Sand im Getriebe

Rainer ⌂ @, El Verger - Spanien, Dienstag, 14.08.2018, 23:16 vor 2084 Tagen 5111 Views

Wie der Staat Vermögen der Bürger ausforscht

2011 war eine Volkszählung. Es wurden nicht alle Haushalte erfasst, aber angeblich alle Hauseigentümer. Angeblich deshalb, weil ich als Hauseigentümer nicht erfasst wurde. Bis zur Androhung von Bussgeld habe ich das ignoriert. Dann habe ich dort angerufen und freundlich nachgefragt.

Behörde: Geben sie nur die die Quadratmeter und Ausstattung der Wohnung an.
Ich: Wie geht das mit den Quatratmetern. Die Zimmer sind keine Rechtecke und die Wände haben keine geraden Winkel.
Behörde: Machen sie einfach ungefähre Angaben.

Ich (jetzt kommt das Entscheidente): Wollen sie mich zum Meineid verleiten. Bei der Unterschrift steht, dass die Angaben an Eides statt erklärt werden. Bei einem Eid gibt es kein ungefähr.

Jetzt war dass Gespräch ganz schnell beendet. Ich müsste nichts mehr machen und alle Aufforderungen und Androhungen an mich sind nichtig. Dann wurde aufgelegt.

Tatsächlich habe ich dann ein halbes Jahr nichts mehr gehört.

Danach bekam ich vom Finanzamt ein Schreiben, zur neuen Wertermittlung des Hauses mit den übliche Androhungen. Das Finanzamt ist allerdings nicht berechtigt die Immobilie zu besichtigen, wenn es sich um Privateigentum handelt. Ich habe einige Schreiben abgewartet, bis sie mit der von Adolf Hitler eingeführten Steuerschätzung drohten.

Danach bin ich zu dem zuständigen Finanzamt gefahren und habe höflich nachgefragt, was dieser feindliche Akt soll. Die waren ganz entrüstet, weil das angeblich nicht feindlich wäre.

Lange Rede, kurzer Sinn. Das Finanzamt wollte nicht glauben dass meine Immobilie so nieder bewertet wurde.
Ich habe denen erklärt, dass ich blöde sein müsste, Geld in die Immobilie zu stecken, wenn das nur den Parasiten zu gute kommt (wörtlich). Mein Haus hat noch nicht mal ein Bad. Darauf Bestürzung der Bürokraten.

Einer der Bürokraten meinte dann, lassen wir es wie es ist, Wiedervorlage in 15 Jahren.

Rainer

--
Ami go home!
RundeKante
WikiMANNia
WGvdL Forum

Guter Ansatz

aliter @, Mittwoch, 15.08.2018, 01:35 vor 2084 Tagen @ Rainer 3694 Views

Ich (jetzt kommt das Entscheidente): Wollen sie mich zum Meineid
verleiten. Bei der Unterschrift steht, dass die Angaben an Eides statt
erklärt werden. Bei einem Eid gibt es kein ungefähr.

Sehr gut in der alten Manier, das System mit dem System bekämpfen. Auch die Frage der Immobilienbewertung sehr gut gelöst. Ich habe aber bei dem Kampf mit Behörden immer die Befürchtung, dass bei denen schnell die Nerven blank liegen und sie zeigen wollen, dass sie am längeren Hebel sitzen. Z.B. einen Sachverständige vorbeischicken, Standsicherheit, Bewohnbarkeit, Zuwegung, Entsorgung etc beanstanden(z.B. könnte ich mir vorstellen, dass bei nicht vorhandenem Badezimmer schnell die Unbewohnbarkeit postuliert wird, was das im Aussenbezirk bedeuten würde, kann man sich leicht vorstellen), und wenn das mit Gutachten und Stempel und Fristsetzung per Zustellurkunde kommt ist ausser Klage nicht viel zu machen.
Man muss sich vor Augen halten, dass wir in der BRD in einem insgesamt überregulierten (und wohl nicht mehr Widerspruchsfreiem) System leben.
Am liebsten wäre es mir, wenn ich weit unterhalb des behördlichen Radars leben würde, aber das geht nicht immer, wenn man z.B. mit Sachbearbeiter(i)n zu tun hat, die z.B. bei einer wg. Reparatur entleerten und stillgelegten Kleinkläranlage mit paragraphgespickten Schreiben eine sofortige Wartung und Messung der Fäkalbiologie fordern.
Aber trotzdem, würde ich es begrüssen, wenn im DGF mehr solcher Umgangsformen mit Behörden zur Sprache kämen.

Vom Umgang mit Behörden

Langmut @, Mittwoch, 15.08.2018, 09:20 vor 2084 Tagen @ Rainer 3527 Views

Hallo in die Runde,

als gelernter Verwaltungsbeamter, der den Beruf aber schon jahrelang nicht mehr ausübt, möchte ich kurze Ratschläge geben:

1. Friedliche Koexistenz herstellen
2. Immer nur das erklären, was gefragt wird, nie mehr, nie weniger
3. Zeit schinden, sich aber nicht abducken
4. Keine Drohgebärde einnehmen
5. Anbieten, durch persönliche Vorsprache die Angelegenheit zu klären

In den Behörden arbeiten Menschen, manchmal unvorstellbar geistig unbedarfte, die man aber nie gegen sich aufbringen sollte.

Man hat verloren, sobald dein Name im Flurfunk bekannt wird und deine Akte (heute: E-Akte) entsprechende Vermerke zieren.

Es ist wie ein Schachspiel: Versetze dich in die Lage deines Gegners.
Opfer taktisch eine Figur, damit du strategisch das Spiel gewinnst.

Gruß
Langmut

--
Ich bin recht und das ist auch gut so.

Der Unterschied zwischen schlau und dumm.
Ein schlauer Mensch kann sich dumm stellen.

Arbeit finde ich gut, da könnte ich anderen stundenlang zuschauen. (Diogenes von Sinope)

der Ratschlag

aliter @, Mittwoch, 15.08.2018, 12:36 vor 2084 Tagen @ Langmut 2790 Views

ist einfach aber klug, sollte man berücksichtigen, andererseits lassen sich manchmal Konfrontationen einfach nicht vermeiden.

Umgang mit Behörden

Rainer ⌂ @, El Verger - Spanien, Donnerstag, 16.08.2018, 09:31 vor 2083 Tagen @ Langmut 1516 Views

In den Behörden arbeiten Menschen, manchmal unvorstellbar geistig
unbedarfte, die man aber nie gegen sich aufbringen sollte.

Man muss es nur schaffen, dass die Behördenmitarbeiter glauben, dass man dumm ist und nur aus lauter Tollpatschigkeit jede Menge Arbeit in der Behörde erzeugt. Gegen Dumme ist man einfach machtlos.

Man hat verloren, sobald dein Name im Flurfunk bekannt wird und deine Akte
(heute: E-Akte) entsprechende Vermerke zieren.

Das funktioniert auch andersrum. Als penetranter dummer Störenfried wird man so bedient, dass man zufrieden ist und keine weitere Arbeit erzeugt.

Bei mir hat das Bestens funktioniert<img src=" />

Rainer

--
Ami go home!
RundeKante
WikiMANNia
WGvdL Forum

Werbung