"Deutschland geht es gut" - Irrtum, wir liegen fast an letzter Stelle

Dieter, Samstag, 10.02.2018, 21:15 vor 2270 Tagen 4904 Views

https://www.stern.de/wirtschaft/geld/vermoegensschock--die-deutschen-sind-die-armen-wue...

Ich bin zwar kein Stern-Leser. Aber bei Recherchen bin ich mal wieder auf das leidige Thema Verteilung von Reichtum in Europa gestoßen.

Die BRD zeichnet sich durch eine gut funktionierende Bürokratie aus, die in der Lage ist, sehr effektiv Steuern einzutreiben im Unterschied zu manch anderen Staaten. Insofern ist es nicht verwunderlich, daß zwar die Staatskasse prall voll ist im Vergleich zu den wirklich reichen Ländern, aber die Menschen relativ arm, auch wenn der Verdienst relativ hoch ist, aber netto wenig bleibt.

So kommt es, daß nur die Portugiesen bei den alten EU-Ländern noch ärmer sind als die deutschen. Alle anderen Länder, die wir mit unseren Steuermitteln hochpäppeln, haben praktisch mehr als wir.

Der Leitspruch von Merkel/CDU, wie gut es uns geht, entspricht nun ganz und gar nicht der Realität.

Also: Besser keine Regierung, keine funktionierende Verwaltung und die Menschen blühen auf.

Gruß Dieter

Ziegelstein

Mausebär @, Samstag, 10.02.2018, 21:24 vor 2270 Tagen @ Dieter 3532 Views

Also: Besser keine Regierung, keine funktionierende Verwaltung und die
Menschen blühen auf.

zumindest besser als das, was wir an Regierung haben. Ich sag immer, mir waer ein Ziegelstein als Kanzler lieber als Merkel. Kostet weniger und richtet keinen Schaden an ....

Verteilung Reich und Arm

Falkenauge @, Samstag, 10.02.2018, 21:52 vor 2270 Tagen @ Dieter 3362 Views

https://www.stern.de/wirtschaft/geld/vermoegensschock--die-deutschen-sind-die-armen-wue...

Hallo Dieter,

weißt Du denn nicht, dass die ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen auf Arme und Reiche für die Gesellschaft geradezu überlebenswichtig ist?

So jedenfalls die Theorie des klassischen Wirtschafts-Liberalismus. Ludwig von Mises schrieb: „Nur weil unsere Gesellschaftsordnung die Ungleichheit des Eigentums kennt, nur weil sie jeden anspornt, soviel als möglich und mit dem geringsten Aufwand an Kosten zu erzeugen, verfügt die Menschheit heute über die Summe von jährlichem Reichtum, den sie nun verzehren kann. Würde man diesen Antrieb beseitigen, so würde man die Ergiebigkeit der Produktion so sehr herabdrücken, daß die Kopfquote des Einkommens bei gleichmäßiger Verteilung tief unter das fallen würde, was selbst der Ärmste heute erhält.“

Zum anderen ermögliche diese Ungleichheit den Luxus der Reichen, mit dem alle Massenwaren einmal angefangen hätten. Nehme man den Reichen das Geld für den Luxus, dann hätte dies unübersehbare Folgen für die Fähigkeit und Willigkeit der Mitglieder einer Gesellschaft, innovative Güter zu produzieren. So habe das Badezimmer oder das Auto einmal als Luxus für Reiche angefangen und sei heute allgemeiner Standard des normalen Lebens von jedermann.

Also ist doch alles bestens. Danach läuft alles. Deshalb sind die Innovationen bei uns auch so hoch. Alles hat seinen Preis. Weil wir Schlusslicht sind, sind wir Spitze! Ist das absurd?

Welcher Bereich hatte die größten "Einkommens"-Steigerungen in der Geschichte der BRD?

Dieter, Samstag, 10.02.2018, 22:33 vor 2270 Tagen @ Falkenauge 3243 Views

Hallo Falkenauge,
ich habe vor Jahren aus Neugierde einmal anhand aller mir zur Verfügung stehenden öffentlichen Quellen Untersuchungen angestellt, welche Gruppe die größten Einkommenszuwächse hatte.
Leider kann ich auf meine damaligen Excel-Tabellen nicht mehr zugreifen - da Daten durch einen EDV-Unfall futsch.

