Zur Frage nach dem gerechten Geldsystem

Falkenauge @, Mittwoch, 03.01.2018, 10:13 vor 2307 Tagen 4729 Views

Ernst Wolff hat zum Jahresbeginn einen, wie ich finde, bemerkenswerten Artikel geschrieben, der das heutige, zentrale Geldsystem aufs Korn nimmt. Es ist ein durch Geldschöpfung und Zinssenkung künstlich angetriebenes und aufgeblähtes System.

"Seit dem Beinahe-Zusammenbruch von 2008 haben die größten Zentralbanken der Welt zwischen 14 und 16 Billionen US-Dollar ins globale Finanzsystem gepumpt und fast siebenhundert Mal die Zinsen gesenkt. Der größte Teil dieses „billigen“ Geldes ist in die Finanzspekulation geflossen und hat so für eine historisch nie dagewesene Verzerrung der Märkte gesorgt."

Die Welt hängt am Tropf der Zentralbanken.
http://www.mmnews.de/wirtschaft/42148-die-welt-am-tropf-der-zentralbanken

Die Finanztransaktionen, die ständig in Sekundenbruchteilen um den Globus rasen, sollen geschätzt etwa 95 % des weltweiten Finanztransfers ausmachen, währen nur noch 5 % auf realwirtschaftliche Transaktionen entfallen. Hier findet also eine gewaltige Aufblähung des gesamten Geldvolumens statt, dem keine realen Werte mehr gegenüberstehen.

Das wirft die grundsätzliche Frage nach dem Wesen des Geldes auf.
Die eigentliche Funktion des Geldes, die zu seiner Einführung geführt hat, war es, den ursprünglich sehr umständlichen direkten Gütertausch zu vermitteln. Die Tausch- und Bewertungsschwierigkeiten wurden durch das Geld in vollkommener Weise überwunden. Das Geld repräsentierte eine allgemein akzeptierte zahlenmäßige Werteinheit, in die jede Ware oder Leistung getauscht werden kann, um dafür dann jede benötigte Ware oder Leistung zu erwerben.

Wie man beim früheren reinen Gütertausch Waren oder sonstige Arbeitserzeugnisse (Dienstleistungen) nur erwerben konnte, wenn man eigene Waren oder Arbeitserzeugnisse dafür anbot, setzt der Besitz des Geldes, wenn es gesund ist, voraus, dass man zuvor eine Gegenleistung in den Wirtschaftsprozess eingebracht hat. Denn der Leistung muss eine entsprechende Gegenleistung gegenüberstehen, wenn es gerecht zugehen soll.

Doch heute ist Geld irrsinnigerweise selbst zur Ware geworden. Das ist der Ausgangspunkt aller Probleme. Es kann heute zum Bezug leistungsloser Einkommen, d.h. zur Ausbeutung benutzt werden. Vgl.:
Zur gerechten Funktion des Geldes

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

trosinette @, Mittwoch, 03.01.2018, 10:58 vor 2307 Tagen @ Falkenauge 4278 Views

Guten Tag,

Falkenhaube, ein sehr mutiger Beitrag von Dir. In diesem Forum würde ich meine Hoffnung auf gerechtes Geld und die dazugehörigen Glaubensbekenntnisse für mich behalten.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Tauschmärchen

Naclador @, Göttingen, Mittwoch, 03.01.2018, 11:04 vor 2307 Tagen @ Falkenauge 4105 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 03.01.2018, 11:09

"Die eigentliche Funktion des Geldes, die zu seiner Einführung geführt hat, war es, den ursprünglich sehr umständlichen direkten Gütertausch zu vermitteln. Die Tausch- und Bewertungsschwierigkeiten wurden durch das Geld in vollkommener Weise überwunden."

Lieber Falkenauge,

bitte nicht immer wieder dieses Märchen vom Tauschgeld aufwärmen, sondern lieber mal in der Sammlung nachlesen, wie es um die Natur des Geldes tatsächlich bestellt ist. Oder den kürzlich von Phoenix5 erstellten Faden studieren, der bringt das Wesentliche schön auf den Punkt.

edit: Gemeint war der hier: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=451257

Viele Grüße,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Gerechter Tausch

Falkenauge @, Mittwoch, 03.01.2018, 11:28 vor 2307 Tagen @ Naclador 3874 Views

Lieber Naclador,

es geht aber für den normalen Menschen zentral um den gerechten Tausch und nicht um Nebenwirkungen und Missbrauch des Geldes. Es ist die Frage, inwieweit Theorien und praktischer Egoismus den Blick auf die Gerechtigkeit vernebeln.

Jetzt kommt vielleicht die übliche Frage: Was ist Gerechtigkeit?
„In der sozialen Ordnung ist die Gegenseitigkeit die Formel der Gerechtigkeit.“
(P. J. Proudhon) Also Leistung und Gegenleistung müssen gleichwertig sein, wenn nicht einer übervorteilt werden soll.
Müsste doch einleuchtend sein.
Das heutige Geldsystem dient der Übervorteilung und Ausbeutung der Menschen zugunsten weniger.

Beste Neujahrsgrüße
Falkenauge

Beipackzettel richtig lesen und verstehen.

trosinette @, Mittwoch, 03.01.2018, 11:34 vor 2307 Tagen @ Falkenauge 3832 Views

Nebenwirkungen und Missbrauch des Geldes

Was wir erleben sind nicht die Nebenwirkungen, sondern die Hauptwirkungen des Geldes.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Total einleuchtend

trosinette @, Mittwoch, 03.01.2018, 11:45 vor 2307 Tagen @ Falkenauge 3778 Views

Also Leistung und Gegenleistung müssen gleichwertig sein, wenn nicht einer
übervorteilt werden soll. Müsste doch einleuchtend sein.

Total einleuchtend. Steht in Deinem Artikel wer mit welchen Mitteln diese Gleichwertigkeit durchsetzt?

