Frage an die Experten hier: Warum ist der Dollar zur Zeit so unglaublich stark?

SevenSamurai @, Donnerstag, 03.05.2018, 20:21 vor 2185 Tagen 4727 Views

Frage an die Experten hier:

Warum ist der Dollar zur Zeit so unglaublich stark?

Ist das eine Auswirkung der Zollpolitik von Trump/den USA?

Oder liegt das an den Handelsverlusten Europas wegen des (idiotischen) Russland-Boykotts?

Oder was ist sonst geschehen, dass der US-Dollar so stark ist?

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Repatriierung. Apple, Google und Co. bringen ihre Gelder ins Steuerparadies USA! (oT)

XERXES @, Donnerstag, 03.05.2018, 20:34 vor 2185 Tagen @ SevenSamurai 4267 Views

- kein Text -

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“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

Das unterstellt aber, dass die Konzerne ihr Auslandsdevisen nicht abgesichert hatten. ??? (oT)

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Donnerstag, 03.05.2018, 20:38 vor 2185 Tagen @ XERXES 4106 Views

- kein Text -

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Zusammenhang?

Martin @, Donnerstag, 03.05.2018, 20:47 vor 2185 Tagen @ paranoia 4099 Views

M.W. wird repatriiert, weil dies steuerlich attraktiv geworden ist. Was hat das mit Devisenabsicherung zu tun? die kann ja trotzdem stattfinden.

US-Finanzvermögen im Ausland

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Donnerstag, 03.05.2018, 21:30 vor 2185 Tagen @ Martin 4054 Views

Hallo Martin,

M.W. wird repatriiert, weil dies steuerlich attraktiv geworden ist. Was hat

Ja.

das mit Devisenabsicherung zu tun? die kann ja trotzdem stattfinden.

Wenn die Repatriierung eine Dollaraufwertung verursachen soll, müssen bestimmte Vorbedingungen vorherrschen:

Der Beitrag von Xerxes suggeriert, dass die Finanzvermögen großer US-Konzerne in Fremdwährungsvaluta im Ausland herumliegen und bei Repatriierung in USD getauscht werden.

Das bedeutet aber, dass US-Konzerne große Kursrisiken in Kauf nehmen.
Ist das wirklich so?

Wenn ein US-Konzern Fremdwährungserlöse in USD tauscht und damit z.B. T-Bills kauft und die bei der Deutschen Bank ins Depot legt, dann bedeutet Repatriierung lediglich, dass Wertpapiere von einem Depot in Deutschland umgebucht werden auf ein Depot in den USA. Daraus ergibt sich kein Einfluss auf den Dollarkurs.

Gruß
paranoia

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Gut, dazu muss man die Anlagestrategien kennen

Martin @, Donnerstag, 03.05.2018, 21:42 vor 2185 Tagen @ paranoia 3735 Views

Hallo paranoia,

ohne die Anlagestrategie der Großkonzerne zu kennen ist das eine Spekulation. Ich weiß auch nicht, von welcher Größenordnung wir reden, und ob die Entwicklung des Dollarkurses damit erklärbar ist.

Gruß, Martin

Falsch!

Cascabel @, Donnerstag, 03.05.2018, 21:18 vor 2185 Tagen @ XERXES 4445 Views

Hallo, Xerxes

Mit Logik hat deine Aussage nicht viel zu tun. Wie sollte der Dollar stärker werden können,
wenn die Dollars zurück in die USA fließen? Dann muss genau das Gegenteil der Fall sein:
Es muss eine enorme Inflation geben, weil die Preise wegen einer größeren Menge Dollars
steigen.

Gruß von der Finca Bayano

Cascabel

Komische Logik

Martin @, Donnerstag, 03.05.2018, 21:33 vor 2185 Tagen @ Cascabel 3978 Views

Hallo, Xerxes

Mit Logik hat deine Aussage nicht viel zu tun. Wie sollte der Dollar
stärker werden können,
wenn die Dollars zurück in die USA fließen? Dann muss genau das
Gegenteil der Fall sein:
Es muss eine enorme Inflation geben, weil die Preise wegen einer
größeren Menge Dollars
steigen.

