62% aller Renten unter 1.000 Euro im Monat

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Mittwoch, 11.07.2018, 15:35 vor 2117 Tagen 4971 Views

Fast zwei Drittel aller Rentner in Deutschland erhielten im Jahr 2016 weniger als 1.000 Euro Rente im Monat, fast die Hälfte weniger als 800 Euro. Da hat sich die Plackerei wahrlich gelohnt, wenn man im Alter die verbleibende Zeit endlich so richtig genießen kann! Halbwegs vernünftig leben geht da eigentlich nur noch, wenn man einen ebenfalls Rente beziehenden Partner hat, oder aber Kinder, die einem unter die Arme greifen.

http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Fast-jede-zweite-Rente-geringer-...

Deutschland ist tatsächlich ein Land, in dem wir gut und gerne leben. Wen hat Frau Merkel dabei eigentlich mir "wir" gemeint?

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

es muss wesentlich dramatischer sein

Manuel H. @, Mittwoch, 11.07.2018, 15:51 vor 2117 Tagen @ Otto Lidenbrock 4636 Views

Mein Vater erhielt noch 1995, obwohl kaum für die Rente geklebt, 1200 Euro Rente. Wenn jetzt der Durchschnitt aller Renten, also auch der Alt-Renten, die noch vergleichsweise viel erhielten, unter 800 Euro sinkt, dann sind die Neu-Rentner deutlich unter 800 Euro.
Grundsicherung für alle (mit wenigen ehemaligen Spitzenverdienern, die seit ihrem 16. Lebensjahr ohne Arbeitslosigkeit immer weit über dem Durchschnitt verdienten, als Ausnahme) ist wohl schon in 2018 verwirklicht.

Weiß einer die Zahl, die Rentner, die in 2018 Rentner wurden, durchschnittlich erhalten? Das dürfte dramatisch sein.

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Deutschland das neue Troja?
http://www.trojaeinst.wordpress.com

Schau mal nach...

sensortimecom ⌂ @, Mittwoch, 11.07.2018, 15:58 vor 2117 Tagen @ Manuel H. 4230 Views

...was ein Rentner in den Nachbarländern, angefangen von Dänemark, Holland, Belgien, Luxemburg, Schweiz usw. durchschnittlich an monatlicher Rente hat. Und vergleiche. Du wirst staunen. Sogar in Österreich gibts mehr (plus 13. und 14. Bezug)...

Herrjeh, wie wäre es mit gesundem Menschenverstand?

Sligo @, Mittwoch, 11.07.2018, 16:27 vor 2117 Tagen @ Manuel H. 4229 Views

Mein Vater erhielt noch 1995, obwohl kaum für die Rente geklebt, 1200 Euro Rente.

Wenn jetzt der Durchschnitt aller Renten, also auch der Alt-Renten,

die noch vergleichsweise viel erhielten, unter 800 Euro sinkt, dann sind
die Neu-Rentner deutlich unter 800 Euro.


@Manuel H.

Im Jahr 1995 A.D. durften die Deutschen noch mit der D-Mark beim Lidl bezahlen gehen. Der Euro wurde erst 2002 als Bargeld eingefuehrt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_W%C3%A4hrungsgeschichte

Die erwaehnten 1200 duerften somit DM und umgerechnet etwa 600 Euro gewesen sein.

S.

Nein, Euro

Manuel H. @, Mittwoch, 11.07.2018, 17:16 vor 2117 Tagen @ Sligo 3698 Views

in 2010 erfuhr ich, dass er 1248 Euro an Rente überwiesen kriegte.
Das hab ich auf 1995 Rentenbeginn rückgerechnet (in Euro).

Da die Renten immer nur unwesentlich erhöht wurden, dachte ich mir, ich komme mit 1200 hin.

Er war von vielleicht 1961 bis 1967 Spitzenverdiener rententechnisch, davor vielleicht Durchschnittsverdiener oder und in der Ausbildung, ab 1967 durchgängig selbstständig und von der Rentenversicherung befreit.

--
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Die Selbständigen bekamen auf Drängen der FDP in den 70iger Jahren...

Albrecht @, Mittwoch, 11.07.2018, 17:58 vor 2117 Tagen @ Manuel H. 3463 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 11.07.2018, 18:42

Hallo Manuel H.,

die Selbstständigen bekamen auf Drängen der FDP in den 70iger Jahren die Möglichkeit sich gegen Bareinzahlung einen unverhältnismäßig hohen Rentenanspruch zu erkaufen.

