Welche Pflanzen vertrocknen im Garten?

aliter @, Samstag, 04.08.2018, 11:07 vor 2094 Tagen 3655 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 04.08.2018, 11:17

Etliche Km von meinem Wohnsitz entfernt habe ich ein bewachsenes Grundstück, was relativ pflegeleicht ist, da nur alte Eichen, Ziersträcher und Rasen vorliegt.
Seit der Trockenheit beobachte ich, dass natürlich der Rasen gelb ist und nicht wächst (sehr angenehm) aber auch, dass einige Ziersträucher schlicht vertrocknet sind: Hortensie, Viburnum, Rhododendron, Wildrose, bisher.
Merkwürdigerweise sind die sich selbst verbreiteten Wildsträucher, die ich in die Randbepflanzung sich integrieren lasse, bzw. dieselbe erzeugt, völlig unbeeinflusst von der Trockenheit. Als da wären: Mahonie, Fichte, Ilex, Eibe und massenhaft Ahorn, Feldahorn, sowie ein Strauchgewächs (Vogelbeere?), Eiche.
Da ich der Ansicht bin, ein trockener langer Sommer ist in Mitteleuropa nicht ungewöhnlich ebenso wie auch ein sehr kalter Winter warte ich ab, was sich durchsetzt.
Warum gehen die Pflanzenzuchtbetriebe nicht dem nach und züchten Sträucher, die vielleicht nicht so opulent blühen aber die Resistenz der heimischen Strächer haben?

Debitismus

Rotti @, Pampa, Samstag, 04.08.2018, 11:17 vor 2094 Tagen @ aliter 2840 Views

Warum gehen die Pflanzenzuchtbetriebe nicht dem nach und züchten
Sträucher, die vielleicht nicht so opulent blühen aber die Resistenz der
heimischen Strächer haben?

Servus aliter!

Warum nicht? Weil sie sehr schnell insolvent würden. Das Interesse von Züchtern ist es nicht, langlebige und trockenresistente Pflanzen zu verkaufen, da sie diese nur ein mal verkaufen würden. Wenn dagegen die Pflänzen leicht eingehen, folgt ein weiteres Geschäft, und ein weiteres...……… [[freude]]
Es ist wie in der Landwirtschaft, wo von vielen Züchtern die Gentechnik bevorzugt werden würde, da man hier Patente und Terminatorgene als Werkzeug hat, um das Geschäft ja am Laufen zu halten...………….
Eine Spielart des Debitismus eben...……….[[zwinker]]

M.f.G.
Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.

Baumschuler denken nachhaltig

Dieter, Samstag, 04.08.2018, 11:38 vor 2094 Tagen @ Rotti 2617 Views

Warum nicht? Weil sie sehr schnell insolvent würden. Das Interesse von
Züchtern ist es nicht, langlebige und trockenresistente Pflanzen zu
verkaufen, da sie diese nur ein mal verkaufen würden. Wenn dagegen die
Pflänzen leicht eingehen, folgt ein weiteres Geschäft, und ein
weiteres...……… [[freude]]

Hallo Rotti,
Genau so wie von Dir beschrieben denken und handeln Baumschuler nicht, diese von Dir beschriebene Eigenschaft paßt auf Zierpflanzenbau-Betriebe, da hier der kurzfr. Konsum im Vordergrund steht und Produktionszeiten von wenigen Wochen üblich sind.

Baumschulen produzieren Bäume und Gehölze als Investitionsgut, sei es für Kommunen, Forst, Parks und Gärten.
Da existiert eine ganz andere Denke als bei herkömmlichen Firmen, zumal auch die Produktionsdauer eines Baumes durchaus 20 Jahre betragen kann (mit kontinuierlichen Kosten durch Pflege und regelm. Umpflanzen), bei den meisten allerdings nur 4-6 Jahre pro Pflanze.

In Baumärkten und Gartencentern findet man dagegen oft nur Pflanzen aus 1/2 bis 2jähriger Produktion.

Gruß Dieter

Nicht nachhaltiger als Andere

Rotti @, Pampa, Samstag, 04.08.2018, 14:39 vor 2094 Tagen @ Dieter 1939 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 04.08.2018, 15:07

Servus Dieter!