MfG
M.Schneider

Umlaufsicherung

Falkenauge @, Mittwoch, 03.01.2018, 11:52 vor 2307 Tagen @ trosinette 3671 Views

Also Leistung und Gegenleistung müssen gleichwertig sein, wenn nicht

einer

übervorteilt werden soll. Müsste doch einleuchtend sein.


Total einleuchtend. Steht in
Deinem
Artikel
wer mit welchen Mitteln diese Gleichwertigkeit durchsetzt?

MfG
M.Schneider

Eine Möglichkeit: s. Abschnitt "Umlaufsicherung"

MfG
Falkenauge
(ohne Haube)

Es gibt keine Umlaufsicherung, weil Geld nicht umläuft

Mephistopheles, Mittwoch, 03.01.2018, 12:20 vor 2307 Tagen @ Falkenauge 3771 Views

Also Leistung und Gegenleistung müssen gleichwertig sein, wenn nicht

einer

übervorteilt werden soll. Müsste doch einleuchtend sein.


Total einleuchtend. Steht in

Deinem

Artikel[/link] wer mit welchen Mitteln diese Gleichwertigkeit

durchsetzt?


MfG
M.Schneider


Eine Möglichkeit: s. Abschnitt "Umlaufsicherung"

MfG
Falkenauge
(ohne Haube)

Geld kann vom einen Inhaber zum anderen nur durch Vertrag oder Gesetz gelangen.
Es gibt aber weder einen Vertragszwang - niemand ist verpflichtet, Verträge abzuschließen - noch einen Steuertatenzwang - niemand ist verpflichtet, eine Steuertat zu begehen.
Das passiert auschliesslich freiwillig, folglich mit bewusster Zustimmung aus freiem Willen.

Da es aber keinen Vertragszwang und keinen Steuertatenzwang gibt, ist folglich eine Umlaufsicherung auch nicht möglich.


Gruß Mephistopheles

Wer hat recht? Meph oder das Gabler Wirtschaftslexikon?

Lechbrucknersepp, Mittwoch, 03.01.2018, 12:37 vor 2307 Tagen @ Mephistopheles 3817 Views

bearbeitet von Lechbrucknersepp, Mittwoch, 03.01.2018, 12:42

Du sagst:
Es gibt keinen Geldumlauf.

Deine Begründung:
Es gibt Verträge.

Ich setze das Gabler Wirtschaftslexikon entgegen:

Geldumlaufgeschwindigkeit
Häufigkeit, mit der eine Geldeinheit in einer Periode für Umsätze verwendet wird. Steigerung der Geldumlaufgeschwindigkeit wirkt wie eine Vermehrung, Verminderung der Geldumlaufgeschwindigkeit wie eine Verringerung der Geldmenge. Die Geldumlaufgeschwindigkeit der Geldmenge M3 wird berechnet als Verhältnis zwischen dem nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) und dem Preisniveau, gemessen durch einen bekannten Preisindex.

Quelle: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/6605/geldumlaufgeschwindigkeit-v6.html

Du hast eine einmalige Chance!

Mephistopheles, Mittwoch, 03.01.2018, 13:06 vor 2307 Tagen @ Lechbrucknersepp 4163 Views

Du sagst:
Es gibt keinen Geldumlauf.

Deine Begründung:
Es gibt Verträge.

Ich setze das Gabler Wirtschaftslexikon entgegen:

Geldumlaufgeschwindigkeit
Häufigkeit, mit der eine Geldeinheit in einer Periode für Umsätze
verwendet wird. Steigerung der Geldumlaufgeschwindigkeit wirkt wie eine
Vermehrung, Verminderung der Geldumlaufgeschwindigkeit wie eine
Verringerung der Geldmenge. Die Geldumlaufgeschwindigkeit der Geldmenge M3
wird berechnet als Verhältnis zwischen dem nominalen Bruttoinlandsprodukt
(BIP) und dem Preisniveau, gemessen durch einen bekannten Preisindex.

Quelle:
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/6605/geldumlaufgeschwindigkeit-v6.html

Wenn du jetzt bei der AFD bist (auch das ist kein Verbrechen [[zwinker]] ), dann hast du die einmalige Chance, der AFD den Debitismus beizubringen.
Ansonsten wird sie sang- und klanglos untergehen, ohne jemals zu begreifen, wie ihr geschieht.
Dazu müsstest du dich aber zuerst noch etwas intensiver mit dem Debitismus beschäftigen.
Zum Einstieg:
http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=71625

Den Link habe ich gefunden Dank @Elli post mortem.
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=304220

Gruß Mephistopheles

Jedes neue Posting von Dir ist wirtschaftlicher Nonsens, AfD- oder CSU-Bashing oder ein versuchter schneller Themenwechsel (oT)

Lechbrucknersepp, Mittwoch, 03.01.2018, 14:40 vor 2307 Tagen @ Mephistopheles 3533 Views

- kein Text -

Jedes neue Posting von Dir

Hausmeister @, Mittwoch, 03.01.2018, 15:48 vor 2307 Tagen @ Lechbrucknersepp 4716 Views

Jedes neue Posting von Dir ist wirtschaftlicher Nonsens, AfD- oder CSU-Bashing oder ein versuchter schneller Themenwechsel

Jedes neue Posting von Dir, @Lechbrucknersepp, entspringt:
- debitistischem Nichtverstehenwollen,
- AfD- oder CSU-Propaganda oder
- dem Versuch, die Threads bzw. Themen dementsprechend zurechtzudrechseln.

Davon soll sich das Forum jetzt, zum Start ins neue Jahr, einmal etwas erholen dürfen, wenigstens mal eine einzige Woche.

& Gruß
HM

--
Alles, was man in dieser Zeit für seinen Charakter tun kann, ist, zu dokumentieren, daß man nicht zur Zeit gehört.
Johann Gottfried Seume

Der Sepp ist für eine Woche gesperrt. Schade. Ich schlage aus dem Anlass vor, vor Sperren eine Warnung ("gelbe Karte") auszusprechen

BerndBorchert @, Mittwoch, 03.01.2018, 18:41 vor 2306 Tagen @ Hausmeister 3683 Views

- dann kommt das nicht so überraschend. Man kann ja nicht mal mehr seine Post lesen, oder kurz Tschüß sagen.