Das war damals ein SEHR lukratives Geschäft für die Selbstständigen.
Die meisten Selbstständigen hatten in den 50er, 60er und 70er Jahren meist keine Beiträge in die Altsvorsorge gezahlt.

Das wird Dein Vater wohl auch gemacht haben. Nur so läßt sich die relativ hohe Rente für die kurze Beitragszeit erklären.


Gruß
Albrecht

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SCHEITERT DER €URO, ENDET DIE KNECHTSCHAFT!

Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805)

Lasst Euch nicht irre machen,

eastman @, Paltz, Mittwoch, 11.07.2018, 20:14 vor 2117 Tagen @ Albrecht 3095 Views

als langjährig Selbständiger habe ich keinen Pfennig mehr in dieses Rentensystem mehr eingezahlt, seit dem ich frei davon war. Was mal kommt, wissen wir alle nicht, die Begehrlichkeiten steigen enorm, wieviel übrig bleibt, weiss keiner, die Hände-auf-Haltenden werden Woche für Woche mehr (Fachkräfte) und wieviel unsere Kanzlerin samt Gesocks für uns Werte Schaffende bereithalten wird, steht auch un den Sternen. Also selbst vorsorgen, liebe Gelbe, macht das ebenso, weil ...
Mein Rat: Macht das auch so, wie ich seit 18 Jahren, und rennt nicht den Rentenpunkten nach. Wie, bleibt jedem selbst überlassen :-)

Meine Vermutung - ganz düster: Eine grosse Inflation wird alles staatlich Angesparte (staatl. Rente, Privatrente, usw.9 fressen. So ist der Plan, oder?

--
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Rente

Manuel H. @, Mittwoch, 11.07.2018, 20:44 vor 2117 Tagen @ eastman 2808 Views

Privatrenten, private Vermögen usw. klar alles weg.

Die staatliche Rente kann man nicht wegmachen, denn da wird erst gar nichts angespart. Es ist ein Umlagesystem. Die dann Leistenden zahlen an die dann nicht mehr Leistenden.

Wie das Umlagesystem verteilt, hängt von der Politik ab (und natürlich davon, ob es etwas zu verteilen gibt, gibt es aber reichlich siehe Vollversorgung der illegal Eingereisten und Versorgung des Auslands)

Auf Phoenix wurden die Erinnerungen einer alten Dame wiedergegeben. Sie begleitete als kleines Kind ihre Mutter beim Einkauf. Diese war Kriegswitwe während der verheerenden Inflation.

Der Staat hatte seinerzeit die Witwenrenten mit der Inflation erhöht. Sie holten diese mit der Schubkarre ab, Tochter schob, Mutter machte den Einkaufszettel mit dem Nötigsten bevor das Geld am nächsten Tag an Kaufkraft verlor.

Heute wird sukzessive die Rente für die Einheimischen auf Grundsicherungsniveau heruntergezurrt bei gleichzeitiger immer späterer Auszahlung (bald 70), da die Umvolkung und Massenansiedlung erste Priorität hat.

Auch die Grundsicherung ist nicht sakrosankt.

Da der laufende Plan gegenüber den Einheimischen genozidal ist, würde ich mir da keine große Hoffnung auf eine humane Behandlung der dann wehrlosen Alten machen. Die dann neue Bevölkerungsmehrheit wird ja eh ziemlich sauer auf die dann Alten sein, da sich deren Teddybären-Versprechen nicht gehalten haben und die neuen Deutschen ihre eigenen Sippen versorgen müssen.


Meine Vermutung - ganz düster: Eine grosse Inflation wird alles staatlich
Angesparte (staatl. Rente, Privatrente, usw.9 fressen. So ist der Plan,
oder?

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Deine Immo

Mephistopheles, Mittwoch, 11.07.2018, 21:00 vor 2117 Tagen @ eastman 2744 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 11.07.2018, 21:31

Mein Rat: Macht das auch so, wie ich seit 18 Jahren, und rennt nicht den
Rentenpunkten nach. Wie, bleibt jedem selbst überlassen :-)

Deine Immo, freistehendes Einzelhaus im Grünen, ist aber nur dann etwas wert, so lange die Müllabfuhr funktioniert, so lange Wasser aus dem Wasserhahn läuft und Abwasser in der Kanalisation verschwindet, so lange nachts die Straßenlaternen leuchten und in deiner Wohnung Strom Kühlschrank und Gefriertruhe funktionieren, so lange du ein Telefon hast, die Post täglich zugestellt wird , der Paketdienst und der Lieferservice deine Wohnung anfährt und die Polizei auch kommt, wenn du anrufst, weil du verdächtige Gesatalten sich an Nachbars Grundstück zu schaffen machen gesehen hast.