Für Baumschulen ist die Pflanze ein Produkt zum Verkaufen. Ich selbst war über 20 Jahre im Forst unterwegs als Waldarbeiter im überbetrieblichen Einsatz, von der Pflanzung bis zum Einschlag, ob geplant oder als Kalamität.
Viele Betriebe ließen sich von staatlichen Förstern beraten, die wiederum nach politischen Vorgaben berieten (Förderungen inclusive).
Eine Baumschule verkauft, was nachgefragt wird. Anfang der 90er Jahre nach den Stürmen Vivien und Wiebke, wurde oftmals die Esche gefördert und gepflanzt weil es dafür Förderung vom Staat gab...………… mit dem Erfolg, dass viele Bestände nach 12 Jahren über den Haufen geschossen wurde, da sie nicht standortgerecht waren. Da kann das Pflanzgut so gut sein, wie es will. Es wurden damals im Alpenvorland auch viele norddeutsche Fichtensetzlinge eingesetzt, die wiederum in dieser Gegend völlig unbrauchbar waren...………..
es gibt noch viele Beispiele.
Auch Baumschulen wollen (und müssen) hauptsächlich Geld verdienen.

M.f.g.
Rotti

--
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Dann haben Eure Förster Bockmist gebaut.

Dieter, Samstag, 04.08.2018, 20:14 vor 2094 Tagen @ Rotti 1656 Views

Hallo Rotti,

gerade bei Pflanzen für den Forst gibt es für die forstlich brauchbaren Arten ein Herkunftsnachweis vom Samen bis zur fertigen Pflanze, die je nach Verwendung als 2jähriger Sämling oder als 3oder 4jähriger verpfl. Sämling 2+1 oder 2+2 mit entspr. Herkunftsnachweis Verwendung findet.

Die Baumschulen (in ihrer Gesamtheit) halten alles bereit. Die Forstämter bzw. die von ihnen betreuten privaten Waldbesitzer ordern.
- Sie ordern normalerweise Pflanzgut, welches aus Samen gezogen wurde, welches exakt den Anforderungen entspricht. Der Nachweis darüber wird strengstens von den Forstbehörden überwacht. Im Prinzip kann man bei Pflanzen für den Forst exakt sagen, von welchen Bäumen der Samen geerntet wurde, welche Eigenschaften sie im Erbgut mitbringen.

Da keine Baumschule immer alles Gefragte haben kann (auch aufgrund der langen Produktionszeiten und eines Sortimentes von ca. 50.000 Artikeln) ist es unter Baumschulern üblich, daß sie sich gegenseitig beliefern bzw. tauschen. Man ist auf die Gemeinschaft angewiesen und man kennt sich von Betriebsleiter zu Betriebsleiter. Regionale Börsen führen den Tauschhandel aus. Ähnliches findet auch auf europ. Ebene statt, also Baumschulen ordern bei anderen Baumschulen ihres Vertrauens zur Komplettierung von Gesamtaufträgen.

Anders bei den Baumschulen/Zierpflanzenbaubetriebe die für die Ketten Pflanzen produzieren. Die haben feste Verträge zur Produktion einer fest definierten Menge und Qualität, die meistens nicht mit den allgemeinen Qualitätsnormen übereinstimmen.

Also, in dem von Dir geschilderten Fall haben die leitenden Förster/Forstämter mit Sicherheit Bockmist gebaut. Denn gerade bei Forstpflanzen wird nicht geliefert was vorhanden ist, sondern das was die Forstbehörde vorschreibt.

Gruß Dieter

Das ist eine einfache Erklärung, aber leider auch eine falsche. (oT)

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 04.08.2018, 12:15 vor 2094 Tagen @ Rotti 1821 Views

- kein Text -

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NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Doch, auch Baumschulen müssen dem Debitismus huldigen (oT)

Rotti @, Pampa, Samstag, 04.08.2018, 15:27 vor 2094 Tagen @ Herb 1538 Views

- kein Text -

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Auch das selbstgezogene Bäumchen geht am falschen Standort ein

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 04.08.2018, 15:53 vor 2094 Tagen @ Rotti 1742 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 04.08.2018, 16:21

oder aber, es ist durch das veränderte Klima geschwächt, während Schädlinge bestens gedeihen.

Das hat jedoch nichts damit zu tun, dass die Baumschule wirtschaftlich überleben muss, du zeigst lediglich mit dem Finger auf einen "Unschuldigen", der selbst -hart arbeitend- um seine Existenz kämpft.

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So habe ich das nicht gemeint.

Rotti @, Pampa, Samstag, 04.08.2018, 17:22 vor 2094 Tagen @ Herb 1583 Views

oder aber, es ist durch das veränderte Klima geschwächt, während
Schädlinge bestens gedeihen.

Das hat jedoch nichts damit zu tun, dass die Baumschule wirtschaftlich
überleben muss, du zeigst lediglich mit dem Finger auf einen
"Unschuldigen", der selbst -hart arbeitend- um seine Existenz kämpft.