Wie wär das mit einer "gelben Karte"? das würde meistens schon zur Beruhigung reichen, oder? wie beim Fußball ...

Dauer einer gelben Karte: eine Woche? (also so lange Wohlverhalten, bis sie verfällt ...)

Nur als Vorschlag, viele Grüße, Bernd Borchert

Wir sind hier, mit Verlaub, keine Erziehungseinrichtung

Hausmeister @, Mittwoch, 03.01.2018, 19:24 vor 2306 Tagen @ BerndBorchert 3772 Views

- dann kommt das nicht so überraschend. Man kann ja nicht mal mehr seine
Post lesen, oder kurz Tschüß sagen.

Dann sollte man sich ganz generell die Art seines Auftretens überlegen.
Und damit meine ich keine einzelnen Beiträge, die können schon mal nach Tagesform oder der Hitze des Gefechts ausfallen - wir sind hier alle Erwachsene, sollten also damit klarkommen.

Wie wär das mit einer "gelben Karte"? das würde meistens schon zur
Beruhigung reichen, oder? wie beim Fußball ...

Diese verordnete Pause ist eine verordnete Pause.
Nicht mehr und nicht weniger.
Zur Erlangung von emotionalem Abstand, zu innerer Einkehr, Selbstreflektion und Erkenntnisgewinn.

Eine "Gelbe Karte" wäre, bei entsprechend weiterem Verlauf der Ereignisse, möglicherweise eine Vorstufe zur "Roten Karte".
Das liegt mir hier (noch) fern.

Dauer einer gelben Karte: eine Woche? (also so lange Wohlverhalten, bis
sie verfällt ...)

Was soll das bewirken?
Taktisch ausgerichtetes Wohlverhalten?
Das hat doch mit Einsicht und Respekt nichts zu tun, das lehne ich ab.
@Oblomow wird es demnächst wohl erfahren müssen.
Da wäre eine Rote Karte nur Kasperletheater.
Unhöflichkeit und Respektlosigkeit werden so gewürdigt, wie sie es herausfordern und verdienen.

Nur als Vorschlag, viele Grüße, Bernd Borchert

Deine Intention kann ich gut nachvollziehen, aber ich sehe es eben anders - und zwar so, wie dargelegt.

& Gruß
HM

--
Alles, was man in dieser Zeit für seinen Charakter tun kann, ist, zu dokumentieren, daß man nicht zur Zeit gehört.
Johann Gottfried Seume

Fairerweise sollte vorher ge/verwarnt werden (oT)

Herb @, Südsteiermark, Mittwoch, 03.01.2018, 19:53 vor 2306 Tagen @ Hausmeister 3264 Views

- kein Text -

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Verstehe ich nicht

Mephistopheles, Mittwoch, 03.01.2018, 20:55 vor 2306 Tagen @ Hausmeister 3934 Views

@Oblomow wird es demnächst wohl erfahren müssen.
Da wäre eine Rote Karte nur Kasperletheater.
Unhöflichkeit und Respektlosigkeit werden so gewürdigt, wie sie es
herausfordern und verdienen.

Oblomow hat eine derart weit gefächerte klassische und philosophische Bildung, da würde ich meinen Hut davor ziehen, wenn ich einen hätte. [[zwinker]]

Oblomow bringt treffende philosophische Zitate und empfiehlt Links, wo alleine aus der Empfehlung klar wird, dass er sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt hat, dass er etwas davon versteht und dass es ihm wichtig ist.

Er hat außerdem eine feine Ironie: Kommt ein völlig unpassender Einwurf von jemand, der alleine durch sein Auftreten klar macht, dass er nicht satisfaktionsfähig ist, dann gibt ihm Oblomow das auf eine Art zu verstehen, dass alle, die parkettfähig sind, es sehr wohl begreifen, nur eben die Dödels nicht. Das ist aber sein gutes Recht und der übliche Umgangsstil - ab einem gewissen Niveau natürlich.

Für den unbedarften - eben nicht sanktionsfähigen - Partner mag sich das lächerlich anhören; er merkt, dass Oblomow ihn als Diskussionspartner nicht ganz ernst nimmt, ohne allerdings sagen zu können, woran das liegt.
Dabei ist es ganz einfach: Oblomow setzt eben ein gewisses geistiges Niveau voraus, dann wird man an ihm auch einen interessierten, gebildeten und höflichen Diskussionspartner finden.n.

Es kann nicht jeder die unendliche Geduld eines @dottore aufbringen.


Gruß Mephistopheles

Bildung ohne Benehmen gilt mir nichts

Hausmeister @, Mittwoch, 03.01.2018, 21:46 vor 2306 Tagen @ Mephistopheles 3740 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 03.01.2018, 21:54

beeindruckt mich nicht im geringsten.

Wenn er Dich mit seiner lässigen Überheblichkeit beeindrucken kann, ist das Dein Ding - meins ist es nicht.
Wenn es keine Überheblichkeit ist, warum "spielt" er dann diese Nummer?

@Oblomow wird es demnächst wohl erfahren müssen.
Da wäre eine Rote Karte nur Kasperletheater.
Unhöflichkeit und Respektlosigkeit werden so gewürdigt, wie sie es
herausfordern und verdienen.


Oblomow hat eine derart weit gefächerte klassische und philosophische
Bildung, da würde ich meinen Hut davor ziehen, wenn ich einen hätte.
[[zwinker]]

Unter anderem auch daran - Bildung ohne Benehmen, im weitgefassten Sinne - geht gerade der ganze Laden um uns herum zugrunde.

