Bauprojekte aller Art und allerorten

nereus @, Mittwoch, 16.05.2018, 09:41 vor 2175 Tagen 4995 Views

Dritte Welt – Beispiel Ägypten - Projekt: Neuer Suez-Kanal:

Die Fertigstellung der neuen Wasserstraße, die an diesem Donnerstag mit ausschweifenden Feierlichkeiten eröffnet wird, sollte nicht, wie von den Planern avisiert, drei Jahre dauern. Ein Jahr genüge, befand Sisi.
Und tatsächlich gelang das Vorhaben.
..
Es sind 508 Millionen Kubikmeter Sand und Geröll aus dem Weg geräumt worden, um die neue, 36 Kilometer lange Kanalspur anzulegen. Die 8,4 Milliarden Dollar, die das Projekt kostete, beschaffte die Nationalbank in nur acht Tagen. Es ist ausschließlich ägyptisches Geld. Kairo ließ die ägyptische Bevölkerung Anteilsscheine zeichnen, zu einem Zinssatz von zwölf Prozent...

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/erweiterung-des-suezkanal-aegyptische...

Zweite Welt – Beispiel 1, China - Projekt: Großflughafen Peking:

Vor den Toren Pekings entsteht ein Flughafen der Superlative, der bestens im Zeitplan zu liegen scheint - und doppelt so viele Passagiere abfertigen soll wie der Berliner BER.
..
Im Jahr 2019 soll in Peking, planmäßig nach fünf Jahren Bauzeit, mit einer Fläche von 700.000 Quadratmetern das größte Flughafenterminal der Welt den Testbetrieb aufnehmen.

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/agenda/china-will-2019-weltgroessten-flughafen-er...

Hinweis: Ganz eingehalten wird der Zeitplan nicht, aber es sind nur einige Monate. [[zwinker]]

Zweite Welt – Beispiel 2, Rußland - Projekt: Kertsch-Brücke zur Halbinsel Krim:

Die Brücke, welche die Krim mit der gegenüberliegenden südrussischen Halbinsel Taman verbindet, ist länger als die Vasco-da-Gama-Brücke in Lissabon und damit nun die längste Brücke Europas.
..
Gebaut wurde die Brücke von dem Konzern Stroigasmontasch, der dem Milliardär Arkadi Rotenberg gehört - ein enger Vertrauter und Ex-Judo-Partner Putins.
Im Februar 2016 hatte die russische Regierung 228,3 Milliarden Rubel (damals 2,9 Milliarden Euro) für das Großprojekt bereitgestellt. Die Eröffnung sollte spätestens Ende 2018 erfolgen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/russland-krim-bruecke-101.html

Erste Welt[[zigarre]] – Beispiel 1, Deutschland - Projekt: neuer Flughafen Berlin:

In Sozialen Medien löst die dahinter liegende Vorstellung, dass Russland die Brücke nicht ohne westliche Hilfe bauen hätte können, teilweise Belustigung aus. Dort denkt man an Bauprojekte wie den für 2011 geplanten Berliner BER-Flughafen, der nicht wie die Kertsch-Brücke ein halbes Jahr vor dem geplanten Termin fertig wurde, sondern bislang gar nicht (vgl. Länderfinanzausgleich hoch wie nie zuvor).
Diese Dauerbaustelle könnte der beim Unternehmertag im März geäußerten Prognose des Lufthansa-Vorstands Thorsten Dirks nach vielleicht sogar "abgerissen und neu gebaut" werden. Kurz vorher war bekannt geworden, dass dort für 500.000 Euro 750 Monitore ausgetauscht werden müssen, weil sie sechs Jahre lang eingeschaltet auf die Eröffnung warteten.
Der Einschätzung des ehemaligen Bitkom-Präsidenten nach wird dieses Problem wahrscheinlich nicht nur Bildschirme, sondern auch zahlreiche andere technische Geräte und Einrichtungen betreffen. Die Frage von Telepolis, was bis 2021 erneuert werden muss und wie teuer das wird, nahm die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH zwar entgegen, schickte aber keine Antwort darauf.