Servus Herb!
Da hast du mich wohl falsch verstanden. Den Baumschulen werfe ich gar nichts vor. Die können an der Situation auch nichts ändern. Sie verkaufen, was gewünscht wird. Aber oft ist das das Falsche, aber der Kunde ist König.
Natürlich muss der Standort passen. Nehmen wir aber einen hochgezüchteten Zierstrauch, so wird der immer den natürlichen Generalisten, die eben nicht ganz so schön sind, in Punkto Zähigkeit unterlegen sein.
Auch die Waldwirtschaft unterliegt Modeerscheinungen. Die Baumschulen müssen dann sehen, wo sie auf die Schnelle das Pflanzgut herbekommen. Vom Saatgut zum verschulten Bäumchen ist ein langer und teurer Weg. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man an manchen Flächen verzweifeln kann bei der Pflanzung. Kommt dagegen Selbstanflug, geht es meistens von allein. [[zwinker]]
Waldwirtschaft würde am günstigsten mit Plenterwald funktionieren.
M.f.G.
Rotti

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Da bedarf es keiner Züchtungen, da alles vorhanden!

Dieter, Samstag, 04.08.2018, 11:30 vor 2094 Tagen @ aliter 2450 Views

Hallo aliter,

grundsätzlich wissen Pflanzenkenner, welche Gehölze unter welchen Bedingungen trockenheitsresistent sind. Es gibt eine ganze Menge.

Wer allerdings seine Pflanzen mit der entspr. "Fachberatung" im Gartencenter oder im Baumarkt kauft und sich nicht anderweitig informiert wird kaum auf eine passende Auswahl stoßen, zumal diese Geschäfte grundsätzlich kein annähernd großes Sortiment haben. Pflanzenkenner findet man eher in den Garten-Baumschulen, die Privatverkauf haben oder man informiert sich bei Baumschulen im Internet, sofern diese Infos veröffentlichen.

Auch ist bezüglich der Trockenheitsresistenz sehr erheblich, wie eingewurzelt die Pflanzen sind (also wie lange sie schon an der Stelle im Boden stehen), wie groß der Wurzeldruck benachbarter eingewurzelter Bäume und Sträucher ist, usw. usw. Viele Faktoren spielen eine Rolle.

Also in meinem Garten in Ostwestfalen vertrocknet nichts, auch wenn die Pflanzen (wie z.B. in diesem Jahr) nicht ein einziges mal gegossen wurden, obwohl sie erst vor 2 Jahren gepflanzt wurden. - und es blüht bei mir immer noch sehr üppig. (habe ich so geplant, da ich davon ausging, daß ich regelmäßig viele Monate im Jahr nicht präsent bin)

Wenn man weiß, in welchen Klimalagen die einzelnen Sträucher und Bäume ihren natürlichen Ursprung haben, dann kann man auch für deren Nachzüchtungen best. Eigenschaften vermuten. Das wäre das Minimalwissen für ein besseres Pflanzenverständnis. Da aber in den Baumärkten und typischen Gartencenter keine echten Fachleute für das Fachgebiet Gehölze beraten ........

Gruß Dieter

Mulchen, Mulchen, Mulchen, aber bitte keinen nassen Grasschnitt verwenden

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 04.08.2018, 12:07 vor 2094 Tagen @ aliter 2947 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 04.08.2018, 13:07

Hallo aliter,
ich Mulche fast alles organische, Laub, Stroh, Heu, diverses Zeugs aus dem Häcksler etc.
Die nasse, grüne, faulende Masse aus dem Rasenmäher bringe ich nur aus, um neue Anbauflächen anzulegen, um mir das anstrengende Umgraben zu ersparen [[zwinker]]

Die dicke Mulchschicht unterdrückt Konkurrenzpflanzen, schützt den Boden vor Austrocknung durch direktes Sonnenlicht und bei der Kompostierung entsteht bodennahes CO2, den die Pflanzen begeistert aufnehmen und in gewaltige, saftige Früchte verwandeln. Das Gießen erspare ich mir dadurch komplett.
Der Boden ist dadurch voller Regenwürmer, die für einen fruchtbaren, lockeren Boden sorgen, der Wasser auch gut zurückhalten kann.

Im Grunde kopiere ich nur die natürlichen Abläufe wie sie auch im Laubwald passieren.