Aber aus der Erinnerung heraus meine Gruppen:
Unternehmer, Selbständige, Landwirte
Arbeitnehmer
Arbeitnehmer, verh. 2 Kinder
reine Zinseinkünfte ohne Risiko - also Staatspapiere
Staatseinnahmen

Ich hatte mir erlaubt, die Steuereinnahmen des Staates ebenfalls als "Einkommen" zu betiteln.
Meine Untersuchungen habe ich inflationsbereinigt und unter Netto-Aspekten berechnet, also Lohn/Einkommenst. berücksichtigt, ggf. bei Vermögen Erbschaftssteuer - da ich über 2 Generationen gerechnet habe.

Ergebnis beim Einkommen:
An 1. Stelle weit führend lag der Staat (Staatseinnahmen)
An 2. Stelle kamen die Facharbeiter, verh. 2 Kinder
An 3. Stelle die Selbständigen
An 4. Stelle alle anderen Arbeitnehmer mit anderem Status mit wenig Abstand zu den Selbständigen/Unternehmern

(ich weiß auch, daß in den letzten paar Jahren die Entwicklung eine andere war, meine Ergebnisse waren langfristiger)

Ergebnis beim Vermögen:
Einkünfte aus risikolosen Zinsgeschäften (Staatspapiere) waren unter Berücksichtigung von Inflation und Steuern (habe die jeweils variierenden Steuersätze berücksichtigt) nur interessant für Personenkreise, deren zu verst. Einkommen sehr niedrig war.
Für Gutverdiener war es immer ein Minusgeschäft, mit Ausnahme von längeren Depressionszeiten.

Die Deutschen sind im Allgemein arm, weil der Staat so erbarmungslos zuschlägt, dann dort viel vorhanden ist, welches in aller Welt verschenkt und verpulvert werden kann.

Und manche schaffen es halt trotz des Staatsapparates reich zu werden und diesen Reichtum dann noch unermeßlich zu vermehren. Aber die Masse ist das nun mal nicht. Es ist auch nicht so, daß ich glaube, daß deren Reichtum zu Lasten der anderen geht, vielleicht zu Lasten der Welt, aber nicht zu Lasten der deutschen Arbeitnehmer (Ausnahmen gibt es natürlich).

Gruß Dieter

Reichtum zu Lasten anderer

Falkenauge @, Sonntag, 11.02.2018, 08:35 vor 2269 Tagen @ Dieter 3319 Views

Es ist auch nicht so, daß ich glaube, daß deren Reichtum
zu Lasten der anderen geht, vielleicht zu Lasten der Welt, aber nicht zu
Lasten der deutschen Arbeitnehmer (Ausnahmen gibt es natürlich).

Hallo Dieter,

ungerechtfertigter Reichtum geht immer zu Lasten anderer. Siehe verlinkter Artikel.

Zum Reichtum

Dieter, Sonntag, 11.02.2018, 10:00 vor 2269 Tagen @ Falkenauge 2293 Views

Hallo Falkenauge,

diesem Textteil Deines Artikels möchte ich uneingeschränkt zustimmen:

"Diese Thesen haben nur für den oberflächlichen Blick den Schein der Richtigkeit. Zunächst liegt das Streben nach gutem Einkommen und ausreichendem Vermögen schon aus Gründen der elementaren Existenzsicherung in jedem Menschen. Dass er dazu das Vorbild des immensen Reichtums weniger brauche, ist ein Unsinn."
"Aber nicht wenige Menschen wollen gar nicht mehr, als sie wirklich brauchen, um gut und sicher leben zu können, da Reichtum und Luxus allzu leicht das Bewusstsein besetzen und an den oberflächlichen Flitter der Vergänglichkeit binden. Auch ist für manchen, vor allem mittelständischen Unternehmer, nicht der Egoismus des ungehemmten Profitstrebens das maßgebende Motiv seines wirtschaftlichen Handelns, sondern die Freude am Hervorbringen qualitativ guter Produkte, die das Leben des Menschen erleichtern."

Dein Gedanke, daß wirtschaftlicher Erfolg mit entsprechender Wirkung auf das Vermögen maßgeblich durch gesellschaftliche Einflüsse (Bildung, soz. Umfeld, Gesetze, Verfügbarkeit von Arbeitnehmern) beeinflußt wird, halte ich für falsch.

Maßgeblich sind immer pers. Eigenschaften des Individiums, die in einem vorhandenem Umfeld dem folgen, was ihre individuelle Natur ist.

