschaftswelten das Potential
einen neuen Nachschuldnerkreis zu erschaffen, indem bisher kreditunwürdige
Individuen auf einem virtuellen Markt plötzlich kreditfähige potente
Teilnehmer werden können?


Das funktioniert nur, wenn die Sanktionierung in der virtuellen Welt genauso gut funktionier wie in der echten Welt.

Bereits Mitte der siebziger Jahre gab es die ersten Gehversuche.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Ohne Zinkoxyd...

re-aktionaer @, Mittwoch, 26.09.2018, 00:02 vor 2041 Tagen @ trosinette 3558 Views

... geht es sowieso nicht.

JA, absolut

Centao @, Dienstag, 25.09.2018, 12:50 vor 2041 Tagen @ re-aktionaer 3814 Views

Hallo re-aktionaer,

weil es eine neue Eigentumsbasis schaffen kann, dessen Realität rein durch Verschuldungsfähigkeit und Nachfrage abbgebildet wird.

Mir mangelt es gerade an Zeit, aber die Lösungsmöglichkeit im VR ist besicherungsfähig. Sie ist imho genau so real wie z.B. eine Immobilie und beruht auf den selben Mechanismen der Verschuldung, der Besteuerung und des Eigentums. Der wichigste Schatz ist die Unterbringung von Wissen im VR und dies auch im Gaming.

Die VR-Community ist zu dem die Schlüsselgesellschaft zur Besiedelung weiterer Welten..

Beste Grüße,
CenTao

Nein, keine Chance

Herb @, Südsteiermark, Dienstag, 25.09.2018, 11:47 vor 2041 Tagen @ re-aktionaer 3948 Views

Hallo re-aktionaer,

Fame oder "in game coins" werden weder vom Vermieter noch vom Discounter akzeptiert.

Ganz im Gegenteil, man braucht einen Brotjob um (monatlich) Geld in das Spiel stecken zu können, den der Entwickler will mit seinem Werk etwas verdienen und nicht an die Kunden ausbezahlen [[zwinker]]
Abgesehen davon, ist jedes Spiel nach einigen, wenigen Jahren out, weil inzwischen etwas neues angesagt ist, der Markt ist schnelllebig.

Geld wird nur in wenigen Spielen von den "Top Athleten" über Sponsoring verdient, ähnlich wie in anderen, richtigen Sportarten zB. Golf.
Ich lass mal Youtuber, die mit "Let´s plays" ihren Lebensunterhalt bestreiten außen vor, da gehts mehr ums Entertainment.

So lange im Spiel nichts von Wert erschaffen wird, das in der richtigen Welt, gegen Cash nachgefragt wird, sehe ich wenig Zukunft für deine Theorie.
Ist halt schwierig, in einer Umgebung, wo alles, in beliebiger Menge, einfach per Knopfdruck generiert wird.

Beste Grüße, Herb

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Virtuelles Eigentum - Beleihungsbasis

Phoenix5, Dienstag, 25.09.2018, 12:18 vor 2041 Tagen @ re-aktionaer 4095 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.09.2018, 12:26

Hallo re-aktionaer!


Das Aufschulden im debitistischen Kettenbrief ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist die für die Kredittilgung erforderliche Leistung, welche im Idealfall weitere Beleihungsbasen für weitere Kredite hervorbringt - sonst reißt der Kettenbrief.

Stellen wir uns einen Kreditnehmer vor, der 10.000€ Kredit von der Bank eingeräumt bekommt und dafür ein virtuelles Haus in einem Spiel kauft. Um seinen Kredit zu tilgen, muss er Leistung in der realen Welt erbringen, die vom Markt bewertet wird. Selbst wenn er auch Programmierer bzw. Spiele-Designer ist, sitzt er ganz real vorm PC und muss seinen Kredit durch das Entwickeln von Spielen abarbeiten. Der Knackpunkt ist: Was hat er konkret "in der Hand", wenn er seinen Kredit abgestottert hat? Ein virtuelles Haus, das ihm 10.000€ gekostet hat, das er aber nicht beleihen kann. Warum? Stellen wir hierfür die Situation der Bank dar.

Will jemand einen Kredit und dafür ein virtuelles Haus als Sicherheit hinterlegen, hat die Bank ein Problem. Nicht weil das Haus virtuell ist - das ist für den Kapitalismus kein Problem (siehe "geistiges Eigentum"). Die Bank weiß, dass das Haus 10.000€ gekostet hat, weil es besonders luxuriös und geräumig ist. Sie weiß aber auch, dass es für den Spieledesigner keinen Unterschied macht, ob er eine Villa designt oder eine Bruchbude. Letztere mit ihren Wandrissen und Schimmelflecken ist möglicherweise sogar mühsamer zu designen. Der Bank ist also bewusst, dass die 10.000€ ein willkürlich getroffener Preis des Spieleentwicklers ist und eine rein künstliche Limitierung darstellt, die auf das Prestige des Konsumenten abzielt. Sie weiß, dass dieses luxuriöse Haus - sobald einmal designt - quasi nur noch kopiert werden muss und damit ebensogut für 10€ verkauft werden könnte. Und was hindert den Spieleentwickler daran es in 5 Jahren für 1.000€ statt für 10.000€ anzubieten? Was hindert ihn daran, das Spiel ganz einzustellen, wenn es nicht mehr gut läuft oder was besseres am Markt ist? Auch der virtuelle Grund und Boden kann nicht bewertet werden, weil er im Prinzip beliebig erweitert werden kann - die Rechenleistung stellt die einzige Limitierung dar und die steht in keinem Verhältnis zu den 10.000€. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Bank kann damit nicht kalkulieren.

Dieses Problem haben wir übrigens in der realen Welt auch. Es fehlt an Beleihungsbasen, die sich nach und nach in der Oberschicht konzentrieren und dort unbelastet herumstehen (was übrigens der Grund für Enteignungen am Ende eines kapitalistischen Durchlaufs ist bzw. für so kuriose Dinge wie den "Lastenausgleich" 1948, wo man Vermögende zwang, ihr Eigentum mit Kredit zu belasten.) Genau das wird auch für ein böses Erwachen in Deutschland während der nächsten Wirtschaftskrise sorgen: Die Deutschen sind beim Eigentumserwerb am vorletzten Platz vor Portugal und dennoch redet man ihnen ein, sie wären "reich" (von den fehlenden Lohnerhöhungen seit den 90ern, der absurd niedrigen Rente, etc. gar nicht erst zu sprechen). Bricht in Deutschland der Export zusammen, wird sich das ganze Ausmaß der Misere ungeschminkt zeigen.