Zuerst mal müsste man wissen, in welcher Währung gebunkert wurde. Wenn in Euro, dann muss erst in Dollar getauscht werden, also steigt die Nachfrage nach Dollar. Er steigt.

Wenn in Dollar gebunkert wurde (dann wäre keine Währungsabsicherung notwendig gewesen) werden dem Bankensystem möglicherweise Dollar entzogen (die lagen dann ja nicht nur so rum). Auch da steigt dann die Nachfrage nach Dollar.

Wenn es überhaupt Inflation in den USA gibt, dann mit großem Zeitnachlauf.

USD-Repatriierung, die zweite

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Donnerstag, 03.05.2018, 21:48 vor 2185 Tagen @ Martin 4001 Views

Hallo Martin!

Zuerst mal müsste man wissen, in welcher Währung gebunkert wurde. Wenn
in Euro, dann muss erst in Dollar getauscht werden, also steigt die
Nachfrage nach Dollar. Er steigt.

Jein. Es können auch Euros, die bei Auslandsbanken gehalten werden, nun bei Inlandsbanken (also in den USA) gehalten werden, dann passiert nichts mit dem Wechselkurs.


Wenn in Dollar gebunkert wurde (dann wäre keine Währungsabsicherung
notwendig gewesen) werden dem Bankensystem möglicherweise Dollar entzogen
(die lagen dann ja nicht nur so rum). Auch da steigt dann die Nachfrage
nach Dollar.

Nein.

Erklärung habe ich bereits geliefert.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Deine Behauptung zur Auswirkung von Repatriierung in die USA

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Donnerstag, 03.05.2018, 21:44 vor 2185 Tagen @ Cascabel 3952 Views

Hallo Cascabel,

Hallo, Xerxes

Mit Logik hat deine Aussage nicht viel zu tun. Wie sollte der Dollar
stärker werden können,
wenn die Dollars zurück in die USA fließen? Dann muss genau das
Gegenteil der Fall sein:
Es muss eine enorme Inflation geben, weil die Preise wegen einer
größeren Menge Dollars
steigen.

Du wirfst zwei Effekte durcheinander.
Wie bei jedem anderen Markt auch bewirkt die große Dollar-Nachfrage einen Kursanstieg desselben.

Die gekauften Dollars sind aber vorher schon vorhanden. Es entstehen durch den Kauf keine zusätzlichen Dollars. Es werden vorhandene Bestände getauscht!

"Inflation" ist -wenn überhaupt- ein Sekundäreffekt, der hier aber gar nicht auftritt.

Anders ist es, wenn z.B. ein Spanier einen VW Golf kauft.
Der schickt seine spanischen Euros nach Deutschland und die druckt dem Empfänger Volkswagen deutsche Autos. Hier verlängert sich die Bundesbankbilanz.
Auf der Aktivseite entstehen zweifelhafte Target-Forderungen, auf der Passivseite neue Guthaben der Empfängerbank.
Hier wird inflationiert!
Dank der Dauerintervention der Bundesbank zugunsten fremdländischer Euros gibt es noch! keine Verwerfungen am Devisenmarkt.
Der Devisenmarkt in der Eurozone wird nicht sichtbar, denn das Euroreglement bedeutet ja, dass jeder Teilnehmer beliebig zugunsten der Paritäten interveniert.

Mit freundlichem Salam aus
Hannover-Süd-Sunnistan

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Allah sei gepriesen, lässt er doch Banken Autos drucken und Pferde in den Himmel fliegen. (oT)

FOX-NEWS @, fair and balanced, Freitag, 04.05.2018, 08:04 vor 2185 Tagen @ paranoia 3695 Views

- kein Text -

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[image]
Läuft in Deutschland ...

In USA bekommt man mittlerweile ordentlich Zinsen

CWA @, Donnerstag, 03.05.2018, 20:43 vor 2185 Tagen @ SevenSamurai 4597 Views

Die Renditedifferenz zwischen 10-jaehrigen deutschen Bundesanleihen und Us-Anleihen ist mit 2,4% so hoch wie seit 1989 nicht. Damit schichten Grossanleger viel Geld vom Nullzins-EUR-Raum in den "Hochzins"-USD-Raum und verkaufen damit EUR und kaufen USD. Wenn die Zinsen in den USA weiter steigen, dann sollte der EUR weiter fallen.