& Gruß
HM

--
Alles, was man in dieser Zeit für seinen Charakter tun kann, ist, zu dokumentieren, daß man nicht zur Zeit gehört.
Johann Gottfried Seume

seauton

Oblomow, Mittwoch, 03.01.2018, 23:26 vor 2306 Tagen @ Hausmeister 3933 Views

bearbeitet von Oblomow, Donnerstag, 04.01.2018, 00:03

“Anstand besitzt nur, wer mit Nachdruck die Meinungsverschiedenheit betont.“
Gomez Davila


Blaise Pascal gab die Jesuiten auch der Lächerlichkeit preis in den Provincials. Mir ist Bildung schnuppe, mag aber gerne J.G. Hamann und ich anerkenne gerne, was groß ist. Missionierung finde ich aber unhöflich per se. Auch sich in Themen zuständig zu fühlen, wo Schweigen Not tut. Ich leide leider auch am Narzissmus, versuche dem Herr zu werden, was oft misslingt. Da befinde ich mich aber in guter Gesellschaft.

Herzlich und jetzt Glenn Gould hörend grüßt
Oblomow

PS: Lieber LBS. Ich bin wirklich Meister im Karoffelsalatmachen.

Wertminderung des Geldes

Falkenauge @, Mittwoch, 03.01.2018, 12:48 vor 2307 Tagen @ Mephistopheles 3730 Views

Da es aber keinen Vertragszwang und keinen Steuertatenzwang gibt, ist
folglich eine Umlaufsicherung auch nicht möglich.

Wenn das Geld an der natürlichen Wertminderung der Güter teilnimmt, wird jeder veranlasst, es nicht zurückzuhalten, sondern auszugeben. Das Geld bleibt also in Umlauf.

Gruß
Falkenauge

Wie soll forciert werden, dass man solches "Geld" verwendet? (oT)

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Mittwoch, 03.01.2018, 19:36 vor 2306 Tagen @ Falkenauge 3321 Views

- kein Text -

Es wird als Gesetzliches Zahlungsmittel emittiert.

Nico @, Mittwoch, 03.01.2018, 20:46 vor 2306 Tagen @ thrive 3347 Views

Es geht dabei nur um Zentralbankgeld (Geldscheine). Solches kann ohne Weiteres zyklisch entwertet werden. Es kann aber auch einer beständigen Inflation ausgesetzt sein, was ich favorisieren würde.

[[herz]]

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Was genau bedeutet das?

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Mittwoch, 03.01.2018, 20:56 vor 2306 Tagen @ Nico 3311 Views

Es geht dabei nur um Zentralbankgeld (Geldscheine). Solches kann ohne
Weiteres zyklisch entwertet werden. Es kann aber auch einer beständigen
Inflation ausgesetzt sein, was ich favorisieren würde.

[[herz]]

Ok, danke für die Antwort. Aber was soll diese bedeuten? Was meinst du mit gesetzlichem Zahlungsmittel? Dass man damit Steuern zahlen muss? Wie soll das gehen, wenn es zyklisch entwertet wird?
Woher kommt die Inflation? Was hält mich dann davon ab, all dieses Zeug so schnell wie möglich in andere Dinge einzutauschen? (Diejenigen, die ich dann horten kann)

Der Sinn der Übung

Nico @, Mittwoch, 03.01.2018, 22:42 vor 2306 Tagen @ thrive 3591 Views

Es geht dabei nur um Zentralbankgeld (Geldscheine). Solches kann ohne
Weiteres zyklisch entwertet werden. Es kann aber auch einer

beständigen

Inflation ausgesetzt sein, was ich favorisieren würde.

[[herz]]


Ok, danke für die Antwort. Aber was soll diese bedeuten? Was meinst du
mit gesetzlichem Zahlungsmittel? Dass man damit Steuern zahlen muss?

Ja, auch. Es geht aber auch genau um jene Mittel, mit welchen die Öffentliche Hand eben auch alle von ihr in Anspruch zu nehmenden Leistungen vergütet. Es mag dabei auch schon ganz spezielle Experten geben, welche jetzt „pfui, Netto-Geld“ sagen, und deshalb erst einmal keine staatlichen Aufträge annehmen. Natürlich aber auch jene, welche nicht so bekloppt sind, und am liebsten auch nur noch solche Konkurrenten haben wollten.

Wie
soll das gehen, wenn es zyklisch entwertet wird?

Eine leicht zu lösende technische Frage. Mein Vorschlag wäre einfach jedes Jahr eine neue Auflage von Zahlungsmitteln zu gestalten, und die ausgelaufenen mit einem Abschlag umzutauschen. Diese Vorgehensweise würde auch deren Fälschungssicherheit zutragen.

Mein von mir favorisierter Vorschlag bliebe aber weiter eine beständige Inflation, …

Woher kommt die Inflation?

… welche durch eine beständige Neuemission von Zahlungsmitteln über die laufenden Staatsausgaben induziert werden könnte.

Was hält mich dann davon ab, all dieses Zeug
so schnell wie möglich in andere Dinge einzutauschen? (Diejenigen, die ich
dann horten kann)

Genau das sollst du doch auch! :-) Das ist doch der Sinn der Übung. <img src=" />

Zahlungsmittel sollen eben nicht gehortet, und nur im Rahmen ihrer Bestimmung als genau solche (Zahlungsmittel) eingesetzt werden. Z.B. 10% Inflation sind dann kein Problem, und werden allenfalls erst dann schmerzhaft, wenn Zahlungsmittel dennoch gehortet werden.

Ist also alles ganz einfach, aber viele Zeitgenossen – insbesondere die Untergangs-Debitisten – wollen es nicht glauben. Was soll man da schon machen?

[[herz]]

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

In Ökonomie- und Wirtschaftstheorie ist nichts einfach

trosinette @, Donnerstag, 04.01.2018, 09:47 vor 2306 Tagen @ Nico 3170 Views

Guten Tag,

Ist also alles ganz einfach, aber viele Zeitgenossen – insbesondere die Untergangs-Debitisten – wollen es nicht glauben. Was soll man da schon machen?