Mit besten Grüßen
Phoenix5

Zusatz: Woran erkennt man, dass die nächste Wirtschaftskrise innerhalb der nächsten 2 Jahre zündet?

Phoenix5, Dienstag, 25.09.2018, 12:31 vor 2041 Tagen @ Phoenix5 4406 Views

...wenn man - so wie ich gestern - eine Werbebroschüre der Bawag-PSK bekommt, wo für einen pfandlosen Kredit von 9.000€ (7 Jahre Laufzeit, 3,8% Zins var.) online innerhalb von 9 Minuten geworben wird (9 Minuten soll es dauern bis die letzten 3 Gehaltszettel und ein Lichtbildausweis abfotografiert und online hochgeladen wurden - danach wird sofort Kredit eingeräumt).

Weil´s grad dazu passt...
Beste Grüße
Phoenix5

Können die Kredite refinanziert werden, dann kann ich auch virtuelle Villen beleihen.

Silke, Dienstag, 25.09.2018, 18:55 vor 2041 Tagen @ Phoenix5 3741 Views

bearbeitet von Silke, Dienstag, 25.09.2018, 19:32

Das war doch im Prinzip bei der Subprime-Krise auch so, nur das die "Villen" nicht virtuell sondern real aber nicht so wertvoll wie ausgepreist und mit Krediten belastet waren, als die Eigentümer die Raten nicht bringen konnten und der Markt keine Preissteigerungen bzw. Verkaufschancen mehr her gab.

Lieber Phoenix5,

Die andere ist die für die Kredittilgung erforderliche Leistung,
welche im Idealfall weitere Beleihungsbasen für weitere Kredite
hervorbringt - sonst reißt der Kettenbrief.

Wir brauchen nur new credits und
die Besicherung derselben mit Leistungsversprechen.
In was Steuern erhoben werden, in dem wird die nötige Leistung zur Tilgung erbracht - fortan in der Euro-Zone neben dem Euro eben auch in virtuellen Geldeinheiten, weil diese als StZM und GZM parallel zum Euro verkündet werden (siehe BGBl soundso).
Alle sollten sich notgedrungen einen Spielzugang besorgen und virtuelle oder reale Leistungen leisten, wenn sie an die virtuellen Geldeinheiten kommen wollen, die neben dem Euro nun auch StZM sind (mit günstigerem Abgabewert natürlich z.B. E/2 = V damit alle ihre Steuern lieber in virtuellem Abgabemittel leisten wollen, da in diesem halb so hohe Steuern.

Dann kann auch in Ruhe vom Staat weiter Aufschuldung über das Staatsanleihesystem parallel in € und V erfolgen, da diese durch die Besteuerung besichert und diese durch die Redistribution abgesichert ist.

Und wir brauchen auch Vertrauen in das Funktionieren dieses System's.
D.h. Zwang der Vermögensverwalter zum Kauf von Staatsanleihen in E und V da nur diese mündelsicher sind (Zwangsanleihen).
Auch die Redistribution kann in virtuellen Geldeinheiten oder Euro erfolgen - Harz IV und Rente in dem oder dem.
Hier aber mit Umtauschwert E = V/2 und alle versuchen eher V zu bekommen als Euro und dieses im Spiel zu benutzen.
Davon geht der Staat pleite? Später um so schneller, klar.
Aber aktuell nicht, wenn er sich dadurch besser finanzieren kann als bisher.

Grundsteuer auf die virtuellen Villen erheben.
Steuern auf die virtuellen Einkommen und MWSt. auf die virtuellen Käufe/Verkäufe erheben.

Der Staat legt fest, was das Steuermittel und damit auch was das Gesetzliche Zahlungsmittel ist. Da ist doch Parallelität von Virtuellem und Nichtvirtuellem kein Problem.
Übernimmt er das Monopol auch über die virtuelle Währung kann er sie auch managen.
Jeder Spieler muss entweder im echten Leben oder in der virtuellen Welt irgendetwas rödeln, was besteuert werden kann, weil er nur damit an Geldeinheiten kommt (Euro oder virtuelle).

Stellen wir uns einen Kreditnehmer vor, der 10.000€ Kredit von der Bank
eingeräumt bekommt und dafür ein virtuelles Haus in einem Spiel kauft. Um
seinen Kredit zu tilgen, muss er Leistung in der realen Welt erbringen, die
vom Markt bewertet wird. Selbst wenn er auch Programmierer bzw.
Spiele-Designer ist, sitzt er ganz real vorm PC und muss seinen Kredit
durch das Entwickeln von Spielen abarbeiten.

Wieso nur Leistung in der realen Welt?
Er kann virtueller Maler, Designer, Werbeprofi, Makler, Verkäufer, Prostituierter, Mörder oder sonst was sein und seine Raten dadurch beibringen, nur eben softwarebedingt nicht per krimineller Aktivitäten - also schön auf alles Steuern zahlen.

Der Knackpunkt ist: Was hat er
konkret "in der Hand", wenn er seinen Kredit abgestottert hat? Ein
virtuelles Haus, das ihm 10.000€ gekostet hat, das er aber nicht
beleihen kann.

Könnte er aber, sobald die Titel von der ZB auch für notenbankfähig erklärt werde.
Das nennt sich die Machtzession ausweiten.

Warum? Stellen wir hierfür die Situation der Bank dar.
Will jemand einen Kredit und dafür ein virtuelles Haus als Sicherheit
hinterlegen, hat die Bank ein Problem. Nicht weil das Haus virtuell ist -
das ist für den Kapitalismus kein Problem (siehe "geistiges Eigentum").
Die Bank weiß, dass das Haus 10.000€ gekostet hat, weil es besonders
luxuriös und geräumig ist.

Nein, weil es andere Marktteilnehmer haben wollen, also haben müssen (wegen ihrer Urschuld [[zwinker]] ).
Der Wert der Immo im Spiel findet sich durch die Nachfrage des virtuellen Marktes.

Sie weiß aber auch, dass es für den
Spieledesigner keinen Unterschied macht, ob er eine Villa designt oder eine
Bruchbude.