Genau das ist der Punkt. mB

YooBee, Freitag, 04.05.2018, 00:51 vor 2185 Tagen @ CWA 4027 Views

Die Renditedifferenz zwischen 10-jaehrigen deutschen Bundesanleihen und
Us-Anleihen ist mit 2,4% so hoch wie seit 1989 nicht. Damit schichten
Grossanleger viel Geld vom Nullzins-EUR-Raum in den "Hochzins"-USD-Raum und
verkaufen damit EUR und kaufen USD. Wenn die Zinsen in den USA weiter
steigen, dann sollte der EUR weiter fallen.

Außerdem war zu erwarten, dass der Kreuzwiderstand nicht gleich genommen wird. Das kann nur passieren, wenn Draghi auch (deutlich) erhöht, oder die Amis zurück rudern müssen. Dann sind bei Trendbruch schnell 1.40$ drin. ansonsten geht es Richtung Parität.

[image]

Der Euro wird überall madig gemacht, :

Apostroph @, Down Town (Switzerland), Donnerstag, 03.05.2018, 21:46 vor 2185 Tagen @ SevenSamurai 4227 Views

hier ein paar Gründe:

Die Einheitswährung muss von Monat zu Monat mehr leiden unter der Politik Brüssels, Abspaltungs-Tendenzen in Europa und schliesslich, baldige Kapitulation (Zahlungsunfähigkeit) Italiens und eventuell Frankreichs.

Die Aufnahme Albaniens in die EU und weiterer Kleinstaaten aus dem Armenhaus.


Katastrophale Wirtschafts-Politik in einigen EU-Staaten.


Ich erwarte, nach kurzer Konsolidierung, ein weiteres Anziehen des Greenback.


Apo'

--
"Wir können nicht alle Helden sein, weil ja irgendeiner am Bordstein stehen und klatschen muss, wenn sie vorüber schreiten."

W. Adair

EUR/USD - meine Einschätzung

Slavisa ⌂ @, Freitag, 04.05.2018, 12:08 vor 2185 Tagen @ Apostroph 3960 Views

EUR/USD tendiert grundsätzlich nach oben.

Katastrophale Staatshaushalte und Jugendarbeitslosigkeit wie das in Italien, Abwandern des Kapitals in den asiatischen Raum, Abbau des Mittelstands durch Disruption und Digitalisierung, steigende Kosten im Gesundheits- und Rentenwesen und und und...

Da das Kapital bekanntlich das Herz eines Hasens hat, macht es sich aus dem Staub.

Wo sitzen denn die Tech-Giganten wie Google, Apple und die neue FinTech-Branche?[[zwinker]]

Beschissen wäre geprahlt.

Herzliche Grüße,
Slavisa

--
Börse

Frage

Ötzi @, Freitag, 04.05.2018, 15:02 vor 2185 Tagen @ Slavisa 3530 Views

EUR/USD
tendiert grundsätzlich nach oben.


Aber dann müsste EUR/USD doch nach unten tendieren, oder nicht? Nach den unten genannten Fundamentals wird der EUR ja schwächer.


Katastrophale Staatshaushalte und Jugendarbeitslosigkeit wie das in
Italien, Abwandern des Kapitals in den asiatischen Raum, Abbau des
Mittelstands durch Disruption und Digitalisierung, steigende Kosten im
Gesundheits- und Rentenwesen und und und...

Da das Kapital bekanntlich das Herz eines Hasens hat, macht es sich aus
dem Staub.

Wo sitzen denn die Tech-Giganten wie Google, Apple und die neue
FinTech-Branche?[[zwinker]]

Beschissen wäre geprahlt.

Herzliche Grüße,
Slavisa

Würde noch mal europäische Exporte verteuern

Slavisa ⌂ @, Montag, 07.05.2018, 11:19 vor 2182 Tagen @ Ötzi 2592 Views

EUR/USD

tendiert grundsätzlich nach oben.

