An die Optionsschein-Experten (zB Paranoia etc.): (mT)

DT @, Freitag, 04.05.2018, 09:59 vor 2186 Tagen 3046 Views

Hat jemand von Euch einen Link, wo ich einen Betrag für eine Auslandslieferung eingeben kann und dann das Währungspaar (zB GBPEUR oder USDEUR) und eine Laufzeit zwischen Bestellung und Auslieferung angeben kann und dann mich gegen das Devisenfluktuationsrisiko absichern kann? Also bitte keine Optionsscheine aus dem Geld oder irgendwelche Spekulationen, sondern ein ganz konservatives und klassisches Optionsscheingeschäft.

Vielen Dank,
DT

Deine Frage zum Online-Optionsrechner

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Freitag, 04.05.2018, 13:18 vor 2185 Tagen @ DT 2551 Views

Hallo DT,

Hat jemand von Euch einen Link, wo ich einen Betrag für eine
Auslandslieferung eingeben kann und dann das Währungspaar (zB GBPEUR oder
USDEUR) und eine Laufzeit zwischen Bestellung und Auslieferung angeben kann
und dann mich gegen das Devisenfluktuationsrisiko absichern kann? Also
bitte keine Optionsscheine aus dem Geld oder irgendwelche Spekulationen,
sondern ein ganz konservatives und klassisches Optionsscheingeschäft.

Einen solchen komfortablen Link kenne ich nicht.
Vermutlich musst Du mehr Schweiss aufwenden. [[lach]]

Eine Suche nach "online option calculator fx" beim Suchmaschinenmarktführer erbrachte folgenden Link:

http://www.unit-conversion.info/othertools/fx-currency-options-calculator/

Welches Modell dahinter steckt, kann ich Dir nicht sagen.

Ich meine, dass die klassischen Währungsoptionsscheine immer noch alle amerikanische Optionen (Ausübung immer möglich) sind.

In diesem Rechner bei "Option Type" "American" eingeben und bei Payoff "Vanilla" (Normal, Standard).

Für Deine gewünschte Laufzeit musst Du dann irgendwo die heimischen und die ausländischen Zinssätze herholen und eingeben.
Eigentlich braucht es dafür Zero-Rates, aber normale Sätze für Deine Optiosnlaufzeit tun es ersatzweise auch. Einfach den passenden Wert für Deine Optionslaufzeit interpolieren!

Ich weß nicht, ob die passende Vola irgendwo im Netz steht.
Nimm einfach eine ähnliche Option vom Optionsscheinmarkt und setze die Vola so ein, dass der aktuelle Optionspreis getroffen wird.
Typischerweise ist diese Vola höher als die "wahre" Vola im Markt, Retail-Preise halt.

Wenn Du irgendwo auf Garmann/Kohlhagen stößt, das Modell kann nur europäisch, ist also ungeeignet. Amerikanische Optionen sind immer mindestens so teuer wie europäische.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Vielen Dank Paranoia. (mT)

DT @, Freitag, 04.05.2018, 13:51 vor 2185 Tagen @ paranoia 2362 Views

Grüße nach H.
Ich dachte, daß es für den fortgeschrittenen Bankmitarbeiter ein Tool gäbe, wenn Unternehmer DT zu ihm kommt und sagt: Ich biete Maschine x für das UK an, und die Bestellung kommt am 1.5. und lautet über 1 Mio GBP, die Maschine wird am 1.10. geliefert und dann wird in GBP bezahlt, Unternehmer DT hat aber in EUR kalkuliert, und die beiden Währungskurse sind A und B, daß es dann etwas gäbe, welches ausrechnet, welcher Schein welche Kosten hat und welchen Wert abliefert.

Hier
https://diepresse.com/home/wirtschaft/boerse/meingeld/anlagetrends/720032/Waehrungsabsi...
ist ein Beispiel gezeigt, aufgrund der Optionsscheinkosten verliert der Unternehmer immer, und zwar massiv (1/3 der Währungsschwankung), ich hatte gehofft, es ginge besser.

Gerade bei UK-EU Geschäften in Zeiten von Brexit kann da mal schnell 10-20% Bewegung drinsein, bei größeren Summen und davon 1/3 ist das nicht unerheblich.