Soviel ich weiß, wollen es die ganzen Sparer, die sich da draußen bereits über mickrige Positiv-Zinsen und Inflation an den Tanksäulen beklagen, auch nicht glauben. Was soll man da schon machen?

Es geht mich ja nichts an, weil das gerechte Geld sicherlich von einem gerechten Zentralkomitee gesteuert wird. Wenn ich aber im gesamtwirtschaftlichen Kontext über Schwundgeld (Negativzins, indizierte Inflation) nachdenke bekomme ich einen Brausekopf und nichts ist mehr einfach. Ich kann mir das nur so erklären, als dass diejenigen, die in diesem Zusammenhang von „ganz einfach“ sprechen, ein paar Determinanten unter den Teppich kehren.

Von mir aus könnte das Experiment trotzdem starten. Als Untergangs- Debitist ist es mir egal bei welchen Zinssätzen und Inflationsraten ich untergehe. Ich hatte nur leider nie eine große Neigung zum Waren- und Konsumfetischismus, der, wenn ich recht verstehe, mit dem Konzept vom gerechten Geld intensiviert werden soll. Bevor es also losgeht, würde ich meine Kohle vorher noch unauffällig in Krügerränder und Kryptos tauschen wollen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Genau das (auch Antwort an Nico)

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 04.01.2018, 10:55 vor 2306 Tagen @ trosinette 3201 Views

Bevor es also losgeht, würde ich
meine Kohle vorher noch unauffällig in Krügerränder und Kryptos tauschen
wollen.

Genau das hier. Wie stellt der Staat sicher, dass überhaupt jemand an dem - vermutlich - immer wertloser werdendem Geld des Staates teilnimmt?

NICO schrieb:

Ja, auch. Es geht aber auch genau um jene Mittel, mit welchen die
Öffentliche Hand eben auch alle von ihr in Anspruch zu nehmenden Leistungen > vergütet. Es mag dabei auch schon ganz spezielle Experten geben, welche
jetzt „pfui, Netto-Geld“ sagen, und deshalb erst einmal keine staatlichen
Aufträge annehmen. Natürlich aber auch jene, welche nicht so bekloppt sind, > und am liebsten auch nur noch solche Konkurrenten haben wollten.

Die Frage ist doch, warum hier überhaupt ein Unternehmen teilnehmen soll. Klar, am Anfang mag es so aussehen, als könne man per Erfüllung einer Staatsaufgabe an "Geld" kommen, doch früher oder später wird jedem auffallen, dass man da nur an ein ziemlich überflüssiges Zeug kommt. Heutzutage ist doch gerade durch den Schuldendruck dafür gesorgt, dass die Unternehmen wirtschaften. Warum nicht einfach im Bettchen liegen bleiben, wenns eh Nettogeld gibt?

Was hält mich dann davon ab, all dieses Zeug
so schnell wie möglich in andere Dinge einzutauschen? (Diejenigen, die ich
dann horten kann)

Genau das sollst du doch auch! :-) Das ist doch der Sinn der Übung. <img src=" />

Ich glaub nicht, dass dein Ziel ist, dass ich mir Bitcoins kaufe.

Wo die Inflation herkommt, habe ich nun aus deinem Posting verstanden. Aber dieses Problem, was auch trosinette anspricht, scheint mir der Grund dafür zu sein, dass diese Umlaufgeschichte schon theoretisch ein Rohrkrepierer ist.

"Neigung zum Waren- und > Konsumfetischismus"

Nico @, Donnerstag, 04.01.2018, 14:39 vor 2306 Tagen @ trosinette 3180 Views

Guten Tag,

Hallo mein Guter!

Ist also alles ganz einfach, aber viele Zeitgenossen – insbesondere

die Untergangs-Debitisten – wollen es nicht glauben. Was soll man da
schon machen?

Soviel ich weiß, wollen es die ganzen Sparer, die sich da draußen
bereits über mickrige Positiv-Zinsen und Inflation an den Tanksäulen
beklagen, auch nicht glauben. Was soll man da schon machen?

Was interessiert mich das? [[freude]]

Es geht mich ja nichts an, weil das gerechte Geld

Ist übrigens auch nicht der von mir geprägte Begriff, und …

sicherlich von einem
gerechten Zentralkomitee gesteuert wird.

… ihr habt doch auch eure eigenen „Währungshüter“, nicht wahr? [[freude]]

Wenn ich aber im
gesamtwirtschaftlichen Kontext über Schwundgeld (Negativzins, indizierte
Inflation) nachdenke bekomme ich einen Brausekopf und nichts ist mehr
einfach. Ich kann mir das nur so erklären, als dass diejenigen, die in
diesem Zusammenhang von „ganz einfach“ sprechen, ein paar Determinanten
unter den Teppich kehren.

Nun, die an dieser Stelle diskutierten Mechanismen sind einfach zu beschreiben.

Von mir aus könnte das Experiment trotzdem starten. Als Untergangs-
Debitist ist es mir egal bei welchen Zinssätzen und Inflationsraten ich
untergehe.

Und unter der Prämisse, dass du das Nicht-Untergehen dem Untergehen vorziehst, sollte doch wohl auch das Motto gelten „probieren geht über krepieren“, nicht wahr? [[freude]]

Ich hatte nur leider nie eine große Neigung zum Waren- und
Konsumfetischismus,

Ich hege da übrigens auch ganz andere Fetische, welche ich hier aber nicht näher beschreiben will. [[freude]]

Allerdings fühle ich mich angesichts deiner Aussage aber auch wieder zu einer gewissen Ernsthaftigkeit gestimmt, weil es zynisch wäre, die Dekadenz im Lebensstil einiger auf alle anderen zu übertragen, und so deren Nöte zu verharmlosen.

der, wenn ich recht verstehe, mit dem Konzept vom
gerechten Geld intensiviert werden soll.