Erste Welt [[freude]] – Beispiel 2, Deutschland - Projekt: neuer unterirdischer [[zwinker]] Hauptbahnhof in Stuttgart:

Ein anderes deutsches Großprojekt, das nicht so fortschreitet wie geplant, ist der Tiefbahnhof Stuttgart 21, der ursprünglich mit 4,5 Milliarden Euro veranschlagt wurde: Alleine die bislang dafür berechneten Mehrkosten in Höhe von 3,7 Milliarden Euro übersteigen bereits die Gesamtkosten für den Bau der Kertsch-Brücke.
Nachdem Anfang 2018 bekannt wurde,
dass sich die eigentlich für 2021 vorgesehene Fertigstellung mindestens bis 2025 verzögert , verlautbarte Bahnchef Richard Lutz, wenn man das vorher gewusst hätte, dann hätte man mit dem Projekt gar nicht begonnen - aber jetzt sei es für einen Baustopp halt zu spät.

Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Bruecke-zwischen-russischem-Kernland-und-Krim-eroeffne...

Stimmt die Nummerierung der Welten eigentlich noch? [[hae]]

mfG
nereus

Oder im Nachbarland.

Mitmacher @, Mittwoch, 16.05.2018, 10:07 vor 2175 Tagen @ nereus 3859 Views

Mal abgesehen davon dass die Autobahn von FFO nach Warschau in einem viel bessern Zustand ist als jede Autobahn in der BRD, baut Polen derzeit auf über 100km die sogenannte Via Baltica in Richtung Litauen/Weißrussland.

Wohlgemerkt wird auf über 100km gleichzeitig gebaut, nicht wie bei uns üblich mal 10km da und mal 10km da.

Der Bauablauf der A14 Verlängerung durch Sachsen-Anhalt oder noch schlimmer die Ortsumfahrung Halle (A143) ist eine Schande für ein Industrieland wie es Deutschland einmal war. Ich glaube die planen da seit 1990 und bis auf ein paar Meter ist nix passiert.

--
"Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt." - Thomas Mann, Der Zauberberg

"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Das mit dem gleichzeitig bauen verstehe ich auch nicht. (mT)

DT @, Mittwoch, 16.05.2018, 11:44 vor 2175 Tagen @ Mitmacher 3524 Views

In China habe ich gesehen, wie die über 200 km Schnellfahr-ICE Strecke von Nanjing nach Shanghai überall gleichzeitig gebaut wurden. Wieso an der A8 zwischen Ulm und Stuttgart sowie an der Bahnstrecke von Ulm nach Stuttgart nicht überall gleichzeitig gebaut wird sondern immer nur stückchenweise kann ich nicht verstehen. Auf der A6 zwischen Heilbronn und Mannheim scheint es jetzt etwas besser zu gehen, dort ist auf mehr als 20 km Baustelle.

Schon 1988 habe ich bei Pforzheim auf der A8 in einem Megastau gestanden. Jetzt haben wir 30 Jahre später und immer noch ist täglich Stau dort. Nicht nur die Drecksfxxxx, auch die Kanzler und ihre Verkehrsminister vorher haben NICHTS gemacht, um eine der Hauptschlagadern der dt. Wirtschaft, die A8 von Karlsruhe nach München, 3-4 spurig zu machen. Wer mag kann bei Pforzheim noch alte 2-spurige Autobahn ohne Standstreifen sehen.

Selbst die A4 durch die Zone, die jetzt schon auch über 20 Jahre alt ist, ist 3-spurig mit Standstreifen.

Und wie wenig Aufwand würde es bedeuten. 20 Bagger, 40 LKWs, die entsprechenden Maschinen hingeschickt, und nach 1 Jahr wäre das fertig. Sah man bei der A8 zwischen den A81 Abschnitten.