Der Spieler muss aber beide bezahlen. Die eine kostet wenig, die andere viel. Er kann sie durch virtuelle Bauunternehmer gegen besteuerte Bezahlung aufpeppen lassen. Die Immobilie kann natürlich auch vermietet und zusätzlich beliehen werden. Grundsteuer liegt drauf.

Letztere mit ihren Wandrissen und Schimmelflecken ist
möglicherweise sogar mühsamer zu designen.

Da muss halt besteuerte Handwerkerleistung zugekauft werden (Schwarzarbeit geht im Spiel nicht mehr, da komplette Überwachung per Software).
Es gibt virtuelle Architekten und Statiker nur jede Aktivität kostet Geld (Investition) und sollte möglichst gut sein zusätzlichen Wert zu schaffen (möglicher Profit bei Veräußerung) weil sonst die Pleite droht.
Urschuld muss natürlich von den virtuellen Figuren auch bedient werden wie bei einem Tamagotchie. Die Software lässt sich nicht betrügen. Wer im Spiel stirbt wird im realen Leben abgeholt zu was auch immer Steinbruch oder Guiottine bis zu seiner zweiten Chance.
Auch die Bedürfnisse der realen Menschen werden im Smart Home mittels Instant Payment befriedigt.

Wichtiger für die Kreditvergabe ist aber nicht das Pfand sondern die Einkommenssituation (keine Bank möchte gern die Zwangsversteigerung).

Der Bank ist also bewusst,
dass die 10.000€ ein willkürlich getroffener Preis des Spieleentwicklers
ist und eine rein künstliche Limitierung darstellt, die auf das Prestige
des Konsumenten abzielt.

Nicht willkürlich, sondern vom virtuellen Markt festgelegt - so eine megacoole Textur, so tolle Gimmicks und so raffinierte Konstruktionen - die will jeder haben, die muss jeder haben für einen Empfang, eine Präsentation eine Verführung - auf der spielinternen Bewertungsplattform mehrere Mio. Like's, das ist DIE Werbefläche. Die Villa steht auf gekauftem Grund, macht monatliche Grundsteuerzahlung erforderlich und kann vermietet werden.

Sie weiß, dass dieses luxuriöse Haus - sobald
einmal designt - quasi nur noch kopiert werden muss und damit ebensogut
für 10€ verkauft werden könnte.

Wer sollte denn kopieren?
Jeder sieht sofort, dass billig kopiert wurde (Zeitstempel) - die Kopie hat Null Wert.
Einen kopierten Picasso will auch keiner haben, weil das nur noch ein hässliches Bild ist. Einen echten Picasso will jeder, egal was der damals in Ölfarben eingetaucht und über die Leinwand gejagt hat.
Es ist doch für jeden besser ein eigenes cooles Projekt zu starten oder im Auftrag erstellen zu lassen, wenn man zu doof ist.
Außerdem rüstet der Erstersteller ständig auf - guck ma, jetzt hat er noch dasundas drangebaut, wie cool ist das denn, das muuuss ich haben - ooops DRM, egal ich zahle die Gebühren.

Und was hindert den Spieleentwickler
daran es in 5 Jahren für 1.000€ statt für 10.000€ anzubieten?

Das dürfte, wenn überhaupt noch, ein reeller Wert sein, weil die Betuchten Player nach 5 Jahren lange ganz andere Villen haben müssen um Aufmerksamkeit und Werbefläche zu erregen. Da wollen nur noch Nachmacher mit der alten Hülle den Hauch des Erhabenen riechen, wie die Leute die heute durch das Wohnhaus von XXXX tippeln.

Was
hindert ihn daran, das Spiel ganz einzustellen, wenn es nicht mehr gut
läuft oder was besseres am Markt ist?

Der Obereigentümer Staat, der das Spiel beauftragt hatte.
Spielkreationserlaubnis gibt es nur gegen schweineteure Lizenz, Befähigungsnachweis und gewaltige Steuern.

Auch der virtuelle Grund und Boden
kann nicht bewertet werden, weil er im Prinzip beliebig erweitert werden
kann - die Rechenleistung stellt die einzige Limitierung dar und die steht
in keinem Verhältnis zu den 10.000€.

Unbebautes Land kann von den Spielern nur vom Obereigentümer (Staat) erworben werden (beurkundet) + monatliche Grundsteuer.
Bauland muss erst kostenintensiv erschlossen werden wie im realen Leben auch.
Hast du noch nie eine Aufbaustrategie gespielt?

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Bank
kann damit nicht kalkulieren.

Doch, kann sie hervorragend.
Primär von der Einkommenssituation her, da die wichtiger ist.
Sekundär aber auch wie beschrieben über das Pfand.
Das hat einen Wert, den der virtuelle Markt ihm zuschreibt.
Boden bekommt vom Obereigentümer ein Preisschild. Was drauf gebaut wird bepreist der Markt und wird besteuert.
Das ganze ist nicht fertig ausformuliert aber durchaus machbar, wenn es kein anarchistisches oder privatwirtschaftliches Projekt wie die roma quadrata mit Allmende und Eigentumstauscherei frei nach Heinsohn/Steiger wird sondern eben eins unter voller staatlicher Kontrolle gemäß der Machttheorie nach @dottore.
Sanktionsarten bei Steuervermeidung oder nicht erfülltem Steuersoll bzw bei Bankrott sollten sich finden lassen. Die meisten werden aber rödeln, weil sie es wollen - wie cool ist das denn! Ein Videospiel im Videospiel, eine Simulation in der Simulation!

Dieses Problem haben wir übrigens in der realen Welt auch. Es fehlt an
Beleihungsbasen, die sich nach und nach in der Oberschicht konzentrieren
und dort unbelastet herumstehen (was übrigens der Grund für Enteignungen
am Ende eines kapitalistischen Durchlaufs ist bzw. für so kuriose Dinge
wie den "Lastenausgleich" 1948, wo man Vermögende zwang, ihr Eigentum mit
Kredit zu belasten.)

