Hallo nereus,

Das Schlagwort heißt hier: PRIMITIV.

Völlig richtig. Ich gehe noch weiter und sage VERTIERUNG!

Und wenn solche Moden gezielt inszeniert werden, man denke auch an die
moderne Musik (ja ja, ich höre die auch), dann sollten und sollen diese
Aktionen offenbar einer allgmeinenen und zunehmenden Primitivität Vorschub
leisten.

Wer etwas gegen die Vertierung tun möchte, könnte beispielsweise für jede Stunde Pop, Rock und Rap eine Stunde, meinetwegen auch halbe oder Viertelstunde Bach, Beethoven, Mozart, Schubert, Chopin, Schumann, Brahms, Debussy, Mahler, Berg etc. auflegen, und wenn er die BILD-Zeitung liest, zum Ausgleich und seelischer Reinigung einen anspruchsvolleren Text in die Hand nehmen, bei dem es sich gerne um einen fremdsprachlichen handeln darf.

Was in unserem Land so deprimierend und wie es aussieht auch verhängnisvoll ist, betrifft verschiedene Formen der Ausschließlichkeit und die monomanische Fixierung auf Angloshit.

Der deutsche Tunnelblick und die deutsche Borniertheit, Engstirnigkeit und dogmatische Verbohrteit, fürchte ich, pflastern ein weiteres mal den Weg zur Hölle.

Wenigstens Juden lieben Schumann, für den sich viele Deutsche einen Dreck interessieren:

https://www.youtube.com/watch?v=gigyV69ARA4

Klingt für mich, als hätte sich Martha la Grande ein wenig von Alfred Cortot inspierieren lassen.

retrogamerdave: *A perfect balance of beauty, virtuosity, elegance and grace. Like fine wine, Martha Argerich only gets better with age.*

Schumann unter den magischen Händen Liszts und Argerichs lehrt uns oder sollte das wenigstens, seelische Expansion. Verdi auch, der das in seine Noten sogar hineinschreibt, *Con espansione*!

Anglosch... und Demokratismus lehren uns neben einigen anderen Abartigkeiten vor allem seelische Kontraktion und Schrumpfung, Verprimitivisierung, letztlich Vertierung.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Hallo Gernot!

Das muß ich nochmals fett hervorheben, weil es so genial ist.

Als ich kleiner Junge war, besuchte mein Vater mit mir das
Völkerkundemuseum.
Ich war von dem bizarren Schmuck primitiver - äh, endemischer - Völker
abgestoßen und entsetzt.

Heute tragen den hier alle.
Pflöcke im Kopf, Löcher, wo sie nicht hingehören, Metallschmuckwarzen
allerorten, Stammestätowierungen über dem Gesäß, medusenhafte, oftmals
riechende Filzlockenzöpfe, manchmal bizarr syphilitisch aufgetürmt.

Vermutlich gibt es hier Zusammenhänge, die so öffentlich noch nicht
thematisiert und schon gar nicht untersucht wurden aber höchst interessant
wären.

Das Schlagwort heißt hier: PRIMITIV
Und wenn solche Moden gezielt inszeniert werden, man denke auch an die
moderne Musik (ja ja, ich höre die auch), dann sollten und sollen diese
Aktionen offenbar einer allgmeinenen und zunehmenden Primitivität Vorschub
leisten.

mfG
nereus

Vielen Dank für die Blumen!

Eine primitive, also einfache Kultur wird sich nicht verstümmeln und verunstalten.
Solche Auswüchse sind dekadent - im Gegensatz zu dem, was Spaßbremsen/Islamisten/manche Rechte/Konservative als dekadent unterstellen, z.B. wenn Leute sich gut anziehen oder schminken oder eine lustvolle Sexualität darstellen, die sich natürlich nicht nach den Vorstellungen der "Anständigen" richten muss.
Dekadent, also kulturell zerfallen ist m.E., was der Natur entgegensteht, nicht, was sie verfeinert. Rote Lippen wären also mitnichten dekadent, zeugen sie doch von guter Durchblutung. Eine einfache Bauernkultur ist - nun, einfach, eine, in der die Schädel abgebunden und gestreckt werden, ist dekadent. Eine afrikanische Jägerkultur mit eleganten Speeren ist ziemlich einfach, eine, in der die Hälse mit Ringen genickbrecherisch gestreckt werden, ist dekadent. Die Teezeremonie einer Geisha ist verfeinert, das Verstümmeln ihrer Füße dekadent; eine Tätowierung eines Mitteleuropäers kann eine kunstvolle Verfeinerung sein (obwohl - man hat mir beigebracht: "Wir malen nur auf Papier.") oder ein geistloses, bedeutungsloses Modeprodukt - schon eher dekadent und in diesem Fall zugegebenermaßen auch primitiv). Dekadent dürfte auch das Engleutsch-Geschwurbel sein, da es von oben oktroyiert (Medien) unserer natürlichen Sprachentwicklung widerspricht, die Sprache verundeutlicht und durcheinanderbringt ("Sieh dir das posting von dem fake user in dem thread an" - "sieh, was (welchen Beitrag) "..." da geschrieben hat.")
Alles nur meine Meinung ...

Übrigens gibt es durchaus anspruchsvolle populäre oder Rock- Jazz- oder Soulmusik. Jeder Musiklehrer könnte das erklären. Man denke nur an Mike Oldfields "Tubelar Bells". Hier pauschal Fronten zu ziehen ist, ähm, "einfach". Relativ einfach ist z.B. auch vieles aus dem Neofolk, aber in seiner Melodiebetontheit oftmals subtil anspruchsvoll und vor allem widerhallend in unseren Seelen.
Früher war nicht alles besser und heute ist nicht alle Sch.

--
Ab jetzt wird durchregiert. Wir kennen keine rote Linie mehr. Verbote bedeuten auch mehr Freiheit. Krieg bedeutet Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke. Hass bedeutet Liebe. Gebt ihnen keinen Millimeter preis.