Das kann die Freude am Unternehmen sein, wobei der finanzielle Erfolg, wie Du richtig erkannt hast, nicht die treibende Kraft ist, das kann aber auch Faulheit/Bequemlichkeit sein, mit der Einsicht, daß es toll ist, wenn andere für einen sorgen.
Reichtum geht nicht zu Lasten anderer, weil es Ausfluß unterschiedlichster Neigungen und Eigenschaften ist.

Reichtum ist ja auch nicht zwangsläufig ein erstrebenswertes Ziel. Im Materialismus (Marxismus + Kapitalismus) sicher eher als zu anderen kulturgeschichtlichen Epochen, aber grundsätzlich schätze ich z.B. Freiheit weitaus höher ein als Reichtum, wobei mir bewußt ist, daß Reichtum und die damit in aller Regel verbundenen Seilschaften das Gegenteil von Freiheit bedeutet, auch wenn die meisten meinen, wer reich ist, ist frei.
Anderen Menschen ist das pers. Familienglück 100xmehr wert als Reichtum.

Kritisch sehe ich Reichtum eigentlich nur, wenn diejenigen, die es aufgrund ihrer Eigenschaften erworben haben, vererben - und die Erben nicht in den Fußstapfen des Erblassers treten, also andere pers. Prioritäten haben und somit keine Kontinuität in der Motivation des Handels besteht. Hier wäre es dann richtig, den Reichtum nicht der Gesellschaft im Allgemeinen zur Verfügung zu stellen, sondern denjenigen (auch Fremden), die die ursprüngliche Motivation des z.B. unternehm. Handelns weiter vollziehen.

Gruß Dieter

Gesellschaftliche Bedingungen

Falkenauge @, Sonntag, 11.02.2018, 11:07 vor 2269 Tagen @ Dieter 2094 Views

Dein Gedanke, daß wirtschaftlicher Erfolg mit entsprechender Wirkung auf
das Vermögen maßgeblich durch gesellschaftliche Einflüsse (Bildung, soz.
Umfeld, Gesetze, Verfügbarkeit von Arbeitnehmern) beeinflußt wird, halte
ich für falsch.

Maßgeblich sind immer pers. Eigenschaften des Individiums, die in einem
vorhandenem Umfeld dem folgen, was ihre individuelle Natur ist.

Das kann die Freude am Unternehmen sein, wobei der finanzielle Erfolg, wie
Du richtig erkannt hast, nicht die treibende Kraft ist, das kann aber auch
Faulheit/Bequemlichkeit sein, mit der Einsicht, daß es toll ist, wenn
andere für einen sorgen.
Reichtum geht nicht zu Lasten anderer, weil es Ausfluß
unterschiedlichster Neigungen und Eigenschaften ist.

Das darf man doch nicht alternativ sehen. Es gilt beides. Die individuellen Eigenschaften sind an gesellschaftliche Bedingungen gebunden. Zu denen gehört hier konkret die gesetzliche Bestimmung über das Eigentum, die nicht differenziert zwischen persönlichem, privatem Gebrauchseigentum, das notwendig ist, und Eigentum an Unternehmenskapital, das nicht dem privaten Gebrauch dient, sondern eine soziale Funktion hat. Da es auch als privates Eigentum behandelt wird, werden zwei negative Folgen gesetzt: Alle Mitarbeiter kommen in eine untergeordnete Stellung, ein Abhängigkeitsverhältnis, das Ausbeutung ermöglicht; und der Gewinn wird alleine von den Eigentümern in die eigene private Tasche geleitet, obwohl er ohne die Mitarbeiter überhaupt nicht in dieser Höhe hätte entstehen können. Der Gewinn wird also im Schutze des Gesetzes geraubt.

Kritisch sehe ich Reichtum eigentlich nur, wenn diejenigen, die es
aufgrund ihrer Eigenschaften erworben haben, vererben - und die Erben nicht
in den Fußstapfen des Erblassers treten, also andere pers. Prioritäten
haben und somit keine Kontinuität in der Motivation des Handels besteht.
Hier wäre es dann richtig, den Reichtum nicht der Gesellschaft im
Allgemeinen zur Verfügung zu stellen, sondern denjenigen (auch Fremden),
die die ursprüngliche Motivation des z.B. unternehm. Handelns weiter
vollziehen.