Vermögen muss laut @pigbonds per ständig wiederkehrender Vermögenssteuer zum Beleihen gezwungen werde:
"Das Schrauben an der Einkommensabgabe ist sinnlos, es geschieht nur wegen dem festen Glauben an die TAUSCHTHEORIE und den darin auftretenden ÜBERSCHÜSSE. Die Show läuft aber über das Vermögen, dessen Besteuerung und dessen Eigentumsschutz durch den Zwingherr.
Deshalb läuft der Debitismus dort gut, wo der "Zwingherr" möglichst gut akzeptiert wird, z.B. in einer partizipativen oder direkten Demokratie und ein sanfter Druck auf den Vermögenden lastet, ihr Vermögen produktiv einzusetzen ("Eigentum verplichtet").
Fazit: das Engagement für Anarchie, Solidargemeinschaft, Kommunismus, frei-tauschender Individualismus, Libertärismus, u.ä. ist für die Katz und wird nie dauerhaft etwas Guten bringen, wobei "das Gute" als "Aufwärts ohne Ende" definiert sei.
Die Hauptschwäche meines Ansatzes in der Besteuerung des Vermögens an sich, liegt darin, dass Vermögen nicht mehr wie früher vor allem auf ein Territorium beschränkt ist, sondern aus Anteilen an auszuschüttenden Cashflow besteht, z.B. Anteile an Unternehmen. Die Vermögenssubjekte können sich dann ihr Steuerdomizil aussuchen, während die Angestellten meistens lokal gebunden sind. Somit muss der Staat leider auf die Einkommen durchgreifen.
Ich denke, wir werden bezüglich Besteuerung und ihrer Umsetzung noch Interessantes erleben oder dieser debitistische Durchlauf wird abbrechen."

Genau das wird auch für ein böses Erwachen in
Deutschland während der nächsten Wirtschaftskrise sorgen: Die Deutschen
sind beim Eigentumserwerb am vorletzten Platz vor Portugal und dennoch
redet man ihnen ein, sie wären "reich" (von den fehlenden Lohnerhöhungen
seit den 90ern, der absurd niedrigen Rente, etc. gar nicht erst zu
sprechen).

Die Deutschen sind reich an Erfahrung und Fähigkeit. Sie können alles managen und werden in der Welt als diszipliniert, fleißig, ehrlich und kreativ wahrgenommen - made in Germany ist heute eine Marke, ein Gütesiegel, eine Verpflichtung und keine Zwangskennzeichnung.

Die Deutschen sind in irgendetwas schlecht?
Die meisten anderen sind darin noch schlechter!
Die Deutschen sind in den in Summe meisten Sachen besser als die anderen außer in Selbstbewusstsein.

Bricht in Deutschland der Export zusammen, wird sich das ganze
Ausmaß der Misere ungeschminkt zeigen.

Eher wird die Hölle einfrieren.
Ihr unterschätzt alle die Leistungskraft der Deutschland-AG, obwohl sie doch wiederholt historisch dargestellt wurde.
Der Chinese versteht die Rohstoffe, die Arbeitsschritte und das Ergebnis,
der Ami versteht die Punkte zum schnellen Abschöpfen von Profit,
der Deutsche versteht die Prozesse und die Verhältnisse.
Deutschland nimmt es mit der ganzen Welt auf.

Liebe Grüße
Silke

Leben wir in einer Computer-Simulation?

Phoenix5, Mittwoch, 26.09.2018, 21:51 vor 2040 Tagen @ Silke 3351 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 26.09.2018, 21:57

Liebe Silke,

inhaltlich schöner Text und auch ein spannendes Thema, aber realiter wohl arg konstruiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ja, es ist möglich, solange der Staat die Leute in diese Simulation zwingt und dort die Machthoheit behält. Im Grunde simulieren wir einfach die Realität 1:1 in einem Rechner. Allerdings frage ich mich, wo da konkret der Nutzen sein soll. Ohne auf jeden einzelnen Punkt von dir einzugehen (mit fast allem bin ich - wenn wir das nur rein theoretisch durchspielen - einverstanden), ein paar Gedanken dazu:

1) Ob der Mensch wirklich mitspielt, wenn ihn der Staat dazu zwingt, in einer Simulation zu arbeiten, d.h. dort nicht zu spielen, sondern zu schuften, wage ich stark zu bezweifeln, vor allem wenn er im Hinterkopf hat, dass all dieses Schuften eigentlich völlig sinnfrei ist, da es durch Programmierung umgangen werden könnte.

2) Der Hang des Staates in dieser Simulation nicht Geld, sondern Vermögenswerte durch die Programmierung von Grund und Boden, Immobilien, etc. zu inflationieren, wäre noch stärker ausgeprägt, als eine direkt dem Staat unterstehende Notenbank in der realen Welt.

3) Alle Leute die ich in die Simulation zwinge, fehlen mir in der realen Wirtschaft. Dein Gedankenspiel hat also meines Erachtens nur dann Sinn, wenn wir die Künstliche Intelligenz, Robotik und Automatisierung so weit entwickelt haben, dass diese im realen Leben für die Bedienung der Urschuld (Nahrung, Wohnung, Kleidung, etc.) sorgen. Wenn also alle Grundbedürfnisse nicht mehr von Menschen erwirtschaftet werden, sondern von Maschinen.

4) Und da sind wir beim Punkt, der mich schon länger fasziniert, weil ich ihn für die entscheidende Wende im gesamten patriarchalischen Systems halte - vergleichbar nur mehr mit der Entdeckung des Feuers oder der Entstehung des Staates:

Wenn die Automatisierung, die Robotik und die KI so weit fortgeschritten sind, d.h. der Zeitpunkt der Technologischen Singularität erreicht ist, die eine Superintelligenz hervorbringt, verliert der Staat jede Existenzberechtigung. Es ist für mich unmöglich vorstellbar, dass die Menschheit einen primitiven Staat akzeptiert, der sie ausbeutet, wenn Roboter bereits sämtliche Grundbedürfnisse erfüllen (d.h. sich selbst replizieren und auch energetisch versorgen), d.h. der Mensch nicht nur nicht mehr arbeiten müsste, sondern von einer zentralen KI umsorgt und "regiert" (nicht im Sinne eines Machtmonopols, sondern durch Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung) werden könnte. Die Enwicklung von KI schaufelt das Grab des Staates! Der Mensch würde in so einer Welt auf die "Ur-Ur-Schuld" im metaphysischen Sinne zurückgeworfen: Die Schuld nach Erfahrung, auf die er in vielen esoterischen Systemen reduziert wird. Und da wird es dann spannend:

Was tut der Mensch in einer Welt, in der er mit seiner Intelligenz, seiner Kreativität, seinem Talent, seinem Fleiß etc. gegen jede künstliche Intelligenz verliert? Was tut der Mensch, wenn er in einer Welt lebt, in der alles, was er tut, nie gut genug ist - niemals mit Maschinen mithalten kann? Er flüchtet sich vorerst (!) in andere Welten. Simulierte Welten werden in dieser Zeit eine derart große Rolle spielen, dass die Menschen mehr Zeit darin verbringen werden, als in der Realität. Die Erkundung des Weltraums wird völlig zum Erliegen kommen...bis sie in der Simulation alles ausgelebt haben, was sie ausleben wollten...so lange bis ihnen langweilig wird...Und wenn ihnen langweilig wird, dann wird es brenzlig. Und dann?