Aber nein, ich will nur die Allokation (Zuweisung) von Sozialprodukt sagen wir, … hmm (?) … „demokratisieren“, so dass der Einzelne sich eben nicht mehr gezwungen sieht, auch auf „Teufel komm raus“, zu produzieren – vielleicht Regenwälder abholzen, oder Meere zu überfischen – um irgendetwas, was auch immer zu erzeugen, um es dann den „Reichen“ verkaufen zu können, um selbst ein nur karges Leben mit Mühe und Not zu meistern.

Bevor es also losgeht, würde ich
meine Kohle vorher noch unauffällig in Krügerränder und Kryptos tauschen
wollen.

Genau diese Art von Handhabung zeigt sich doch in dem bestehenden Anarcho-Kapitalismus, oder nicht?

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

[[herz]]

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Nico und Kermit

trosinette @, Donnerstag, 04.01.2018, 16:36 vor 2306 Tagen @ Nico 3155 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 04.01.2018, 16:41

Guten Tag,

Nun, die an dieser Stelle diskutierten Mechanismen sind einfach zu beschreiben.

Kenne ich aus der Sesamstraße.

Allerdings fühle ich mich angesichts deiner Aussage aber auch wieder zu
einer gewissen Ernsthaftigkeit gestimmt, weil es zynisch wäre, die Dekadenz
im Lebensstil einiger auf alle anderen zu übertragen, und so deren Nöte zu
verharmlosen.

Ich bin in dieser Angelegenheit ziemlich breit, schonungslos und humorlos aufgestellt.

Wer sind einige und wer sind alle anderen? Welche Nöte meinst Du? Meinst Du unsere geistig emotionalen Nöte, die unabhängig vom Kontostand unsere ganze Gesellschaft durchziehen oder meinst Du solche vordergründig existentiellen Nöte?

Aber nein, ich will nur die Allokation (Zuweisung) von Sozialprodukt sagen
wir, … hmm (?) … „demokratisieren“, so dass der Einzelne sich eben nicht
mehr gezwungen sieht, auch auf „Teufel komm raus“, zu produzieren –
vielleicht Regenwälder abholzen, oder Meere zu überfischen – um
irgendetwas, was auch immer zu erzeugen, um es dann den „Reichen“ verkaufen
zu können, um selbst ein nur karges Leben mit Mühe und Not zu meistern.

Es geht also in Richtung leistungsloses Bürgerschwundgeld? Und ich soll mit meiner überschüssigen Kohle gar nicht konsumierend in den Wirtschaftsprozess gezwungen werden, sondern meine überschüssige Kohle verschenken, damit sich diejenigen, die sich in ihrer Not keinen Fisch leisten können auch Fisch kaufen können, und damit retten wir dann die Weltmeere?

Regenwälder werden unter anderem im großen Stil für die Palmölproduktion abgeholzt, damit der Schokoaufstrich auf den Frühstückstischen der notleidenden die gewohnt dekadente Konsistenz hat.

Oder kurz gefasst: Das, was die Superreichen durch ihren dekadenten Lebensstiel an Ressourcen verkonsumieren, ist gegenüber dem, was die notleidenden Massen in der sogenannten ersten Welt verkonsumieren, vernachlässigbar.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Schokoaufstrich

Nico @, Freitag, 05.01.2018, 08:55 vor 2305 Tagen @ trosinette 3124 Views

Guten Tag,

Moin!

Nun, die an dieser Stelle diskutierten Mechanismen sind einfach zu

beschreiben.

Kenne ich aus der
Sesamstraße.

Bist du jetzt sauer auf mich, oder was habe ich mit dem Quatsch zu tun?

Allerdings fühle ich mich angesichts deiner Aussage aber auch wieder zu

einer gewissen Ernsthaftigkeit gestimmt, weil es zynisch wäre, die

Dekadenz

im Lebensstil einiger auf alle anderen zu übertragen, und so deren

Nöte zu

verharmlosen.


Ich bin in dieser Angelegenheit ziemlich breit, schonungslos und humorlos
aufgestellt.

Wer sind einige und wer sind alle anderen?

Solche Fragen werden übrigens auch gerne den „Rechtspopulisten“ gestellt, „wer sind eigentlich die Deutschen?“ und so.

Erkläre mir doch erst einmal die Relevanz dieser Frage. Du wirst doch wohl nicht bestreiten, dass Arm und Reich auseinander driften.

Welche Nöte meinst Du?

Wohl auch jene Nöte, welche du hier als „Waren- und Konsumfetischismus“ herunterspielst, ...

Meinst
Du unsere geistig emotionalen Nöte, die unabhängig vom Kontostand unsere
ganze Gesellschaft durchziehen oder meinst Du
solche
vordergründig existentiellen Nöte
?

… während du augenscheinlich nur den drohenden Hungertod als eine wirkliche Not anerkennst, während alles darüber doch nur „geistiger“ oder „emotionaler“ Natur ist.

Aber nein, ich will nur die Allokation (Zuweisung) von Sozialprodukt

sagen

wir, … hmm (?) … „demokratisieren“, so dass der Einzelne sich

eben nicht

mehr gezwungen sieht, auch auf „Teufel komm raus“, zu produzieren

–

vielleicht Regenwälder abholzen, oder Meere zu überfischen – um
irgendetwas, was auch immer zu erzeugen, um es dann den „Reichen“

verkaufen

zu können, um selbst ein nur karges Leben mit Mühe und Not zu

meistern.

Es geht also in Richtung leistungsloses Bürgerschwundgeld?