Beste Grüße, Herb

--
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Bodenpflege in Ostfriesland

aliter @, Samstag, 04.08.2018, 12:22 vor 2094 Tagen @ Herb 2921 Views

Im Nachtrag möchte ich noch die Lage angeben: im an sich recht regnerischen mittleren Ostfriesland, eher Geestboden, die Ziersträucher wurden seinerzeit (15Jahre) von einem guten GaLa-Betrieb angepflanzt

Mulchen tue ich nicht, da die Rasenpflege der Robomäher übernimmt an sonsten musste ich bisher jedes Jahr die stark wachsenden Sträucher zurückschneiden.
Auffällig und das war der Grund für das Posting: einige Wildsträucher habe ich im Frühjahr selbst angepflanzt, sprich: Spatenloch, Pflanze rein, zu, kein Angiessen. Diese sind sofort angegangen bisher nicht vertrocknet. D.h. auch die Anwachsphase der Wildsträucher/Bäume ist erheblich sicherer, vermutlich würden diese sich sonst nicht verbreiten. Die Vertrockneten Ziersträucher waren ordentlich angewachsen.

Fazit nicht nur die Trockenheitsresistenz der Wildpflanzen ist besser auch das (aggressive) Anwachsverhalten.

Wie gesagt, ich warte mal ab, wie es im Herbst aussieht, dann werde ich aus einer guten Baumschule resistentes Material nachkaufen.

mfg

Kein Wunder

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 04.08.2018, 12:40 vor 2094 Tagen @ aliter 2557 Views

Fazit nicht nur die Trockenheitsresistenz der Wildpflanzen ist besser auch
das (aggressive) Anwachsverhalten.

Wildpflanzen stecken ihre Energie in das überleben, sie stehen in Konkurrenz zu allen anderen Pflanzen und müssen diese Überwuchern um an die Sonne zu gelangen, daher ist Wachstum und Resistenz ihre Priorität.

Kulturpflanzen stecken ihre Energie in viele große Früchte oder Blüten.

Ich wünschte ich könnte ein paar Tonnen von deinem Boden zum untermischen haben, hier sind furchtbar schwere Böden, es wäre einfacher eine Töpferei zu betreiben als einen Garten [[zwinker]]

--
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Sehr gutes Fazit

D-Marker @, Sonntag, 05.08.2018, 09:02 vor 2093 Tagen @ aliter 1749 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 05.08.2018, 09:12

...


Fazit nicht nur die Trockenheitsresistenz der Wildpflanzen ist besser auch
das (aggressive) Anwachsverhalten.

...

Es kann sogar genial werden. Wenn man es mit der Natur hält.
Du hast schon das richtige Zauberwort gefunden: Wildpflanzen. (Besser noch: Urzeitpflanzen.)
Allerdings, dazu muss man in der Lage sein, alles zu vergessen, was man gelernt hat.
Auch vieles von dem, was hier im Strang zu lesen ist.
Denn auch die vielen Wechselwirkungen mit der Umwelt der Wildpflanzen (Bakterien, Wasser, Licht usw.) sind unendlich und nicht für das menschliche Gehirn in ihrer Ganzheit fassbar.

Das ist der schwierigste Teil der Lösung.

Und der greift in alle Bereiche des persönlichen Lebens ein.

Ab Seite 797 und das nachfolgende Kapitel

"6.11 Die Lebenskräfte der Wildpflanzen sind
denen der Kulturpflanzen haushoch
überlegen!"

gibt da wertvolle Einblicke, obwohl es da um gesunde Ernährung geht:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&...

Wenn Du die wertlosen Kulturpflanzen vergessen hast, hast Du auch viel weniger Sorgen...

Erprobt und in voller Überzeugung
D-Marker

--
https://www.youtube.com/watch?v=LqB2b223mOM

Widerspruch

Dieter, Sonntag, 05.08.2018, 09:36 vor 2093 Tagen @ D-Marker 1448 Views

Fazit nicht nur die Trockenheitsresistenz der Wildpflanzen ist besser

auch

das (aggressive) Anwachsverhalten.

...

Es kann sogar genial werden. Wenn man es mit der Natur hält.
Du hast schon das richtige Zauberwort gefunden: Wildpflanzen.
Allerdings, dazu muss man in der Lage sein, alles zu vergessen, was man
gelernt hat.
Auch vieles von dem, was hier im Strang zu lesen ist.

Hallo D-Marker,

bei der Ausgangsfrage ging es um Gehölze (Bäume und Sträucher) im Garten.

Es ist nicht so, daß heimische Wildpflanzen per se trockenheitsresistenter und anwachsfreudiger sind als andere. Das ist absoluter Quatsch.