Es KANN nicht einfach nur Unfähigkeit sein. Ich denke, die Besatzer lassen nicht zu, daß sich Deutschland NOCH besser entwickelt und noch effizienter ist als es jetzt schon ist, trotz dieser Millionen Staustunden der hart arbeitenden Hamster im Rad.

Kleines Gedankenexperiment

Kaladhor @, Münsterland, Mittwoch, 16.05.2018, 12:21 vor 2175 Tagen @ DT 3485 Views

Es KANN nicht einfach nur Unfähigkeit sein.

An Unfähigkeit glaube ich da auch nicht mehr. Sicher in unserem Land gibt es gerade bei Großprojekten jede Menge Knüppel von Seiten der Bürokratie, die einem in schöner Regelmäßigkeit zwischen die Beine geworfen werden, ABER das gab es früher auch schon und trotzdem fluppten solche Projekte schneller als heute.

Ich denke, die Besatzer lassen nicht zu, daß sich Deutschland NOCH besser
entwickelt und noch effizienter ist als es jetzt schon ist, trotz dieser
Millionen Staustunden der hart arbeitenden Hamster im Rad.

Man überlege einfach mal, wo wir heute stünden ohne diese Hindernisse. Wir wären für den Rest der Welt uneinholbar. Daher "dürfen" wir nur wie ein 100m-Sprinter agieren, dem man die Schnürsenkel zusammengebunden, die Hände auf den Rücken gefesselt und die Augen verbunden hat.

Sieht man doch auch am Bildungssystem:
Warum gab es denn wohl die Bologna-Reform der Hochschulen? Weil die ganzen Master-Absolventen gegenüber deutschen Dipl.-Ings kein Land gesehen haben.
Warum wurde in Deutschland die niedrige Abiturientenquote bemängelt? Weil teilweise selbst Hauptschulabsolventen - ok, ganz überspitzt verglichen - mehr konnten als Abiturienten aus anderen Ländern.
Unser duales Ausbildungssystem hat jährlich Facharbeiter in die Arbeitswelt entlassen, die mehr auf dem Kasten hatten als irgendwelche Hochschulabsolventen aus dem Ausland.

Überall wird eingegriffen und uns Knüppel zwischen die Beine geworfen, damit wir nicht wieder "Oberwasser" bekommen und es wieder heißen könnte "Am deutschen Wesen..."

Grüße,
Kaladhor

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Perfektionierung des deutschen Wesens bis zum totalen Stillstand

trosinette @, Mittwoch, 16.05.2018, 17:13 vor 2175 Tagen @ Kaladhor 2913 Views

Guten Tag,

Überall wird eingegriffen und uns Knüppel zwischen die Beine geworfen,
damit wir nicht wieder "Oberwasser" bekommen und es wieder heißen
könnte "Am deutschen Wesen..."

Früher hatten wir einen Nachtwächter, heute haben wir eine Brandschutzverordnung.

Die Bedienung an der Käsetheke hat Latexhandschuhe zu tragen und ich habe die Brötchen mit der Kneifzange aus dem Selbstbedienungsregal zu nehmen.

Wir haben Blockade Tiere und mein ehemaliger Whiskyhändler konnte aufgrund von Auflagen durch die Lebensmittelverordnung keine selbst abgefüllten Tasting-Samples mehr verkaufen.

Und wir haben Waldverdacht. Waldverdacht ist mein persönlicher Bürokratie Favorit. Besteht Waldverdacht, darf die betroffene Fläche nicht bebaut werden.

Die Bürokratie rund um den Datenschutz, im Spannungsfeld zwischen Informationsfreiheit und Schutz der Privatsphäre finde ich auch voll geil!

Und jeder darf sich, wie es sich für die Widersprüchlichkeit einer anständigen Demokratie gehört, mit seinen Hirnfürzen jederzeit überall einbringen.

Und das alles ist nicht irgendwelchen Besatzern geschuldet sondern der Perfektionierung des deutschen Wesens.