Ja ich weiß, immer wieder die selben Typen mit dieser Laier …

… aber wieso eigentlich "leistungslos"? Wo habe ich davon gesprochen? Meine Worte lauteten:

„Es geht aber auch genau um jene Mittel, mit welchen die Öffentliche Hand eben auch alle von ihr in Anspruch zu nehmenden Leistungen vergütet.“

Und ich soll
mit meiner überschüssigen Kohle gar nicht konsumierend in den
Wirtschaftsprozess gezwungen werden, sondern meine überschüssige Kohle
verschenken,

Von „verschenken“ habe ich nichts gesagt, meine Argumentation zielt darauf, dass Banknoten nicht dem Umlauf entzogen werden sollen. Dass du Banknoten als „deine Kohle“ betrachtest, ist nicht meine Schuld. Ich betrachte Banknoten als eine öffentliche Einrichtung, welche wie alle anderen öffentlichen Einrichtungen vom Publikum in der dafür vorgesehenen Weise (hier also als Zahlungsmittel) zu verwenden sind. Wenn du deine Geldscheine auf der Bank eingezahlt hast, dann ist von daher bereits alles in Ordnung. Ob dir die Bank den Wertverlust dieses Geldes vergütet, sei dahingestellt. Wenn, dann aber nur, wenn die Bank diesen Aufwand selbst erwirtschaften kann, womit in diesem Fall aber auch wieder alles in Ordnung wäre.

Ferner kannst du solche Art von ohnehin unerheblichen Einbußen auch einfach als eine Form der Steuer betrachten, und selbstverständlich ist die öffentliche Ordnung vom Volk zu tragen.

damit sich diejenigen, die sich in ihrer Not keinen Fisch
leisten können auch Fisch kaufen können, und damit retten wir dann die
Weltmeere?

Dann hat die Armut ja sogar etwas gutes, nicht wahr? Vielleicht ist sie sogar von Gott gewollt, wer weiß? Für mich würde Armut als Regulativ aber auch dann nicht in Frage kommen, wenn sie als solche überhaupt wirken könnte. Die Armut bedeutet nicht nur Leid und Ungerechtigkeit, sie nötigt betroffene Menschen eben auch dazu, auf Teufel komm raus zu wirtschaften. Es mag schon sein, dass die Menschen verstärkt auf andere Nahrungsquellen zurückzugreifen haben. Womöglich würden dabei aber die Marktkräfte ein hinreichendes Regulativ bedeuten. Schließlich werden Fische bei sinkenden Fangquoten teurer, womit auch die Nachfrage gedrückt würde und so Fangquoten und natürliche Reproduktion in einen Gleichschritt versetzen werden könnten. Das würde aber nur in nicht bereits im Vorfeld pervertierten (verrenteten, PCM) Märkten gelten. Andernfalls hätte eben die öffentliche Hand einzugreifen, wenn dies erforderlich erscheint.

Regenwälder werden unter anderem im großen Stil für die
Palmölproduktion abgeholzt, damit der Schokoaufstrich auf den
Frühstückstischen der notleidenden die gewohnt dekadente Konsistenz hat.

Ohne mich in diese spezielle Frage vertiefen zu wollen, darf ich aber annehmen, dass die Regenwälder zunächst aufgrund einer Zwangslage induziert durch eine in Arm und Reich polarisierende (Welt-) Wirtschaft abgeholzt werden – und also nicht des Schokoaufstrichs wegen. Dieser wird lediglich von Leuten konsumiert, welche sich über diese Problematik keine weiteren Gedanken machen – was ihnen auch nicht einmal übel zu nehmen ist.

Oder kurz gefasst: Das, was die Superreichen durch ihren dekadenten
Lebensstiel an Ressourcen verkonsumieren, ist gegenüber dem, was die
notleidenden Massen in der sogenannten ersten Welt verkonsumieren,
vernachlässigbar.

Darum geht es also auch gar nicht. Es geht nur darum, dass die Menschen aufgrund der gegebenen Strukturen dazu gezwungen werden auf Teufel komm raus zu wirtschaften. Sollte also z.B. irgendwelcher „Schokoaufstrich“ tatsächlich knapp werden, dann werden die Menschen damit schon leben können. Sie können nur halt nicht ohne irgendetwas leben.

Das eigentliche Thema wäre hier weiterhin die Natur des Geldes. Alle hier vorgelegten Hinweise sind aber nicht nur undifferenziert (fehlende Trennung von Staatsgeld und Kreditgeld), sie wirken auch (sozial-) chauvinistisch, wenn Geld gleich als Leistung identifiziert wird, und Geld so seine Rechtfertigung dann ja wohl bereits in sich selbst trägt. Wer kein Geld hat, der leistet auch nichts. Wie aber unser gemeinsamer Lebensraum und seine Schätze je in einen rechtmäßigen Privatbesitz gelangt und zu einer Handelsware geworden sein können, kann niemand erklären. Das ist einfach so. Wer solches nun vermietet, verpachtet oder verkauft, der erbringt eine Leistung, aber der Staat ist nur Handlanger, der darf das nicht. Auf jeden Fall müssen wir genauso weiter machen, denn die Welt geht ja eh unter…

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

[[herz]]

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Kleinteilige Diskussionen sind mir zu anstrengend.

trosinette @, Freitag, 05.01.2018, 09:57 vor 2305 Tagen @ Nico 3036 Views

Deshalb fasse ich mich kurz:

Guten Tag,

Ich hege grundsätzliche Zweifel an den ganzen Regulativen die wie uns ständig selber ausdenken. Weder über einen materiellen Verteilungskampf noch durch eine wie auch immer geartete „Natur“ des Geldes wird jemals ein Regulativ für ein gelungenes Dasein in die Welt gesetzt.

Bist du jetzt sauer auf mich, oder was habe ich mit dem Quatsch zu tun?

Im Gegenteil. Ich freue mich immer über Anlässe Quatsch zu verbreiten. Quatsch gehört zu den Regulativen eines gelungenen Dasein. Kann man natürlich auch anderes sehen und sich vom Ernst des Lebens in Gewahrsam nehmen lassen. Ab Mitte 20 sollte es ja spätestens damit losgehen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Weil die Diskussion abgeschweift ist

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Freitag, 05.01.2018, 09:06 vor 2305 Tagen @ Nico 3154 Views

Hallo Nico,

hier noch einmal meine wirklich einzig relevante Frage: Wie stellt es der Staat an, dass die Menschen ihr Einkommen in Staatsgeld nicht direkt ausgeben und andere Dinge, die nicht an Wert verlieren, horten? (Bitcoin, Gold, Aktien, Anleihen, sucht euch was aus...)