Ja, volle Zustimmung! Dieser Gedanke zeigt, dass das Eigentum am Unternehmenskapital eben keine private Angelegenheit sein kann.

Gruß
Falkenauge

Individuen sind unterschiedlich, sonst wären sie keine

Dieter, Sonntag, 11.02.2018, 12:13 vor 2269 Tagen @ Falkenauge 1992 Views

bearbeitet von Dieter, Sonntag, 11.02.2018, 12:26

Dein Gedanke, daß wirtschaftlicher Erfolg mit entsprechender Wirkung

auf

das Vermögen maßgeblich durch gesellschaftliche Einflüsse (Bildung,

soz.

Umfeld, Gesetze, Verfügbarkeit von Arbeitnehmern) beeinflußt wird,

halte

ich für falsch.

Maßgeblich sind immer pers. Eigenschaften des Individiums, die in

einem

vorhandenem Umfeld dem folgen, was ihre individuelle Natur ist.

Das kann die Freude am Unternehmen sein, wobei der finanzielle Erfolg,

wie

Du richtig erkannt hast, nicht die treibende Kraft ist, das kann aber

auch

Faulheit/Bequemlichkeit sein, mit der Einsicht, daß es toll ist, wenn
andere für einen sorgen.
Reichtum geht nicht zu Lasten anderer, weil es Ausfluß
unterschiedlichster Neigungen und Eigenschaften ist.


Das darf man doch nicht alternativ sehen. Es gilt beides. Die
individuellen Eigenschaften sind an gesellschaftliche Bedingungen gebunden.

Sie können sich entfalten, wenn best. Bedingungen erfüllt sind. Die gesellschaftlichen Bedingungen sind aber nicht Voraussetzung für die individuellen Eigenschaften, die überhaupt eine Person in die Lage versetzen, daß zu tun, was in seiner indiv. Natur liegt.

Zu denen gehört hier konkret die gesetzliche Bestimmung über das
Eigentum, die nicht differenziert zwischen persönlichem, privatem
Gebrauchseigentum, das notwendig ist, und Eigentum an Unternehmenskapital,
das nicht dem privaten Gebrauch dient, sondern eine soziale Funktion hat.

Auch Unternehmenskapital, welches dazu dient dem Unternehmer seine Vorstellungen mit zu realisieren hat keine besondere soziale Funktion, außer einer mildtätigen aus moralisch-religiösen Gründen, was aber beinhaltet, daß andere keinerlei Rechtsanspruch darauf haben sollten, höchstens moralisches Verhalten des Wohlhabenderen erwarten können.

- über Kapitalgesellschaften brauchen wir uns nicht unterhalten. Da sind wir einer Meinung -

Da es auch als privates Eigentum behandelt wird, werden zwei negative
Folgen gesetzt: Alle Mitarbeiter kommen in eine untergeordnete Stellung,
ein Abhängigkeitsverhältnis, das Ausbeutung ermöglicht;

Na und, das ist selbstgewählt, weil es in unserer Gesellschaft deutlich bequemer und sicherer ist, als wenn man selbständig unterwegs ist. Selbständigsein bzw. Unternehmer sein, hat in der Vergangenheit wie auch heute in den meisten Fällen zum Scheitern geführt und Bedrohung der eigenen Existenz. Es kommen nur wenige durch. (Ausnahme: Selbständige, die unter dem Schutz des Staates stehen, da sie deren Aufgaben mit übernehmen, z.B. Statiker, Notare, Architekten in Teilgebieten, Schornsteinfeger, etc. wo immer der Staat seine Interessen im Spiel hat)

und der Gewinn
wird alleine von den Eigentümern in die eigene private Tasche geleitet,
obwohl er ohne die Mitarbeiter überhaupt nicht in dieser Höhe hätte
entstehen können.

Das ist auch richtig so. Der Gewinn der Arbeitnehmer liegt halt in der selbst gewählten relativen Sicherheit und Bequemlichkeit.

Der Gewinn wird also im Schutze des Gesetzes
geraubt.

Nein, auch ohne Gesetze hätten wir die gleichen Auswirkungen.
Die Menschen sind nun einmal unterschiedlich, in ihren Fähigkeiten, Neigungen und Zielen. Und je nach natürlichen oder gesellschaftlichen Randbedingungen eignen sich die einen oder anderen Eigenschaften mehr oder weniger.