Diese Frage lasse ich hier mal bewusst offen.

Beste Grüße
Phoenix5

Gegenargumente

Naclador @, Göttingen, Donnerstag, 27.09.2018, 12:45 vor 2039 Tagen @ Phoenix5 3133 Views

1) Ob der Mensch wirklich mitspielt, wenn ihn der Staat dazu zwingt, in
einer Simulation zu arbeiten, d.h. dort nicht zu spielen, sondern zu
schuften, wage ich stark zu bezweifeln, vor allem wenn er im Hinterkopf
hat, dass all dieses Schuften eigentlich völlig sinnfrei ist, da es durch
Programmierung umgangen werden könnte.

Das tut er heute schon, ohne dass man ihn zwingt und ohne dass er daraus ein reales Einkommen generieren könnte. Schon mal ein MMORPG wie World of Warcraft oder ähnliches gespielt? Die Leute rennen sinnlos hierhin oder dahin und erledigen Botengänge und Hiwi-Jobs für virtuelle Personen, bloß für Erfahrungspunkte, die außerhalb des Spiels nicht den geringsten Wert besitzen.

Gib Ihnen die Möglichkeit, das gegen Bezahlung zu tun, und sie werden freiwillig in Scharen angelaufen kommen. Zumal es in der virtuellen Realität sehr viel hübscher sein wird als in der Wirklichkeit. Keine Umweltverschmutzung, keine Kriminalität, keine Krankheit, keine Hässlichkeit. Und die Regeln sind für alle Spieler gleich.

Außerdem: Wie viele Menschen arbeiten heute schon in völlig sinnfreien Berufen? Und das an wesentlich weniger attraktiven Arbeitsplätzen.

2) Der Hang des Staates in dieser Simulation nicht Geld, sondern
Vermögenswerte durch die Programmierung von Grund und Boden, Immobilien,
etc. zu inflationieren, wäre noch stärker ausgeprägt, als eine direkt
dem Staat unterstehende Notenbank in der realen Welt.

Das ist keineswegs zwangsläufig so. Es muss sich ja betriebswirtschaftlich lohnen. Wenn man mit dem "Endless Planes"-Update die Grundstückspreise im Spiel ruiniert und anschließend 15 Petabytes an zusätzlichem Festplattenplatz für die ganzen neuen Immobilien vorhalten muss, hätte er ja nichts gewonnen.

3) Alle Leute die ich in die Simulation zwinge, fehlen mir in der realen
Wirtschaft. Dein Gedankenspiel hat also meines Erachtens nur dann Sinn,
wenn wir die Künstliche Intelligenz, Robotik und Automatisierung so weit
entwickelt haben, dass diese im realen Leben für die Bedienung der
Urschuld (Nahrung, Wohnung, Kleidung, etc.) sorgen. Wenn also alle
Grundbedürfnisse nicht mehr von Menschen erwirtschaftet werden, sondern
von Maschinen.

Kurzer Realitätsabgleich: Haben wir einen Mangel an Arbeitskraft, oder einen Mangel an Arbeit? Wenn mich nicht alles täuscht, dann haben wir eine erhebliche Arbeitslosigkeit, und allen Prognosen nach wird das durch weitere Automatisierung eher schlimmer als besser werden.

4) Und da sind wir beim Punkt, der mich schon länger fasziniert, weil ich
ihn für die entscheidende Wende im gesamten patriarchalischen Systems
halte - vergleichbar nur mehr mit der Entdeckung des Feuers oder der
Entstehung des Staates:

Wenn die Automatisierung, die Robotik und die KI so weit fortgeschritten
sind, d.h. der Zeitpunkt der
Technologischen
Singularität
erreicht ist, die eine
Superintelligenz
hervorbringt, verliert der Staat jede Existenzberechtigung.

Das Ding heißt nicht umsonst Singularität. Es ist müßig, zu spekulieren, wie es dann weitergeht. Eine superintelligente KI wäre... eine Art Gott. Es wird auf die Details der Software ankommen, was dann mit der Menschheit geschieht.

Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg (und einer, den ich lieber nicht gehen würde). Bis dahin brauchen wir Nachschuldner.

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Es ist gut, dass der Mensch nie gut genug ist. Das ist von der Natur so vorgesehen und deshalb kommt der Mensch auch damit klar.

trosinette @, Donnerstag, 27.09.2018, 12:52 vor 2039 Tagen @ Phoenix5 3203 Views

Guten Tag,

Was tut der Mensch in einer Welt, in der er mit seiner Intelligenz, seiner
Kreativität, seinem Talent, seinem Fleiß etc. gegen jede künstliche
Intelligenz verliert? Was tut der Mensch, wenn er in einer Welt lebt, in
der alles, was er tut, nie gut genug ist - niemals mit Maschinen mithalten
kann?

Fußballspielen. Bis Maschinen da mithalten können ist es noch ein sehr weiter Weg und wenn schon – die Menschen spielen trotz Deep Blue immer noch miteinander Schach. Es geht dabei scheinbar um viel mehr als Intelligenz, Kreativität, Talent und Fleiß auszuleben und der Beste zu sein. Der Mensch versteht sich sowieso erst seit ca. 200 Jahren als das Größte überhaut.

Ich brauche keine Maschinen und keine KI um festzustellen, dass ich nie gut genug bin. Egal wie schnell ich laufe, es läuft immer einer schneller als ich, egal wieviel Telefonnummern ich mir merke, da ist immer irgendwo einer, der sich noch mehr Telefonnummern merkt. Und egal wie scheiße ich mich fühle, es fühlt sich immer jemand beschissener.

Die Enwicklung von KI schaufelt das Grab des Staates!

