Kulturbruch '68 - Die linke Revolte und ihre Folgen - Warum Denkschulen so zentral für das Verständnis der Wirklichkeit sind...

Lechbrucknersepp, Samstag, 17.03.2018, 10:29 vor 2233 Tagen 2257 Views

bearbeitet von Lechbrucknersepp, Samstag, 17.03.2018, 10:49

Denkschulen prägen das Wirklichkeitsverständnis, denn sie setzen den Rahmen, wie Fakten eingeordnet werden.

"Gutmenschen" sehen die Welt auf Basis ihrer 68-er-Denkschule (siehe unten) die Welt durch einen Filter.

Inzwischen haben die Damen und Herren den Gang der Institutionen durch und sitzen an den Schaltstellen der Republik: Unis, Medien, Staat.

In gewisser Weise wurde diese Denkschule von Deutschland aus in die USA exportiert, wo sie sich radikalisierte und das Social-Justice-Warriertum hervorbrachte und dann nach Deutschland zurückschwappte.

In einer bemerkenswerten Buchvorstellung setzte sich der Autor Dr. Karlheinz Weißmann am 9.3.2018 in der Bibliothek des Konservatismus mit der linken Revolte und ihren Folgen auseinander.

Kulturbruch '68 - Die linke Revolte und ihre Folgen
https://www.youtube.com/watch?v=Uj1um4T-9F4

Dr. Weißmann setzt in seinem Vortrag einen weiteren spannenden Akzent, indem er näher auf die US-amerikanische Rolle bei dieser Denkschule eingeht und warum sie sich im Sinne einer Übernahme der US-Leitkultur hierzulande so richtig festsetzen konnte...

Ich transkribiere seinen Einstieg in das Thema, als "Denkdratzerl", da er perfekt auf den Punkt bringt, warum das ein Denkschulenthema ist:

"Wenn sich die Kanzlerin zum Feminismus bekennt und der Bundespräsident von der unfassbaren Schuld spricht, die wir Deutschen auf uns geladen haben...
...wenn wir 1945 von den Amerikanern befreit wurden, aber die Yankees seither nur imperialistische Kriege führen...
...wenn Artikel 1 des Grundgesetzes als Gebot 1 der Zivilreligion dient und Gleichheit als unumstößlicher Glaubenssatz...
...wenn man die Kasernen nach dem letzten Wehrmachtsstahlhelm durchsucht und das eiserne Kreuz in Regenbogenfarben leuchtet...
...wenn Habermas als bedeutendster Philosoph der Gegenwart gilt und Enzensberger als bedeutendster Dichter...
...wenn der Zusammenhang zwischen höherer Bildung und nationalem Selbsthass evident ist...
...wen der Kommunismus an sich eine gute Idee war und die Errungenschaften der DDR immer noch verteidigt werden...
...wenn im bürgerlichen Leitorgan FAZ Rassismus beim Zweifel am dauerhaft friedlichen Zusammenleben verschiedener Ethnien beginnt und der Zentralrat der Muslime definiert, was Deutsche Leitkultur ist...
...wenn der Großkonzern findet, dass seine Mitarbeiter nicht bunt genug sind und man die "Menschen, die schon länger hier leben" ungestraft als Köterrasse beschimpft...
...wenn evangelische und katholische Geistliche Seit´ an Seit´ an Kommunisten Grünen und schwarzvermummten Gewalttätern gegen den AfD-Parteitag demonstrieren (Motto: Unser Kreuz hat keine Haken) und sich die Junge Union neben der Antifa einreiht...
...wenn das was Linke tun und das was rechte tun grundsätzlich mit zweierlei Maß gemessen wird Rechte eigentlich immer Nazis sind...
...wenn der Staatsfunk keinen konservativen Redakteur duldet und über Meldung oder Nicht-Meldung das Maß volkspädagogischer Nützlichkeit entscheidet...
...wenn die Fernsehzeitung des Springerkonzerns heute das Programm lobt, weil es gesellschaftskritisch und entlarvend arbeitet, das traditionelle Rollenverständnis und das kleinbürgerliche Spießertum in Frage stellt...
und die Fäkalsprache auch im Schlager Einzug hält...
...wenn es an deutschen Universitäten fast doppelt so viele Genderlehrstühle wie Lehrstühle für alte Sprachen gibt...
[...]
...dann hat das alles mit 68 zu tun.

Viel Spaß mit dem Vortrag eines erfrischend anders denkenden Gesellschaftskritikers.

Weiter will ich gar nicht vorgreifen. Vielleicht nur noch ein paar Personen und Institutionen, die den linken Kulturbruch in Deutschland maßgeblich bestimmt haben:

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

68-er Denkschule

Dutschke, Ohnesorg, Obermaier als handelnde Vorbilder.

Adorno, Marcuse, Horkheimer, Luhmann, Habermas als geistige Gerüstbauer.

Interventionistische Linke, Schwarzer Block, Antifa als wohlwollend geduldete Schlägertrupps der Bewegung.

(!!!!!!!) Linke Netzwerke, die im Verborgenen Online-Institutionen unterwandern "Die dunkle Seite der Wikipedia" und "Zensur - die organisierte Manipulation der Wikipedia und anderer Medien"
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Interessanter Beitrag (aus "0" wird "1")

Fleet @, Tor zum Harz ex NL, Samstag, 17.03.2018, 17:18 vor 2233 Tagen @ Lechbrucknersepp 1545 Views

Hallo Sepp',

ich nenn' Dich mal so, obwohl wir nie einen direkten Dialog hatten.

