Spacey & Stalin

PPQ ⌂ @, Pasewalk, Freitag, 10.11.2017, 19:36 vor 2360 Tagen 4621 Views

Das Ausradieren von Leuten, die aus irgendwelchen Gründen in Ungnade gefallen waren, gehörte im Sozialismus zu den üblichen Fingerübungen. Auf dem Weg zurück in eine Zeit, in der die reine Lehre ausschließlich von reinen Persönlichkeiten verkörpert wurde, ist nun ein weiterer Schritt gemacht.

Der große, ja, doch, Regisseur Ridley Scott hat Kevin Spacey wegen der Vorwürfe in der #metoo-Affäre aus seinem kommenden Kinofilm retuschieren lassen.

Ein kleiner Schritt für Hollywood, ein großer für die Moral!

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Vor ca 20 Jahren

re-aktionaer @, Freitag, 10.11.2017, 20:06 vor 2360 Tagen @ PPQ 3791 Views

Haben sie begonnen Zigaretten aus Filmklassikern rauszuretouchieren.
Jetzt eben Menschen.

Keiner will sich die Finger verbrennen

nemo, Freitag, 10.11.2017, 20:28 vor 2360 Tagen @ re-aktionaer 3686 Views

bearbeitet von nemo, Freitag, 10.11.2017, 20:36

Haben sie begonnen Zigaretten aus Filmklassikern rauszuretouchieren.
Jetzt eben Menschen.


Der wird ja nicht aus dem Film retuschiert, sondern alle Szenen mit ihm werden nachgedreht.
Dafür wird ein anderer Schauspieler engagiert. Extrem teuer das Ganze.

Das sieht sehr nach „sich dem Druck der Öffentlichkeit beugen“ aus. Denn Herr Scott
will ja Erfolg mit seinem neuen Film haben und da ist Kevin Spacey im Moment der
falsche Mann. Wer wird dem Film eine Auszeichnung oder gar den Oscar verleihen,
wenn Kevin Spacey eine tragende Rolle darin spielt? Genau. Niemand. Deswegen
ist er im Filmgeschäft verbrannt. Es hat nichts mit Moral zu tun, sondern mit Erfolg.

Gruß
nemo

Retusche auch bei Disney

Orwell @, Freitag, 10.11.2017, 20:50 vor 2360 Tagen @ nemo 3643 Views

Naja, und Chemtrails werden jetzt schon in alte Disneyfilme hineinretuschiert.

Si quaeris Lechbruckner & Trolls: - die Quelle hab ich grad nicht zur Hand, - es ist aber seit letztem Jahr in gewissen Kreisen ein großes Thema. Mir fehlt meine alte Festplatte...

Recherchiere selbst im Falle des Zweifels.

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"Es ist Juristen nicht zuzumuten, schreiendes Unrecht zu erkennen." (Jörg Friedrich)

"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um

Kevin - Allein zu Haus

Oblomow, Freitag, 10.11.2017, 22:41 vor 2360 Tagen @ Orwell 3364 Views

Der Regisseur Scott ist ein Opportunist und Menschenvernichter übelster Sorte und sein Film kann er sich sowas in die Haare schmieren. Das wird hoffentlich ein Flop für dieses Erfolgsarschloch. Hollywood sucks.

Ignorant, wie stets, grüßt Oblomow

Moral

PPQ ⌂ @, Pasewalk, Samstag, 11.11.2017, 12:37 vor 2359 Tagen @ nemo 2585 Views

Hallo nemo, das ist aber dann schon eine moralische Frage.

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Moral?

nemo, Samstag, 11.11.2017, 13:02 vor 2359 Tagen @ PPQ 2423 Views

Hallo nemo, das ist aber dann schon eine moralische Frage.

Wäre es nicht ein Ausdruck von Selbstbewusstsein und Moral, wenn Herr Scott,
den Film so belassen würde, mit Herrn Spacey in einer wichtigen Rolle?

Ich finde ja. Da Kevin Spacey bisher nur unter Verdacht steht und kein Urteil
über seine angeblichen Verfehlungen existiert, wäre es auch möglich, dass
die Gerüchte falsch sind. Das kennen wir von Michael Jackson, der nach
unzähligen Gerichtsverfahren für unschuldig erklärt wurde. Ebenso bei
Jörg Kachelmann, der seinen Job, seine Firma, sein Ansehen und noch
einiges mehr verloren hat und sich hinterher herausstellt, dass die Klägerin
unhaltbare Behauptungen gegen ihn hervor brachte.