In Sachen Bürokratie war das deutsche Wesen schon Weltmeister, als unsere US-Amerikanischen Besatzer noch auf den Bäumen saßen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Je mehr Vorschriften, desto mehr Unrecht

Oblomow, Mittwoch, 16.05.2018, 19:31 vor 2174 Tagen @ trosinette 2351 Views

Hab' das mal irgendwie bei Laotse gelesen, dass diese ganze Gesetzmacherei als Zeichen der Verluderung aller Verhältnisse muss gelten. Die bekackten Juristen haben die Macht übernommen.

Herzlich
Oblomow

Dem war tatsächlich so, gerade beim Zwangsproject EU/EURO (mT)

DT @, Mittwoch, 16.05.2018, 20:24 vor 2174 Tagen @ Kaladhor 2430 Views

Das hat ja nur einen Zweck, nämlich das wiedererstarkte 80 Mio EW Deutschland nach der Wiedervereinigung an die Kette zu legen. Italien, Frankreich und England mit ca 50 Mio EW fürchteten das, und dazu noch mitten in Europa, und dann so stark.

In diversen Papieren wie zB von BCG ist aufgeführt, wie man die Ungleichheit, die durch das deutsche Ingenieur- und Maschinenbauwesen entsteht, abbauen kann. Die Axt an die Ausbildung, das Duale System, den Dipl.-Ing. zu legen war essentiell, um Deutschland von innen heraus und an der Wurzel zu schwächen. Trojaner wie Edelgard Bulmahn mit Bologna und Master/Bachelor, Jörg Asmussen, der die Deutschland AG aufgebrochen und an die Besatzungsbanken und -fonds verschleudert hat, oder auch Andreas Schleicher mit der OECD, Pisa etc. waren die Speerspitze dieser Zerstörer.

In diesen Papieren stand ganz klar drin, daß alles getan werden mußte, um Deutschland weniger wettbewerbsfähig zu machen, damit die Ungleichheit innerhalb des Euro weniger stark auffällt. Eurobonds und die Target II Salden sind momentan die Methode, um dies zu tun und gleichzeitig in Billionenhöhe Reparationen im Rahmen von Versailles II ("EURO") vom Kriegsverlierer Deutschland nach der Wiedervereinigung abzuschöpfen in die Taschen der Besatzer und Hintertanen.

Wieso sie uns Hamstern dann nicht anständig Futter und ein gut geöltes Hamsterrad gegeben haben, sprich gescheite Infrastruktur und anständige Autobahnen verstehe ich nicht.

FUCK YOU BESATZER

Automatisierte "Charakterwäsche" schwächt den Charakter

nvf33 @, Mittwoch, 16.05.2018, 14:35 vor 2175 Tagen @ nereus 2993 Views

Automatisierte "Charakterwäsche" schwächt den Charakter


Stimmt die Nummerierung der Welten eigentlich noch? [[hae]]

mfG
nereus

Ein sehr sinnvolle Frage.
Deutschland darf seit dem 9. Mai 1945 nicht mehr, wie es will.
Die meisten finden das heute gut - und manchen lehnen sogar den freie Willen an sich ab.

Besatzerpolitik war und ist es, deren (freie) Zwangsausübung ab 1945 zu verbergen und/oder zu leugnen, aus welchen Gründen auch immer. Macchiavelli hätte es nicht geraten.
Im Buch "Charakterwäsche" wird diese Vorgehensweise als psychoanalytisch-behaviouristisch aufgezeigt. Statt offener Zwangsausübung wird und wurde konditioniert - entweder subtil-unterschwellig oder offen, begleitet von Leugnungsgetöse.

Inzwischen hat man die Konditioniermechanik von Menschenmengen ziemlich gut im Griff, v.a. durch mathematische Modelle. Man kann jedes Individuum/Atom unter der vereinfachenden Vorstellung des Nutzenoptimierers bzw. Schuldenminimierers in ein großes Weltmodell parametrisieren. Jedes Individuum/Partikel hat eine u.U. lange Liste mit Eingabedaten und eine ähnliche mit Ausgabedaten. Aus diesen Listen und aus vielen Partikel kann man Metazustände extrahieren, analog z.B. zur Angabe einer Temperatur in einem Gas.