Wir haben jede Menge heimischer Wildpflanzen, auf die das gerade nicht zutrifft. Wildpflanzen sind fast ausnahmslos Spezialisten, die eine Summe ganz bestimmter Voraussetzungen vorfinden müssen. Sind exakt diese Bedingungen gegeben, dann sind sie anderen (Wild)Pflanzen, die andere Voraussetzungen bevorzugen, natürlich überlegen. So funktioniert Natur.

Vieles von dem was wir in den Gärten pflanzen und als Züchtung ansehen, ist nichts anderes als Wildpflanzen aus anderen Gegenden und Kontinenten.
Daraus sind dann natürlich auch natürliche Züchtungen entstanden (übrigens nicht genmanipuliert), um den ausgewiesenen Spezialisten mehr Allgemeinverträglichkeit zu geben, natürlich auch größere Blüten oder andere Farben, größere Früchte, usw..

Persönlich bevorzuge ich in der Verwendung die Wildformen, einfach weil ich das dezentere Auftreten lieber mag. Das andere sieht oft überfrachtet aus, obwohl der Allgemeingeschmack sicher in diese Richtung geht. Das hat aber nichts mit Anwachsproblematik oder Trockenheitsresistenz zu tun. Da ist es sogar umgekehrt.

Wildgehölze werden übrigens nur von Baumschulen produziert. Für Baumschulen ist es selbverständlich, daß ihre Pflanzen gut anwachsen, also mit einem guten Wurzelwerk ausgestattet sind aufgrund der natürlichen Anzucht. Die Pflanzen aus der Baumschule müssen nicht optimal aussehen, sondern optimal weiterwachsen. Die Mindestanforderungen an die Qualität der Pflanzen des Bundes Deutscher Baumschulen sind anders als die typischen Anforderungen, die z.B. die Ketten der Baumärkte und Gartencenter verlangen, deren Pflanzen dann von spez. Baumschulen im Vertragsanbau produziert werden.

Bei einer Hortensien-Wildform, die es auch zu kaufen gibt, sieht es z.B. folgendermaßen aus.
Hortensien werden meist in Zierpflanzenbaubetrieben produziert. Dort findet keine natürliches Wachsen statt, sondern die hängen am Tropf in kürzest möglicher Produktionszeit (als Wegwerf-Artikel). Wenn die dann im Gartencenter oder Baumarkt gekauft werden und in den Gärten gepflanzt werden bekommen sie einen Schock, da sie nicht mehr am Tropf hängen und es dann auch in Konkurrenz zu anderen Pflanzen im Boden zusätzlich schwer haben. Selbst wenn der Standort und die sonst. Bedingungen gut sind. Das läßt sich dann nur durch Pflege ausbügeln.
Die Produktionsweise der Pflanzen macht einen Riesenunterschied. Man kann auch Hortensien aus herkömmlicher Produktionsweise bekommen. Die sind dann teurer bei schlechterer Optik und besserem An- und Weiterwachsen.

Zur Erklärung: Ich bin kein Baumschuler, habe aber fast mein ganzes Leben mit der grünen Branche zu tun gehabt und so manchen Einblick gewonnen.

Gruß Dieter

Seit wie vielen Jahren ernährst du dich ausschließlich von "Urzeitpflanzen"? (oT)

Herb @, Südsteiermark, Sonntag, 05.08.2018, 09:50 vor 2093 Tagen @ D-Marker 1264 Views

- kein Text -

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NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Wo hat er das behauptet? (oT)

Kosh @, Montag, 06.08.2018, 13:20 vor 2092 Tagen @ Herb 978 Views

- kein Text -

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.

Antwort auf deine ?

Balu @, Sonntag, 05.08.2018, 12:41 vor 2093 Tagen @ aliter 1367 Views

Weil sich damit kein Geld verdienen läßt.

Bsp.
ich habe im Garten 2 Eschen, die sich wild angesiedelt haben, die strotzen nur so vor Gesundheit, die Trockenheit macht denen NIX (i. W: NULL) aus - aber sie zählen nicht als Nutzholz, eher als waldliches Unkraut, machen im Herbst mit ihren Beeren viel Nachwuchs, bei den ersten Stürmen fliegen die Blätter überall hin, etc.....kurzum, sie sind nicht beliebt.

Warum also sollte eine Baumschule ungeliebte, wenig begehrte Pflanzen züchten, die niemand haben möchte?

Macht doch ökonomisch keinen Sinn! Und weder der Individual-Kapitlist noch der Staatskapitalist interessiert sich für wenige geliebte heimische Pflanzen.

Lediglich der alt gediente Waldbauer hat ein Interesse an seinen Pflanzen aber auch nur so lange, so er in der Tradition kinderreicher Familie lebt....und nicht nach mir die Sintflut.

Gruß
Balu

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Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

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