Wer dies versucht zu egalisieren, wird der Menschheit im ganzen keinen Gefallen tun. Die jetzigen Sozialgesetze sind insofern absolut widernatürlich und gehören eingestampft, genauso wie die Puschung von nicht haftendem Kapital. Kapitalgesellschaften gehören eindeutig geächtet, zumal sie auch eine Vorstufe zum erreichen einer marxistischen Gesellschaft sind.

Gruß Dieter

Selbstgewählt

Falkenauge @, Sonntag, 11.02.2018, 14:05 vor 2269 Tagen @ Dieter 1894 Views

Na und, das ist selbstgewählt, weil es in unserer Gesellschaft deutlich
bequemer und sicherer ist, als wenn man selbständig unterwegs ist.
Selbständigsein bzw. Unternehmer sein, hat in der Vergangenheit wie auch
heute in den meisten Fällen zum Scheitern geführt und Bedrohung der
eigenen Existenz. Es kommen nur wenige durch. (Ausnahme: Selbständige, die
unter dem Schutz des Staates stehen, da sie deren Aufgaben mit übernehmen,
z.B. Statiker, Notare, Architekten in Teilgebieten, Schornsteinfeger, etc.
wo immer der Staat seine Interessen im Spiel hat)

Es können doch nicht alle Unternehmer sein. Es muss also immer Mitarbeiter geben. Es kommt darauf an, ob diese in ein ausbeutbares Abhängigkeitsverhältnis kommen oder nicht. Das heutige Abhängigkeitsverhältnis ist doch nicht selbstgewählt, sondern Folge des staatlichen Gesetzes.

und der Gewinn
wird alleine von den Eigentümern in die eigene private Tasche

geleitet,

obwohl er ohne die Mitarbeiter überhaupt nicht in dieser Höhe hätte
entstehen können.


Das ist auch richtig so. Der Gewinn der Arbeitnehmer liegt halt in der
selbst gewählten relativen Sicherheit und Bequemlichkeit.

Es ist richtig, dass der unternehmerisch Tätige ein für seine Leistung und Verantwortung angemessenes Einkommen erhält - wie alle Mitarbeiter auch. Aber der Gewinn kann nicht dem Unternehmer-Eigentümer alleine zustehen. Da hast Du offensichtlich einen blinden sozialen Fleck.

Nein, auch ohne Gesetze hätten wir die gleichen Auswirkungen.
Die Menschen sind nun einmal unterschiedlich, in ihren Fähigkeiten,
Neigungen und Zielen. Und je nach natürlichen oder gesellschaftlichen
Randbedingungen eignen sich die einen oder anderen Eigenschaften mehr oder
weniger.

Nein mit einem modifizierten Eigentumsrecht aam Unternehmenskapital könnte sowohl das entwürdigende Abhängigkeitsverhältnis, als auch das Abfließen des Gewinnes in die private Tasche verhindert werden.

Gruß
Falkenauge

Du vergißt, daß viele Menschen freiwillig und gerne versklavt werden, wenn dadurch ihre Existenz gesichert ist

Dieter, Sonntag, 11.02.2018, 14:31 vor 2269 Tagen @ Falkenauge 1943 Views

Bei Gesellschaften mit deutlich weniger sozialer Hochpäppelei gibt es auch deutlich mehr Selbständige und Unternehmer - übrigens auch in der Geschichte der BRD.
Je mehr arbeitnehmerfreundliche Gesetzgebung, um so weniger Interesse am unternehmen, also dem eigenverantwortlichem Handeln. Kann man bestens belegen.

Wenn ein Land möglichst viele kreative Köpfe haben möchte, die den Mut mitbringen sich zu probieren, ihre Ideen zu verwirklichen, dann muß man die Rechte von Arbeitnehmern kürzen und vor allem die soziale Hängematte abschaffen.
Langfristig, sofern man Kapitalgesellschaften nicht erlauben würde, wird diese Strategie dazu führen, daß ein mehr an Lebensqualität und Wohlstand über alle kommt, auch die Arbeitnehmer. Dazu gehört auch, das ein Scheitern bei untern. Tätigkeiten ebenfalls nicht sozial aufgefangen wird.

Gruß Dieter

Die freiwilligen Sklaven

Falkenauge @, Sonntag, 11.02.2018, 17:12 vor 2269 Tagen @ Dieter 2058 Views

Je mehr arbeitnehmerfreundliche Gesetzgebung, um so weniger Interesse am
unternehmen, also dem eigenverantwortlichem Handeln. Kann man bestens
belegen.