Ein Metazustand/Lage(analyse) wäre z.B. "Grad der Zustimmung zum Bau BER". Er setzt sich aus möglicherweise abwegig erscheinenden Unterzuständen zusammen, z.B. "BER-Gegner wie Partikel 2...7 bis 3...8 mögen Currywurst, aber nicht Berlin." Solches Wissen steckt in den riesigen Korrelationsmatrizen von Palantir & Co KG. Nun kann man diese Korrelation nutzen, um sich einen Weg von Metazustand/Lage A in Metazustand/Lage B vorschlagen zu lassen, also z.B. "Zustimmungsgrad BER= 40%" auf "35%".
Ein solches System würde dann z.B. vorschlagen: "Currywurstpreis senken" und "Wohnraum in Berlin einengen". Diese Parameter würde man dann in eine (z.B. politische) Strategie übersetzen.
Seit einigen Jahren ist dieser Ansatz halbwegs vorstellbar in der Öffentlichkeit, aber er wird bereits seit dem 2. Weltkrieg, den ersten Computern und "operations research" praktiziert und verfeinert - einerseits getragen von realen Erfolgen, und andererseits, wo die Erfolge ausbleiben, befeuert durch den durch den dringenden Wunsch, die Menschen als Apparate zu betrachten (Churchill war vermutlich so einer u.a.).

Mechanische Vielteilchenansätze haben jedoch einen Haken: Sie funktionieren nur für bestimmte Parameterbereiche gut. Schlecht funktionieren sie in der Nähe von Phasenübergängen, d.h. dort, wo die Korrelationslängen groß und die Zwischenpartikelwechselwirkungen stark werden. Dann tritt eine Art Resonanz mit tieferliegenden Eigenschaften auf, die üblicherweise nicht in der anfänglichen Partikel-Modellierung enthalten sind. Man braucht dann Zusatzannahmen. Ein analoges Beispiel: Das Gefrieren von Wasser. Ein Beispiel für die Wirkungen dieses Effekts: Bau immer größerer Teilchenkollidierer, um tiefer in das "Wesen" einzudringen.

Auf das besagte Weltmodell übertragen wäre ein "Perspektivwechsel" oder eine "Umdeutung" so ein Phasenübergang - mit sehr schlechter Parametrisierbarkeit. Für jede/n, der die Willkür dieses Weltmodells nicht bemerkt hat, eine Horrorvorstellung. Praktisch die gesamte, v.a. westliche Politik ist derzeit von der Angst vor einem solchen Perspektivwechsel getrieben.

Deutschland unter dem Wellness-Deckel militärischer Entmündigung erscheint da als wesentlicher Faktor, das Weltmodell von Phasenübergängen fernzuhalten. Jegliche Änderung hierzulande werden die Weltmodell-Gefolgsleute also zu unterbinden versuchen, gern subtil. Aber man erinnert sich jetzt wieder mehr an Macchiavelli und wird wieder gröber. Beispiel: Führungspersonal gemäß bestimmter Präferenzen auswählen, z.B. Currywurst und Berlinzuneigung, oder Fraportler aus der transatlantischen beliebten Drehscheibe Frankfurt nach Berlin versetzen.

Die gute Botschaft lautet: Dieses Modell ist eine grobe und dumme Verkürzung der Wirklichkeit - also eine schlechte Simulation der Realität <img src=" />.
Wir sind keine Konditionierbaren Maschinen, wenn wir nur das tun, was wir tief in unserem Inneren auch glauben wollen. Porentiefe Charakterreinheit lässt sich nicht mit der Konditionierungswaschmaschine erreichen, sondern nur kraft der größten Geschenke, die uns Menschen gegeben sind: Freiheit des Geistes und Fähigkeit zur Liebe.