Meine Vermutung - ganz düster: Eine grosse Inflation wird alles staatlich
Angesparte (staatl. Rente, Privatrente, usw.9 fressen. So ist der Plan,
oder?

Nicht nur. Dann wird auch die Müllabfuhr nicht mehr funktionieren, Wasser nicht mehr aus dem Wasserhahn laufen und Abwasser wird im Garten versickern und die Scheiße stehen bleiben, nachts werden die Straßenlaternen nicht mehr leuchten und in deiner Wohnung Strom, Kühlschrank und Gefriertruhe nicht funktionieren, Telefon wird nicht funktionieren, die Post wird nicht täglich zugestellt werden, der Paketdienst und der Lieferservice deine Wohnung nicht anfahren und die Polizei wird nicht kommen, wenn du anrufst, weil du verdächtige Gestalten sich an Nachbars Grundstück zu schaffen machen gesehen hast und deine neu gebaute oder luxussanierte Wohnung wird nichts mehr wert sein.

So viel zur Eigenvorsorge.

Gruß Mephistopheles

Oh no! So weit ich mich erinnerne, gab es damals die Handwerkerpflichtversicherung

Mephistopheles, Mittwoch, 11.07.2018, 20:33 vor 2117 Tagen @ Albrecht 2686 Views

für selbständig tätige Handwerker über 210 Monate oder 180 Monate.

Hallo Manuel H.,

die Selbstständigen bekamen auf Drängen der FDP in den 70iger Jahren
die Möglichkeit sich gegen Bareinzahlung einen unverhältnismäßig hohen
Rentenanspruch zu erkaufen.

Das war damals ein SEHR lukratives Geschäft für die Selbstständigen.

Nixa Geschenk. Die mussten denselben Beitragssatz bezahlen wie alle anderen, der damals 14% vom Brutto betrug. (Und die Krankenversicherung ca. 8% vom brutto.)
Das war nur so, dass ein Handwerker mit einem Meisterbrief ungefähr das doppelte verdiente wie ein Prolet, höhere Verantwortung, längere Arbeitszeit und so. Unter 50-60 Wochenstunden ging da gar nichts, schließlich erwartete die Kundschaft, dass der Meister ständig erreichbar war.

Und wenn man das Doppelte einzahlt, dann gibt es natürlich auch irgendwann die doppelte Rente. Zunmindest war das damals so. Und dann hatte praktisch jeder Handwerker sich im Laufe seines Arbeitslebens ein eigenes Haus gebaut, entsprechend mietfrei lebt man im Alter. Ein Handwerker konnte scih das ja auch leisten, schließlich kann er eine Menge selber machen und muss nicht gleich wegen jedem Scheiß einen Handwerker bestellen.

So war das damals-Wobei ich heute ausdrücklich davor warnen möchte, das Doppelte einzubezahlen.Es sieht nämlich nicht so aus, als würde es dafür einmal doppelte Rente geben.

Die meisten Selbstständigen hatten in den 50er, 60er und 70er Jahren
meist keine Beiträge in die Altsvorsorge gezahlt.

Das wird Dein Vater wohl auch gemacht haben. Nur so läßt sich die
relativ hohe Rente für die kurze Beitragszeit erklären.

Das Doppelte eingezahlt? Ja, wahrscheinlich.

Gruß Mephisopheles

Freiberufler

Manuel H. @, Mittwoch, 11.07.2018, 20:48 vor 2117 Tagen @ Mephistopheles 2587 Views

Mir hatte ein Steuerberater mal erzählt, dass er als Freiberufler mit einer recht geringen Einmalzahlung sich hervorragend viele Rentenpunkte sichern konnte. Das wäre das Geschäft seines Lebens gewesen (die Zahlung war in den 70ern, er erzählte mir das als Rentner in den 90ern)

Nixa Geschenk. Die mussten denselben Beitragssatz bezahlen wie alle
anderen, der damals 14% vom Brutto betrug. (Und die Krankenversicherung ca.
8% vom brutto.)
Das war nur so, dass ein Handwerker mit einem Meisterbrief ungefähr das
doppelte verdiente wie ein Prolet, höhere Verantwortung, längere
Arbeitszeit und so. Unter 50-60 Wochenstunden ging da gar nichts,
schließlich erwartete die Kundschaft, dass der Meister ständig erreichbar
war.