Man könnte also sagen, dass Herr Scott Herrn Spacey verraten hat. Und
das wird in dieser Gesellschaft als moralisches Verhalten gefeiert.

Gruß
nemo

Geschäftsmoral

Kosh @, Montag, 13.11.2017, 11:24 vor 2357 Tagen @ PPQ 1691 Views

- … das ist aber dann schon eine moralische Frage.

Es war mit Sicherheit keine moralische Entscheidung, denn alle wussten es und einige VIPs haben in jüngster Zeit explizit darauf hingewiesen. Mich erinnert der Umgang daran, dass nicht nur in den US erst eine Skandalisierung ein Thema in den Rang einer öffentlichen Disputation erhebt. Wie das läuft, lässt sich auch gut am Kinderfickerproblem in GB ablesen: Aussitzen, Bauernopfer, Vergessen - die MASSE ist tatsächlich sehr vergesslich. Zwischendurch auch mal ne Runde Skandalisierung, Task-Force, Aussitzen, Bauernopfer, Vergessen. Moral?

Scott und Sony stellen den Film bestens und hoffen, mit einer schwarzen Null davon zu kommen. Evt. ist es aber auch DER PR-Coup, weil das ist DER Film, in dem Spacey mitspielt, aber nie zu sehen ist. Es wird auch keine Rolle spielen, wer sich von wem vor laufender Kamera resp. dem gesamten Filmteam sexuell belästigen lässt und wie widerlich / antörnend es für einen oder beide Filmpartner war.
Und wenn die Zeit reift, kann man den Film im Original nochmal verkaufen, oder heute schon, als Raubkopie im Darknet.

Clinton hat nicht nur als Präsident überlebt, er liefert seither begehrte Vorträge gegen Geld und MACHTe Wahlkampf für die Gehörnte. Moral? Wobei die Frage, ob die PRaktikantin sich freiwillig z.V. stellte, gerade auch im jetzigen Klima neu aufgerollt werden könnte.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

--
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.

Schön gesagt

PPQ ⌂ @, Pasewalk, Samstag, 11.11.2017, 12:36 vor 2359 Tagen @ re-aktionaer 2491 Views

Haben sie begonnen Zigaretten aus Filmklassikern rauszuretouchieren.
Jetzt eben Menschen.

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Das hat sich Hollywood nun selbst eingebrockt

CalBaer @, Samstag, 11.11.2017, 20:04 vor 2359 Tagen @ PPQ 2625 Views

Waehrend man eine grosse Moral-Campagne gegen Trump fuehrte, gehoerten Sex-Monster und Paedophile schon immer zu Hollywood (manche sagen auch Hollyweird). Die Ironie ist, dass die Schauspielerin, die Weinstein der Vergewaltigung bezichtigt, selbst die grosse Frauenrechtsdemo gegen Trump mit organisiert hat. Damals verurteilten sie alle Trump oeffentlich auf Grund von Anschuldigungen, waehrend sie zu den selbst erlebten Vergehen in der eigenen Sippe die Klappe hielten. Und diese lang gepflegte Doppelmoral wird jetzt richtig teuer fuer Hollywood, denn sie muessen nach den Standards ihrer zur Schau gestellten Moral aufraeumen.

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Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Doppelmoral

PPQ ⌂ @, Pasewalk, Sonntag, 12.11.2017, 13:05 vor 2358 Tagen @ CalBaer 2174 Views

Die Doppelmoral fällt ihnen jetzt auf die Füße. Die Maßstäbe verlangen danach, ständig strenger gemacht zu werden. Bis ihnen die, die sie aufgestellt haben, selbst nicht mehr gerecht werden können.

