Elliott Wellen Analysen aus einer tiefergehenden Perspektive (Am Beispiel BTCUSD und AAPL)

Ashitaka @, Montag, 06.11.2017, 20:50 vor 2366 Tagen 2619 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 06.11.2017, 21:02

Ich habe mir einige Zeit Gedanken über die Ausdehnungsfolgen (Fibonacci-Folgen) vergangener Marktbewegungen und ihrer Spiegelungen an der Preisoberfläche (den Elliott-Wellen-Mustern) gemacht und möchte nun den Versuch unternehmen, meine wachsende Faszination hinsichtlich der Voraussetzungen für eine Entfaltung des Preispotential eines beliebigen Papiers zu teilen.

Ansatz: Die zukünftigen Ausdehnungsfolgen (EMAs) sind von den Ausdehnungsfolgen aller vergangenen und gegenwärtigen Bewegungen (Marktaktivitäten) abhängig. Wenn wir uns nur noch auf die Steigerungswerte dieser Ausdehnungsfolgen ( 1. Ableitung der EMAs) konzentrieren und ihr wiederkehrendes und sich gegenseitig beeinflussendes Zusammenspiel im positiven wie negativen Wertebereich klar vor Augen haben (die zugleich schwierigste, aber erlernbare Kunst), kann in jeder noch so unklaren Preisoberfläche ein in der ersten Ableitung der ursächlichen Ausdehnungsfolgen sich versteckendes Wellenmuster erkannt werden, welches ansonsten nur unter idealen Sichtverhältnissen (d.h. stark zu- und abnehmenden Steigerungswerten der Ausdehnungsfolgen) als Elliott-Wellen-Muster an einem herkömmlichen Kerzenchart gezählt werden kann. Was aus den kleinsten Unterschieden im Verlauf der Steigerungswerte für Erkenntnisse hinsichtlich der Entfaltungsmöglichkeiten des Preises gewonnen werden können, steigert meine Faszination von Tag zu Tag.

[image]

Jemand unter euch, der Lust hätte, sich darüber zu unterhalten, weshalb BTCUSD im Gegensatz zur Apple-Aktie nach der abc-Korrektur (Mitte September 2017 bzw. Ende Juni 2017) deutlich stärker angezogen ist?

--
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Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
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Ja, gerne! (oT)

konstantinkoll @, Iserlohn, Montag, 06.11.2017, 21:37 vor 2366 Tagen @ Ashitaka 1583 Views

- kein Text -

Lesserzuschrift (von Uwe):

Broesler @, Dienstag, 07.11.2017, 10:26 vor 2365 Tagen @ Ashitaka 2010 Views

Hallo @Ashitaka,

ein interessanter Ansatz den Du vorstellst, der wohl in die Richtung eines Mustervergleiches führen wird, denn anders kann ich deine Frage
bezüglich der unterschiedlichen Entwicklung der Preisausbildung der beiden vorgestellten Papiere nicht verstehen.

Die Idee, die Elliottwellen an den gleitenden (exponentiellen) Durchschnittslinien zu zählen, ist für den Überblick und als „Einführung“ sicher
ein guter Weg, führt aber im Detail dazu, dass Regeln der Elliottmuster nicht mehr stringent kontrolliert werde können (so darf z.B. die
Preisspanne der Welle 2 nicht die Preisspanne der Welle 1 überschreiten, die Preisspanne der Welle 3 darf in einem Impuls niemals die
kleinste Welle im Vergleich zu den Wellen 1 und 2 sein, die Preispannen der Wellen 2 und 4 dürfen sich nur bedingt den gleichen Preisraum einnehmen).

Du stellst nun die Frage zur Diskussion, ob es eine Erklärung dafür gibt, weshalb die Kursentwicklungen, nach einem abgeschlossenen
Korrekturmuster in den jeweiligen von Dir vorgestellten Charts (BTCUSD vs. APPLE), so unterschiedlich in ihrer Mächtigkeit sind.

Nur mit der Sicht auf Dein eingestelltes Bild vermute ich, dass die vorrausgegangene 5 (Mitte Sep. 2017 für BTCUSD und Mitte Juni 2017 für APPLE)
in unterschiedlichen Wellengraden zu zuordnen sein werden.

Hier könnte es hilfreich sein, auf Divergenzen in der Wertereihe der Differenz von zwei gleitenden Durchnistlinien zu achten (z.B. die Differenz
EMA(5)-EMA(34), wobei ich mehr die Erfahrung mit einfachen gleitenden Durchschnittszahlenreihen habe) , die mitunter die Einschätzung erlauben,
ob ein Endpunkt 5 den übergeordneten Wellenpunkt III markiert hat und somit die aktuelle Welle, nach der abgeschlossenen Korrektur
(Wellenpunkt IV, die von Dir markierte c) eine übergeordnete Welle V ausbildet. Hier könnte dann eine Erklärung dafür liegen, warum die Dynamik
der Preisentwicklung sich verlangsamt.

Gruß,

Uwe

--
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Danke für die Gedanken

Ashitaka @, Mittwoch, 08.11.2017, 20:45 vor 2364 Tagen @ Broesler 1489 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 08.11.2017, 20:58

Hallo Uwe,

ein interessanter Ansatz den Du vorstellst, der wohl in die Richtung eines
Mustervergleiches führen wird, denn anders kann ich deine Frage
bezüglich der unterschiedlichen Entwicklung der Preisausbildung der
beiden vorgestellten Papiere nicht verstehen.