Viele Grüße
nvf33

Irgendwie hatte ich es schon geahnt ..

nereus @, Mittwoch, 16.05.2018, 15:15 vor 2175 Tagen @ nvf33 3024 Views

.. aber nie so recht glauben wollen.

Hallo nvf33!

Du schreibst: Inzwischen hat man die Konditioniermechanik von Menschenmengen ziemlich gut im Griff, v.a. durch mathematische Modelle. Man kann jedes Individuum/Atom unter der vereinfachenden Vorstellung des Nutzenoptimierers bzw. Schuldenminimierers in ein großes Weltmodell parametrisieren. Jedes Individuum/Partikel hat eine u.U. lange Liste mit Eingabedaten und eine ähnliche mit Ausgabedaten. Aus diesen Listen und aus vielen Partikel kann man Metazustände extrahieren, analog z.B. zur Angabe einer Temperatur in einem Gas.

D.h. in den Think-Thanks und Beratergremien der Eliten sitzen Leute die Modelle auf dem PC-Monitor haben und die durch entsprechende Parameteranpassungen die mutmaßliche Wirkung/Stimmung ihrer Ideen ermitteln.
Und wenn sich ein Vorschlag als ungünstig erweist, wird er so lange „konfiguriert“ bis es irgendwann paßt.
Habe ich Dich da richtig verstanden?

Du schreibst dann noch: Mechanische Vielteilchenansätze haben jedoch einen Haken: Sie funktionieren nur für bestimmte Parameterbereiche gut. Schlecht funktionieren sie in der Nähe von Phasenübergängen, d.h. dort, wo die Korrelationslängen groß und die Zwischenpartikelwechselwirkungen stark werden. Dann tritt eine Art Resonanz mit tieferliegenden Eigenschaften auf, die üblicherweise nicht in der anfänglichen Partikel-Modellierung enthalten sind. Man braucht dann Zusatzannahmen.

Aha!
D.h. die irrsinnige aber allseits mit großer Intensität betriebene, Gleichmacherei hat als einen ihrer tieferen Gründe, die Massen berechenbarer zu machen.
Wir sind noch zu wenig Maschine/Ware/Produkt.
Individualität stört da nur.

Auf das besagte Weltmodell übertragen wäre ein "Perspektivwechsel" oder eine "Umdeutung" so ein Phasenübergang - mit sehr schlechter Parametrisierbarkeit. Für jede/n, der die Willkür dieses Weltmodells nicht bemerkt hat, eine Horrorvorstellung. Praktisch die gesamte, v.a. westliche Politik ist derzeit von der Angst vor einem solchen Perspektivwechsel getrieben.

Könnten die teilweise dramatischen Richtungswechsel des „großen Blonden mit der schönen Frau“, ggf. POTUS genannt, auch damit zusammen hängen?
Ich hatte das bislang als ausgebuffte Geschäftstaktik auf dem Schirm, aber wenn es so ist, wie Du es andeutest, könnte dieser Zick-zack-Kurs auch die Modelle und Prognosen der „verdorbenen Charakter“ verhageln.

Was hältst Du von dieser abgefahrenen VT? [[zwinker]]

mfG
nereus

Glaube an Theorien ist sehr wirksam

nvf33 @, Mittwoch, 16.05.2018, 15:54 vor 2175 Tagen @ nereus 2732 Views

.. aber nie so recht glauben wollen.

Hallo nvf33!
....

D.h. in den Think-Thanks und Beratergremien der Eliten sitzen Leute die
Modelle auf dem PC-Monitor haben und die durch entsprechende
Parameteranpassungen die mutmaßliche Wirkung/Stimmung ihrer Ideen
ermitteln.