Wenn der Staat im Grabe liegt, kehrt der Mensch von ganz alleine und ganz schnell aus Virtualität in die Realität zurück.

Mit freundlichen Eso-Grüßen
Schneider

Der Staat ist beim Thema VR nicht der Treiber.

Centao @, Donnerstag, 27.09.2018, 13:02 vor 2039 Tagen @ Phoenix5 3143 Views

Hallo @Phoenix5,

sondern schafft gerade ganz klar die rechtlichen Rahmenbedingungen für
wirtschaftliches Handeln im VR. Leistungsschutzgesetz z.B., oder BlockChain.

Wir nehmen als technokratische Gesellschaft der Zukunft einfach nicht mehr alle mit. Klassenkampf zeigt sich dann auch im VR, in dem mittelbar gewaltige Umsätze anstehen. Neuland unterm Pflug, sozusagen.. <img src=" />

Die Abeitswelt 4.0 der Zukunft hat sowieso nur noch für deutlich weniger Menschen eine volle Beschäftigung, dies ist anerkannter Tenor (z.B. bei Precht).

Dazu kommt, dass im VR-Bereich insgesamt irgendwann deutlich weniger Energie benötgt wird, als im RL.

Im Übrigen sehe ich es wie @Naclador.

Danke und Gruß,
CenTao

Das zeigt sich schon deutlich. Wem es noch nicht aufgefallen ist

Mephistopheles, Donnerstag, 27.09.2018, 17:01 vor 2039 Tagen @ Centao 3098 Views

Hallo @Phoenix5,

sondern schafft gerade ganz klar die rechtlichen Rahmenbedingungen für
wirtschaftliches Handeln im VR. Leistungsschutzgesetz z.B., oder
BlockChain.

Wir nehmen als technokratische Gesellschaft der Zukunft einfach nicht mehr
alle mit. Klassenkampf zeigt sich dann auch im VR, in dem mittelbar
gewaltige Umsätze anstehen. Neuland unterm Pflug, sozusagen.. <img src=" />

Früher, als es die technokratische Gesellschaft noch nicht gegeben hat, konnten die Leute die Worte wie VR oder RL noch ausschreiben. Aber, wie schon desöfteren diskutiert, verschwinden geistige Fähigkeiten, wenn sie nicht mehr benutzt werden.


Die Abeitswelt 4.0 der Zukunft hat sowieso nur noch für deutlich weniger
Menschen eine volle Beschäftigung, dies ist anerkannter Tenor (z.B. bei
Precht).

Dazu kommt, dass im VR-Bereich insgesamt irgendwann deutlich weniger
Energie benötgt wird, als im RL.

Wem das noch nicht aufgefallen ist: Alle die in der Produktion nicht mehr gebraucht werden, finden irgendeinen Job beim Staat oder in der Verwaltung oder beim Verkauf oder im Gesundheitswesen oder sonstigen Laberberufen. Da scheint der Bedarf proportional zum Verschwinden produktiver Tätigkeiten anzuwachsen. Ein Ende dieses Wachstumsmotors ist nicht absehbar.

Gruß Mephistopheles

VR - konzeptionell seit den 90ern

Centao @, Freitag, 28.09.2018, 11:58 vor 2038 Tagen @ Mephistopheles 2952 Views

Hallo mephistopheles,

die damaligen Pioniere sind dann oft an der ökonomischen Realität gescheitert, da technisch viel zu früh dran. VR und RL noch ausschreiben? Warst Du nicht beim Bund?<img src=" />

Bei VR-Systemen die Kosten zwischen 2000 - 5000 EUR haben und mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G als Kommunkationsbandbreite geht die Post vor allem in der gewerblichen Wirtschaft sehr bald beschleunigt ab. Die Projekte dazu sind schon länger am Laufen.

Die VR ist ihrem Wesen nach zunächst eine Wettbewerbstechnologie, sie führt zu enormen Effizienzgewinnen. Etwas was @phoenix5 u.a. nicht sieht, ist der steuerliche Wettbewerb der nationalen Strukturen. Darauf zu setzen, das die VR nicht eine Ausweitung der debitistischen Kampfzone in der Moderne ist, ist so absurd, angesichts der staatlichen (enormen) und nichtstaatlichen Bemühungen hier die Regeln zu diktieren. In 20 Jahren wird ein Geschäftsmodell ohne VR kaum noch globale Chancen haben. VR schafft also eine neue und verebsserte Eigentumsbasis, die verschuldungs- und nachschuldnerfähig bis über beide Ohren ist.

Für den privaten Bereich wird dies auch kommen, bzw. ist am Anlaufen, da sind z.B. viele Länder Asiens schon deutlich weiter als wir.

Gruß,
CenTao

Wir leben in einer Simulation der Wirklichkeit - dargestellt durch unser Gehirn.

Silke, Donnerstag, 27.09.2018, 23:34 vor 2039 Tagen @ Phoenix5 3191 Views

bearbeitet von Silke, Freitag, 28.09.2018, 00:08

Lieber Phoenix5

James Gates behauptet, bei der Untersuchung des Universums Computercodeartige Strukturen gefunden zu haben.

inhaltlich schöner Text und auch ein spannendes Thema, aber realiter wohl
arg konstruiert.

Das würden die Sumerer, Akkader, Babylonier, Assyrer und Hethiter auch von dem denken, was wir heute so tun.
Es geht um die Möglichkeit der Ausweitung von Haftungsräumen.
Früher wurde erobert.
Gehen heute vielleicht andere Wege?
Wir leben schon in einer Simulation. Also ist die Erweiterung auch möglich.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ja, es ist möglich, solange der Staat
die Leute in diese Simulation zwingt und dort die Machthoheit behält.

Genau das hat der @re-aktionaer zur Diskussion gestellt und das geht imho erst einmal bedingt...
...wenn die entscheidenden Phänomene des Debitismus Berücksichtigung finden (und nicht nur das Phänomen "Konsumenten finden").