Und wenn man das Doppelte einzahlt, dann gibt es natürlich auch
irgendwann die doppelte Rente. Zunmindest war das damals so. Und dann hatte
praktisch jeder Handwerker sich im Laufe seines Arbeitslebens ein eigenes
Haus gebaut, entsprechend mietfrei lebt man im Alter. Ein Handwerker konnte
scih das ja auch leisten, schließlich kann er eine Menge selber machen und
muss nicht gleich wegen jedem Scheiß einen Handwerker bestellen.

So war das damals-Wobei ich heute ausdrücklich davor warnen möchte, das
Doppelte einzubezahlen.Es sieht nämlich nicht so aus, als würde es dafür
einmal doppelte Rente geben.

Die meisten Selbstständigen hatten in den 50er, 60er und 70er Jahren
meist keine Beiträge in die Altsvorsorge gezahlt.

Das wird Dein Vater wohl auch gemacht haben. Nur so läßt sich die
relativ hohe Rente für die kurze Beitragszeit erklären.


Das Doppelte eingezahlt? Ja, wahrscheinlich.

Gruß Mephisopheles

--
Deutschland das neue Troja?
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Survivorship bias

Mephistopheles, Mittwoch, 11.07.2018, 21:14 vor 2117 Tagen @ Manuel H. 2591 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 11.07.2018, 21:24

Mir hatte ein Steuerberater mal erzählt, dass er als Freiberufler mit
einer recht geringen Einmalzahlung sich hervorragend viele Rentenpunkte
sichern konnte. Das wäre das Geschäft seines Lebens gewesen (die Zahlung
war in den 70ern, er erzählte mir das als Rentner in den 90ern)

https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias

Daran erinnere ich mich auch.
Nö, das war ein reines Spekulationsgeschäft, wobei der Gesetzgeber die Bank hielt.
Der kennt natürlich seine Statistiken und weiß genau, dass ungefähr die Hälfte der Einzahler den Rentenbeginn nicht mehr erlebt. Dann ist die Kohle natürlich weg. Und vom Rest nur ein paar Jahre Rente bezieht. Wenn dein Steuerberater aber zu den 10% gehört, die ihren 85ten Geburtstag erlebt haben, dann hat er für sich persönlich allerdings das Geschäft seines Lebens gemacht.

Das gilt natürlich für die übrigen Rentner auch, die heute Renten beziehen, für die sie niemals einbezahlt haben. Aber nur deswegen, weil die Hälfte der Einzahler den Rentenbeginn schlicht nicht erlebt.

Gruß Mephistopheles

Rentenbeginn erleben

Manuel H. @, Mittwoch, 11.07.2018, 21:46 vor 2117 Tagen @ Mephistopheles 2775 Views

Ich glaube, 75 Jahre ist er geworden. Immerhin 10 Jahre plus evtl. Witwenrente für die Ex.

Hmm, unsere Qualitätsmedien vermelden jedes Jahr drastisch steigende Lebenserwartungen. Mittlerweile wird jeder im Schnitt 85 oder so.
Wenn die eine Hälfte nicht mal 65 schafft, ein guter Teil durch Unfälle und Krankheit schon lange vorher verstirbt, dann müßte es ja einen Riesenpulk der 150jährigen geben, damit die Statistik einigermaßen glaubhaft wird. :-)


Das gilt natürlich für die übrigen Rentner auch, die heute Renten
beziehen, für die sie niemals einbezahlt haben. Aber nur deswegen, weil
die Hälfte der Einzahler den Rentenbeginn schlicht nicht erlebt.

Gruß Mephistopheles

--
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Wie hoch ist das Risiko, vor der Rente zu sterben?

Mephistopheles, Mittwoch, 11.07.2018, 22:41 vor 2117 Tagen @ Manuel H. 2731 Views

Hmm, unsere Qualitätsmedien vermelden jedes Jahr drastisch steigende
Lebenserwartungen. Mittlerweile wird jeder im Schnitt 85 oder so.
Wenn die eine Hälfte nicht mal 65 schafft, ein guter Teil durch Unfälle
und Krankheit schon lange vorher verstirbt, dann müßte es ja einen
Riesenpulk der 150jährigen geben, damit die Statistik einigermaßen
glaubhaft wird. :-)

Am besten gefällt mir die Antwort von @Gnupf
https://www.allmystery.de/themen/gw105065

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