Danke für den für mich sehr interessanten Link zum Vortrag von Weißmann.
Keine abwegige, eher eine sehr alternative Einordnung der '68 und deren Akteure, die mir so bisher nicht bewusst waren.

[Übrigens zum Topic, oftmals finden sich im Gelben von mir so genannte 0 Antworten-Threads. Nicht selten sind dies durchaus bemerkenswerte Informationen, sei es aus dem Finanzsystem oder Gesellschaftliches, die tatsächlich keiner weiteren Erläuterung bedürfen.]

Interessanterweise finden die von Weißmann dargestellten Zusammenhänge eine breitere Basis beim Versuch die Entwicklung des heutigen Zeitgeistes ursächlich zu erklären.

Ähnliches wir hier behandelt:

Der Staat als Gegner seiner Bürger


"Die pseudo-liberale Ideologie, die die Politikgestaltung unserer etablierten Parteien bestimmt, hat den Charakter eines fehlgeleiteten Glaubens an die Möglichkeit zur Schaffung einer grenzenlosen Weltgesellschaft umfassenden Friedens und Einvernehmens aller Menschen. Ermöglicht durch die Hauptwerkzeuge der Gleichheit – Selbstverwirklichung und den globalen, grenzenlosen Kapitalismus."

In diesem Sinne

Fleet

--
"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)

Danke, Fleet. Nur wer die Denkschulen erfasst hat, kann verstehen, was auf der Welt abgeht. Alles andere ist Rumstochern im Nebel.

Lechbrucknersepp, Samstag, 17.03.2018, 19:08 vor 2233 Tagen @ Fleet 1503 Views

bearbeitet von Lechbrucknersepp, Samstag, 17.03.2018, 19:40

Hallo Sepp',

ich nenn' Dich mal so, obwohl wir nie einen direkten Dialog hatten.

Danke für den für mich sehr interessanten Link zum Vortrag von
Weißmann.
Keine abwegige, eher eine sehr alternative Einordnung der '68 und deren
Akteure, die mir so bisher nicht bewusst waren.

[Übrigens zum Topic, oftmals finden sich im Gelben von mir so genannte
0 Antworten-Threads. Nicht selten sind dies durchaus bemerkenswerte
Informationen, sei es aus dem Finanzsystem oder Gesellschaftliches, die
tatsächlich keiner weiteren Erläuterung bedürfen.]

Interessanterweise finden die von Weißmann dargestellten Zusammenhänge
eine breitere Basis beim Versuch die Entwicklung des heutigen Zeitgeistes
ursächlich zu erklären.

Ähnliches wir hier behandelt:

Der
Staat als Gegner seiner Bürger


"Die pseudo-liberale Ideologie, die die Politikgestaltung unserer
etablierten Parteien bestimmt, hat den Charakter eines fehlgeleiteten
Glaubens an die Möglichkeit zur Schaffung einer grenzenlosen
Weltgesellschaft umfassenden Friedens und Einvernehmens aller Menschen.
Ermöglicht durch die Hauptwerkzeuge der Gleichheit –
Selbstverwirklichung und den globalen, grenzenlosen Kapitalismus."

Sehr guter Artikel. Bringt es auch auf den Punkt.

Danke, Fleet. Nur wer die Denkschulen erfasst hat, kann verstehen, was auf der Welt abgeht. Alles andere ist Rumstochern im Nebel.

Das gilt von aktuellen Begebenheiten (wie die Vertuschung der Ramelow-Regierung) bis zu gewissen bemerkenswerten Vorgängen bei Wikipedia und hochfrequentierten Foren und in Kommentarbereichen (s.u.)...

Aktuelles Beispiel: Bei der Antifa in Rudolstadt wurden 100 Kg Chemikalien zum Bombenbau gefunden. Die Linke Ramelow-Regierung in Thüringen versuchte es zu vertuschen. Wer die Denkschule der 68er/Frankfurter Schule/Linksprogressiven kennt, weiß:
Rechtsstaatliche Prinzipientreue ist kein Teil dieser Denkschule voller Hass auf die eigenen Leute, Unternehmern, Reichen, der Familie und dem "Patriarchat". Im Gegenteil. Die linke 68er Revolution und der weit verzweigten Glaubensgemeinschaft dahinter, ist noch nicht vorbei und der Zweck heiligt den Protagonisten die umstürzlerischen Mittel hin zu einer Gesellschaft, die sich diese selbsternannte Elite erträumt.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article174654378/Thueringen-Regierung-von-Bodo-...

Ganz am Ende habe ich noch zwei Schmanckerl verlinkt, die aufzeigen, wie Überzeugungstäter aus linken Netzwerken im Verborgenen Wikipedia unterwandert haben und sich auch in anderen Online-Diskursen gemäß ihrer Ideologie koordiniert "einbringen".

(!!!!!!!) Linke Netzwerke, die im Verborgenen Online-Institutionen
unterwandern
"Die
dunkle Seite der Wikipedia
" und
"Zensur - die
organisierte Manipulation der Wikipedia und anderer Medien
"

Wenn Du die Buchvorstellung gut fandest, weil eine ungewohnte Perspektive eingenommen wird, kann ich die beiden Links wirklich nur empfehlen. Ist von einem Gymnasiallehrer, der in ein Wespennest gestochen hat und nicht mehr aufhören konnte zu recherchieren und zu dokumentieren.

Werbung