Der Machtkreislauf muss laufen.
Der Zwingherr muss:
- Abgaben erheben können um
- damit konsumieren zu können um
- damit systemisch zwingen zu können um
- damit Abgaben erheben zu können…
…usw.
Die Frage ist:
Können die Charaktere in der Simulation irgendetwas anbieten, um dem Zwingherrn von Nutzen sein zu können, denn nur Konsum alleine hält kein Zentralmachtsystem zusammen?
Wenn sich z.B. heute die High Society den Arsch pudert oder der HarzIV-ler seine Stütze verkonsumiert entsteht kein Abgabemittel sondern nur dadurch, dass von der Macht akzeptierte Leistungsversprechen zur Schaffung von Liquidität und Besteuerung von Leistungsträgern abgegeben werden.
Aber durch das Verhalten der ersten beiden wird das System stabilisiert weil beide es akzeptieren, die Reichen weil sie es toll finden und die Armen, weil sie nicht verstehen, dass das System überhaupt nicht bindend sein muss.
Wenn heute Online-Spieler ihr letztes Hemd verspielen generieren sie dadurch keine Abgabemittel sondern erst dadurch, dass sie davor oder danach anschaffen gehen bzw. den erstrittenen "heiligen Speer von Mordor" bei Ebay verhökern.
Sie akzeptieren aber das System und stärken es dadurch.

Ein debitistisches System zeichnet sich ja dadurch aus, dass Leistung von unten nach oben und Erlaubnis zur Konsumption von Leistung von oben nach unten durchgereicht wird.

In der Modebranche z.B. wird auch nur Sinnloszeug erstellt. Bedürfnisgenerierung und Bedürfnisbefriedigung mit zahlreichen besteuerungsfähigen Zwischenstellen. Kredit gib es bei Gewinnerwartung. Zahllose Menschen und viele Ressourcen werden eingebunden und eingebracht. Das System profitiert also vom gemeinsamen Erstellen, Tragen und Beseitigen einer Herbstkollektion obwohl es sinnloser kaum geht.

Im
Grunde simulieren wir einfach die Realität 1:1 in einem Rechner.
Allerdings frage ich mich, wo da konkret der Nutzen sein soll.

Die Frage ist richtig, aber nicht fertig formuliert.
Wo ist der Nutzen für das Zentralmachtsystem?
Wenn es keinen Nutzen geben würde, hätte sich das Phänomen nicht so gewaltig entwickelt, wie es uns jetzt bedrängt. Konsumfähigkeit und die damit verbundene Chance, an Abgabemittel zu kommen, ist nur eine Ursache.
Ich denke, systemisch geht es um die Entwicklung eines geeigneten Interfaces, um die Produktivität der Wirtschaft voran zu bringen und die Kontrolle in der Zukunft deutlich zu verbessern, so wie bei der Entwicklung der Fernsehtechnik oder der Smartphones.

1) Ob der Mensch wirklich mitspielt, wenn ihn der Staat dazu zwingt, in
einer Simulation zu arbeiten, d.h. dort nicht zu spielen, sondern zu
schuften, wage ich stark zu bezweifeln, vor allem wenn er im Hinterkopf
hat, dass all dieses Schuften eigentlich völlig sinnfrei ist, da es durch
Programmierung umgangen werden könnte.

Wir spielen doch heute auch mit.
Bei was eigentlich? Es ist verrückt was wir tun.
Wir tun mehrheitlich Sachen, die zutiefst unnatürlich, unmenschlich und gegen unsere Bedürfnisse sind in der aktuellen Simulation.
Wenn es durch Programmierung umgehbar ist werden viele Leute neben den Konsum programmieren lernen und von ihrer Leistung per Besteuerung abgeben müssen da es sonst illegal wäre, was sie tun.
Dann hauen sie eben nicht im Wald Holz und geben dem Zwingherrn davon die Steuer ab sondern sie programmieren und geben davon ab bzw. setzten ihr geistiges Eigentum als Pfand für Kredit ein um eine Softwarefirma aufzubauen.

2) Der Hang des Staates in dieser Simulation nicht Geld, sondern
Vermögenswerte durch die Programmierung von Grund und Boden, Immobilien,
etc. zu inflationieren, wäre noch stärker ausgeprägt, als eine direkt
dem Staat unterstehende Notenbank in der realen Welt.

Mit Blockchain-Technologie muss Territorium mit immer mehr Aufwand durch Miner gefunden werden.

Was ist die Hauptfunktion einer modernen Notenbank?
Die Versorgung des Systems bei der Ausweitung des debitistischen Kettenbriefes mit Liquidität gegen Hereinnahme von akzeptierten privaten und öffentlichen Schuldtiteln = Geldeinheiten gegen Leistungsversprechen.
Die Notenbank gibt kein Netto- oder Helikoptergeld heraus sondern nimmt Titel rein und reicht dagegen Beurkundungen von entsprechenden Geldsummen in entsprechend vielen Geldeinheiten raus, damit die Systemteilnehmer damit wirtschaften können (Nachschuldner stellen/ Abgabemittel erjagen).
Das geht auch virtuell, da akzeptierte Titel reingenommen werden dürfen.
Als solche Titel wird alles dekretiert, was dem Weiterkommen der virtuell-realen Systemverflechtung dient (das sog. "blockierbare Eigentum"). Wenn das heute 99 jährige Anleihen sein können kann das auch morgen digitales Vermögen sein.

3) Alle Leute die ich in die Simulation zwinge, fehlen mir in der realen
Wirtschaft. Dein Gedankenspiel hat also meines Erachtens nur dann Sinn,
wenn wir die Künstliche Intelligenz, Robotik und Automatisierung so weit
entwickelt haben, dass diese im realen Leben für die Bedienung der
Urschuld (Nahrung, Wohnung, Kleidung, etc.) sorgen. Wenn also alle
Grundbedürfnisse nicht mehr von Menschen erwirtschaftet werden, sondern
von Maschinen.