Der Mustervergleich dient sicherlich als ein Einstieg bzw. zur Orientierung. Ich will aber auf mehr hinaus als eine bloße Mustererkennung und daran ausgerichtete Zählung. Ich will das Entfaltungspotential des Preises begreifen.

Die Idee, die Elliottwellen an den gleitenden (exponentiellen)
Durchschnittslinien zu zählen, ist für den Überblick und als
„Einführung“ sicher
ein guter Weg, führt aber im Detail dazu, dass Regeln der Elliottmuster
nicht mehr stringent kontrolliert werde können (so darf z.B. die
Preisspanne der Welle 2 nicht die Preisspanne der Welle 1 überschreiten,
die Preisspanne der Welle 3 darf in einem Impuls niemals die
kleinste Welle im Vergleich zu den Wellen 1 und 2 sein, die Preispannen
der Wellen 2 und 4 dürfen sich nur bedingt den gleichen Preisraum
einnehmen).

Die EMAs und von mir im unteren Bereich dargestellten Steigerungswerte sind zeitunabhängig, d.h. die Steigerungswerte verändern sich nur dann, wenn sich der Preis über oder unter eine bestimmte Mindestspanne bewegt. So können Wellen erkannt werden, die bei zeitabhängigen Kerzen nur schwer erkennbar sind.

Dass die Preisspannen nicht über- bzw. unterschritten werden dürfen ist mir klar. Ansonsten wäre halt noch ausreichend bzw. zu wenig Auftrieb der EMAs vorhanden, um eine Elliott-Zählung fortzusetzen. Die Richtung der EMAs ist meiner Ansicht nach von einer natürlichen Harmonie ihrer Steigerungswerte abhängig (Fibonacci-Relationen).

Du stellst nun die Frage zur Diskussion, ob es eine Erklärung dafür
gibt, weshalb die Kursentwicklungen, nach einem abgeschlossenen
Korrekturmuster in den jeweiligen von Dir vorgestellten Charts (BTCUSD vs.
APPLE), so unterschiedlich in ihrer Mächtigkeit sind.

Nur mit der Sicht auf Dein eingestelltes Bild vermute ich, dass die
vorrausgegangene 5 (Mitte Sep. 2017 für BTCUSD und Mitte Juni 2017 für
APPLE)
in unterschiedlichen Wellengraden zu zuordnen sein werden.

Hier könnte es hilfreich sein, auf Divergenzen in der Wertereihe der
Differenz von zwei gleitenden Durchnistlinien zu achten (z.B. die Differenz

EMA(5)-EMA(34), wobei ich mehr die Erfahrung mit einfachen gleitenden
Durchschnittszahlenreihen habe) , die mitunter die Einschätzung erlauben,

ob ein Endpunkt 5 den übergeordneten Wellenpunkt III markiert hat und
somit die aktuelle Welle, nach der abgeschlossenen Korrektur
(Wellenpunkt IV, die von Dir markierte c) eine übergeordnete Welle V
ausbildet. Hier könnte dann eine Erklärung dafür liegen, warum die
Dynamik
der Preisentwicklung sich verlangsamt.

Tolle Gedanken. Ich suche die Harmonie, glaube erkannt zu haben, dass die Prüfung aller Abstände der auf den Fibonacci-Zahlen basierenden Steigerungswerte der EMAs einen ganz klaren Blick auf die Kraft der Welle (ihr Entfaltungspotential) ermöglicht. Wenn du da die ABC-Korrekturen vergleichst, wird deutlich, dass die Steigerungswerte von Apple im Vergleich zu BTCUSD zwar ähnlich verlaufen, aber eben nicht harmonisch genug im Sinne der Fibonacci-Relationen. Das führt später dazu, dass den Steigerungswerten der Apple-EMAs während der Welle 3 die Harmonie im Sinne der Fibonacci-Relationen fehlt. Die Ursache dieser fehlenden "Mächtigkeit" liegt also in der Vergangenheit, nicht allein in der Gegenwart. Sehr deutlich ist dies am Steigerungswert des 89 tägigen EMA zu beobachten.

Ich behaupte: Der Preis ist ein Verhältnis, welches durch die Ausdehnungsfolgen der Vergangenheit (hier exemplarisch von EMA 377 und kürzer) und den gegenwärtigen Marktaktivitäten (ab EMA 1 und länger) begründet wird. Der Preis ist also etwas, was durch die Aktivitäten der Vergangenheit und Gegenwart hin und hergerissen wird. Das macht es so schwer, sich eine Vorstellung über die Ursachen der Wellenbewegungsmuster zu machen. Und ich will eine Vorstellung davon gewinnen, die es mir möglich macht, ohne Kenntnis der zukünftigen Marktaktivitäten das gegenwärtige Entfaltungspotential des Preises zu begreifen, der Wahrscheinlichkeit des Erfolgs wegen.

Das ist unheimlich faszinierend und für mich schwer in Worte zu fassen. Ich würde mich PM gerne mit weiteren Analysen bzw. Prognosen erklären und mich gedanklich austauschen. Egal wer Interesse hat.

Herzlichst,

Ashitaka

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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

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