Ja, so in etwa. Höher in der Hierarchie mag man m.E. allerdings keine Monitore oder Powerpoints mehr, sondern lieber Lageanalysen, die die Assistenten vorbereitet und in griffige Formeln versprachlicht haben. Aber vom Prinzip hier ja. Firmen wie z.B. Teramark bieten solche Lageanalysen an.

Und wenn sich ein Vorschlag als ungünstig erweist, wird er so lange
„konfiguriert“ bis es irgendwann paßt.
Habe ich Dich da richtig verstanden?

Viele Fehlentscheidungen werden m.E. auch auf die Zeitskala geschoben, d.h. "noch funktioniert es nicht, aber bald.." Das Warten auf die Weltrevolution seit Marxens Zeiten ist eine verwandte Figur - akademische Enttäuschung über Realitäten, die Theorien nicht entsprechen wollen eben.

...
D.h. die irrsinnige aber allseits mit großer Intensität betriebene,
Gleichmacherei hat als einen ihrer tieferen Gründe, die Massen
berechenbarer zu machen.
Wir sind noch zu wenig Maschine/Ware/Produkt.
Individualität stört da nur.

Offenbar herrscht diese Sichtweise bei der Mehrheit der heutigen Entscheider vorherrscht. Sie ist m.E. dennoch unzutreffend. Aber die Wechselwirkung zwischen Individuen zu verknappen und schmal zu halten, sowie die einzelnen Individuen ähnlich, ja, das begünstigt natürlich die mathematische Modellierbarkeit.

...
Könnten die teilweise dramatischen Richtungswechsel des „großen
Blonden mit der schönen Frau“, ggf. POTUS genannt, auch damit zusammen
hängen?
Ich hatte das bislang als ausgebuffte Geschäftstaktik auf dem Schirm,
aber wenn es so ist, wie Du es andeutest, könnte dieser Zick-zack-Kurs
auch die Modelle und Prognosen der „verdorbenen Charakter“ verhageln.

Was hältst Du von dieser abgefahrenen VT? [[zwinker]]

Ein interessanter Gedanke, den ich so noch nicht auf der Rechnung (<img src=" />) hatte. Ich vermute aber nicht, dass Freund Trump allen "Weltmodellen" ein Schnippchen schlagen möchte. Eher könnte er mit seiner ruckartigen Vorgehensweise versuchen, "Weltmodelle" anderer Mächte zu verwirren bzw. zu dekorrelieren, z.B. in der Annahme, dass die US-Systeme besser seien oder über die besseren Eingabeparameter verfügen (z.B. weil aus erster Hand). Darauf deutet auch die sehr präzise und PR-technisch zielgruppen- und direktmarketing-optimierte Sprache Trumps hin.

Frank Schirrmacher hat dieses ganze Politik-Digitalisierungsthema m.E. am besten in Worte gefasst, z.B. in seinem Buch "Ego- Das Spiel des Lebens". Aber auch in Schrenck-Notzings "Charakterwäsche" klingt es schon auf den hinteren Seiten deutlich an.

Viele Grüße
nvf33

Unberechenbarkeit gehört immer zur Machtmechanik

Oblomow, Mittwoch, 16.05.2018, 18:50 vor 2174 Tagen @ nereus 2374 Views

Da kann man schnell auch mal nen Pakt machen, nen Pakt brechen. Niemand darf sicher sein. Insofern ist Willkür ne olle Kamelle. Machiavelli für Beginners.

Herzlich
Oblomow

Irrtum

Naclador @, Göttingen, Donnerstag, 17.05.2018, 09:09 vor 2174 Tagen @ nereus 2070 Views

Hallo nereus,

Du schreibst: "Wir sind noch zu wenig Maschine/Ware/Produkt.
Individualität stört da nur."