Aber dann müsste EUR/USD doch nach unten tendieren, oder nicht? Nach den
unten genannten Fundamentals wird der EUR ja schwächer.

Ein teuerer Euro macht noch mal die Exporte teuerer und bricht Europa das Genick. Passt doch[[zwinker]]

Trading nicht aus dem Lehrbuch, sondern aus dem Kalkül.

--
Börse

Das verstehe ich jetzt nicht.

SevenSamurai @, Donnerstag, 03.05.2018, 23:21 vor 2185 Tagen @ Palstek 3979 Views

Warum sich mit "Fundamentals" abgeben, wenn es doch die Elliott-Wellen
gibt? [[zwinker]]
https://www.godmode-trader.de/artikel/ist-der-euro-bald-nichts-mehr-wert,6014969

Das verstehe ich jetzt nicht.

Hier im Forum wurde doch gesagt, dass wegen der Elliott-Wellen über die kommenden Monate und Jahre mit einem Wertverlust des US-Dollars gegenüber
dem Euro zu rechnen sein.

Und das gilt jetzt nicht mehr?

P.S. Hat Tiedje JEMALS richtig gelegen?

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Dann lies noch mal nach.

YooBee, Freitag, 04.05.2018, 00:44 vor 2185 Tagen @ SevenSamurai 4041 Views

Warum sich mit "Fundamentals" abgeben, wenn es doch die Elliott-Wellen
gibt? [[zwinker]]

https://www.godmode-trader.de/artikel/ist-der-euro-bald-nichts-mehr-wert,6014969

Das verstehe ich jetzt nicht.

Hier im Forum wurde doch gesagt, dass wegen der Elliott-Wellen über die
kommenden Monate und Jahre mit einem Wertverlust des US-Dollars gegenüber
dem Euro zu rechnen sein.

Und das gilt jetzt nicht mehr?

Da steht doch:
"Fazit

Das Währungspaar EUR/USD besitzt oberhalb der Parität (1 EUR=1 USD) die Möglichkeit, auf 1,9450 USD und später 2,08 USD anzusteigen. Im Vorfeld könnte es dabei im laufenden Jahr nochmal einen Kursrücksetzer auf 1,1305 USD geben."

Also um die 2$ für einen € ist doch ein ziemlicher Wertverlust.


P.S. Hat Tiedje JEMALS richtig gelegen?

Ähm... [[freude]]

Exportgewinne

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Freitag, 04.05.2018, 07:40 vor 2185 Tagen @ SevenSamurai 3928 Views

Frage an die Experten hier:

Warum ist der Dollar zur Zeit so unglaublich stark?

Ist das eine Auswirkung der Zollpolitik von Trump/den USA?

Oder liegt das an den Handelsverlusten Europas wegen des (idiotischen)
Russland-Boykotts?

Oder was ist sonst geschehen, dass der US-Dollar so stark ist?

Es liegt meiner Ansicht nach in den im Vergleich mit Europa hohen Zinsen in den USA. Besonders in Deutschland werden sehr hohe Exportgewinne (in US-Dollar und Fremdwährungen) erzielt, die anschließend gewinnbringend angelegt werden wollen.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Wie damals...

rattrap @, Freitag, 04.05.2018, 18:25 vor 2185 Tagen @ Otto Lidenbrock 3587 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 04.05.2018, 18:29

... Ende der 90er Jahre haben einige Schwellenländer, die in US-Dollar verschuldet sind grosse Probleme. Meiner Ansicht nach der Hauptgrund fuer
den Dollar-Shortsqueeze.

Gruesse!

--
Habe schon schlechtere Abgänge gesehen. (Horst Schimanski)

nur ein link zu Godmodetrader

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Samstag, 05.05.2018, 13:11 vor 2184 Tagen @ SevenSamurai 2983 Views

Auf GMT wurde heute diese Analyse von Andre Tiedje veröffentlicht. Nur weils eben zu deiner Frage passt, falls dich Charts interessieren.

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