Also wie stellt es der Staat an, dass der Konsumanschub, der stattfinden soll, nicht einfach nur ein Spekulationsanschub wird?

Mikroökonomie: Geld weg. Makroökonomie: Geld woanders.

FOX-NEWS @, fair and balanced, Freitag, 05.01.2018, 09:44 vor 2305 Tagen @ thrive 3065 Views

Irgendwer hat den Plunder immer an den Hacken ... bis zum Termin.

Grüße

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Ist schon klar

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Freitag, 05.01.2018, 13:43 vor 2305 Tagen @ FOX-NEWS 3011 Views

Irgendwer hat den Plunder immer an den Hacken ... bis zum Termin.

Grüße

Das ist mir schon klar. Nur wenn es aber keiner an den Hacken haben will, dann wills doch jeder loswerden. Ergo steigen einfach nur die Preise aller hortbaren Güter und man ist wieder dort, wo man am Anfang auf keinen Fall sein wollte. Wie wird das verhindert? Goldverbot? Bitcoinverbot? Alternativwährungsverbot? Ich verstehe es einfach nicht.

Tresore in der Inflation

Nico @, Freitag, 05.01.2018, 19:47 vor 2304 Tagen @ thrive 3072 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 05.01.2018, 19:51

Irgendwer hat den Plunder immer an den Hacken ... bis zum Termin.

Grüße


Das ist mir schon klar. Nur wenn es aber keiner an den Hacken haben will,
dann wills doch jeder loswerden. Ergo steigen einfach nur die Preise aller
hortbaren Güter und man ist wieder dort, wo man am Anfang auf keinen Fall
sein wollte. Wie wird das verhindert? Goldverbot? Bitcoinverbot?
Alternativwährungsverbot? Ich verstehe es einfach nicht.

Vielleicht denkst du hier an die bereits gehorteten Banknoten, welche nun aus den Tresoren geschaufelt würden. Stimmt wohl, da darf man vielleicht neugierig sein, welche Effekte diese wohl noch zeitigen würden/werden, und vielleicht wären auch Vorkehrungen angebracht. Ich glaube hier aber an kein generelles Problem, weil eben im Gegenteil die von der s.g. Realwirtschaft abgekoppelte Finanzwirtschaft von Anfang an abgebaut, und das hieße in meiner Vorstellung weg-inflationiert würde.

Es würden sich aber auch viele weitere Fragen stellen, wenn man die globale Sanierung aller Volkswirtschaften ernsthaft angehen will. Hierzulande haben wir z.B. den €, weshalb uns zwei Möglichkeiten bleiben. Entweder machen wir aus Europa endgültig einen gemeinsamen Staat und gewöhnen uns daran, oder wir kehren zurück zu den nationalen Währungen. Im letzteren (und von mir aus verschiedenen Gründen favorisierten) Fall stünde noch zu entscheiden, ob erst saniert und dann die Separation der Währungen erfolgen sollte, oder vielleicht umgekehrt.

Alles was ich im Hinblick auf deine Frage sagen kann, lieber thrive, wäre folgendes:

1)
Es entspricht der Natur eines Staates, seine Verbindlichkeiten immer unmittelbar als Zahlungsmittel zu veräußern, und es ist wider seiner Natur verzinsliche Schuldscheine zu emittieren. Da müssen wir also hin.

2)
Wir können auf allerhand Erfahrungen zurückblicken, welche uns lehren, dass die positiven Effekte etwaige negative Implikationen sicher von Anfang an überwiegen. Man denke hier vielleicht auch an die Lehman-Krise, oder an den Börsenkrach von 1987. Die Notenbanken brauchen nur zu intervenieren, und schnellstens ist alles wieder gut. Als weitere Beispiel dürften wohl der NewDeal, die zunächst sehr erfolgreiche Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten, und natürlich auch die deutsche Währungsreform von 1948 genannt werden. Auch an Wörgl sei noch eimal erinnert.

3)
Das wirkliche Problem war m.E. immer nur, dass die Menschen sich eine schier unakzeptable Geldpolitik stets in dem Glauben haben vorsetzen lassen, dass sicher immer alles gute Gründe habe, und es ginge halt nur nicht besser.

[[herz]]

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Ich will ja nicht altklug daherkommen, aber ...

FOX-NEWS @, fair and balanced, Samstag, 06.01.2018, 13:11 vor 2304 Tagen @ thrive 2931 Views

... ein gewisser dottore hat mal ein Buch mit dem Namen "Kapitalismus, ein System das funktioniert" veröffentlicht. In diesem Buch steht exakt beschrieben, warum die Dinge laufen wie sie laufen. Wer versucht daran rumzuschrauben, der holt sich nur zusätzliche Probleme an den Hals.

Das ist mir schon klar. Nur wenn es aber keiner an den Hacken haben will,
dann wills doch jeder loswerden. Ergo steigen einfach nur die Preise aller
hortbaren Güter und man ist wieder dort, wo man am Anfang auf keinen Fall
sein wollte. Wie wird das verhindert? Goldverbot? Bitcoinverbot?
Alternativwährungsverbot? Ich verstehe es einfach nicht.

Probleme von Weltverbesserern eben ... [[freude]]

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Gelesen?

Naclador @, Göttingen, Mittwoch, 03.01.2018, 14:32 vor 2307 Tagen @ Falkenauge 3624 Views

Lieber Falkenauge,

hast Du den Beitrag von Phoenix5 gelesen, den ich Dir anempfohlen hatte?

Mir ist nämlich absolut nicht klar, wie bei Deinem "Fair-Geld-System" die Bewertung stattfinden soll.

Viele Grüße,
Naclador

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"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Offenbar nicht. Schade. (oT)

Naclador @, Göttingen, Samstag, 06.01.2018, 14:16 vor 2304 Tagen @ Naclador 2898 Views

- kein Text -

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"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

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