Oh, ganz im Gegenteil, Individualität ist super. Die minimiert nämlich die Partikel-Interaktion, weil niemand mehr die Gemeinsamkeiten mit den anderen sieht, sondern nur noch die Unterschiede. Individualismus ist das Antidot zu Solidarität. Gruppenidentität wird durch Individualidentität ersetzt. Selbst das Geschlecht als verbindendes Merkmal wird aufgelöst. Du bist Du, alle anderen sind anders, daher kann es auch keine Interessengemeinschaft mit anderen geben. Die Atomisierung der Gesellschaft ist bereits sehr weit fortgeschritten, ebenso die Erziehung der Menschen zum "rationalen egoistischen Agenten".

Kennst Du die Adam-Curtis-Filme "The Trap" und "All Watched Over by Machines of Loving Grace"?

Viele Grüße,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Einsicht

nereus @, Donnerstag, 17.05.2018, 09:37 vor 2174 Tagen @ Naclador 2166 Views

Hallo Naclador!

Da hatte ich mich wohl beim Begriff vertan.
So wie Du das jetzt beschreibst, daß Individualität das Gruppenbewußtsein aufhebt, kann ich Dir zustimmen.

Aber der Vorredner stellte ursprünglich auf die Konditioniermechanik von Menschenmengen ab und hier sind doch eher grobe Kategorien von Vorteil als Vielfalt.
Je weniger Parameter desto höher die Prognosesicherheit und vice versa.
Oder etwa nicht?
Gute Propaganda lebt doch auch von Vereinfachung.

Wie finden aber nun das Entkernen aus der Gruppe (individuelle Vielfalt) und Konditionierung von Massen zusammen?
Besteht da nicht ein Widerspruch?

mfG
nereus

Zum Widerspruch "Gleichschaltung" vs. "Individualität"

nvf33 @, Donnerstag, 17.05.2018, 14:00 vor 2174 Tagen @ nereus 1956 Views

...

Gute Propaganda lebt doch auch von Vereinfachung.

Wie finden aber nun das Entkernen aus der Gruppe (individuelle Vielfalt)
und Konditionierung von Massen zusammen?
Besteht da nicht ein Widerspruch?

mfG
nereus

Wenn man eine Programmarchitektur optimiert, oder eben ein Gesellschaftssystem, dann findet man, dass individuellere Module/Partikel, stärker angewiesen sind auf die anderen als generische. Stärker auf andere angewiesen sein heißt leichtere zentrale Koordinierbarkeit. Je spezifischer die Schnittstellen/Wechselwirkungen, desto einfacher zu kontrollieren werden sie.
Individuelle Vielfalt ist dabei günstig, solange sie innerhalb der globalen Spezifikation oder dem Entwurfsstil bleibt. Diese Grenze behaupten zu können, bedeutet: Deutungshoheit.
Letztlich ist es das alte Wunder der Arbeitsteilung, dass das überhaupt funktioniert. Und es ist auch nicht so schlecht, einerseits.

Der Fehler liegt m.E. in der Selbstverleugnung der zentralen Instanz. Man setzt auf die Karte, dass die Menschen (oder man selbst) so vereinzelbar seien, dass sie ihre tiefere Einheit nicht mal mehr ahnen. Viele arbeiten verbissen daran, diese Ahnung in sich zu töten. Aber das wird nicht möglich sein. Die größte Gabe des Menschen bleibt: Zu fühlen und wissen zu können, dass man sich selbst in seinem Gegenüber begegnet, so fern das auch erstmal erscheinen mag.

Viele Grüße
nvf33

Ergänzung

Kaladhor @, Münsterland, Mittwoch, 16.05.2018, 16:24 vor 2175 Tagen @ nvf33 2688 Views

Mechanische Vielteilchenansätze haben jedoch einen Haken: Sie
funktionieren nur für bestimmte Parameterbereiche gut. Schlecht
funktionieren sie in der Nähe von Phasenübergängen, d.h. dort, wo die
Korrelationslängen groß und die Zwischenpartikelwechselwirkungen stark
werden. Dann tritt eine Art Resonanz mit tieferliegenden Eigenschaften auf,

Aber auch dafür gibt es ja eine Variante, wie uns der olle Juncker das dargestellt hat: die Salami-Taktik.....

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

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