Das stimmt. Aber woher kommt das? Weil sie nicht in einem selbstgewählten, wie Du fälschlich meinst, sondern in einem gesetzlich (durch das Eigentumsrecht) verordneten Sklavenverhältnis leben, das wieder durch Sozialgesetze abgemildert wird. Sie richten sich damit in diesem Sklavenverhältnis nur egoistisch besser ein. Ein Sklavenverhätnis nötigt nicht zu Interesse am Unternehmen und eigenverantwortlichem Handeln. Da ist doch den Sklaven nicht der Vorwurf zu machen, sondern dem Gesetzgeber, der solche Verhältnisse hervorruft.

Daraus folgt, dass dieses Sklavenverhältnis durch entsprechende Änderungen des Gesetzes beseitigt werden muss. Erst dann können auch durch entsprechende gleichberechtigte Rechtsverhältnisse Interesse und Eigenverantwortung wachsen.
Ich habe mir darüber wirklich viel Gedanken gemacht.

Es geht um weit mehr als nur um eine wirtschaftliche Frage. Es geht um die gerechte, vollwertige Einordnung des arbeitenden Menschen als freie Persönlichkeit in die menschliche Gesellschaft. Der Unternehmer „kann im Wirtschaftsleben seinen ganzen Menschen zur Geltung bringen und seine persönliche Freiheit voll ausleben.“ Von der Persönlichkeit des Arbeitnehmers wird in der Regel nur seine Arbeitskraft beansprucht. Also nur ein Bruchteil dessen, was seine Person hergeben könnte, ist von Interesse. Das hat zur Folge, dass er selbst ebenfalls weitgehend interesselos seine Arbeit verrichtet, die ihn persönlich nicht ausfüllt.
Vgl.:
http://fassadenkratzer.wordpress.com/2014/08/20/kapital-macht-und-lohnsklaverei-das-ver...

Man wird den Problemen nur gerecht, wenn man etwas gründlicher zu Werke geht.

Gruß
Falkenauge

nur kurz zum Unternehmer

Dieter, Sonntag, 11.02.2018, 17:43 vor 2269 Tagen @ Falkenauge 1853 Views

Hallo Falkenauge,

nur kurz, mehr später:

Nur zur Verdeutlichung: Wenn ich von Unternehmer spreche, dann meine ich voll haftende Personen, die ein Ziel verfolgen, welches nicht gleichbedeutend ist mit möglichst viel Knete zu machen, ist nur ein Nebenaspekt, falls es zur Durchsetzung der Grundidee vonnöten ist.

Aktiengesellschaften z.B. haben keinen Unternehmer, nur Kapitalverwalter. Frenchise-Nehmer sind in meinem Sinne auch keine Unternehmer.

Der Unternehmer „kann im
Wirtschaftsleben seinen ganzen Menschen zur Geltung bringen und seine
persönliche Freiheit voll ausleben.“


Das kann er leider nicht mehr. Zum einen ist er längst zum Erfüllungsgehilfen des Staates degradiert worden und zum anderen gibt es schon wirtschaftliche Zwänge, die ihn die Freiheit seines Handelns berauben.
Aber er hat natürlich immer noch deutlich mehr Entscheidungs- und Handlungsspielraum als ein Arbeitnehmer, es sei denn er steht vorm Konkurs.

- und dann gibt es natürlich auch Unternehmer, die sich freiwillig in Abhängigkeiten bringen (meistens aus Gewinnsucht), sei es daß sie sich nur an wenige attraktive Kunden oder Lieferanten binden oder sich von staatl. Stellen abhängig machen, oder von besonderen gefragten Mitarbeitern.

Freiheit hat meistens den Preis eines niedrigeren Einkommens, auch als Unternehmer.

Gruß Dieter

Die umfassende Gleichbehandlung und Angleichung sämtlicher Vermögen wird bald erfolgen

Mephistopheles, Sonntag, 11.02.2018, 10:02 vor 2269 Tagen @ Falkenauge 2958 Views

https://www.stern.de/wirtschaft/geld/vermoegensschock--die-deutschen-sind-die-armen-wue...

Hallo Dieter,

weißt Du denn nicht, dass die ungleiche Verteilung von Einkommen und
Vermögen auf Arme und Reiche für die Gesellschaft geradezu
überlebenswichtig ist?