Ich hatte gehofft, das geballte Wissen des Forums wäre besser als 5 min googlen plus ein überforderter Bankmitarbeiter der DZ Bank, der mir Optionen (keine OS) andrehen wollte mit allen Nachschußpflichten.

Gruß und danke, DT

FX-Options(schein)preise

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Freitag, 04.05.2018, 14:29 vor 2185 Tagen @ DT 2486 Views

Hallo DT,

Grüße nach H.
Ich dachte, daß es für den fortgeschrittenen Bankmitarbeiter ein Tool

Da wäre, wenn überhaupt, ein Firmenkundenberater. Aber auch der holt sich vermutlich aktuelle Preise bei seiner Handelsabteilung anstatt die Optionsparameter in ein Tool einzugeben.

gäbe, wenn Unternehmer DT zu ihm kommt und sagt: Ich biete Maschine x für

das UK an, und die Bestellung kommt am 1.5. und lautet über 1 Mio GBP, die
Maschine wird am 1.10. geliefert und dann wird in GBP bezahlt, Unternehmer
DT hat aber in EUR kalkuliert, und die beiden Währungskurse sind A und B,

Wenn die Zahlung sicher kommt, wäre der Terminverkauf der Pfunde das richtige Instrument.

daß es dann etwas gäbe, welches ausrechnet, welcher Schein welche Kosten
hat und welchen Wert abliefert.

Für diesen Zweck musst Du jemand haben, der Zinskurven und Volaflächen pflegt.
So etwas ist viel aufwendiger, als ein Börsenkurse ins Web durchzureichen.
Du wünschst Dir die Ausstattung eines Devisenoptionshändlers. [[lach]]

Wer soll das bezahlen?

Hier
https://diepresse.com/home/wirtschaft/boerse/meingeld/anlagetrends/720032/Waehrungsabsi...
ist ein Beispiel gezeigt, aufgrund der Optionsscheinkosten verliert der
Unternehmer immer, und zwar massiv (1/3 der Währungsschwankung), ich hatte
gehofft, es ginge besser.

Jedes Jahr bezahle ich meine Hausratversicherung. Leider wurde noch nie bei mir eingebrochen. Deswegen hat sich die Hausratsversicherung einfach nicht gelohnt. Das ist im übertragenen Sinne Deine Argumentation.
Die Versicherungsprämien sind immer weg. Dafür bieten sie aber eine Risikoreduzierung. Mehr nicht.

DT, Du kannst doch Mathe, oder?
Es ist doch klar, dass ein asymmetrisches Instrument Geld kosten muss.
Auf der anderen Seite steht immer ein Stillhalter, wenn auch nicht im herkömmlichen Sinn.


Gerade bei UK-EU Geschäften in Zeiten von Brexit kann da mal schnell
10-20% Bewegung drinsein, bei größeren Summen und davon 1/3 ist das nicht
unerheblich.

Bitte die Beträge nicht pauschalieren. Es gehen viele Dinge in den Optionspreis ein.

Ich hatte gehofft, das geballte Wissen des Forums wäre besser als 5 min
googlen plus ein überforderter Bankmitarbeiter der DZ Bank, der mir
Optionen (keine OS) andrehen wollte mit allen Nachschußpflichten.

Wenn Du Optionen kaufst und komplett bezahlst (wie einen Optionsschein), gibt es keine Nachschusspflicht.

Es gibt aber auch Optionen, die einem Margin-Verfahren angeschlossen sind, z.B. die auf den EUR/USD-Future an der CME. Wenn Du Dich deswegen überhebelst, bist Du halt schnell tot.

Deinen Anspruch an Optionen ist leider etwas irreal.
Wenn Du Dir als Budenbetreiber auf dem Oktoberfest einen Stand mietest, kannst Du Dir auch Wetter- und Temperaturderivate kaufen, die den Einnahmeverlust bei schlechtem Wetter kompensieren sollen.
So etwas im Optionsformat kostet natürlich Geld.
Letzen Endes kannst Du damit aber den Verlust bei Schlechtwetter massiv reduzieren.
Du kannst es aber auch sein lassen, auf Optionsprämienzahlung verzichten und dafür selber das Risiko zu nehmen, Pleite zu gehen.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

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