Das hängt von der Digitalisierungsfähigkeit von Bedürfnissen und deren Befriedigung in einem "Smart Home" ab.
Wir haben mit Energie- und Wasserversorgern, Lebensmittel- und Pharmaindustrie genug Versorger um die meisten basalen Bedürfnisse von VR-Dauerspielern abzudecken.
Sehr viele modernen Menschen sind davon so weit nicht weg wenn das Interface (Keyboard + Mouse/Touchscreen) verbessert werden wird.
Durch Automatisierung von Sachbearbeitertätigkeiten werden neben den bereits stehenden Mio. Arbeitslosen viele weitere Mio. Arbeitsplätze frei.
Die „Loser“ müssen in der realen Welt die Drecksarbeit machen, wie die "We feed the Word"-Nutztiere und -planzen und die Habenichtse weltweit es heute für uns leisten müssen.
Die „Winner“ dürfen sich gegen soundsoviel Credits in der sonnigen VR-Welt von Utopia ein besseres unsterbliches Leben aufbauen.
Alle Eltern, die ihre Kinder lieben, sparen auf einen Platz an der Sonne für ihre Sprösslinge wie sie heute für die Privat-Uni sparen.
Wer drin ist kann und muss Leistung bringen um aufzusteigen. Das ist wie in der Finanzindustrie oder einem anderen Paralleluniversum.
Wer es drin nicht bringt fliegt raus.
Du hast praktisch ein Himmel- Hölle-Paradigma ganz ohne die Notwendigkeit eines echten Gott.
Jeder in der Simulation wird schuften wie ein wahnsinniger um nicht in die Hölle auf Erden zu kommen - in die Realität.
Ich gehe von @Ashitaka's vorgestelltem Konzept unseres Selbst als Emulation einer Simulation der Wirklichkeit aus.
Daraus folgt, das bei VR-Leuten das Selbst im Spiel zunehmend eigenständig emuliert wird wenn nicht mehr unterscheidbar ist was von draußen und was von Interaktionen drin kommt.
Thomas Metzinger hat das mit dem virtuellen Oktopus schon angedeutet, dem die Wissenschaftler ein Bein abtrennten um zu sehen, was passiert - er kompensierte es und Metzinger unterstellte ihm dabei Gefühle.

4) Und da sind wir beim Punkt, der mich schon länger fasziniert, weil ich
ihn für die entscheidende Wende im gesamten patriarchalischen Systems
halte - vergleichbar nur mehr mit der Entdeckung des Feuers oder der
Entstehung des Staates:

Wenn die Automatisierung, die Robotik und die KI so weit fortgeschritten
sind, d.h. der Zeitpunkt der
Technologischen
Singularität
erreicht ist, die eine
Superintelligenz
hervorbringt, verliert der Staat jede Existenzberechtigung.

Superintelligenz findet sich bereits bei spezialisierten arbeitsteilig wuselnden Menschen in einem modernen Staat. Das feuern vieler verbundener und kommunizierender Neuronen - Intelligenter geht nicht.
Künstliche Intelligenz kann immer nur eine Stufe niedriger als ihre Programmierer stehen.

Es ist für
mich unmöglich vorstellbar, dass die Menschheit einen primitiven Staat
akzeptiert, der sie ausbeutet, wenn Roboter bereits sämtliche
Grundbedürfnisse erfüllen (d.h. sich selbst replizieren und auch
energetisch versorgen), d.h. der Mensch nicht nur nicht mehr arbeiten
müsste, sondern von einer zentralen KI umsorgt und "regiert" (nicht im
Sinne eines Machtmonopols, sondern durch Aufrechterhaltung der
öffentlichen Ordnung) werden könnte.

Das geht nur über ein Machtmonopol da auch die unpopulären Entscheidungen getroffen und durchgesetzt werden müssen, wie Menschenzahl dezimieren, wenn irgendeine Naturgewalt wieder Ärger macht und die Versorgung aller gefährden oder Disziplinierung und Bestrafung.

Die Enwicklung von KI schaufelt
das Grab des Staates!
Der Mensch würde in so einer Welt auf die
"Ur-Ur-Schuld" im metaphysischen Sinne zurückgeworfen: Die Schuld nach
Erfahrung, auf die er in vielen esoterischen Systemen reduziert wird. Und
da wird es dann spannend:

Was tut der Mensch in einer Welt, in der er mit seiner Intelligenz, seiner
Kreativität, seinem Talent, seinem Fleiß etc. gegen jede künstliche
Intelligenz verliert? Was tut der Mensch, wenn er in einer Welt lebt, in
der alles, was er tut, nie gut genug ist - niemals mit Maschinen mithalten
kann? Er flüchtet sich vorerst (!) in andere Welten. Simulierte Welten
werden in dieser Zeit eine derart große Rolle spielen, dass die Menschen
mehr Zeit darin verbringen werden, als in der Realität. Die Erkundung des
Weltraums wird völlig zum Erliegen kommen...bis sie in der Simulation
alles ausgelebt haben, was sie ausleben wollten...so lange bis ihnen
langweilig wird...Und wenn ihnen langweilig wird, dann wird es brenzlig.
Und dann?

Diese Frage lasse ich hier mal bewusst offen.

Die Menschen werden zunehmend nicht mehr zwischen Realität und Simulation unterscheiden können so wie es uns auf der gesamten medialen Front heute schon nicht mehr gelingt.
Das wird uns der Simulation völlig ausliefern.
Das von Baudrillard beschriebene perfekte Verbrechen.
Bezüglich unserer Daten leiden wir heute schon an Kontrollverlust.
Die zivilisatorischen Errungenschaften nehmen uns an der Hand, führen uns ins Tollhaus wo wir uns selbst immer wieder vergewaltigen und verwischen die Spuren hinter uns nach draußen.

Die Maschinen können nicht kreativ sein und keine (zufällige oder vorsätzliche) Verletzungen von Gesetzen und Abläufen leisten, die für Fortschritt unumgänglich sind.
Damit können sie auch nicht umgehen sondern nur ihre gleichen einprogrammierten Leistungen erbringen und Lösungsversuche anbieten, egal wie komplex diese auch sein mögen.
Programmierer sind immer mindestens eine Stufe chaotischer, lebendiger als das programmierte. Das siehst du am Blockchain-Projekt. Mit Zeitablauf entsteht erst die Fähigkeit, es weiter zu entwickeln, weil die Menschen nachlegen und nicht die Computer.
Dafür werden die Maschinen uns hegen und pflegen, sobald sie es mit unserer Unterstützung können. Bis dahin evolutionieren sie noch in unserem Windschatten auf unser Drängen und mit unserer Hilfe.

So haben sich auch die Menschen seit Mio. Jahren vom Beutetier immer weiter entwickelt, bis die aufkommenden abstrakten Phänomene der Zivilisation wie Staat, Religion, Recht, Sprache, Schrift, Zahl, Geld, Preis und Zins die Führung übernommen haben.

Das die Schöpfer darin untergehen ist auch nach deinen Beschreibungen eher wahrscheinlich als ein Garten Eden.

Liebe Grüße
Silke

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