Du sagst es.
Die umfassende Gleichbehandlung und Angleichung sämtlicher Vermögen wird bald erfolgen, nämlich mit dem Todesfall. Tote haben kein Vermögen.
Dann sind wieder alle gleich.

Womit auch klar wird, worum es bei der Forderung nach Gleichheit eigentlich geht: Es ist eine Form der Todessehnsucht.

So jedenfalls die Theorie des klassischen Wirtschafts-Liberalismus. Ludwig
von Mises schrieb: „Nur weil unsere Gesellschaftsordnung die
Ungleichheit des Eigentums kennt, nur weil sie jeden anspornt, soviel als
möglich und mit dem geringsten Aufwand an Kosten zu erzeugen, verfügt die
Menschheit heute über die Summe von jährlichem Reichtum, den sie nun
verzehren kann. Würde man diesen Antrieb beseitigen, so würde man die
Ergiebigkeit der Produktion so sehr herabdrücken, daß die Kopfquote des
Einkommens bei gleichmäßiger Verteilung tief unter das fallen würde, was
selbst der Ärmste heute erhält.“

So ist es, nur so lange die Gesellschaft lebendig ist, führt das - wie bei jedem Leben - folgerichtig zur Ungleichheit von Einkommen und Vermögen. Das ist Ausdruck des Lebenswillens.

Zum anderen ermögliche diese Ungleichheit den Luxus der Reichen, mit dem
alle Massenwaren einmal angefangen hätten. Nehme man den Reichen das Geld
für den Luxus, dann hätte dies unübersehbare Folgen für die Fähigkeit
und Willigkeit der Mitglieder einer Gesellschaft, innovative Güter zu
produzieren. So habe das Badezimmer oder das Auto einmal als Luxus für
Reiche angefangen und sei heute allgemeiner Standard des normalen Lebens
von jedermann.

Innovationen sind das Ergebnis des Willens zum Leben. Wenn jedoch die Todessehnsucht und der Wille zur Gleichverteilung von Vermögen und Einkommen überhand nimmt, dann verschwinden logischerweise auch die Innovationen.

Also ist doch alles bestens. Danach läuft alles. Deshalb sind die
Innovationen bei uns auch so hoch. Alles hat seinen Preis. Weil wir
Schlusslicht sind, sind wir Spitze!
Ist
das absurd?

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Die Todessehnsucht ist hier ausgeprägter als anderswo.

Gruß Mephistopheles

Seit wann das denn?

Oblomow, Sonntag, 11.02.2018, 13:43 vor 2269 Tagen @ Mephistopheles 2236 Views

Guten Sonntag,

die längste Zeit stand die Todessehnsucht den Innovationen nicht im Weg: Volkswagen und Atomspaltung und so. Und ein Celanzitat (oder Goll?) am Ende, setzt diesen syllogistischen Kapriolen ja echt den Stahlhelm auf. Sowieso, den Debitismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf, nicht mal die Armen. Wegen mir sollen die Reichen immer reicher werden, die Trottel die. Hauptsache mein verdammtes Gold dümpelt nicht so dumm herum und diese vitale Bitcoininnovation ist eine Totgeburt, nämlich, weil ich keene habe. Und ein wenig Fairness und Solidarität sollten die Armen mal mitbringen für die innovativsten, ewiginnovativen Reichen, z.B. den Papst, die Rothschilds und die Queen.

Herzlich
Oblomow

Wow, danke. Was für's Archiv

Hinterbänkler @, Schweiz - tief im Emmental, Sonntag, 11.02.2018, 14:16 vor 2269 Tagen @ Mephistopheles 2123 Views

Womit auch klar wird, worum es bei der Forderung nach Gleichheit
eigentlich geht: Es ist eine Form der Todessehnsucht.

So ist es, nur so lange die Gesellschaft lebendig ist, führt das - wie
bei jedem Leben - folgerichtig zur Ungleichheit von Einkommen und
Vermögen. Das ist Ausdruck des Lebenswillens.

Innovationen sind das Ergebnis des Willens zum Leben. Wenn jedoch die
Todessehnsucht und der Wille zur Gleichverteilung von Vermögen und
Einkommen überhand nimmt, dann verschwinden logischerweise auch die
Innovationen.

--
...und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmassen, daß in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehen könnten. Wir Menschen sind - menschlicher ...

Friedrich Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse'

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