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Auch bei der Journaille

CalBaer @, Sonntag, 12.11.2017, 20:47 vor 2358 Tagen @ PPQ 2052 Views

Waehrend man Trumps "Pussygate" wochenlang auf der Frontpage ausschlachtete, verschwinden die Hollywood-Verbrechen, die ja um Groessenordnungen schwerwiegender sind, gleich in der hintersten Ablage. Und da gibt man sich auf einmal gerecht, es sei auch "Verfemung", "Hexenjagd" oder "Vorverurteilung" im Spiel. Genau das hat die Journaille ja mit Trump gemacht, aber bei echten Sex-Monstern aus Hollywood beklagt man dass "Karrieren bereits negiert und vernichtet werden, bevor die Anschuldigungen vor Gericht geklärt werden können".

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Es war ja unübersehbar

PPQ ⌂ @, Pasewalk, Montag, 13.11.2017, 07:40 vor 2358 Tagen @ CalBaer 1957 Views

Freilich. Es war ja unübersehbar, dass im Kampf gegen Trump jedes Mittel recht ist. Ich hatte so etwas bis dahin noch nicht erlebt und mir selbst nach den beobachtungen damals bei Sarrazin oder später in der Ukraine-Sache nicht vorstellen können, dass solch eine geschlossene Einheizfront möglich ist, die unter Verzicht auf Redlichkeit und Sachkunde nur noch wettert, schimpft und Beleidigungen druckt.

Aber es war dann so.

Jetzt fällt ja auch, dass es in Deutschland, im politischen Raum, aber auch in der Redaktionen keine Opfer von "ich werf Dich aufs Bett, süße Volontärin" gibt. Sie müssen die Laura Busenreich nehmen, um Zeugen zu finden, und der Brüderle wird wieder als Monster besetzt.

Eher Komödia als packendes Drama.

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Das “Wissen” um einen Menschen, den es nicht gibt

Kosh @, Montag, 13.11.2017, 10:38 vor 2357 Tagen @ PPQ 1798 Views

- Ich hatte so etwas bis dahin noch nicht erlebt und mir selbst nach den beobachtungen damals bei Sarrazin oder später in der Ukraine-Sache nicht vorstellen können, dass solch eine geschlossene Einheizfront möglich ist, die unter Verzicht auf Redlichkeit und Sachkunde nur noch wettert, schimpft und Beleidigungen druckt.

Jede Generation lernt in der Beziehung, wenn überhaupt, gerade mal Dinge wie diese: Wenige Menschen lernen, viele - die MASSE - wollen nicht wissen.

Deshalb ist ausnahmslos jede Gesellschaftskritik, die den Menschen aus der Rechnung nimmt, zum Scheitern verurteilt - und deren gibt es viele, wenn nicht überhaupt fast alle davon betroffen sind. V.a. aber verkaufen sich jene Gesellschaftskritiken am besten, die den Menschen aus der Rechnung nehmen: Was die Menschen wirklich wissen wollen, ist das “Wissen” um einen Menschen, den es nicht gibt und darauf aufbauend entsprechende Gesellschaftskritiken.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.

Senta Bergers Erlebnisse im jüdischen Hollywood

peterpan @, Samstag, 11.11.2017, 22:07 vor 2359 Tagen @ PPQ 3052 Views

http://www.luebeck-kunterbunt.de/
http://www.luebeck-kunterbunt.de/Favoriten/Hollywood_in_Zitaten.htm

Senta Bergers Erlebnisse im jüdischen Hollywood
Das Schlimmste passierte Senta Berger 1965 in New York. Da fragte der berühmte jüdische Produzent Zanuck: „War Ihr Vater Nazi?” Senta antwortete: „Nein, Herr Zanuck.” „War er in der Partei?” „Ja, Herr Zanuck.” „Dann ist Ihr Vater also mitverantwortlich für all die Greueltaten, die in den KZs verübt worden sind!” Senta Berger beschreibt: „Er öffnete seinen seidenen Schlafrock. Er war nackt darunter. Er schrie mich an: „Dein Volk hat Millionen von meinen Leuten getötet, vergast, erschossen … Look at me! Ich bin bereit zu verzeihen. Mein ganzer Körper fiebert dir entgegen, du kleines Nazimädel!” Das sagte er auf Deutsch: „Nazimädel”. „Ich begann ihm auszuweichen. Und er mir nach, in seinem flatternden offen stehenden Schlafrock. Es gab ein kurzes absurdes Gerangel zwischen uns.” Dann stand Senta Berger auf der Straße. Um eine Rolle ärmer, aber eine Erfahrung reicher.

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